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Margareten

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V. Wiener Gemeindebezirk
Wappen Karte
Name: Margareten
Fläche: 2,03 km²
Einwohner: 51.434 (Stand: 31.12.2004) [1]
Bevölkerungsdichte: 25.337 Einwohner je km²
Postleitzahl: 1050
Adresse des
Bezirksamtes:
Schönbrunner Straße 54
1050 Wien
Offizielle Website: http://www.wien.gv.at/margareten
E-Mail-Adresse: post@b05.magwien.gv.at
Politik
Bezirksvorsteher: Kurt Wimmer (SPÖ)
Bezirksvertretung
(40 Bezirksräte)
SPÖ 18, Grüne 10, ÖVP 7,
FPÖ 5
Karte: Margareten mit Bezirksteilen
Bezirksteile Margareten

Margareten ist der fünfte Wiener Gemeindebezirk und liegt innerhalb des ehemaligen Linienwalls (= heutiger Gürtel). Der Bezirk wurde 1861 vom vierten Wiener Gemeindebezirk abgetrennt und als selbstständiger Bezirk eingerichtet. Margareten ist ein typischer Innenstadt-Bezirk - dichtbesiedeltes Gebiet mit wenigen Grünflächen. Margareten gilt als Arbeiterbezirk und verfügt in Gürtelnähe über zahlreiche Gemeindebauten.

Geographie

Lage

Margareten liegt im Südwesten von Wien und wird nördlich vom Fluss Wien, im Westen und Süden vom Gürtel begrenzt. Der Fluss Wien ist gleichzeitig die Grenze zum Bezirk Mariahilf, der Gürtel ist die Grenze zu den Bezirken Favoriten und Meidling. Die östliche Bezirksgrenze zu Wieden verläuft im Gegensatz zu den anderen Innenstadt-Bezirken in Quer- statt in Längsrichtung. Somit folgt die Bezirksgrenze dem folgenden Straßenverlauf: Kettenbrückengasse, Margaretenstraße, Kleine Neugasse, Mittersteig, Ziegelofengasse, Blechturmgasse bis zum Gürtel.
Der tiefste Punkt Margaretens liegt mit ca. 174 m Seehöhe im Wiental. In Richtung Süden (Wienerberg) steigt das Gelände leicht an. Margareten weist keine sprunghaften Höhenunterschiede oder Berge auf, die gesamte Höhendifferenz beträgt ca. 30 Meter.[2]

Nutzung

Die Baufläche Margaretens beträgt 63,8 % (Wienweit 33,32 %), wobei rund 82 % auf Wohnbaugebiet entfällt. Mit 31,7 % nimmt die Verkehrsfläche den zweitgrößten Anteil der Bezirksfläche ein (Wienweit 13,75 %). Die Grünflächen nehmen nur 4,54 % der Bezirksfläche ein (Wienweit 48,26 %), wobei 91,54 % für Parkanlagen genutzt werden. Nur drei andere Bezirke (Neubau, Mariahilf und Josefstadt) haben noch weniger Grünanteil als Margareten. Oberflächliche Gewässer, Wälder, Kleingärten oder landwirtschaftlich genutzte Flächen sind in Margareten nicht vorhanden.[3]

Flüsse und Quellen

Im Siebenbrunnenfeld in Oberreinprechtsdorf entspringen zahlreiche Quellen. 1562 erhielt der kaiserliche Hof schließlich als erster seine eigene Wasserzuleitung durch die Siebenbrunner Hofwasserleitung, die im Auftrag König Ferdinand I. errichtet wurde. Das Wasser wurde in sieben Brunnen gesammelt und in gusseisernen Rohren zu einem Reservoir unter der Augustinerbastei in Wien geleitet, von wo es wiederum in die Hofburg weitergeleitet wurde. Durch den Brunnen am Margaretenplatz erlaubte der Kaiser ab 1829 den Bürgern die Hofwasserleitung mitzubenutzen. Heute sind die sieben Quellen durch den Brunnen am Siebenbrunnenplatz dargestellt.

Geschichte

Die Vorstädte vor 1850

Der heutige Bezirk Margareten umfasste in der Zeit vor 1850 sechs eigenständige Vorstädte. Die Geschichte der einzelnen Vorstädte bis 1850 ist auf den jeweiligen Einträgen zu finden:

Aus folgenden, ehemaligen Vorstädten wurde der Bezirk Margareten gebildet:

Margareten wird zum Fünften Bezirk

Alle Vorstädte des heutigen Bezirks Margareten wurden neben einer Reihe anderer am 6. März 1850 als 4. Bezirk Wieden eingemeindet. Nach längeren Debatten wurde 1861 wegen der unterschiedlichen Verhältnisse innerhalb des Bezirkes der heutige 5. Bezirk davon abgetrennt. Der Grund dafür war, dass die große Ausdehnung des Bezirkes Wieden eine ökonomische Verwaltung behinderte. Weiters ließen die Möglichkeit einer leichteren Überwachung und die Rücksichtnahme auf historisch gewachsene soziale, wirtschaftliche und bauliche Unterschiede eine Änderung der Bezirkseinteilung des Jahres 1850 in Anlehnung an die bereits bestehenden Polizeibezirke Wieden und Margareten als notwendig erscheinen.

