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Endlösung der Judenfrage

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Als „Endlösung der Judenfrage“, kurz „Endlösung“, bezeichneten die Nationalsozialisten bis Mitte 1941 ein bekanntes Ziel des Antisemitismus, nämlich die staatlich organisierte Vertreibung oder Zwangsaussiedelung („Evakuierung“) der deutschen Juden. Danach bezeichnete dieser Ausdruck immer öfter die Ermordung vieler, spätestens ab Sommer 1942 immer die systematische Massenvernichtung möglichst aller als Juden definierten Personen im deutschen Machtbereich.[1] Der zynische Euphemismus umschrieb nun den Holocaust bzw. die Shoa, um diesen beispiellosen Völkermord nach außen zu tarnen und nach innen als Lösung eines realen weltgeschichtlichen Problems darzustellen.

Begriffsgeschichte

„Judenfrage“

Als Judenfrage bezeichnete man seit etwa 1750 zunächst in Großbritannien, seit der Französischen Revolution 1789 auch in Frankreich umstrittene Schritte zur Jüdischen Emanzipation und deren Problematik.

In Deutschland wurde die „Judenfrage“ seit einem Aufsatz von Bruno Bauer mit diesem Titel von 1840 zu einem öffentlichen Debattenthema, das Hunderte von Traktaten, Pamphleten, Zeitungsartikeln und Büchern fortan behandelten. Unter den vorgeschlagenen „Lösungen“ dieses „Problems“ waren Assimilations-, Umsiedelungs- und Ausweisungsvorschläge von Judengegnern ebenso wie Integrations-, Erziehungs- und Tolerierungskonzepte von Liberalen oder Philosemiten.[2]

Etwa seit 1860 erhielt der Begriff zunehmend antisemitischen Sinn: Juden wurden unter diesem Titel immer öfter als Hindernis für Identität und Zusammenhalt der Nation und als Fremde im eigenen Land definiert. Radikale Antisemiten wie Wilhelm Marr, Theodor Fritsch, Houston Stewart Chamberlain, Paul de Lagarde und andere erklärten die Judenfrage zum durch Integration unlösbaren Rassenproblem, um ihre Forderungen nach „Entjudung“ der Presse, des Bildungssektors, der Ächtung von „Mischehen“, des Zurückdrängens einer vermeintlich dominierenden ökonomischen Stellung der Juden und letztlich ihrer Vertreibung plausibel erscheinen zu lassen.[3]

„Endlösung“

Frühe Antisemiten etablierten parallel zur allmählichen rechtlichen Gleichstellung der Juden eine Sprache der Entmenschlichung im öffentlichen Diskurs, in der mittels Metaphern aus der Tier- und Pflanzenwelt viel vom „Ausmerzen“, „Ausschalten“, „Beseitigen“, „Entfernen“, „Unschädlichmachen“, „Vertilgen“ oder sogar „Ausrotten“ der Juden – analog zum Umgang mit Krankheitserregern, Insekten oder Parasiten – die Rede war. Als Mittel dazu wurden u. a. Einwanderungs- und Berufsverbote, die Sterilisation zur Verhinderung von Nachwuchs, der Entzug aller Bürgerrechte und wirtschaftliche Unterdrückungsmaßnahmen erörtert und gefordert.[4]

1881 verlangte Karl Eugen Dühring als einer der ersten Antisemiten in seinem populären Aufsatz Die Judenfrage als Rassen-, Sitten- und Kulturfrage[5] eine „endgültige Lösung der Judenfrage“. Dazu forderte er eine gezielt terroristische, aber völkerrechtlich abgesicherte Politik zu ihrer Vertreibung, die Kontrolle ihrer Vermögen und ihre Internierung.[6] Zudem sollten die europäischen Christen sich vom Alten Testament lossagen und es aus Kirchen- und Schulunterricht verbannen: Diese Forderung griffen die Deutschen Christen der NS-Zeit auf.[7]

Als Reaktion auf den europaweiten, besonders russischen, deutschen und französischen Antisemitismus strebten Vertreter des Zionismus eine freiwillige Auswanderung der jüdischen Minderheiten Europas an, die auf ihr langfristiges Überleben in einem eigenen Land oder Staat zielte. So trug das programmatische Buch Der Judenstaat von Theodor Herzl 1896 den Untertitel: Der Versuch einer modernen Lösung der Judenfrage. Darin hieß es:[8]

Ich halte die Judenfrage weder für eine soziale noch für eine religiöse, wenn sie sich noch so oder anders färbt. Sie ist eine nationale Frage, und um sie zu lösen, müssen wir sie vor allem zu einer politischen Weltfrage machen, die im Rate der Kulturvölker zu lösen sein wird.

