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Frankfurt am Main

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Wappen Karte
Wappen von Frankfurt Deutschlandkarte, Position von Frankfurt/Main hervorgehoben
Wahlspruch: Starck im Recht!
Basisdaten
Bundesland: Hessen
Regierungsbezirk: Darmstadt
Kreis: kreisfreie Stadt
Fläche: 248 km²
Einwohner: 644.321 (31.03.2004)
Bevölkerungsdichte: 2.594 Einwohner/km²
Höhe: 112 m ü. NN
Postleitzahlen: 60311 - 60598 (alt: 6000)
65929 - 65936 (alt: 6230)
Vorwahlen: 069, 06109, 06101
Geografische Lage: 50° 07' n. B.
08° 41' ö. L.
Kfz-Kennzeichen: F
Gemeindeschlüssel: 06 4 12 000
NUTS-Region: Frankfurt am Main
(DE712)
Stadtgliederung: 16 Ortsbezirke,
46 Stadtteile,
118 Stadtbezirke
Offizielle Website: www.frankfurt.de
E-Mail-Adresse: onlinebuero@frankfurt.de
Politik
Oberbürgermeisterin: Petra Roth (CDU)
Regierende Parteien: CDU, SPD, Grüne, FDP

Frankfurt am Main ist mit 644.321 Einwohnern (Stand: 31. März 2004) die größte Stadt Hessens und nach Berlin, Hamburg, München und Köln die fünftgrößte Stadt der Bundesrepublik Deutschland.

Die Frankfurter Skyline

Die städtische Bebauung reicht weit über die sehr eng gezogenen Stadtgrenzen hinaus. Die engere Stadtregion hat etwa 1,8 Millionen Einwohner, die Gesamtregion Frankfurt Rhein-Main ist mit über 5 Millionen Einwohnern nach Rhein-Ruhr die zweitgrößte deutsche Metropolregion.

Frankfurt ist Hauptsitz der Europäischen Zentralbank und der wichtigste Finanzplatz Deutschlands. Als Messestadt hat Frankfurt weltweite Bedeutung. Zudem ist es einer der wichtigsten Verkehrsknotenpunkte Europas. Seit dem Mittelalter gehört die Stadt ohne Unterbrechung zu den wichtigsten urbanen Zentren in Deutschland. Seit 1875 ist Frankfurt Großstadt mit mehr als 100.000 Einwohnern.

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Geografie

Geografische Lage

Die Stadt liegt auf beiden Seiten des Untermains südöstlich des Taunus in Süddeutschland. Im Süden verfügt Frankfurt über den größten Stadtwald Deutschlands. Ihren höchsten natürlichen Punkt hat die Stadt an der Berger Warte auf dem Berger Rücken im Stadtteil Seckbach mit 212 m ü. NN. Ihr tiefster Punkt liegt am Mainufer in Sindlingen bei 88 m ü. NN. Die Stadt liegt am nördlichsten Rand der Oberrheinischen Tiefebene, die von Basel bis ins Rhein-Main-Gebiet reicht.

Nachbargemeinden und Kreise

Kreiskarte Hessens
Kreiskarte Hessens

Frankfurt grenzt im Westen an den Main-Taunus-Kreis (Städte und Gemeinden Hattersheim am Main, Kriftel, Hofheim am Taunus, Kelkheim (Taunus), Liederbach am Taunus, Sulzbach (Taunus), Schwalbach am Taunus und Eschborn), im Nordwesten an den Hochtaunuskreis (Städte Steinbach (Taunus), Oberursel (Taunus) und Bad Homburg vor der Höhe), im Norden an den Wetteraukreis (Städte Karben und Bad Vilbel), im Nordosten an den Main-Kinzig-Kreis (Gemeinde Niederdorfelden und Stadt Maintal), im Südosten an die Stadt Offenbach am Main, im Süden an den Kreis Offenbach (Stadt Neu-Isenburg) und im Südwesten an den Kreis Groß-Gerau (Städte Mörfelden-Walldorf, Rüsselsheim und Kelsterbach).

Stadtgliederung

Stadtteile und Bezirke

Die Stadt ist in 46 Ortsteile und diese wiederum in 118 Stadtbezirke aufgeteilt. Die laufende Nummerierung der Stadtteile geht dabei von 1 bis 47, doch gibt es die Nr. 23 nicht. Der flächengrößte Stadtteil ist Sachsenhausen-Süd. Die meisten Stadtteile sind eingemeindete Vororte oder auch Städte (zum Beispiel Höchst). Einige, wie das Nordend, sind auch durch die Bebauung von Freiflächen zwischen dem Stadtgebiet und vormals unabhängigen Orten entstanden. Andere wiederum entstanden aus Siedlungen, die bisher anderen Stadtteilen angehörten (beispielsweise Dornbusch).

Die 46 Stadtteile sind zu 16 Ortsbezirken zusammen gefasst, die jeweils einen Ortsbeirat mit einem Ortsvorsteher als Vorsitzenden haben.

Eingemeindungen

Eingemeindungen von Frankfurt am Main
Eingemeindungen von Frankfurt am Main

Bis zur Mitte des 19. Jahrhunderts bestand das Stadtgebiet von Frankfurt am Main aus den heutige Stadtteilen Altstadt, Innenstadt, Bahnhofsviertel, Gutleutviertel, Gallusviertel, Westend, Nordend, Ostend und Sachsenhausen. Ab 1877 wurden zahlreiche selbständige Gemeinden in die Stadt Frankfurt eingegliedert.

Siehe auch:

Stadtbild

Wie bei vielen anderen deutschen Großstädten hat sich Frankfurts Stadtbild nach dem Zweiten Weltkrieg radikal geändert. Dies war bedingt durch die enormen Bombenschäden des Krieges und die in den 1950er und 60er Jahren übliche Form der Stadtplanung, deren Ziel es oft war, Altes abzureißen und durch moderne Bauten zu ersetzen. Zudem wurden die Städte radikal "autogerecht" gemacht, was sich vor allem in Stadtautobahnen und neuen Schneisen für Duchfahrtsstraßen äußerte (die Kurt-Schumacher- und Konrad-Adenauer-Straße sind prominente Beispiele in Frankfurt). Von der ehemals größten zusammenhängenden Altstadt Deutschlands ist nur noch wenig übrig, zumal bereits kurz nach der Wende vom 19. zum 20. Jahrhundert Straßendurchbrüche (Braubachstraße) und der Abriss ganzer Quartiere (Judengasse) begonnen wurden. Die Überreste der historischen Altstadt befinden sich rund um dem Römerberg. "Altstadt" ist offiziell das Viertel unterhalb der Zeil, westlich begrenzt durch die Neue Mainzer Straße, östlich durch das Fischerfeld.

