Dies ist ein als exzellent ausgezeichneter Artikel.

Bielefeld

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 27. Dezember 2008 um 15:16 Uhr durch AF666 (Diskussion | Beiträge) (→‎Einzelnachweise: wiedergewählt). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Wappen Deutschlandkarte
Stadtwappen der kreisfreien Stadt Bielefeld Lage der kreisfreien Stadt Bielefeld in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Nordrhein-Westfalen
Regierungsbezirk: Detmold
Landschaftsverband: Westfalen-Lippe
Status: Kreisfreie Stadt
Geografische Lage: 52° 1′ N, 8° 31′ OKoordinaten: 52° 1′ N, 8° 31′ O
Höhe: 118 m ü. NN
Fläche: 257,8 km²
Einwohner: 324.912 [1](31. Dez. 2007)
Bevölkerungsdichte: 1.260 Einwohner je km²
Postleitzahlen: 33501–33739 (alt 4800)
Vorwahlen: 0521, 05202, 05203, 05205, 05206, 05208, 05209
Kfz-Kennzeichen: BI
Gemeindeschlüssel: 05 7 11 000
NUTS: DEA41
UN/LOCODE: DE BFE
Stadtgliederung: 10 Stadtbezirke
Hausanschrift der Stadtverwaltung: Niederwall 23
33602 Bielefeld
Website: www.bielefeld.de
Politik
Oberbürgermeister: Eberhard David (CDU)
Schulden: 49,5 Mio. € (2008)[2]
Bevölkerung (Stand: 31. Dezember 2006)
Ausländeranteil: 12,0 %
Arbeitslosenquote: 9,9 % (1. Juli 2008)
Altersstruktur:[3]
0–20 Jahre: 19,6 %
20–65 Jahre: 59,8 %
ab 65 Jahre: 20,6 %
Lage
KarteNiederlandeBelgienNiedersachsenRheinland-PfalzHessenEssenWuppertalSolingenRemscheidHagenEnnepe-Ruhr-KreisBochumDortmundHerneGelsenkirchenBottropOberhausenMülheim an der RuhrDuisburgKreis MettmannDüsseldorfRhein-Kreis NeussKreis HeinsbergMönchengladbachKrefeldKreis ViersenKreis WeselKreis KleveRhein-Erft-KreisKreis DürenRheinisch-Bergischer KreisOberbergischer KreisKreis RecklinghausenKreis BorkenKreis UnnaMärkischer KreisKreis OlpeHammKreis SoestKreis CoesfeldKreis SteinfurtKreis WarendorfLeverkusenKölnStädteregion AachenBonnRhein-Sieg-KreisStädteregion AachenKreis EuskirchenMünsterKreis Siegen-WittgensteinHochsauerlandkreisKreis PaderbornKreis GüterslohKreis HöxterKreis LippeKreis HerfordKreis Minden-LübbeckeBielefeld
Karte

Bielefeld ist eine kreisfreie Stadt im Regierungsbezirk Detmold im Nordosten Nordrhein-Westfalens. Mit knapp 325.000 Einwohnern ist sie die größte Stadt der Region Ostwestfalen-Lippe und gilt als deren wirtschaftliches Zentrum.

Die erste Erwähnung als Stadt stammt aus dem Jahr 1214. Die Bewohner der am gleichnamigen Gebirgspass des Teutoburger Waldes gelegenen Stadt hatten die Aufgabe, die Herrschaft in der Grafschaft Ravensberg und über die hier verlaufenden Handelswege zu sichern. Gleichzeitig sollte sie als Kaufmannsstadt die Wirtschafts- und Finanzkraft der Grafschaft erhöhen, deren Hauptort sie wurde. Die Universitätsstadt ist überregional durch die diakonische Einrichtung Bethel und durch ihre Fußballbundesligamannschaft Arminia Bielefeld bekannt. Bielefeld war lange Zeit das Zentrum der Leinenindustrie. Heute ist die Stadt vor allem Standort der Nahrungsmittelindustrie, von Handels- und Dienstleistungsunternehmen, der Druck- und Bekleidungsindustrie und des Maschinenbaus.

Geografie

Geografische Lage

Sparrenburg

Bielefeld besitzt eine ausgeprägte landschaftliche Vielfalt, die in drei unterschiedliche Naturräume zu unterteilen ist. Der Norden und Nordosten einschließlich des Stadtzentrums ist in die Hügellandschaft der Ravensberger Mulde eingebettet. Unmittelbar südlich schließt sich der Gebirgszug des Teutoburger Waldes an, der Bielefeld von Westnordwest nach Ostsüdost durchzieht. Eine wichtige Verkehrsader war seit jeher dessen Quertal Bielefelder Pass, von dem aus sich der Stadtbezirk Gadderbaum mit Bethel in die Längstäler hinein erstreckt. Weiter im Süden und Südosten bildet die Senne den dritten Naturraum mit den Stadtbezirken Brackwede, Senne und Sennestadt.

Die nördlichen Stadtteile Bielefelds liegen in einer sanft welligen Landschaft des Ravensberger Hügellandes mit Feldern, Wiesen, Bächen sowie kleinen Flüssen. Hier befindet sich der künstlich angelegte Obersee, der die größte Wasserfläche der Stadt darstellt und zur Regulierung des Johannisbaches angelegt wurde. Der nordöstliche Teil der Stadt entwässert über die Aa in die Weser, während das Wasser aus dem südwestlichen Teil der Ems zufließt. Die Wasserscheide bildet der fast völlig bewaldeten Höhenzug des Teutoburger Waldes. Er dient als Naherholungsgebiet für die Bevölkerung der Großstadt. Durch den Teutoburger Wald führen zahlreiche Wanderwege inmitten des Bielefelder Stadtgebiets. Der bekannteste unter ihnen ist der Hermannsweg, der vom Hermannsdenkmal bei Detmold zur Sparrenburg führt. Die südlich des Teutoburger Waldes liegende Senne ist aus eiszeitlichen Sandablagerungen entstanden, von deren Heideflächen nur noch Reste im Stadtgebiet von Bielefeld erhalten sind. Heute wird dieses Gebiet von Äckern, Grünland und kleinen Wäldern, jedoch auch von Trockenrasen, Bruchwäldern und Feuchtwiesen geprägt.[4]

Der höchste Punkt im Stadtgebiet befindet sich auf der Bergkuppe Auf dem Polle in Lämershagen auf 320 m ü. NN, der niedrigste in Brake an der Aa zur Grenze nach Herford mit 71 m ü. NN. Das Rathaus liegt auf einer Höhe von 114 m. Die größte Ausdehnung des Stadtgebiets beträgt in Nord-Süd-Richtung 19 und in West-Ost-Richtung 22 km.[5] Das Höhenprofil von Bielefeld weist somit zwei grundsätzliche Gebiete aus, das hügelige Gebiet des Ravensberger Berglandes im Norden und die flacheren Gebiete der Westfälischen Bucht im Süden.

Die nächstgelegenen Großstädte sind Hannover (100 km nordöstlich), Osnabrück (45 km nordwestlich), Münster (65 km westlich), Hamm (60 km südwestlich) und Paderborn (40 km südöstlich). Bielefeld liegt damit in einem Verdichtungsgebiet das sich entlang der Entwicklungsachse Autbahn A2 von Gütersloh über Bielefeld, nach Herford und Minden entwickelt.

Geologie

In geologischer Hinsicht ist das Stadtgebiet dreigeteilt in einen südlichen Teil, der in der Westfälischen Bucht liegt, das Gebiet des Teutoburger Waldes und einen nördlichen Teil, der im Ravensberger Hügelland liegt.

Das Hügelland besteht im Wesentlichen aus 1000 bis 2000 Meter mächtigen Schichten von Tonmergel-, Kalk- und Sandsteinen des Erdmittelalters (Trias, Jura und Kreide). Charakteristisch für das Hügelland sind die zahlreichen Sättel, Mulden (zum Teil auch von Menschenhand ausgebaut, siehe Siek), Horste und Gräben. Im Teutoburger Wald wurden diese Gesteine in geomorphologischen Prozessen besonders deutlich herausgehoben und dann wie auch im Ravensberger Hügelland in die bereits genannten zahlreiche Sättel, Mulden, Horste und Gräben zerlegt. Der Osning wird daher auch als Bruchfaltengebirge charakterisiert. Die ehemals ungestört übereinander folgenden Gesteinsschichten sind im Osning daher heute nebeneinander oder gar in überkippter Lagerung anzutreffen. Von diesen Prozessen unbeeinflusst lagern im tieferen Untergrund die Gesteine des Erdaltertums (Devon, Karbon, Zechstein).

Die Oberfläche des gesamten flacheren Stadtgebiets ist durch Lockergesteine des Eiszeitalters (Sand, Kies, Löss, Geschiebemergel) bestimmt. Während allerdings im verglichen mit dem nördlichen Hügelland eher flachen Süden (insbesondere in der Senne) die Sande und Kiese dominieren und nur am Rand des Teutoburger Waldes Löß zu finden ist, findet sich im Ravensberger Hügelland insbesondere in den Tälern eine fast durchgehende Bedeckung mit einer fruchtbaren, etwa 1 Meter mächtigen Lößschicht. Dieser Löß wurde im Quartär angelagert und verwitterte im Laufe der Zeit zu fruchtbaren Parabraunerden. Da sich unter dem Löß wasserundurchlässige Schichten befinden, sind insbesondere die Täler des Hügellandes feucht. Die hier vorherrschenden staunassen Pseudogleyen, die oft in den charakteristischen Sieken zu finden sind, eignen sich vielfach nur als Grünland.

An der Grenze zum Münsterland haben sich aus den Schmelzwassersanden des Eiszeitalters Podsole entwickelt. Wie auch im Ravensberger Hügelland mit seinen Sieken und Plaggeneschen, hat die historische Landbautechnik Einfluss auf die Böden im südlichen Stadtgebiet. Durch landwirtschaftliche Nutzung (teilweise auch Plaggenauftrag) haben sich teilweise tiefreichenden Humusböden gebildet.

In den Hanglagen des Osnings konnte sich eine tiefgründige Bodenbedeckung nicht halten. Hier dominieren die Festgesteine, die vielfach direkt an die Oberfläche treten. Eine Bedeckung dieser Gesteine ist im Kammbereich nur flachgründig. Im nordöstlichen Kammbereich und in einigen dem Kamm südwestlich vorgelagerten Kuppen, wie dem Käseberg und dem Bokelberg, finden sich vorwiegend flachgründige, steinige, tonig-lehmigen Kalkstein-Verwitterungsböden (Rendzinen). Im Bereich des südwestlichen Kammes finden sich eher flachgründige nährstoffarme, saure und steinige Heideböden (Podsole), die durch Verwitterung der Sandsteine des Erdmittelalters entstanden sind.[6]

Ausdehnung und Nutzung des Stadtgebiets

Bielefeld ist als „Kleine Großstadt“ klassifiziert und bedeckt eine Fläche von 257,91 km². Die größte Ausdehnung beträgt in Nord-Süd-Richtung etwa 22 km und in Ost-West-Richtung etwa 19 km. Die Flächennutzung in Bielefeld ist der folgenden Tabelle zu entnehmen.[7] Der Anteil an der Landwirtschaftsfläche ist um etwa fünf Prozentpunkte höher als bei vergleichbaren Städten in NRW. Rund 7,5 % der Stadtfläche sind als Naturschutzgebiet ausgewiesen.[8]

Fläche nach Nutzungsart Fläche in km² Anteil an Gesamtfläche
Landwirtschaftsfläche 95,75 37,13 %
Waldfläche 52,22 20,25 %
Gebäude-, Frei-, und Betriebsfläche 70,20 27,22 %
Siedlungs- und Verkehrsfläche 24,89 9,65 %
Wasserfläche 1,86 0,72 %
Sport- und Grünfläche 11,79 4,57 %
sonstige Nutzung 1,19 0,46 %

Nachbargemeinden

Bielefeld grenzt an folgende Städte und Gemeinden (im Uhrzeigersinn, beginnend im Norden): Spenge, Enger und Herford (alle Kreis Herford), Bad Salzuflen, Leopoldshöhe und Oerlinghausen (alle Kreis Lippe) sowie Schloß Holte-Stukenbrock, Verl, Gütersloh, Steinhagen, Halle (Westf.) und Werther (Westf.) (alle Kreis Gütersloh).

Stadtgliederung

Das Stadtgebiet Bielefelds ist in zehn Stadtbezirke eingeteilt. Jeder Stadtbezirk hat eine von der Bevölkerung gewählte Bezirksvertretung, die aus 19 Mitgliedern besteht. Vorsitzender der Bezirksvertretung ist der Bezirksvorsteher. Die Stadtbezirke sind wiederum amtlich in 92 Statistische Bezirke gegliedert. Im alltäglichen Sprachgebrauch wird für Ortsangaben in Bielefeld üblicherweise eine informelle Einteilung in Stadtteile verwendet. Diese Stadtteile entsprechen oftmals den ehemals selbständigen Gemeinden, die bei den Gebietsreformen von 1930 und 1973 nach Bielefeld eingemeindet wurden.

Lage der Stadtbezirke im Stadtgebiet
Bezirk Stadtteile
Brackwede Brackwede, Holtkamp, Quelle, Ummeln
Dornberg Babenhausen, Großdornberg, Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf, Schröttinghausen
Gadderbaum Bethel
Heepen Altenhagen, Baumheide, Brake, Brönninghausen, Heepen, Milse, Oldentrup
Jöllenbeck Jöllenbeck, Theesen, Vilsendorf
Mitte
Schildesche Gellershagen, Sudbrack, Schildesche
Senne Buschkamp, Windelsbleiche, Windflöte
Sennestadt Dalbke, Eckardtsheim, Heideblümchen, Sennestadt
Stieghorst Hillegossen, Lämershagen-Gräfinghagen, Sieker, Stieghorst, Ubbedissen
Datei:Bielefeld City.jpg: Bitte eine Gesamtbreite ohne Einheit angeben.Vorlage:Panorama/Wartung/Breite mit Einheit

Klima

Das Klima in Bielefeld wird durch die Lage im ozeanisch-kontinentalen Übergangsbereich Mitteleuropas und durch seine Lage am Teutoburger Wald bestimmt. Das Gebiet liegt überwiegend im Bereich des subatlantischen Seeklimas, weist aber teils temporäre kontinentale Einflüsse auf. Die Winter sind unter atlantischem Einfluss meist mild, die Sommer mäßig-warm, die Niederschläge relativ gleichmäßig verteilt. Die Jahresmitteltemperatur in Mitte liegt bei etwa 8,5 °Celsius, im in der Westfälischen Bucht liegenden Süden des Stadtgebiets bei etwa 9 °Celsius. In den Höhenlagen des Osnings ist die Jahresmitteltemperatur deutlich kühler und liegt bei etwa 7,5 bis 8 °Celsius.

