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Aue (Sachsen)

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Wappen Deutschlandkarte

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Basisdaten
p1
Bundesland: Sachsen
Landkreis: Erzgebirgskreis
Höhe: 330–564 m ü. NHN
Fläche: 20,94 km2
Einwohner: 17.895 (30. Juni 2008)[1]Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Noch nicht auf Metavorlage umgestellt
Bevölkerungsdichte: 855 Einwohner je km2
Postleitzahl: 08280
Vorwahl: 03771
Gemeindeschlüssel: 14 5 21 030Vorlage:Infobox Verwaltungseinheit in Deutschland/Wartung/Fehler in Gemeindeschlüssel
Adresse der
Stadtverwaltung:
Goethestraße 5
08280 Aue
Website: www.aue.de
Oberbürgermeister: Heinrich Kohl (CDU)
Lage der Stadt Aue im Erzgebirgskreis
KarteSachsenAmtsbergAnnaberg-BuchholzAue-Bad SchlemaAuerbach (Erzgebirge)Bärenstein (Erzgebirge)Lauter-BernsbachBockauBörnichen/Erzgeb.Breitenbrunn/Erzgeb.BurkhardtsdorfCrottendorfDeutschneudorfDrebachEhrenfriedersdorfEibenstockElterleinGelenau/Erzgeb.GeyerGornau/Erzgeb.GornsdorfGroßolbersdorfGroßrückerswaldeGrünhain-BeierfeldGrünhainichenHeidersdorfHohndorfJahnsdorf/Erzgeb.JohanngeorgenstadtJöhstadtKönigswaldeLauter-BernsbachLößnitz (Erzgebirge)LugauMarienbergMildenauNeukirchen/Erzgeb.Niederdorf (Sachsen)NiederwürschnitzOberwiesenthalOelsnitz/Erzgeb.OlbernhauPockau-LengefeldRaschau-MarkersbachScheibenbergSchlettauSchneeberg (Erzgebirge)SchönheideSchwarzenberg/Erzgeb.SehmatalSeiffen/Erzgeb.Stollberg/Erzgeb.StützengrünTannenbergThalheim/Erzgeb.Thermalbad WiesenbadThumWolkenstein (Erzgebirge)ZschopauZschorlauZwönitz
Karte
Blick über Aue

Aue ist eine Große Kreisstadt im sächsischen Erzgebirgskreis und gehört zum Städtebund Silberberg.

Die Stadt in einem tiefen Talkessel der Zwickauer Mulde galt bis zum Ende des 20. Jahrhunderts als bedeutende Bergbau- und Industriestadt. Im 16. und 17. Jahrhundert erlebte sie durch den Abbau und die Verarbeitung von Eisen-, Silber-, und Zinnerzen sowie von Kaolinerde eine erste Blüte. Durch Erzeugung von Nickel und Argentan sowie die Industrialisierung im 19. Jahrhundert siedelten sich bedeutende Betriebe der Metallverarbeitung, des Maschinenbaus und der Textilverarbeitung an und trugen zu einem neuen Aufschwung bei. Eine dritte Blütezeit begann nach dem Zweiten Weltkrieg, als durch die SDAG Wismut der Abbau von Uran vorangetrieben wurde. Heute ist Aue vor allem durch den Fußballverein FC Erzgebirge Aue überregional bekannt.

Geographie

Geographische Lage und Geologie

Aue liegt am Zusammenfluss der beiden Hauptwasseradern des Westerzgebirges, Schwarzwasser und Zwickauer Mulde, die sich tief in die nach Norden abdachende Pultscholle eingegraben und einen markanten Talkessel ausgearbeitet haben, dessen tiefster Punkt an der Mulde 330 Meter über Normalnull liegt. Während das Granitgestein durch Erosion stärker abgetragen wurde, blieben die härteren Kontaktschieferzonen als Anhöhen rings um das Tal zurück. Zu diesen zählen der Brünlasberg (514 m) mit dem Hohen Holz, der Heidelsberg (512 m), der Eichert, mit 564 Metern höchste Erhebung des Stadtgebiets, der Gemauerte Stein (601 m), der Hirschknochen (517 m) und der Eisenstein (516 m).

Bei Bauarbeiten wurde 1896 an einem Hang der Schneeberger Straße links der Mulde ein durch Verwitterungsschutt zugedecktes Torfmoor aufgeschlossen, das im Pleistozän entstanden und Indiz für eine noch größere frühere Ausdehnung des Talkessels ist. Der Stadtteil Zelle liegt auf einer Felsterrasse, auf der früher das Flussbett des Schwarzwassers in Richtung Lößnitzbach verlief. Der steile Hang in Richtung des Stadtteils Auerhammer ist ein früheres Prallufer der Mulde. Der Nebenfluss Zschorlaubach arbeitete die Talweitung aus Richtung Auerhammer aus. Der Kuttenbach (auch: Rumpelsbach) schüttete den Niederpfannenstieler Schwemmfächer auf. Der Lößnitzbach bildete mit der Mulde die älteste Flussaue im Tal.