Die heutige Innenstadt wurde im frühen 19. Jahrhundert umgebaut. Die Wallanlagen mit ihren großen Bastionen, die seit dem 15. Jahrhundert die Alt- und die Neustadt umfassten, wurde geschleift und stattdessen wurde ein Anlagenring geschaffen, der auch heute noch gestresste Frankfurter dazu einlädt, einen Spaziergang zu machen. Die Neustadt (außerhalb der alten Stadtmauer des 12. Jahrhunderts, der so genannten Staufermauer) wurde neu bebaut. Der Städteplaner Georg Heß verfasste ein Statut, in dem geregelt wurde, wie sie aussehen sollte. Er verlangte, dass sich die Bauherrn an den Stil des Klassizismus zu halten hätten. Ein Beispiel für den Frankfurter Klassizismus ist zum Beispiel das ehemalige Gebäude der Stadtbibliothek, das zur Zeit als „Literaturhaus“ im Originalzustand aufgebaut wird. Dazu kam das "Wallservitut", in dem festgelegt wurde, dass die in Spazierwege umgewandelten Wallanlagen nicht bebaut werden dürften. Diese Bestimmung gilt noch heute, auch wenn die Stadt einzelne Ausnahmen zugelassen hat (Alte Oper, ein oder zwei Bankgebäude).

Wohngebiet am Rande der Innenstadt (Westend)

Das Stadtgebiet wurde außerhalb dieses Ringes kontinuierlich erweitert und so entstanden seit etwa 1830 die Stadtteile Westend, Nordend und Ostend. Nach dem Bau des Hauptbahnhofes entstand in den 1890er Jahren auch das Bahnhofsviertel auf dem Gelände der drei zuvor direkt westlich an den Anlagenring angrenzenden Westbahnhöfe.

Als Wohngebiete wuchsen vor allem die drei erstgenannten enorm. Die Frankfurter Bürger wollten an die frische Luft. Heute lebt gerade mal 1 % der Bevölkerung innerhalb der ehemaligen Stadtmauern. Die Bebauung erfolgte entlang breiter Ausfallstraßen wie der Eschersheimer Landstraße oder der Bockenheimer Landstraße. Üblicherweise wurden vier Stockwerke im Wilhelminischen Gründerzeit-Stil gebaut - und dabei die Gebäude des Klassizismus größtenteils abgerissen und ersetzt. Die um 1890 eingemeindeten Stadtteile wie zum Beispiel Bockenheim und Bornheim wurden in dieses Stadtbild integriert, erhielten neue Straßen und einen Anschluss an die Frankfurter Straßenbahn, konnten aber bis heute ihren eigenen Charakter bewahren. Um die neuen Grenzen der Stadt zu beschreiben, wurde am Anfang des 20. Jahrhunderts ein zweiter Ring gebaut. Der Alleenring ist heute zu einer stark befahrenen Umgehungsstrecke geworden, in die im Westen direkt die Bundesautobahn 66 mündet (gebaut Anfang der 1970er Jahre). Um 1930 folgten große Wohnsiedlungen von Ernst May außerhalb des Alleenrings, die das Neue Frankfurt symbolisieren: Die Römerstadt im Norden bei Heddernheim, die große Siedlung Bornheimer Hang im Osten und die Siedlung am Riedhof, Heimatsiedlung im Süden sind einige Beispiele.

Ländliche Umgebung im Frankfurter Westen im Kontrast zur Innenstadt, im Hintergrund der Industriepark Höchst

Das Stadtgebiet war auch in dieser Zeit (also zwischen Erstem Weltkrieg und Nationalsozialismus) wieder durch Eingemeindungen gewachsen. Die ehemalige Stadt Höchst bereicherte Frankfurt um eine Altstadt, die noch heute sehr gut erhalten ist. Das älteste Gebäude Frankfurts befindet sich ebenfalls dort, die Justinuskirche. Die umliegenden Dörfer wurden mit eingemeindet, durften aber bis heute ihren ländlichen Charakter beibehalten. Sie sind heute im Ortsbezirk Frankfurt-West zusammengefasst. Die spätesten Eingemeindungen fanden im Nordosten statt. Diese Stadtteile haben wohl am wenigsten mit dem Frankfurter Kerngebiet gemein (Kalbach, Harheim, Nieder-Eschbach und Nieder-Erlenbach; dazu im Osten Bergen-Enkheim).

Das Gebiet der Innenstadt hat sich vor allem nach dem Zweiten Weltkrieg fundamental verändert. Seit den 1950ern bis in die frühen 70er Jahre, wollte man eher zaghaft immer höher hinaus, auch wenn Frankfurt schon damals den Ruf der Hochhausstadt erlangte. Heute wird höher und schneller gebaut, allerdings hat die Wirtschaftsflaute an den internationalen Aktienmärkten den Höhenflug des Millenniums etwas gebremst.

Die Frankfurter Altstadt befindet sich rund um den Frankfurter Römer, der das Rathaus der Stadt Frankfurt ist. Der Hügel, auf dem sich der Römer befindet, wird Römerberg genannt. Auf dem Römerberg befinden sich auch der Frankfurter Kaiserdom und die berühmte Paulskirche.

Frankfurter Weihnachtsmarkt am Abend

Die Schäden in der vorwiegend aus Fachwerkhäusern bestehenden Altstadt Frankfurts waren nach dem Zweiten Weltkrieg enorm; fast der gesamte Römerberg lag in Schutt und Asche. Dass die meisten Straßenzüge komplett aufgegeben wurden und einer modernen, aber nicht innenstadttypischen Wohnbebauung wichen (neben dem restaurierten Dom und dem Betonklotz des technischen Rathauses), hatte aber planerische Gründe, die auf den Vorstellungen einer Altstadterneuerung der 1950er Jahre basieren. Die Frankfurter Altstadt ist ein Ziel für viele Touristen aus der ganzen Welt, weil man hier immer noch mittelalterliche urbane Architektur erleben kann, auch wenn die Fachwerk-Überreste allesamt Betonbauten der 1980er Jahre sind, die eine Fachwerkkonstruktion nur vortäuschen. Der Frankfurter Römerplatz im Herzen der Altstadt empfängt übrigens die Deutsche Fußballnationalmannschaft nach ihren Erfolgen oder Misserfolgen bei Meisterschaften im Ausland.