Somit wurde der damalige 4. Bezirk in Querrichtung getrennt. Die Bezirksgrenze wurde damals wie folgt festgelegt: Kettenbrückengasse, heutige Margaretenstraße, Kleine Neugasse, Mittersteig, Ziegelofengasse, Blechturmgasse, über den Linienwall (Gürtel) zum katholischen Matzleinsdorfer Friedhof, entlang der Laxenburger Straße bis zum Wienerberg. Diese Grenzlinie trennte den vor allem von Bürgern bewohnten stadtnahen 4. Bezirk Wieden von dem vorwiegend von Taglöhnern besiedelten peripheren 5. Bezirk Margareten.

1873 verlor Margareten allerdings seine südlichen Teile an den 10. Bezirk Favoriten. 1907 reduzierte Margareten durch Abtretung des außerhalb des Gürtels gelegenen Teiles der ehemaligen Vorstadt Hundsturm ("Neumargareten") an den 12. Bezirk Meidling erneut seine Bezirksfläche.

Margareten bis zum Ersten Weltkrieg

Justizanstalt Mittersteig

Der 5. Bezirk wies bei seiner Gründung noch vorwiegend ländlichen Charakter auf, vor allem gegen den Linienwall befanden sich zahlreiche Grünanlagen, Gärten, Wiesen, Äcker und Gemüsefelder. Das Gebiet im Südwesten des Bezirks war fast völlig unbebaut. Ähnlich war die Situation im Raum zwischen der heutigen Margaretenstraße und der Siebenbrunnengasse. Die Reinprechtsdorfer Straße war damals nur in ihrem unteren Verlauf verbaut. Die meisten vorhandenen Gassen endeten noch als Sackgassen.

Margareten war zunächst ein Handwerkerbezirk, der sich im 19. Jahrhundert durch die zunehmende Bevölkerungszahl immer stärker zu einem Arbeiterbezirk entwickelte. Mit der zunehmenden Industrialisierung vollzog sich bis zur Jahrhundertwende in vielfältiger Hinsicht der Wandel von noch ländlichen Vorstädten zu einem immer dichter verbauten Großstadtbezirk. Die Anzahl der Wohnungen im Jahre 1900 betrug ca. 25.300 in 1.579 Häusern. Das größte Problem in Margareten stellte die ungünstige Wohnsituation dar. Eine durchschnittliche Wohnung bestand um die Jahrhundertwende aus Zimmer und Küche und beherbergte mehr als vier Personen, somit wohnten über 107.000 Menschen in Margareten. Zwischen 1860 und 1912 wurden im Bezirk einige bedeutende Einrichtungen geschaffen: ein Waisenhaus (1864), ein Armenhaus und das Hartmannspital (1865). Das neue Amtshaus in der Schönbrunner Straße 54 wurde 1867 bezogen und 1872 das Margaretenbad eröffnet. Die Gasbeleuchtung wurde erst relativ spät, im Jahre 1899, installiert. Zwischen 1908 und 1910 wurde die Justizanstalt Mittersteig erbaut, deren erster Leiter Dr. Willibald Sluga war. Aktuell (2007) dient diese Anstalt mitten in Wien für den Maßnahmenvollzug, wo 88 Gefangene von 55 Justizwache-Beamten betreut werden.

Verkehrstechnisch wurde der Bezirk 1877 durch eine Pferdeeisenbahnlinien erschlossen, die später zu Straßenbahnlinien und 1902 auf elektrischen Betrieb umgestellt wurden. Im Zuge der Errichtung der Wiener Stadtbahn am Ende des 19. Jahrhunderts wurde auch der Linienwall abgebrochen und die Gürtel Straße angelegt. Dadurch erhielt Margareten Anschluss an die Wiener Stadtbahn.

Margareten in der Zwischenkriegszeit bis 1945

Metzleinstalerhof um 1922

Obwohl die Bevölkerung abnahm, war der Nachholbedarf im Wohnungsbau relativ groß. Die Anzahl der Häuser stieg bis 1934 auf 1.618. Dies hatte zwei Gründe: Erstens wurden größere Wohnanlagen errichtet und zweitens wurde die Häuser höher gebaut und die Anzahl der vier- und fünfstöckigen Häuser nahm zu. Um die große Wohnungsnot nach dem Ersten Weltkrieg zu lindern entstand in Wien der kommunale Wohnbau. Das freie Gebiet in Margareten - entlang des "Drasche Gürtels" - bot die Möglichkeit große kommunale Wohnbauten zu erreichten. So entstand 1919-20 der Metzleinstaler Hof, der erste Wohnhausbau der Gemeinde Wien, mit 252 Wohnungen. Bis 1930 wurde fünf weitere große Wohnbauten erreichtet, wodurch der Gürtel den umgangssprachlichen Namen "Ringstraße des Proletariats" bekam. Der Arbeiterbezirk bot auch während des Bürgerkriegs 1934 Widerstand gegen den austrofaschistischen Ständestaat. Der Reumannhof, ein Gemeindebau aus dem Jahre 1924, hatte als Hauptstützpunkt des Schutzbundes eine zentrale Funktion und wurde lange Zeit vom Schutzbund gehalten. Erst mit dem Zusammenbruch des Generalstreiks kapitulierten die im Reumannhof verschanzten Schutzbündler.