Der Sächsische Mineralienatlas listet in Aue und Umgebung 13 historische Erzabbaustellen auf. Insgesamt sind auf diesem Gebiet 59 verschiedene Mineralien nachgewiesen.[2]

Flora

Auf den Anhöhen um den Auer Talkessel siedelten sich zunächst Pioniergehölze wie Fichten, Buchen, Tannen und Kiefern an. Heute sind die Berge mit Mischwald bewachsen. Am Ufer der Mulde wachsen Rot-Erlen, Bruch- und Sal-Weiden, verschiedene Arten von Farnkräutern und Rohrglanzgras. Entlang des Schwarzwassertals hat sich die aus Spanien um 1850 eingeschleppte Staubige Wucherblume ausgebreitet, die volkstümlich als Schwarzenberger Edelweiß bezeichnet wird. In Flussnähe treten Hochstauden, Schwarze Teufelskralle, Rote Nachtnelke und Braunwurz auf. An den Gleithängen der Flusskrümmungen wachsen im Frühling Gebirgs-Täschelkraut, Maiglöckchen und Quell-Schaumkresse. Im Sommer herrschen Arten mit kräftigem Wuchs vor, darunter Engelwurz, Behaarter Kälberkropf, Alantdistel und Wald-Storchschnabel. Gelegentlich finden sich Meisterwurz und Zittersegge sowie einfache einheimische Orchideen wie das Knabenkraut, das Große Zweiblatt oder der Breitblättrige Sitter. Auf den Felsoberflächen breiten sich Flechten und Moose aus, von denen die Rentierflechte, Bartflechten und Islandmoos häufig anzutreffen sind.[3] [4] Die Stadtverwaltung erließ 2003 für ihr Territorium eine Baumschutzsatzung, mit der vor allem die Gliederung des Orts- und Landschaftsbildes, eine „innerörtliche Durchgrünung“, die Erhaltung der Leistungsfähigkeit des Naturhaushaltes und eine Minimierung schädlicher Einwirkungen durch Luftverschmutzung und Lärm erreicht werden soll.[5]

Am 24. April 2007 wurden anlässlich des Tages des Baumes im Trinkwasserschutzgebiet Zschorlauer Wiesen mehr als 1800 von der Hamburger Fielmann AG gestiftete Weißtannen gepflanzt. [6]

Ausdehnung des Stadtgebiets

Die Stadt hat eine Gesamtfläche von 20,9 Quadratkilometern und durch ihre Lage in einem Talkessel und die eingemeindeten Ortsteile eine relativ zerklüftete Struktur. Die Entfernung zwischen dem Erzgebirgsstadion im Nordosten der Stadt bis zum Steinbruch an der Bockauer Straße beträgt etwa 3,3 Kilometer. Die Strecke von Klösterlein Zelle im Nordwesten bis zum südwestlichen Ortsausgang auf der Schwarzenberger Straße ist etwa 3 Kilometer lang. Die Ortsteile Alberoda (im Norden) und Neudörfel (im Westen) befinden sich etwas außerhalb des Stadtgebiets. Die größte Ausdehnung des gesamten Stadtgebiets beträgt in Nord–Süd-Richtung ca. 9 und in Richtung West–Ost ca. 6 Kilometer.[7]

Nachbargemeinden

Aue bildet mit den angrenzenden Städten Lauter, Lößnitz und Schneeberg sowie Bad Schlema und Schwarzenberg einen mittelzentralen Städteverbund.[7]

An die Stadt grenzen im Norden Hartenstein (Landkreis Zwickau) und Lößnitz, im Osten Bernsbach, im Südosten Lauter, im Süden Bockau, im Westen Schneeberg, im Südwesten Zschorlau und im Westen Bad Schlema.

Stadtgliederung

Die Stadt umfasst neben ihrem Siedlungskern die Ortsteile Alberoda, Klösterlein und Zelle (umgangssprachlich Zeller Berg) im Norden und Nordosten, Niederpfannenstiel im Osten, Eichert im Südosten, Auerhammer und Neudörfel im Süden und Brünlasberg im Südwesten.

Klima

Klimadiagramm von Aue

Die durchschnittliche Lufttemperatur beträgt 8,0 °C, der jährliche Niederschlag ist mit 790 Millimeter [8] etwa auf dem deutschen Durchschnittsniveau und etwas geringer als in den Orten, die flussaufwärts des Schwarzwassers liegen. Durch die relativ hohe Anzahl von Tagen mit Niederschlägen und die niedrigen Durchschnittstemperaturen entsteht vor allem in den Übergangsjahreszeiten eine raue Witterung.

Die Waldgebiete Hirnschädel, Hirschknochen, Eisenstein, Eichert, Heidelsberg und Hohes Holz sorgen im Mikroklima des Auer Talkessels für die Produktion von Frischluft und den Abfluss von Kaltluft.