Ein Grafiker, der das alte Frankfurt des 17. Jahrhunderts detailgetreu in Stadtansichten darstellte, war Matthäus Merian.

Berühmt sind auch Frankfurts Grünanlagen. Der Frankfurter Anlagenring stellt einen Teil dar. Aber die Stadt hat noch viel mehr zu bieten. Im Stadtteil Nordend-Ost befindet sich zum Beispiel der Bethmann-Park mit seinem chinesischen Garten des Himmlischen Friedens. Im Nordend sind auch der Holzhausenpark und der Günthersburgpark gelegen. Weiter westlich im Stadtteil Westend-Nord liegt der Grüneburgpark.

Datei:Sonnenuntergang frankfurt.jpg
Sonnenuntergang hinter der Frankfurter Skyline

Frankfurt ist auch die Stadt der Hochhäuser und wird deswegen auch Mainhattan genannt (in Analogie zum New Yorker Stadtteil Manhattan). Von den zehn höchsten Wolkenkratzern der Bundesrepublik befinden sich neun in Frankfurt. Das ehemals höchste Hochhaus Europas, der Commerzbanktower mit einer Höhe von 259 m (300 m mit Antenne), wurde vor kurzem vom Triumph-Palace in Moskau mit 264 m übertroffen. Damit steht "nur" das zweithöchste Gebäude Europas in Frankfurt. Das dritthöchste Gebäude Europas ist übrigens der Messeturm in Frankfurt mit einer Höhe von 257 m. Neben den Hochhäusern sieht man aber immer noch die prächtigen Filialen der Bankhäuser vom Anfang des 20. Jahrhunderts. Auch die Kirchengebäude kann man noch zwischen den Bürohochhäusern erkennen. Durch einen Hochhausrahmenplan wurde versucht, urbanen "Wildwuchs" zu vermeiden. Allerdings machten viele Ausnahmegenehmigungen diesen Plan bald zur Makulatur.

Die radikalste Veränderung außerhalb des Rahmenplans vollzieht Frankfurt im Moment an der Einkaufsstraße Zeil. Dort entsteht derzeit an der Hauptwache auf Europas teuerster Baustelle ein exklusives Einkaufszentrum mit einem Hochhaus-Ensemble auf dem ehemaligen Gelände der Telekom. Dabei soll auch das alte Thurn und Taxis Palais in einem dem Original ähnlichen Zustand neu errichtet und in das moderne Einkaufszentrum mit First Class-Hotel und Büroräumen eingefügt werden.

Siehe auch: Liste der Hochhäuser in Frankfurt am Main

Geschichte

Karl der Große

Frankfurt am Main wurde 794 erstmals urkundlich erwähnt. Eine kontinuierliche Besiedlung des Domhügels ist allerdings schon seit jungsteinzeitlicher Zeit nachgewiesen. Am selben Ort enstand in der Folge ein römisches Militärlager und in merowingischer Zeit ein fränkischer Königshof. 843 wurde Frankfurt die zeitweise wichtigste königliche Pfalz der Ostfranken und Ort von Reichstagen. 1220 wurde Frankfurt freie Reichsstadt.

Die Goldene Bulle erklärte Frankfurt ab 1356 zur ständigen Wahlstadt der deutschen Kaiser, nachdem hier schon einige Königswahlen stattfanden. Ab 1562 wurde der Kaiser auch in Frankfurt gekrönt, der Letzte war 1792 der Habsburger Franz II..

Nach dem Ende des Heiligen Römischen Reichs trat Frankfurt dem Rheinbund bei und wurde unter dem Fürstprimas Karl Theodor von Dalberg die Hauptstadt eines kurzlebigen (1810 - 1813) Großherzogtums Frankfurt.

Danach wurde Frankfurt wieder Freie Stadt, diesmal im Deutschen Bund. Dessen Bundestag richtete sich in der Stadt ein. 1848 kam es in den deutschen Staaten zur Märzrevolution. Die einberufene Nationalversammlung tagte in der Frankfurter Paulskirche.

Stadtansicht um 1900

Im Deutsch-Österreichischen Krieg nahm Frankfurt für Österreich Partei, wurde dem zu Folge 1866 von Preußen annektiert und verlor so endgültig seinen Status als Stadtstaat; es wurde dem Regierungsbezirk Wiesbaden der Provinz Hessen-Nassau zugeordnet. Als versöhnendes Symbol wurde 1871 in Frankfurt der Deutsch-Französische Krieg mit dem Frankfurter Frieden offiziell beendet.

Unterdes erweiterte Frankfurt seine Grenzen und gemeindete zahlreiche umliegende Orte ein. Damit wurde es schließlich sogar für kurze Zeit Deutschlands flächengrößte Stadt.

In der Zeit des Nationalsozialismus wurden 9.000 Juden aus Frankfurt deportiert. Im darauf folgenden Krieg zerstörten Luftangriffe fast die komplette Alt- und Innenstadt.

Nach der Niederlage Deutschlands richtete die amerikanische Besatzung in der Stadt ihren Hauptsitz ein. Anschließend wurde Frankfurt zum Verwaltungssitz der Trizone. Bei der Wahl zur Bundeshauptstadt unterlag Frankfurt nur knapp gegen Bonn. In der Nachkriegszeit entwickelte sich die Stadt erneut zu einer wirtschaftlichen Metropole und wurde 1999 Sitz der Europäischen Zentralbank.

Mehr zur Geschichte der Stadt unter Geschichte von Frankfurt am Main.

Einwohnerentwicklung

Zur Entwicklung der Einwohnerzahl siehe Einwohnerentwicklung von Frankfurt am Main (Tabelle mit Diagramm).

Religionen

Als multikulturelle Vielvölkerstadt verfügt Frankfurt über zahlreiche religiöse Gruppierungen, von denen längst nicht alle offiziell registriert sind.

Die autochtonen, traditionell vorherrschenden Religionen Frankfurts sind der lutherische Protestantismus und das Judentum.

