Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.

Ingolstadt

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 28. August 2007 um 14:27 Uhr durch Ticketautomat (Diskussion | Beiträge). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Infobox Ort in Deutschland

Ingolstadt (lateinisch: Auripolis) ist eine kreisfreie Stadt an der Donau im Bundesland Bayern. Mit einer Einwohnerzahl von 122.448 (zum 31. Dezember 2006) ist Ingolstadt nach München die zweitgrößte Stadt Oberbayerns sowie nach München, Nürnberg, Augsburg, Würzburg und Regensburg die sechstgrößte Stadt Bayerns. Die Grenze von 100.000 Einwohnern hatte Ingolstadt 1989 überschritten und ist damit Deutschlands jüngste Großstadt.

Die Stadt wurde 1472 Sitz der ersten bayerischen Universität, die sich im konfessionellen Zeitalter als Zentrum der Gegenreformation profilierte und in deren Kreis sich 1776 der Illuminatenorden gründete. Zudem wurde in Ingolstadt das bayerische Reinheitsgebot erlassen und die Stadt war für gut 400 Jahre bayerische Landesfestung. Die im Jahr 806 erstmals erwähnte Stadt feierte 2006 das 1200-jährige Stadtjubiläum und hat eine weitgehend erhaltene historische Altstadt.

Ingolstadt hat zwei Hochschulen und bildet eines der 23 Oberzentren in Bayern. Die Stadt ist überwiegend vom verarbeitenden Gewerbe, wie etwa dem Automobil- und Maschinenbau geprägt. Die Arbeitslosigkeit war im Mai 2007 mit einer Quote von 5,1 Prozent[1] die niedrigste in einer deutschen Großstadt.

Geographie

Ausdehnung und Lage

Die Donauauen (Auwald) in Ingolstadt

Das Stadtgebiet erstreckt sich über 133,35 km². Damit ist Ingolstadt flächenmäßig nach München, Nürnberg und Augsburg die viertgrößte Stadt Bayerns. Die größte Ausdehnung in Ost-West-Richtung beträgt etwa 18 Kilometer, die größte Ausdehnung in Nord-Süd-Richtung etwa 15 Kilometer. Die Stadtgrenze hat eine Länge von 70 Kilometer.

Ingolstadt liegt 48° 45′ 49″ nördlicher Breite und 11° 25′ 34″ östlicher Länge. Die Stadtgrenze liegt ungefähr 14 Kilometer vom geographischen Mittelpunkt Bayerns, der sich bei Kipfenberg befindet, entfernt. Der höchste Punkt liegt mit einer Höhe von 410,87 m im Stadtteil Pettenhofen, die Altstadt liegt 374 m über dem Meeresspiegel. Der niedrigste Punkt ist die Schuttereinmündung in die Donau mit 362,00 m ü NN. In Ingolstadt gilt wie in ganz Deutschland die Mitteleuropäische Zeit, wobei die mittlere Ortszeit dieser gegenüber 14 Minuten zurückbleibt.

Das Stadtgebiet von Ingolstadt breitet sich am nördlichen und südlichen Ufer der Donau in einem weiten ebenen Becken aus. Das sogenannte Ingolstädter Becken wird im Norden von den Juraausläufern und im Süden von tertiärem Hügelland begrenzt. Im Südwesten beginnt das Donaumoos, während im Osten die Auwälder der Donau in das Stadtgebiet hineinreichen, wobei es sich um die zweitgrößte Hartholzaue an der gesamten Donau handelt. Der Süden der Stadt wird von der Sandrach, dem einstigen südlichen Hauptarm der Donau durchzogen, die streckenweise die Stadtgrenze bildet. Im Norden durchfließt von Westen her die Schutter Ingolstadt und mündet nahe der Altstadt in die Donau.

Geologie

Das Stadtgebiet liegt südlich der Donau auf einer Niederterrasse aus der Würmeiszeit und nördlich des Flusses auf einer Hochterrasse aus der Rißeiszeit. Der Grund in Ingolstadt besteht überwiegend aus Schotter und Sand, sogenanntem Donau-Schwemmland. Im Norden und Süden, wo das Stadtgebiet in tertiäres Hügelland hineinreicht, findet sich in den tieferen Schichten Süßwassermolasse. Durch die Ablagerung von Löss, dessen Tongehalt im Laufe der Zeit stark angestiegen ist, sind die Böden in Ingolstadt insbesondere dort, wo zusätzlich Auenlehm vorhanden ist, sehr lehmig.

Klima

Klimadiagramm Ingolstadt

Das Klima in Ingolstadt ist mit überwiegend trockenen und warmen Sommern und trockenen und kalten Wintern kontinental geprägt. Mit einer jährlichen durchschnittlichen Niederschlagsmenge von etwa 650 mm ist das Klima in Ingolstadt deutlich trockener, als im regenreichen Alpenvorland, wobei der Alpenföhn Ingolstadt noch erreicht. Im Gegensatz dazu halten sich vor allem im Herbst, aber auch im Winter häufig beständige Nebel und Hochnebel, die sich auch im Tagesverlauf nicht auflösen. Der Wind kommt überwiegend aus westlicher und südwestlicher Richtung, im Herbst öfter auch aus dem Nordosten.

Die durchschnittliche Jahrestemperatur beträgt 8,2 °C, wobei Juli und August mit 18 beziehungsweise 17 °C die wärmsten und Januar und Februar mit −1 bis −2 °C im Mittel die kältesten Monate sind.

Der niederschlagsreichste Monat ist der Juli mit durchschnittlich 101 mm, während der geringste Niederschlag im März mit durchschnittlich 35 mm zu verzeichnen ist.

Die Donau in Ingolstadt

Die Donau im Osten Ingolstadts mit Blick auf die Altstadt.

Die Donau durchfließt das Stadtgebiet von Ingolstadt von Westen nach Osten auf einer Länge von 14,2 Kilometer von Flußkilometer 2466,9 bis 2452,7 nach internationaler Zählung, der Pegel Ingolstadt befindet sich bei Donaukilometer 129,7 nach bayerischer Zählung. Der Wasserstand beträgt bei Niedrigwasser 96 cm während der langjährige mittlere Wasserstand bei 218 cm liegt. Beim Jahrunderthochwasser im Mai 1999 lag der Pegel bei 748 cm. Im Bereich der Stadt Ingolstadt ist die Donau zwischen 80 und 100 Meter breit, wobei sie bei der 1971 errichteten Staustufe in einem Stausee auf maximal 500 Meter Breite gestaut werden kann. Mit Ausnahme der Stadtteile Haunwöhr und Gerolfing, die bei Hochwasser durch einen erhöhten Grundwasserspiegel gefährdet sind, blieb Ingolstadt in den letzten Jahrzehnten von Hochwasserkatastrophen verschont.

Nachbargemeinden

Die Stadt Ingolstadt ist von drei Landkreisen umgeben, die wie Ingolstadt zum Regierungsbezirk Oberbayern gehören. Dies sind im Norden der Stadt der Landkreis Eichstätt, im Südosten der Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm und im Südwesten der Landkreis Neuburg-Schrobenhausen. Zusammen bilden diese vier Gebietskörperschaften die Planungsregion Ingolstadt (Region 10). Folgende Märkte und Gemeinden der genannten Landkreise grenzen direkt an die Stadtgrenze von Ingolstadt: (sie werden nach dem Uhrzeigersinn beginnend im Nordwesten genannt):

Stadtgliederung

Siehe auch Liste der Stadtbezirke von Ingolstadt

Das Stadtgebiet von Ingolstadt ist in 11 Stadtbezirke und 61 Unterbezirke gegliedert. In jedem Stadtbezirk gibt es einen Bezirksausschuss, der zwischen 13 und 17 Mitglieder hat. Diese Gremien werden nach jeder Kommunalwahl vom Stadtrat Ingolstadts neu bestimmt. Die Bezirksausschüsse sind zu wichtigen, den Stadtbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt in letzter Instanz jedoch dem Stadtrat.

Neben dieser politischen Stadtgliederung existiert eine weitere, die sich aus der Stadtentwicklung ergibt und nicht zuletzt von den beiden Grüngürteln Ingolstadts beeinflusst wird. Unterschieden wird dabei zwischen der Altstadt, die im wesentlichen aus den vier Alstadtbezirken und dem Unterbezirk Brückenkopf gebildet und vom Glacis, dem inneren Grüngürtel, umschlossen wird, und der sogenannten Kernstadt. Diese besteht aus den Bezirken Nordost, Nordwest, Südwest, Südost und den westlichen Unterbezirken des Bezirks Mitte, also jenen Stadtteilen, die sich größtenteils innerhalb des äußeren Grüngürtels befinden und eine geschlossene Siedlungsfläche vorweisen. Davon abgegrenzt werden die dörflichen Stadt- oder Ortsteile. Dies sind vor allem die Bezirke Süd, West, Mailing und Etting sowie die Stadtteile Rothenturm, Niederfeld und Unterhaunstadt.

Eine weitere, gröbere Stadtgliederung ergibt sich aus dem Verhältnis der Stadtteile zur Donau. So wird zwischen dem Süden, dem Teil der südlich der Donau liegt, und dem Norden Ingolstadts, der nördlich des Flusses liegt, unterschieden.

Die 11 Stadtbezirke Ingolstadts mit Einwohnerzahl und Fläche:

Stadtbezirke und Unterbezirke der Stadt Ingolstadt
Bezirk Einwohner
31. Dezember 2006
Fläche
in Hektar
I Mitte 12.928 1.142,4
II Nordwest 17.834 469,9
III Nordost 18.972 473,8
IV Südost 15.420 1.395,5
V Südwest 22.264 1.095,6
VI West 6.060 3.341,9
VII Etting 3.852 861,4
VIII Oberhaunstadt 4.682 553,1
IX Mailing 4.640 812,7
X Süd 7.852 2.700,1
XI Friedrichshofen-Hollerstauden 7.918 487,6

Geschichte

Vor- und Frühgeschichte

Die ältesten Funde menschlichen Wirkens im heutigen Stadtgebiet Ingolstadts sind Faustkeile des Homo steinheimensis, die in Irgertsheim gefunden wurden. Auch für die Zeit des Paläolithikums und Mesolithikums finden sich nur Einzelfunde, etwa in Etting oder Gerolfing. Erst für die Jungsteinzeit verdichten sich die Funde von Siedlungsspuren im Raum Ingolstadt.

Während all diese frühen archäologischen Zeugnisse in den Vororten Ingolstadts gefunden wurden, liegt für die Bronzezeit erstmals ein Beleg für eine Besiedlung im Bereich der späteren Alstadt Ingolstadts vor. Es handelt sich um mehrere Gräber, die beim Herzogskasten gefunden wurden. Welche Bedeutung das Gebiet an der Donau zu dieser Zeit hatte, zeigt der Fund der umfangreichsten Grabanlage der Urnenfelderkultur in Süddeutschland, wenn nicht sogar in Europa bei Zuchering. Es besteht aus etwa 600 Gräbern, die sich auf den Zeitraum zwischen dem 13. und 10. Jahrhundert v. Chr. verteilen. Ein weiteres eindrucksvolles Zeugnis dieser Epoche ist das aus fast 3000 Bersteinen bestehende Bernsteincollier. Ihr Ende fand diese hoch entwickelte Kultur auch im Raum Ingolstadt mit der Verbreitung der Eisenverarbeitung.

Für die nachfolgenden Hallstattzeit, die frühe Eisenzeit weisen die archäologische Befunde etwa die Existenz eines Herrenhofs mit Siedlung für den Bereich Zuchering aus. Ähnliche Spuren finden sich auch in Etting und Dünzlau. Für die La-Tène-Zeit findet sich mit dem 1,5 Kilometer von der heutigen Stadtgrenze entfernten Oppidum von Manching eine der größten keltischen Siedlungen überhaupt. Im Stadtgebiet selbst gibt es einige kleinere Siedlungen der Kelten, die wohl in siedlungsgeschlichtlicher Kontinuität zu den bereits zur Hallstattzeit vorhandenen Niederlassungen stehen.

Rekonstruktion einer Villa Rustica, ähnlich derer, die man im Stadtgebiet gefunden hat.

Mit dem Feldzug des Drusus 15. v. Chr. und der Errichtung der Provinz Rätien wurde auch das Gebiet um Ingolstadt Teil des Römischen Reichs. Etwa 50 Jahre nach dem Feldzug wurde bei Oberstimm unmittelbar an der heutigen Stadtgrenze ein römisches Kastell zur Sicherung des 20 Kilometer nördlich liegenden Limes errichtet. Auf die wirtschaftliche und militärische Bedeutung der Region weist nicht zuletzt auch die hohe Dichte an römischen Straßen hin. Reste des Wegnetztes wurden in Hagau, Dünzlau, Etting und Feldkirchen gefunden, wobei der Donauübergang bei Feldkirchen war. Auf Siedlungen weisen die Reste mehrerer Villae rusticae in Etting, Feldkirchen und Unterhaunstadt hin. Bei Zuchering wurden zudem die Reste eines Wachpostens gefunden.