Die Niederschläge sind maßgeblich durch die Lage am Teutoburger Wald beeinflusst. Insgesamt ist Bielefeld neben den Städten im Bergischen- und Siegerland eine der niederschlagsreichsten Großstädte Nordrhein-Westfalens. Die Jahresniederschläge liegen in allen Monaten deutlich über dem Landesschnitt. Die Niederschlagsmengen schwanken jedoch je nach Lage meist zwischen etwa 800 und 1000 mm Jahresniederschlag. Im Bereich des Stadtzentrums liegt der Jahresniederschlag bei etwa 890 mm. Da die vorherrschenden Winde meist aus Richtung Südwesten wehen und dabei feuchte Luft vom Atlantik mitbringen, kommt es an der Luvseite des Teutoburger Waldes, der die erste Barriere am Rand des Weserberglandes darstellt, zu ausgeprägtem Steigungsregen. Daher erreichen die Jahresniederschläge im und am Südrand des Osning Werte bis deutlich über 1000 mm. Die weiter in der Westfälischen Bucht gelegenen Orte im südlichen Stadtgebiet sind deutlich regenärmer. Hier liegt der Jahresniederschlag bei nur noch 750 mm. Auch die geschützten Lagen im Aatal im Ravensberger Hügelland und im Lee des Osning wiesen niedrigere Jahresniederschläge um 800 mm auf.[9][10]

Für weitere konkrete monatliche Werte insbesondere für die Monatstemperaturen wird auf die in vergleichbarer naturräumlicher Lage liegenden und nahen Städte Herford (vergleichbar mit dem Norden Bielefelds) und Gütersloh (vergleichbar mit den südlichen Stadtbezirken) verwiesen.

Siehe auch: Klima in Ostwestfalen-Lippe

Geschichte

Gründung und Entwicklung im Mittelalter

Alter Markt (1980)

Bereits zur Mitte des 9. Jahrhunderts wurde der Ort Bylanuelde erwähnt. Zu der Zeit wurde dem Kloster Corvey ein Mansus übertragen.[11] Die erste Erwähnung der Stadt Bielefeld stammt aus dem Jahr 1214 und ist in einer Vertragsurkunde des Grafen Hermann II. von Ravensberg und des Klosters Marienfeld zu finden. Bielefeld gehörte zu den zahlreichen Stadtgründungen des Mittelalters und entstand mit der Absicht, die Herrschaft des Landesherrn zu sichern, da sie an der Südgrenze der Grafschaft Ravensberg lag. Außerdem plante Hermann II., den Ort als Kaufmannsstadt und Hauptstadt der Grafschaft auszubauen, um so seine finanzielle Situation zu verbessern. Aufgrund ihrer Lage an der Kreuzung mehrerer alter Handelswege und an einem wichtigen Pass über den Teutoburger Wald entwickelte sich Bielefeld schnell zum Wirtschafts- und Finanzzentrum der Grafschaft Ravensberg und zog viele Kaufleute aus dem Umland und dem nahe gelegenen Münster an. Wie in der damaligen Zeit üblich, war Bielefeld durch Wassergräben und Mauern vom Umland abgetrennt. Nur tagsüber waren die Stadttore geöffnet. Das mittelalterliche Stadtbild wurde durch das damals wichtigste Handelszentrum der Stadt geprägt, den heutigen Alten Markt, sowie durch das Rathaus und die Altstädter Nicolaikirche.[12]

Um 1240 begann der Bau der Sparrenburg am westlichen Hang des Sparrenberges, die urkundlich erstmals 1256 erwähnt wird und nach ihrer Fertigstellung als Wohnsitz des Landesherrn und seines Gefolges diente. Außerdem sollte die Burg die Stadt und den Pass über die Berge des Teutoburger Waldes schützen. Allerdings hatte die Burg damals ein völlig anderes Aussehen als heute und bestand nur aus einer rechteckigen 45 mal 85 Meter großen Schildmauer, in deren Inneren sich ein Turm sowie Wohngebäude, Lagerräume und Stallungen befanden.

Ab 1293 entstand die Neustadt, als die zum Bau der Burg benötigten Handwerker am Fuße des Sparrenberges vor den Toren der Stadt siedelten. Die Neustadt wuchs ungeplant, hatte jedoch mit der Neustädter Marienkirche eine eigene Kirche, die später zur Familienkirche des Ravensberger Grafen Otto III. und seiner Gemahlin Hedwig umgebaut wurde. In dieser Zeit entstanden drei von einer Stadtmauer gesicherte Siedlungskerne: Das Marienstift, die Handwerkersiedlung an der heutigen Breiten Straße und die Adelshöfe nahe der heutigen Kreuzstraße. Altstadt und Neustadt hatten jeweils eine eigene Verwaltung, waren bis ins 16. Jahrhundert voneinander unabhängig und wurden erst 1520 zu einer Stadt vereinigt. In dieser Zeit hatten beide Städte zusammen rund 3.000 Einwohner.[12]

Nachdem die männliche Linie der Ravensberger Grafen ausgestorben war, fiel die Grafschaft und damit die Stadt Bielefeld im Jahr 1346 an die Grafschaft Berg, ab 1423 Herzogtum Jülich-Berg. Bielefeld lag räumlich weit entfernt vom Sitz des neuen Landesherrn und konnte sich relativ frei entfalten. Außerdem blieb die Stadt von den zahlreichen Kriegen des späten Mittelalters weitgehend verschont. Bei den Bewohnern, überwiegend Kaufleute und Handwerker, wuchs der Wohlstand, nicht zuletzt durch den Beitritt zur Hanse im 15. Jahrhundert.[12]

Reformation und Dreißigjähriger Krieg

1498 wurde am Jostberg ein Franziskanerkloster gegründet, das jedoch schon 1511 aufgrund von Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung, besonders jedoch wegen der zu großen Entfernung zur Stadt an den heutigen Klosterplatz in die Altstadt verlegt wurde. Das Gebäude am Jostberg, von dem heute nur noch die Grundmauern erhalten sind, war bereits in der Mitte des 16. Jahrhunderts verfallen. Das Kloster wurde 1829 säkularisiert. Im Jahr 1542 wurde in der Grafschaft Ravensberg und damit auch in Bielefeld die Reformation eingeführt.

Als Folge des Jülich-Klevischen Erbfolgestreites fiel die Grafschaft Ravensberg mit Bielefeld 1609 vorläufig durch einen in Bielefeld unterzeichneten Rezess an die Mark Brandenburg. Am 30. Oktober 1612 ereignete sich ein schweres Erdbeben in der Stadt, das große Schäden anrichtete. Im Vorfeld und im Verlauf des Dreißigjährigen Krieges (1618–1648) wurde die Sparrenburg nacheinander von holländischen, spanischen, schwedischen und französischen Truppen besetzt. Während der spanischen Besetzung um 1623 wurde die Stadt mit Kanonen von der Sparrenburg aus beschossen. 1636 belagerten Schweden und Hessen fast ein Jahr lang die spanischen Besatzungstruppen in der Burg, bevor diese 1637 die Festung übergaben. Ebenfalls in den Jahren 1636 und 1637 wütete die Pest in Bielefeld und forderte rund 350 Opfer. Durch den Westfälische Frieden, der 1648 in Münster geschlossen wurde, fiel die Grafschaft Ravensberg mit Bielefeld, Minden und Kleve an die Mark Brandenburg und damit an das Haus Hohenzollern, endgültig allerdings erst 1666. Seit dieser Zeit bis zum Jahr 1947 gehörte Bielefeld zu Brandenburg-Preußen.[13]

Im 17. Jahrhunderts begann die Entwicklung Bielefelds zur „Leinenstadt“, was in der damaligen Zeit vor allem Leinenhandel bedeutete. Die Bauern des Ravensberger Landes bauten auf ihren Ackerflächen anstatt Korn vorzugsweise den staatlich subventionierten Flachs an und verarbeiteten diesen in Heimindustrie zu Linnen oder Leinen. Dieses Leinen wurde in der Legge, einer Art Leinenbörse gesammelt und gehandelt. Die Legge war zudem eine Prüfanstalt, in der das Leinen vermessen, auf einwandfreie Verarbeitung geprüft und mit einem Gütesiegel versehen wurde. Der Leinenhandel führte zu einem gewissen Wohlstand in der Stadt, von dem noch heute die Patrizierhäuser am Alten Markt zeugen.[12]

Industrialisierung und Kaiserreich

Bielefeld um 1895

Im Jahr 1717 wurde in Bielefeld die erste Straßenbeleuchtung eingeführt. Ab 1722 verlor die Stadt durch die Gründung von Minden-Ravensberg wichtige Verwaltungsfunktionen an Minden. 1775 ließ Friedrich der Große aus den Steinen der teilweise abgerissenen Sparrenburg, die nur noch als Gefängnis benutzt wurde, Kasernen für die Bielefelder Garnison errichten. In der Regierungszeit Napoleons gehörte Bielefeld zum französischen Vasallenstaat Königreich Westphalen und der Schwarzbach, Johannisbach und die Aa bildeten von 1810 bis 1813 die Grenze zum Kaiserreich Frankreich, das damals auch die nordwestdeutsche Küstenregion umfasste. Von 1813 bis 1815 gehörte Bielefeld provisorisch zum Zivilgouvernement zwischen Weser und Rhein. Im Jahr 1815 wurde die Provinz Westfalen gegründet und bildete einen Teil des Königreichs Preußen. Zu dieser Zeit war das Stadtgebiet wesentlich kleiner als heute und das Umland gehörte zum Kreis Bielefeld. [12]

Um 1830 geriet das Bielefelder Leinenhandwerk in eine schwere Krise, da in Irland, England und Belgien mit der Produktion maschinell gewebter Stoffe begonnen wurde. Das handgewebte und -gesponnene Leinen konnte weder qualitativ noch quantitativ konkurrieren. Verschärft wurde die Situation der Einwohner Bielefelds durch eine Ernährungskrise im Jahr 1844. Die wirtschaftliche Not vieler Bielefelder führte zu Unruhen während der Revolution von 1848. Darüber hinaus verließen viele Menschen ihre Heimat in Ostwestfalen und wanderten nach Amerika aus.

Um 1860 entwickelte sich die Tabakproduktion im Ravensberger Land. Die Tabakfabrik Crüwell in Bielefeld, eine der bedeutendsten ihrer Art in Deutschland, vergab bestimmte Arbeiten in Heimproduktion, so dass die Landbevölkerung neue Verdienstquellen fand. Das Zentrum der Tabakproduktion war allerdings in Bünde.[14]

Als 1847 die Anbindung an die Cöln-Mindener Eisenbahn fertiggestellt wurde, entwickelten sich alsbald Fabriken, da nun die Anlieferung und der Abtransport von Rohstoffen beziehungsweise Fertigwaren in großen Mengen erfolgen konnte. Mit der Ravensberger Spinnerei entstand ein Unternehmen, das sich zur größten Flachsspinnerei Europas entwickelte. Schon im Jahr 1870 war Bielefeld das Zentrum der Textilindustrie in Deutschland, in dem sich etwa elf Prozent aller Spindeln und Webstühle im gesamten Staatsgebiet befanden. Die Verbindung von Industrialisierung mit ländlicher Heimproduktion und die Herkunft der meisten Industriearbeiter aus bäuerlicher Nebenerwerbswirtschaft spiegelte sich in der Stadtstruktur wider. Die Bevölkerung wohnte, anders als in vielen Industriestädten, weder in Mietskasernen noch in planmäßig angelegten gleichförmigen Siedlungen, sondern vorzugsweise in freistehenden Häusern, die ähnlich dem Westfalenhaus aus Wohnung, Stallraum und Erntelager bestanden. So begann die Zersiedlung in und um Bielefeld schon lange vor der Massenmotorisierung.[12]

1867 wurden die Von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel im heutigen Stadtteil Gadderbaum gegründet. Neben der Textilindustrie entwickelte sich der Maschinenbau, wodurch zum Ende des 19. Jahrhunderts kaum noch Maschinen mehr importiert werden mussten. Heute ist Bielefeld der fünftgrößte Maschinenbaustandort Deutschlands. Zum Ende des 19. Jahrhundert wurde die Nahrungsmittelindustrie für Bielefeld bedeutsam. Mit dem Oetker-Konzern entstand einer der größten Nahrungsmittelhersteller Europas. Begonnen hatte August Oetker 1891 in seiner Apotheke in der Niedernstraße mit dem Verkauf und der Weiterentwicklung von Backpulver.

Am 1. Oktober 1878 wurde die Stadtgemeinde Bielefeld aus dem Kreis Bielefeld ausgegliedert und zur kreisfreien Stadt. Die Infrastruktur wurde weiter ausgebaut. Im Jahr 1900 fuhr die erste elektrische Straßenbahn und 1901 wurden die Bielefelder Kreisbahnen nach Schildesche, Werther und Enger eröffnet und im Februar 1954 wieder stillgelegt.[14]

Dank der prosperierenden Industrie stieg die Einwohnerzahl stark an, daran konnte auch der Erste Weltkrieg nichts ändern. Die Einwohnerzahl wuchs von 8.150 im Jahr 1848 nach Eingemeindungen von Teilen von Quelle und Gadderbaum auf 82.580 im Jahr 1914. Im August 1914 meldeten sich viele Kriegsfreiwillige für den Kriegsdienst im Ersten Weltkrieg (1914–1918) und Ende 1914 standen rund 10.000 Bielefelder unter Waffen, vozugsweise im Infanterieregiment 55, das an der Westfront eingesetzt wurde. Nach dem Kriegsende im November 1918 traten Volks- und Soldatenräte unter der Führung von Carl Severing zusammen, um die eben entstandene parlamentarische Regierung zu unterstützen und eine Selbstverwaltung aufzubauen.[15]

Weimarer Republik und Nationalsozialismus

Beisetzung von Opfer eines Bombenangriffs auf die Von Bodelschwinghsche Anstalten Bethel am 25. September 1940

Angesichts der wirtschaftlichen Not breiter Bevölkerungskreise kam es 1919 zu Unruhen und zur Erstürmung des Bielefelder Wochenmarktes durch hungrige Menschen, die zum Schußwechsel zwischen Reichswehr und Demonstranten führte. 1920 wurde zeitweilig der Belagerungszustand über Bielefeld verhängt und auf einer Großdemonstration protestierten 10.000 Bürger gegen die kritische soziale Lage.

