Isar
Die Isar ist ein Fluss in Tirol (Österreich) und Bayern (Deutschland). Ihre Ausprägung als typischer Gebirgs- und Voralpenfluss mit breitem, sich ständig verlagernden Flussbett, ausgedehnten Kiesbänken und verzweigten Flussarmen weist sie nur noch in einzelnen Bereichen des Oberlaufs auf. Nach der Donau und dem Main ist die Isar der längste Fluss Bayerns.
Etymologie
Nach der geläufigsten Deutung setzt sich der Name Isar aus den keltischen Worten ys (schnell, reißend) und ura (Wasser, Fluß) zusammen. Nach einer anderen Interpretation steht allerdings ys gleichzeitig für hoch und tief und bezeichnet damit die Vertikale. Im Bereich des früheren keltischen Siedlungsgebietes leiten sich eine Reihe von Flussnamen von dem Wort ab:
aber auch der alternative Name der Donau, Ister. Hans Bahlow, der Autor des Werks Deutschlands geographische Namenswelt, geht davon aus, dass sich der Name von es, as oder os (Sumpfwasser) ableiten lässt. Dieses ergebe sich auch daraus, dass die Isère in Frankreich ein eher sumpfiger Fluss sei, wie es auch die Isar früher unterhalb von München gewesen sei. Eine weitere Interpretation bezieht sich auf eine hypothetische indogermanische Wurzel es oder is und leitet daraus eine generische Bezeichnung für „(fließendes) Wasser“ ab.
Geographie
Die Isar entwässert einen großen Teil der Bayerischen Alpen, sowie Teile des Karwendels nach Norden zur Donau und damit letztendlich zum Schwarzen Meer hin. Insgesamt umfasst das Einzugsgebiet etwa 9.000 Quadratkilometer. Da der Niederschlag im Winter vor allem in den Alpen zumeist als Schnee fällt, führt die Isar während der Schneeschmelze im Frühsommer besonders viel Wasser. Mit einem mittleren Abfluss von fast 200 Kubikmetern pro Sekunde ist sie mit großen deutschen Flüssen wie der Mosel, dem Main oder dem Neckar vergleichbar.
Die offiziell als Isar-Ursprung bezeichneten Quellen und Quellbäche befinden sich im Hinterautal östlich der Ortschaft Scharnitz im Karwendel auf 1160 Meter über Normalnull. Der Lafatsch entspringt als längster Quellbach der Isar weiter südöstlich beim Hallangerhaus. Die Quelle des Lafatschbachs wird daher ebenfalls als Isar-Quelle bezeichnet. Der Fluss verlässt das Karwendelgebirge bei Scharnitz und passiert nur wenige Kilometer weiter nördlich die österreichisch-deutsche Grenze. Um den Hochwasserschutz der anliegenden Gemeinden sicherzustellen, aber auch zur Energieerzeugung, wurde zwölf Kilometer südlich von Lenggries der Fluss zu einem Stausee – dem Sylvensteinsee – aufgestaut. Nachdem die Isar bei Bad Tölz den Bereich der Bayerischen Alpen verlassen hat, durchfließt sie zuerst die dem Gebirge vorgelagerte Moränenlandschaft, dann die Münchner Schotterebene und anschließend ab Freising das tertiäre Hügelland bis zum Donautal. Ihre beiden größten Nebenflüsse sind die Loisach und die Amper. Nach 295 Kilometern mündet die Isar südostlich von Deggendorf in die Donau. Die Flussmündung liegt auf 312 Metern über Normalnull, damit hat die Isar von ihren Quellen bis zur Donau rund 848 Höhenmeter überwunden.
Inseln
Die meisten kleinen Inseln und Kiesbänke der Isar werden durch die jährlichen Hochwasser immer wieder in Umfang und Form verändert. Einige Inseln im unmittelbaren Bereich von größeren Städten wurden im 19. Jahrhundert verbaut und so gegen Veränderungen durch Abtrag gesichert, die Mühleninsel in Landshut sowie die Museumsinsel und die Praterinsel in München.