Der evangelische Theologe und Vorsitzende des Vereins „Freunde Israels“ Johann Friedrich Carl Heman (1839-1919) vertrat schon seit 1882 die Ansicht, dass „gründlich, endgültig und befriedigend die Judenfrage von den Juden selbst gelöst werden muß“.[9] Ludwig Buechner befürwortete dazu eine Assimilation und meinte in einem Brief am 2. September 1884:[10]

...dass die Juden selbst sehr viel zur endlichen Lösung der leidigen Judenfrage beitragen könnten und würden, wenn sie ihre absonderlichen rituellen Einrichtungen ... aufgeben und sich bestreben würden, durch Beförderung der Heiraten zwischen Juden und Christen eine allmälige Amalgamirung herbeizuführen.

Heman dagegen befürwortete einen „Judenstaat“. Er veröffentlichte dazu 1897 das Buch Das Erwachen der jüdischen Nation: Der Weg zur endgültigen Lösung der Judenfrage.[11]

Das Parteiprogramm der Deutschsozialen Reformpartei, die 1894 aus zwei Antisemitenparteien des Kaiserreichs hervorgegangen war, baute auf der Rassenlehre von Houston Stewart Chamberlain auf und sprach 1899 erstmals von der „Vernichtung“ der Juden:[12]

Dank der Entwicklung unserer modernen Verkehrsmittel dürfte die Judenfrage im Laufe des 20. Jahrhunderts zur Weltfrage werden und als solche von den anderen Völkern gemeinsam und endgültig durch völlige Absonderung und (wenn die Notwehr es gebietet) schließliche Vernichtung des Judenvolkes gelöst werden.

Zwar blieb die Vertreibung der Juden hier vorrangig, doch für den Fall, dass diese nicht realisierbar sei, wurde Vernichtung als Alternative dazu ins Auge gefasst. Auch das Gründungsprogramm der Deutschvölkischen Partei 1914 behauptete, die endgültige „Lösung der Judenfrage“ werde zur „Weltfrage des 20. Jahrhunderts“ werden.

Diese Ziele etablierten sich bis zum Ende des Ersten Weltkriegs als Konsens der meisten deutschen Antisemiten. Für dessen Ausbruch machten sie das fiktive Kollektiv „der Juden“ ebenso verantwortlich wie für die Kriegsniederlage und deren Folgen.[13]

Nationalsozialistische Umsetzung

Ideologie 1919–1933

Das 25-Punkte-Programm der NSDAP von 1920 schrieb den Entzug der vollen Bürgerrechte, ein Berufsverbot für öffentliche Ämter und Presseleitung für die deutschen Juden, bei Erwerbslosigkeit ihre Ausweisung sowie die Vertreibung eines Großteils zugewanderter Juden fest. Damit übernahm es die Ziele der organisierten Antisemiten des Kaiserreichs. Die Methoden zur Umsetzung der antijüdischen Programmpunkte legte die NSDAP bis 1933 nicht fest.

Adolf Hitler hatte bereits 1919 in einem als Gutachten zur Judenfrage bestellten Brief an einen Parteifreund die „Entfernung des Juden überhaupt“ zum Ziel des Nationalsozialismus erklärt.[14] 1924 in Mein Kampf entfaltete er dieses Ziel und griff dabei eine Formulierung Dührings auf:[15]

Ohne klare Erkenntnis des Rasseproblems, und damit der Judenfrage, wird ein Wiederaufstieg der deutschen Nation nicht mehr gelingen.

Die „Lösung der Judenfrage“ blieb fortan ein wichtiges Element der NS-Propaganda, auch wenn der Antisemitismus ab 1929 etwas zurücktrat.

Judenverfolgung 1933-1939

Nach der „Machtergreifung“ im Januar 1933 wirkten vor allem die SA, ab 1934 die SS auf die gesellschaftliche Ausgrenzung und Vertreibung aller deutschen Juden hin, zunächst durch „spontanen“ Terror als Nötigung zu „freiwilliger“ Auswanderung. Dem diente auch der reichsweit staatlich organisierte Judenboykott, der viele Juden zugleich aus dem deutschen Wirtschaftsleben verdrängen sollte. Das Gesetz zur Wiederherstellung des Berufsbeamtentums im April 1933 war praktisch ein Berufsverbot für Juden im Staatsdienst, die Nürnberger Gesetze von 1935 entzogen ihnen die übrigen Staatsbürgerrechte.

Nach vorübergehender Zurückhaltung verschärfte das NS-Regime seit dem „Anschluss“ Österreichs im März 1938 seine auf Entrechtung und Vertreibung zielenden, aber noch nicht einheitlich zusammengefassten antijüdischen Maßnahmen. Eine Terrorwelle österreichischer Nationalsozialisten bewirkte eine Massenauswanderung österreichischer Juden. Darauf schickte Reinhard Heydrich seinen „Judenreferenten“ Adolf Eichmann nach Wien, um dort eine Zentralstelle für jüdische Auswanderung einzurichten. Vor allem Hermann Göring als neuer Wirtschaftsminister forcierte die systematische Arisierung jüdischen Besitzes.