Gründung und Stadtwerdung (806–1392)

Die erste schriftliche Erwähnung Ingolstadts findet sich in der Reichsteilungsurkunde Karls des Großen, der Divisio Regnorum vom 6. Februar 806, als villa Ingoldesstat, der Stätte des Ingold, die sich wohl schon in der Zeit der Agilolfinger entwickelte. Ingolstadt ist in dieser Urkunde, die einem Testament Karls des Großen gleichkommt, zusammen mit Lauterhofen als Königshof besonders hervor gehoben: Beide Höfe sollen an den zukünftigen Kaiser, Karls gleichnamigen Sohn, fallen. Wo dieser Königshof Ingoldesstat allerdings genau lag, konnte bisher archäologisch nicht nachgewiesen werden. Als wahrscheinlich gilt jedoch ein Standort im Bereich der heutigen Altstadt, wobei gerade die Archäologie den Stadtteil Feldkirchen nicht ausgeschliesst.[2] Im Jahr 841 wird das Karolingische Kammergut Ingolstadt von Ludwig dem Deutschen, dem Nachfolger Karl des Großen auf dem fränkischen Königsthron, an seinen Kanzler Gozbald, den Abt des Klosters Niederaltaich übertragen. In der ausgestellten Schenkungsurkunde wird erstmals auch die Größe des Ortes genannt. Er umfasste neben dem Fronhof insgesamt 34 Huben, sowie zwei Eigenkirchen. Zehn Jahre später übertrug der Abt seine Besitzungen dem Kloster. Es ist jedoch nicht ausgeschlossen, dass das ursprüngliche Kammergut Ingoldesstat größer war: Immerhin gab es im Hochmittelalter, vor der Stadtwerdung Ingolstadts, hier neben dem niederaltaichischen Klostergut auch noch umfangreichen herzoglichen Besitz. Denkbar ist, dass dieser Besitz den Teil des karolingischen Königsgutes darstellt, der nicht an Niederaltaich übergeben worden war. Denkbar ist aber auch, dass der bayerische Herzog, vielleicht in Gestalt Arnulfs des Bösen, dem Kloster Besitz entfremdet hat.

Von den Archäologen diskutiert wird schon für diese frühe Zeit eine Verlegung der Schutter (Bayern).[3] Geologisch gesehen ist eine ursprüngliche Schuttermündung in die Donau einige Kilometer oberhalb der heutigen Mündung wahrscheinlich. Für eine Siedlung, wie sie das karolingische Kammergut und das niederaltaichische Klostergut Ingoldesstat war, benötigte man jedoch nicht nur eine sichere und strategisch günstige Lage, sondern auch einen Mühlfluß. Eine Verlängerung der Schutter bis zum heutigen Ingolstadt hätte beides gewährleistet, und wäre auch im Rahmen der damaligen technischen Möglichkeiten gelegen.

Für die Zeit zwischen dem späten 9. und dem beginnenden 13. Jahrhundert fehlen jegliche urkundliche Belege für Ingolstadt. Vermutet wird eine Zerstörung der Siedlung während der Ungarneinfälle im 10. Jahrhundert oder ein großer Brand der weite Teile Ingolstadts zerstörte und damit wohl den Anstoß gegeben hat für den spätestens um 1200 beginnenden gründlichen Wiederaufbau inklusive Gewährung der Stadtrechte.[4]

Der Herzogskasten, der älteste heute erhaltene Profanbau aus der Zeit der Stadtwerdung
Ingolstädter Pfennig aus der Zeit um 1300 mit Stadtwappen
Stadtentwicklung Ingolstadts im Hoch- und Spätmittelalter

Dennoch kann Ingolstadt in dieser Zeit auch nach der Übernahme des Vogteirechts über Niederaltaichs und somit auch Ingolstadts durch die Herren von Bogen nicht ohne Bedeutung gewesen sein. Nach dem Aussterben der Grafen von Bogen 1242 erbten die wittelsbachischen Herzögen ihren Besitz. Daher kann eine Stadtgründung durch die Wittelsbacher bis zum Aussterben der Grafen von Bogen 1242 nicht in Frage kommen. Mit den Wittelsbachern war auch ein erneuter Aufstieg des Ortes möglich, da hier eine wichtige herzogliche Zollstätte mit Brücke lag, die die Straße nach Nürnberg bewachte – die einzige im weiten Umkreis, die den wittelsbachischen Herzögen unterstand, da bis 1247 die Brücke von Neuburg in der Hand der Marschälle von Pappenheim war.

1234 wurde die Moritzkirche neu errichtet. Ob es schon zu dieser Zeit die Planstadt Ingolstadt gab, oder ob erst Herzog Otto II. in den 1250er Jahren den Schritt der Vereinigung verschiedener Vorgängersiedlungen zu einer regelrechten Stadt vollzogen hat, bleibt unklar. Sicher ist jedoch, dass es diverse Siedlungen auf dem Gebiet der 1312 von Kaiser Ludwig IV. bestätigten Stadt gab, die auch auf karolingisches Königsgut und niederaltaichisches Klostergut zurück gehen. Um 1280 ist eine erste Stadtmauer nachweisbar, die ein Rechteck umschloss, mit schachbrettartig angelegten Straßen, einer zentralen Hauptkreuzung beim Schliffelmarkt und einer Burg im südostlichen Eck des Stadtgebiets, dem heutigen Herzogskasten. Er war wohl schon 1258 bewohnbar, denn aus diesem Jahr datiert die erste herzogliche Urkunde, die in Ingolstadt ausgestellt worden ist. Um 1250 bekommt Ingolstadt Stadtrechte, später auch das Münzrecht verliehen. Für das Jahr 1254 ist der erste Bürger der Stadt Ingolstadt namens Heinrich Trost urkundlich erwähnt.

Um 1300 wurde Ingolstadt unter Kaiser Ludwig dem Bayern Hauptstadt des neu gebildeten Teilherzogtums Oberbayern, allerdings nur für etwa drei Jahre. Dann hatte Ludwig als Vormund der Söhne Ottos III. von Niederbayern die Teilung Bayerns wieder rückgängig gemacht.

Bereits bei Fertigstellung der ersten Stadtumwallung lag wohl ein nicht unbeträchtlicher Teil der Bebauung außerhalb der mit Ausnahme der vier Türme und Tore nicht aus Mauerwerk bestehenden Befestigung. Dennoch dauerte es bis in die 1350er Jahre bis mit der Stadtvergrößerung begonnen wurde. Eine wichtige Vorarbeit dafür war die Heranführung des Donauhauptarms an die Stadt, die um 1360 abgeschlossen war. Die Stadterweiterung mit dem Bau einer vollständig gemauerten Stadtbefestigung wurde 1362 urkundlich gestattet. Mit dem Bau wurde Mitte der 1360er Jahre im Osten am Donauufer begonnen und Ende des 14. Jahrhunderts wurde der Mauerring am der Donau im Westen geschlossen. Die Arbeiten am Donauufer zogen sich noch bis etwa 1430 hin.

Herzogtum Bayern-Ingolstadt (1392–1447)

Hauptartikel: Bayern-Ingolstadt

Noch während am Ausbau Ingolstadts gearbeitet wurde, kam es 1392 zur Teilung Bayerns in die Herzogtümer Bayern-München unter Johann III., Bayern-Landshut unter Friedrich dem Weisen und Bayern-Ingolstadt, das sich Stephan der Kneißl sicherte. Dadurch wurde Ingolstadt Haupt- und Residenzstadt eines souveränen Herzogtums. Stephans Sohn Ludwig der Gebartete brachte die begonnene Stadtwerweiterung mit ihren 87 Türmen zum Abschluss und begann die von französischer Architektur inspirierten repräsentativen Bauwerke des Neuen Schlosses und des Münsters. Stephans Tochter Isabeau heiratete den König von Frankreich und auch der junge Ludwig VII. hatte seine Ausbildung am Hof von Paris erhalten. Die Zeit des souveränen Ingolstadt ist vor allem von den Auseinandersetzungen mit dem anderen Teilherzogtum Bayern-Landshut geprägt. 1447 fällt Bayern-Ingolstadt schließlich an die Linie Bayern-Landshut. Ludwig der VIII., der Bucklige, der Sohn Ludwig des Gebarteten hatte sich gegen seinen Vater aufgelehnt und ihn an dessen Vetter Heinrich XVI. ausgeliefert, in dessen Kerker der Ältere 1447 starb. Bereits zwei Jahre vorher war Ludwig der Bucklige kinderlos gestorben.

Universitätsstadt (1472–1800)

Die Hohe Schule, das Hauptgebäude der Universität
Die Festung Ingolstadt um 1573
Kupferstich in der „Topographia Germaniae des Matthaeus Merian“ um 1644
Das Inglstädter Jesuitenkolleg, Kupferstich von Michael Wening

Das Ende des souveränen Herzogtum bedeutete für Ingolstadt keinen Bedeutungsverlust oder wirtschaftlichen Niedergang. Die Landshuter Herzöge führten zahlreiche repräsentative Bauten wie etwa das Neue Schloss fort und 1472 wurde von Herzog Ludwig dem Reichen von Niederbayern mit päpstlichem Privileg die erste bayerische Universität gegründet. Die Errichtung der Universität Ingolstadt bedeutete den Zuzug von etwa 600 Universitätsangehörigen und somit eine nicht unbeträchtliche Stärkung der Wirtschaft. Zur Ausbildung geeigneter Studenten wurde 1520 das Pädagogium und 1549 das Jesuitenkolleg Ingolstadt gegründet. Hierin liegt auch die Grundlage für Ingolstadts Bedeutung als ein Hauptort der Gegenreformation während der Reformation. Zahlreiche Jesuiten und Theologen, darunter vor allem der Ingolstädter Professor Johannes Eck zählten zu den heftigsten Widersachern Martin Luthers. So erschien 1520 in Ingolstadt Ecks De primatu Petri adversus Ludderum, eine wichtige Verteidigunsschrift des päpstlichen Primats. Doch die Universität erlangte nicht nur durch die theologische Fakultät Bekanntheit, sondern auch durch die astronomischen und geographischen Forschungen beispielsweise von Christoph Scheiner und Peter Apian. Auch die bayerische Geschichtsschreibung hat mit dem Werk Annales ducum Boiariae von Johannes Aventinus ihren Ursprung an der Universität Ingolstadt.

Neben der Universität war Ingolstadt bereits im 14. Jahrhundert zu einem bedeutenden Handelszentrum insbesondere für Salz geworden. Aber auch der Weinmarkt hatte eine wichtige Rolle, die jedoch im 15. Jahrhundert zugunsten des Bieres abnahm. Der Bierumsatz stieg von 15.000 Hektolitern im 15. Jahrhundert auf gut 34.000 Hektoliter im Jahr 1546. Dazu beigetragen hat auch das von Herzog Wilhelm IV. am 23. April 1516 in Ingolstadt deklarierte Bayerische Reinheitsgebot. Es ist das älteste bekannte, heute noch gültige Lebensmittelgesetz der Welt und legt die erlaubten Inhaltsstoffe des Bieres auf Gerste, Hopfen und Wasser fest.

Im Jahr 1537 erhält Ingolstadt ein weiteres Standbein, indem es zur bayerische Landesfestung ausgebaut wird und dies mit kurzer Unterbrechung 400 Jahre bleiben sollte. Dieser Umstand brachte der Stadt den Namen „die Schanz“ ein und noch heute nennen sich viele Ingolstädter „Schanzer“. Unter Graf Solms, Herrn zu Münzberg sollte eine Rennaissancefestung mit Bollwerken entstehen, wobei die vorhandene Stadtmauer erhalten blieb. Die Bauphase dauerte bis etwa 1565. Noch bevor die Arbeiten beendet wurden lagen sich 1546 im Schmalkaldischen Krieg die Truppen des Schmalkaldischen Bundes und die kaiserlichen Truppen Karls V. vor den Stadttoren für zwei Wochen gegenüber. Mit dem Abzug der Schmalkalden hatte die Festung ihre erste Bewährungsprobe bestanden.

Knapp 100 Jahre später belagerte Gustav II. Adolf von Schweden während des Dreißigjährigen Krieges im Frühjahr 1632 die Stadt. Sein Pferd wurde ihm dabei förmlich „unter dem Hintern weggeschossen“ und ist heute im Stadtmuseum zu sehen, da es nach dem Abzug der Schweden in die Stadt geholt wurde. Der „Schweden-Schimmel“ gilt als ältestes erhaltenes Tierpräparat Europas. Am 30. April stirbt in den Mauern der Stadt der Heerführer der katholischen Liga, Johann Tserclaes Graf von Tilly, an einer Verwundung aus dem Kampf bei Rain am Lech. Die Tatsache, dass die Festung Ingolstadt von den Schweden nicht erobert werden konnte ist ein wichtiger Faktor für die rasche militärische Erholung Bayerns trotz Eroberung Münchens und der meisten anderen bayerischen Städte. Sie war der erste Misserfolg Gustav Adolfs in seinem Feldzug und war gleichzeitig ein Faktor für den weiteren Ausbau der Festung nach Ende des Krieges zwischen 1654 und 1662. Bereits im Spanischen Erbfolgekrieg wurde die ausgebaute Festung durch Truppen des Markgrafen Ludwig Wilhelm von Baden-Baden belagert, jedoch wurde die Belagerung aufgrund des Sieges bei Höchstädt aufgehoben, da die Truppen für die Besetzung Ulms benötigt wurden.

In dieser Zeit Anfang und Mitte des 18. Jahrhunderts wurde an der Universität Ingolstadt vor allem die medizinische Fakultät aufgebaut und erlangte europaweit Bedeutung. Auf dies lässt etwa der Roman Frankenstein von Mary Shelley schließen, in dem die Autorin ihren Victor Frankenstein im Ingolstadt des Jahres 1700 studieren und forschen lässt und hier auch seine legendäre Kreatur erschaffen haben soll. Der Roman erschien im Jahr 1818 und noch heute erinnert eine nächtliche Gruselstadtführung an den berühmten Studenten. Ebenfalls in Zusammenhang mit der Universität steht die Gründung des Illuminatenordens am 1. Mai 1776 in Ingolstadt durch Adam Weishaupt.

Bereits 1773 war nach der Auflösung des Jesuitenordens auch das Jesuitenkolleg Ingolstadt geschlossen worden. Mit dem Einzug der französischen Revolutionsarmee im Juli 1799 in Ingolstadt verlor die Stadt mit der Festung und der Universität ihre beiden wichtigsten Standbeine. Ende 1799 wurde die Festung von den Franzosen geschleift und ein Jahr darauf wurde die Universität nach Landshut verlegt und gelangte von dort schließlich 1826 nach München, wo sie heute als Ludwig-Maximilians-Universität bekannt ist.