Geschichte
Die Isar wurde vermutlich schon seit vorgeschichtlicher Zeit als Handelsweg genutzt, um Waren aus dem Bereich der Alpen und aus Italien mit Hilfe von Flößen zur Donau zu transportieren. Eine schon bestehende Handelsstraße aus dem Inntal über den Seefelder Pass ins nördliche Alpenvorland wurde von den Römern ab 195 n. Chr. zur Via Rätin ausgebaut. Die Isarstadt Mittenwald konnte sich so von einem römischen Posten zu einem wichtigen Umschlagsplatz für Handelswaren im Werdenfelser Land entwickeln. Um die Isar mit ihrer starken Strömung einfacher überwinden zu können und damit den Warenhandel auch über Land zu erleichtern, bauten die Römer an wenigen Stellen Holzbrücken. Der Flussübergang der Römerstraße südlich von München wurde als Teil der Verbindung zwischen Augsburg und Salzburg vermutlich schon durch eine Brücke gesichert. Der dadurch einfach zu kontrollierende Handelsverkehr ermöglichte regelmäßige Einnahmen durch Zollgebühren und gewann so an zusätzlicher Bedeutung. Die mittelalterlichen Gründungen der Städte München und Landshut stehen im direkten Zusammenhang mit dem Bau von Brücken und den damit verbundenen macht- und wirtschaftlichen Interessen. Durch den weiteren Ausbau der Städte gab es unter anderem eine stetige Nachfrage nach Holz und Kalk, die zu einem Aufschwung der Flößerei führte. Ab dem 17. Jahrhundert wurden auch Waren vom Venezianischen Markt in Mittenwald, wie Südfrüchte, Gewürze, Baumwolle und Seide über die Isar bis nach Wien und Budapest transportiert. Auf dem Höhepunkt der Flößerei im 19. Jahrhundert landeten in München über 8000 Flöße pro Jahr an.
Seit dem Mittelalter wurden unter anderem Wassermühlen durch die Wasserkraft der Isar angetrieben. Um hierfür einen gleichmäßigen Wasserstand sicherzustellen, wurde in München das Wasser in kleinere Kanäle abgeleitet. Die Kanäle dienten als Stadtbäche auch der Versorgung der Bevölkerung mit Brauchwasser und zur Bewässerung der Gräben vor den mittelalterlichen Stadtmauern. Während der jährlichen Hochwasser kam es immer wieder zu Überschwemmungen und Unglücksfällen in den anliegenden Städten und Gemeinden. So stürzte 1813 in München eine Brücke ein und brachte so über 100 auf der Brücke stehenden Schaulustigen den Tod. Ab 1806 wurde damit begonnen die Ufer zu befestigen und den Fluss zu kanalisieren, damit dieser sich weiter in das Flussbett eingrub und so die Gefahr durch das Hochwasser verringert wurde. Weitere umfangreiche, regulierende Maßnahmen wurden seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts durchgeführt, um die Wasserkraft zur Erzeugung elektrischer Energie zu nutzen. Erst in jüngster Zeit wird versucht, durch verschiedene Maßnahmen der Isar ihren Wildflusscharakter zumindest in Teilbereichen wiederzugeben.
Am Unterlauf der Isar, zwischen Moosburg an der Isar und Plattling wurde vor allem während des 16. und 17. Jahrhunderts Gold aus den Flussablagerungen gewaschen. Die so gewonnenen Mengen des Edelmetalls hatten allerdings keine größere wirtschaftliche Bedeutung.
Biologie
Ökologie
Seit den 20er Jahren des letzten Jahrhunderts wird das Wasser der Isar zur Erzeugung elektrischer Energie genutzt – mit weitreichenden Folgen nicht nur für die einheimische Tier- und Pflanzenwelt, sondern auch für den Menschen. Um die insgesamt 28 Kraftwerke mit der notwendigen Wasserkraft zu versorgen, wird das Flusswasser mehrfach abgeleitet, kanalisiert und aufgestaut. So wurde beispielsweise nördlich von Mittenwald ab 1923 das gesamte Wasser der Isar dem Walchensee für den Betrieb des Walchenseekraftwerks zugeführt. Erst seit 1990 wird ein Restanteil von vier Kubikmetern pro Sekunde in dem Flussbett belassen, so dass die Isar in diesem Bereich nicht mehr trocken fällt. Auch der Bau des Sylvensteinsees als Hochwasserschutz sowie zahlreiche regulierende Maßnahmen, die schon seit dem frühen 19. Jahrhundert vor allem im Bereich der Städte durchgeführt wurden, veränderten nachhaltig den Wildflusscharakter. Seit der Erbauung des Sylvensteinsees ist die Isar weiter flussabwärts nicht mehr über die Ufer getreten.
In jüngster Zeit wird versucht, durch verschiedene Maßnahmen der Isar ihre Ursprünglichkeit wiederzugeben. So wird zum Beispiel seit Mai 2000 ein acht Kilometer langer Teilbereich der Flusslandschaft im südlichen Stadtgebiet von München renaturiert. Im Zuge dessen wurde das Flussbett aufgeweitet, die Ufer wurden abgeflacht und Kiesinseln sowie naturnahe Sohlrampen angelegt. Auch die vorhandenen Deiche wurden erhöht, verbreitert und durch den Einbau einer Dichtwand verstärkt.