Mit dem spätestens seit März 1938 erkennbaren nationalsozialistischen Kriegskurs gewann im NS-Regime die Überzeugung an Boden, dass die „Judenfrage“ nur gesamteuropäisch zu „lösen“ sei. Dazu dachte man nun an Massendeportationen in entfernte Regionen, Ghettoisierung und Zwangsarbeit. Das SS-Organ Das Schwarze Korps drohte am 3. November 1938:

Erklären uns die Juden [...] den Krieg - und das haben sie bereits getan - , so haben wir die bei uns befindlichen Juden genauso zu behandeln, wie man Angehörige einer kriegführenden Macht zu behandeln pflegt.

Denn deutsche Juden seien Teil des Weltjudentums, das für alle etwaigen deutschen Kriegsschäden haftbar gemacht werden müsse.[16] Es folgten die Novemberpogrome vom 8. bis 13. November 1938, die die Entrechtung und Enteignung der deutschsprachigen Juden reichsweit vorantrieben. Mit ihnen rechtfertigten vor allem Heinrich Himmler und Joseph Goebbels zahlreiche weitere antijüdische Gesetze und Verordnungen der ihnen unterstehenden Ministerien. Diese ließen die Betroffenen verarmen, was ihre Auswanderung erheblich erschwerte. Im Gegenzug ließ Göring am 24. Januar 1939 die Reichszentrale für die jüdische Auswanderung[17] mit dem Ziel gründen, „die Auswanderung der Juden aus Deutschland (...) mit allen Mitteln zu fördern“.[18]

Am 30. Januar 1939 kündigte Hitler in seiner Reichstagsrede zum Jahrestag der Machtübernahme erstmals öffentlich die Judenvernichtung an. Hintergrund war die fehlende Aufnahmebereitschaft demokratischer Länder für in Deutschland verfolgte Juden, die sich bei der Konferenz von Evian im Juli 1938 gezeigt hatte, sowie US-amerikanische und britische Reaktionen auf die Novemberpogrome und den Bruch des Münchner Abkommens, die Hitler auf den Einfluss der Juden in diesen Ländern zurückführte. Er sagte dazu:

Diese Versuche können vor allem Deutschland nicht im geringsten in der Erledigung seiner Judenfrage beeinflussen. [...] Denn Europa kann nicht mehr zur Ruhe kommen, bevor nicht die jüdische Frage ausgeräumt ist.

Dann ging er zur offenen Drohung über:

Wenn es dem internationalen Finanzjudentum in und außerhalb Europas gelingen sollte, die Völker noch einmal in einen Weltkrieg zu stürzen, dann wird das Ergebnis nicht die Bolschewisierung der Erde und damit der Sieg des Judentums sein, sondern die Vernichtung der jüdischen Rasse in Europa.[19]

Bereits eine Woche zuvor hatte Hitler zu dem tschechischen Außenminister Frantisek Chvaldovsky gesagt, die Juden würden „vernichtet“ werden, falls man sie nicht an einen fernen Ort bringen könne. Wenn die angelsächischen Länder dabei nicht kooperierten, hätten sie ihren Tod auf dem Gewissen.[20]

Der Historiker Saul Friedländer stellt die Mehrdeutigkeit der Rede heraus. Zum einen habe Hitler einmal mehr die Existenzbedrohung der deutschen Juden als Druckmittel gegen das Ausland benutzt: „Vernichtung“ bedeute hier noch keine Ausrottungsabsicht, sondern die Inkaufnahme von Massensterben bei großangelegten Deportationen, zu deren Duldung er das Ausland hier nötigen wollte. Zum anderen habe er seinen Anhängern schärfere antijüdische Maßnahmen im Kriegsfall in Aussicht gestellt. Dabei habe er eine aktive Judenvernichtung als Folgerung nahegelegt. Dies markiere seine damalige „Suche nach radikalen Lösungen, mit einem Abtasten extremer Möglichkeiten“.[21]

Der Polenfeldzug brachte 2,5 Millionen polnischer Juden in den deutschen Machtbereich und erschwerte die Vertreibung deutscher und österreichischer Juden in nicht von Deutschen besetzte Gebiete. Daraufhin wurden bis Ende 1939 etwa 200.000 Juden aus den besetzten Gebieten Osteuropas in das neugeschaffene ostpolnische Generalgouvernement deportiert oder vertrieben, um in Westpolen Volksdeutsche anzusiedeln. Zugleich wurden bis Ende 1939 etwa 90.000 Juden über die Grenze zum sowjetisch besetzten Ostpolen getrieben.[22]