Festungsstadt (1806–1938)

Die Batterie 94, eines der zahlreichen Überreste der klassizistischen Festung
Datei:Ingolstadt Fort Prinz Karl.JPG
Das Fort Prinz Karl der Festung Ingolstadt, das im 1. Weltkrieg als Kriegsgefangenenlager genutzt wurde.

Die Auswirkungen dieser Entwicklung für die Stadt waren enorm. Die Einwohnerzahl halbierte sich nahezu und ein Großteil der Kaufkraft in Form der Professoren und Offiziere verließ Ingolstadt. Obgleich Ingolstadt 1803 einen Polizeikommissär erhält und damit unmittelbar der Regierung untersteht, was später als kreisfreie Stadt bezeichnet werden sollte, wechselte Ingolstadt die Kreiszugehörigkeit und gehörte zunächst zum Oberdonaukreis, später zum Regenkreis und nach Auflösung der alten Kreise schließlich zu Oberbayern.

Bereits wenige Jahre nach Schleifung der Festung Ingolstadt gab es Überlegungen bezüglich einer Neuerrichtung. Die Entscheidung fiel bereits 1806, jedoch begannen die Arbeiten erst 1828, nachdem die durch die napoleonischen Kriege belasteten Staatsfinanzen es erlaubten. Der Bau der königlich bayerischen Hauptlandesfestung war das größte und teuerste Bauprojekt unter König Ludwig I. und beschäftigte bis 1848 gut 5000 Bauarbeiter. Die Festung der Bayerischen Armee bestand aus fünf Fronten und sechs Kavalieren. Schließlich sollte die Festung gut 12.000 Soldaten beherbergen. Dies hatte zur Folge, dass beispielsweise 1861 nur 7193 zivile Einwohner 12.750 uniformierten Einwohnern gegenüberstanden. Dementsprechend hoch war auch das Mitspracherecht des Militärs bei der städtebaulichen Entwicklung. Jegliche Bebauung im Bereich der Festung musste bewilligt werden und hemmte die wirtschaftliche Entwicklung. Jedoch bedeute der Ausbau zur Festung auch den Ausbau der Infrastruktur in Form einer Eisenbahnverbindung und schließlich eine zaghafte Industrialisierung vor allem durch Rüstungsbetriebe, wie der Königlich Bayerischen Geschützgießerei.

Während des Ersten Weltkriegs wuchs die Zahl der Soldaten auf über 40.000 an, zudem wurden die Festungsbauten als Kriegsgefangenenlager genutzt und drei Lazarette in der Stadt eingerichtet. Dies hatte eine starke Lebensmittelknappheit zur Folge. Im November 1918 wurde auch in Ingolstadt, wie in München von Kurt Eisner durch einen Arbeiter- und Soldatenrat vom Balkon des Rathauses kurzfristig eine Räterepublik ausgerufen. Mit den Bedingungen des Friedensvertrags von Versailles und der Reduzierung der deutschen Armee und der Rüstungsbeschränkungen stellten auch die Rüstungsfirmen in Ingolstadt ihre Produktion um. Besonders erfolgversprechend schien die Herstellung von Spinnereimaschinen durch die Deutsche Spinnereimaschinenbau AG Ingolstadt (Despag), jedoch führte die Weltwirtschaftskrise 1929 zu einer Reduzierung der Belegschaft von 2.500 auf 500 Arbeiter.

Die Machtübernahme der Nationalsozialisten vollzog sich in Ingolstadt am 27. April 1933, als der neu gebildete Stadtrat zwei NSDAP-Mitglieder zum zweiten und dritten Bürgermeister wählte. Der seit 1930 amtierende Oberbürgermeister Josef Listl blieb bis 1945 im Amt. Bis Ende Juni legten die Stadtratsmitglieder der SPD und der BVP ihre Mandate nieder. Nationalsozialistische Übergriffe richteten sich in den ersten Monaten vor allem gegen kommunistische Politiker und Mitglieder der KPD, die überwiegend in den Arbeitersiedlungen im Osten der Stadt wohnten. Verwüstet wurde auch das Gewerkschaftshaus und mehr als 50 Personen wurden in das Konzentrationslager Dachau gebracht. Bis zu den Novemberprogromen sank die Zahl der jüdischen Personen durch Repressalien und Boykotte in Ingolstadt von 84 auf 46. Am Morgen des 10. November 1938 mussten die letzten jüdischen Ingolstädter die Stadt innerhalb einer Frist von einer Stunde verlassen. Bereits 1937 hob Adolf Hitler den Status Ingolstadts als Festung auf, womit die 400jährige Geschichte als Festungsstadt noch vor Beginn des Zweiten Weltkriegs endete.

Wirtschaftsstadt (seit 1945)

US-Aufkläreraufnahme des Bereichs um den Hauptbahnhof am 11. April 1945

Mit dem Ende der Festung konnte die Stadt noch in den 1930er Jahren expandieren und es entstanden zahlreiche neue Siedlungen zwischen den Festungsgürteln. 1938 wurde zudem die Autobahn bei Ingolstadt fertiggestellt. Obwohl Ingolstadt noch Garnisonsstadt und Standort zahlreicher Rüstungsbetriebe war, blieb die Stadt im Zweiten Weltkrieg bis Anfang 1945 von Bombenangriffen verschont. Erst ab Januar 1945 wird Ingolstadt mehrmals Ziel alliierter Luftangriffe. Schwer getroffen wurden insbesondere die südliche und östliche Innenstadt sowie der Bereich des Hauptbahnhofes. Zum Opfer fallen neben zahlreichen Bürgerhäusern auch das Stadttheater, der Salzstadel, die St. Anton Kirche und das Gouvernementsgebäude sowie nahezu die gesamte Bebauung des Rathausplatzes. Der wohl schlimmste Verlust ist die Vernichtung der barocken Augustinerkirche von Johann Michael Fischer. Bei ihrer Zerstörung fanden über 100 Menschen, die in ihr Schutz suchten, den Tod. Aber auch viele Wohnhäuser vielen den Angriffen zum Opfer, was zu einer Verknappung des Wohnraums führte. Bei Kriegsende wurde Ingolstadt nach der Kapitulation des Stadtkommandanten am 26. April 1945 von den Amerikanern kampflos besetzt. Zuletzt wurde von den abrückenden SS-Einheiten noch die Donaubrücken gesprengt.

Die Ankunft von etwa 5000 Flüchtlingen und Vertriebenen führte zu einer weiteren Verknappung des Wohnraums, was mit der Verwendung der Festungsbauten als Unterkünfte nur in Ansätzen gelöst werden konnte. Nach Würzburg und Regensburg hatte Ingolstadt die dichteste Wohnraumbelegung im Nachkriegsbayern. Dennoch lagen hierin wichtige Faktoren für den Wiederaufbau. Mit dem beginnenden Wohnungsbau, vor allem durch die Gemeinnützige Wohnungsbaugesellschaft, wurden die Räumlichkeiten in den Kasernen und Festungsbauten frei und dienten zahlreichen Unternehmen als Ersatz für zerstörte Produktionsstätten. Noch 1945 wurde von der Auto Union AG in der Stadt ein Ersatzteillager gegründet und nach der Einrichtung von Fabrikationsanlagen in der Friedenskaserne lief 1949 mit dem DKW-Schnelllaster die Automobilherstellung in Ingolstadt an. 1950 folgte die Schubert & Salzer Maschinenfabrik AG, die bereits 1938 Mehrheitseigner der Despag geworden war.

Während in den 1950er und 1960er Jahren in der Innenstadt zahlreiche Gebäude, darunter das Neue Rathaus, entstanden, die sich nicht in die historisch gewachsene Altstadt einfügten, wandelte sich diese Einstellung in den 1970er Jahren. Beispielsweise entstand das neue Klinikum Ingolstadt im Stadtteil Friedrichshofen und die Häuser in der Ludwigstraße wurden, wie zahlreiche andere historische Bauten, renoviert. Bei der Gebiets- beziehungsweise Kreisreform im Jahr 1972 wird der Landkreis Ingolstadt aufgelöst. Die Stadt selbst bleibt aber kreisfrei und wird durch Eingemeindungen erheblich vergrößert. 1989 wurde Ingolstadt schließlich wieder Universitätsstadt und im selben Jahr auch Großstadt. 1992 wurde in Ingolstadt die Landesgartenschau veranstaltet, was zur Entstehung des Klenzeparks und der Renovierung der Festungsanlagen am Brückenkopf führte. 2006 feiert Ingolstadt das 1200-jährige Stadtjubiläum.

Eingemeindungen

Eingemeindungen zwischen 1962 und 1972

Durch die starke Bevölkerungszunahme von 57 Prozent zwischen 1945 und 1960 war Anfang der 1960er Jahre nahezu das gesamte Gebiet der Stadt Ingolstadt bebaut und es gab kaum mehr Flächen zur Expansion. Zuvor wurde 1813 das Stadtgebiet durch die Ausgliederung der Audörfer südlich der Donau erheblich verkleinert, wobei diese Gemeinden nun Teil des Landkreises Ingolstadt waren. Um das weitere Wachstum der Stadt zu ermöglichen wurden ab 1962 zunächst die Audörfer und später weitere Gebiete eingemeindet. Der größte Gebietszuwachs ergab sich nach der Auflösung des Landkreises Ingolstadt am 1. Juli 1972 im Rahmen der Gebietsreform in Bayern. Folgende ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen wurden zwischen 1962 und 1972 in die Stadt Ingolstadt eingegliedert:

Jahr Orte Zuwachs in ha
1. Januar 1962 Unsernherrn mit den Gemeindeteilen Einbogen, Haunwöhr,
Hennenbühl, Hundszell, Kothau, Niederfeld, Ringsee,
Rothenturm und Schmalzbuckel ¹
1090
1. Januar 1968 Teilstück der Gemeinde Mailing 75
1. Juli 1969 Friedrichshofen 81
1. Juli 1972 Brunnenreuth mit den Gemeindeteilen Oberbrunnenreuth,
Unterbrunnenreuth und Spitalhof
275
1. Juli 1972 Dünzlau 481
1. Juli 1972 Etting 870
1. Juli 1972 Gerolfing 2387
1. Juli 1972 Hagau 492
1. Juli 1972 Irgertsheim 600
1. Juli 1972 Mailing mit Feldkirchen 812
1. Juli 1972 Mühlhausen 249
1. Juli 1972 Oberhaunstadt mit Unterhaunstadt 553
1. Juli 1972 Pettenhofen 379
1. Juli 1972 Zuchering mit den Gemeindeteilen Winden und Seehof 1293

¹ diese Orte gehörten bis 1813 zu Ingolstadt

Bevölkerung

Einwohnerentwicklung

Bevölkerungsentwicklung zwischen 1785 und 2005

Seit dem Mittelalter und am Anfang der Neuzeit gab es in Ingolstadt nur ein langsames Bevölkerungswachstum, das immer wieder durch die zahlreichen Kriege, Seuchen und Hungersnöte unterbrochen wurde. Bevölkerungszuwächse ergaben sich vor allem nach der Stadtvergrößerung im 14. Jahrhundert und die Gründung der Universität Ingolstadt. Der Rückgang der Einwohnerzahl zwischen 1762 und 1803 von 8000 auf 4800 Personen ist auf die Auflösung des Jesuitenordens 1773, die Verlegung der Universität nach Landshut 1800 und die Schleifung der Festung und Audörfer durch die napoleonischen Truppen während der Besetzung der Stadt 1800/1801 zurückzuführen.

Mit Beginn der Industrialisierung im Laufe des 19. Jahrhunderts beschleunigte sich das Wachstum der Bevölkerung langsam. Doch gerade der Ausbau Ingolstadts zur königlich-bayerischen Hauptlandesfestung, der zunächst ein starkes Wachstum mit sich brachte wirkte sich später hemmend aus, da jede Bautätigkeit im Umkreis der Stadt vom Militär bewilligt werden musste. Erst nach Aufhebung des Festungsstatus 1938 und der Vergrößerung des Stadtgebiets nach 1962 konnte sich die Stadt ungehindert entwickeln.

1914 hatte Ingolstadt 25.000 Einwohner, bis 1959 verdoppelte sich diese Zahl auf 50.000. Die Grenze von 100.000 Einwohnern überschritt die Stadt 1989 und ist damit Bayerns und Deutschlands jüngste Großstadt. Ende Dezember 2006 lebten in Ingolstadt nach Fortschreibung des Bayerischen Landesamtes für Statistik und Datenverarbeitung 122.167 Menschen mit Hauptwohnsitz – historischer Höchststand. Ingolstadt damit ist nach Regensburg die zweitgrößte deutsche Stadt an der Donau und gehört zu den am schnellsten wachsenden Städten in Deutschland.

