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Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden

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Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden (original: The Life and Times of Scrooge McDuck) ist ein Comic des Comicautors und -zeichners Don Rosa. In zwölf Hauptkapiteln auf 212 Seiten wird die umfangreiche Lebensgeschichte des fiktiven Fantastilliardärs Dagobert Duck in den Jahren 1867 bis 1947 beschrieben. Die Handlung beruht in großen Teilen auf Andeutungen und Indizien zu Dagobert Ducks Leben in den Geschichten von Carl Barks, der die Figur erfand.

Das Werk, das in den Jahren 1991 bis 1994 entstand, gilt als das magnum opus von „Keno“ Don Rosa und wurde 1995 mit dem Eisner Award ausgezeichnet.

Handlung

Frühe Kindheit

Die Handlung beginnt an Dagoberts zehntem Geburtstag 1877 in Schottland. Hier wächst Dagobert in einer verarmten schottischen Adelsfamilie auf, die aus Vater Dietbert, dessen Bruder Jakob, Mutter Dankrade, Dagobert und seinen beiden jüngeren Schwestern Matilda und Dortel besteht und die schon lange ihren Stammsitz, die Duckenburgh, zugunsten eines Wohnsitzes in Glasgow verlassen hat.

Der Junge erhält zum zehnten Geburtstag von seinem Vater einen Schuhputzkasten, mit dem er seinen ersten Zehner verdient. In der folgenden Zeit erarbeitet er sich auch mit dem Verkauf von Torfblöcken zum Heizen weiteres Geld. Währenddessen gelingt es ihm, die Whiskervilles, einen verfeindeten Clan, vom McDuckschen Familienstammsitz fernzuhalten. Als er genug verdient hat, folgt er mit 13 Jahren seinem Onkel Diethelm nach Amerika, wobei er die Überfahrt als Schiffsjunge auf einem Viehtransporter verbringt.

Abenteuer in Amerika

Mit Diethelm bereist Dagobert den Mississippi auf der Suche nach einem gesunkenen Dampfer namens Drennan Whyte und macht dabei Bekanntschaft mit den Panzerknackern, die im Auftrag des Gauners und Diethelms Kontrahenten Peristaltus Pork arbeiten. In der Geschichte bekommen die Panzerknacker auch ihren Namen, als Dagobert sie nach dem Diebstahl eines Panzerschranks als Panzerschrankknacker bezeichnet. Die beiden Ducks treffen ebenfalls auf Dankwart Düsentrieb, Daniel Düsentriebs Großvater, der daraufhin als Maschinist auf ihrem Dampfer arbeitet.

Nachdem sich sein Onkel zur Ruhe gesetzt hat und sich ganz seinen Groschenheften widmet, übernimmt Dagobert den Dampfer. Finanziell bringt ihn dies jedoch nicht weiter, weshalb er sich als Cowboy in den Weiten Montanas versucht. Dabei erringt er viel Erfahrung und trifft in den Dakota Badlands auf den späteren US-Präsidenten Theodore Roosevelt, der ihm wichtige Ratschläge mitgibt. Als aber später die Zeit der Cowboys zu Ende geht, wird er von seinem Arbeitgeber Murdo McKenzie notgedrungen entlassen. Bei der Suche nach Silber stößt er auf eine Kupferader, die sich, durch die Einführung der Elektrizität und der damit verbundenen vergrößerten Nachfrage, als Goldgrube entpuppt. Durch ein altes Minengesetz gelangt er in den Besitz einer ganzen Kupfermine, die zuvor Kuno Klever gehörte, dem Vater seines späteren Rivalen Klaas Klever. Dabei hat ihm der frühere Besitzer jedoch selber geholfen, da er Gefallen an dem jungen Kupfergräber findet und selber reich genug ist.

Kurzzeitige Heimkehr

Nach fünf Jahren kehrt Dagobert erstmals wieder zurück nach Schottland. Da seine Familie die Grundsteuer für das Schloss nicht bezahlen konnte, soll diese nun gepfändet und an die Whiskervilles verkauft werden. Um dies zu verhindern, verkauft Dagobert seine Kupfermine für 10 000 Dollar. Damit bezahlt er die Steuern, so dass das Schloss im Besitz der Familie bleibt.