Bielefelds Oberbürgermeister Rudolf Stapenhorst führte Verhandlungen mit den angrenzenden selbständigen Gemeinden, die schließlich einer Eingemeindung zustimmten, so dass die Stadt am 1. Oktober 1930 mit rund 130.000 Einwohnern die 50. deutsche Großstadt wurde.[15] Als 1933 die Nationalsozialisten an die Macht kamen, wurden in Bielefeld alle anderen Parteien im Rahmen der sogenannten Gleichschaltung zwangsweise aufgelöst. Den Widerstand von Kommunisten und Sozialdemokraten beantworteten die Nazis mit der Verhaftung von 260 Menschen wegen politischer Delikte und ließen sie zu langen Haftstrafen verurteilen. Das Amt des Oberbürgermeisters übernahm 1935 mit Friedrich Budde ein Mitglied der NSDAP.[15]

1938 wohnten in Bielefeld rund 900 Bürger jüdischen Glaubens. Die jüdische Gemeinde verfügte über eine prächtige im Jahr 1905 eingeweihte Synagoge in der Turnerstraße, die am 9. November 1938 in der Reichspogromnacht von den Nazis niedergebrannt wurde. Erst nach vier Stunden traf die Feuerwehr ein, die jedoch weisungsgemäß lediglich die Nachbarhäuser vor dem Übergreifen der Flammen schützte. Während die Privatwohnungen der Juden weitgehend verschont blieben, wurden die überwiegend in der Bielefelder Innenstadt gelegenen Geschäfte verwüstet und teilweise geplündert. Viele Juden flohen ins Ausland, als ihnen die Führung von Geschäften und Handwerksbetrieben von den Nazis untersagt und ihr Vermögen beschlagnahmt wurde. Der ersten Deportation Bielefelder Juden am 13. Dezember 1941 nach Riga folgten acht weitere nach Auschwitz, Warschau und Theresienstadt. Von den insgesamt 460 deportierten Juden überlebten nur rund 60 den Holocaust.[16]

Mit Beginn des Zweiten Weltkrieges stellte sich die Industrie der Stadt auf die Herstellung von Rüstungsgütern um. Da immer mehr Männer zur Wehrmacht eingezogen wurden, mangelte es bald an Arbeitskräften. Das führte zum Einsatz von insgesamt 14.721 Zwangsarbeitern, überwiegend Ukrainerinnen und Polen, die in die Region Bielefeld verschleppt und zur Zwangsarbeit verpflichtet wurden.

Die ersten Bombenangriffe auf Bielefeld fanden im Juni 1940 statt, richteten jedoch keinen größeren Schaden an. Der schwerste Luftangriff auf die Stadt erfolgte am 30. September 1944, der 649 Menschen das Leben kostete und den größten Teil der Altstadt und viele historische Bauten zerstörte. Während des Krieges kamen in Bielefeld mehr als 1.300 Menschen durch Bomben ums Leben, etwa 15.600 Wohnungen wurden zerstört oder stark beschädigt.

Am 4. April 1945 näherte sich die 3. US-Panzerdivision der Stadt vom Süden her und konnte Bielefeld nahezu kampflos einnehmen. Den Amerikanern folgten knapp eine Woche später die Engländer und richteten eine Militärregierung ein.[12]

Wiederaufbau und Entwicklung bis zur Gegenwart

Stadtbild 1961. Zu sehen sind unter anderem die Rümpfe der Türme von Marien- (vorne rechts) und Nicolaikirche (Bildmitte).

Die Zeit nach dem Krieg war durch eine beispiellose Aufbruchstimmung geprägt. Viel zerstörte historische Bausubstanz wurde durch moderne Bauten ersetzt, die der Stadt ein völlig neues Gesicht gaben. Die am Boden liegende Industrie wurde binnen weniger Jahre wieder aufgebaut und es begann ein Wirtschaftsaufschwung ohnegleichen. Die Textilindustrie verlor jedoch immer mehr an Bedeutung, während sich die Stadt, wie viele andere Großstädte, zu einem Dienstleistungszentrum entwickelte. Bielefeld wurde außerdem eine Garnisonstadt der Britischen Rheinarmee.

Die Einwohnerzahl stieg durch den Zustrom von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen sprunghaft an und betrug 1955 bereits 155.000.

Die am Reißbrett geplante Sennestadt im Jahr 1961

Eine städtebauliche Besonderheit bildet die Sennestadt. Die Wohnungsnot der Nachkriegsjahre zwang die Stadtplaner zu einer raschen Lösung. So entstand ab 1956 auf dem Gebiet der Gemeinde Senne II eine auf dem Reissbrett geplante Wohnstadt ohne Kreuzungen, die zunächst vornehmlich von Flüchtlingen und Heimatvertriebenen bezogen wurde und heute rund 21.500 Einwohner zählt.

Ab den 1960er Jahren plante der Rat der Stadt eine großflächige Stadtsanierung vor allem im westlichen Stadtgebiet. Hier sollten vorzugsweise Verkehrswege entstehen, wie zum Beispiel der Ostwestfalendamm. Viele alte Häuser waren davon bedroht abgerissen zu werden. Bürger der Stadt hielten dagegen und konnten mit demokratischem Engagement einige Veränderungen verhindern.[17]

Im Jahr 1969 wurde die Universität Bielefeld gegründet. Im Westen der Stadt am Fuß des Teutoburger Waldes entstand das Gebäude für eine Campus-Universität. Sie ist eine der wenigen Hochschulen, die nahezu alle Fakultäten unter einem Dach vereint, und genießt heute mit mehr als 20.000 Studierenden einen ausgezeichneten Ruf unter den deutschen Hochschulen.[12]

1973 wurde Bielefeld im Rahmen des Bielefeld-Gesetzes mit den Städten und Gemeinden des Kreises Bielefeld mit Ausnahme weniger Gebiete zu einer neuen kreisfreien Stadt Bielefeld zusammengeschlossen. Gleichzeitig wurde der Kreis Bielefeld aufgelöst. Die Einwohnerzahl der Stadt stieg damit auf über 300.000 Bürger an. 1991 wurde die Stadtbahn Bielefeld nach über zwanzigjähriger Bauzeit mit ihren Innenstadttunneln in Betrieb genommen.[12]

Eingemeindungen

Altes Rathaus
Neues Rathaus

Zum 1. April 1900 wurden Teile der Gemeinde Gadderbaum sowie das Gebiet der Sparrenburg nach Bielefeld eingegliedert. 1907 folgten Teile der Gemeinde Quelle sowie der Hof Meyer zu Olderdissen und der Schildhof. Am 1. Oktober 1930 kamen die Gemeinden Schildesche Dorf, Sieker und Stieghorst sowie Teile der Gemeinden Gellershagen, Großdornberg, Heepen, Hoberge-Uerentrup, Oldentrup, Schildesche Bauerschaft und Theesen aus dem Kreis Bielefeld zur Stadt Bielefeld.

Die bislang umfangreichste Gebietsreform, geregelt im Gesetz zu Neugliederung des Raums Bielefeld, trat zum 1. Januar 1973 in Kraft. Aus dem Kreis Bielefeld kamen die Städte Brackwede und Sennestadt sowie die Gemeinden Gadderbaum, Senne I, Babenhausen, Großdornberg, Hoberge-Uerentrup, Kirchdornberg, Niederdornberg-Deppendorf, Altenhagen, Brake, Brönninghausen, Heepen, Hillegossen, Lämershagen-Gräfinghagen, Milse, Oldentrup, Ubbedissen, Jöllenbeck, Theesen und Vilsendorf zu Bielefeld; außerdem aus dem Kreis Halle die Gemeinde Schröttinghausen. Der Kreis Bielefeld wurde aufgelöst.

Siehe auch: Geschichte des Kreises Bielefeld

Einwohnerentwicklung

Hauptartikel: Einwohnerentwicklung von Bielefeld

Die Bevölkerungszahl Bielefelds überschritt 1930 in den damaligen Grenzen die Marke von 100.000 und machte die Stadt damit zur Großstadt. In der Nachkriegszeit stieg die Bevölkerungszahl bis 1961 auf über 175.000. Nach einem leichten Rückgang bis 1972 wuchs die Einwohnerzahl 1973 durch die Eingemeindung fast aller zum Kreis Bielefeld gehörenden Orte, darunter Brackwede mit 39.856, Sennestadt mit 20.187 und Senne I mit 17.421 Einwohnern (Bevölkerungszahlen von 1970), auf mehr als 320.000. Ihren bisherigen Höchststand mit über 328.000 erreichte die Einwohnerzahl im Jahre 2003. Am 31. Dezember 2007 betrug die amtliche Einwohnerzahl nach Fortschreibung des Landesamtes für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen 324.912 (nur Hauptwohnsitze und nach Abgleich mit den anderen Landesämtern). Damit steht Bielefeld unter den deutschen Großstädten an 18. und innerhalb Nordrhein-Westfalens an achter Stelle.

Politik

Kommunalpolitik

Siehe auch: Geschichte der Stadtoberhäupter von Bielefeld

1994 wurde in Bielefeld die Doppelspitze in der Stadtverwaltung aufgegeben. Seither gibt es nur noch den hauptamtlichen Oberbürgermeister. Dieser ist oberster Repräsentant der Stadt, Vorsitzender des Rates und Leiter der Stadtverwaltung. Er wird seit 1999 direkt von der Bevölkerung gewählt.

In der Stichwahl zum Oberbürgermeisteramt am 10. Oktober 2004 erhielt Eberhard David (CDU) 50,06 % der abgegebenen Stimmen und damit 137 Stimmen mehr als SPD-Kandidat Pit Clausen, für den 49,94 % stimmten. Eberhard David wird zur Kommunalwahl 2009 nicht mehr kandidieren.

Der Rat der Stadt Bielefeld hat gegenwärtig 61 Mitglieder. Der Oberbürgermeister besitzt eine Stimme von Amts wegen. Die restlichen 60 Ratsmitglieder verteilen sich seit der Kommunalwahl vom 26. September 2004 auf die einzelnen Parteien wie folgt:[18]

Parteien 26. September 2004 1999
Anteil Sitze ±Anteil ±Sitze Anteil Sitze
CDU 36,8 % 22 −8,9 % −10 45,7 % 32
SPD 31,4 % 19 +0,1 % −3 31,3 % 22
GRÜNE 15,4 % 9 +4,8 % +1 10,6 % 8
Bürgergemeinschaft für Bielefeld (BfB) 6,4 % 4 +0,1 % ±0 6,3 % 4
FDP 4,3 % 2 +1 % ±0 3,3 % 2
LINKE 2,7 % 2 −0,1 % ±0 2,8 % 2
Bürgernähe 2,9 % 2 +2,9 % +2
Wahlbeteiligung 53,8 % −4,1 % 57,9 %

Wappen

Datei:Wappen Bielefeld.svg

Blasonierung: Das Stadtwappen zeigt im goldenen Feld unter einem roten, zinnenbewehrten und mit zwei Mauertürmchen bestandenen offenen Mauerbogen einen silbernen Schild mit drei roten Sparren.[19]

In der Grundform gibt es dieses Wappen seit 1263; damals galt es als Wappen der Altstadt. Als 1520 die Alt- mit der Neustadt vereinigt wurde, wurde das Wappen offizielles Wappen der nun vereinigten Stadt. Bis ins 19. Jahrhundert hat sich daran nichts geändert, doch dann kamen Löwen innerhalb von Wappen immer mehr in Mode, so dass das Wappen von da an von zwei Löwen getragen wurde. Seit 1973 ist das Wappen in Schildform und ohne Löwen das offizielle Wappen der Stadt Bielefeld. Das Schild mit den Sparren entspricht dem Wappen der Grafschaft Ravensberg, deren Hauptstadt Bielefeld einst war.

Städtepartnerschaften

Bei einem Besuch von Bildungsfachleuten aus dem englischen Rochdale bei Gewerkschaftsvertretern in Bielefeld kam den Beteiligten die Idee einer Städtepartnerschaft, die 1953 eingegangen wurde. Als Symbole der Partnerschaft ist in Rochdale eine Brücke und in Bielefeld der Park vor der Ravensberger Spinnerei nach der jeweiligen Partnerstadt benannt. An der Nicolaikirche in Bielefeld steht darüber hinaus eine englische Telefonzelle.

Der Stadtbezirk Brackwede unterhält seit 1958 eine Partnerschaft mit Enniskillen in Nordirland. Ausgangspunkt der Partnerschaft war der Auftritt der Royal-Inniskilling-Dragoon-Guards auf dem Brackweder Schützenfest 1957. Zum Zeichen der Freundschaft wurde eine Straße in Brackwede nach der Partnerstadt benannt. Regelmäßige Schüleraustausche des Brackweder Gymnasiums mit der Portora Royal School gehören zum Partnerschaftsprogramm.

Die Folklore Gruppe Cercle Celtic aus dem französischen Concarneau hatte 1967 einen Auftritt in der damals noch eigenständigen Gemeinde Senne. 1973 entwickelten sich die geschlossenen Freundschaften zu einer festen Partnerschaft mit dem heutigen Stadtbezirk. In den Städten sind heute Straßen nach der jeweiligen Partnerstadt benannt.

Der Bielefelder Gerhard Hoepner pflegte privat Kontakt zu Andreas Meyer, der ins israelische Nahariya ausgewandert war. Hieraus entwickelte sich 1980 eine Städtepartnerschaft. Heute gibt es in Bielefeld ein Fenster zwischen den beiden Rathäusern und eine Straße, die nach der Partnerstadt benannt sind. In Nahariya konnte eine Kirche aus dem 6. Jahrhundert mit Spenden aus Bielefeld restauriert werden. Daher wird sie heute Bielefelder Kirche genannt. Das Gymnasium in Heepen und die Amalschule in Nahariya pflegen ebenfalls eine gute Partnerschaft.

Als Folge eines Beschlusses des Bundestages zur militärischen Nachrüstung im Winter 1983/84 nahm Bielefeld Kontakt zur russischen Stadt Weliki Nowgorod auf. Aus dem Briefkontakt entwickelte sich eine Städtepartnerschaft, die 1987 eingegangen wurde. Eine Straße im neuen Bahnhofsviertel und eine Eiche an der Sparrenburg wurden nach der Partnerstadt benannt. In den 1990er Jahren wurden viele Hilfstransporte in die russische Partnerstadt unternommen. Noch heute werden soziale Projekte in Weliki Nowgorod finanziell unterstützt. Regelmäßig tauschen sich Schulen und Universitäten aus.