Die in der Siebenbrunnengasse 1a befindliche Margaretener Synagoge wurde während der Reichskristallnacht zerstört. Während des Zweiten Weltkriegs wurden große Teile von Margareten auch durch Bomberangriffe zerstört, da kriegswichtige Einrichtungen wie die Südbahn und der Frachtenbahnhof Matzleinsdorf an den Bezirksgrenzen verlaufen. Stark zerstört wurde auch der Raum um den Wienfluss. Bei der Befreiung Wiens durch die Rote Armee blieben im Bereich des von Volkssturm und SS besetzten Amtshauses die Kampfhandlungen aus, da die Volkssturmeinheiten während eines Luftangriffes die Flucht ergriffen. Dennoch war die Mehrzahl der Straßen nach dem Kriegsende unpassierbar, zudem gab es weder Licht noch Gas. Auch die öffentlichen Verkehrsmittel waren außer Betrieb und die Parkanlagen dienten als Ablagerungsstätten für Schutt und Müll. Obdachlosigkeit, Krankheit, Hunger und Chaos prägten so die unmittelbare Nachkriegszeit.

Margareten nach dem Zweiten Weltkrieg

Alte und Neue Florianikirche 1965
Lärmschutzwand beim Theodor-Körner-Hof (in Bau)

In den Jahren der Besatzung (1945 bis 1955) war Margareten Teil des britischen Sektors von Wien. Mit Hilfe der von den Engländern zur Verfügung gestellten Bagger, Schlürfmaschinen und Lastkraftwagen sowie durch Einsatz von über 37.000 Personen, die über 300.000 Arbeitsstunden leisteten, konnten die Aufräumungsarbeiten schnell vorangetrieben werden, so dass Margareten als erster Wiener Bezirk am 19. September 1946 schuttfrei wurde und mit dem Wiederaufbau begonnen werden konnte. Der kommunale Wohnbau der Zwischenkriegszeit wurde fortgesetzt und es entstand das Matzleinsdorfer Hochhaus, mit dem ein neuer Baustil bei Gemeindebauten eingeführt wurde. Statt der früher üblichen Wohnblöcke wurden nun Einzelhäuser in aufgelockerter Bauweise errichtet. Dennoch nahm die Bevölkerungszahl in den folgenden Jahren bis 2001 ab. Die Anzahl der ausländischen Bevölkerung, insbesondere von Jugoslawen und Türken nahm beträchtlich zu.
Das größte Problem im Margaretner Wohnbau ist die Überalterung des Bausubstanz, da ca. 60 % der rund 2000 Gebäude vor dem Ersten Weltkrieg errichtet wurden. Wie in den anderen Bezirken Wiens wurde für den Autoverkehr mehr Platz geschaffen und auch wertvolle Bausubstanz geopfert. Die Straßenbahnen wurden durch Busse ersetzt und die Unterpflaster-Straßenbahn entlang des Gürtels gebaut. Im Zuge des Baus der Unterpflaster-Straßenbahn wurde die in der Mitte der Wiedner Hauptstraße stehende barocke Matzleinsdorfer Pfarrkirche (Florianikirche) 1965, trotz Protesten der Bevölkerung, abgebrochen. Der Neubau der Kirche wurde als turmlose Pfarrkirche an der Ecke Wieder Hauptstraße/Laurenzgasse errichtet.

Auf Grund des zunehmenden Lärms (Autoverkehr, Eisenbahn, S-Bahn) im Bereich des Gürtels wird aktuell (2007) eine 18 m hohe und 150 m lange Lärmschutzwand bei der Gemeinde-Wohnanlage "Theodor Körner-Hof" errichtet. Die Elemente sind aus Glas, um genügend Licht und Helligkeit in den Bereich zwischen die Häuser zu bringen. In der obersten Reihe wird eine Fotovoltaik-Anlage von Wien Energie - Wienstrom installiert, die erstmalig in dieser Form zum Einsatz kommt. Durch eine neuartige Anordnung der Sichtschutzstreifen, um Spiegelung zu vermeiden, sind auch für den Vogelschutz Maßnahmen getroffen worden.

Bevölkerung

Jahr Einwohner[4]
1869 54.010
1880 67.018
1890 84.031
1900 107.810
1910 105.551
1923 89.887
1939 79.349
Jahr Einwohner
1951 71.627
1961 69.548
1971 60.529
1981 52.436
1991 51.521
2001 49.116
2005 51.434

Bevölkerungsentwicklung

Im Jahre 1869 lebten im Bezirksgebiet 54.010 Menschen. In den darauf folgenden 30 - 40 Jahren verdoppelte sich die Einwohnerzahl auf fast 108.000. Obwohl erst nach dem Ersten Weltkrieg die großen Gemeindebauten entlang des Gürtels gebaut wurden, sank die Einwohnerzahl bis zu Volkszählung 2001 aufgrund der gesteigerten Wohnbedürfnisse kontinuierlich. Seit dem wird wieder eine leichte Zunahme der Wohnbevölkerung verzeichnet.

Margareten ist der dichtbesiedelteste Bezirk in Wien mit über 25.000 Einwohner/km².