Weitere Reisen

In Transvaal macht sich Dagobert auf die Suche nach Gold und Diamanten, kann aber kein größeres Vermögen anhäufen. Stattdessen lernt er seinen späteren Rivalen Mac Moneysac kennen und wird von diesem überlistet. Doch gelingt es Dagobert, später Rache zu nehmen.

Danach reist er wieder nach Amerika, wo er in einem Ort namens Windy City nach Gold gräbt. Auch hier gelingt es ihm nicht, reich zu werden, er schickt allerdings seiner Familie so viel Geld, dass diese wieder in der Duckenburgh leben kann.

Als er anschließend beim Goldrausch in Australien sein Glück sucht, trifft er im Outback auf einen Aborigine und hilft diesem im Kampf gegen einen Räuber. Der Aborigine will die Traumpfade lesen, uralte Prophezeiungen, die auf Höhlenwände gemalt sind. Dort wird Dagobert vorhergesagt, dass er im Norden, am Yukon, Erfolg haben wird.

Goldsuche am Klondike

Am Yukon River kommt er gerade zum Goldrausch in Alaska und Kanada an. Über Skagway und den Chilkoot Pass gelangt er nach Dawson. In der Nähe, an einem Nebenfluss des Klondike im White Agony Creek, steckt er sich einen Claim ab. Hier macht er sich einen Namen als Knauser und Geizhals, findet das „Straußeneinugget“, ein großes Goldnugget, und verdient schließlich seine erste Million. Er lernt auch die Barsängerin Nelly, genannt der „Stern des Nordens“, kennen. Sie ist die Erste, für die er Gefühle hegt. Gleichzeitig muss er sich mit vielen Claimräubern und Betrügern herumschlagen. Zu dieser Zeit erreicht ihn auch die Nachricht vom Tod seiner Mutter.

Nachdem er seinen Claim ausgebeutet hat, wird er durch Investitionen innerhalb der nächsten fünf Jahre zum Milliardär.

Rückkehr nach Schottland und Umzug nach Entenhausen

Als Dagobert nach Schottland zurückkehrt, hat er sich reichlich verändert: Er ist nicht mehr der aufstrebende junge Dagobert, sondern ein harter Geschäftsmann und wird von den Bewohnern nicht sehr wohlgesonnen aufgenommen. Auch seine Mühen, von den Schotten als einer der ihren anerkannt zu werden, scheitern. Er beschließt, mit seinen Schwestern nach Amerika zurückzukehren und ein Stück Land zu besiedeln, das Fort Entenhausen, welches er von Emanuel Erpel, dem Enkel des Stadtgründers Emil Erpel, gekauft hat. Dagoberts Vater verstirbt – von Dagobert unbemerkt – am Tag der Abreise.

In Entenhausen begegnet Dagobert der Familie Duck, deren Sohn Degenhard Dagoberts Schwester Dortel heiratet (aus dieser Verbindung geht später Donald Duck hervor). Um seine damals acht Fässer Gold zu schützen, baut er den riesigen Geldspeicher anstelle des alten Forts. Daraufhin trifft er, nach mittlerweile 22 Jahren, die Panzerknacker wieder, die ihn erneut ausrauben wollen. Dazu wird er auch noch von der amerikanischen Armee angegriffen, da Präsident Roosevelt durch ein Missverständnis der Meinung ist, ein schottischer Milliardär würde eine Militärbasis in der Stadt errichten. Jedoch kann dies ausgeräumt werden, auch weil sich die beiden kennen, und die Panzerknacker werden gemeinsam in die Flucht geschlagen.