Obwohl sich die Freie Reichsstadt 1522 der Reformation anschloss, beließ man aufgrund des engen Verhältnisses zum (katholischen) Kaiserhaus der katholischen Gemeinde die volle Glaubensfreiheit. Sie nutzte den Kaiserdom als ihre Gemeindekirche. 1786 wurden auch reformierte Gemeinden zugelassen. Durch die starke Zuwanderung im 19. und 20. Jahrhundert konnten die Katholiken zahlenmäßig nahezu wieder zu den Protestanten aufschließen.

Frankfurts evangelisch-lutherische Gemeinden gehören zur Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (außer Bergen-Enkheim, das zur evangelischen Kirche von Kurhessen-Waldeck gehört). Die katholischen Gemeinden gehören zum Bistum Limburg, außer Bergen-Enkheim (Bistum Fulda), und Harheim, Nieder-Erlenbach und Nieder-Eschbach (Bistum Mainz).

Die sehr alte Jüdische Gemeinde Frankfurt ist neben der in Berlin die größte ihrer Art in der Bundesrepublik.

Mehr Details siehe unter Religionen in Frankfurt am Main.

Politik

Politische Geschichte

Die Stadt Frankfurt befand sich anfangs in unmittelbarer Verwaltung des Reiches, infolgedessen ein Vogt, später Reichsschultheiß die Stadt „regierte“. Ab 1311 ging die Verwaltung auf die Stadt über. Als Organe der Selbstverwaltung bestanden von da an der Rat der Stadt und der Bürgermeister, von denen es zwei gab: der „ältere“ wurde von den Schöffen („erste Ratsbank“) und der jüngere von der „zweiten Ratsbank“ gewählt. Später gab es im Rat noch eine „dritte Ratsbank“, die sich aus Handwerkern zusammensetzte. Insgesamt hatte der Rat 43 Mitglieder.

1867 wurde die „unechte Magistratsverfassung“ eingeführt. An der Spitze der Stadt stand nunmehr der Magistrat mit einem 1. Bürgermeister, der meist den Titel „Oberbürgermeister“ erhielt, einem 2. Bürgermeister, sowie 10 besoldeten und 12 unbesoldeten Mitgliedern.

Der Oberbürgermeister wurde bis 1918 vom König aus drei Vorschlägen ernannt. Seine Amtsdauer betrug 12 Jahre. Nach 1918 wurde der Oberbürgermeister von der Stadtverordnetenversammlung gewählt. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde der Oberbürgermeister von der amerikanischen Militärverwaltung eingesetzt.

Aktuell

Datei:Rathausfrankfurt.jpg
Technisches Rathaus

Die Satzung von Frankfurt und die Hessische Gemeindeordnung bestimmen heute den konstitutionellen Aufbau der Stadt.

Grundsätzlich müssen die Ortsbeiräte zu allen Fragen gehört werden, die ihren Ortsbezirk betreffen. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt allerdings in der Regel der Stadtverordnetenversammlung der Gesamtstadt, wobei diese bestimmte Kompetenzen auch auf die Ortsbeiräte übertragen kann. Die Mitgliederanzahl in den Ortsbeiräten variert zwischen 19 (große Ortsbeiräte) und 9 (kleine Ortsbeiräte im Frankfurter Norden).

Aktuelle Themen, mit denen sich Magistrat und Stadtverordnete befassen, sind unter anderem der bevorstehende Ausbau des Rhein-Main-Flughafens, an dem die Stadt mit 20,8% der Aktien beteiligt ist. Außer von den Grünen und den Flughafenausbaugegnern, deren Name Programm ist, wird dieser von allen großen Parteien befürwortet. Ein weiteres umstrittenes Thema ist der so genannte Hochhausrahmenplan: Er sorgt dafür, dass Bürohochhäuser nicht mehr wie in früheren Jahren in Wohnvierteln gebaut werden, sondern weist explizit mögliche und verträglich erscheinende Standorte für sie aus. Der Anlagenring, Überrest der mittelalterlichen Befestigungsanlagen der Stadt, (siehe Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main) ist schon seit 1827 aufgrund des „Wallservituts“ vor Bebauung weitgehend geschützt.

Das Wahlverhalten der Frankfurter entspricht im Großen und Ganzen dem Bundesdurchschnitt. Die Grünen, die in der Frankfurter Hausbesetzerszene einen Ursprung haben (Persönlichkeiten wie Joschka Fischer und Daniel Cohn-Bendit sind exemplarisch zu nennen) sind in Frankfurt überdurchschnittlich populär. Bei der Europawahl 2004 belegten sie mit 25 % den zweiten Platz nach der CDU. In einigen Stadtteilen mit vorwiegend junger Bevölkerung (zum Beispiel Bockenheim und Nordend-West) bekamen sie den größten Anteil der Stimmen.

Frankfurt ist seit der Bundestagswahl 2002 in zwei Wahlkreise aufgeteilt. Wahlkreis 183 umfasst die westlichen Stadtteile nördlich des Mains und ist der Kleinere der beiden. Wahlkreis 184 ist größer aber auch dünner besiedelt und umfasst alle Stadtteile südlich des Mains, sowie die Stadtteile im Osten und im Norden. 2002 traten im Wahlkreis 183 Gudrun Schaich-Walch von der SPD, Markus Frank für die CDU, Manuela Rottmann für die Grünen, Hans-Joachim Otto für die FDP und Mark Seibert für die PDS an. Schaich-Walch zog per Direktmandat in den Bundestag ein und Otto über die Landesliste. Im Wahlkreis 184 traten Rita Streb-Hesse für die SPD, Erika Steinbach für die CDU, Bundesaußenminister Joschka Fischer für die Grünen, Christoph Schnurr als jüngster Bundestagkandidat für die FDP und die ehemalige Chefredakteurin des Hessischen Rundfunks Luc Jochimsen für die PDS. Auch hier schaffte die SPD-Kandidatin knapp den Einzug per Direktmandat ins Parlament. Steinbach folgte über die Landesliste.