Neben dem verbesserten Hochwasserschutz wurde so gleichzeitig mehr Naturnähe der Flusslandschaft und somit eine wesentlich verbesserte Qualität des wichtigsten Naherholungsgebietes im Großraum München geschaffen. Durch Aufrüstung verschiedener Klärwerke entlang der Isar konnte die Wasserqualität deutlich gesteigert werden, so dass das Flusswasser derzeit eine Gewässergüteklasse II aufweist, also als mäßig belastet gilt. Hoch ist allerdings nach wie vor die Anzahl der Keime. Gemeinsam mit einer Reihe anderer Städte und Gemeinden entlang der Isar hat sich die Stadt München zum Ziel gesetzt, die Wasserqualität so nachhaltig zu verbessern, dass die Isar offiziell zum Baden freigegeben werden kann, was voraussichtlich ab dem Jahr 2005 der Fall sein wird. München wäre damit die erste Großstadt Europas mit einem Fluss im Stadtgebiet, der zum Baden geeignet ist.
Entlang der Isar wurden eine Reihe von Natur-, Landschafts-, sowie für einzelne Kiesbänke auch Vogelschutzgebieten ausgewiesen, beispielsweise das Naturschutzgebiet „Vogelfreistätte Mittlere Isarstauseen“ nordöstlich von Moosburg. Dieses Naturschutzgebiet ist eine bedeutende Raststätte für durchziehende Wasservögel. Über 260 verschiedene Vogelarten wurden bislang nachgewiesen, darunter auch gefährdete Arten wie der Gänsesäger und das Blaukehlchen.
Um die Schönheit des Isartales zu erhalten, gründete Gabriel von Seidl bereits 1902 den Isartalverein. Um dieses Ziel zu erreichen, kaufte die erste Münchner Bürgerinitiative über 90 Hektar Land und betreut heute insgesamt über 330 Kilometer Wander- und Radwege.
Fauna und Flora
Der Bestand von Fauna und Flora hängt direkt mit der Gestaltung der Flusslandschaft zusammen, auf die der Mensch seit dem 19. Jahrhundert starken Einfluss nimmt. Durch Kanalisierung und Aufstauung wurde die Fließgeschwindigkeit stark herabgesetzt, was auch zur Erhöhung der Wassertemperatur führte. Fischarten, die sauerstoffreiches und kühleres Wasser als Lebensraum benötigen, wurden durch Arten aus dem Stillwasserbereich verdrängt. Durch die verringerte Fließgeschwindigkeit werden auch die Kiesbänke nur noch selten umgeschichtet, so dass diese zunehmend zuwachsen. Vogelarten, die offene Kiesflächen bevorzugen, finden hier so keinen Lebensraum mehr.
Durch verschiedene Maßnahmen wie die Ausweisung von Naturschutzgebieten, das Einrichten von verbesserten Fischpässen an Stauwehren oder die Erhöhung der Restwassermenge werden neue Rahmenbedingungen geschaffen, um die Lebensbedingungen für viele zum Teil seltene Tiere und Pflanzen zu verbessern. 1976 konnte der Biber im Isardelta wieder angesiedelt werden. Von dort aus breiteten die Tiere sich flussaufwärts aus. Ein Exemplar lebte sogar jahrelang mitten in München unmittelbar am Deutschen Museum.
Fauna
Ein Teil der typischen Isarfische ist in seinem Bestand bedroht, wie zum Beispiel der Huchen oder der Wels. Neben diesen Arten kommen in der Isar aber auch Hasel, Koppe, Nase, Nerfling, Rotauge, Rotfeder, Rutte, Schleie, Streber, Strömer und Zander sowie verschiedene weitere Arten vor, die näher in der Liste der Fischarten in der Isar aufgeführt sind. Als einer der bedeutendsten Nebenflüsse der Donau lassen sich noch bis in den mittleren Flussabschnitt der Isar typische Fischarten der Donau nachweisen, so beispielsweise das Donaubachneunauge. Insgesamt sind etwa 50 einheimische Fischarten bekannt. Von der Quelle bis zur Mündung lässt sich die Isar in drei Regionen aufteilen, die Forellenregion von der Quelle bis Lenggries, die Äschenregion von Lenggries bis Moosburg und die Barbenregion von Moosburg bis zur Mündung.