Weg zum reichsten Mann der Welt

Nach sieben weiteren Jahren, in denen Dagobert seinem Ziel, reichster Mann der Welt zu werden, immer näher rückt, nimmt er seine Schwestern, die sich seitdem um die Verwaltung seiner Gelder in Entenhausen kümmern, mit auf seine Reisen. Nachdem Dagobert das Dorf eines Afrikanerstammes niederbrennen lässt, der ihm sein Land nicht für einen halben Taler verkaufen will, verlassen ihn seine Schwestern enttäuscht und kehren zurück nach Entenhausen. Dagobert bereut und will seinen Schwestern ursprünglich folgen, doch durch einige lohnende Geschäfte auf dem Weg, die er sich nicht entgehen lassen will, gerät das Vorhaben in Vergessenheit.

Da sich ständig weitere Erfolge ergeben, kehrt er erst nach 23 Jahren im Jahr 1930 nach Entenhausen zurück. Dagobert beschäftigt sich inzwischen nur noch mit der Vergrößerung seines Vermögens und interessiert sich nicht für seine Verwandten, die sich auf das Wiedersehen freuten. Dagobert hat es geschafft, der reichste Mann der Welt zu werden, vergrault jedoch seine Familie. Dafür bekommt er bei seinem ersten Treffen mit dem jungen Donald von diesem einen Tritt in den Hintern verpasst.

Begegnung mit Donald und Tick, Trick und Track

Das letzte Kapitel spielt 17 Jahre später im Jahr 1947. Dagobert lebt inzwischen seit Jahren verbittert und zurückgezogen in seiner Villa. Was aus seinem ehemaligem Vermögen wurde, ist unbekannt, sein Imperium hat er zehn Jahre zuvor aufgelöst, weil niemand seines Erbes würdig schien.

Am Weihnachtstag trifft Dagobert erstmals wieder auf seinen Neffen Donald und dessen Neffen Tick, Trick und Track. Weil Donald die Geschichten aus Dagoberts Leben für erfunden hält, zeigt ihm Dagobert, was wirklich in seinem alten Bürogebäude lagert: Ein großer Speicher mit all dem Geld, das er selber verdiente. Jede Münze ist mit Erinnerungen an sein Leben verbunden. Nachdem die Panzerknacker den Geldspeicher überfallen, kann Dagobert sie zusammen mit Donald und dessen Neffen besiegen. In seinen Verwandten sieht Dagobert die Familie, die er nie hatte, und erkennt, dass er seine letzten Jahre vertan hat. Er wird motiviert, wieder aktiv zu handeln und neue Abenteuer zu erleben.

Kapitel

Hauptkapitel

Originaltitel Deutscher Titel: Zeit der Handlung
1. The Last of the Clan McDuck Der Letzte aus dem Clan der Ducks 1877 - 1880
2. The Master of the Mississippi Der Herr des Mississippi 1880 - 1882
3. The Buckaroo of the Badlands Der Held der Badlands 1882
4. The King of the Copper Hill Der Kupferkönig 1884 - 1885
5. The New Laird of Castle McDuck Der Retter der Duckenburgh 1885
6. The Terror of the Transvaal Der Schrecken von Transvaal 1887 - 1889
7. Dreamtime Duck of the Never Never Der Jäger des heiligen Opals 1893 - 1896
8. The Argonaut of White Agony Creek Der Einsiedler am White Agony Creek 1896 - 1897
9. The Billionaire of Dismal Downs Der Milliardär im Hochmoor 1898 - 1902
10. The Invader of Fort Duckburg Der Herrscher über Entenhausen 1902
11. The Richest Duck in the World Der Geschäftsmann ohne Gewissen 1909 - 1930
12. The Recluse of McDuck Manor Der Einsiedler der Villa Duck Weihnachten 1947

Zusatzkapitel

Später schrieb Don Rosa weitere Geschichten, die Episoden aus der Lebensgeschichte von Dagobert Duck erzählen. Die Geschichten Der letzte Schlitten nach Dawson und Das Geheimnis des Glückszehners entstanden vor Sein Leben, seine Milliarden.