Juden aus dem „Altdeutschen Reich“ sollten in ein „Judenreservat“ oder „Reichsghetto“ um Lublin zwangsumgesiedelt werden. Dazu organisierte Eichmann zwischen dem 18. und 26. Oktober 1939 sechs „Versuchstransporte“ von insgesamt etwa 5.000 österreichischen und tschechischen Juden nach Nisko, wo sie in ein selbstgebautes Lager gesperrt und dann sich selbst überlassen wurden. Diese Aktionen wurden aber nach Protesten polnischer Zivilisten und deutscher Wehrmachtsoffiziere ab Oktober reduziert und am 14. April 1940 gestoppt. Zwangsdeportationen deutscher Juden wurden vorläufig zurückgestellt, da für sie in Ostpolen nicht genügend Platz vorhanden war.[23]

Deportationen, Einrichtung von Ghetthos und Arbeitslagern nahmen bereits zahlreiche Todesopfer unter den Betroffenen in Kauf. Zudem ermordeten eigens dazu aufgestellte Einsatzgruppen, die polnischen Widerstand gegen die deutsche Besetzung unterbinden sollten, von September bis Dezember 1939 etwa 60.000 Angehörige der polnischen Führungsschicht, darunter etwa 7.000 Juden.[24] Dies zeigte den Vernichtungswillen der Nationalsozialisten in den eroberten Gebieten.

Mit der Euthanasie-Aktion T4 begannen im Januar 1940 in Deutschland weitere planmäßige Massenmorde an als „lebensunwert“ definierten Bevölkerungsgruppen. Dabei wurde erstmals die Vergasung in Gaskammern als Tötungsmethode erprobt.

Abschiebepläne 1940-1941

Ab Frühjahr 1940 favorisierte das NS-Regime den schon im November 1938 konzipierten Madagaskarplan, der eine Zwangsaussiedelung besonders osteuropäischer Juden nach Madagaskar vorsah. Himmler arbeitete ihn im Mai aus. Heydrich schrieb dazu an Joachim von Ribbentrop am 24. Juni 1940:[25]

Das Gesamtproblem - es handelt sich bereits um rund 3 1/4 Millionen Juden in den heute deutscher Hoheitsgewalt unterstehenden Gebieten - kann durch Auswanderung nicht mehr gelöst werden; eine territoriale Endlösung wird daher notwendig.

Hitler beriet diesen Plan ihn mit Mussolini im Juni, bis der Plan durch die deutsche Niederlage in der Luftschlacht um England im September unrealisierbar wurde.

Ab September 1940 häuften sich im Schriftverkehr von NS-Behörden die Hinweise auf eine Verschärfung der bisherigen „Lösungsmodelle“. Am 4. Dezember 1940 entwarf Eichmann einen Vortrag unter dem Titel „Die Judenfrage“ für Himmler, der vor ein zweistufiges Vorgehen vorsah: Einer „Anfangslösung“, bei der Polizei und Sicherheitsdienste (SD, SS) die Initiative zur Vertreibung der Juden übernehmen sollten, sollte eine „Endlösung“ folgen, die als „Umsiedelung der Juden aus dem europäischen Wirtschaftsraum des deutschen Volkes in ein noch zu bestimmendes Territorium“ deklariert wurde. Welches Gebiet gemeint war, ist historisch umstritten: Wolfgang Benz sieht hier bereits eine Tarnfloskel für Ermordung[26], während Christopher Browning im Anschluss an Götz Aly die Sowjetunion annimmt, die zu überfallen man in diesen Wochen geheim plante.[27]

Am 21. Januar 1941 gab Eichmanns Mitarbeiter Theodor Dannecker eine „Denkschrift“ an alle Dienststellen des Reichssicherheitshauptamts (RSHA) heraus, in der es hieß:

Gemäß dem Willen des Führers soll nach dem Kriege die Judenfrage innerhalb des von Deutschland beherrschten oder kontrollierten Teiles Europas einer endgültigen Lösung zugeführt werden.

Heydrich habe bereits von Hitler einen „Auftrag zur Vorlage eines Endlösungsprojektes erhalten“, den er aufgrund der „umfangreichen Erfahrungen in der Judenbehandlung und dank der seit längerer Zeit geleisteten Vorarbeiten [...] in wesentlichen Zügen ausgearbeitet“ und dem Führer und dem Reichsmarschall (Göring) vorgelegt habe. Der Erfolg dieser „Riesenarbeit“ hinge von weiteren sorgfältigen Vorarbeiten zu einer „Gesamtabschiebung der Juden“ und „Ansiedlungsaktion in einem noch zu bestimmenden Territorium“ ab.[28]

Mit dem Scheitern der Zwangsumsiedlungspläne rückten die Nationalsozialisten die organisierte Massenvernichtung und die Suche nach geeigneten Methoden dazu in das Zentrum ihrer Überlegungen.[29] Am 12. März 1941 schrieb Eichmann an seine Mitarbeiter bereits routinemäßig über die „zweifellos kommende Endlösung der Judenfrage“ und begründete damit ein Auswanderungsverbot für Juden aus allen besetzten Gebieten: Deutschland solle als erstes Land Europas „judenrein“ werden.[30]