Stadtverordnetenversammlung

Bei den letzten Kommunalwahlen vom 18. März 2001 erzielten die wählbaren Parteien der Stadtverordnetenversammlung folgendes Ergebnis:

Aus dem Wahlergebnis formierte sich zunächst eine Koalition aus CDU, Bündnis 90/Die Grünen und FDP. Als bei der Wahl der ehrenamtlichen Stadträte im Juni 2001 ein CDU-Stadtverordneter die Liste der Republikaner wählte, um Manfred Zieran, den gemeinsamen Kandidaten der sozialistischen Linken und Lebensgefährten wie Fraktionsgeschäftsführer von Jutta von Ditfurth zu verhindern, hielt das Bündnis nicht mal eine Nacht. Die Grünen traten von der Vereinbarung zurück. Seit dem stellen wieder wie bisher alle großen Parteien (CDU, SPD, Grüne, FDP) einen hauptamtlichen Dezernenten im Magistrat. Im Magistrat ist außerdem eine Flughafenausbaugegnerin und ein Republikaner als ehrenamtliche Stadträte vertreten.

Die Oberbürgermeisterwahl endete am 1. April 2001 in einer Stichwahl. Dabei unterlag Herausforderer Achim Vandreike (SPD) der Amtsinhaberin Petra Roth (CDU). Petra Roth ist seit 1995 im Amt und ist erst die dritte gewählte CDU-Oberbürgermeisterin.

Siehe auch: Liste der Frankfurter Oberbürgermeister

Wappen

Blasonierung: Das Wappen zeigt in Rot ein golden gekrönten silbernen Adler. Er ist in Gold und Grau bewehrt und bezungt.

Bedeutung: Der Adler symbolisiert den ehemaligen Status der Stadt als freie Reichsstadt. In den 1920ern sollte das Wappen durch eine radikal vereinfachte Version ersetzt werden. Oberbürgermeister Ludwig Landmann wollte sich nach dem Zeitgeist richten und setzte sich für diese expressionistische Fassung des Adlers ein. Der Bevölkerung gefiel dieser Vorschlag allerdings nicht und schnell wurde wieder das alte Wappen eingeführt.

Städtepartnerschaften

Städtepartnerschaften gibt es mit folgenden Städten:

Ferner besteht zwischen dem Stadtteil Nieder-Eschbach und der Stadt Deuil-la-Barre (Frankreich) seit 1967 eine Partnerschaft.

Freundschaftsverträge gibt es mit folgenden Städten:

Wirtschaft und Infrastruktur

Laut einer Rangliste der Universität Liverpool ist Frankfurt die reichste Stadt Europas (nach Bruttoinlandsprodukt pro Kopf); es folgen Karlsruhe, Paris und dann München.

In einer Rangliste der Großstädte mit der höchsten Lebensqualität belegt Frankfurt gemeinsam mit Bern, Kopenhagen und Sydney weltweit den fünften Platz (nach Zürich, Genf, Vancouver und Wien). Trotzdem hatte die Stadt 2003 die höchste Kriminalität und die höchste Pro-Kopf-Verschuldung (ohne Stadtstaaten) Deutschlands.

Verkehr

Fernverkehr

Die Stadt Frankfurt am Main ist dank ihrer einzigartigen zentralen Lage einer der wichtigsten Verkehrsknoten in Europa.

Zum einen kreuzen sich am Frankfurter Kreuz, dem meistbefahrenen Autobahnkreuz Europas, die Autobahnen A 5 (Hattenbacher Dreieck - Weil am Rhein) und A 3 (Arnheim - Passau), zum anderen verfügt die Stadt über den Flughafen Frankfurt, einen der größten Flughäfen der Welt mit jährlich 50.000.000 Fluggästen.

Der Hauptbahnhof

Im Bahnverkehr besitzt Frankfurt mit dem Frankfurter Hauptbahnhof den nach Fahrgästen (etwa 350.000 pro Tag) größten Bahnhof Europas. Seit dem Jahr 2000 ist die ICE-Neubaustrecke nach Köln in Betrieb, die die Fahrzeit zwischen beiden Städten auf 1 1/4 Stunden verkürzt. Nach Fertigstellung der Hochgeschwindigkeitsstrecke zwischen Köln und Brüssel werden die Finanzzentren Frankfurt und London eine direkte Schnellzugverbindung (durch den Kanaltunnel) erhalten.

Die Bedeutung im Güterverkehr ist allerdings zurückgegangen: von den zwei Rangierbahnhöfen ist nur mehr der kleinere in Betrieb (Frankfurt am Main-Ost), während der größere (Frankfurt am Main-Hauptgüterbahnhof) stillgelegt ist und dessen Gelände anderweitig genutzt werden soll.

In der Binnenschiffahrt ist Frankfurt über den Rhein mit den wichtigen Industrieregionen in Nordrhein-Westfalen und den Niederlanden und über den Main-Donau-Kanal mit dem südöstlichen Mitteleuropa verbunden. Frankfurt besitzt im Stadtgebiet mehrere Häfen.

Nahverkehr

Das Angebot des ÖPNV in Frankfurt und der Region besteht aus dem S-Bahn-Netz, der teilweise zur U-Bahn ausgebauten Stadtbahn, der Straßenbahn, Omnibussen sowie mehreren Vorort- und Regionalbahnen.

Das größte Verkehrsunternehmen für die lokalen Verkehrsmittel in der Stadt ist die Verkehrsgesellschaft Frankfurt (VGF). Die Lokale Nahverkehrsgesellschaft TraffiQ GmbH übernimmt die Koordination und Bestellung des lokalen Nahverkehrsangebot. Sie ist Partner des Rhein-Main-Verkehrsverbund (RMV), der für die regionalen Verkehre und ein einheitliches Tarifsystem zuständig ist.

Durch zahlreiche Stadtautobahnen (teilweise als BAB, teilweise als autobahnähnlich ausgebaute Bundesstraßen) kann die Stadtregion als für den Individualverkehr überdurchschnittlich erschlossen betrachtet werden.

Elektronische Kommunikation

Auch für das Internet stellt Frankfurt einen wichtigen Standort dar. Hier befindet sich der größte deutsche Internetknoten DE-CIX und die DeNIC.

Siehe auch: Wichtige Straßen und Plätze in Frankfurt am Main, Nahverkehr in Frankfurt am Main

Messe

Handelsmessen haben in Frankfurt eine lange Tradition. Nach neuesten Erkenntnissen war Frankfurt mit der Frankfurter Messe die erste Messestadt der Welt. Schon im Mittelalter konnten Handelsreisende hier ihre Waren anbieten. Mit Leipzig, dem zweiten großen Messestandort im Heiligen Römischen Reich deutscher Nation (Leipziger Messe), war Frankfurt durch eine Fernstraße, die Via Regia, verbunden.