Bevölkerungsstruktur

Der Anteil der Menschen, die 60 Jahre und älter sind, ist mit 19,7 % unterdurchschnittlich, da im gesamten Wiener Stadtgebiet dieser Anteil 22,2 % beträgt. Der Anteil der Bevölkerung unter 15 Jahren betrug 14,3 %. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung entspricht mit 52,4 % genau dem Durchschnitt Wiens. [5]
Von den 42.111 Bewohnern Margaretens, die 2001 über 15 Jahre alt gewesen sind, haben 12,6 % eine Universität, Fachhochschule oder Akademie als höchste Schulbildung abgeschlossen (Wienweit: 11,8 %). Weitere 16,4 % haben eine Matura absolviert (Wienweit: 15,7 %), 34,2 % hatten einen Lehrabschluss oder eine berufsbildende mittlere Schule (Wienweit: 39,2 %) und 36,9 % der Margretner haben die Pflichtschule als höchsten Abschluss (Wienweit: 33,2 %). [6]
Das durchschnittliche Jahresnettoeinkommen eines Arbeitnehmers lag 2004 bei 16.484 Euro netto (Wien: 18.489 Euro), das eines Pensionisten bei 15.214 Euro netto (Wien: 16.412 Euro). Der männliche Bevölkerungsanteil verdiente 18.108 Euro netto (Pensionist: 17.535 Euro), hingegen verdiente die weibliche Bevölkerung nur 14.712 Euro netto (Pensionist: 13.764 Euro). Insgesamt betrachtet liegt Margareten ca. 10 % unter dem Einkommmensdurchschnitt Wiens. [7]

Herkunft und Sprache

Der Anteil der Margaretner mit ausländischer Staatsbürgerschaft lag 2001 mit 23,2 % rund 6 % über dem Durchschnitt Wiens. Dabei hatten 7 % der Margaretner eine Staatsbürgerschaft von Serbien oder Montenegro, 4,4 % sind türkische Staatsbürger. Dahinter folgen Bosniaken (2,3 %) sowie Kroaten und Deutsche, deren Anteil an der Bevölkerung jedoch nur noch zwischen 1,5 und 1 % liegt. Insgesamt waren 2001 etwa 32 % der Margaretner in einem anderen Land geboren, daher gaben auch nur 64,4 % der Margaretner Deutsch als Umgangssprache an. Weitere 10,2 % sprachen hauptsächlich Serbisch, 7,6 % Türkisch, 3,4 % Kroatisch und 1,1 % Ungarisch. [8]

Religionsbekenntnis

Der Anteil der Menschen mit römisch-katholischem Bekenntnis beträgt 42,2 %. Dahinter folgen 11,9 % mit islamischem und 9,6 % mit orthodoxem Bekenntnis. Die Anhänger der evangelischen Kirche liegt mit 4,3 % an der 4 Stelle. 24,6 % der Margaretner sind ohne religiöses Bekenntnis. [9]

Politik

Bezirksvorstehung

Bezirksvorsteher/innen seit 1945
Fritz Lendvai (KPÖ) 4/1945-7/1945
Max Tober (SPÖ) 1945-1950
Franz Grubeck (SPÖ) 1950-1962
Otto Reisz (SPÖ) 1962-1969
Johann Walter (SPÖ) 1969-1989
Kurt Heinrich (SPÖ) 1989-1999
Kurt Wimmer (SPÖ) 1999-

Erst seit 1890 gibt es Aufzeichnungen über das politische Leben in Margareten. Bei den Wahlen in den Gemeinderat im April 1891 wurden alle sechs Mandate von der Christlichsozialen Partei (ÖVP) errungen. Erst das Jahr 1906 brachte die Durchbrechung der christlichsozialen Front in Margareten, als Franz Domes zum Vertreter der Sozialdemokratischen Partei (SPÖ) gewählt wurde. Auf Grund des bis 1919 bestehenden Wahlrechts wurde die christlichsoziale Dominanz erhalten.

Seit der Einführung des allgemeinen Wahlrechts in Wien im Jahre 1919 hatte Margareten mit der Ausnahme der Jahre 1934 bis 1945 nur sozialdemokratische Bezirksvorsteher, deren erster Albert Hummel war. Die Zahl der Mandatare im Bezirksrat änderte sich regelmäßig, seit den Wahlen 1987 gibt es in Margareten 40 Bezirksräte. Bei der Wahl 1987 wurden diese Mandate wie folgt verteilt: 22 SPÖ, 12 ÖVP, 4 FPÖ und 2 GAL (Grüne).

Bei der Bezirksvertretungswahl am 10. November 1991 errang die SPÖ mit 19 Mandaten nur die relative Mehrheit, die FPÖ mit 9 Mandaten die zweite Position, die ÖVP rutschte mit 8 Mandaten an die dritte Stelle ab und auf die GAL entfielen 4 Mandate. Kurt Heinrich wurde wieder zum Bezirksvorsteher, Heinrich Koch zum Stellvertreter gewählt, an die Stelle von Martina Pucher (ÖVP) trat Dietmar Brandl (FPÖ). Die Wahlen 1996 waren von massiven Stimmenverlust der beiden Großparteien (SPÖ und ÖVP) und Stimmengewinne der Kleinparteien (FPÖ, Grüne und LIF) gekennzeichnet. Die prozentuelle Aufteilung der Stimmen war wie folgt: SPÖ 33,74%, FPÖ 26,86%, ÖVP 18,39%, Grüne 11,46%, LIF 7,57%.