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Dabei handelt es sich um Volkszählungsergebnisse (¹) und amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Die Angaben beziehen sich ab 1843 auf die „Ortsanwesende Bevölkerung“, ab 1925 auf die Wohnbevölkerung und seit 1987 auf die „Bevölkerung am Ort der Hauptwohnung“. Vor 1843 wurde die Einwohnerzahl nach uneinheitlichen Erhebungsverfahren ermittelt. [5]

Datum Einwohner
1450 3.000
1500 5.000
1558 4.548
1630 6.500
1762 8.000
1792 7.000
1803 4.813
1813 5.433
1820 4.800
1. Dezember 1834 ¹ 7.800
1. Dezember 1837 ¹ 7.200
1. Dezember 1840 ¹ 9.189
3. Dezember 1846 ¹ 9.706
3. Dezember 1852 ¹ 14.400
3. Dezember 1855 ¹ 15.025
Datum Einwohner
3. Dezember 1858 ¹ 15.712
3. Dezember 1861 ¹ 19.398
3. Dezember 1867 ¹ 17.684
1. Dezember 1871 ¹ 13.157
1. Dezember 1875 ¹ 14.633
1. Dezember 1880 ¹ 15.251
1. Dezember 1885 ¹ 16.388
1. Dezember 1890 ¹ 17.646
2. Dezember 1895 ¹ 20.656
1. Dezember 1900 ¹ 22.207
1. Dezember 1905 ¹ 23.531
1. Dezember 1910 ¹ 23.745
1. Dezember 1916 ¹ 27.464
5. Dezember 1917 ¹ 27.293
8. Oktober 1919 ¹ 26.013
Datum Einwohner
16. Juni 1925 ¹ 26.630
16. Juni 1933 ¹ 28.628
17. Mai 1939 ¹ 33.394
31. Dezember 1945 33.923
29. Oktober 1946 ¹ 36.764
13. September 1950 ¹ 40.523
25. September 1956 ¹ 46.726
6. Juni 1961 ¹ 53.405
31. Dezember 1965 68.369
27. Mai 1970 ¹ 70.414
31. Dezember 1975 88.500
31. Dezember 1980 90.490
31. Dezember 1985 91.836
25. Mai 1987 ¹ 96.071
31. Dezember 1990 105.489
Datum Einwohner
31. Dezember 1995 111.979
31. Dezember 2000 115.722
31. Dezember 2005 121.314
31. Dezember 2006 122.167

¹ Volkszählungsergebnis

Demografie

Die Bevölkerung Ingolstadts ist im Vergleich mit den übrigen bayerischen Großstädten die Jüngste. So hat sie mit 18,1 Prozent den höchsten Anteil an unter 18-jährigen und gleichzeitig mit 18,0 Prozent nach München (17,4 Prozent) und Fürth (17,9 Prozent) den zweitniedrigsten Anteil an über 65-jährigen. Zudem leben in Ingolstadt etwas mehr Frauen als Männer. Der Anteil der weiblichen Bevölkerung liegt bei 50,6 Prozent, der der männlichen Bevölkerung entsprechend bei 49,4 Prozent. Seit gut 20 Jahren (mit Ausnahme des Jahres 2005) zeigt die natürliche Bevölkerungsbewegung eine positive Tendenz. Das bedeutet, dass die Anzahl der Sterbefälle niedriger ist als die der Geburten. Dieser Umstand erklärt zum Teil das starke Einwohnerwachstum Ingolstadts. Hinzu kommmt, dass Ingolstadt in den vergangenen sieben Jahren einen Wanderungsüberschuss von ungefähr 1000 Personen pro Jahr verzeichnen konnte. Von den Zuwanderern stellen die 18 bis 25-jährigen mit gut 40 Prozent gefolgt von den 25 bis 30-jährigen mit etwa 20 Prozent den größten Anteil. Auch bei den Zuwanderern der letzten Jahre ergibt sich ein Frauenüberschuss.

Der Ausländeranteil an der Ingolstädter Bevölkerung lag 2005 bei 12,7 Prozent, davon wiederum kommen 26,6 Prozent aus den EU-Mitgliedstaaten. Die größte Gruppe der ausländischen Einwohner bilden die Türken mit 5273 Personen, gefolgt von den 3442 Angehörigen der Staaten des ehemaligen Jugoslawiens und 678 italienischen Staatsangehörigen. Zwischen den Stadtbezirken gibt es große Unterschiede beim Anteil der ausländischen Bevölkerung. So leben in den Stadtbezirken Süd und West deutlich unter 5 Prozent ausländische Bürger, während es in den Bezirken Nordost und Nordwest über 20 Prozent sind. Insgesamt liegt der Anteil von Personen ohne die deutsche Staatsangehörigkeit zum Teil deutlich niedriger als in den übrigen bayerischen Großstädten.

Religionen

Die Moritzkirche Ingolstadt, das älteste Gotteshaus der Stadt
Die Matthäuskirche, die erste evangelische Kirche Ingolstadts

Christentum

Ingolstadt gehörte von Anfang an zum Bistum Eichstätt, das 741 errichtet wurde und zum Erzbistum Mainz gehörte. Politisch gehörte die Stadt zum Herzogtum Bayern, das über die Jahrhunderte hinweg katholisch blieb. Ältestes, heute noch erhaltenes Gotteshaus ist die 1234 errichtete Moritzkirche, die anstelle einer älteren Kirche entstand.

Zur Zeit der Glaubensspaltung wurde Ingolstadt mit dem Einzug der Jesuiten zu einem Bollwerk des Katholizismus, wobei Reformatorische Bestrebungen in der Stadt unterdrückt wurden. Durch die politischen Veränderungen zu Anfang des 19. Jahrhunderts wurde das Bistum Eichstätt 1817/21 der neuen Kirchenprovinz Bamberg zugeordnet, zu der es bis heute gehört. Die Pfarrgemeinden der Stadt sind Teil des Dekanats Ingolstadt, des südlichsten Dekanats des Bistums Eichstätt. Nur Zuchering mit den Pfarreifilialen in Hagau und Winden gehört zum Dekanat Pfaffenhofen des Bistums Augsburg, was durch die alte Diözesangrenze an der Sandrach (ehemals südlicher Hauptlauf der Donau) zu erklären ist. Die 64.425 Katholiken (Stand 2006) in Ingolstadt stellen mit 52,6 Prozent die größte Glaubensgemeinschaft dar und verteilen sich auf 18 Gemeinden. Zudem befinden sich mit dem Gnadenthalkloster und dem Kloster Ingolstadt zwei Franziskanerklöster in der Stadt.

Zu Anfang des 19. Jahrhunderts zogen die ersten Protestanten in die Stadt. Im Jahre 1824 erhielten die Gemeindeglieder ihren ersten evangelischen Pfarrer und konnten mit St. Matthäus ihre erste Kirche errichten. Die neue Gemeinde gehörte zur Evangelisch-Lutherischen Kirche in Bayern. Innerhalb dieser Landeskirche wurde Ingolstadt 1935 Sitz eines Dekanats, zu dem heute alle evangelischen Kirchengemeinden gehören. Das Dekanat Ingolstadt ist Teil des Kirchenkreises Regensburg. Die Protestanten stellen heute mit 22.997 Personen beziehungsweise 18,8 Prozent die zweitgrößte Glaubensgemeinschaft in Ingolstadt dar, wobei ihr prozentualer Anteil in den traditionell evangelischen Stadtteilen Friedrichshofen und Brunnenreuth nach wie vor am Höchsten ist.

Auch die Orthodoxen Christen, darunter die russisch-orthodoxe sowie die griechisch-orthodoxe Kirche unterhalten in Ingolstadt Gotteshäuser.

In der Stadt wirken auch eine Reihe von Freikirchen, darunter die Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde (Baptisten), die Freie evangelische Gemeinde (FeG), die Mennonitengemeinde und die Siebenten-Tags-Adventisten (STA). In Ingolstadt ist auch eine Gemeinde der Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ansässig.

Judentum

Datei:LuitpoldparkIngolstadtNSMahnmal.JPG
Das Mahnmal für die Opfer des Nationalsozialismus in Ingolstadt

In Ingolstadt bestand im Mittelalter eine jüdische Gemeinde, die bereits in der zweiten Hälfte des 13. Jahrhunderts schriftlich erwähnt wird.[6]. Das jüdische Wohngebiet mit Synagoge befand sich im Süden der Alstadt im Bereich der heutigen Schutter- und Spitalstraße. Judenverfolgungen gab es in Ingolstadt in den Jahren 1348 und 1450, wobei sich zwischen den Vertreibungen wieder mehrere Familien in der Stadt ansiedelten. Nach der Vertreibung von 1450 erhielten jüdische Personen erst ab 1861 das Recht, sich in Ingolstadt niederzulassen. Bis 1933 stieg die Zahl der Gemeindemitglieder auf 100 und es entstand in einem Hinterhof an der Theresienstraße erneut ein Synagoge. Durch die Repressalien in der Zeit des Nationalsozialismus und insbesondere das Novemberpogrom 1938 verließen alle Angehörigen der jüdischen Gemeinde die Stadt oder wurden vertrieben. Nach 1945 kehrten nur wenige der jüdischen Ingolstädter zurück und die wieder eröffnete Synagoge musste 1952 geschlossen werden. 1968 lebten 16 jüdische Personen in Ingolstadt. An die jüdischen Opfer des Nationalsozialismus erinnern die im Stadtgebiet und vor allem im Luitpoldpark aufgestellten blauen Stelen.

Islam

In Ingolstadt leben etwa 6000 Muslime, meist türkischer und bosnischer Herkunft. Die verschiedenen islamische Gemeinden unterhalten Gebetsräume und Moscheen, darunter einen markanten Neubau an der Hindenburgstraße. In einem Abschnitt des Südfriedhofs befindet sich auch ein muslimischer Friedhof.

Politik

Neues Rathaus
Datei:Ingolstadt-Stadtrat-Sitzverteilung.png
Sitzverteilung im Ingolstädter Stadtrat nach Parteien

An der Spitze der Stadt stand anfangs der „Rat“, der erstmals für das Jahr 1309 bezeugt ist. Dieser Stadtrat bestand aus zwei Kammern, dem Inneren Rat, der eigentlichen obrigkeitlichen Stadtverwaltung und dem Äußeren Rat, der als beratendes und kontrollierendes Organ fungierte und von den Bürgern der Stadt gewählt wurde. Seit 1407 ist erstmals ein Bürgermeister nachweisbar, der aus den Reihen des Inneren Rats kam. Das Amt des Bürgermeisters wechselte halbjährlich, später vierteljährlich. Nach 1447 leitete ein landesherrlicher Beamter als Pfleger die Stadt. Ab 1803 wurde in Ingolstadt nach und nach die Magistratsverfassung eingeführt, wobei der Magistrat ab 1818 von den Gemeindebevollmächtigten gewählt wurde. An der Spitze des Magistrats stand ein Bürgermeister. Teilweise wurden den Bürgermeistern der Titel Oberbürgermeister verliehen. Nach dem Zweiten Weltkrieg trugen nahezu alle Bürgermeister diesen Titel.

Bürgermeister

Der Oberbürgermeister und der Stadtrat werden heute jeweils für eine Legislaturperiode von sechs Jahren gewählt. Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt ist seit dem Jahr 2002 Dr. Alfred Lehmann von der CSU. Er ist Nachfolger von Peter Schnell (ebenfalls CSU), der die Geschicke der Stadt 30 Jahre lang lenkte und am Ende seiner Amtszeit dienstältester Oberbürgermeister einer Großstadt war. Zweiter Bürgermeister ist Albert Wittmann (CSU), dritte Bürgermeisterin Ingolstadts ist Brigitte Fuchs (CSU). Beide übernahmen ebenfalls im Jahr 2002 erstmals das jeweilige Amt. Für die Liste aller Oberbürgermeister der Stadt Ingolstadt siehe: Liste der Oberbürgermeister von Ingolstadt.

Stadtrat

Der Stadtrat setzt sich derzeit aus 50 gewählten Mitgliedern, den vier Ortssprechern der Stadtteile Dünzlau, Mühlhausen, Hagau und Brunenreuth und dem Oberbürgermeister zusammen. Nach der letzten Kommunalwahl am 3. März 2002 zogen in den Stadtrat ein: Christlich-Soziale Union (CSU, 26 Sitze), Sozialdemokratische Partei Deutschlands (SPD, 12 Sitze), Freie Wähler (FW, 6 Sitze), Bündnis90/Die Grünen (GRÜNE, 3 Sitze), Ökologisch Demokratische Partei (ödp, 1 Sitz), Freie Demokratische Partei (FDP, 1 Sitz) und Die Republikaner (REP, 1 Sitz).[7] Wegen der fehlenden 5 Prozent-Hürde konnten auch kleine Parteien Mandate erringen, jedoch bilden nur CSU, SPD, die Freien Wähler und Die Grünen Fraktionen. Neben dem Stadtrat existieren noch 62 Gremien der Stadt mit verschiedenen Aufgabenbereichen.

Bundestagsabgeordnete

Ingolstadt befindet sich im Wahlkreis 218 Ingolstadt, dem daneben noch der Landkreis Eichstätt angehört.

Bei der Wahl zum 16. Deutschen Bundestag wurde Horst Seehofer von der CSU mit 65,9 Prozent der Stimmen direkt gewählt und anschließend als Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz in das Bundeskabinett berufen. Über die Landesliste zog außerdem Eva Bulling-Schröter für die Die Linke in den Bundestag ein. Wahlberechtigt im Wahlkreis 218 waren im Jahr 2005 245.899 Personen, wobei die Wahlbeteiligung bei 76,2 Prozent lag. [8]

Wappen

Die Flagge Ingolstadts

Das Wappen der Stadt Ingolstadt zeigt auf silbernem Grund einen rot bewehrten feuerspeienden blauen Panther.

Die ersten Siegel der Stadt zeigten den Heiligen Mauritius als Schutzpatron der Hauptkirche der Stadt, der Moritzkirche. Die Wahl des des Schutzheiligen geht auf die seit dem 9. Jahrhundert bestehende Verbindung Ingolstadts mit dem Kloster Niederaltaich, einem dem Heiligen Moritz geweihtes Benediktinerkloster, zurück. Ab 1314 stützt sich der Schutzpatron auf einen Schild mit einem Fabelwesen, einem damals als Panthier bezeichneten, feuerspeienden Drachen. Als volksetymologische Erklärung wurde aus Panthier im Laufe der Jahrhunderte der Panther. Ab etwa 1340 wird der Schild mit dem Panther als alleiniges Siegel verwendet und findet sich auch auf Münzen, sowie dem Kreuztor. Die Herkunft des Wesens nicht mit Sicherheit nachzuweisen. Es wird mehrheitlich angenommen, dass sich der Panther von den spanheimischen Pfalzgrafen von Ortenburg herleitet, der seit 1260 Nebenwappen der Wittelsbacher war und der sich auch im bayerischen Staatswappen findet. Eine weitere, wohl eher legendarische Möglichkeit ist die Verleihung des Wappens durch Ludwig den Bayern im Jahre 1313. Damit wollte er die Tapferkeit der Ingolstädter in der Schlacht von Gammelsdorf honorieren.