In den Folgemonaten nahm die Planung des Russlandkrieges als Vernichtungskrieg - u.a. mit dem Generalplan Ost vom 24. Juni 1941 - konkrete Gestalt an; in dieser Phase von März bis Juli 1941 wurde wohl auch der Abschiebeplan für die Juden zeitlich vorgezogen, um dann - der genaue Zeitpunkt ist umstritten - in den ersten Monaten des Russlandkrieges zu einem Vernichtungsplan transformiert zu werden.[31]

Vernichtungspolitik 1941–1945

Auftrag Görings an Heydrich zum Erstellen eines organisatorischen Gesamtentwurfs für die Endlösung der Judenfrage

Der Krieg gegen die Sowjetunion 1941–1945 sollte nicht nur „Lebensraum im Osten“ erobern, sondern auch den mit dem Judentum gleichgesetzten „Bolschewismus“ vernichten. Dieses Ziel hatte Hitler schon in Mein Kampf vorgegeben. Nun wurden dazu gezielt Kriegsverbrechen befohlen, etwa mit dem Kommissarbefehl vom 6. Juni 1941, den hochrangige Generäle der Wehrmacht unterstützten und durchführten.[32] Zugleich eskalierte die staatliche Judenverfolgung zur angestrebten Massenvernichtung. Mobile Einsatzgruppen wurden im März 1941 von Hitler angeordnet, im Mai von Heydrich aufgestellt und für ihre besondere Aufgabe im Gefolge der Eroberungen ausgebildet. Ab dem 22. Juni 1941 begannen sie auf sowjetischem Gebiet mit systematischen Massenmorden an jüdischen Männern, ab August auch an Frauen und Kindern. Auf Befehl des Führers sandten sie darüber regelmäßige Berichte in die Reichskanzlei. Noch vor dem Stocken der deutschen Offensive Anfang August 1941 wurde auch die großangelegte Deportation polnischer Juden in das Gebiet um Lublin wieder aufgenommen.

Seitdem bezeichnete der Begriff Endlösung auch in der Behördensprache faktisch die nun angestrebte Ermordung zumindest der osteuropäischen Juden im deutschen Machtbereich, die nach außen weiterhin als vollständige „Umsiedlung“ in entfernte Ostgebiete getarnt wurde. So schrieb Göring am 31. Juli 1941 an Heydrich:[33]

In Ergänzung der Ihnen bereits mit Erlaß vom 24. Januar 1939 übertragenen Aufgabe, die Judenfrage in Form der Auswanderung oder Evakuierung einer den Zeitverhältnissen entsprechend möglichst günstigen Lösung zuzuführen, beauftrage ich Sie hiermit, alle erforderlichen Vorbereitungen in organisatorischer, sachlicher und materieller Hinsicht zu treffen für eine Gesamtlösung der Judenfrage im deutschen Einflußgebiet in Europa. [...] Ich beauftrage Sie weiter, mir in Bälde einen Gesamtentwurf über die organisatorischen, sachlichen und materiellen Vorausmaßnahmen zur Durchführung der angestrebten Endlösung der Judenfrage vorzulegen.

Dem folgte Heydrich mit der Einladung zur Wannseekonferenz am 20. Januar 1942, die den Massenerschießungen seit Juni 1941, Deportationen seit September 1941 und dem Baubeginn von Vernichtungslagern im Dezember 1941 folgte. Sie sollte die begonnene „Endlösung“ also nicht beschließen, sondern alle wichtigen nachgeordneten Behörden in ihre Planung einweihen, daran beteiligen und ihre Zusammenarbeit unter der Leitung Heydrichs koordinieren. Nach dem Konferenzprotokoll waren 11 Millionen Juden aus ganz Europa, auch aus von Deutschland nicht eroberten Ländern, zur Deportation vorgesehen. Es beginnt mit den Worten:[34]

I. An der am 20.1.1942 in Berlin, Am Großen Wannsee Nr. 56/58, stattgefundenen Besprechung über die Endlösung der Judenfrage nahmen teil: [...]
Schreiben Heydrichs an Martin Luther (Unterstaatssekretär), 26. Februar 1942

Damit war der Begriff bei allen am Holocaust beteiligten Dienststellen etabliert. Dass diese darunter die Ausrottung der Juden verstanden, bestätigte Eichmann am 24. Juli 1962 in seinem Jerusalemer Prozess:[35]

Es wurde von Töten und Eliminieren und Vernichten gesprochen.

In dieser Vernehmung berichtete Eichmann auch von einem Gespräch mit Heydrich sechs bis acht Wochen nach Beginn des Russlandkrieges, in dem dieser betont habe:

Der Führer hat die physische Vernichtung der Juden befohlen.