  • 0 Das Geheimnis des Glückszehners (Of Ducks, Dimes and Destinies)
    Diese Geschichte wird oft auch als Kapitel 0 bezeichnet und ist im ebensolchen Band der Reihe erschienen. Die Handlung erzählt, dass Dagobert seine erste Münze in Wirklichkeit von der Hexe Gundel Gaukeley erhalten hat, die ihm mit Hilfe einer Zeitreise den Zehner stehlen wollte. Es wird ferner erklärt, dass die Münze ursprünglich von seinem Vater als erster Lohn für ihn gedacht war. Es sollte eine ausländische (daher in Schottland wertlose) Münze sein, um dem jungen Dagobert zu zeigen, wie leicht man betrogen werden kann.
  • 3A Abenteuer auf Java (The Cowboy Captain of Cutty Sark)
    Dagobert reist auf der Cutty Sark als Cowboy im Auftrag von McKenzie nach Java, um dort Stiere für ein traditionelles Stierrennen abzuliefern. Dabei gerät er in die Streitigkeiten zwischen zwei Sultanen und erlebt den Ausbruch des Danan auf Krakatau mit. Der Kapitän der Cutty Sark ist laut Zeichner nur ansatzweise dem von Gregory Peck gespieltem Kapitän Ahab aus Moby Dick nachempfunden.
  • 6A Der Rächer von Windy City (The Vigilante of Pizen Bluff)
    Die Geschichte erzählt von der Zeit, als Dagobert in Windy City nach Gold sucht. Dort trifft er auf Geronimo, Buffalo Bill, Annie Oakley und P. T. Barnum. Gemeinsam treten sie in einem typischen Westerncomic gegen die Gebrüder Dalton an.
  • 8A Die Gefangene am White Agony Creek (The Prisoner of White Agony Creek)
    Nachdem Nelly versucht hat, Dagobert sein Straußeneinugget zu stehlen, entführt er sie auf seinen Claim. Er will ihr zeigen, wie hart die Goldgräber für ihren Lohn arbeiten müssen. Im Auftrag von Dagoberts Rivalen Shandy Schofel versuchen Wyatt Earp, Bat Masterson und Richter Roy Bean Nelly zu befreien. Dagobert kann sie zurückschlagen und auch den Versuch von Sundance Kid und Butch Cassidy, Nelly zu entführen und das Nugget zu stehlen, vereiteln. Nelly erkennt, dass Dagobert ein hartes Leben führt. Nachdem sie einen weiteren Tag zusammen verbracht haben, will Dagobert sie für die Anstrengungen bezahlen, doch sie lehnt ab. Die Geschichte beruht auf vier Seiten der Geschichte Back to the Klondike (1952) von Carl Barks, die von dieser Begebenheit erzählen. Jedoch wurden diese Seiten entfernt und erst viel später veröffentlicht.
  • 8B Verschwörung der Gauner (Hearts of the Yukon)
    Während Dagoberts Zeit am Klondike kommt es im Winter zu einer Hungersnot in Dawson. Als der Oberst Bodo von Beinhardt in die Stadt kommt, um in der Stadt Ordnung zu schaffen, wird Dagobert von der Gaunerschaft der Stadt bei ihm für die Verbrechen verantwortlich gemacht. Auch Nelly klagt ihn an, da er sie entführt hat und sie will, dass er zu seinen Gefühlen steht. Am Ende kann sich Dagobert von den Vorwürfen befreien und Nelly vor einem Feuer retten, bei dem die ganze Stadt abbrennt.
  • 8C Der letzte Schlitten nach Dawson (Last sled to Dawson)
    Dagobert, Donald, Tick, Trick und Track reisen zum Yukon, um dort einen Schlitten zu bergen, den Dagobert zu seiner Zeit dort verloren hat. Dabei erfährt man, dass er sich nach der Ausbeute seines Claims mit Nelly in Dawson niederlassen wollte. Da aber der Schlitten mit Pralinen im Gletscher verloren ging und er auf einem Dampfer nach Whitehorse landete, änderte er seine Pläne und mehrte sein Vermögen weiterhin.
  • 10A Der Jaguargott von Culebra (The Sharpie of the Culebra Cut)
    Dagobert reist mit seinen Schwestern 1906 nach Panama, um dort eine sagenhafte Mine der Guyami-Indianer zu finden. Zu dieser Zeit wird in der Region der Panama-Kanal von den Amerikanern gebaut, wobei auch Präsident Roosevelt anwesend ist. Mit diesem schließt Dagobert einen Vertrag, dass dieser den Berg mit der Mine erhält, sobald das Gold abgebaut ist. Sie wollen nun gemeinsam und im Geheimen nach Gold graben, da General Esteban von Panama einen Putsch plant und der Bund für ihn ein Anlass wäre. Als Dagobert und Roosevelt einen alten Schatz im Berg finden, kommt es doch zum Putschversuch, der aber vereitelt wird. Dagobert verkauft den dann verschütteten Schatz an Roosevelt für den ersten Teddybären, da seine Schwestern wegen einer Ohnmacht Dagoberts den Preis bestimmen können.