2001 war die Wahl durch die Stimmengewinne der SPÖ und der Grünen gekennzeichnet. Die FPÖ verlor über 7% der Stimmen von 1996, blieb aber dennoch zweitstärkste Fraktion. Die Grünen überholten die ÖVP und waren nun drittstärkste Kraft. Der Mandatsstand betrug somit: 18 SPÖ, 8 FPÖ, 7 Grüne, 6 ÖVP und 1 LIF.

Bei den letzten Bezirksvertretungswahlen 2005 gab es starke Stimmengewinne der Grünen und sie wurden zweitstärkste Fraktion. Damit setzte auch in Margareten eine Entwicklung ein, die bereits in anderen Bezirken innerhalb des Gürtels zu beobachten ist - die Grünen machen der SPÖ den Bezirksvorsteher streitig. Die FPÖ büßte viele Stimmen ein und ist nur mehr viertstärkste Partei. Die Großparteien gewannen jeweils ca. 1% an Stimmen hinzu. Das LIF, die KPÖ, das BZÖ schafften den Einzug in die Bezirksvertretung nicht. Daher beträgt seit 2005 der Mandatsstand: 18 SPÖ, 10 Grüne, 7 ÖVP und 5 FPÖ.

Wappen

Das Wappen des Bezirks ist sechsgeteilt und repräsentiert sechs ehemalige Gemeinden. Das Herzschild symbolisiert den namensgebenden Bezirksteil Margareten. Es zeigt die Heilige Margareta von Antiochia auf Wolken sitzend vor einem goldenem Grund. Unter ihr liegt ein grüner Drache. Das Wappen geht auf die im Ende des 14. Jahrhundert im Margaretener Schloss gestiftete Kapelle zurück. Der linke obere Wappenteil steht für den Bezirksteil Nikolsdorf. Er zeigt den Heiligen Nikolaus auf rotem Grund auf einer grünen Wiese. Das Wappen wurde gewählt, da der Ort zu Ehren des Gründers Nikolaus Oláh, ursprünglich Nikolausdorf genannt worden war. Der rechte, obere Wappenteil zeigt mit Florian ebenfalls einen Heiligen. Dieses Symbol für den Bezirksteil Matzleinsdorf wurde gewählt, da Florian der Patron der örtlichen Pfarrkirche ist. Der linke, untere Wappenteil steht für den Bezirksteil Hundsturm. Auf blauem Hintergrund ist ein silberner Turm abgebildet, aus dem ein herausspringendes, silbernes Einhorn herausragt. Das sprechende Wappen symbolisiert das 1672 gebaute gleichnamige Schloss. Der mittlere, untere Bezirksteil steht für den Laurenzergrund. Er zeigt das Symbol des Martyriums des Heilige Laurentius, der auf einem Feuerrost zu Tode gefoltert wurde. Der rechte, untere Wappenteil steht schließlich für den Bezirksteil Reinprechtsdorf. Er zeigt einen blauen, goldverzierten Reichsapfel, der aus dem Siegel des Wiener Bürgerspitals entnommen wurde. Dieses war bis zum 18. Jahrhunderts der Grundherr des Ortes.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Margaretenhof mit Brunnen im Vordergrund
Vorwärts-Gebäude
Kirche St. Josef
Eingang zum Filmcasino
Wirtschaftsmuseum

Gebäude

Am Margaretenplatz steht der schlossähnliche Margaretenhof, der 1884-85 erbaut wurde. Im späthistorischen Margaretenhof sind architektonisch die Idee des städtischen Zinshausbaus und Cottages eng miteinander verwoben - und zwar in Form eines imposanten Wohnhofs, bestückt mit einer kleinen Allee. Alle Häuser des Margaretenhofs haben einen kleinen Vorgarten und ein Gartenportal.
Die Kirche zu St. Joseph wurde 1765-69 als neue Kirche des Armenhauses erbaut. Die Kirche stellt aber nicht nur ein barockes Kleinod in der Nähe des Amthauses dar, sie war gleichzeitig vorübergehend Grabstätte des Komponisten Franz Schubert. Daran erinnert eine Tafel, die 100 Jahre nach seinem Tod an der Außenmauer vom Wiener Schubertbund angebracht wurde.
Unweit von den beiden zuvor genannten Gebäuden steht das Vorwärts-Gebäude. Das Vorwärts-Gebäude war Sitz des Republikanischen Schutzbundes, der Parteizentrale der SDAP sowie des Vorwärts-Verlags. Anstelle abgerissener Nebengebäude des Vorwärts-Gebäudes wurde ein Hotel errichtet.
Besonders prägend für Margareten sind die zahlreichen Gemeindebauten in Gürtelnähe. Der erste Wiener Gemeindebau war der Metzleinstalerhof (1919-20) am Margaretengürtel. Der Reumannhof erlangte im Bürgerkrieg Berühmtheit, als uneinnehmbarer Hauptstützpunkt des Schutzbunds. In der Nachkriegszeit wurde mit dem Matzleinsdorfer Hochhaus (Südturm) ein markantes 20-stöckiges Hochhaus in der Nähe des Matzleinsdorfer Platzes errichtet.