Wichtige Messen in Frankfurt sind neben der Frankfurter Buchmesse und der Internationalen Automobilausstellung auch die Ambiente Frankfurt, die größte Konsumgütermesse der Welt.

Ansässige Unternehmen

Bürohochhäuser, hier zwei der Deutschen Bank, prägen das Stadtbild

In kaum einer anderen deutschen Stadt sind so viele international führende Unternehmen aus den verschiedensten Branchen ansässig. Hier findet man unter anderem Chemiekonzerne, Werbeagenturen, Softwareunternehmen und Call-Center. In der Industrie tritt vor allem die chemische Industrie in den Vordergrund. Auch Verbände wie der Verband der Chemischen Industrie (VCI), der Verband Deutscher Maschinen- und Anlagenbau (VDMA), der Verband deutscher Ingenieure (VDI) und der Verband der Elektrotechnik (VDE) mit der angeschlossenen elektrotechnischen Normenkommission (DKE im DIN und VDE) haben hier ihren Sitz. Die Arbeitnehmerseite ist in Frankfurt mit dem Hauptsitz der IG Metall vertreten.

Frankfurt am Main ist aber vor allem als internationaler Finanzstandort und Börsenplatz weltweit bekannt. In der Innenstadt befinden sich die Unternehmenszentralen der drei größten deutschen Banken. Die Deutsche Bank AG liegt in der Mainzer Landstraße in der Nähe der Taunusanlage. Wenige Straßen weiter stadteinwärts kann man die Wolkenkratzer der Commerzbank AG erkennen, von denen der höchste fast 300 Meter in die Höhe ragt. Anders als der Name vermuten lässt, wird auch die Dresdner Bank AG von Frankfurt aus geleitet. Sie gehört jedoch der Allianz AG mit Sitz in München. Ebenso haben die größte deutsche Direktbank, die ING-DiBa, sowie das Bankhaus Metzler ihren Hauptsitz in Frankfurt.

Zu den großen Kreditinstituten kommen noch die DZ Bank, die Frankfurter Sparkasse von 1822 sowie die Landesbank Hessen-Thüringen (HELABA) hinzu. Die meisten der 300 weiteren Banken sind keine inländischen Unternehmen. Mit den von der Deutsche Börse AG betriebenen Handelsplattformen „Frankfurter Wertpapierbörse“ und „XETRA“ ist Frankfurt der zweitgrößte Aktienmarkt Europas und wickelt den Löwenanteil des deutschen Wertpapierhandels ab.

Staatliche Einrichtungen und Organisationen

Frankfurt am Main ist eine Bankenmetropole, auch in Bezug auf staatliche Banken. Neben der Deutschen Bundesbank haben auch die Europäische Zentralbank und das deutsche IFC-Büro (die International Finance Corporation ist Teil der Weltbankgruppe) ihren Sitz in Frankfurt.

Außerdem ist Frankfurt Sitz der Deutschen Bibliothek, des Hessischen Oberlandesgerichts sowie des Hessischen Landesarbeitsgerichtes und hat ein eigenes Polizeipräsidium und eine Berufsfeuerwehr mit 7 Feuerwachen.

Frankfurt ist zudem Sitz von 88 Konsulaten. Nur New York und Hamburg haben mehr ausländische Vertretungen, ohne dabei Hauptstadt eines Staates zu sein.

Medien

Frankfurt, eine der ältesten Zeitungsstädte der Welt, ist Sitz von zwei überregionalen Tageszeitungen mit unterschiedlicher politischer Ausrichtung. Die liberal-konservative Frankfurter Allgemeine Zeitung unterhält sowohl Redaktion als auch Verlagshaus in der Nähe der Mainzer Landstraße im Stadtteil Gallusviertel. Die linksliberale Frankfurter Rundschau hingegen hat ihr Verlagshaus mitsamt Redaktion in der Frankfurter Innenstadt in der Nähe des Eschenheimer Turms. Zudem erscheint in Frankfurt noch eine bedeutende (konservative) Regionalzeitung, die Frankfurter Neue Presse, im Verlag der Frankfurter Societät in direkter Nachbarschaft zum Verlagshaus der FAZ.

Neben den Tageszeitungen gibt es in der Frankfurter Medienlandschaft noch einige interessante Magazine. Das Journal Frankfurt ist wohl die bekannteste Zeitschrift der Stadt für Veranstaltungen, Feste und so genannte Insidertipps. Wie auch die FAZ und die FNP hat das Journal Frankfurt seine Redaktion im Frankfurter Gallusviertel. Auf "ökologische Zeitschriften" hat sich der ÖKO-TEST Verlag in der "Grünen-Hochburg" Bockenheim spezialisiert. Am bekanntesten ist darunter wohl die gleichnamige Testzeitschrift. Ebenfalls in Bockenheim befindet sich die Redaktion der Satire-Zeitschrift Titanic.

Frankfurts ältester Rundfunksender war das 1925 gegründete private Radio Frankfurt. Heute ist das Nachfolgeunternehmen, der öffentlich-rechtliche Hessische Rundfunk mit seinem Sendehaus im Nordend eines der wichtigsten Medienunternehmen für Radio und Fernsehen. Der US-amerikanische Medienkonzern Bloomberg hat in der Neuen Mainzer Straße in Frankfurts Innenstadt sein Deutschlandstudio. Hinzu kommt noch das Regionalstudio der RTL Group. Auch reine Radiosender senden von Frankfurt aus, etwa main fm. Ein weiterer privater aber nicht kommerzieller Radiosender ist Radio X. Sein Studio ist unweit der Konstablerwache. Der größte private Radiosender der Region, FFH, hat seinen Sitz im Vorort Bad Vilbel.

Ebenfalls in Frankfurt beheimatet ist die Nachrichtenagentur Reuters Deutschland. Sie hat ihre Büros im repräsentativen Messeturm.

Bildung und Forschung

Bis September 2003 gab es auch noch die Bibliotheksschule Frankfurt am Main - Fachhochschule für Bibliothekswesen. Sie war eine Verwaltungsfachhochschule für den gehobenen Dienst in wissenschaftlichen Bibliotheken. Zum 30. September 2003 stellte sie ihren Betrieb ein.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Altstadt

Enge Gassen in der Altstadt

Drei der wichtigsten Sehenswürdigkeiten der Stadt befinden sich nahe beieinander in der Frankfurter Altstadt: Kaiserdom, Römerberg und Paulskirche.