Die Stadtflagge von Ingolstadt hat vier gleich breite, horizontale Streifen in den Farben weiß-blau-weiß-blau und ein Seitenverhältnis von 3:5. Im Zentrum zeigt sie das Stadtwappen auf weißem statt silbernem Grund. Bei der Bannerflagge verlaufen die vier Streifen vertikal und das Seitenverhältnis beträgt 5:2.

Städtepartnerschaften

Die Städtepartnerschaften der Stadt Ingolstadt.[9]
Italien Carrara (Italien), seit 2. Juni 1962
Vereinigtes Königreich Kirkcaldy (Vereinigtes Königreich, Schottland), seit 3. September 1962
Frankreich Grasse (Frankreich), seit 7. Mai 1963
Slowenien Murska Sobota (Slowenien), seit 30. März 1979
Russland Moskau (Zentralbezirk) (Russland), seit 8. November 1995
Türkei Manisa (Türkei), seit 30. November 1998
Serbien Kragujevac, (Serbien), seit 3. Juli 2003
Polen Oppeln, (Polen), seit 4. November 2005

Wie bei allen anderen deutschen Städten beginnt die Geschichte der Ingolstädter Städtepartnerschaften nach dem Zweiten Weltkrieg, als das Britische Generalkonsulat in München mit dem Wunsch zum Aufbau einer freundschaftlichen Beziehung zu einer britischen Stadt an bayerische Städte herantrat. Nachdem bereits Partnerschaften zwischen bayerischen und schottischen Städten zwischen Augsburg und Inverness oder München und Edinburgh geschlossen wurden, war die 1962 geschlossene Städtepartnerschaft zwischen Ingolstadt und Kirkcaldy im County Fife die zehnte ihrer Art zwischen Bayern und Schottland. An die Partnerschaft erinnert heute unter anderem eine Stele im Klenzepark und sie wird durch zahlreiche Schüleraustausche gepflegt.

Im selben Jahr entstand darüber hinaus die Partnerschaft zwischen Ingolstadt und der Stadt Carrara im Norden der Toskana. Zu Ehren der Partnerstadt wurde der Platz zwischen der Reitschule und dem Herzogskasten in Carraraplatz umbenannt und es finden sich zahlreiche Skulpturen aus Carrara Marmor im gesamten Stadtgebiet.

Provence-Haus im Klenzepark

Im Zuge des deutsch-französischen Freundschaftsvertrages von 1963 kam es noch im selben Jahr zur Unterzeichnung eines entsprechenden Vertrages mit Grasse in Südfrankreich, womit die erste Phase von Städtepartnerschaften abgeschlossen wurde. Sichtbar ist die Beziehung in Ingolstadt unter anderem durch das 1992 im Klenzepark errichtete Provence-Haus.

Erst 16 Jahre später entstand die Verbindung zur damals jugoslawischen und heute slowenischen Stadt Murska Sobota und danach dauerte es wieder 16 Jahre bis 1995 die Partnerschaft mit dem Zentralbezirk Moskau geschlossen wurde. 1998 folgte die Verbindung mit der türkischen Stadt Manisa, deren Bürgermeister, ein Architekt, sich am Entwurf der Ingolstädter Moschee beteiligte.

Die momentan jüngsten Ingolstädter Städtepartnerschaften wurden 2003 und 2005 mit den Städten Kragujevac und Oppeln geschlossen. Mit Abschluss der Verbindung mit dem oberschlesischen Oppeln war ein Städtenetzwerk aus den Städten Carrara, Grasse, Ingolstadt und Oppeln entstanden, in dem jede den anderen zur Partnerstadt hat. Derzeit wird zusätzlich eine Partnerschaft mit einer Stadt in einem Entwicklungsland in Erwägung gezogen.

Patenschaften

  • 1953 wurde die Patenschaft für die Sudetendeutschen aus der Stadt Niemes im Kreis Deutsch Gabel übernommen.
  • 1973 übernahm die Stadt Ingolstadt die bereits im Mai 1967 vom Landkreis Ingolstadt geschlossene Patenschaft für die Sudetendeutschen aus der Stadt und dem Kreis Prachatitz im Böhmerwald. Grund für die Patenschaft war, dass sich viele Prachatitzer in und um Ingolstadt niederließen. Im Rahmen der Patenschaft für beide sudetendeutsche Städte entstand im ehemaligen Pedellhaus der Hohen Schule das Heimatmuseum Niemes-Prachatitz.
  • Seit 1987 besteht außerdem eine Patenschaft für die Banater Schwaben in Bayern.

Ingolstadt als Taufname

Auf den Namen Ingolstadt getaufter ICE 3
  • 1997 taufte die Lufthansa einen Airbus A319-114 (Seriennummer 651, registriert unter D-AILI) auf den Namen Ingolstadt. Der Jungfernflug führte die Maschine über den Ingolstädter Luftraum, Pilot dabei war der in Ingolstadt geborene Flugkapitän Sieber.
  • Am 27. November 2003 wurde im Hauptbahnhof Ingolstadt ein ICE 3 (Triebzug 336) auf den Namen Ingolstadt getauft.

Wirtschaft und Infrastruktur

Wirtschaftliche Situation und Struktur

Die Stadt Ingolstadt gehört zu den wirtschaftlich am stärksten wachsenden Gebietskörperschaften Deutschlands. Dazu trägt neben der allgemein günstigen Lage in Bayern die gute Verkehrsanbindung bei. Diese starke Position wird der Stadt regelmäßig in verschiedenen voneinander unabhängigen Studien eingeräumt, so etwa im Prognos Zukunftsatlas 2007, wo die Stadt Platz 4 von insgesamt 439 Kreisen und Städten erreichte.

Die Arbeitslosenquote hatte 1997 mit knapp über 8 Prozent ihren Höchststand erreicht, und sank seitdem auf 5,1 Prozent im Mai 2007, womit sie den niedrigsten Wert einer deutschen Großstadt erreichte. Zudem hat Ingolstadt eine recht hohe Arbeitsplatzdichte, was auch das positive Pendlersaldo 31.078 Pendlern zeigt. Ingolstadt ist stark vom Produzierenden Gewerbe geprägt, was sein hoher Anteil von 59,0 Prozent (Stand 2004) an der Bruttowertschöpfung zeigt. Die Dienstleistungsbereiche kommen zusammen auf einen Wert von 40,8 Prozent, während die Land- und Forstwirtschaft mit 0,2 Prozent der kleinste Wirtschaftsbereich ist. Die Anzahl der Handwerksbetriebe ist mit 1190 im Verhältnis zur Größe der Stadt relativ gering, jedoch liegen ihre Umsätze über dem bayerischen Durchschnitt. Die Bedeutung des Fremdenverkehrs liegt zwar im Vergleich zu anderen bayerischen Großstädten zurück, jedoch verdoppelte sich die Anzahl an Übernachtungen seit 1994.

Unternehmen

Automobilindustrie

Ingolstadt ist durch seine Funktion als Unternehmenssitz und größter Produktionsstandort des Automobilherstellers Audi, dem größten und wohl bekanntesten Ingolstädter Unternehmens, ein wichtiger Standort der Automobilindustrie. Ursprünglich hatte die Audi beziehungsweise die Auto Union ihren Sitz in Chemnitz, jedoch wurde das Unternehmen in der Sowjetischen Besatzungszone verstaatlicht. Nach dem Krieg begannen ehemalige Mitarbeiter der Auto Union, allen voran Dr. Richard Bruhn und Dr. Carl Hahn, eine Neugründung der Auto Union in Ingolstadt mit Krediten der bayerischen Staatsregierung und Marshallplan-Hilfen vorzubereiten. Heute beschäftigt die Audi AG in Ingolstadt 31.337 Mitarbeiter, davon 19.995 Arbeiter, 9.903 Angestellte und 1.439 Auszubildende.[10] Daneben haben sich zahlreiche Zuliefererfirmen, wie EDAG, Peguform, Dräxlmaier oder die Continental Automotive Systems (zuvor TEMIC, ehemals Telefunken und AEG) mit einem Standort zur Entwicklung und Produktion von Automobilelektronik, niedergelassen. Ein Großteil dieser Betriebe hat seinen Sitz im Güterverkehrszentrum (GVZ) sich im Nordwesten Ingolstadts. Die Audi AG hat zusammen mit den Zulieferbetrieben eine große wirtschaftliche Bedeutung für die Stadt und die Region.

Ölindustrie

Die Petroplusraffinerie in Ingolstadt

Ingolstadt und seine Umgebung sind des weiteren ein wichtiges Zentrum der Erdölindustrie, das neben Burghausen das zweite und größte in Bayern ist. In den 1960er Jahren wurden in einer Art Goldgräberstimmung drei Raffinerien in Ingolstadt, sowie zwei weitere im benachbarten Vohburg und Neustadt an der Donau errichtet. Alle Anlagen wurden und werden ausschließlich von den Pipelines CEL (stillgelegt) und TAL (Umschlagplatz bei Lenting) mit Rohmaterial versorgt. Eigentümer der Raffinerie im Nordosten der Stadt ist die Schweizer Mineralölgesellschaft Petroplus, nachdem die Raffinerie 2007 von der Esso verkauft worden ist. Der Standort Ingolstadt von Bayernoil soll bis 2008 stillgelegt und hierfür die Standorte Vohburg und Neustadt ausgebaut werden.

Weitere Branchen

Von Bedeutung ist für Ingolstadt auch die Bekleidungsindustrie, die mit den Firmen Rosner und Bäumler insbesondere im Nordosten Ingolstadts vertreten ist.

Des Weiteren befindet sich in Ingolstadt der Hauptsitz der Media-Saturn-Holding, der Obergesellschaft der Media-Markt und Saturn Elektronik-Handelshäuser. Auch die Schubert&Salzer Gruppe hat ihren Hauptsitz in Ingolstadt.

Weiterhin existieren in Ingolstadt, der Stadt des Bayerischen Reinheitsgebots noch vier Bier-Brauereien: Nordbräu, Herrnbräu, Ingobräu und Westpark Bräu („1516“).

Das Klinikum Ingolstadt ist das viertgrößte Krankenhaus in Bayern und mit 3000 Mitarbeitern der zweitgrößte Arbeitgeber in Ingolstadt.

Verkehr

Ingolstadt ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt in Bayern und hatte durch seine Donau-Furt über Jahrhunderte hinweg eine wichtige strategische Bedeutung.

Straßenverkehr

Die 1998 erbaute Glacisbrücke, eine der jüngeren Donaubrücken in Ingolstadt.

Die wichtigste Straßenanbindung ist die bei Ingolstadt sechsspurig ausgebaute Bundesautobahn 9 (A 9), an die die Stadt mithilfe der Anschlussstellen Ingolstadt Süd (frühere Bezeichnung Auwaldsee) und Ingolstadt Ost/Ingolstadt Nord angeschlossen ist. Daneben verlaufen mehrere Bundesstraßen durch das Stadtgebiet von Ingolstadt. Die B 16a, die Ingolstadt mit Vohburg verbindet kreuzt die A 9 im Bereich der Autobahnanschlusstelle Ingolstadt Ost/Ingolstadt Nord und endet in Ingolstadt, wobei sie im Stadtgebiet durchgehend vierspurig ausgebaut ist. Wie die B 16a durchquert auch die B 16 die Stadt Ingolstadt in Ost-West-Richtung. Sie ist ist eine wichtige Verbindungsstraße nach Neuburg an der Donau und Regensburg. Von Norden nach Süden führt die größtenteils vierspurig ausgebaute B 13 durch das Stadtgebiet, die Ingolstadt mit Eichstätt beziehungsweise Pfaffenhofen verbindet. Verkehrstechnisch von Bedeutung sind darüber hinaus die vier, für den Straßenverkehr freigegeben Brücken über die Donau. Dies sind neben der Autobahnbrücke die Schillerbrücke, die Konrad-Adenauer Brücke und die Glacisbrücke (Aufzählung von Ost nach West).

Nach dem Bericht „Entwicklung der Städte, Kreise und Gemeinden, Ausgabe 2004“ des Bundesamtes für Bauwesen und Raumordnung ist die Autodichte der Stadt die drittgrößte des Landes. Hier kommen 751 PKW auf 1000 Einwohner. Das ist weit mehr als der bundesweite Durchschnitt, in dem nur 541 PKW auf 1000 Einwohner kommen. Hierzu ist allerdings anzumerken, dass viele Werksangehörige der Audi AG aus dem Umland Leasingwagen fahren, die in Ingolstadt zugelassen sind.

Schienenverkehr

Datei:NBS Ingolstadt.jpg
Ein ICE 3 auf der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München kurz hinter Ingolstadt.

Auf der Schiene ist Ingolstadt mit dem Hauptbahnhof Ingolstadt, dem Bahnhof Ingolstadt Nord sowie, im Güterverkehr, mit drei Rangierbahnhöfen erreichbar.

Im Fernverkehr wird Ingolstadt dank der Schnellfahrstrecke Nürnberg–Ingolstadt–München zweistündlich von ICE-Zügen der Relation MünchenNürnbergBerlinHamburg und München–Nürnberg–KasselHannover–Hamburg/Bremen angefahren, die sich im Abschnitt Nürnberg–Ingolstadt–München zu einem Stundentakt überlagern. Zusätzlich halten in der Hauptverkehrszeit ICE-Züge der Linie München–Nürnberg–Frankfurt/M.Köln(–Dortmund), die zusammen mit den anderen ICE-Zügen in den Morgen- und Abendstunden einen Halbstundentakt bilden.