Hitler habe Odilo Globocnik bereits entsprechende Anweisungen erteilt, deren Ausführung Eichmann überprüfen sollte.[36] Dieses Ziel kannten oder ahnten neben den Planern, Organisatoren und Ausführenden auch viele gewöhnliche Deutsche, die u.a. Hitlers Rundfunkreden hörten. So kam er im Kriegsverlauf immer wieder auf seine „Prophezeiung“ vom 30. Januar 1939 - der angekündigten Vernichtung der „jüdischen Rasse in Europa“ - zurück und ließ keinen Zweifel an ihrem Vollzug (siehe Holocaustkenntnis von Zeitzeugen).

Ein Tagebucheintrag von Joseph Goebbels notierte am 27. März 1942 darüber:[37]

Es wird hier ein ziemlich barbarisches und nicht näher zu beschreibendes Verfahren angewandt, und von den Juden selbst bleibt nicht mehr viel übrig. Im großen kann man wohl feststellen, dass 60 % davon liquidiert werden müssen [...] An den Juden wird ein Strafgericht vollzogen, das zwar barbarisch ist, das sie aber vollauf verdient haben [...] Man darf in diesen Dingen keine Sentimentalität obwalten lassen [...] Es ist ein Kampf auf Leben und Tod zwischen der arischen Rasse und dem jüdischen Bazillus. Keine andere Regierung und kein anderes Regime konnte die Kraft aufbringen, diese Frage generell zu lösen. Auch hier ist der Führer der unentwegte Vorkämpfer und Wortführer einer radikalen Lösung...

Hitler bekräftigte kurz vor seinem Selbstmord am 30. April 1945 seine Führungsrolle beim Holocaust und rechtfertigte diesen nochmals als Vergeltung für den Krieg:[38]

Ich habe aber auch keinen Zweifel darüber gelassen, dass, wenn die Völker Europas wieder nur als Aktienpakete dieser internationalen Geld- und Finanzverschwörer angesehen werden, dann auch jenes Volk mit zur Verantwortung gezogen werden wird, das der eigentlich Schuldige an diesem mörderischen Ringen ist: Das Judentum! Ich habe weiter keinen darüber im Unklaren gelassen, dass dieses Mal nicht nur Millionen Kinder von Europäern der arischen Völker verhungern werden, nicht nur Millionen erwachsener Männer den Tod erleiden und nicht nur Hunderttausende an Frauen und Kindern in den Städten verbrannt und zu Tode bombardiert werden dürften, ohne dass der eigentlich Schuldige, wenn auch durch humanere Mittel, seine Schuld zu büssen hat.

Heutige Begriffsverwendung

Das Wort „Endlösung“ spielt - anders als beispielsweise „Zwischenlösung“ - in der deutschen Alltagssprache, also außerhalb der historischen Verwendung als Kurzform von „Endlösung der Judenfrage“ keine Rolle.[39] Viele deutsch- und englischsprachige Historiker zitieren den Begriff - auch in Buchtiteln - in Untersuchungen zum Holocaust (englisch final solution, französisch solution finale). Im Deutschen werden „Endlösung“ und „Endlösung der Judenfrage“ meist in distanzierende Anführungszeichen gesetzt, um sie als Sprache des Nationalsozialismus zu kennzeichnen.

Saul Friedländer erklärt die „Endlösung“ als Versuch einer „Erlösung“: Hitler und seine Mitstreiter seien von der Wahnvorstellung getrieben gewesen, sie müssten die Welt von „dem Juden“ als dem absolut Bösen befreien.[40] Dieser konstante „Erlösungsantisemitismus“ habe auch Hitlers wahrscheinlich im Spätherbst 1941 getroffenen Entschluss zur systematischen Judenvernichtung begründet. Damit erklärt Friedländer den Übergang zum Holocaust mit Christian Gerlach als Reaktion auf das Scheitern des Blitzkriegs gegen die Sowjetunion und den Kriegseintritt der USA.[41]