Der Kaiserdom St.Bartholomäus mit seinem markanten spätgotischen Westturm war die Wahl- und Krönungsstätte der deutschen Kaiser. Vom Dom zum Römer führte der Königsweg, die Prozessionsstrecke der frisch gekrönten Kaiser zum Festbankett im Rathaus. Vor dem Dom befindet sich heute der Historische Garten mit Ausgrabungen aus römischer und karolingischer Zeit.

Der Römerberg ist der zentrale Platz der Altstadt mit dem Rathaus (Römer) aus dem 14. Jahrhundert, der frühgotischen Alten Nikolaikirche und der nach Kriegszerstörung rekonstruierten Häuserzeile auf der Ostseite des Platzes. Zwischen Römerberg und Zeil befindet sich die im 14. Jarhundert erbaute Liebfrauenkirche.

Die Paulskirche ist ein klassizistischer Bau, eröffnet 1789, Ort der Nationalversammlung von 1848/49. Der Paulsplatz ist ein belebter Stadtplatz mit Straßencafés.

Mainufer und Mainbrücken

Die beiden Mainufer entwickeln sich immer mehr zum attraktivsten Stadtraum Frankfurts. Hierzu tragen Projekte wie die Entwicklung des Museumsufers, die Rückverlegung des Flohmarkts, die Anlage des Mainuferradwegs oder die architektonisch anspruchsvollen Mainbrücken bei. Der Eiserne Steg, eine Fußgängerbrücke von 1863, ist eines der Wahrzeichen der Stadt. Der Blick von einer der östlichen Innenstadt-Mainbrücken auf Altstadt uns Skyline ist wird auch in den Medien gern als Illustration für Beiträge aus Frankfurt verwendet (siehe auch das Bild am Anfang dieses Artikels).

Hochhäuser

Als einzige europäische Großstadt besitzt Frankfurt eine nennenswerte Anzahl von Hochhäusern im unmittelbaren Stadtzentrum. Bekannt sind der Messeturm und das Commerzbank-Hochhaus als ehemals höchste Wolkenkratzer Europas, die Konzernzentralen von Dresdner Bank und Deutscher Bank oder das Gebäude der Europäischen Zentralbank. Das einzige öffentlich zugängliche Hochhaus der Innnenstadt ist der Maintower mit seiner Aussichtsplattform 200 Meter über Straßenniveau.

Sachsenhausen

Die erhaltene Altstadt von Sachsenhausen auf der südlichen Mainseite war in den 70er Jahren ein beliebtes Ausgeh- und Kneipenviertel, seine Attraktivität hat nach ansicht vieler aber durch übermäßige Kommerzialisierung gelitten. Es gibt allerdings noch einige traditionelle und teilweise sehr alte Apfelwein-Kneipen in denen es auch möglich ist, typische Frankfurter Spezialitäten wie Grüne Soße oder Handkäs mit Musik zu essen.

Hauptbahnhof und Bahnhofsviertel

Der Hauptbahnhof, eröffnet 1888, ist nicht nur der größte seiner Art in Europa, sondern dank der riesigen fünfschiffigen Bahnsteighalle, dem erhaltenen Empfangsgebäude und dem unüberschaubaren Gewirr unterirdischer Anlagen auch ein beeindruckendes Bauwerk, eine Sehenswürdigkeit für sich.

Das Bahnhofsviertel ist ein Schmelztiegel der Kulturen. Dort befinden sich unzählige Geschäfte verschiedenster Art aus noch unterschiedlicheren Kulturkreisen. Das Bahnhofsviertel lebt 24 Stunden am Tag, nicht nur wegen des Rotlicht-Milieus. Das Bahnhofsviertel kann auch als ein Musterbeispiel für urbane Probleme angesehen werden. Alkoholiker und Junkies scheinen dort allgegenwärtig. Die Kaiserstraße ist ein städtischer Boulevard, auf dem Reichtum und Elend in nächster Nachbarschaft zu beobachten sind.

Weiteres siehe unter Sehenswürdigkeiten in Frankfurt am Main.

Kultur

Museen

Die Stadt bietet ein vielfältiges kulturelles Programm. Dazu zählt die einzigartige Museumslandschaft, die sich auf beiden Seiten des Mains angesiedelt hat.

Das Museumsufer auf der Sachsenhäuser Mainseite umfasst bekannte Häuser wie das Städel (Gemälde), das Liebieghaus (antike Plastik), das Museum für Kommunikation, das Deutsche Architekturmuseum (DAM), das Deutsche Filmmuseum, das Museum für Weltkulturen und das Museum für angewandte Kunst. Das Museumsuferfest findet alljährlich an den Ufern statt und lädt die Besucher ein, sich mehr mit dem kulturellen Angebot auseinander zu setzen.

Auf der Altstadtseite des Mains befinden sich das Jüdische Museum, das Museum für Vor- und Frühgeschichte, das Historisches Museum (Stadtgeschichte) und das Museum für Moderne Kunst (MMK).

Im Westend liegt außerdem das bedeutende Naturkundemuseum Senckenberg, in dem unter anderm Fossilienfunde aus der Grube Messel bei Darmstadt zu sehen sind.

Bühnen

Alte Oper

Neben den zahlreichen Museen existiert in Frankfurt ein erstklassiges Opernhaus, das mehrmals (zuletzt im Jahr 2003) die Auszeichnung Opernhaus des Jahres erhielt. Im Opern- und Schauspielhaus Frankfurt sind beide Bühnen vereint. Die Alte Oper, eröffnet 1881, wurde im Zweiten Weltkrieg zerstört und wird seit dem Wiederaufbau 1981 als Konzert- und Veranstaltungshaus genutzt. Weitere bedeutende Konzerthäuser sind die Jahrhunderthalle in Unterliederbach und die Festhalle in Bockenheim. Ein weltweit bekanntes Forum für zeitgenössische Musik ist das 1980 gegründete Ensemble Modern im Frankfurter Ostend.

Das Ballett Frankfurt und das Theater am Turm (TAT) mussten im Jahr 2004 schließen.