Geschichte

Klösterlein Zelle: Ausgangspunkt für die Besiedlung der Stadt

Hauptartikel: Geschichte der Stadt Aue

Erste Besiedlung

Eine 1919 im Auer Tal beim Straßenbau gefundene Steinaxt dient neben den Funden einer Spitzhaue und von Keramikscherben als Beleg dafür, dass in der Jungsteinzeit Menschen das Gebiet auf ihren Wegen ins Böhmische Becken durchstreiften. Eine feste Besiedlung zu diesem Zeitpunkt gilt als ausgeschlossen.[9]

In einer kaiserlichen Urkunde vom 7. Mai 1173 wird die Gründung einer Augustiner-Chorherren-Propstei an der Mulde bestätigt[10], die als Ursprung der späteren Stadt gilt. Das Gründungsdatum dieser Celle wird als Entstehungszeit der späteren Stadt betrachtet und gilt als Bezugspunkt für Jubiläen.

Der Name Aue leitet sich von der Bezeichnung für die Feuchtwiese am Zusammenfluss von Schwarzwasser und Zwickauer Mulde ab, auf der neben dem Klösterlein Zelle Siedler aus der Herrschaft Schwarzenberg als Bauern sesshaft geworden waren. Dass Bertoldus prepositus de Owa, der 1219 in einer Urkunde als Zeuge im Zusammenhang mit einer Klosterstiftung genannt wird[11], tatsächlich Propst des Zeller Klosters war und das dortige Aue gemeint ist, ist zweifelhaft. Auch bei der auf 1286 datierten Erwähnung von Awe im Fragment der Naumburger Bistumsmatrikel[12] handelt es sich nicht um die urkundliche Ersterwähnung, da dieses Dokumentenbruchstück aus der Zeit um 1470 stammt. Vermutlich wurde Aue daher erst 1460/62 im Terminierbuch der Zwickauer Franziskanermönche zum ersten Mal urkundlich erwähnt.[13]

Aue entwickelte sich nach seiner Entstehung im Spätmittelalter langsam als kleines Bauerndorf und blieb zunächst ohne größere wirtschaftliche Bedeutung.

Vom 17. Jahrhundert bis zum Ende des 18. Jahrhunderts

Verleihung der Marktrechte

Mit der Entdeckung abbauwürdiger Eisenerzgänge an den Hängen des Brünlasberges und im Lumbachtal und dem Abbau von Zinn-, Silber- und Kobalterzen ab dem 15. Jahrhundert wandelte sich Aue zu einem Bergarbeiterort. Kurfürst Johann Georg I. vergab 1627 das Marktrecht für einen Jahrmarkt zu Bartholomäus (27. August) am heutigen Altmarkt, 1632 für einen zweiten, den Katharinenmarkt (25. November) am heutigen Neumarkt. Mit der Vergabe der Marktrechte wurde Aue zur Stadt und seit 1635 in Urkunden und im Wappen als solche bezeichnet. Die Einwohner arbeiteten zumeist als Bauern, Bergarbeiter und Fuhrleute.

Dreißigjähriger Krieg und Katastrophen

Auer Talkessel um 1628 nach einer Zeichnung von Wilhelm Dilich: Im Vordergrund links die Mulde, in der Bildmitte die Pfarrkirche

Während des Dreißigjährigen Krieges brannten Söldner des Generals Holk aus dem Wallenstein-Heer 1633 das Auer Rathaus mit allen Archivalien nieder. Die Zerstörung des Auer Hammers wurde von den dortigen Schmieden verhindert. Nachdem die Stadt ein weiteres Mal von den kaiserlichen Truppen heimgesucht worden war, war alles „...bis auf drei kleine Häuserlein“ vernichtet.[14] Obwohl bereits 1635 ein Friedensvertrag existierte, zogen danach noch schwedische Soldaten durch das Gebirge und plünderten Aue 1637 und 1639. Veit Hans Schnorr, Gründer des Blaufarbenwerkes Niederpfannenstiel und Besitzer des Auer Hammers, wurde 1648 von herumstreifenden russischen Soldaten gefangen genommen und als Bergbaukundiger in den Ural verschleppt.

Die Stadt war bis ins 17. Jahrhundert mehrfach von im Erzgebirge grassierenden Pestwellen betroffen, u. a. 1599, 1607, 1624–27 und 1633. 1633 starben in Aue 62 Personen an der Seuche. 1624 und 1627 forderten die ansteckenden Krankheiten Ruhr und Blattern Opfer. [15] Erst gegen Ende des 17. Jahrhunderts hatte sich Aue von den Folgen der Kämpfe und Ausplünderungen erholt. Die zerstörten Häuser waren durch neue Gebäude ersetzt worden.[16]

Umgebindehaus an der Knappensiedlung Bergfreiheit aus dem 17. Jahrhundert

Eisen- und Zinnbergbau im 17. und 18. Jahrhundert

Kriege und Naturkatastrophen führten in der Stadt zu Zerstörungen, wirtschaftlichen Rückschlägen und einer schwankenden Einwohnerzahl, die nicht über 800 Personen hinauswuchs. Nachdem 1661 erstmals Zinnerze in Aue gefunden worden waren, wandelte sich der Charakter der Stadt deutlich. Neben den vorhandenen Eisenerzbergwerken entstanden Zinnerzgruben, neue Pochwerke, Hammerwerke und Mühlen, die die Erze aufschlossen. Die Metalle und Nebenprodukte der Bergwerke wurden teilweise direkt verkauft, teilweise gleich an Ort und Stelle weiterverarbeitet. In Aue und Umgebung waren bald etwa 250 Erzabbaustellen in Betrieb. Viele Bauern arbeiteten nun als Köhler, Bergmänner und Hüttenwerker. Aus anderen deutschen Ländern und benachbarten Staaten kamen Lohnarbeiter in die Stadt, die sich am Heidelsberg eine eigene Siedlung errichteten (siehe Bild).