Theater

Aktuell (2007) gibt es in Margareten vier Theater. Das jüngste und kleinste Theater ist das "Act & Fun", welches erst im September 2006 eröffnet wurde und 29 Sitzplätze besitzt. Das Theater Scala wurde 1995 im ehemaligen Atlantiskino in der Wieder Hauptstraße eröffnet. Der Theaterraum bietet Platz für 100-160 Zuschauer. Jährlich finden mehr als 100 Vorstellungen, fast ausschließlich Eigenproduktionen, statt. Die Flexibilität des Theaterraums ermöglicht ungewöhnliche und experimentelle Spielformen ebenso wie "konventionelle" Raumlösungen und ist Heimstätte für das größte "freie" Theaterensemble Wiens.
Ein weiteres Theater ist das "Spektakel" in der Hamburgerstraße, in dem vor allem Kabarett gespielt wird. Das vierte Theater Margaretens ist das "Volkstheater Hundsturm", eine Außenstelle des Wiener Volkstheaters im Eisenbahnerheim, die vor allem für experimentelle Theaterarbeiten genutzt wird.

Kino

Das Kinosterben ging auch in Margareten nicht spurlos vorbei. Nachdem Kinos wie das "Atlantis", das "Eden", das Kino im Eisenbahnerheim sowie das "Metropol" ihren Betrieb einstellen mussten, gelang es dem Bezirk den letzten in seiner Gesamtheit erhaltenen Vorstadtkinopalast der fünfziger Jahre in Wien, das "Filmcasino" zu retten. Bereits 1911 gab es in der Margaretenstraße 78 ein Kinematographentheater, das bis 1919 Filme zeigte. Später wurde das heutige Filmcasino in Margaretner Bürgerkino umbenannt. Es gelang einer Gruppe von Kinobegeisterten die Gemeinde Wien für ihr Anliegen zu gewinnen. Mit Mitteln der öffentlichen Hand, einer Bank und des Filmhauses Stöbergasse wurde das Filmcasino saniert und mit moderner Technik ausgestattet. So konnte am 21. September 1989 das Filmcasino seine Pforten wieder öffnen. Heute zählt das Kino zu den Garanten für die Präsentation von gehobenem Filmschaffen und ist Mitglied der "Europa Cinemas".

Museen

Das Bezirksmuseum Margareten im Amtshaus des 5. Bezirks hat sich auf die Geschichte des Bezirks und seiner Bewohner - in Wort und Bild - konzentriert. Weiters gibt es in der Vogelsanggasse 36 das Österreichische Gesellschafts- und Wirtschaftsmuseum und das Kaffeemuseum. Das Wirtschaftsmuseum hat sich zum Ziel gesetzt, gesellschaftliche und wirtschaftliche Fakten einfach und verständlich darzustellen. Das Kaffeemuseum wurde 1996 gegründet und befasst sich mit Kaffee "Von der Pflanze bis zur Tasse" und bietet auch Seminare zum Thema Kaffee an.

Sport

Wichtigster und bekanntester Sportklub in Margareten ist der Handballverein Aon Fivers Margareten (Gründungsname: WAT Margareten), welcher seit 1919 besteht. Die Aon Fivers spielen in der höchsten österreichischen Spielklasse und wurden in den letzten beiden Jahren jeweils Vize-Staatsmeister. Die Heimathalle befindet sich in der Hollgasse in der Nähe des Matzleinsdorfer Platzes.
In Margareten existiert kein Fußballverein und auch kein anderer Sportverein.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaft

Margareten war zunächst ein Handwerkerbezirk, wobei im Südwesten gegen den Linienwall zahlreiche Gärten, Äcker und Gemüsefelder vorhanden waren. Im Zuge der Verbauung verschwanden die landwirtschaftlich genutzten Flächen vollständig. Die meisten historischen Industriebetriebe siedelten im Laufe der Jahre ab, lediglich in den Spätgründerzeiten Vierteln sind im Erdgeschoss und in den Höfen zahlreiche Betriebe angesiedelt.

In den letzten Jahren nahm die Zahl der Arbeitsstätten in Margareten zu. Die überwiegende Mehrzahl der Betriebe sind Kleinunternehmen mit höchstens vier Beschäftigten. Der Sektor Handel und Lagerung ist dabei führend, gefolgt von öffentlichen und persönlichen Diensten, Geld- und Kreditwesen, Versicherung und Wirtschaftsdiensten. Erst an vierter Stelle stehen Gewerbe und Industrie. Von den 17.069 Beschäftigten im Bezirk pendeln 16.007 ein, 12.176 innerhalb Wiens. Hauptzentrum und Hauptgeschäftsstraße ist die Reinprechtsdorfer Straße. Die Versorgung mit Gütern des täglichen Bedarfs ist durch die über den ganzen Bezirk gut verteilten Geschäfte sicher gestellt.
Ein wichtiger Arbeitgeber des öffentlichen Dienstes ist die Zentrale der MA48 (Abfallwirtschaft, Straßenreinigung und Fuhrpark) in der Einsiedlergasse 2.