Buchmesse

Die seit dem 15. Jahrhundert stattfindende Frankfurter Buchmesse ist nicht nur ein wirtschaftliches (als größte Buchmesse der Welt), sondern auch ein bedeutendes kulturelles Ereignis. Während der alljährlichen Messe finden in Frankfurt zahlreiche Begleitveranstaltungen statt, als Höhepunkt die Verleihung des Friedenspreises des Deutschen Buchhandels in der Paulskirche.

Weitere kulturelle Einrichtungen siehe unter Kultur in Frankfurt am Main.
Wissenschaftliche Einrichtungen siehe Abschnitt Bildung und Forschung.

Dialekt

Der Frankfurter Dialekt in seiner ursprünglichen Form ist einer der Hessisch-Nassauischen Dialekte und zählt deswegen zu den Rheinfränkischen Dialekten. Die eng verwandten Dialekte, die im Rhein-Main-Gebiet gesprochen werden, decken nur einen kleinen Raum ab. Im restlichen Hessen wird völlig anders gesprochen. Wie in vielen anderen Großstädten vermischte sich der Dialekt, vor allem durch den internationalen Flughafen mit dem Hochdeutschen, wodurch ein Regiolekt entstandt, der häufig als Neuhessisch bezeichnet wird.

Skurriles

Wie zwischen Köln und Düsseldorf besteht auch seit jeher zwischen Frankfurt und Offenbach am Main eine gutnachbarliche Feindschaft, die ihren Ausdruck in zahlreichen Frankfurt-Offenbach Witzen findet.

Sport

Frankfurt am Main ist Heimat zahlreicher bekannter Sportvereine:

Bedeutende, jährlich stattfindende, sportliche Ereignisse sind

Die wichtigsten Sportstätten der Stadt sind

Frankfurt ist außerdem Sitz der wichtigsten deutschen Sportverbände, u.a.:

Näheres siehe: Sport in Frankfurt am Main

Regelmäßige Veranstaltungen

Wäldchestag

Die Frankfurter Bürger gelten als sehr gesellig. Aus diesem Grund ist die Zahl der Veranstaltungen relativ hoch. Zu den wichtigsten gehört zweifelsohne die Dippemess', die in Frankfurt gleich zweimal gefeiert wird. Einmal im Frühling, für gewöhnlich von April bis Mai und dann noch einmal im Herbst, genauer im September. Ebenfalls bekannt ist der Wäldchestag, der jeden Mai im Frankfurter Stadtwald stattfindet. Das alljährliche Musikfestival Sound of Frankfurt ist vor allem bei jüngeren Menschen sehr beliebt. Mit 500.000 Besuchern erreichte die Open-Air-Veranstaltung 2003 einen neuen Rekord. Ein besonderes Ereignis ist in Frankfurt das Museumsuferfest. Mit seiner einzigartigen Mischung aus Musik und Kultur lockt es jeden Herbst an den Wochenenden bis zu 3.000.000 Kulturinteresierte an. Zu den genannten Festen feiern einzelne Stadtteile noch Eigene wie das Höchster Schlossfest.

Siehe auch: Liste der regelmäßigen Veranstaltungen in Frankfurt am Main

Kulinarische Spezialitäten

Persönlichkeiten

Johann Wolfgang Goethe ist in Frankfurt geboren

Prominente Bewohner und Söhne und Töchter der Stadt sind in der Liste der Persönlichkeiten der Stadt Frankfurt am Main aufgeführt, Ehrenbürger in der Liste der Ehrenbürger von Frankfurt am Main, Prominente auf Frankfurter Friedhöfen[1]


Literatur

Geschichte

  • Hessisches Städtebuch; Band IV 1. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte" - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1957
  • Ludwig Börne, "Juden in der freien Stadt Frankfurt", 1820, Sämtliche Schriften, Bd. II, Düsseldorf 1964
  • Lothar Gall (Hg.), FFM 1200. Traditionen und Perspektiven einer Stadt, Sigmaringen 1994 (Katalog zur 1200-Jahrfeier 1994 mit wissenschaftlichen Aufsätzen)
  • Waldemar Kramer (Hg.), Frankfurt Chronik, Frankfurt am Main 1964
  • Walter Gerteis, Das unbekannte Frankfurt, 3 Bde. Frankfurt am Main 1960-1963 (populäre, essayistisch-anektodische Stadtgeschichte)
  • Ernst Mack, Von der Steinzeit zur Stauferstadt. Die frühe Geschichte von Frankfurt am Main, Frankfurt am Main 1994
  • Armin Schmid, Frankfurt im Feuersturm. Die Geschichte der Stadt im Zweiten Weltkrieg, Societäts Verlag Frankfurt am Main 1984, ISBN 3-7973-0420-X
  • Hans-Otto Schembs, Spaziergang durch die Frankfurter Geschichte, Frankfurt am Main 2002, ISBN 3-7829-0530-X

Architektur

  • Heinz Ulrich Krauß, Frankfurt am Main. Daten, Schlaglichter, Baugeschehen, Frankfurt am Main 1997 (Chronik mit Schwerpunkt auf Architektur und Baugeschichte)
  • Dieter Bartetzko, Frankfurts hohe Häuser, Frankfurt am Main und Leipzig 2001 (Darstellung des Hochhausbaus in Frankfurt)
  • Ulf Jonak, Die Frankfurter Skyline, Frankfurt am Main und New York 1997 (Kritische Betrachtung des Hochhausbaus)
  • Heinz Schohmann, Frankfurt am Main und Umgebung. Von der Pfalzsiedlung zum Bankenzentrum, Köln 2003 (Dumont Kunstreiseführer mit Schwerpunkt Architektur)

Verschiedenes

  • Marco Polo-Führer Frankfurt, Mairs Geographischer Verlag, 5. Auflage, Ostfildern 2001 (Reiseführer)
  • Barbara M. Henke, Thomas Kirn u. Ruth Rieger, Edition Die deutschen Städte - Frankfurt. Verlag C. J. Bucher, München 1994 ISBN 3-7658-0873-3
  • Elisabeth Ehrhorn, Carmen Sorgler u. Renate Schildheuer, (S)Turmspitzen, Societätsverlag ISBN 3-7973-0618-0
  • Christian Setzepfandt, Geheimnisvolles Frankfurt am Main. Wartberg Verlag ISBN 3-8313-1347-4

Weitere Abbildungen

Weblinks

Allgemein

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