Die Deutsch-Polnische Gesellschaft in Bielefeld initiierte 1991 eine Partnerschaft mit der polnischen Stadt Rzeszów. Die Rzeszówstraße in Bielefeld zeigt die Verbundenheit. Schulen und Universitäten der Städte tauschen sich regelmäßig aus.

Seit 1984 pflegt Bielefeld Kontakte zu Estelí in Nicaragua, die 1995 zu einer festen Städtepartnerschaft ausgebaut wurden. Die Stadt wurde 1998 durch einen Hurrikan verwüstet und konnte mithilfe von Spendengeldern aus Bielefeld und anderen Partnerstädten wieder aufgebaut werden. Die Partnerschaft wird von den Bielefelder Schulen gestützt, die mit den Schulen in Estelí gemeinsame Projekte durchführen.

Bielefeld hat Patenschaften für die ehemals ostdeutschen Städte Gusew (früher Gumbinnen/Ostpreußen) in Russland sowie Wiazów (früher Wansen/Schlesien) und Ziebice (früher Münsterberg/Schlesien) in Polen übernommen. Für die heimatvertriebenen Bewohner dieser Städte gewährte Bielefeld nach dem Zweiten Weltkrieg Hilfestellung bei der sozialen und wirtschaftlichen Eingliederung.[20]

Sehenswürdigkeiten

Sakralbauten

Altstädter Nicolaikirche

Die Altstädter Nicolaikirche ist die älteste der Bielefelder Stadtkirchen. Sie war ursprünglich eine dreischiffige gotische Hallenkirche, die Anfang des 14. Jahrhunderts vergrößert und zur Bürger-/Kaufmannskirche ausgebaut wurde. Zuvor wurde sie 1236 vom Paderborner Bischof Bernard zur eigenständigen Pfarrkirche erhoben. Dreimal täglich (um 9.00, 12.30 und 18:00 Uhr) gibt es ein Glockenspiel zu hören. Der wertvollste Besitz dieser Kirche ist ein Antwerpener Retabel, das mit neun geschnitzten Szenen und über 250 Schnitzfiguren verziert ist. In ihrer heutigen Form ist die Kirche bis auf den unteren Teil des Turmes ein Neubau, der in Anlehnung an die am 30. September 1944 zerstörte Vorgängerkirche entstanden ist. Die Kirche verfügt über ein kleines Museum, in dem unter anderem Überbleibsel aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg sowie alte Fotografien und diverse andere Ausstellungsstücke gezeigt werden.

Die Neustädter Marienkirche ist eine hochgotische Hallenkirche mit zwei Türmen von 1293. Die Türme wurden jedoch erst Anfang des 16. Jahrhunderts mit gotischen Turmhelmen vollendet. Die gotischen Turmhelme wurden bei einem Sturm zerstört und durch barocke Hauben ersetzt. Diese Kirche ist das kunsthistorisch gesehen wertvollste Baudenkmal Bielefelds und hat eine Länge von 52 m sowie eine Höhe von 78 m. Im Jahr 1553 war sie Ausgangspunkt der Bielefelder Reformation. Sie verfügt über einen wertvollen Flügelaltar mit 13 verschiedenen Bildern, den so genannten Marienaltar. Die Bilder wurden von einem anonymen Maler im Jahr 1400 geschaffen. Auf ihnen sind Situationen, die Himmel und Erde, Gott und Mensch, Christus und Maria deuten, zu sehen. Die Kirche diente eine Zeit lang als Grablege der Grafen von Ravensberg. An der Nordseite des Chores befindet sich die Tumba des Grafen Otto III. von Ravensberg und seiner Gemahlin Hedwig zur Lippe, die wohl kurz nach 1320 entstanden ist. Auf der Südseite ist die Tumba des Grafen Wilhelm II. († 1428) und seiner Gemahlin Adelheid von Tecklenburg († 1429). Zur weiteren Ausstattung gehören ein spätgotischer Kruzifixus vom Anfang des 16. Jahrhundert und eine geschnitzte Kanzel von 1681 bis 1683 vom Bielefelder Meister Bernd Christoph Hattenkerl. Im Zweiten Weltkrieg wurde die Kirche schwer beschädigt. Unter anderem wurden bei einem Luftangriff die bis dato barocken Turmhelme zerstört. Nach dem Krieg wurden diese 1965 in gotischer Form neu errichtet und erhielten ihre extrem spitze Form.

Süsterkirche

Mitten in der Altstadt steht die im 16. Jahrhundert entstandene Süsterkirche. An dieser Stelle wurde es im Jahr 1491 zwölf Augustinerinnen gestattet, ein eigenes Kloster zu gründen. Sie widmeten sich der Kranken- und Armenversorgung. Im Jahr 1616 wurde das Kloster jedoch aufgrund mangelnder Wirtschaftlichkeit aufgegeben und an die Stadt übergeben. Heute ist sie die Kirche der einzigen evangelisch-reformierten Kirchengemeinde Bielefelds. Von den anschließenden Gebäuden des ehemaligen Klosters zum Marienthal blieb nur Süsterplatz 2 erhalten. Der quadratische zweigeschossige Bau mit Satteldach entstand im Kern bereits zwischen 1500 und 1600 und dient heute als Pfarrhaus. Im 18./19. Jahrhundert wurde er durchgreifend umgebaut unter Veränderung der Geschosshöhen. Der Vordergiebel zum Süsterplatz wurde dabei in neugotischen Formen dekoriert.

Die katholische Pfarrkirche St. Jodokus war ursprünglich die Kirche eines Franziskanerklosters und wurde 1511 erbaut. Zunächst (ab 1498) befand sich dieses Kloster am Jostberg, wurde dort jedoch schon 1507 aufgrund von Schwierigkeiten bei der Wasserversorgung wieder aufgegeben und an den heutigen Klosterplatz verlegt. Von diesem alten Kloster am Jostberg sind teilweise noch Ruinen erhalten. Das Kloster in der Altstadt wurde 1829 aufgelöst. Im Innern der Kirche befinden sich die „Schwarze Madonna“ von 1220, eine Holzplastik des heiligen Jodokus von 1480 sowie die Ikonenwand von Saweljew aus dem Jahr 1962. Die Kirche Heilig Geist an der Spandauer Allee im Bielefelder Ortsteil Dornberg gilt als ein Kleinod unter den modernen Kirchen im ostwestfälischen Raum. Sie wurde Anfang der 1990er Jahre in Bielefeld-Dornberg als Nachfolgekirche für die beiden für die wachsende Gemeinde zu klein gewordenen Kirchen Heilig Geist im Wellensiek und Heilige Familie, Bielefeld-Uerentrup, erbaut.

Profanbauten

Das Crüwellhaus am Alten Markt

Der Alte Markt bildet das Herzstück der Bielefelder Altstadt. An seiner Nordseite befindet sich das Theater am Alten Markt. Der äußerlich unscheinbare Bau lässt kaum erahnen, dass in ihm noch umfangreiche Reste des mittelalterlichen Rathauses stecken. Das Altstädter Rathaus wurde 1424 erstmals urkundlich erwähnt. Der erste Rathausbau ist an dieser Stelle vermutlich wohl bereits im 13. Jahrhundert entstanden. Von diesem dürften noch Teile im jetzigen Kellergeschoss vorhanden sein. Ab 1538 wurde mit einem Neu- bzw. Erweiterungsbau begonnen, der spätestens 1569 vollendet war. Hierbei handelte es sich um einen zweigeschossigen Bruchsteinbau über hohem Sockelgeschoss mit zwei in Werkstein aufgeführten Schaugiebeln. Der auf einer Zeichnung des 19. Jahrhundert überlieferte westliche Staffelgiebel war in Anlehnung an das Münsteraner Rathaus und das nahe gelegene Crüwellhaus noch in spätgotischen Formen gestaltet. Über dem schon Renaissanceformen aufweisenden Hauptportal an der Niedernstraße war ein 1562 bezeichnetes Adam-und-Eva-Relief (jetzt im Foyer des Neuen Rathauses) angebracht. 1820–1821 erfolgte ein durchgreifender Umbau und die Erhöhung des Wandkastens, um das Innere besser nutzen zu können. Dabei wurde der Abbruch der beiden Giebel vorgenommen. Anschließend kam es zu einer Dekorierung des Außenbaus in klassizistischen Formen und zur Verlegung des Haupteingangs mit Freitreppe an die Marktseite. Das hohe Satteldach wurde außerdem durch ein niedriges Krüppelwalmdach ersetzt. Nach der Erbauung des Neuen (heute: Alten) Rathauses am Niedernwall im Jahre 1904 diente es nur noch als Sitz untergeordneter Behörden und der Stadtbibliothek. 1906 wurde ein Arkadengang an der Niedernstraße (so genannter Hochzeitsbogen) für den Fußgängerverkehr eingebaut. Am 30. September 1944 wurde der Bau mehrfach von Brandbomben getroffen. Nach dem völligen Ausbrennen des Alten Rathauses erfolgte ab 1949 der Wiederaufbau durch Hanns Dustmann unter weitgehender Verwendung des spätmittelalterlichen Wandkastens. Seitdem wird es als „Theater am Alten Markt“ und als Volkshochschule „Die Brücke“ genutzt. Um beiden Einrichtungen unterbringen zu können, wurde im Norden ein niedrigerer Erweiterungsbau angefügt. Bei der Wiederherstellung der Fassaden kam es zu einer Entfernung des klassizistischen Dekors und der Gestaltung des Äußeren in schlichten Formen, so dass das noch weitgehend aus dem Spätmittelalter stammende Gebäude heute wie ein Nachkriegs-Neubau erscheint, der noch deutliche Anklänge an die so genannte Heimatschutzarchitektur zeigt. Der jetzige Bau ist ein zweigeschossiger Putzbau von sieben Achsen mit hohem, von zahlreichen Gauben belebten Walmdach. An der zur Niedernstraße hin orientierten Schmalseite befindet sich der als Laubengang gestaltete Hochzeitsbogen, an der Marktseite ein schlichtes Portal mit doppelläufiger Freitreppe. Die östlichen drei Joche des Kellergewölbes wurden 1995 saniert und dienen seitdem als Weinstube. Die Kreuzgratgewölbe sind noch zum Teil mit den Schlusssteinen von 1538 versehen, die sich allerdings nicht mehr an ursprünglicher Stelle befinden.

Bürgerliche Wohnbauten

Von den noch zu Beginn des Zweiten Weltkrieges in größerer Zahl vorhandenen bürgerlichen Wohnbauten des späten Mittelalters und der Frühen Neuzeit sind nur wenige erhalten:

Das derzeit älteste bekannte Bürgerhaus ist Obernstraße 51. Es wurde nach dendrochronologischer Datierung 1485 errichtet. 1592 kam es zu einem umfassenden Umbau, bei dem es unter anderem mit einem neuen reich beschnitzten Fachwerk-Giebel versehen wurde. Von 1991 bis 1993 wurde das Gebäude durchgreifend erneuert und durch einen modernen Anbau ergänzt. Obwohl auch historische Befunde beseitigt wurden, ist die ursprüngliche Aufteilung des Inneren mit Diele, den seitlichen Stubeneinbauten und dem unterkellertem Saal bis heute nachvollziehbar geblieben.

Ebenfalls noch aus dem Spätmittelalter stammt Obernstraße 32. Das schlichte zweigeschossige Giebelhaus mit Krüppelwalmdach wird im Äußeren wesentlich durch einen Umbau geprägt, der zur Mitte des 19. Jahrhunderts durchgeführt wurde. Die ältesten Teile entstanden bereits im frühen 16. Jahrhundert.

Einer der bekanntesten Wohnbauten ist das ab 1530 errichtete Crüwell-Haus (Obernstraße 1). Der spätgotische Stufengiebel entstand nach dem Vorbild Münsteraner Bauten. Ähnliche, jedoch später entstandene Beispiele gibt es in Herford (Bürgermeisterhaus, bezeichnet 1538) und Lemgo (Haus Wippermann 1576). Die Front wurde im 19. Jahrhundert überarbeitet und im Erdgeschoss durch Ladeneinbauten verändert. Im Zweiten Weltkrieg ausgebrannt, wurde das Haus 1949 unter Erhaltung der historischen Fassade neu errichtet. Beim Wiederaufbau wurden anstelle der großen Schaufenster kleinere Kreuzstockfenster eingesetzt. Im Treppenhaus befinden sich ca. 7000 historische Delfter Kacheln aus dem 16. bis 18. Jahrhundert Es handelt sich wohl um die größte Sammlung dieser Art in Nordwestdeutschland.

Battig-Haus von 1680, rechts

Vom Battig-Haus (Alter Markt 3) blieb nach schwerer Kriegszerstörung nur der 1680 bezeichnete Volutengiebel erhalten, der in den Komplex der Lampe-Bank einbezogen wurde. Die Schaufront ist noch stark von der so genannten „Weserrenaissance“ beeinflusst, die Art der Staffelfüllungen ist jedoch schon dem Barock verpflichtet. Der nach 1945 durchgeführte Wiederaufbau erfolgte unter Erhaltung der Fassade, wobei die Schaufenster durch kleinere Öffnungen ersetzt wurden.

An der Obernstraße 38 befindet sich ein Fachwerkbau mit klassizistischer Fassade, die dem älteren Hauskörper in der 1. Hälfte des 19. Jahrhundert vorgeblendet wurde. Die Erdgeschosszone ist in jüngerer Zeit durch Ladeneinbauten verändert worden.

Adelshöfe

Von den im Jahre 1718 genannten 17 Adelshöfen sind noch einige erhalten:

Als Keimzelle der Stadt gilt der an der Welle gelegene Waldhof. Er soll aus einem der Höfe hervorgegangen sein, die bereits vor der Stadtgründung bestanden. Das lang gestreckte Gebäude stammt im Kern sicher noch aus dem Mittelalter und wurde im 16. Jahrhundert umgebaut. Damals entstand die 1585 bezeichnete Utlucht mit Volutengiebel. Der östliche Gebäudeteil besaß bis zum Zweiten Weltkrieg ein Fachwerk-Obergeschoss.

Am Klosterplatz befindet sich der auch als Wörmanns Hof bezeichnete Korff-Schmisinger Hof. Das mit Fächerrosetten versehene und reich beschnitzte Fachwerk-Obergeschoss soll um 1640 entstanden sein. Beim Bau der Klosterplatzschule wurde der ehemals etwa doppelt so lange Bau erheblich verkürzt.