Entstehung erster Industriebetriebe

Beim Abbau eisen- und zinnführender Gesteine wurden auch Erze mit Kobalt-, Nickel- und Wismutgehalt gefördert sowie die „weiße Erde“, später Kaolin genannt. Die Verarbeitung dieser Materialien führte zu neuartigen Produkten und zur Ansiedlung neuer Betriebe vor allem entlang der Fließgewässer. Die Blaufarbenwerke in Pfannenstiel und Oberschlema entstanden, die Kobalt und Wismut erschlossen. Eine neue Legierung aus Kupfer, Zink und Nickel führte zu Argentan (Neusilber), mit dem nichtrostende und preiswerte Bestecke hergestellt werden konnten. Drei Besteckfabriken wurden in Aue gegründet. Außerdem begann die Verarbeitung von Wolle und Baumwolle in Tuchmanufakturen, Bleichanstalten und Webereien. Die Auer Weißerdenzeche St. Andreas erlangte 1711 eine Monopolstellung in Sachsen, da sie per kurfürstlichem Privileg zum alleinigen Lieferanten von Kaolin für die Porzellanmanufaktur in Meißen wurde.

Der Handel mit den vielen neuen Produkten führte zu europaweiten Beziehungen der Auer Fabrikherren und einem ersten wirtschaftlichen Aufstieg. Die Einwohnerzahlen in der Stadt und den umliegenden Dörfern stiegen. 1839 lebten in Aue 1006 Menschen, die zumeist in den neuen Werken, in der Landwirtschaft und als Fuhrleute arbeiteten.

Beginnendes 19. Jahrhundert bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Weiteres Industriewachstum

Die sich rasch verbreitenden neuen Antriebstechnologien wie Dampfmaschinen und Elektromotoren führten zur Modernisierung der Produktionsstätten in der Stadt. Sie begünstigten auch die Gründung zahlreicher neuer Industriebetriebe in den bereits vorhandenen Bereichen Eisenverarbeitung, Maschinenbau und Textilindustrie. Mit dem gleichzeitigen Bau von Eisenbahnlinien und den 1879 beginnenden Eingemeindungen umliegender Ortschaften wurde Aue eine der bedeutenden Industriestädte in Sachsen. Die Einwohnerzahlen hatten sich zwischen 1839 und 1895 auf das Achtfache erhöht.

Auswirkungen des Ersten Weltkrieges

Während des Ersten Weltkrieges wurden zunächst Frauen, später auch Zwangsarbeiter in den Fabriken der Stadt beschäftigt. Nur bestimmte kriegswichtige Erzeugnisse wie Nickel und Eisenbleche wurden in größeren Mengen produziert. Auch infolge der Bereitstellung von Kriegsanleihen und der Inflation verlangsamten sich der industrielle Aufschwung und der dringend nötige Wohnungsbau in Aue.

Notgeld der Stadt Aue, 1918 ausgegeben

Von der Weimarer Republik bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs

Zwischen den beiden Weltkriegen bestimmten die politischen und finanziellen Entwicklungen Deutschlands auch das Leben in Aue. Nach der Inflation arbeiteten die meisten Betriebe wieder auf Hochtouren. Die Einwohner wandten sich in der freien Zeit kulturellen Vergnügungen zu, es entstanden Theater, Kinos, Kaffeehäuser, weitere Parkanlagen und auch Vereine.

Die Zeit des Nationalsozialismus führte zur Enteignung jüdischer Handelshausbesitzer, zur Umstellung metallverarbeitender Betriebe auf Kriegsproduktion und zum Zuzug von Flüchtlingen. Am Ende des Krieges erreichte die amerikanische Armee die Stadt Aue, ohne sie zu besetzen. In Umsetzung der Beschlüsse von Jalta zog nach vier Wochen die sowjetische Armee als Besatzungsmacht in Aue ein.

1945 bis zum Ende der DDR

Uranerz

Sechs große Auer Fabriken, die in der NS-Zeit kriegswichtige Güter produziert hatten, wurden nach Kriegsende demontiert und ihre Besitzer enteignet. Ein wirtschaftlicher Neuanfang wurde erschwert. Durch die Uranerzgewinnung für die sowjetische Siegermacht ab 1946 lebte der Bergbau in der Stadt neu auf. Man baute großflächig uranhaltiges Erz ab und machte Aue zur Verwaltungszentrale der späteren SDAG Wismut. Die Bevölkerungszahl vervielfachte sich. Es entstanden neue Wohnviertel in den ehemaligen Randsiedlungen, die städtische Infrastruktur wurde deutlich verbessert. Mit rund 40.000 Einwohnern und dem Status einer Kreisstadt erreichte die Entwicklung von Aue zwischen 1950 und 1970 ihren Höhepunkt. Durch den Rückgang des Uranabbaus wegen abnehmender Ausbeute, wegen der Erschließung ausländischer Vorkommen und der Automatisierung in den Fabriken gingen Arbeitsplatz- und Einwohnerzahl stark zurück. Gegen Ende der 1980er Jahre lebten noch etwa 20.000 Menschen in der Stadt. Das Stadtbild wurde zunehmend von maroden Fabrikgebäuden, Bergbauhalden und trostlosen Wohngebieten bestimmt. → siehe auch: SDAG Wismut

Wie in vielen anderen Städten in der DDR kam es 1989 und 1990 in Aue zu Demonstrationen für gesellschaftliche Veränderungen und die Erneuerung des Staates.