Verkehr

Individualverkehr:

Der Bezirk wird im Norden (Wienzeile), im Süden und Westen (Gürtel) von wichtigen Hauptverkehrsstraßen begrenzt. Im Bezirk selbst zählen die Reinprechtsdorfer Straße, die Schönbrunner Straße (B1), die Wiedner Hauptstraße, die Margaretenstraße und der Matzleinsdorfer Platz zu den Hauptverkehrsstraßen. Insgesamt verfügt Margareten über ca. 37,7 km Gemeindestraßen. [10]

Die Radverkehrsanlagen im Bezirk umfassen ca. 19,2 km (2005) und bilden somit ein engmaschiges Netz. Der Radverkehr nimmt im Bezirk eine immer wichtigere Stellung beim Individualverkehr ein, da mit dem Fahrrad auch gegen einige Einbahnen gefahren werden darf. Eine Zählung beim St. Johann-Park (heute: Bruno-Kreisky-Park) ermittelte im Jahre 2005 eine Anzahl von 535 Radfahrern pro Tag zur Hauptverkehrszeit.[11] Weiters verfügt Margareten über sechs Citybike Stationen, welche meist in der Nähe wichtiger Haltestellen des öffentlichen Verkehrs liegen. Diese Leihfahrräder kann man nach einer Anmeldung für eine Stunde kostenlos im Stadtgebiet benutzen.

Öffentlicher Verkehr:

Der öffentliche Verkehr wird von den Wiener Linien abgewickelt. Vor dem 1. Weltkrieg wurden in den vielen engen Gassen zahlreiche Straßenbahnlinien angelegt. Nach dem 2. Weltkrieg setzte eine Trendwende ein und die damaliegen Straßenbahnlinien 13, 61 und 63 wurden in den Jahren 1951 bis 1961 aufgelassen und durch Autobusse ersetzt. Die Straßenbahnlinie 6 (über die Reinprechtsdorfer Straße nach Mariahilf führend) wurde ab 1969 über den Gürtel geleitet, statt dieser wurde eine Autobuslinie (14A) eingeführt. Somit verkehren die heutigen Straßenbahnlinien entweder unter der Wiedner Hauptstraße (Linien: 62, 65 und Badner Bahn) oder am Gürtel (Linien: 6 und 18) zum größten Teil als U-Straßenbahn.

Hartmannspital

Die vier Buslinien innerhalb des Bezirks dienen in erster Linie dazu, die Passagiere zu der U-Bahn oder S-Bahn an der Bezirksgrenze zu transportieren (Linien: 12A, 13A, 14A und 59A).
An der Bezirksgrenze gibt es U-Bahn (U4), Straßenbahn (Linien: 6, 18, 62, 65), Badner Bahn und S-Bahn (Hst. Matzleinsdorfer Platz) Haltestellen.

In der Nacht wird Margareten von fünf Bussen der Nightline bedient. Vier dieser Buslinien sind täglich zwischen ca. 0:30 Uhr und ca. 05:00 Uhr in Betrieb, die Fünfte nur am Wochenende. Folgende Nightline-Linien können im Bezirk benutzt werden: N6, N58, N60, N62 und N71.

Der Matzleinsdorfer Platz ist ein großer Verkehrs- und Umsteigeknotenpunkt im Süden, da innerstädtische und regionale Buslinien, Nachtbuslinien, Straßenbahn-Linien, die Badner Bahn und S-Bahn-Linien diesen Platz anfahren. Die wichtigsten Straßenzüge sind der Gürtel und die Triester Straße (B17).

Gesundheitswesen

In der Nikolsdorfergasse 26-36 steht seit 1865 das Hartmannspital, das einzige Krankenhaus in Margareten. Dieses Spital wird seit Beginn vom Orden Franziskanerinnen von der christlichen Liebe betrieben. 1977 und 1994 wurde das Krankenhaus durch Erweiterungsbauten vergrößert.
Aktuell beinhaltet das Krankenhaus folgende Abteilungen: Interne Abteilung, Stationäre Schmerztherapie, Akutgeriatrie/Remobilisation, Pulmologie, Chirurgie, Anästhesie, Intensivmedizin, Röntgenordination, Physiotherapie und Ambulanzen.

Des Weiteren gibt es insgesamt 102 Ärzte in Margareten, davon sind 41 Allgemeinmediziner, der Rest sind Fachärzte[12] und neun Apotheken.

Bildung

Frontansicht der HTBLVA Wien V

Margareten verfügt über fünf Volksschulen, drei Hauptschulen, eine Sonderschule, zwei Gymnasien, eine Handelsakademie, eine Höhere Technische Lehranstalt und eine Berufsschule.
Die HTL Spengergasse mit ungefähr 1.450 Schülern und 178 Lehrern ist eine wichtige Bildungsstätte. Diese Schule ist die älteste HTL in Österreich und wurde 1758 von Kaiserin Maria Theresia gegründet. Die Fachrichtungen sind: Kunst und Design, Betriebsmanagement und EDV & Organisation. Untergebracht ist diese HTL im ehemaligen Landwehr-Ausrüstungsdepot.