Neben häufig vorkommenden Vögeln, wie Möwen, Schwänen oder Stockenten bietet die Isar auch anderen, weniger häufig vorkommenden Arten einen Lebensraum. So lassen sich Wasseramseln, Eisvögel, Graureiher oder auch Flussregenpfeifer beobachten. Selten geworden sind die Fluss-Seeschwalben und die Flussuferläufer, sie gelten als gefährdet. Ihre Nester liegen sehr gut getarnt inmitten des Gerölls der Kiesbänke und werden von Erholungssuchenden, die trotz Verbots die Kiesflächen (ausgewiesene Vogelschutzgebiete) betreten, meist nicht wahrgenommen. So werden die dort brütenden Vögel besonders während der Brutzeit massiv und nachhaltig gestört. Die als Vogelschutzgebiet gekennzeichneten Bereiche dürfen jeweils in dem Zeitraum vom 15. März bis zum 10. August nicht betreten werden.
Vor allem im Uferbereich, aber auch auf den Kiesbänken kommen neben Erdkröten und Zauneidechsen auch Blindschleichen vor. Die verschiedenen Schlangenarten sind durch die Kreuzotter sowie durch die Ringel- und Schlingnatter vertreten.
Flora
Besonders im oberen, aber teilweise auch im mittleren Flussabschnitt entstehen durch Erosion und Sedimentation immer wieder neue Flussaufschüttungen. Diese noch offenen Schotterflächen werden zuerst von Pionierpflanzen besiedelt, welche mit den schwierigen Bedingungen dort gut zurecht kommen; dazu gehören das Alpen-Leinkraut, das gelbblütige Habichtskraut und die deutsche Tamariske. Wird die Kiesbank nicht von Hochwasser wieder abgetragen, siedeln sich nach einigen Jahren auch Silberwurz, Wacholder und schließlich auch verschiedene Weidenarten an. Bei einer weiteren Entwicklung entstehen so nach und nach lichte Kieferwälder.
Wirtschaft
Die Isar hat keine Bedeutung für die Binnenschifffahrt und somit für den Transportverkehr, da der Fluss über seinen gesamten Verlauf nicht schiffbar ist. Es ist aber anzumerken, dass früher auf der Isar Holz und andere Güter in beträchtlichen Mengen von Mittenwald über München bis an die Donau geflößt wurden. Seit dem Aufkommen von Eisenbahn und Kraftfahrzeugen wird dieser Transportweg so gut wie nicht mehr genutzt. Einige wirtschaftliche Bedeutung erlangt der Fluss durch seine Wasserkraft, die zur Stromerzeugung genutzt wird. Der Umfang der so erzeugten Energie erreicht allerdings nicht einmal mehr ein Prozent des heutigen Strombedarfes in Bayern. Durch die Kühlung der Reaktoren der beiden Kernkraftwerke Isar I und Isar II trägt die Isar jedoch indirekt zur Energieerzeugung im großen Umfang bei – die beiden Kernkraftwerke decken etwa 40 Prozent des bayerischen Strombedarfs.
Energie
Wasserkraftwerke benötigen einen gleichmäßig hohen Wasserstand, damit die Energieerzeugung in niederschlagsarmen Monaten nicht zum Erliegen kommt. Dies wurde durch den Bau von mehreren
Kanälen sichergestellt, die den Verlauf der Isar begleiten und den größeren Anteil des Flusswassers mit sich führen. Nördlich von München zweigt beispielsweise der Mittlere-Isar-Kanal Richtung Erding ab und fließt erst nach über 20 Kilometern wieder zurück ins Flussbett. Die Kraftwerke entlang der Isar erzeugen im Durchschnitt etwa 2 Milliarden Kilowattstunden elektrische Energie im Jahr. Auch der Sylvensteinsee, der 1956 als Hochwasserschutz südlich von Bad Tölz fertig gestellt wurde, wird zur Energiegewinnung genutzt. Der Stausee ist in der Lage maximal 124 Millionen Kubikmeter Wasser zwischenzuspeichern.
Die Kernkraftwerke östlich von Landshut nutzen das Wasser der Isar zur Kühlung ihrer Reaktoren. Durch die Kühlung des Reaktors von Isar I verdunsten 800 Liter Flusswasser pro Sekunde. Bei der Kühlung des Siedewasserreaktors von Isar II geht hingegen kein Wasser für den Fluss verloren, da es um drei Grad Celsius erwärmt wieder in das Flussbett zurückgeleitet wird.