Konzeption

Dem ersten Kapitel ist eine Einführungsseite vorangestellt, in der man Dagobert in seinem Geld baden sieht. Die Frage, wie er dieses Geld verdient hat und wie sein Leben verlaufen ist, steht in den Einzelveröffentlichungen in sechs Bänden jedem Band vor.

Jedes Kapitel des Hauptwerks beschäftigt sich mit einer Station in Dagoberts Leben und spielt an einem Ort; auf die Reisen wird nur am Anfang und am Ende der Handlung eingegangen. Die Ausnahme bildet dabei das elfte Kapitel, das von Dagoberts Reisen berichtet, nachdem er sich in Entenhausen niedergelassen hat. Es erzählt viele kleine Episoden und beinhaltet aufgrund dessen die meisten Anspielungen auf Geschichten von Barks.

Jede Episode beginnt mit einer Seite aus dem Familienalbum, auf der Bilder und Gegenstände zu finden sind, die sich auf das Kapitel beziehen. So soll dem Leser vermittelt werden, dass es sich um die Erzählung längst vergangener Ereignisse handelt. Zu Beginn des Kapitels Der Jäger des heiligen Opals weist die Albumseite auch auf Dagoberts Aufenthalt in Windy City hin, der sonst im Hauptwerk nicht erwähnt wird.
Im elften Kapitel sieht man dann im ersten Bild, wie Mathilda das Familienalbum weglegt (im Deutschen wurde daraus ein Buch mit Bilanzen). Das soll den Verlust des Vertrauens in ihren Bruder symbolisieren. Im letzten Kapitel wurde das Familienalbum durch Geld ersetzt, da Geld zu diesem Zeitpunkt alles in Dagoberts Leben ersetzt hat. [1]

Wie immer bei Don Rosa ist in allen Kapiteln die kleine Widmung D.U.C.K, in manchen auch Micky Mäuse versteckt. Die Widmung ist eine Abkürzung für Dedicated to Uncle Carl from Keno, eine Widmung an Carl Barks.

Entstehung

Als Don Rosa 1991 an Das Geheimnis des Glückszehners arbeitete, beauftragte der dänische Egmont-Verlag ihn damit, Ordnung in Dagobert Ducks Leben zu bringen. Er sollte die Geschichte erzählen, wie aus dem letzten männlichen Nachfahren der verarmten schottischen McDucks der reichste Mann der Welt wurde.

Ursprünglich wollte Don Rosa im ersten Kapitel auch von der Familiengeschichte der McDucks von 400 n. Chr. an erzählen, um so auch die von Barks erwähnten Vorfahren Dagoberts mit einbauen zu können. Zudem wollte er der Familie eine bedeutende Rolle in der schottischen Geschichte geben. Doch diese Idee wurde von seinem Redakteur Byron Erickson verworfen. Dennoch baute Rosa viele Vorfahren, vorrangig als Geister, mit in die Handlung ein. Die beiden Schwestern Dagoberts, Dortel und Mathilda, traten zuvor noch nie in einem Comic auf. Don Rosa entnahm sie dem Duckschen Familienstammbaum, den Barks in den 50ern zum eigenen Gebrauch angefertigt hatte. Im Kapitel neun wird das erste Mal in einer Disney-Geschichte der Tod eines Charakters dargestellt. Dieses musste Don Rosa einem Mitarbeiter von Disney vorlegen, damit es so gedruckt werden durfte. [1]