Einzelnachweise

  1. Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur „Endlösung.“ München 2001, S. 27f und S. 166
  2. Wolfgang Benz: Artikel Endlösung, in: Wolfgang Benz (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, dtv 1998, S. 446
  3. Wolfgang Benz: Die „Judenfrage“/The „Jewish Question“. Bibliographie. Herausgeber: Verein der Freunde und Förderer des Zentrums für Antisemitismusforschung, Verlag Saur KG, Berlin 2003, ISBN 3598350465 (Vorwort)
  4. Rainer Erb, Werner Bergmann: Die Nachtseite der Judenemanzipation. Der Widerstand gegen die Integration der Juden in Deutschland 1780-1860. Metropol, Friedrich-Veitl-Verlag, Berlin 1989, ISBN 392689377X
  5. vielfach neu aufgelegt, u.a.: Eugen Dühring: Die Judenfrage als Frage des Racencharakters und seiner Schädlichkeit für Völkerexistenz, Sitte und Cultur. Mit einer denkerisch freiheitlichen und praktisch abschliessenden Antwort. 5. umgearbeitete Auflage, Berlin 1901
  6. Peter von Polenz: Deutsche Sprachgeschichte vom Spätmittelalter bis zur Gegenwart Band 3, Walther De Gruyter, 1999, ISBN 3110164264, S. 544 (Textauszug online)
  7. Alex Bein: Die Judenfrage. Biographie eines Weltproblems, ISBN 3421019630, S. 223ff
  8. zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, Mouton de Gruyter, 1998, ISBN 3110133792, S. 331 (Textauszug online)
  9. Carl Friedrich Heman: Die religiöse Weltstellung des jüdischen Volkes. Hinrichs, Leipzig 1888 (Online-Ausgabe in der Judaica Sammlung Frankfurt)
  10. zitiert nach Isidor Singer: Briefe berühmter christlicher Zeitgenossen über die Judenfrage. Nach Manuscripten gedruckt und mit Autorisation der Verfasser zum ersten Male herausgegeben, mit biographischen Skizzen der Autoren und einem Vorwort versehen. Verlag von Oskar Frank, Wien 1885, S. 140 (Textauszug online)
  11. Textauszug online), Biografie von Christian Tapp: Johann Friedrich Carl HEMAN (BBKL Band XXIX, 2008)
  12. Wilhelm Mommsen, Deutsche Parteiprogramme S. 84, zitiert nach Neuer Antisemitismus? S. 19
  13. Hans-Ulrich Wehler: Deutsche Geschichte: Das Deutsche Kaiserreich 1871-1918. Vandenhoeck & Ruprecht, 7. Auflage 1994, ISBN 3525335423, S. 112ff (Textauszug online)
  14. Adolf Hitler: Gutachten über den Antisemitismus - 1919 erstellt im Auftrag seiner militärischen Vorgesetzten (NS-Archiv)
  15. zitiert nach Cornelia Schmitz-Berning: Vokabular des Nationalsozialismus, a.a.O. S. 331
  16. zitiert nach Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden. Die Jahre der Verfolgung 1933-1939, C.H. Beck/DTV, München 2000, S. 335
  17. Wolfgang Benz: Artikel Reichszentrale für jüdische Auswanderung (Zentralstelle für jüdische Auswanderung) (pdf), aus: Wolfgang Benz, Hermann Graml, Hermann Weiß: Enzyklopädie des Nationalsozialismus, 4. Auflage 2001, S. 700
  18. zitiert nach Esriel Hildesheimer: Jüdische Selbstverwaltung unter dem NS-Regime, Mohr Siebeck, Tübingen 1994, ISBN 3161461797, S. 86 (Textauszug online)
  19. zitiert nach Max Domarus: Hitler. Reden und Proklamationen 1932 – 1945. Würzburg/Neustadt 1963, Band 2, S. 1056ff
  20. zitiert nach Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden^. Die Jahre der Verfolgung 1933-1939, a.a.O. S. 331ff
  21. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden, Band 1, a.a.O. S. 336
  22. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933-1945, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 2003, ISBN 3-534-15158-5, S. 49
  23. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933-1945, a.a.O. S. 64
  24. Dieter Pohl: Verfolgung und Massenmord in der NS-Zeit 1933-1945, a.a.O. S. 65
  25. zitiert nach Geschichtsverein Koengen e.V.: Judenvernichtung 1939-1945
  26. Artikel „Endlösung der Judenfrage“, in: Wolfgang Benz (Hrsg.): Lexikon des Holocaust, Becksche Reihe 1976, S. 63
  27. Christopher Browning: Judenmord, S.Fischer Verlag, Frankfurt am Main 2001, ISBN 3-10-005210-2, S. 32f
  28. zitiert nach Christopher Browning: Judenmord, a.a.O. S. 33f
  29. Artikel Endlösung, in: Israel Gutman (Hrsg.): Enzyklopädie des Holocaust, S. 407f
  30. Wolfgang Benz: Artikel Endlösung, in: Wolfgang Benz u.a. (Hrsg.): Enzyklopädie des Nationalsozialismus, a.a.O. S. 446
  31. Christopher Browning: Judenmord, a.a.O., S. 39
  32. Arno J. Mayer: Der Krieg als Kreuzzug: Das Deutsche Reich, Hitlers Wehrmacht und die „Endlösung“. Reinbek bei Hamburg 1989, Kapitel 7 und 8
  33. Haus der Wannsee-Konferenz: Faksimile Schreiben Görings an Heydrich (pdf); Chronologie des Holocaust, 24.-31-Juli 1941
  34. Haus der Wannsee-Konferenz: Faksimiles des originalen Eichmann-Protokolls (pdf)
  35. zitiert nach Peter Longerich: Die Ermordung der europäischen Juden. Piper, München 1989, ISBN 3492110606, S. 92
  36. zitiert nach Hannah Arendt: Eichmann in Jerusalem. Ein Bericht von der Banalität des Bösen. Piper, 2. Auflage, München 2006, ISBN 3492248225, S. 168f (Text online)
  37. Joseph Goebbels Tagebücher 1924 - 1945, hrsg. von Ralf Georg Reuth, 3. Auflage, München/Zürich 2003, ISBN 3-492-21313-2, Band 4, S. 1776f
  38. Adolf Hitler: Politisches Testament 1945 (NS-Archiv)
  39. Mackensen - Großes Deutsches Wörterbuch, 1977, lemmatisiert zwar die Zwischenlösung, aber keine Endlösung
  40. Saul Friedländer: Das Dritte Reich und die Juden a.a.O. S. 111-120
  41. nach Volker Ullrich: Die Stimmen der Opfer (Rezension in Die Zeit Nr. 40, 28. September 2006)