Aue im vereinigten Deutschland

Außenstelle des neuen Landratsamts

Aue war zunächst Verwaltungssitz des Kreises Aue und ab 1994 Sitz des neuen Westerzgebirgskreises (1995 in Landkreis Aue-Schwarzenberg umbenannt). Bei der letzten sächsischen Verwaltungsreform verlor Aue 2008 den Kreissitz. Als Ausgleich wurde der Stadt der Status Große Kreisstadt verliehen.

Seit 1996 existiert der Städtebund Silberberg, dem neben Aue Schneeberg, Schwarzenberg, Bad Schlema, Lauter und Lößnitz angehören. Das langfristige Ziel ist ein Zusammenschluss zu einer Stadt Silberberg.

Die Einwohnerzahlen sind seit der Wiedervereinigung durch Abwanderung junger Familien und die im Vergleich zu den Geburten höhere Zahl der Sterbefälle rückläufig. Im Jahr 2000 sank die Zahl erstmals unter 20.000 und lag 2008 bei ca. 18.000.

Einwohnerentwicklung

Einwohner von Aue 1550 bis 2006
Jahr Einwohner
1551 ca. 300-350
(26 besessene Mann, 19 Häusler, 27 Inwohner)
1560 350
1748 ca. 500
(96 besessene Mann)
1790 790
1839 1.006
und 263 (Auerhammer, Neudörfel, Niederpfannenstiel)
1855 1.529
1871 2.237
und 520 (Auerhammer, Neudörfel, Niederpfannenstiel)
1875 2.677
1880 3.523
1890 6.004
und 1.180 (Auerhammer, Neudörfel, Niederpfannenstiel)
1895 8.400
1900 15.200
1910 19.363
und 1.696 (Auerhammer, Neudörfel)
1925 21.296
und 1.764 (Auerhammer)
19331 25.836
Jahr Einwohner
1939 25.445
und ein Gebietsteil der Gemeinde Bernsbach
(1. Oktober 1939)

1946 25.567
1950 40.747
1958 31.840
1964 31.720
1970 30.960
1971 32.000
1981 28.914
1988 26.660
1990 25.765
2000 19.422
2001 19.124
2002 18.961
2003 18.759
2004 18.611
2005 18.327
2006 18.029
Juni 2007 18.000
1 Eingemeindungen abgeschlossen
Datenquellen: 1950: Literatur Aue – 40 Jahre DDR-Alltag, Seite 9; bis 1990: Digitales Historisches Ortsverzeichnis von Sachsen und Literatur Aue, Mosaiksteine der Geschichte...; ab 1998: Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen; 1

Religionen

Friedenskirche am Zeller Berg

Für das geistliche Leben in vorreformatorischer Zeit waren die Mönche des Augustiner-Chorherren-Stiftes Zelle verantwortlich. Sie besorgten die Gottesdienste und versorgten Kranke im Auer Kirchspiel, das vermutlich im 13. Jahrhundert entstand und auch die Nachbardörfer Bockau (bis 1546) und Zschorlau (bis 1737) umfasste.[17] Im Zuge der Reformation im ernestinischen Sachsen wurde 1529 ein erster lutherischer Geistlicher eingesetzt. Seither ist die evangelische Glaubensrichtung unter den Gläubigen der Stadt am stärksten vertreten. Heute ist Aue Sitz der Evangelisch-Lutherischen Superintendur Aue und verfügt über die beiden Kirchgemeinden Aue St. Nicolai mit der Nicolaikirche und Aue-Zelle mit der Friedenskirche sowie das Sächsische Gemeinschafts-Diakonissenhaus. Daneben existieren in der Stadt eine Gemeinde der Landeskirchlichen Gemeinschaft, die evangelisch-methodistische Kirchgemeinde Aue mit der Christuskirche, die evangelisch-methodistische Kirchgemeinde Aue-Neudörfel mit der Andreaskapelle, eine Siebenten-Tags-Adventisten-Gemeinde und eine neuapostolische Gemeinde.