In unmittelbarer Nähe liegt der Wendtsche Hof (Hagenbruchstraße 8). Der zweigeschossige Bau entstand im 16. Jahrhundert und wurde im 19. und frühen 20. Jahrhundert mehrfach verändert. Die rückwärtigen Teile wurden weitgehend in Fachwerk erneuert. Im Innenhof befindet sich ein polygonaler Treppenturm.

Spiegelshof

Der 1540 bezeichnete Spiegelshof ist ein zweigeschossiger verputzter Bruchsteinbau im Stil der so genannten Weserrenaissance. Die Schmalseiten werden von Radzinnengiebeln geschmückt. Das Treppenhaus wurde 1682 angefügt. Das Innere wurde im Laufe der Zeit immer wieder verändert; im hinteren Teil des Gebäudes blieb dennoch ein unterkellerter Saal mit Balkendecke erhalten. Heute beherbergt Spiegels Hof das Naturkundemuseum.

Eine noch aufwendigere Fassade besitzt der Grestsche Hof. Er wurde vermutlich in der zweiten Hälfte des 16. Jahrhunderts vielleicht auf den Fundamenten eines Stadtmauerturmes erbaut. Der prachtvolle Renaissancebau bildet seit 1870 den Nordflügel des Ratsgymnasiums. Zu dieser Zeit wurde der Dachbereich verändert.

Als zweigeschossiger Putzbau präsentiert sich Meinders Hof (Obernstraße 40). Das originelle barocke Eingangportal ist mit der Jahreszahl 1669 beschriftet. Weitere Veränderungen erfolgten im 19. Jahrhundert. Im Inneren des Erdgeschosses blieben ein 1670 datierter Kamin und Reste von barocken Stuckdecken erhalten.

Wiederverwendete Reste zerstörter Bauten

Alter Markt 5. Den schlichten Nachkriegsbau ziert ein 1593 bezeichneter Volutengiebel in Formen der Weserrenaissance, der ursprünglich zu Obernstraße 29 (Brünger) gehörte. Der kriegsbeschädigte Ursprungsbau wurde 1962 unter Sicherstellung des Giebels abgebrochen. Zunächst auf den städtischen Bauhof verbracht, fand dieser 1976 an seinem jetzigen Standort Aufstellung. Er ist in Einzelformen mit Markt 32 in Bad Salzuflen verwandt.

Niedernstraße 3. In den schlichten Nachkriegsbau wurde ein mittelalterlicher Keller mit Tonnengewölbe integriert.

Obernstraße 36 (Sparkasse). Dem 1975 entstandenen Gebäude wurde ein Dreiecksgiebel (bezeichnet 1606) vom ehemaligen Haus Obernstraße 9 vorgeblendet.

Die 55er-Kaserne an der Hans-Sachs-Straße wurde 1775/77 auf dem Gelände des Hatzfeldschen Adelshofes errichtet. Dabei wurden Verblendsteine von den Festungsmauern der Sparrenburg verwendet. Es ist ein lang gestreckter Massivbau, dessen Mittelrisalit ein Wappen krönt. Bei der Erweiterung von 1850 wurde der Hauptflügel um ein Mezzaningeschoss erhöht.

Stadtmauer

Von der im 13. Jahrhundert errichteten Stadtmauer der Altstadt sind Fundamentreste als Inszenierung im so genannten Welle-Haus zu besichtigen. Im ehemaligen Grestschen Hof (siehe dort) sind Teile eines sehr starken viereckigen Mauerturmes verbaut. In der seit dem frühen 14. Jahrhundert befestigten Neustadt ist außerdem der Stumpf eines mittelalterlichen Schalenturmes im Garten eines Hauses an der Kesselstraße und ein längeres, jetzt als Böschungsmauer der Lutter dienendes Mauerstück nahe der 55er-Kaserne vorhanden. Mit dem Aufkommen der Feuerwaffen kam es zur Anlage eines einheitlichen Befestigungssystems um Alt- und Neustadt mit mehreren Rondellen zwischen 1539 und 1545. Hiervon bleib ein mehrere Meter langes Mauerstück hinter dem Haus Kreuzstraße 3 (zurzeit Verwaltungsgebäude des Naturkundemuseums) erhalten, das die Einmündung von Vossbach und Lutter in den Stadtgraben sichern sollte. Auf der Mauerkrone stehen zwei letzte Vertreter der ab 1856 angeschafften Gaslaternen.

Weitere Bauten

Sparrenburg

Die Sparrenburg ist das bekannteste Baudenkmal und Wahrzeichen der Stadt. Sie wurde neuesten Erkenntnissen zufolge um 1200 erbaut und verfügt über einen 37 m hohen Burgturm sowie über „unterirdische“ Gänge, die im Rahmen einer Führung besichtigt werden können. Der Turm kann von April bis Oktober von 10 bis 18 Uhr bestiegen werden. Am 22. September 2006 belegte die Sparrenburg Platz 17 bei einem vom ZDF ausgelobten Wettbewerb, in dem die beliebtesten deutschen Plätze gewählt wurden.

Künstlerkarte von 1910: Links das Rathaus, rechts das Stadttheater

Das Alte Rathaus wurde 1904 erbaut und ist heute repräsentativer Sitz des Bielefelder Oberbürgermeisters. Der größte Teil der Verwaltung befindet sich heutzutage im Neuen Rathaus, das direkt neben dem alten liegt. An der Fassade des Alten Rathauses finden sich verschiedene Baustile, unter anderem Elemente der Gotik und der Renaissance.

Das Stadttheater bildet baulich eine Einheit mit dem Alten Rathaus. Es wurde ebenfalls im Jahr 1904 eingeweiht und verfügt über eine bemerkenswerte Jugendstilfassade des Architekten Bernhard Sehring. Es ist das größte Theater der Stadt. 2005–2006 wurde es von Grund auf renoviert.

Leineweberdenkmal

Auf dem Altstädter Kirchplatz befindet sich das 1909 von Hans Perathoner geschaffene Leineweberdenkmal, eine Brunnenanlage, die an Bielefelds wirtschaftliche Anfänge in der Leinenverarbeitung erinnern soll.

An ein Schloss erinnert die Architektur der Ravensberger Spinnerei (von 1855 bis 1857 erbaut), die im 19. Jahrhundert Europas größte Flachsspinnerei war. Heute sind die Volkshochschule, das Historische Museum Bielefeld, ein städtisches Medienzentrum und eine Diskothek in ihr untergebracht. Ihr vorgelagert befinden sich der Rochdale- und der Ravensberger Park, die als Open-Air-Bühne dienen.

Ehem. Werkkunstschule, Am Sparrenberg 2. 1913 von Stadtoberbaurat Friedrich Schultz im Sinne der Reformschulbauten des Henry van de Velde errichtet.

Haus der Technik (Stadtwerke), Jahnplatz 5. Der Stahlskelettbau in Backsteinverblendung wurde 1929 von dem Berliner Architekten Heinrich Tischer als erstes „Hochhaus“ der Stadt im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Der flach gedeckte, turmartige Hauptbau wurde ursprünglich von einem gläsernen Aufsatz bekrönt. Bei einem Luftangriff am 24. Februar 1945 wurde das Gebäude stark in Mitleidenschaft gezogen. Die oberen Geschosse des Turmbaus wurden wegen Einsturzgefahr wenige Wochen später gesprengt. Der bis 1950 erfolgte Wiederaufbau geschah in Anlehnung an die ursprüngliche Form unter Verzicht des gläsernen Turmaufsatzes. Der obere Abschluss wurde leicht verändert und um ein Geschoss erhöht.

Gloria-Palast, Niedernstraße 12. Ehemaliges Filmtheater, 1927–1928 von Wilhelm Kreis im Stil der Neuen Sachlichkeit errichtet. Das Gebäude wurde 1944 durch Bombeneinwirkung stark beschädigt. Bei der Wiederherstellung 1948 wurde das große Milchglasfenster über dem Eingang durch drei Fenstertüren mit vorgelegtem Balkon ersetzt. Das Innere wurde später in mehrere Kinosäle unterteilt, dabei ging die qualitätvolle Innenausstattung verloren. Im Jahr 2000 wurde das Kino geschlossen und das Gebäude nochmalig für die anschließende Nutzung als Ladengeschäft umgebaut, wobei die Fassade in den ursprünglichen Zustand zurück versetzt wurde. Der Palast ist einer der wenigen Vertreter der Neuen Sachlichkeit in Bielefeld und zudem der erste Kinobau der Stadt, dessen Zweckbestimmung äußerlich klar erkennbar ist.

Die Kunsthalle wurde von 1966 bis 1968 nach den Plänen des internationalen Stararchitekten Philipp C. Johnson erbaut. Das Gebäude selbst ist ein roter Sandsteinkubus. Ihr Eigenbesitz zeigt die Kunst des 20. Jahrhunderts, daneben finden jedoch regelmäßig Wechselausstellungen zu den verschiedensten Themen statt. Die Kunsthalle verfügt über eine vorgelagerte kleine Parkanlage mit Wasserspiel und verschiedenen Plastiken. Ebenfalls gibt es ein Café mit einer Außenterrasse.

Grünflächen und Naherholung

Stadtgebiet vom Aussichtsturm Hünenburg

Teile Bielefelds liegen im Naturpark Teutoburger Wald / Eggegebirge. Der sich über das Stadtgebiet erstreckende Höhenzug bietet viele Möglichkeiten der Naherholung. Hier liegt gleichzeitig der höchste Flächenanteil der Naturschutzgebiete, weitere wesentliche Teile liegen besonders in den angrenzenden Gebieten von kleinen Bachläufen und in Teilen der Senne.[8]

Siehe auch: Liste der Naturschutzgebiete in Bielefeld

Im oder am Teutoburger Wald liegen der Botanische Garten Bielefeld, mit Alpinum, Bambusgärten, einem Steingarten, einer Rhododendron- und Azaleensammlung, einem Arznei- und Gewürzgarten, einem Heidegarten, Buchenwaldflora, und rund 200 Arten der roten Liste sowie der 1928 gegründete Heimat-Tierpark Olderdissen, der über 430 Tiere aus 100 heimischen Tierarten beherbergt.

Der Obersee ist ein Stausee im Norden (Schildesche) der Stadt. Rund um diesen See befindet sich eine 80 Hektar große Grünanlage. Die aus historischen Gebäuden bestehende Gaststätte Seekrug ist ein beliebtes Ausflugsziel. Geplant war auch ein Untersee auf der östlichen Seite des Eisenbahnviadukts als Freizeitanlage. Diese Planungen werden zurzeit unter anderem aus Kosten- und Naturschutzgründen nicht weiter verfolgt.

Obersee

Als größere Parks in der Innenstadt sind der Bürgerpark in direkter Nachbarschaft zur Rudolf-Oetker-Halle, der Ravensberger Park und der - der englischen Partnerstadt gewidmete - Rochdale Park rund um die Ravensberger Spinnerei sowie der Nordpark mit altem Baumbestand zu nennen. Während des Zweiten Weltkrieges wurde der Nordpark als Kartoffelacker genutzt. Nach mehreren Umgestaltungen ist er heute ein großer Landschaftspark. In diesem Park befindet sich ein steinerner Pavillon, der von einem Schüler Schinkels 1830 errichtet wurde.

Bürgerpark Bielefeld

Der 1912 eröffnete Sennefriedhof gehört mit knapp 100 ha Fläche zu den drei größten Friedhöfen Deutschlands. Nur in Hamburg (Friedhof Ohlsdorf) und München (Waldfriedhof) befinden sich vergleichbare Anlagen. Durch seine besondere Lage in der Naturlandschaft Senne und die außergewöhnliche Größe sind in vielen Bereichen des Sennefriedhofes ökologische Nischen entstanden. So stehen hier 20 der 98 kartierten Moosarten zur Roten Liste des Landes Nordrhein-Westfalen. Grabmäler, die von Künstlern wie Käthe Kollwitz, Georg Kolbe, Peter August Böckstiegel und Hans Perathoner gestaltet wurden, deuten auf den kulturellen Wert der Anlage hin. Der Johannisfriedhof wurde 1874 als Erweiterung des Friedhofes am Jahnplatz angelegt. Hier sind bedeutende Persönlichkeiten aus Bielefeld und Umgebung wie August Oetker und Carl Bertelsmann begraben.

Unter den Naturdenkmälern sind vor allem eine im Jahr 1742 am heutigen Niederwall gepflanzte Platane mit einem Stammumfang von fünfeinhalb Metern und ein Findling mit vier Metern Höhe und einem Gewicht von einhundertsiebzehn Tonne an der Straße Am Wellbach zu nennen.[21]

Siehe auch: Liste der Naturdenkmäler in Bielefeld

Kultur

Religionsgemeinschaften

In Bielefeld waren im Mai 2002 insgesamt 152.092 Personen evangelisch, 52.965 römisch-katholisch, und 117.556 gehörten einer anderen Religionsgemeinschaft an oder waren konfessionslos.[22]

Christen

Neustädter Marienkirche

Bielefeld gehörte seit seiner Gründung zum Bistum Paderborn und war dem Archidiakonat in Lemgo unterstellt. Ausgehend von der Neustädter Marienkirche verbreitete sich um 1553 Luthers Reformation in der Stadt und der gesamten Grafschaft.[23]1649 fiel die Grafschaft endgültig an das Haus Brandenburg und nach dem geltendem Gesetz Cuius regio, eius religio mussten die Untertanen die Religion des Landesherrn übernehmen. Der Große Kurfürst Friedrich Wilhelm I. (1620–1688) war Anhänger des Calvinismus und verfügte durch eine Verordnung, dass in Stadt und Land reformierter Gottesdienst zu halten sei.[24] In den folgenden Jahren nahm die Zahl der Reformierten stark zu. Nachdem in ganz Preußen 1817 die Union der lutherischen und reformierten Gemeinden vollzogen wurde, vereinigten sich auch in Bielefeld beide protestantischen Gemeinden zu einer evangelischen Gemeinde. Die Industrialisierung Bielefelds zog viele Menschen aus dem reformierten Lippe in die Stadt, wo sie eher Arbeit fanden als in ihrer bäuerlichen Heimat.