Das Institut für Hochenergiephysik der Österreichischen Akademie der Wissenschaften in der Nikelsdorfer Gasse 18 (ehemaliges Bezirksamt 1862 - 1867) ist die einzige universitäre Forschungseinrichtung im Bezirk. Das Institut für Hochenergiephysik beschäftigt sich mit der Erforschung der kleinsten Bausteine der Materie und den zwischen ihnen wirkenden Kräften (Wechselwirkungen). Dazu arbeitet das Institut mit dem Europäischen Forschungszentrum für Teilchenphysik CERN in Genf zusammen.

Seit 120 Jahren besteht die Volkshochschule (VHS) polycollege in Margareten. Das polycollege ist die größte der 18 Wiener Volkshochschulen und wurde 1887 als „Wiener Volksbildungsverein“ gegründet. Aktuell befindet sich die Zentrale in der Stöbergasse 11-15 und verfügt über sechs Zweigstellen im 4. und 5. Bezirk. Das polycollege organisiert ca. 20 % aller Wiener VHS-Veranstaltungen mit rund 24.000 Kursteilnahmen pro Jahr.

Persönlichkeiten

Büste von Hans Moser
Eingang zum Bruno-Kreisky-Park

1796 wurde der österreichische Augustinerchorherr Adam Schreck in Margareten geboren. Im Stift Klosterneuburg gründete er eine Obst- und Weinbauschule, die binnen kurzer Zeit zu einer der besten Wein-Fachschulen Europa aufstieg.

Auch einige bedeutende Künstler stammen aus Margareten. Am 6. August 1880 wurde im Bezirk der beliebte Wiener Volksschauspieler und Filmdarsteller Hans Moser, mit bürgerlichem Namen Jean Julier, als Sohn eines Bildhauers geboren. Eine Gedenktafel am Geburtshaus in der Rechten Wienzeile 93 erinnert an den Schauspieler.

Während Hans Moser seine Geburt mit Margareten verband, wohnt der Schriftsteller Ernst Hinterberger noch heute in einem Gemeindebau in Margareten. Hinterberger verfasste eine Vielzahl an Büchern und thematisierte mit "Ein echter Wiener geht nicht unter" und dem "Kaisermühlen-Blues" das Leben im Wiener Gemeindebau.

Auch die Schriftstellerin Friederike Mayröcker wohnt in Margareten und gilt als eine der bedeutendsten österreichischen zeitgenössischen Lyrikerinnen.

Auch in der Popwelt finden sich Spuren eines Margaretners: Falco – mit bürgerlichem Namen Johann Hölzel – wurde am 19. Februar 1957 in der Ziegelofengasse geboren. Nach seinem Tod durch einen Verkehrsunfall 1998 in der Dominikanischen Republik wurde 2003 die Falcostiege (am Beginn der Hamburgerstraße) nach ihm benannt.

Einen Teil seines Lebens verbrachte auch der Friedensaktivist Waluliso in Margareten. Zwischen 1944 und seinem Tod 1996 wohnte er in der Wehrgasse auf nur neun Quadratmetern.

Sr. Maria Restituta, seit 1914 Ordensschwester der "Franziskanerinnen von der christlichen Liebe" (Hartmanngasse und Hartmannspital), wurde 1943 von den Nationalsozialisten wegen "Feindbegünstigung und Vorbereitung zum Hochverrat" hingerichtet. Am 21. Juni 1998 wurde sie von Papst Johannes Paul II. in Wien selig gesprochen.

Mit Dr. Bruno Kreisky wurde auch ein bekannter Sozialdemokrat der Nachkriegszeit am 22. Jänner 1911 in der Schönbrunner Straße 122 geboren. Kreisky war unter anderem Botschafter, Staatssekretär im Außenministerium und Parteivorsitzender der Sozialistischen Partei (SPÖ). Im Jahre 1970 wurde Kreisky Bundeskanzler und blieb es bis 1983.

In Margareten begann auch die Karriere des reichsten Österreichers (Stand 2007) Karl Wlaschek. 1953 eröffnete der damals 36-jährige Pianist seine erste Diskont-Parfümerie. In den folgenden Jahren entstand die Handelskette Billa, der aktuell größte private Arbeitgeber in Österreich.

Siehe auch

Literatur

  • Dagmar Spitznagl: Wien-Margareten. Sutton Verlag, Erfurt 2002, ISBN 3-89702-473-X.
  • Christine Klusacek, Kurt Stimmer: Margareten. Zwischen Gestern und Morgen. Mohl Verlag, Wien 2002, ISBN 3-901761-16-0
  • Peter Diem, Michael Göbl, Eva Saibel: Die Wiener Bezirke. Ihre Geschichte - Ihre Persönlichkeiten - Ihre Wappen. Deuticke Verlag, Wien 2003, ISBN 3-85223-463-8

Weblinks

Commons: Category:Margareten – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Quellen

  1. Statistik Austria - Wohnbevölkerung [1]
  2. Austrian Map [2]
  3. Magistratsabteilung 5 (MA5): Nutzungsarten nach Bezirken [3]
  4. Statistik Austria[4]
  5. Volkszählung 2001[5]
  6. Volkszählung 2001[6]
  7. Einkommen 2004 der Stadt Wien[7]
  8. Volkszählung 2001[8]
  9. Volkszählung 2001[9]
  10. Öffentliche Straßen[10]
  11. Zählung Radverkehr[11]
  12. Wiener Ärzte [12]

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