Im Regionalverkehr verkehren stündlich Regionalbahnen nach München, Treuchtlingen, Donauwörth/Ulm, Regensburg und Augsburg, am Wochenende besteht mit Ausnahme der Regionalbahnen nach München und Treuchtlingen jedoch nur ein Zweistundentakt. Darüber hinaus verkehren alle zwei Stunden Züge des München-Nürnberg-Express sowie in der Hauptverkehrszeit zusätzliche Züge zwischen München und Ingolstadt.

Nahverkehr

Bus der INVG am Hauptbahnhof Ingolstadt

Der öffentliche Personenahverkehr in Ingolstadt geht auf die Errichtung einer Pferdebahn zwischen dem Hauptbahnhof und der Alstadt im Jahr 1878 zurück. Diese wurde ab 1921 durch Omnibusse ersetzt, wobei Pläne für die Errichtung eines Straßenbahnnetzes erst in den 1960er Jahren verworfen wurden. Seit 1988 wird der öffentlichen Personennahverkehr in Ingolstadt durch die Ingolstädter Verkehrsgesellschaft (INVG) durchgeführt, die 44 Buslinien mit einer Gesamtstreckenlänge von 653 km betreibt.

Flugverkehr

Etwa 8 km von der Stadtgrenze Ingolstadts entfernt an der B 16 liegt der ursprünglich nur militärisch genutzte Flugplatz Ingolstadt-Manching, der seit einigen Jahren auch zivil − vor allem von den ortsansässigen Unternehmen Audi und EADS − genutzt wird. Für den internationalen Linienverkehr ist allerdings der ungefähr 50 km entfernte Flughafen München Franz Josef Strauß bei Erding zu nutzen.

Schifffahrt

Über viele Jahrhunderte war die Donau für Ingolstadt ein zentraler Verkehrsweg. Mit der Eröffnung der Donautalbahn sank jedoch die Bedeutung der Schifffahrt für die Stadt und bereits 1874 wurde die Donaudampfschifffahrt in Ingolstadt eingestellt. Dennoch gab es bis in die 1950er Jahre noch Ausflugsschiffe, die in Ingolstadt in unregelmäßigen Abständen anlegten. Die einstige Hafenanlage lag im Bereich des Stadttheaters. Während des Zweiten Weltkriegs wurden zahlreiche Kriegsschiffe, darunter sechs U-Boote Typ II, per Schwertransport über die Autobahn nach Ingolstadt transportiert, im Bereich der heutigen Schillerbrücke zu Wasser gelassen und ins Schwarze Meer überführt. Heute ist die Donau bei Ingolstadt eine Landeswasserstraße und mit motorisierten Fahrzeugen nur mit Sondergenehmigung zu befahren.

Medien

Verlagsgebäude des Donaukuriers

Die einzige und dominierende Tageszeitung Ingolstadts ist der Donaukurier, die bei der DONAUKURIER Verlags GmbH & Co.KG erscheint und eine Auflage von etwa 90.000 Exemplare erreicht.[11] Zusammen mit den Heimatzeitungen, die denselben politischen, wirtschaftlichen, sportlichen und kulturellen Teil besitzen und nur einen eigenen Lokalteil haben erreicht versorgt er täglich die gesamte Planungsregion Ingolstadt. Wöchentlich erscheinen die Printmedien Schanzer Zeitung und das Magazin Xtrablatt.in, sowie die Anzeigenblätter IZ-Regional, Blickpunkt Wochenende und TIP-Das Wochenblatt. Im monatlichen Verlauf werden die Stadtmagazine Gladdys, espresso Magazin, megazin, INVG Haltestelle, Wirtschaft10plus, 60plus und ERCI-Panther veröffentlicht.

Als Online-Portale erscheinen das Bürgerforum von bingo-ev, dem Bürgernetz Ingolstadt e. V., sowie die Webportale ingolstadt-live, megazin, partys-bei-uns und kbumm.

Der lokale Fernsehsender, dessen Ursprünge auf das Jahr 1986 zurückgehen, heißt intv – der Infokanal und ist derzeit 24 Stunden im Kabelnetz empfangbar. Eine teilweise Ausstrahlung des Programms erfolgt über Digitalsatellit auf Astra.digital im Rahmen eines bayernweiten Pilotprojektes. Im Sendegebiet, zu dem neben der Region 10 auch die Landkreise Neumarkt, Weißenburg-Gunzenhausen und Roth gehören, leben insgesamt 675.000 Personen.

Das Funkhaus Ingolstadt ist der lokale Rundfunkanbieter für Ingolstadt und die gesamte Region. Von hier wird der Sender Radio IN inklusive dem Kulturkanal-Ingolstadt, Radio K1, einem kirchlichen Programm und Radio Pegasus, der Welle der Universität Eichstätt-Ingolstadt ausgestrahlt. Daneben existiert in Ingolstadt noch Radio Galaxy.

Bildung

Die Fachhochschule Ingolstadt
Christoph-Scheiner-Gymnasium

In Ingolstadt wurde 1472 die Erste Bayerische Landesuniversität „Universität Ingolstadt“ gegründet, jedoch musste Ingolstadt nach der Verlegung der Universität im Jahr 1800 bis 1989 warten, bis es durch die Eröffnung der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät Ingolstadt der Katholischen Universität Eichstätt-Ingolstadt (KU) wieder Universitätsstadt wurde. Die Wirtschaftswissenschaftliche Fakultät WFI bietet Studiengänge in Betriebswirtschaftslehre und Wirtschaftsprüfung an. Im Jahr 1994 wurde mit der Fachhochschule Ingolstadt die zweite Hochschule in Ingolstadt gegründet. Sie ist deutschlandweit bekannt für den BWL- und Wirtschaftsingenieurstudiengang. Derzeit studieren an den Ingolstädter Hochschulen etwa 3000 Studenten, wobei eine Vergrößerung der Einrichtungen angestrebt wird. Seit 2004 befindet sich auch das Zentrum für Hochschuldidaktik der bayerischen Fachhochschulen in Ingolstadt in der Hohen Schule.

Daneben verfügt Ingolstadt mit dem Apian-Gymnasium (mathematisch-naturwissenschaftlich und wirtschaftswissenschaftlich), dem Christoph-Scheiner-Gymnasium (naturwissenschaftlich-technologisch und sprachlich), dem Gnadenthal-Gymnasium (musisch), dem Katharinen-Gymnasium (sprachlich, wirtschafts- und sozialwissenschaftlich und naturwissenschaftlich-technologisch) und dem Reuchlin-Gymnasium (sprachlich, humanistisch und naturwissenschaftlich-technologisch (ab September 2007)) über fünf Gymnasien, die alle in Bayern möglichen Zweige anbieten. Von den Ingolstädter Gymnasien befinden sich vier in der Innenstadt.

Ingolstadt hat ferner zahlreiche weitere allgemeinbildende Schulen. Insgesamt gibt es 17 Grundschulen, zwölf Hauptschulen, davon drei Teilhauptschulen, fünf Förder- und Sonderschulen und drei Realschulen. Darüber hinaus verfügt die Stadt über mehrere berufliche Schulen, darunter zwei Berufsschulen, eine Wirtschaftsschule, eine Fachoberschule und eine Berufsoberschule sowie 14 Berufsfachschulen. Hinzu kommen weitere Bildungseinrichtungen privater und öffentlicher Träger. Hierzu zählen beispielsweise die David-Oistrach–Akademie, die städtische Simon-Mayr–Sing- und Musikschule, sowie die Berufsbildungszentren der Handwerkskammer und der Industrie- und Handelskammer.

Bezogen auf die Schülerzahlen sind die Berufsschulen gefolgt von den Gymnasien und Grundschulen die größten Schularten in der Stadt Ingolstadt.

Gesundheitswesen

Ingolstadt besitzt mit dem Klinikum Ingolstadt ein Krankenhaus der Schwerpunktversorgung, der dritten Versorgungsstufe mit 1103 Betten. Es ist das viertgrößte kommunale Krankenhaus Bayerns und verfügt über 55 Stationen, wobei die Intensivstation über 56 Betten verfügt. Zudem ist mit dem Christoph 32 ein Rettungshubschrauber unter Führung des ADAC am Klinikum stationiert. Daneben existieren in Ingolstadt drei Privatkliniken, die Klinik Dr. Maul und die Klinik Dr. Reiser mit zusammen 112 Betten, sowie die Danivius Klinik für Pyschiatrie mit 87 Plätzen. Von den Kliniken abgesehen praktizieren in der Stadt 151 Fachärzte, 95 Zahnärzte und 64 praktische Ärzte. Seit 1996 gibt es in Ingolstadt auch ein städtisches Gesundheitsamt, das für die Gesundheitsaufsicht im Stadtgebiet zuständig ist.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Das Stadttheater

Nachdem das alte Stadttheater in Ingolstadt im Zweiten Weltkrieg zerstört wurde, dauerte es bis 1966 ehe eine neue Spielstätte errichtet wurde. Das neue Theater Ingolstadt wurde vom Architekten Hardt-Waltherr Hämer konzipiert und bietet 663 Plätze. Neben diesem Großen Haus verfügt das Theater Ingolstadt über vier kleinere weitere Spielstätten. Das Kleine Haus am Turm Baur, die Freilichtbühne im Turm Baur, das Studio im Herzogskasten und die Werkstattbühne, die sich ebenfalls im Hämer-Bau befindet. Insgesamt finden in Ingolstadt rund 500 Vorstellungen im Jahr statt. In der Stadt sind zudem eine große Zahl weiterer Bühnen zu finden, die von Theatergruppen mit unterschiedlichen Trägern geführt werden.

Museen

Das museum mobile

Ingolstadt verfügt insgesamt über 13 Museen unterschiedlicher Träger.

Größtes und ältestes Museum in der Stadt ist das Bayerische Armeemuseum mit einer Sammlung von Waffen, Ausrüstungsgegenständen, Uniformen, Fahnen, Standarten, Gemälden und Orden mit dem Schwerpunkt auf der Bayerischen Armee. Das Museum ist im Neuen Schloss und im Reduit Tilly untergebracht und deckt die Militärgeschichte bis einschließlich des Ersten Weltkriegs ab.

Das 1973 eröffnete Deutsche Medizinhistorische Museum, das in der Alten Anatomie untergebracht ist, zeigt die Entwicklung der Medizin seit der Zeit des Alten Ägyptens und ist das einzige Museum dieser Art in Deutschland. Neben Gegenständen der Chirurgie verfügt das Museum über einen botanischen Garten mit einer Fülle von Arzneipflanzen.

Im Stadtmuseum Ingolstadt zeigen zahlreiche Exponate die Entwicklung der Stadt und der Region von der Frühzeit bis in die jüngste Gegenwart. Im Kavalier Hepp werden neben dem Bernsteincollier auch das Stadtmodell von Jakob Sandtner und den Schimmel des Schwedenkönigs Gustav Adolf. Seit 1998 beherbergt das Kavalier Hepp darüber hinaus das Spielzeugmuseum. Ebenfalls zum Stadtmuseum gehört das Bauerngerätemuseum im Stadtteil Hundszell.

Der Turm Triva, in dem das Bayerische Polizeimuseum untergebracht wird.

Von den Museen unter privater Trägerschaft ist besonders das museum mobile der Audi AG im Audi Forum hervorzuheben. Es zeigt die Firmengeschichte beispielsweise in Form von über 50 Autos und mehr als 30 Fahr- und Motorräder.

Die Moderne Kunst ist in Ingolstadt museal vor allem durch das Museum für konkrete Kunst, der mit umfassendsten Sammlung in ganz Europa vertreten. Daneben existiert noch das Museum des Bildhauers Alf Lechner.

Kleinere Museen und Dokumentationsstätten sind das Heimatmuseum Niemes-Prachatiz das die Heimatsammlung der Stadt Niemes und des Landkreises Prachatitz in Böhmen zeigt, die Dokumentationsstätte Marieluise Fleißer, die in Fleißers Elternhaus untergebracht ist, das Heinrich-Stiefel–Schulmuseum am Brückenkopf und das Europäische Donaumuseum Ingolstadt mit einem Ausstellungsraum im Stadtmuseum und dem alten Messpegelhaus am Brückenkopf.

Jüngstes Museum in Ingolstadt ist das Bayerische Polizeimuseum im Turm Triva im Klenzepark, dessen Eröffnung für das Frühjahr 2008 geplant ist und die Entwicklung der Polizei in Bayern seit dem Jahr 1812 dokumentieren wird.

Musik

Ingolstadt ist der Heimatort einiger, teilweise deutschlandweit bekannter Musikinterpreten und -bands. Hierzu zählen insbesondere die Hardrock-Band Bonfire und das international bekannte Dance-Projekt Groove Coverage das mit einer Coverversion des Mike Oldfield-Klassikers Moonlight Shadow den dritten Platz der Media-Control-Charts erreichte und dafür eine Goldene Schallplatte erhielt. Weitere Bands sind Slut und Hotwire. Mit dem Georgischen Kammerorchester verfügt Ingolstadt zudem über ein renommiertes Orchester. Daneben existieren in der Stadt zahlreiche Chöre, darunter beispielsweise die Ingolstädter Nachtigallen, der Jugendkammerchor Ingolstadt, der Kammerchor incanto corale und der Motettenchor Ingolstadt e. V.

Bauwerke

Datei:Ingolstadt Panorama Nord.jpg: Bitte eine Gesamtbreite ohne Einheit angeben.Vorlage:Panorama/Wartung/Breite mit Einheit
Kreuztor
Neues Schloss mit dem Bayerischen Armeemuseum

Ingolstadt verfügt über eine weitgehend erhaltene Historische Altstadt mit Bauwerken aus allen Epochen der Stadtgeschichte. Nach Angaben des bayerischen Landesamts für Denkmalpflege gibt es in der Stadt 582 Baudenkmäler. Einen Überblick über die Altstadt kann man sich vom Scherbelberg, einem historischer Trümmerberg aus den napoleonischen Kriegen oder dem Pfeifturm, dem ehemaligen Wachturm der Stadt aus dem 14. Jahrhundert verschaffen.