Die Stadt wurde im 19. Jahrhundert Sitz einer Kreissynode mit einem Superintendenten innerhalb der Evangelischen Kirche in Preußen beziehungsweise dessen westfälischer Provinzialkirche. Hieraus entstand der heutige Kirchenkreis Bielefeld. 1949 wurde die Verwaltung der nunmehr als Evangelische Kirche von Westfalen bezeichneten Landeskirche von Münster (Westfalen) nach Bielefeld verlegt. Heute umfasst der Kirchenkreis Bielefeld 33 evangelische Kirchengemeinden innerhalb der Stadt Bielefeld. Einige Gemeinden im südlichen Stadtgebiet Bielefelds (Brackwede, Senne und Sennestadt) gehören jedoch zum Kirchenkreis Gütersloh.[22]

Im 19. Jahrhundert zogen wieder Angehörige der römisch-katholischen Konfession in die Stadt. Sie gehören bis heute zum Bistum Paderborn, das 1930 zum Erzbistum erhoben wurde. Nach dem Zweiten Weltkrieg gab es einen erneuten Zuwachs an Katholiken, die Mehrzahl davon waren Kriegsflüchtlinge aus den deutschen Ostgebieten. Bielefeld wurde Sitz eines Dekanats, zu dem bis 2006 alle Pfarrgemeinden der Stadt gehörten. Am 1. Juli 2006 wurden die bisherigen Dekanate Bielefeld und Lippe zum neuen Dekanat Bielefeld-Lippe mit Sitz in Bielefeld zusammengelegt.

Heute gibt es eine Vielfalt weiterer christlicher Konfessionen und Religionsgemeinschaften in der Stadt. Dazu gehören mehrere neuapostolische Kirchengemeinden, eine griechisch-orthodoxe Gemeinde, mehrere mennonitische Gemeinden, mehrere evangelisch freikirchliche Gemeinden, Baptisten, die Zeugen Jehovas und eine Zionsgemeinde.

Juden

Die Synagoge Beit Tikwa (Haus der Hoffnung) an der Detmolder Straße

Der erste dokumentarische Nachweis über die Ansiedlung von Juden in der Stadt stammt von einer Urkunde aus der Mitte des 14. Jahrhunderts. Während der Pestepidemie von 1348 bis 1350 wurden die Juden in Deutschland verfolgt, weil sie angeblich die Brunnen vergiftet hätten und wurden sie wie in zahlreichen anderen Städten aus Bielefeld vertrieben. Der Graf von Ravensberg, Wilhelm von Jülich, gestattete den Juden 1370 die Rückkehr und verbürgte sich für ihre Sicherheit. Mitte des 16. Jahrhunderts wurde den Juden abermals der Aufenthalt in der gesamten Grafschaft verboten. Erst am Ende des Jahrhunderts durften sich jüdische Kaufleute gegen Zahlung einer Gebühr wieder in Bielefeld niederlassen.[25]

Als 1649 die Hohenzollern, Landesherren in Brandenburg, die Grafschaft Ravenberg in Besitz nahmen, gab es keine Judenverfolgungen mehr. Um 1720 bestand die jüdische Gemeinde der Stadt aus 30 Personen und 1723 wurden alle Juden verpflichtet, vom Land in die Städte ziehen. Für das Wohnrecht in Bielefeld mussten die Juden in jedem Quartal sogenannte Schutz- oder Rekrutengelder bezahlen. Blieb die Zahlung aus oder wurde ein Jude mittellos, so konnte er nach preußischem Recht aus dem Land gewiesen werden. Die Zahlungen waren für die Landesherren so wichtig, dass sie die den Juden gestatteten Handelssparten schützten. Unter Napoleon im Jahr 1808 bekamen die Juden im Königreich Westfalen die gleichen Bürgerrechte wie die Christen, außerdem sollte sie ihrem Namen einen Beinamen zufügen. Die mit dem Bürgerrecht verbundene Freizügigkeit veranlasste viele Juden, in das Ravensberger Land zu ziehen. So wuchs die jüdische Gemeinde bis 1825 auf 134 Personen. Nach dem Ende von Napoleons Herrschaft wurden einige Rechte der Juden wieder eingeschränkt. Erst mit der Reichsgründung 1871 wurden alle Beschränkungen der Juden im Norddeutschen Bund aufgehoben. Seit Beginn des 19. Jahrhunderts gab es in Bielefeld eine jüdische Volksschule und ab 1876 durften die jüdischen Kinder die öffentlichen städtischen Schulen besuchen.[25]

Die erste Synagoge wurde 1847 am Klosterplatz errichtet, erwies sich aber schon bald als zu klein. Die Gemeinde zählte 1874 rund 350 Mitglieder und um die Jahrhundertwende fast 1000 Personen. Im Herbst 1905 war eine neue Synagoge an der Turnerstraße fertiggestellt, die 450 Männern und 350 Frauen Platz bot. In der Reichspogromnacht 1938 wurde sie von den Nationalsozialisten zerstört. Dem Holocaust fielen insgesamt 460 der rund 900 Juden in Bielefeld zum Opfer. Vom Bielefelder Hauptbahnhof fanden Massendeportationen von insgesamt 1.849 Menschen statt. Mit einem Mahnmal auf dem Platz vor dem Hauptbahnhof werden sie seit 1998 namentlich gewürdigt.

Bielefeld hat heute wieder eine jüdische Gemeinde mit rund 250 Mitgliedern. Seit September 2008 verfügt die Jüdische Kultusgemeinde Bielefeld K.d.ö.R. über eine neue Synagoge, die durch den Umbau der ehemaligen evangelischen Paul-Gerhardt-Kirche an der Detmolder Straße entstanden ist.[25]

Moslems

Die Vatan-Moschee (Heimat-Moschee) in Bielefeld

Die meisten Moslems in Bielefeld sind türkischer Herkunft. Während der Wirtschaftswunderzeit wurden in Deutschland dringend Arbeiter gesucht. Nach Anwerbevereinbarungen mit Italien (1955), Spanien und Griechenland (1960) schloss die Bundesrepublik 1961 ein entsprechendes Abkommen mit der Türkei. Zunächst war nicht daran gedacht, dass die sogenannten Gastarbeiter dauerhaft in Deutschland bleiben sollten. Inzwischen sind Frauen und Kinder nachgezogen und viele Türken leben hier schon in der dritten oder vierten Generation.

Im Jahr 2004 wurde im Stadtteil Brackwede die Vatan-Moschee fertiggestellt. Der Gemeinde gehören hier rund 350 Mitglieder an. Das Islamische Zentrum befindet sich in der August-Bebel-Straße.[26]

Museen

Kunsthalle Bielefeld

Bielefeld hat 13 Museen, die neben der Kunst und den Historischen Sammlungen auch die Industriekultur zeigen.[27] Das Historische Museum zeigt die Geschichte der Stadt Bielefeld und der Region Ostwestfalen-Lippe, insbesondere die Industriegeschichte. Es ist in einigen Hallen der ehemaligen Ravensberger Spinnerei untergebracht, wodurch es den Besucher in die Zeit der Industrialisierung eintauchen lässt. Es wurde hier 1994 eröffnet, die Sammlung greift auf Vorläuferinstitutionen bist auf die Zeit von 1867 zurück.[28] Die Kunsthalle Bielefeld wurde 1966–1968 durch den Amerikaner Philip Johnson erbaut, da es in Bielefeld kein Gebäude für ein reines Kunstmuseum gab. Die Kunsthalle ist der einzige europäische Museumsbau des bekannten Architekten; sie zeigt vorwiegend moderne Kunst aus dem 20. und 21. Jahrhundert. Des weiteren findet sich in Bielefeld das Museum Huelsmann. Es ist ein Museum für Kunstgewerbe, wurde 1995 eröffnet und zeigt unter anderem Porzellan und Schmuck, bis hin zu wissenschaftlichen Geräten, wie Sonnenuhren.

Das Naturkundemuseum ist im Spiegelshof untergebracht und zeigt den Aufbau der Erdkruste, einheimische Minerale, Fossilien und vieles mehr. Das Bauernhausmuseum, westlich der Innenstadt im Teutoburger Wald gelegen, ist das älteste Freilichtmuseum Deutschlands und zeigt einige gut erhaltene Bauernhöfe aus der Region Ostwestfalen-Lippe und anderen Regionen Deutschlands. Das Museum Waldhof zeigt zeitgenössische Kunst in Form von Malerei, Bildhauerkunst, Fotografie oder Zeichnungen. Im Fächerkabinett sind wertvolle Fächer aus allen Epochen zu sehen. Das Museum Wäschefabrik befindet sich in einem Originalgebäude. Es wurde 1913 errichtet und bis 1980 wurde hier Wäsche (Hemden, Blusen, …) produziert.

Der Museumshof Senne besteht aus fünf Fachwerkhäusern, die zusammen eine alte westfälische Hofanlage bilden. Das älteste Gebäude stammt aus dem Jahre 1607, das jüngste aus dem Jahr 1903. Das Pädagogische Museum ist in der Universität untergebracht. Es beinhaltet unter anderem viele historische Schulmöbel, Lehrer-/Schülerarbeitsgeräte und Anschauungsobjekte. Außerdem beinhaltet es eine historische Schulbuchsammlung. Das Museum Osthusschule ist in einer ehemaligen Schule aus dem Jahr 1895 im Stadtbezirk Senne untergebracht. Es verfügt über einen kompletten historischen Klassenraum aus der Zeit um 1900. Die Historische Sammlung gehört zu den von Bodelschwinghschen Anstalten und verdeutlicht die Baugeschichte Bethels.

Theater

Stadttheater

Das städtische Theater Bielefeld bietet Musiktheater, Tanztheater und Schauspiel. Spielstätten sind das 1904 eingeweihte Stadttheater des Architekten Bernhard Sehring mit einer bemerkenswerten Jugendstilfassade, das Theater am Alten Markt (TAM) und das TAM zwei im 1. Stock des TAM. Im TAM zwei werden hauptsächlich Stücke zeitgenössischer Autoren aufgeführt.

Vorwiegend an Kinder und Jugendliche richten sich das Alarmtheater, das Theaterhaus an der Feilenstraße und das Zentrum Bielefelder Puppenspiele. Das Alarmtheater im westlichen Teils des Zentrums spielt seit 1993 Stücke für Kinder und Jugendliche; es werden aber auch andere Stücke präsentiert. Überregional bekannt geworden ist das Alarmtheater durch seine Aufsehen erregenden Inszenierungen mit großen Gruppen von Jugendlichen zu den Themen Sucht- und Gewaltprävention und Migration. Das Theaterhaus in der Feilenstraße bietet anspruchsvolle Stücke für Kinder und Jugendliche, aber auch Stücke für Erwachsene. Es wird neben Gastauftritten von zwei Theatergruppen bespielt, dem Mobilen Theater und dem Trotz Alledem Theater. Im Zentrum Bielefelder Puppenspiele finden Aufführungen für Kinder statt. Die Bühne wird von zwei Theatergruppen bespielt.

Das Theaterzentrum Tor 6 im ehemaligen Dürkopp-Werk ist seit 2000 Heimat des „Theaterlabors“, das seit 1983 eigenständig Theaterstücke entwirft.

Musik

Es gibt drei sinfonische Orchester. Die 1901 gegründeten Bielefelder Philharmoniker mit Sitz im Theater Bielefeld[29], das Anfang 2003 gegründete unabhängige und selbstverwaltete Freie SinfonieOrchester Bielefeld[30] und die Jungen Sinfoniker, das Jugendsinfonieorchester der Region Ostwestfalen-Lippe.[31] Die 1989 gegründete Cooperative neue Musik organisiert Konzerte mit der Musik des 20. Jahrhunderts.

Überregionale, bis in die USA reichende Bekanntheit besitzt der Bielefelder Kinderchor. Der 1932 gegründete Chor ist besonders für seine Weihnachtskonzerte und -aufnahmen bekannt. Das unter Mitwirkung des Chors entstandene Weihnachtsalbum der Mannheim Steamroller, „Christmas In The Aire“ erzielte Platz 3 der US-Billboardcharts.[32]

Der Musikverein der Stadt Bielefeld wurde 1820 gegründet. Dreimal pro Saison tritt er mit europäischen Oratorien in der Rudolf-Oetker-Halle auf. Der 1890 gegründete Oratorienchor Bielefeld hat 1947 einen Vertrag mit der Stadt Bielefeld über die freie Nutzung der Rudolf-Oetker-Halle und deren Orchester geschlossen. Die angehörige Bielefelder Singschul kümmert sich seit 1991 um den musikalischen Nachwuchs.[33] Der 1977 von Prof. Werner Hümmeke gegründete Universitätschor Bielefeld der Universität Bielefeld inszeniert überwiegend Chor- und Solowerke mit orchestraler Begleitung. Seit einigen Jahren finden etwa zweimal im Jahr Konzerte in der Rudolf-Oetker-Halle statt. Von ehemaligen Mitgliedern des Universitätschors wurde 2006 der Konzertchor Bielefeld gegründet.[34]

Veranstaltungsorte

Seidensticker Halle

Bielefeld verfügt über mehrere moderne Hallen. Diese werden vielfältig genutzt, zum Beispiel für Konzerte, Messen, Ausstellungen oder Opern. Die größte Halle ist die Seidensticker Halle mit einem Fassungsvermögen von 7.500 Zuschauern. Sie wurde 1993 als moderne Großsporthalle eröffnet und bietet neben diversen Sportveranstaltungen (Hallenfußball, Handball etc.) auch Platz für Konzerte internationaler Stars.

Eine der modernsten Hallen ihrer Art ist die Stadthalle Bielefeld mit Platz für bis zu 4.500 Zuschauer. Sie bietet sich durch ihre Multifunktionalität für Veranstaltungen jeglicher Art an. Von Konferenzen über Messen und Kabarettveranstaltungen bis hin zu Konzerten findet hier fast jede Veranstaltungsart statt.

Im Westen Bielefelds liegt die Rudolf-Oetker-Halle. Sie gilt als eines der schönsten Konzerthäuser der Welt für klassische Musik und wird für ihre Akustik gerühmt. Die Halle wurde 1930 eröffnet und verfügt über 1.561 Plätze im Großen Saal und 300 Plätze im Kleinen Saal.