Literatur

deutsch

  • Gerald Reitlinger, Johann Wolfgang Brügel: Die Endlösung. Hitlers Versuch der Ausrottung der Juden Europas 1939-1945.
1. Auflage englisch 1953: The Final Solution: The Attempt to Exterminate the Jews of Europe, 1939-1945. 1987 - ISBN 0876689519)
1. Auflage deutsch 1956: Berlin, Colloquium.
Taschenbuch-Ausgabe: Copress - TB-A. 1983, ISBN 3767804662
7. Auflage 1992, ISBN 3891668708
  • H. G. Adler: Der Kampf gegen die „Endlösung der Judenfrage“, Hrsg.: Bundeszentrale für Heimatdienst, Bonn 1958
  • Robert Neumann: Ausflüchte unseres Gewissens. Dokumente zu Hitlers „Endlösung der Judenfrage“ mit Kommentar und Bilanz der politischen Situation. Verlag für Literatur und Zeitgeschehen, Hannover 1960, ISBN 9783492248228
  • Ludwig Rosenthal: „Endlösung der Judenfrage“: Massenmord oder „Gaskammerlüge“? Darmstädter Blätter, 1980, ISBN 3871390593
  • Martin Gilbert: Endlösung. Ein Atlas. Die Vertreibung und Vernichtung der Juden. Rowohlt TB, Reinbek bei Hamburg 1982, ISBN 349915031X
  • Gerald Fleming: Hitler und die Endlösung. Es ist des Führers Wunsch... Limes Verlag, 1982, ISBN 3809021962 (Neuausgabe 1987 mit Nachwort von Saul Friedländer: Ullstein Taschenbuchverlag, ISBN 3548330835)
  • Götz Aly: Endlösung, Fischer Tb, Frankfurt am Main 1998, ISBN 3596140676
  • Peter Longerich: Der ungeschriebene Befehl. Hitler und der Weg zur „Endlösung.“ München 2001, ISBN 3-492-04295-3
  • Torsten Ripper: Vom Vorurteil zur Vernichtung. Hitler und die „Endlösung der Judenfrage“. Studien zu Politik und Wissenschaft, Wochenschau-Verlag, Schwalbach/Taunus 2001, ISBN 3879204705 (Rezension von Wigbert Benz auf Shoa.de, 2005)
  • Hans Mommsen: Auschwitz, 17. Juli 1942. Der Weg zur europäischen 'Endlösung der Judenfrage' , Dtv, 2002, ISBN 9783423306058
  • Christopher R. Browning, Jürgen Peter Krause: Der Weg zur Endlösung. Entscheidungen und Täter. Rowohlt Tb, 2002, ISBN 3499613441
  • Christopher Browning: Die Entfesselung der „Endlösung“. München 2003, ISBN 3-549-07187-6
  • Ahlrich Meyer: Täter im Verhör. Die „Endlösung der Judenfrage“ in Frankreich 1940-1944, Wissenschaftliche Buchgesellschaft, 2005, ISBN 3534175646

englisch

  • Arno J. Mayer: Why Did the Heavens Not Darken? The Final Solution in History, Pantheon Books, 1988, ISBN 0394571541
  • Henry Friedlander: The Origins of Nazi Genocide: From Euthanasia to the Final Solution, University of North Carolina Press, 1995, ISBN 0807822086
  • Eric Owen: The Final Solution, PublishAmerica, 2001, ISBN 158851675X
  • Walter Harmidarow: The Final Solution, Ltdbooks, 2001, ISBN 1553165446
  • Mark Roseman: The Villa, the Lake, the Meeting: Wannsee and the Final Solution, Penguin, 2003, ISBN 0141003952
  • Michael Chabon: The Final Solution, Harper Perennial, 2005, ISBN 0007196032
  • Thomas Streissguth: Adolf Eichmann: Executing the "Final Solution" (Holocaust Heroes and Nazi Criminals), Enslow Publishers, 2005, ISBN 0766025756
  • Christopher R. Browning, Jurgen Matthaus: The Origins of the Final Solution: The Evolution of Nazi Jewish Policy, September 1939-March 1942, University of Nebraska Press, 2007, ISBN 0803259794

französisch

  • Laurent Joly: Vichy dans la «solution finale» : Histoire du commissariat général aux Questions juives (1941-1944), ISBN 2246638410