Nach der Zuwanderung weiterer Arbeitskräfte im 19. Jahrhundert aus dem katholischen Böhmen, Schlesien und Italien wurde 1907 die römisch-katholische Expositur Aue eingerichtet, die neben Aue die Orte Eibenstock, Hartenstein, Johanngeorgenstadt, Zwickau und Zwönitz umfasste, zunächst etwa 4050 Gemeindeglieder hatte und 1915 die Pfarrkirche Mater dolorosa baute. Nach der Verkleinerung der Gemeinde durch die Ausgliederung der meisten eingepfarrten Orte in den Zwischenkriegsjahren erfuhr sie durch den Zuzug von Heimatvertriebenen aus den früheren deutschen Ostgebieten und Bergarbeitern aus Westdeutschland einen erneuten Aufschwung. 2005 hatte die römisch-katholische Kirchgemeinde der Stadt etwa 1500 Mitglieder. Sie umfasst neben der Auer Kirche Mater dolorosa die Filialkirchen St. Pius X. in Schneeberg, die Kapelle St. Joseph in Eibenstock, die Kapelle Kostbares Blut in Schönheide und die katholische Kirche St. Johannis in Lößnitz.

1970 fand in der evangelischen St.-Nicolai-Kirche ein erster ökumenischer Gottesdienst mit den Katholiken statt, der seitdem zweimal jährlich abgehalten wird.[18]

Gegen Ende des 19. Jahrhunderts ließen sich einige jüdische Familien aus Osteuropa in Sachsen nieder, auch in Aue gab es erste jüdische Bewohner. Diese bauten den Warenhandel aus und ließen aus vorhandenen Gebäuden Kaufhäuser, darunter das Kaufhaus Schocken, herrichten. 1925 lebten in der Stadt 29 Juden, was einem Anteil von 1,4 Prozent an der Gesamtbevölkerung entsprach.[19] Im Zuge der antisemitischen nationalsozialistischen Gesetzgebung wurde die jüdische Familie Schocken enteignet und das Kaufhaus in Merkur umbenannt. Die renommierte Baumwollweberei S. Wolle musste wegen ihres jüdischen Gründers nach seinem „arischen“ Besitzer Curt Bauer benannt werden. In der Reichspogromnacht wurde laut Angaben von Zeitzeugen die Schaufensterscheibe eines Wäschegeschäfts in der Wettiner Straße eingeschlagen. Über eventuelle Deportationen liegen keine Dokumente vor.

Übersicht
Jahr Einwohner davon Evangelische (Prozent) davon Katholiken (Prozent) davon sonstige Christen (Prozent) davon Juden (Prozent)
1925 21.296 20.170 (94,7) 501 (2,35) 25 (0,12) 29 (0,14)
1933 25.836 23.797 (92,1) 612 (2,37) 3 (0,01) 18 (0,07)
17. Mai 1939 22.809 15.435 (67,7) 771 (3,38) 472 (2,07) 14 (0,06)
2005 18.000 ? 1 3001 (2,3) > 2002 (1,1) ?

1 Einzugsbereiche Aue, Schneeberg, Eibenstock, Schönheide und Lößnitz
2 aus den Angaben der vorhandenen Kirchengemeinden abgeschätzt[20][21]

Politik

Stadtverwaltung

Nach der Vereinigung beider deutscher Staaten 1990 erfolgte eine vollständige Umstrukturierung der Verwaltungsorgane der Stadt. Oberste Kommunalbehörde wurde die Stadtverwaltung mit dem Bürgermeister (heute: Oberbürgermeister), dem Stadtrat, Mitgliedern von Parteifraktionen, Ausschüssen und Ämtern mit Sachgebieten. 1993 trat die Sächsische Gemeindeordnung in Kraft.

Der Stadtrat setzt sich aktuell (Stand 2007) aus sieben Mitgliedern der CDU/FDP, fünf des Freien Bürgerforums Aue (FBA)/SPD, fünf der Linken, drei der Freien Wählervereinigung Aue (FWA) und zwei Mitgliedern aus der Liste der Unabhängigen (LdU) zusammen.

Bürgermeister

Seit dem 1. August 2008 wird das Stadtoberhaupt offiziell Oberbürgermeister genannt. Die folgende Tabelle zeigt die bisherigen Bürgermeister von Aue und ihre Amtszeiten.

Name Amtszeit; Bemerkung
Maximilian Kretschmar 1889–1913
Arthur Hoffmann 1914–1940;
seit 1924 Erster Bürgermeister
Max Poepel 1940–1945
Max Ziegler Mai bis Juni 1945
Hermann Graf Juni bis August 1945
Friedrich Lange August 1945 bis Februar 1946
Alfred Franz Februar 1946 bis September 1946
(Dr.) Hennig September bis November 1946
Johannes Heinz Dezember 1946 bis Oktober 1949
Name Amtszeit; Bemerkung
Otto Schmutzler November 1949 bis Januar 1950
Max Ebert Februar bis Dezember 1950
Felix Unger Dezember 1950 bis 1952
Kurt Müller 1953–1955
Emil Schuster 1956–1970
Gotthold Scheinpflug 1970–1988
Horst Uhlig 1988 bis 20. Juni 1990
Emanuel Klan (CDU) 1990–2002
Heinrich Kohl (CDU) seit 2002
Ausschüsse und Amtsbereiche

Dem Oberbürgermeister stehen die Ausschüsse für Verwaltung, Stadtentwicklung, Kultur/Soziales/Schule und Sport und die Ämter Hauptamt/Liegenschaften, Finanzen, Beigeordneter, Ordnung/Umwelt, Bauen, Schule und Soziales sowie die Mitglieder des Sachgebietes Wirtschaftsförderung/Tourismus/Stadtmarketing zur Seite.