Der Ringlokschuppen ist in seiner heutigen Nutzungsform noch recht neu. Er wurde 2003 als Halle für Konzerte und viele andere Veranstaltungen eröffnet. An Wochenenden fungiert er als Diskothek. Das 1905 errichtete Gebäude diente ursprünglich als Wartungsschuppen für Dampf- und später auch Diesellokomotiven. Gerade dies macht das Flair der Halle aus, denn sie verbindet alte mit moderner Baukunst. Die Zuschauerkapazität beträgt 2.500.[35]

Kinos

Neues Bahnhofsviertel, im Hintergrund das CinemaxX

Bielefeld besitzt außer den zwei Multiplex-Kinos CinemaxX, mit 2648 Plätzen das größte Kino in der Region Ostwestfalen-Lippe, und Cinestar mit 2315 Plätzen nur noch wenige kleinere Kinos. Die „traditionellen“ Filmtheater haben inzwischen allesamt geschlossen, so z. B. das Movie im Leineweberhaus am Bahnhofsvorplatz, in dem sich heute eine Diskothek mit demselben Namen befindet. Die Kamera, die 1950 von Carl Aul im „Haus der Technik“ gegründet wurde und 1957 in die Feilenstraße umzog, besitzt drei Säle und ist eines der höchstdekorierten Programmkinos der Republik.[36] Ein weiteres Programmkino ist das Lichtwerk im Ravensberger Park mit drei Sälen und Freilichtkino-Veranstaltungen im Sommer. In der Aula der Realschule Brackwede finden an zwei Tagen der Woche Filmvorführungen des Melodie-Filmtheaters statt. Das kleinste Kino ist das AJZ-Kino im selbstverwalteten ArbeiterInnen-Jugend-Zentrum.

Sport

SchücoArena (traditionell auch „Alm“ genannt)
Grasbahnrennen auf dem Leineweberring in Bielefeld
Das Ishara Freizeitbad

Das sportliche Aushängeschild der Stadt ist der DSC Arminia Bielefeld. Die Fußballer des 1905 gegründeten Vereins stiegen 1970 erstmals in die Bundesliga auf und gehören der höchsten deutschen Spielklasse nach mehreren Ab- und Aufstiegen wieder seit der Saison 2004/05 an. Der DSC Arminia trägt seine Heimspiele in der SchücoArena aus. Bis 2004 offiziell und im Volksmund auch weiterhin „Alm“ genannt, verfügt das am westlichen Rand der Innenstadt gelegene reine Fußballstadion seit dem Abschluss der Umbauarbeiten im Jahre 2008 über 27.300 Plätze. Ein weiterer traditionsreicher Fußballverein ist der VfB Fichte Bielefeld, dessen Stammverein VfB 03 bis in die 1950er-Jahre ein ebenbürtiger Lokalrivale des DSC Arminia war. Der VfB Fichte spielt in der Landesliga und trägt seine Heimspiele im Stadion Rußheide aus. Dieses Multifunktionsstadion mit 12.000 Plätzen wird auch für die Leichtathletik und von den Bielefeld Bulldogs, einem American-Football-Regionalligaklub genutzt.

Jedes Jahr im Januar veranstaltet der TuS Jöllenbeck unter dem Motto „Weltklasse in Jöllenbeck“ eines der bestbesetzten Hallenfußballturniere Europas, an dem nationale und internationale Spitzenvereine des Frauenfußballs teilnehmen. Der VfL Theesen im Bielefelder Norden sorgt mit der größten Fußball-Jugendabteilung im Kreis für den Nachwuchs. Beachtenswert ist dort das regelmäßige internationale Pfingst-Jugendturnier, zu dem Jugendmannschaften aus Bundesligavereinen und sogar Jugend-Nationalmannschaften aus der ganzen Welt anreisen.

Der Radsport hat in Bielefeld eine lange Tradition, dies zeigt unter anderem die häufige Rolle als Etappen- (elfmal), Start- (einmal) oder Zielort (zehnmal) der Deutschland Tour. Auf der Bielefelder Radrennbahn, an der Heeper Straße im Stadtbezirk Mitte gelegen, werden unter anderem regelmäßig Steherrennen veranstaltet.

In der Handball-Oberliga ist Bielefeld in der Saison 2008/09 mit den Herrenmannschaften der TSG Altenhagen-Heepen und des TuS 97 Bielefeld-Jöllenbeck vertreten. Die TSG trägt die Heimspiele in der Seidensticker Halle aus und der TuS 97 in der Sporthalle der Realschule Jöllenbeck.

Die Damen der TSVE Dolphins Bielefeld spielen in der Saison 2008/09 in der 2. Basketball-Bundesliga. Die TSVE-Herren spielen Basketball in der Regionalliga West. Beide Teams tragen ihre Heimspiele in der Sporthalle I der Carl-Severing-Schulen an der Heeper Straße aus.

Die Herren des Telekom Post SV Bielefeld spielen in der Saison 2008/09 in der Volleyball-Regionalliga. Die Heimspiele finden in der Almhalle an der Melanchtonstraße statt.

Der bedeutendste Schachverein der Stadt ist der Bielefelder SK, der in den 1990er-Jahren der Schachbundesliga angehörte. In der Saison 2008/09 spielt der Verein in der NRW-Klasse.

Die Eishockey-Damen des SV Brackwede spielen in der 2.  Liga Nord und tragen ihre Heimspiele auf der Oetker-Eisbahn an der Duisburger Straße in Brackwede aus. Dort trainiert auch die Eiskunstlaufabteilung des DSC Arminia.

An der Eckendorfer Straße im Stadtbezirk Heepen befindet sich der Leineweberring, hier veranstaltet der DMSC Bielefeld internationale Motorrad-Grasbahnrennen.

Bielefeld besitzt mehrere Schwimmsportstätten, so unter anderem das Freibad Jöllenbeck, das Freibad Schröttinghausen, das Ishara, das AquaWede, das Freibad Hillegossen, das Freibad Brackwede und das Senner Waldbad.

Regelmäßige Veranstaltungen

Im Mai findet in der Altstadt der Leinewebermarkt statt, ein großes mehrtägiges Volksfest mit umfangreichem kulturellen Programm auf mehreren Bühnen. Jedes Jahr im Juli ist auf der Sparrenburg das mittelalterliche Sparrenburgfest. Im weiteren Jahresverlauf folgt im Juli/August der Christopher Street Day und im September der Weinmarkt in der Altstadt. Seit 1995 findet jedes Jahr im November die Spielewelt in Bielefeld, eine der größten deutschen Messen für Brett- und Gesellschaftsspiele zum Mitmachen und Ausprobieren, statt. Traditionell wird das Jahr mit dem Weihnachtsmarkt beschlossen. Dieser befindet sich in der Altstadt und bietet über 100 geschmückte Fachwerkhäuschen. Erst seit 2005 gibt es in Bielefeld das Honky Tonk Festival, das jährlich im März oder April stattfindet.

Der Hermannslauf ist ein traditioneller Volkslauf vom Hermannsdenkmal in Detmold über die Höhen des Teutoburger Waldes bis zur Sparrenburg in Bielefeld. Eine weitere jährliche und noch jüngere Veranstaltung ist der Stadtwerke Run & Roll Day, eine Laufveranstaltung für Läufer und Rollerskater auf der Stadtautobahn Ostwestfalendamm. Die Nachtansichten ist die Nacht der Museen, Kirchen und Galerien. In dieser einen Nacht im Sommer haben diverse Kirchen, Museen und Galerien geöffnet. Dazu gibt es ein umfangreiches Rahmenprogramm. Der Carnival der Kulturen findet in mehreren deutschen und ausländischen Großstädten statt, so auch in Bielefeld. Es ist eine Art rheinischer Karneval, der den Flair von Rio de Janeiro imitieren soll. Viele in- und ausländische Künstlergruppen studieren Choreographien ein und ziehen durch die Straßen der Stadt.

Kulinarische Spezialitäten

Teller mit lippischem Pickert

In Bielefeld gibt es traditionell die westfälischen Spezialitäten. Dazu gehört zum Beispiel Pumpernickel, ein Roggenbrot, das nicht gebacken, sondern im Dampf gegart wird. Weitere typisch westfälische Spezialitäten sind der westfälische Pickert, westfälischer Schinken und der Weizenkorn. Eine Bielefelder Spezialität ist die Bielefelder Luft, ein Schnaps aus Korn und Pfefferminz.

Trivia

Der Informatiker Achim Held veröffentlichte im Jahr 1994 im Internet einen Beitrag mit dem Titel Die Bielefeld-Verschwörung, in dem er die Existenz Bielefelds anzweifelte und ihre Vortäuschung als Verschwörung bezeichnete. Trotz der bestätigten Tatsache, dass es sich bei dem Text um eine Satire handelte, hält sich bis heute im Internet und darüber hinaus der Scherz, Bielefeld gebe es nicht.

Wirtschaft und Infrastruktur

siehe auch: Liste der Unternehmen in Bielefeld

Wirtschaft

Ravensberger Spinnerei

Mit dem Eisenbahnanschluss im Jahr 1847 begann die Industrialisierung Bielefelds. Der Hauptgrund war die jetzt mögliche preisgünstige Lieferung von Kohle aus dem Ruhrgebiet, die für den Betrieb der Dampfmaschinen benötigt wurde. Die erste Fabrik gründeten 1851 die Gebrüder Bozi mit der Spinnerei Vorwärts direkt an der Linie der Köln-Mindener-Eisenbahn. 1854 wurde die Ravensberger Spinnerei von Hermann Delius gegründet, die danach eine Zeit lang zur größten Maschinenspinnerei Europas aufstieg. Das Unternehmen hat sich später vom Markt zurückgezogen, der stadtbildprägende Bau steht heute unter Denkmalschutz. 1862 entstand die Mechanische Weberei, in der die erzeugten Garne zu hochwertigen Stoffen weiterverarbeitet wurden. 1870 liefen rund 11 Prozent aller Spindeln und Webstühle Deutschlands in Bielefeld.[12]

Der nächste Schritt war um 1900 die industrielle Fertigung von Tisch- und Bettwäsche, Oberhemden und Blusen. Inzwischen waren metallverarbeitende Firmen entstanden, in denen die benötigten Maschinen entwickelt und gefertigt wurden, dazu gehören unter anderen die Dürkopp-Werke und die Kochs Adler Nähmaschinen Werke. Bei Dürkopp wurden zunächst Nähmaschinen und später Fahrräder, Motorräder, Autos, Lastwagen und Autobusse hergestellt.

Der Apotheker August Oetker hatte Ende des 19. Jahrhunderts die Idee, abgepacktes Backpulver industriell herzustellen. Sein Konzept war so erfolgreich, dass aus seiner Apotheke im Laufe der Zeit ein Unternehmen von Weltruf entstand. Im Jahr 1900 baute Oetker die erste Fabrik und verkaufte 1906 bereits 50 Millionen Päckchen Backin.[12]

Heute wird die Wirtschaft der Stadt durch das verarbeitende Gewerbe mit den Sparten Nahrungs- und Genussmittel, Metallverarbeitung, Maschinenbau, Chemie und Bekleidung bestimmt. Die wichtigsten Firmen sind August Oetker, Dürkopp-Adler, Gildemeister, ThyssenKrupp, Schüco und Seidensticker. Der Handel ist unter anderen mit Marktkauf Holding, JAB Anstoetz und EK/Servicegroup vertreten und im Dienstleistungssektor ist die Fa. Gebr. Mönkemöller zu nennen. Bedeutende Arbeitgeber sind darüber hinaus die Bereiche Bildung und Erziehung, die Universität, Fachhochschulen und Schulen, sowie das Gesundheits- und das Sozialwesen, hier vor allem die Von Bodelschwinghsche Anstalten Bethel.

Von den rund 126.000 sozialversicherten Beschäftigten in der Stadt pendeln rund 40 Prozent aus dem Umland nach Bielefeld ein.[7]

Verkehr

Der Jahnplatz – ein Verkehrsknotenpunkt

Bielefeld liegt an der elektrifizierten zwei- bis viergleisigen Hauptbahn KölnDortmundHannover (KBS 370[37] und KBS 400[38], siehe auch Bahnstrecke Hamm–Minden), der historischen Köln-Mindener Eisenbahn. Im Stadtteil Schildesche überquert die Strecke auf dem Schildescher Viadukt, dem nördlichsten Viadukt Deutschlands, das Tal des Johannisbaches. Am Hauptbahnhof zweigt die Begatalbahn nach Lemgo über Oerlinghausen (Leopoldshöhe/Asemissen) und Lage ab. Am Bahnhof Brackwede zweigen die eingleisigen Nebenbahnen Haller Willem nach Osnabrück über Halle (Westf) und die Senne-Bahn nach Paderborn über Sennestadt ab. Im Stadtgebiet gibt es elf Bahnhöfe beziehungsweise Haltepunkte.

Den öffentlichen Personennahverkehr bedienen vier Stadtbahnlinien, Regionalbahnen und Stadtbusse. Die Stadtbahn Bielefeld fährt im Innenstadtbereich unterirdisch. Alle Stadtbahnen halten an den U-Bahnhöfen Hauptbahnhof und Jahnplatz sowie am Rathaus. Am Wochenende (Fr/Sa, Sa/So) und vor Feiertagen fahren Nachtbusse auf einem besonderen Nacht- und Frühverkehrsnetz (sonntags bis 8:30 Uhr). In allen Stadtbahnen, Regionalbahnen und Bussen (ausgenommen Nachtbusse und NachtExpress) gilt der Sechser-Tarif des Verkehrsverbundes OstWestfalenLippe.

Hauptartikel: Nahverkehr in Bielefeld

Ostwestfalendamm

Durch das Stadtgebiet Bielefelds führen die Bundesautobahnen A 2 und A 33 sowie die Bundesstraßen B 61, B 66 und B 68, wobei letztere voraussichtlich mit der Fertigstellung der A 33 im Bereich Bielefeld nicht mehr als Bundesstraße gewidmet sein wird.

In den 1950er-Jahren wurden für die Hauptverbindungen in Richtung Gütersloh, Herford, Lippe und Werther leistungsfähige Straßen geplant, die zum Teil bestehende Straßenzüge verwenden und zum Teil über neue Trassen verlaufen sollten. Die Neubaustücke waren weitgehend anbaufrei vorgesehen.

Etwa ein Jahrzehnt später wurden die geplanten Straßenzüge als Autobahn vorgesehen. Bislang wurde davon lediglich der Ostwestfalendamm im Zuge der B 61 zwischen den Stadtbezirken Brackwede und Mitte verwirklicht (B 61n). Nach Fertigstellung der A 33 wird dieser ebenso als Autobahnzubringer genutzt werden können. Immer noch vorgesehen, aber durchaus umstritten, sind Schnellstraßen im Zuge der B 66 im Osten und der L 712 (Ostwestfalenstraße) im Nordosten der Stadt. Weitergehende Planungen wurden verworfen und sollen in der nächsten Zeit aus dem Flächennutzungsplan gestrichen werden.

Eine King Air B200 auf dem Flugplatz Bielefeld

Der nächstgelegene internationale Flughafen ist der Flughafen Paderborn/Lippstadt, der in 45 km Entfernung südwestlich von Bielefeld liegt und über die A 33 zu erreichen ist.