Aus der Zeit der ersten Stadtumwallung und Stadtwerdung sind die Moritzkirche, die Untere Pfarr aus dem Jahr 1234 und der Herzogskasten, das alte Herzogsschloss erhalten. Ebenfalls aus dem 13. Jahrhundert stammen die frühesten Bestände der beiden Ingolstädter Kloster, dem Gnadenthalkloster und dem Franziskanerkloster mit der Franziskanerkirche, sowie das Spital von 1319. Von der zweiten Stadtumwallung, aus dem 14. Jahrhundert sind weite Teile der Stadtmauer, sowie das Kreuztor, eines der vier Haupttore erhalten, das gleichzeitig Wahrzeichen der Stadt ist. Teil der Stadtmauer sind auch die beiden Nebentore Taschenturm und Münzbergtor aus dem Jahr 1390. Auch das Alte Rathaus stammt aus dem 14. Jahrhundert, wurde jedoch zuerst im 16. Jahrhundert und zuletzt 1882 umgebaut.

Aus der Zeit des souveränen Herzogtums Bayern-Ingolstadt stammen das Neue Schloss und das Münster Zur Schönen Unserer Lieben Frau, die Obere Pfarr. Beide Bauwerke, die von Ludwig dem Gebarteten in Auftrag gegeben wurden sind eindrucksvolle Beispiele der Spätgotik. Auf den Ingolstädter Herzog geht auch das 1429 gestiftete Pfründnerhaus, die sogenannte Hohe Schule zurück, wo ab 1472 Universität untergebracht wurde.

Neben diesen repräsentativen Bauten finden sich in Ingolstadt viele sehenswerte Bürgerhäuser. Das älteste ist das sogenannte Birnbaumhäusl aus der Zeit um 1470. Daneben das Haus des Theologen Dr. Johannes Eck, das Sterbehaus des Feldherrn Tilly und zahlreiche weitere Wohnhäuser von Ingolstädter Professoren. Hervorzuheben sind hier das Kaisheimer Haus, sowie das Ickstatt-Haus, das durch die höchste Barockfassade Süddeutschlands besticht.

Ebenfalls aus der Zeit als Universitätsstadt stammt die Alte Anatomie, ein spätbarocker Prachtbau im Stil einer Orangerie aus dem Jahr 1723, in dem die medizinischen Fakultät der Universität untergebracht war. Die Maria de Victoria Kirche (Asamkirche) wurde zwischen 1732 und 1736 als Oratorium der marianischen Studentenkongregation erbaut und gilt mit ihrem monumentalen Deckenfresko und ihrer Ausstattung als Höhepunkt des Schaffens der Brüder Asam. Daneben beherbergt die Asamkirche mit der Lepanto Monstranz die wohl wertvollste Monstranz der Welt.

Von der Festungsanlage des 19. Jahrhundert sind ebenfalls große Teile erhalten. Hierzu zählen die Bauten am sogenannten Brückenkopf, dem Reduit Tilly und den Türmen Baur und Triva bei denen Leo von Klenze bei der künstlerischen Ausgestaltung mitwirkte. Darüberhinaus sind vier Kavalliere, darunter Kavalier Hepp und eine der Fronten, sowie mehrere Batterien und Flankenbatterien erhalten.

Mit dem Theater Ingolstadt verfügt Ingolstadt zudem über das jüngste Baudenkmal Bayerns.

Sehenswert ist darüber hinaus die Lokalbahnlok 98 507 (Bayerische D XI), die 1968 vor dem Hauptbahnhof aufgestellt wurde. Sie wurde 1903 von Krauss gebaut und ist die letzte Vertreterin der 147 Exemplare der Baureihe 98.4–5, 1960 im BW Nürnberg Rbf ausgemustert. Im Norden der Stadt ist das Audi Forum ein Beispiel für moderne Architektur.

Parks und Naturräume

Im Klenzepark Ingolstadt

Ingolstadt ist eine grüne Stadt mit zahlreichen Parks, Grünanlagen und Wäldern. Am prägendsten ist das Glacis, das Vorfeld des ehemaligen Festungsgürtels rund um die eigentliche Innenstadt. Sie ist heute der innere Grüngürtel und damit grüne Lunge und Pufferfläche zwischen Autoverkehr und Wohnbebauung und Schulen. Durchzogen wird sie von weitläufigen Fuß- und Radwegen mit guter Sicht auf einige der ehemaligen Festungsbauten inklusive eines gut erhaltenen Stücks am sogenannten Künettegraben. Auch der größte Park Ingolstadts, der Klenzepark, das Gelände der Landesgartenschau von 1992 am ehemaligen Brückenkopf der klassizistischen Festung, ist Teil des Glacis. Der Übergang vom Park zum Wald wird im Luitpoldpark deutlich, der am Brückenkopf als Teil des Glacis beginnt und im Westteil zunehmend wäldlichen Charakter annimmt. Der äußere Grüngürtel verläuft im Bereich der ehemaligen Vorwerke der Festung. Zu ihm gehören unter anderem der Spielpark Fort Peyerl, der Fort Haslang Park und der Stadtteilpark Am Augraben.

Größter Wald in Ingolstadt ist der Auwald (Schüttel) am nördlichen und südlichen Donauufer. Es ist eines der größten durchgängig erhaltenen Auwaldstücke in Deutschland, schwerpunktartig gelegen zwischen Neuburg und Ingolstadt mit Ausläufern bis ins Stadtgebiet und darüber hinaus. Der Auwald dient als Naturreservat mit in der Region zum Teil einzigartiger Vegetation und Tiervorkommen, zudem als grüne Lunge und (naturnahes) Naherholungsgebiet. Auch der Zucheringer Wald, zwischen Spitalhof, Unterbrunnenreuth und Zuchering gelegen, und das Naherholungsgebiet am Auwaldsee sind Reste des Auwalds.

Sport

Sportvereine

Die Saturn-Arena, Spielstätte des ERC Ingolstadt

Das Sportleben in der Stadt wird vor allem von den 83 eingetragenen Sportvereinen getragen, wobei nahezu alle Sportarten bedient werden. Zahlenmäßig größter Verein ist der MTV 1881 Ingolstadt mit über 3.000 Mitgliedern in 16 Abteilungen. Insgesamt zählen die Ingolstädter Sportvereine etwa 41.000 Mitglieder.

Fußball

Im Fußball spielt der FC Ingolstadt 04 in der Saison 2007/08 in der dritthöchsten Spielklasse, der Regionalliga Süd. Der Fußballverein entstand im Jahr 2004 durch die Fusion der Fußballabteilungen der beiden Sportvereine MTV Ingolstadt und ESV Ingolstadt. Die zweite Mannschaft des FC Ingolstadt spielt in der Landesliga Süd. Die Teams der zahlreichen weiteren Fußballvereine spielen in niedrigeren Spielklassen, so etwa der FC Gerolfing und der Türk SV Ingolstadt, die in der Bezirksliga Oberbayern Nord antreten.

Eishockey

Ingolstadt ist im Sport besonders durch den Eishockeysport bekannt. Der 1964 gegründete ERC Ingolstadt spielt seit der Saison 2002/2003 in der höchsten deutschen Eishockeyliga, der DEL. Mit Ausnahme der Aufstiegssaison hat die Mannschaft des ERCs die Play-offs jedes Jahr erreicht. Bereits zweimal erreichte das Team in den Play-offs das Halbfinale. Die beste Vorrundenplatzierung erreichte der ERC in der Saison 2005/2006 mit Platz zwei.

Baseball

In Ingolstadt ist mit Baseball auch eine der in Deutschland weniger verbreiteten US-Amerikanische Sportarten vertreten. Der Verein Ingolstadt Schanzer wurde 1985 gegründet und zählt damit zu den ältesten Baseballvereinen in Deutschland. Zwischenzeitlich spielte die Mannschaft erstklassig, jedoch stiegen die im Ingolstädter Nordwesten beheimateten Ingolstadt Schanzer 1999 wieder in die 2. Bundesliga ab.

Schwimmen

Auch im Schwimmsport ist Ingolstadt durch den SC Delphin Ingolstadt weit bekannt. Der SC Delphin ist unter anderem der Heimatverein der derzeitigen Europarekordhalterin im 50 Meter Rücken, Janine Pietsch und der deutschen Meisterin im 200 Meter Rücken, Raphaela Piehler. Die Wasserballmannschaft des SC Delphin Ingolstadt spielt in der Oberliga Bayern.

Sportveranstaltungen

Die teilnehmerstärkste, regelmäßig stattfindende, Sportveranstaltung in Ingolstadt ist wohl der jährlich im Mai ausgetragene Ingolstädter Halbmarathon mit über 3.000 Startern. Die 21,1 Kilometer lange Route führt dabei vor allem durch die Altstadt, sowie den Klenze- und den Luitpoldpark südlich der Donau.

In Ingolstadt startet seit 1969 jährlich Ende Juni die Tour International Danubien (TID), die mit 2.080 Kilometern längste Kanu- und Ruderwanderfahrt der Welt.

Sportanlagen

Die größte Sporthalle in Ingolstadt ist die im Jahr 2003 an der Südlichen Ringstraße neu errichteten Saturn-Arena, in der die Heimspiele des ERC Ingolstadt ausgetragen werden, wobei sie 4.816 Zuschauern Platz bietet. Für Trainingszwecke wird derzeit eine weitere Eissporthalle in direkter Nachbarschaft zur Saturn Arena gebaut. Nach wie vor in Benutzung ist auch das inzwischen nicht mehr überdachte Eisstadion an der Jahnstraße, dem früheren "Pantherkäfig".

Sowohl für Leichtathletik, als auch für die Heimspiele des FC Ingolstadt wird die Bezirkssportanlage Mitte genutzt. Sie war lange Jahre Austragungsort des Ingolstädter Leichtathletik Meetings, das jedoch nach dem Rückzug des Hauptsponsors Audi 2001 letztmalig stattfand. Daneben existieren drei weitere Bezirkssportanlagen in den Stadtbezirken Südwest, Nordwest und Nordost.

Größtes Fußballstadion in Ingolstadt ist das ESV-Stadion im Stadtteil Ringsee, das 16.500 Zuschauern Platz bietet und in dem während der Olympischen Sommerspiele 1972 mehrere Vorrundenspiele im Fußball ausgetragen wurden. Der Bau eines neuen Fußballstadtions für den FC Ingolstadt 04, das auch den Vorgaben der 2. Bundesliga entspräche, ist derzeit in der Planungsphase.

Für die zahlreichen Hallensportarten, wie Handball oder Basketball stehen insgesamt sechs Dreifach- und vier Doppelsporthallen im Stadtgebiet zur Verfügung.

Veranstaltungsorte

Ingolstadt verfügt über eine Vielzahl verschiedener Veranstaltungsorte für unterschiedlichsten Zwecke. Größter Veranstaltungsraum ist die Saturn Arena, eine Multifunktionshalle für Konzerte und kleinere Messen. Für größere Messen wurde das Messegelände Ost nördlich von Mailing errichtet. Für musikalische Veranstaltungen wird auch die Kleinkunstbühne Neue Welt, das Ohrakel und das Cafe Paradox als Austragungsort genutzt. Weitere Veranstaltungsorte für verschiedene Anlässe sind das Audi Forum und der Große Festsaal im Ingolstädter Stadttheater.

Regelmäßige Veranstaltungen

Die Ludwigstraße während des Bürgerfests 2007

Die ersten größeren kulturellen Veranstaltungen des Jahres in Ingolstadt sind die Ingolstädter Kabarettage und die Ingolstädter Literaturtage. Im April folgt das Fest zu Georgi, der Verkündung des Reinheitsgebots für Bier in Ingolstadt im Jahr 1516.

Zu Ostern findet seit dem Jahr 2000 auf dem Paradeplatz vor dem Neuen Schloss das Brunnenfest statt. Im Zentrum steht der mit über 3000 Ostereiern, Thujen- und Buchszweigen geschmückte Brunnen mit dem Denkmal Kaiser Ludwig des Bayern, um den sich etwa 30 Verkaufsstände gruppieren.

Die Anfänge des Pfingstfestes gehen auf die Verleihung eines ewigen freien dreiwöchigen Markts durch Kaiser Ludwig den Bayern zurück, der jährlich 14 Tage nach Pfingsten stattfinden soll. Seine heutige Form hat das Pfingstfest seit 1946, wobei es 1972 vom alten Volksfestplatz vor dem Taschenturm auf den neuen, etwa 40.000 Quadratmeter großen Volksfestplatz verlegt wurde. Das Volksfest dauert heute nur mehr 10 Tage und verfügt über zwei Bierzelte und einen Warenmarkt.

Seit 1985 findet jeweils am ersten Wochenende im Juli das große Bürgerfest statt. Im Jahr 2006 beschloss der Stadtrat, es nur noch zweijährig im Wechsel mit dem erstmals 2006 wegen des 1200jährigen Stadtjubiläums stattgefundenen Historischen Fest abzuhalten.

Weitere Veranstaltungen im Sommer sind der Ingolstädter Kultursommer, sowie das Kurzfilmfestival 20min/max und das bereits im Juni stattfindende Carrara-Weinfest der Partnerstadt Carrara auf dem Paradeplatz.

Im September stehen drei größere Feste auf dem Veranstaltungskalender. Hierzu zählt die Septemberdult auf dem Rathausplatz, das Herbstfest, das zweite Ingolstädter Volksfest und das seit 1978 stattfindende Open Flair im Klenzepark.

Der Spätherbst ist in Ingolstadt von zahlreichen kulturellen Veranstaltungen, wie den Ingolstädter Jazz-Tagen oder den Der Oktober ist eine Frau Künstlerinnentage geprägt.