Bürgermeisterwahl 2006 und Wahlen zum Kreis- und Landtag 2008

Bürgermeisterwahl

Bei der Bürgermeisterwahl am 17. September 2006 in der Gemeinde Stadt Aue des Landkreise Aue-Schwarzenberg waren 15.515 Personen wahlberechtigt. Die Wahlbeteiligung lag bei 41,5 % (6445 Stimmen). 88 Stimmen waren ungültig.

Kandidat Partei Absolute Stimmen Stimmenanteil
in Prozent
Franz Heinrich Kohl CDU 4337 68,2
Hans-Jürgen Rutsatz Einzelbewerber 1077 16,9
Jens Berghold FWA 943 14,9
Gesamt - 6357 100

Als hauptamtlicher Bürgermeister wurde damit Franz Heinrich Kohl für eine zweite Amtsperiode gewählt.[22]

Wahlen zum Kreistag und zum Landrat 2008

Nach einer Kreis- und Gebietsreform in Sachsen wurden Anfang Juni 2008 gleichzeitig Neuwahlen zum Kreistag und zum Landrat durchgeführt. Von den 15.354 wahlberechtigten Auern gaben 3.648 (23,8 %) ihre Stimme ab. 1,2 % der Stimmen waren ungültig. Aus der kreisangehörigen Stadt Aue liegt folgendes Wahlergebnis für den Landrat vor:

Partei Kandidat Stimmen in Prozent
CDU Frank Vogel 2119 58,8
Die Linke. Klaus Jürgen Tischendorf 1030 28,6
FWE Marcel Schmidt 248 6,8
NPD Mario Löffler 133 3,7
Einzelbewerber Kurt Udo Hertwich 75 2,1
Gesamt - 3605 100

Im zweiten Wahlgang wurde Frank Vogel mit 55,8 % der Stimmen als Landrat des Erzgebirgskreises gewählt.[23]

Von den 15.362 Stimmberechtigten für die Kreistagswahl gaben 5.705 (37,1 %) ihre Stimmen ab. 212 Stimmen (3,7 %) waren ungültig. Aus der kreisangehörigen Stadt Aue im Wahlkreis Aue-Schwarzenberg liegt folgendes Wahlergebnis für den Kreistag vor[24]:

Partei Stimmen absolut Stimmenanteil in Prozent
CDU 5817 37,2
Die Linke. 3718 23,7
FWE 1735 11,1
FDP 1527 9,8
SPD 1266 8,1
NPD 846 5,4
Grüne 532 3,4
DSU 201 1,3
Gesamt 15.642 100

Städtepartnerschaften

Zu DDR-Zeiten bestanden Partnerschaften mit der italienischen Stadt Genua, mit der 1963 ein gemeinsames Freundschaftskomitee gegründet und Delegationen ausgetauscht wurden, und seit 1983 mit der bulgarischen Stadt Panagjurischte im Bezirk Pasardshik, nach der bis 1990 die Bockauer Straße benannt war.[25] Die beiden Partnerschaftsverträge wurden nach dem Ende der DDR nicht verlängert.

Die Partnerschaft mit der nordrhein-westfälischen Stadt Solingen geht auf bereits in den 1950er Jahren geknüpfte Verbindungen zwischen den damaligen Sportorganisationen BSG Aufbau Aue-Bernsbach und SV Jahn 09 aus Solingen zurück. Am 26. April 1990 wurde auf kommunaler Ebene ein Vertrag geschlossen, mit dem freundschaftliche Beziehungen und die Zusammenarbeit auf allen Ebenen des gesellschaftlichen und kulturellen Lebens gefördert werden sollen. Besonders erwähnenswert ist die umfassende und schnelle Hilfe der Partnerstadt nach dem Hochwasser im Jahr 2002, als eine Spende in Höhe von 300.000 Euro bereitgestellt und Unterstützung auch auf privater Ebene geleistet wurde.[26]

Seit dem 30. November 2003 besteht eine Partnerschaft mit der tschechischen Stadt Kadan, mit der eine vielfältige Zusammenarbeit auf kommunaler und betrieblicher Ebene und in den Bereichen Tourismus, Kultur, Sport und Bildung angestrebt wird.[27]

Das Stadtwappen von Aue am Sparkassengebäude (Fähnchen entgegengesetzt)

Wappen

Das Auer Wappen geht auf eine erste bekannte Version aus dem Jahr 1629 zurück, das eine einfache Holzbrücke mit Geländer über angedeutetem Wasser darstellte.[28] Mit dem Beschluss Nr. 478 des Auer Stadtrats vom 24. März 2004 wird das seit 1895 gebräuchliche Wappen wie folgt blasoniert: „In blau auf gewellter silberner Wasserfläche in Form eines Wellenschildfußes übereinander zwei goldene Holzbrücken mit je zwei roten Fähnchen auf dem Geländer.“ Damit werden die beiden hölzernen Brücken über die Mulde (Sandbrücke) und das Schwarzwasser (Zellbrücke) symbolisiert. Diese waren seit Anfang des 16. Jahrhunderts neben Furten die einzigen Verkehrsverbindungen über die Flüsse und vor allem für den Bergbau und das Hüttenwesen bedeutsam. Obwohl diese Brücken im 18. Jahrhundert durch steinerne ersetzt wurden, blieben die hölzernen im Wappen erhalten.