Für die amerikanische Ausgabe wurden im Kapitel Der Held der Badlands einzelne Bilder abgeändert. Die James-Bande durfte nicht mit Waffen auf andere zeigen, daher wurden diese in zeigende Finger umgezeichnet oder so verändert, dass sie in die Luft zeigen. [1]

Nach der Fertigstellung des Hauptwerkes mit den zwölf Kapiteln begann Don Rosa, weitere Kapitel hinzuzufügen, die Lücken in der Biografie füllten. Die erste davon war Verschwörung der Gauner, da Rosa die Zeit Dagoberts am Klondike am liebsten mag. [2] Die Geschichte sollte ursprünglich mehrere Teile haben und war vorgesehen für eine Jahrhundertfeier des Goldrausches am Yukon. Später schuf Rosa weitere Geschichten zu Dagoberts Leben, die auf Andeutungen aus Barksschen Geschichten beruhen, die er im Hauptwerk noch nicht behandelt hatte. So entstand unter anderem Der Rächer von Windy City.[3] Die Geschichte Abenteuer auf Java aber beruht nicht auf Barksschen Fakten, sondern ist eine völlig eigene Schöpfung Rosas.[4]

Hintergründe der Geschichten

Verwendung der Geschichten von Barks

Die Comics des Zeichners Carl Barks, der Dagobert Duck 1947 erfunden hatte, dienten als Grundlage für Dagoberts Lebensgeschichte. Don Rosa durchsuchte sie auf Hinweise über Dagoberts Vergangenheit. Auch kleine Randbemerkungen bei Barks wurden so in Sein Leben, seine Milliarden eingearbeitet.

Die Kapitel beruhen auf einer oder mehreren Anspielungen oder Erwähnungen aus Barks' Geschichten. So basiert das erste Kapitel auf Das Gespenst der Duckenburgh und Der Hund der Whiskerwilles. Auch kleinere Details der Handlung, wie Dagoberts Verkauf von Torf, sind aus Barksschen Geschichten entnommen, hier Der güldene Wasserfall. Im Kapitel neun spielt er zu Beginn auch auf eine lange nicht veröffentlichten Szene aus Barks' Back to Klondike an, in der Dagobert Nelly entführt. Dieser Begebenheit nimmt er sich später im Zusatzkapitel Die Gefangene am White Agony Creek wieder an. Auch übernimmt er hier Bilder aus Barks' North of the Yukon und Only a Poor Man. Die meisten Verwendungen von Barksschen Fakten beinhaltet das Kapitel elf, da hier der Aufstieg Dagoberts zum reichsten Mann der Welt, der sich in 30 Jahren vollzog, in vielen kurzen Episoden dargestellt wird. Der Geschichte um Dagoberts Aufenthalt in Afrika und seine Verfluchung durch einen Medizinmann wurde dabei eine besondere Stellung eingeräumt. Die Begebenheit ergibt sich aus der Barksschen Geschichte Wudu-Hudu Zauber beziehungsweise Ein Zombie geht durch die Stadt, in der Dagobert in seiner Jugend als skrupellos und verbrecherisch dargestellt wird, was Rosa in seine Biografie einfließen ließ und erklärt.

Das letzte Kapitel schließt an Barks' erste Geschichte mit Dagobert Duck, Die Mutprobe, an. Auf die Ereignisse dieser Geschichte spielen auch Dagoberts Worte zu „dem Bären“ an. Jedoch zeichnete Don Rosa Dagobert in seiner modernen Erscheinung mit Backenbart und Zwicker anstatt mit Kinnbart und Bügelbrille, wie in der Barksschen Geschichte. Seine Kleidung wurde jedoch der aus Die Mutprobe angepasst.[1]

Historische Persönlichkeiten und Ereignisse

Während seiner Lebensgeschichte lässt Don Rosa Dagobert auf viele bekannte Zeitgenossen treffen, so im wilden Westen auf Murdo McKenzie, den damaligen Rinderbaron von Montana, die Jesse James-Bande und den späteren US-Präsidenten Theodore Roosevelt. Diese haben sich zu der Zeit auch tatsächlich dort aufgehalten. Später am Yukon trifft er auf Wyatt Earp, der in Nome einen Secound Class Saloon betrieben hat. In Verschwörung der Gauner treten Samuel Benfield Steel, ein kanadischer Mounty, und Jack London, ein Autor, der über den Goldrausch schrieb, auf.