Im Dezember findet auf dem Platz zwischen Stadttheater und Herzogskasten der Ingolstädter Christkindlmarkt statt. Er wurde bereits im Jahr 1570 von Herzog Albrecht V. als Jahrmarkt an Nicolai gewährt, womit er zu den ältesten Weihnachtsmärkten in Bayern gehört. Neben den über 50 Buden ist auch ein historisches Holzkarussell Bestandteil des Christkindlmarkts. Bevor der Markt an seinen jetzigen Platz verlegt wurde, fand er auf dem Rathausplatz statt.

Bibliotheken

In Ingolstadt gibt es zahlreiche Bibliotheken und Büchereien. Hauptstelle der Stadtbücherei, der Marie-Luise-Fleißer-Bücherei ist der Herzogskasten. Daneben existiert mit der Stadtteilbücherei Südwest eine Filiale und mit dem Bücherbus, der 39 Haltepunkte anfährt wird das gesamte Stadtgebiet abgedeckt.

Auch die Katholische Universität Eichstätt-Ingolstadt unterhält in Ingolstadt eine Teilbibliothek der Wirtschaftswissenschaftlichen Fakultät. Weitere wissenschaftliche Bibliotheken sind die Fachhochschulbibliothek, die Wissenschaftliche Bibliothek des Stadtmuseums und die Bayerische Armeebibliothek.

Daneben existieren diverse Schulbibliotheken, Pfarrbüchereien, aber auch die Patientenbibliothek im Klinikum Ingolstadt und die Werksbibliothek des Audi-Werkes.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

Philipp Apian

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Ingolstadt geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Ingolstadt hatten oder nicht, ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

  • Philipp Apian, (* 14. September 1531 in Ingolstadt; † 15. November 1589 in Tübingen),
    war Mathematiker und Kartograph der Bairischen Landtafeln. Er erhielt bereits im Alter von 21 Jahren eine Professur an der Universität Ingolstadt.
  • Michael Tonsor, (* um 1540 in Ingolstadt; † um 1605 in Ingolstadt),
    war ein Schüler Orlando di Lassos und selbst bedeutender Komponist und Organist.
  • Ludwig Fronhofer, (* 1746 in Ingolstadt; † 1800 in München),
    war Realschullehrer, Hofsekretär und Mitglied der Akademie der Wissenschaften.
  • Adam Weishaupt, (* 6. Februar 1748 in Ingolstadt; † 18. November 1830 in Gotha),
    war Professor an der Universität Ingolstadt und ist Gründer des bayerischen Illuminatenordens.
  • Hans Werner Asam, (* 1834 in Ingolstadt;)
    war ein bedeutender klassizistischer Bildhauer, der bedeutende Kirchen in Ingolstadt errichtete.
  • Otto Michael Ludwig Leichtenstern, (* 14. Oktober 1845 in Ingolstadt; † 23. Februar 1900 in Köln),
    war ein deutscher Internist und Professor der Medizin.
  • Anton Hößlinger, (* 11. Januar 1875 in Ingolstadt; † 21. Dezember 1959 in Ingolstadt),
    war der Erfinder des Ingo-Systems zur Bewertung von Schachspielern.
  • Josef Berchtold (* 6. März 1897 in Ingolstadt; † 23. August 1962),
    war erster „Reichsführer-SS“ und Mitglied des Reichstags.
  • Marieluise Fleißer, (* 23. November 1901 in Ingolstadt; † 2. Februar 1974 in Ingolstadt),
    war eine Schriftstellerin. Zu ihren bekanntesten Werken zählt unter anderem Pioniere in Ingolstadt.
  • Joseph Schröffer, (* 20. Februar 1903 in Ingolstadt; † 7. September 1983 in Nürnberg),
    war von 1948 bis 1967 Bischof von Eichstätt.
  • Heinrich Welker (* 9. September 1912 in Ingolstadt, † 25. Dezember 1981 in Erlangen),
    Physiker, seit 1954 Professor an der Universität München, entdeckte die Halbleitereigenschaften der III-V-Verbindungen.
  • Josef Priller, (* 27. Juli 1915 in Ingolstadt; † 20. Mai 1961 in Böbing),
    war ein berühmter Jagdflieger und Fliegerass im Zweiten Weltkriegs.
  • Michael Heltau, (* 5. Juli 1933 in Ingolstadt),
    ist Sänger („Ich hab die schönen Maderln net erfunden“), Schauspieler, Entertainer und Moderator des ZDF-Liederzirkus.
  • Hubert Weinzierl, (* 3. Dezember 1935 in Ingolstadt),
    ist Naturschützer und Präsident des Deutschen Naturschutzrings (DNR).
  • Hermann Regensburger, (* 9. Juli 1940 in Ingolstadt)
    ist Politiker der (CSU) und ehemaliger bayerischer Staatssekretär des Inneren, sowie Ex-Mitglied des bayerischen Landtags.
  • Manfred Schuhmann (* 1942 in Ingolstadt),
    ist Lehrer, Ex-MdL und Fraktionsvorsitzender der Ingolstädter SPD (2004).
  • Horst Seehofer, (* 4. Juli 1949 in Ingolstadt),
    war von 1992 bis 1998 Bundesminister für Gesundheit und ist seit 2005 Bundesminister für Ernährung, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, sowie Mitglied des Bundestags für die CSU.
  • Eva Bulling-Schröter, (* 22. Februar 1956 in Ingolstadt),
    war Mitglied des Bundestages von 1994 bis 2002 und ist dies seit 2005 erneut für die Die Linke.
  • Günter Grünwald, (* 27. November 1956 in Ingolstadt)
    ist Kabarettist.

Ehrenbürger (Auszug)

  • 1920, 22. Februar, Fritz Böhm, Audi-AG-Betriebsratsvorsitzender

Bemerkenswerte Personen

Wilhelm IV. erließ 1516 in Ingolstadt das Reinheitsgebot
Christoph Scheiner entdeckte in Ingolstadt 1611 die Sonnenflecken.

Außerdem wirkten in Ingolstadt:

  • Wilhelm IV. von Bayern
    erließ in Ingolstadt am 23. April 1516 das Bayerische Reinheitsgebot.
  • Dr. Johannes Eck
    war Professor an der Universität Ingolstadt und gilt als größter Gegenspieler Luthers, wobei er in Ingolstadt mehrere Streitschriften gegen Luther veröffentlichte.
  • Johannes Reuchlin
    war Philosoph, Humanist und erster deutscher Hebräischgelehrter („De verbo mirifico“ von 1494 und „De arte cabbalistica“ von 1517) übernimmt 1520 eine Professur für Griechisch und Hebräisch an der Universität Ingolstadt.
  • Doctor Jörg Faustus(Faust)
    wurde laut einem Ratsprotokoll des Jahres 1523 vom Magistrat der Stadt verwiesen „das er seinen Pfennig andeswo verzehr“.
  • Peter Apian
    war Kartograph, Astronom und Universalgelehrter an der Hohen Schule.
  • Christoph Scheiner
    erhielt 1610 den Lehrstuhl für Mathematik an der Universität Ingolstadt und entdeckte vom Turm der Heilig-Kreuz-Kirche in Ingolstadt am Vormittag des 21. März und nochmals im Oktober 1611 zusammen mit seinem Schüler Pater Johann Baptist Cysat die Sonnenflecken.
  • Johann t’Serclaes von Tilly
    war Feldherr währen des Dreißigjährigen Kriegs und starb 1632 im sogenannten Tilly-Haus nach einer Verletzung in der Schlacht bei Rain am Lech.
  • Gustav II. Adolf, König von Schweden,
    belagerte Ingolstadt zur selben Zeit, wobei bei einem Erkundungsritt sein Pferd tödlich getroffen wurde und anschließend in die Stadt geholt und ausgestopft wurde. Es ist heute im Stadtmuseum ausgestellt und das wohl älteste Tierpräparat der Welt.
  • Johann Adam von Ickstatt
    war Direktor und Professor an der Hohen Schule, Schulreformer und Gründer des bayerischen Realschulwesens
  • Johann Simon Mayr (* 14. Juni 1763 in Mendorf, † 2. Dezember 1845 in Bergamo)
    wirkte als Komponist in Ingolstadt von 1773 bis 1787.
  • Napoléon Bonaparte
    sorgte als französischer Erster Konsul 1800/1801 für die Schleifung der alten Festung Ingolstadt und verbrachte als Kaiser der Franzosen 1809 während des Fünften Koalitionskrieges auf dem Weg von Frankreich zum süddeutschen Kriegsschauplatz eine Nacht im Neuen Schloss.
  • König Ludwig I. von Bayern
    baute Ingolstadt im Anschluss zur bayerischen Hauptlandesfestung aus.
  • Leo von Klenze
    sorgte als einer der Baumeister der klassizistischen Festungsanlagen in Ingolstadt für architektonische Gestaltung und Kunstfertigkeit von bleibendem Wert
  • Adolf Scherzer
    schrieb als Militärmusiker und Komponist in Ingolstadt um 1850 den Bayerischen Defiliermarsch.
  • Dr. Ludwig Liebl
    war Sanitätsrat, NSDAP-Mitglied, Gründungsvorsitzender des NS-Ärztebundes sowie Verleger des nationalsozialistischen Donauboten,
  • August Horch
    war 1948 bei der Neugründung der Auto Union in Ingolstadt maßgeblich beteiligt.
  • Franz Beckenbauer
    verbrachte einen Teil seiner Jugend am Knabeninternat der Jesuiten in Ingolstadt.
  • Hans-Peter Ferner (* 1956)
    ist Leichtathlet und gewann in seiner Zeit beim MTV-Ingolstadt zahlreiche Medaillen. Er war unter anderem 800 m Europameister 1982 in Athen, WM-Teilnehmer 1983 in Helsinki und Olympiateilnehmer 1984 in Los Angeles.
  • Michaela Schabinger (* 1961)
    ist Leichtathletin und Olympiateilnehmerin bei den Spielen 1984 in Los Angeles und 1988 in Seoul.
  • Emmi Böck
    publizierte als Autorin und volkskundliche Sagenforscherin zahlreiche Sagen und Legenden der Region Ingolstadt.
  • Albert Schmidt
    Ex-MdB (1994–2005) (Bündnis 90/Die Grünen)
  • Hans Joachim Werner (*1952) MdL (SPD)

Neben den aufgeführten Professoren wirkten noch zahlreiche weitere Hochschullehrer an der Universität Ingolstadt. Einen Überblick gibt die Kategorie:Hochschullehrer (Ingolstadt)

Ingolstädter Persönlichkeiten aus Radio und Fernsehen

  • Chris Boettcher, Radiomoderator und Komiker, überregional bekannt durch Bayern 3
  • Günter Grünwald, Kabarettist und Komiker
  • Florian Simbeck (vormals Florian Deckert; alias „Stefan“; Mitglied des Comedy-Duos „Erkan und Stefan“)
  • John Friedmann (alias „Erkan“; Mitglied des Comedy-Duos „Erkan und Stefan“)
  • Markus Kavka, Moderator bei MTV; geboren in Ingolstadt, aufgewachsen in Manching

Fiktive Personen

  • Victor Frankenstein. In Mary Shelleys Roman „Frankenstein“ (1819) erschuf Victor Frankenstein an der damals weltberühmten Universität Ingolstadt einen künstlichen Menschen.

Weblinks

Wiktionary: Ingolstadt – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Wikisource: Ingolstadt – Quellen und Volltexte
Commons: Ingolstadt – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien


Literatur

  • Treffer, Gerd: Als man auf Preußen noch schießen durfte. 63 Ingolstädter Geschichten und Anekdoten, Ingolstadt: 2006.
  • Stadt Ingolstadt (Hg.): Unsere Stadt Ingolstadt. Eine Broschüre für Neubürger, Ingolstadt: 2006.
  • Treffer, Gerd: Kleine Ingolstädter Stadtgeschichte, Regensburg: 2004.
  • Batz, Karl u.a.: Bayern-Ingolstadt, Bayern-Landshut 1392–1506. Glanz und Elend einer Teilung. Ausstellungskatalog, Ingolstadt: 1992.
  • Mader, Friedrich (Hg.): Ingolstadt, Ingolstadt: 1988.
  • Fegert, Hans: Alte Ansichten von Ingolstadt, Kösching: 1987.
  • Rassa, Kurt: Stadt und Landkreis Ingolstadt, München: 1963.
  • Schnell, Hugo (Hg.): Ingolstadt, München und Zürich: 1958.
  • Buchdruckerei und Verlagsgesellschaft m.b.H. (Hg.): Ingolstadt. Führer durch die Stadt Ingolstadt, Ingolstadt: 1928.
  • Bronner, Franz: Was Ingolstadt im Laufe der Zeiten erlebt hat, Ingolstadt: 1911.
  • Gemminger, Ludiwg: Das alte Ingolstadt, Regensburg: 1864.

Einzelnachweise

  1. Bundesagentur für Arbeit: Report für Kreise und kreisfreie Städte: Ingolstadt Mai 2007
  2. Historischer Verein Ingolstadt: Ingoldesstat finden
  3. Stadtmuseum Ingolstadt: Verlauf der Schutter
  4. Gerd Treffer: Kleine Ingolstädter Stadtgeschichte, Regensburg: 2004, S.22
  5. Stadt Ingolstadt: Statistisches Jahrbuch (Bevölkerung)
  6. Alemannia Judaica – Arbeitsgemeinschaft zur Erforschung der jüdischen Geschichte: Die Synagoge in Ingolstadt
  7. Stadt Ingolstadt: Wahlkreisergebnis der Kommunalwahl 2002 in Ingolstadt Ingolstadt
  8. Der Bundeswahlleiter: Wahlkreisergebnis der Bundestagswahl 2005 für den Wahlkreis 218 Ingolstadt
  9. Stadt Ingolstadt: Partnerstädte
  10. Audi AG: Produktionsstandorte Deutschland
  11. Donaukurier: Wir über uns