Im Süden der Stadt im Stadtbezirk Senne liegt in unmittelbarer Nähe der B 68 und der A 2 der Flugplatz Bielefeld. Er verfügt über eine 1256 m lange, befestigte Start- und Landebahn sowie über eine Startstrecke für den Segelflug. Der Flughafen wird für den Geschäftsflugverkehr sowie von mehreren Luftsportvereinen genutzt.

Bielefeld ist Mitglied in der Arbeitsgemeinschaft fahrradfreundliche Städte und Gemeinden in Nordrhein-Westfalen. Am Hauptbahnhof befinden sich eine Fahrradstation mit Parkhaus, ein Rad-Center mit Werkstatt und Verkauf sowie eine Geschäftsstelle des Allgemeinen Deutschen Fahrrad-Clubs.

Öffentliche Einrichtungen

In der Stadt befinden sich die Handwerkskammer Ostwestfalen-Lippe und die Industrie- und Handelskammer Ostwestfalen zu Bielefeld.

Zu den elf Krankenhäusern der Stadt gehören unter anderem die Städtischen Kliniken Mitte einschließlich den dazugehörigen Kliniken an der Rosenhöhe, das Evangelische Krankenhaus Bielefeld, das aus dem Johanneskrankenhaus und den Kliniken Gilead und Mara besteht sowie in katholischer Trägerschaft das Franziskushospital Bielefeld. Weitere kirchliche Einrichtungen sind die Von Bodelschwinghschen Anstalten im Stadtteil Bethel und das Evangelische Johanneswerk.

In Bielefeld befinden sich das Amtsgericht Bielefeld, das Arbeitsgericht Bielefeld und das Landgericht Bielefeld. Als Verkehrsbehörde des Landes Nordrhein-Westfalen verwaltet die Straßen.NRW die Verkehrswege in Ostwestfalen und Lippe.

Medien

WDR Studio Bielefeld

In Bielefeld hat der WDR sein Studio Bielefeld eingerichtet. Hier werden die Regionalprogramme in Radio und Fernsehen für Ostwestfalen-Lippe produziert und ausgestrahlt. Im Gebäudezentrum finden wechselnde Kunstausstellungen statt.

Als Tageszeitungen erscheinen in Bielefeld die Neue Westfälische und das Westfalen-Blatt. Seit dem 2. Juni 1991 ist das Lokalradio Radio Bielefeld in der ganzen Stadt auf 98,3 MHz und 97,6 MHz zu empfangen.[39] Mit 50 Watt sendet außerdem das Campusradio Hertz 87,9 in weite Teile der Stadt, und das nichtkommerzielle Einrichtungsradio Antenne Bethel ist im Stadtteil Gadderbaum werktäglich von 18 bis 19 Uhr auf 94,3 MHz zu hören. Am 17. November 2005 startete der lokale Fernsehsender Kanal 21. Das „Bielefelder Bürgerfernsehen“ kann mit einer Lizenz als so genannter Offener Kanal mehr als 80.000 Kabelhaushalte erreichen. Im Ortsteil Brackwede befindet sich das „Medienarchiv Bielefeld“, das sich zum Ziel gesetzt hat, Spiel- und Dokumentarfilme sowie Tondokumente für spätere Generationen zu erhalten. Der Bestand des Archivs umfasst 2008 etwa 7.700 Filme auf über 40.000 Rollen und mehrere tausend Magnetbänder.[40]

Seit 1989 erscheint alle 14 Tage die Stadtillustrierte ULTIMO, seit 1996 auch in Form einer Internetausgabe. Im Jahr 2000 startet das Internetangebot WebWecker, das ebenfalls Themen rund um das Bielefelder Stadtleben behandelt. Auch einige Blogs befassen sich mit dem Bielefelder Stadtgeschehen, etwa das hauptsächlich auf Themen rund um den Bundesligisten Arminia Bielefeld spezialisierte blog5.

Bildung

Die Hans-Ehrenberg-Schule, eines von zehn Bielefelder Gymnasien

In der Stadt gibt es 47 Grundschulen, elf Hauptschulen, 16 Förderschulen, zehn Realschulen, vier Gesamtschulen, zehn Gymnasien, eine Waldorfschule, sieben Berufsbildende Schulen, neun Privatschulen, eine Musikschule, eine Kunstschule, zwei staatliche Versuchsschulen (Oberstufen-Kolleg und Laborschule), das staatliche Westfalen-Kolleg Bielefeld als Institut zur Erlangung der Hochschulreife und zwei Fachschulen (Diätlehranstalt, Fachschule für Altenpflege).

An der 1969 gegründeten Universität Bielefeld sind circa 18.000 Studenten eingeschrieben.

Die Fachhochschule Bielefeld besitzt Abteilungen in Bielefeld und Minden. Am Standort Bielefeld werden zahlreiche Studiengänge aus den Feldern Ingenieurwissenschaften, Gestaltung, Soziales/Pflege/Gesundheit und Wirtschaft angeboten. An der 1971 gegründeten Fachhochschule sind circa 6.600 Studenten eingeschrieben. Die Fachhochschule für öffentliche Verwaltung Nordrhein-Westfalen hat seit 1976 in Bielefeld eine Abteilung für die Studiengänge Kommunaler Verwaltungsdienst, Staatlicher Verwaltungsdienst und Polizeivollzugsdienst.

Universität Bielefeld

Die 2007 gegründete Kirchliche Hochschule Wuppertal/Bethel hat einen ihrer Standorte in Bielefeld und bietet dort den Studiengang Evangelische Theologie an. Vorgängereinrichtung war die 1905 gegründete Kirchliche Hochschule Bethel, die auf die Ideen Friedrich von Bodelschwinghs zurückging. Die Fachhochschule der Diakonie wurde 2006 von den v. Bodelschwinghschen Anstalten Bethel, dem Johanneswerk sowie weiteren diakonischen Trägern gegründet. Sie bietet Studiengänge im Sozial- und Gesundheitsbereich sowie eine Ausbildung zum Diakon an.

Die Fachhochschule des Mittelstands Bielefeld wurde im Jahr 2000 in privater Trägerschaft gegründet und bietet speziell auf den Mittelstand ausgerichtete, staatlich anerkannte Studiengänge aus den Bereichen Medien, Informatik und Wirtschaft an. Die private und staatlich anerkannte Fachhochschule der Wirtschaft hat seit 2001 einen Standort mit dem Fachbereich Wirtschaft in Bielefeld. Das staatlich nicht anerkannte Euro Business College bietet seit 2001 in Bielefeld Studiengänge aus den Bereichen Wirtschaft, Tourismus, Marketing und Logistik an.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

Siehe auch: Liste der Ehrenbürger von Bielefeld

Hermann Delius – Ehrenbürger der Stadt Bielefeld

Die Stadt Bielefeld hat seit 1856 neun Personen das Ehrenbürgerrecht verliehen. Darunter ist der Unternehmer Rudolf-August Oetker, Besitzer der Oetker-Gruppe und Stifter der Kunsthalle der Stadt Bielefeld. Hermann Delius war ein Vertreter der technologischen Entwicklung in der Leinenweberindustrie. Er führte den mechanisierten Webstuhl und Verarbeitungsmaschinen ein, war lange Jahre der größte Arbeitgeber und begründete damit den Ruf Bielefelds als Leineweberstadt. Gerhard Bunnemann war Bürgermeister der Stadt und prägte diese durch zahlreiche Neubauten und einen wirtschaftlichen Aufschwung. Alexander Funke war lange Jahre Leiter der Von Bodelschwinghschen Anstalten Bethel.

Söhne und Töchter der Stadt

Siehe auch: Liste Bielefelder Persönlichkeiten

In Bielefeld geborene Personen sind der 1877 geborene Friedrich von Bodelschwingh der Jüngere, lange Jahre Leiter der v. Bodelschwinghschen Anstalten. 1907 wurde Horst Wessel, der Verfasser des sogenannten Horst-Wessel-Lieds in Bielefeld geboren, 1916 der Unternehmer Rudolf-August Oetker, Enkel des Firmengründers August Oetker. Rüdiger Nehberg, Menschenrechtsaktivist und Überlebenskünstler ist 1935 in Bielefeld geboren, ebenso wie der 1942 geborene Liedermacher Hannes Wader. Irmgard Möller, ehemaliges Mitglied der Rote Armee Fraktion wurde 1947 geboren, 1958 der Schauspieler und Moderator Ingolf Lück.

Weitere Persönlichkeiten

Weitere Persönlichkeiten sind zwar nicht in der Stadt geboren, aber durch ihr Leben, ihre Arbeit und ihr Wirken eng mit Bielefeld verbunden. Altbundeskanzler Gerhard Schröder legte 1966 am Westfalen-Kolleg Bielefeld sein Abitur ab. Der Soziologe Norbert Elias lehrte an der Universität Bielefeld und ist ihr Ehrendoktor. Der Rechtswissenschaftler und ehemalige Bundesinnenminister Werner Maihofer lehrte an der Universität Bielefeld. Der Fernsehjournalist Friedrich Nowottny arbeitete als Lokalreporter in Bielefeld ebenso wie der ehemalige WDR-Intendant Fritz Pleitgen, der bei der Freien Presse, einer Vorgängerzeitung der Neuen Westfälischen, volontierte. Kai Diekmann, Chefredakteur der Bild-Zeitung, wuchs in Bielefeld auf.

Literatur

  • Andreas Beaugrand (Hrsg.): Stadtbuch Bielefeld, Tradition und Fortschritt in der ostwestfälischen Metropole. Westfalen Verlag, Bielefeld 1996, ISBN 3-88918-093-0
  • Doris Bergs und Philipp Sondermann: Bielefeld. Der neue Stadtführer von A bis Z. Bremen/Boston 2000, ISBN 3-927155-72-1
  • Bratvogel, Friedrich W.: Stadtentwicklung und Wohnverhältnisse in Bielefeld unter dem Einfluß der Industrialisierung im 19. Jahrhundert, Ardey-Verlag, Dortmund 1989, ISBN 3925227296
  • Roland Siekmann: Stadtführer Bielefeld – Ein Wegweiser zu Plätzen und Parks, durch Geschichte, Kultur und Landschaft, tpk-Regionalverlag, Bielefeld 2008, ISBN 978-3-936359-09-1
  • Magistrat der Stadt Bielefeld (Hrsg.): Bielefeld. Das Buch der Stadt. Unveränderter Nachdruck der Ausgabe von 1926, Frankfurt 1978, ISBN 3-8128-0016-0
  • Westfälischer Städteatlas, Band: I; 3 Teilband. Im Auftrage der Historischen Kommission für Westfalen und mit Unterstützung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe, hrsg. von Heinz Stoob † und Wilfried Ehbrecht. Stadtmappe Bielefeld, Autor: Heinz Stoob, ISBN 3-89115-330-9; Dortmund-Altenbeken, 1975.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Bevölkerung im Regierungsbezirk Detmold. (HTML [abgerufen am 23. November 2008]).
  2. Stadt Bielefeld (Hrsg.): Verbindlichkeiten aus Krediten für Investitionen. (HTML [abgerufen am 23. November 2008]).
  3. Stadt Bielefeld (Hrsg.): Statistik aktuell. Auswertung Oktober 2008. (PDF 51,3kB [abgerufen am 23. November 2008]).
  4. Homepage der Stadt Bielefeld, Natur und Landschaft. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  5. Homepage der Stadt Bielefeld, Geographie. Abgerufen am 18. Dezember 2008.
  6. Geologischer Dienst Nordrhein-Westfalen: Geowissenschaftliche Gemeindebeschreibungen NRW. Bielefeld.
  7. a b Landesamt für Datenverarbeitung und Statistik Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Kommunalprofil Langfassung. Bielefeld. (PDF [abgerufen am 23. November 2008]).
  8. a b Homepage der Stadt Bielefeld, Naturschutzgebiete. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  9. Stadt Detmold: Wetterkarten
  10. Landesbetrieb Wald und Holz NRW: Wuchsgebiet Weserbergland
  11. Corveyer Traditionen. Abgerufen am 16. Dezember 2008.
  12. a b c d e f g h i j k Homepage der Stadt Bielefeld, Geschichte. Abgerufen am 6. Dezember 2008. Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag. Der Name „Geschichte“ wurde mehrere Male mit einem unterschiedlichen Inhalt definiert.
  13. Chronik von Bielefeld. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  14. a b Chronik der Stadt Bielfeld 1800–1899. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  15. a b c Chronik der Stadt Bielfeld 1900–1948. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  16. Homepage der Stadt Bielefeld, Die Pogromnacht in Bielefeld. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  17. WebWecker-Redaktion, Es roch nach Abriss. Abgerufen am 16. Dezember 2008.
  18. Die Landeswahlleiterin Nordrhein-Westfalen (Hrsg.): Kommunalwahlen. (HTML [abgerufen am 23. November 2008]).
  19. Homepage der Stadt Bielefeld, Stadtwappen, Blasoinierung laut Hauptsatzung der Stadt Bielefeld. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  20. Homepage der Stadt Bielefeld, Städtepartnerschaft. Abgerufen im November 2008.
  21. Homepage der Stadt Bielefeld, Naturdenkmale. Abgerufen am 6. Dezember 2008.
  22. a b Kirche in Bielefeld
  23. Neustädter Marienkirche
  24. Reformation in Bielefeld
  25. a b c Jüdische Gemeinde in Bielefeld
  26. Vatan-Moschee
  27. Homepage der Stadt Bielefeld, Museum in Bielefeld. Abgerufen im November 2008.
  28. Homepage des Historischen Muesums Bielefeld, [1], Abgerufen Dezember 2008.
  29. Bielefelder Philharmoniker. Abgerufen am 16. Dezember 2008.
  30. Freies SinfonieOrchester. Abgerufen am 23. Dezember 2008.
  31. Junge Sinfoniker Ostwestfalen-Lippe. Abgerufen am 16. Dezember 2008.
  32. Homepage des Kinderchores Bielefeld. Abgerufen am 17. Dezember 2008.
  33. Homepage des Musikvereins Bielefeld. Abgerufen am 17. Dezember 2008.
  34. Homepage des Universitätschors Bielefeld. Abgerufen am 17. Dezember 2008.
  35. Ringlokschuppen Bielefeld, Geschichte. Abgerufen am 16. Dezember 2008.
  36. „Kamera“ bei lichtwerkkino.de
  37. Sunderbrink/Wagner (2001), S. 95
  38. Homepage des Medienarchivs Bielefeld