Einige Geschichten beruhen auch auf wahren Begebenheiten, wie der Streit um die Anaconda Kupfermine im Kapitel Der Kupferkönig, so wie es auch die Mine gegeben hat. Der Entdecker einer kleinen Ader in der Nähe der Mine hat auf Grundlage eines Gesetzes von 1849 Anspruch auf die Mine angemeldet. Dieses besagt, dass eine Ader demjenigen gehört, auf dessen Grund sie am wenigsten tief verläuft. Das hat Don Rosa als Grundlage für die Handlung in diesem Kapitel benutzt. Bei seiner Abfahrt nach Schottland von New York aus sieht man, wie im Hintergrund die Freiheitsstatue gebaut wird. Ebenso tritt Dagobert bei den folgenden großen Goldsucherabenteuern in Transvaal und Kalgoorlie auf. Während Kapitel elf sieht man ihn zum Beispiel beim russischen Zaren zum „Revolutionsausverkauf“, bei dem er Fabergé-Eier ersteht. [1]

Einflüsse von Filmen

Auch verwendete Don Rosa viele Filme als Vorlage. Teilweise parodierte er Film- oder Westernhelden. So kam die Idee für das fünfte Kapitel von dem Film Irrtum im Jenseits mit David Niven von 1946. In der Eingangsszene des zwölften Kapitels zitiert er den Film Citizen Kane. Doch sieht Don Rosa die Gemeinsamkeiten zwischen Kane und Dagobert nur oberflächlich. Bei der Gestaltung der Szene, in der der Tod von Dagoberts Vater dargestellt wird, ließ er sich vom Ende des Films Ein Gespenst auf Freiersfüßen inspirieren. [1]

Veröffentlichung

Die Geschichten wurden von 1992 bis 1994 in Skandinavien erstmalig veröffentlicht, ab August 1992 im Anders And & Co in Dänemark und ab Oktober im Donald Duck & Co in Norwegen. In Frankreich sind die 12 Anfangsepisoden im Picsou Magazine von März 1994 bis Februar 1996 und nochmals 2002 bis 2003 veröffentlicht worden, danach jeweils alle Kapitel in einem Band gesammelt. Ab April 1994 erschienen die Geschichten in den USA einzeln im Magazin Uncle Scrooge, bis auf Kapitel 8A. Ab Juli 1995 erschien die Serie im Zio Paperone in Italien und ab November 1996 in Spanien im Magazin Ole Disney.

2003 kam die Geschichte auch in Brasilien unter dem Titel 40 Anos from Revista Tio Patinhas heraus.

Die deutsche Erstveröffentlichung der zwölf Hauptkapitel erfolgte 1993 bis 1995 in Fortsetzungen in der Micky Maus, gefolgt von einem Nachdruck in sechs Alben. Die Reihe wurde nach dem Erscheinen der Hauptkapitel als Onkel Dagobert, von Don Rosa fortgesetzt, in der auch die weiteren Zusatzkapitel erschienen sind.

2003 folgte eine Neuausgabe mit 456 Seiten in einem Band, der außerdem sechs Zusatzkapitel, ausführliche Vorworte von Don Rosa zu jedem Kapitel sowie eine um drei Seiten erweiterte Fassung des letzten Kapitels enthält. Von diesem Band erschien auch eine limitierte signierte Ausgabe (999 Exemplare) als Hardcover, die aufgrund von weit über 1000 Vorbestellungen bei Erscheinen bereits vergriffen war. Mittlerweile werden Exemplare dieser signierten Ausgabe für enorm hohe Preise bei Ebay und auf Tauschbörsen gehandelt (bis zu 180 €). Zudem gibt es noch 99 sogenannte Künstlerexemplare mit einer K-Nummer. Diese waren nicht für den Verkauf bestimmt, jedoch haben schon ein oder zwei Exemplare den Weg zu Ebay gefunden, was von Fans scharf kritisiert wurde.