Tourismus
Neben der bayerischen Landeshauptstadt und einer Reihe weiterer sehenswerter Städte entlang der Isar sind zahlreiche Isarlandschaften und Naturschutzgebiete von touristischer Bedeutung, so zum Beispiel der Isarwinkel oder die Pupplinger Au südlich von München. Über weite Strecken wird der Fluss von Radwanderwegen gesäumt, die eine Radwanderung von den Alpen bis zur Donau ermöglichen.
Seit einiger Zeit erlebt auch die Flößerei eine Renaissance im touristischen Sektor. Jährlich fahren in den Sommermonaten bis zu 50.000 Touristen auf großen, bis zu 20 Tonnen schweren Flößen von Wolfratshausen über eine Strecke von 25 Kilometern bis zur Floßlände in München-Thalkirchen. Die Wehre der Kraftwerke werden dabei durch Schleusenrutschen überwunden. Die Rutsche im Mühltal südlich von Kloster Schäftlarn überwindet auf einer Länge von 360 Metern rund 18 Höhenmeter und gilt damit als die längste Floßgasse der Welt. Die mit Musikkapelle, Tischen und Bänken, Bewirtungsmöglichkeit mit Bier und Brotzeit und auch einer Bordtoilette ausgestatteten Flöße werden nach der Ankunft am Zielort in ihre einzelnen Bestandteile zerlegt, auf LKWs flussaufwärts gebracht und dort für die nächste Fahrt wieder zusammengesetzt.
Das Befahren der Isar mit Kanus oder ähnlich kleinen und wendigen Booten ist über Teilstrecken problemlos möglich. Bei hoher Wasserführung kann unter anderem an der Wittelsbacher Brücke in München auch Wellenreiten praktiziert werden.
An einigen Stellen entlang der Isar wird nackt gebadet, so beispielsweise nördlich von Wolfratshausen im Bereich der Pupplinger Au. Im südlichen Stadtgebiet von München sind sogar FKK-Gelände offiziell ausgewiesen. Viele Münchner lassen sich allerdings – unabhängig von offiziellen Ausweisungen – auch im inneren Stadtbereich nackt am Ufer oder auf den Kiesinseln von der Sonne bräunen.
Die Isar in Kunst, Literatur und Musik
Die ältesten Darstellungen der Isar haben einen religiösen Hintergrund, so stellt ein Altarbild aus dem Jahre 1480 in der Jakobskirche in Lenggries das Martyrium des Apostels Jakobus dar. Der unbekannte Künstler verlegte die Enthauptung, welche in Jerusalem stattfand, an die Ufer der Isar. Im 19. Jahrhundert entdeckten Künstler der Münchner Schule wie Wilhelm Scheuchzer, Joseph Wenglein und Wilhelm von Kobell die Isar als Motiv für ihre Bilder. Durch die realistische Darstellung der Motive haben ihre Gemälde auch einen historischen Wert für die Dokumentation der Flusslandschaft vor ihrer massiven Verbauung.
In dem Heimatroman Jäger vom Fall setzte Ludwig Ganghofer den Bewohnern des Isarwinkels ein Denkmal für ihre Heimatliebe und machte damit auch die Flusslandschaft der Isar überregional bekannt. Aber auch in der neueren Literatur werden Geschichten und Fakten des Alpenflusses in verschiedenen Büchern beschrieben. Carmen Rohrbach beschreibt in ihrem Buch Der grüne Fluss eindrucksvoll ihre Wanderung von den Quellen bis zur Flussmündung.
Der Liedermacher Willy Michl beschreibt in seinem Blues-Song Isarflimmern die Schönheit des Alpenflusses: "(…) Sommersonne auf weißem Kies, daneben der smaragdgrüne Fluss, wenn dann noch die Zeit still steht - dann ist das Isarflimmern im Paradies".
Literatur
- Christian Magerl, Detlev Rabe (Hrsg.): Die Isar. Kiebitz Buch, Vilsbiburg 2004 ISBN 3-9804048-5-4
- Christian Magerl, Detlev Rabe (Hrsg.): Die Isar. Wildfluss in der Kulturlandschaft. Kiebitz Buch, Vilsbiburg 1999 ISBN 3-9804048-5-4
- Marie-Louise Plessen (Hrsg.): Die Isar. Ein Lebenslauf. Hugendubel Verlag, München 1983 ISBN 3-88034-198-2
- Carmen Rohrbach: Am grünen Fluss: Isar – eine Wanderung von der Quelle bis zur Mündung. Frederking und Thaler, München 2002 ISBN 3-89405-433-6