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Liste der Kurfürsten, Herzöge und Könige von Sachsen

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Die Liste der Kurfürsten und Könige enthält die sächsischen Herrscher von der Erhebung in den Kurfürstenstand 1356 bis zum Ende der Monarchie 1918. Während dieser Zeit wurde Sachsen von zwei Adelsgeschlechtern beherrscht. Zunächst von den Askaniern und nach deren Aussterben von den Wettinern, die sich später in zwei Linien spalteten. Beide Häuser praktizierten eine patrilineare Thronfolge, d. h. als Thronerben kamen nur die Söhne eines Herrschers oder, falls keine vorhanden waren, seine Brüder in Frage. Sofern nicht anders vermerkt, handelt es sich bei den hier aufgelisteten Herrschern um die Söhne ihrer Vorgänger.

Askanier

Hauptartikel: Askanier

Kaiser Karl IV. erhob Sachsen-Wittenberg in der Goldenen Bulle von 1356 zum Kurfürstentum Sachsen.

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Rudolf I.
(*um 1284 †12. März 1356)
1356 Seit 1298 Herzog von Sachen-Wittenberg.
Rudolf II.
(*um 1307 †6. Dezember 1370)
1356-1370 Streit mit Sachsen-Lauenburg um die Kurwürde und mit den Wettinern um Gebiete.
Wenzel
(*um 1337 †15. Mai 1388)
1370-1388 Bruder Rudolfs II. Ebenfalls Fürst von Lüneburg.
Rudolf III.
(*vor 1367 †11. Juni 1419)
1388-1419 Nahm an den Hussitenkriegen teil. Auf dem Weg nach Böhmen vergiftet.
Albrecht III. (IV.), „der Arme“
(* um 1375/1380 † vor dem 12. November 1422)
1419-1423 Bruder Rudolfs III. Letzter Kurfürst aus dem Geschlecht der Askanier.

Wettiner

Hauptartikel: Wettiner

Nach dem Aussterben der Askanier wurde der Markgraf Friedrich IV. von Meißen mit dem Herzogtum Sachsen-Wittenberg unter Anerkennung der damit verbundenen Kurfürstenwürde belehnt.

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Friedrich I., „der Streitbare“
(*11. April 1370 †4. Januar 1428)
1423-1428 Seit 1381 Markgraf von Meißen, Landgraf von Thüringen und Pfalzgraf von Sachsen.
Datei:F2ds.jpg Friedrich II., „der Sanftmütige“
(*22. August 1412 †7. September 1464)
1428-1464 1440-1445 als Friedrich V. Landgraf von Thüringen. Nach seinem Tod übernahmens eine Söhne Ernst und Albrecht zunächst gemeinsam die Regierung.

Leipziger Teilung

Die Brüder Ernst und Albrecht teilten in der Leipziger Teilung von 1485 die wettinischen Lande unter sich auf. Die Kurwürde verblieb bei Ernst und seinen Nachkommen ("ernestinische Linie"). Die Nachkommen Albrechts ("albertinische Linie") regierten fortan in Dresden als Herzöge von Sachsen.

Ernestiner
(Kurfürsten von Sachsen)
Name (Lebensdaten) Regierungs- zeit Anmerkungen
Ernst
(*25. März 1441 †26. August 1486)
1464-1486 1485 kam es zur Teilung der wettinischen Lande zwischen ihm und seinem Bruder Albrecht.
Friedrich III., „der Weise“
(*17. Januar 1463 †5. Mai 1525)
1486-1525 Unterstütze Martin Luther.
Johann „der Beständige“
(*13. Juni 1468 †16. August 1532)
1525-1532 Bruder Friedrichs III. Mitbegründer des Schmalkaldischen Bundes.
Johann Friedrich „der Großmütige“
(*30. Juni 1503 †3. März 1554)
1532-1547 Musste die Kurwürde und große Gebiete an seinen Vetter Moritz abtreten.
Albertiner
(Herzöge von Sachsen)
Name (Lebensdaten) Regierungs- zeit Anmerkungen
Albrecht „der Beherzte“
(*17. Juli 1443 †12. September 1500)
1485-1500 Ebenfalls Gubernator von Friesland.
Georg „der Bärtige“
(*27. August 1471 †17. April 1539)
1500-1539 Gegner des Protestantismus.
Heinrich „der Fromme“
(*11. März 1473 †18. August 1541)
1539-1541 Bruder Georgs des Bärtigen. Trat zum Protestantismus über.
Moritz
(*21. März 1521 †11 Juli 1553)
1541-1547 Stellte sich trotz seines Protestantischen Glaubens im Schmalkaldischen Krieg auf die Seite von Kaiser Karl V.

Kursachsen unter den Albertinern

Im Ergebnis des Schmalkaldischen Krieges verlor Johann Friedrich als Oberhaupt des Schmalkaldischen Bundes große Teile seines Landes im Obersächsischen und die Kurwürde an seinen Vetter und Rivalen Moritz, der trotz seines protestantischen Glaubens auf der Seite des Kaisers gestanden hatte. Seine Söhne konnten nur die Besitzungen in Thüringen behalten.