Rezeption

Für sein Werk erhielt Don Rosa im Jahr 1995 den Eisner Award.

Laut Stefan Sasse von roterdorn.de fußt die Geschichte auf mehreren Säulen. Dazu zählt „die stringente Geschichte, die zum ersten Mal die Entwicklung des reichsten Erpels der Welt nachvollzieht und dabei durch spannende Wendungen ebenso zu überraschen weiß“ und die zahlreichen Gegenspieler und historischen Figuren, die in der Geschichte eingeführt werden. Auch der Humor, der in „grandiosen Wortwitzen“ aufträte, wird gelobt. Die Bilder würden einen „ungeheuren und für Duck-Geschichten vollkommen ungewohnten Detailgrad“ aufweisen und in jedem Bild fänden sich noch zwei oder drei Gags.[5]

Konrad Heidkamp von der Zeit spricht von „Erhellendem über Lust und Leid des Kapitalismus“ und sorgfältig kommentierten Abenteuern, in denen die Legende zur Wahrheit wird.[6] Laut highlightzone.de waren Carl Barks und viele Fans zuerst nicht von Sein Leben, seine Milliarden begeistert, zumal der Stil von Don Rosa eher der von Undergroundcomics war, später habe ihm jedoch zumindest Barks verziehen. Die Geschichten würden zeigen, dass „Rosa seinem großen Vorbild in Sachen Fleiß und Recherche kaum nachsteht“.[7]

Nach comicfanpage.de kümmert sich Don Rosa „liebevoll um seine Figuren, lässt sie sich verlieben und manche sogar sterben.“ Besonders letzteres sei besonders behutsam dargestellt. Die „sorgfältig vorbereitete Wandlung vom fröhlichen naiven Kind zum griesgrämigen Erwachsenen“ verliehen Dagobert eine „beachtliche emotionale Tiefe“. Streitpunkt könnten die Zeichnungen sein, die durch Don Rosas Stil etwas „schmutziger“ und schraffierter seien, als bei Disney üblich.[8]

Von der D.O.N.A.L.D. wurde Don Rosa für Onkel Dagobert – Sein Leben, seine Milliarden zum Ehrenmitglied ernannt. Er habe mit dem Werk „seine genauen Kenntnisse der Geschichten von Carl Barks unter Beweis gestellt“ und „einen großartigen fiktionalen Forschungsbeitrag mit belegten Fakten über das frühe Leben von Dagobert Duck“ geliefert.[9]

Einzelnachweise

  1. a b c d e f Kommentare Don Rosas in „Onkel Dagobert, Sein Leben, seine Milliarden Teil 0“. Egmont Ehapa Verlag 2003, ISBN 3-7704-0389-4.
  2. Kommentar Don Rosas in „Onkel Dagobert, Sein Leben, seine Milliarden Teil 0“ zu Verschwörung der Gauner. Egmont Ehapa Verlag 2003, ISBN 3-7704-0389-4.
  3. Kommentar Don Rosas zu Der Rächer von Windy City in „Onkel Dagobert von Don Rosa“, Band 20. Egmont Ehapa Verlag 2003, ISBN 3-7704-0382-7
  4. Kommentar Don Rosas zu Abenteuer auf Java in „Onkel Dagobert von Don Rosa“, Band 23. Egmont Ehapa Verlag 2003, ISBN 3-7704-0385-1
  5. Rezension von Stefan Sasse bei roterdorn.de
  6. Rezension von Konrad Heidkamp bei Kultur-ZEIT von September 2004
  7. Rezension bei highlightzone.de
  8. Rezension bei comicfanpage.de
  9. Meldung der D.O.N.A.L.D. zur Ernennung Don Rosas zum Ehrenmitglied

Literatur

  • Don Rosa: Onkel Dagobert, Sein Leben, seine Milliarden. Egmont Ehapa Verlag 2003, ISBN 3-7704-0389-4.