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Moritz 1547-1553 Seit 1541 Herzog von Sachsen.
August
(*31. Juli 1526 †11. Februar 1586)
1553-1586 Bruder von Moritz. Bekämpfte den Calvinismus. Unter seiner Herrschaft erlebte Sachsen eine wirtschaftliche und soziale Blüte.
Christian I.
(*29. Oktober 1560 †25. September 1591)
1586-1591 Die bereits unter seinem Vater August begonnene Vermessung Kursachsens wird während seiner Regentschaft abgeschlossen.
Christian II.
(*23. September 1583 †23. Juni 1611)
1591-1611 Kam bereits im Kindesalter auf den Thron und regierte bis 1601 unter Vormundschaft.
Johann Georg I.
(*5. März 1585 †8. Oktober 1656)
1611-1656 Bruder von Christian II. Während des Dreißigjährigen Krieges verhielt er sich zunächst neutral, verbündete sich dann aber mit den Schweden und nach dem Tod Gustav Adolfs mit Kaiser Ferdinand II.
Johann Georg II.
(*10. Juni 1613 †22. August 1680)
1656-1680 Widmete sich dem wirtschaftlichen Wiederaufbau Sachsens nach dem Dreißigjährigen Krieg.
Johann Georg III.
(*30. Juni 1647 †12. September 1691)
1680-1691 Führte in Sachsen ein stehendes Heer ein.
Johann Georg IV.
(*18. Oktober 1668 †27. April 1694)
1691-1694 Starb nach nur drei Jahren Regentschaft an den Blattern.
Datei:Auguste III von Saksen.jpg Friedrich August I., „der Starke“
(*12. Mai 1670 †1. Februar 1733)
1694-1733 Bruder von Johann Georg IV. Als August II. 1697-1704 und 1709-1733 König von Polen und Großherzog von Litauen. Dresden und Warschau erlebten unter seiner Herrschaft ihre kulturelle und architektonische Blüte.
Friedrich August II., „der Fette“
(*17. Oktober 1696 †5. Oktober 1763)
1733-1763 Als August III. ebenfalls König von Polen und Großherzog von Litauen. Die Niederlage gegen Preußen im Siebenjährigen Krieg stürzte Sachsen in den finanziellen Ruin.
Friedrich Christian
(*5. September 1722 †17. Dezember 1763)
1763 Starb nach nur 74 Tagen Regentschaft an den Blattern.
Friedrich August III., „der Gerechte“
(*23. Dezember 1750 †5. Mai 1827)
1763-1806 Kam bereits im Kindesalter auf den Thron. Bis 1768 regierte unter der Vormundschaft seiner Mutter Maria Antonia Walpurgis und seines Onkels Prinz Xaver. Er verzichtete auf die polnische Krone und geteiligte sich zunächst weder am Reichsdeputationshauptschluss noch an der Gründung des Rheinbundes.

Königreich Sachsen

Napoleon erhob das auf seiner Seite stehende Kurfürstentum Sachsen 1806 zum Königreich.

Name (Lebensdaten) Regierungszeit Anmerkungen
Friedrich August I., „der Gerechte“ 1806-1827 1806 stellte er sich während der Napoleonischen Kriege auf die Seite Frankreichs, wofür er von Napoleon zum König erhoben wurde. 1807-1815 war er Herzog von Warschau. Nach dem Wiener Kongress verlor Sachsen über die Hälfte seines Terretoriums an Preußen.
Anton „der Gütige“
(*27. Dezember 1755 †6. Juni 1836)
1827-1836 Bruder Friedrich Augusts I. Eine neue Verfassung machte Sachsen zur konstitutionellen Monarchie.
Friedrich August II.
(*18. Mai 1797 †9. August 1854)
1836-1854 Neffe Antons. Starb in Tirol nach einem Unfall.
Datei:K johann.jpg Johann
(*12. Dezember 1801 †29. Oktober 1873)
1854-1873 Bruder Friedrich Augusts II. Im Deutschen Krieg von 1866 kämpfte Sachsen auf der Seite von Österreich. Nach der Niederlage von Königgrätz folgte der Beitritt zum Norddeutschen Bund und schließlich zum Deutschen Kaiserreich.
Albert
(*23. April 1828 †19. Juni 1902)
1873-1902 Führte in Dresden einige bedeutende Bauprojekte durch, darunter den Bau der größten zusammenhängenden Kasernenanlage Deutschlands in der Albertstadt.
Georg
(*8. August 1832 †15. Oktober 1904)
1902-1904 Bruder Alberts. Er war bei seinem Amtsantritt beinahe 70 und regierte nur zwei Jahre.
Datei:Friedrich August III..jpg Friedrich August III.
(*25. Mai 1865 †18. Februar 1932)
1904-1918 Letzter sächsischer König. Dankte nach der Novemberrevolution 1918 ab.

Siehe auch:

Weblinks