Wirtschaft und Industrie

Bergbau, Maschinenbau, Textilindustrie, Kunstgewerbe

siehe auch: Geschichte der Stadt Aue

Die in Aue und in den Anhöhen der Umgebung vorhandenen Vorkommen von Granit, Phyllit, Schiefer, Andalusitglimmerfels, Rotgneis, Bleierzformationen, Wismut-Kobalt-Nickel-Silber-Formationen und Skarn mit den Hauptbestandteilen Eisen, Zinn, Kobalt und Uran bildeten die Basis für ein umfassendes Montanwesen in der Stadt. Zu den wichtigsten Abbauprodukten in Aue zählten zunächst Eisenerze, ab dem 17. Jahrhundert Zinnerze, Kaolin, Kobalterze und im 20. Jahrhundert Uranerze. Die bedeutenden Auer Fabriken Nickelhütte und Halbzeugwerk Auerhammer sowie einige Wohnviertel haben ihren Ursprung in diesem Industriezweig.

Das Klöppelhandwerk, das im 16. Jahrhundert durch Zugewanderte in das Erzgebirge kam, entwickelte sich in Hausmanufakturen und Heimatstuben. Die Klöppelspitzen fanden im Lauf der Jahrhunderte immer mehr Abnehmer in ganz Europa. Das Klöppeln wird heute als Volkskunst in kleinen Manufakturen und Klöppelstuben betrieben. Einige Schulen im Erzgebirge, etwa die Schule für geistig Behinderte auf dem Brünlasberg[29] vermitteln das Handwerk als Unterrichtsfach. In Webereien, Tuch- und Maschinenfabriken wurden Textilien in größerem Umfang produziert oder verarbeitet bzw. entsprechende Maschinen hergestellt.

Wie in anderen Erzgebirgsorten schnitzten Bergleute zunächst als Feierabendbeschäftigung kleine Figuren wie Engel oder Bergleute in historischer Paradetracht. Diese wurden im Verwandten- und Freundeskreis verschenkt. Anfang des 20. Jahrhunderts entstand daraus ein eigener Kunstgewerbezweig.

Nach dem Ende des Uranerzbergbaus 1991 begann die neu gegründete Wismut-Entwicklungsgesellschaft (später Wismut GmbH) mit der Sanierung und der Umsetzung von Halden und der Beseitigung von Spätfolgen der Anlage von Schächten. Für die Sanierung der Halden des Uranbergbaus wurden von der sächsischen Landesregierung größere Fördermittel bereitgestellt. Anfang des Jahres 2008 begannen Sanierungsarbeiten an der Halde 296 in Alberoda und Verwahrarbeiten am Schacht 315 am Zeller Berg, der 1950 für den Uranerzbergbau abgeteuft worden war und zur Zeit etwa sieben Meter tief eingebrochen ist.[30]

Das Forschungsprojekt Regionales Seismologisches Monitoring im Raum Aue-Zwickau, eine Kooperation des Instituts für Geophysik und Geologie an der Universität Leipzig und der Bergakademie Freiberg in Zusammenarbeit mit der Wismut GmbH, befasst sich derzeit schwerpunktmäßig mit der Erfassung und Auswertung von seismischen Ereignissen, die durch die Flutung des ehemaligen Bergbaureviers Aue-Alberoda hervorgerufen werden.[31] [32]

Beherbergungswesen

Hotel Blauer Engel am Altmarkt

Das Hotel Blauer Engel wurde im 17. Jahrhundert gegründet und gilt als ältestes Gasthaus der Stadt. Nach 1990 wurde das Haus reprivatisiert und bis 1995 umfassend saniert. Ein Mittelturmaufsatz und Stuckzierat brachten etwas von der historischen Gestalt des Gebäudes zurück. Innen wurden die Räume einem höheren Gästekomfort angepasst. Das Restaurant Hutzen Haisel (siehe auch: Hutzenstube) wurde 1969 eröffnet und stand nach 1990 einige Jahre leer. Dann wurde es privatisiert, rekonstruiert, 2006 wiedereröffnet und bietet vor allem einheimische Speisen an. Andere Hotels und Gaststätten, die mit der regen Reisetätigkeit Anfang des 20. Jahrhunderts entstanden waren, wurden geschlossen oder anderweitig verwendet, etwa als Verkaufseinrichtungen, Wohn- oder Geschäftshäuser. In den vergangenen Jahren wurde das Beherbergungswesen vor allem durch Einrichtung von Pensionen und Ferienwohnungen wieder verbessert.

Ansässige Unternehmen

Saniertes und umfunktioniertes Fabrikgebäude der ehemaligen Textilmaschinenfabrik, links im Vordergrund ein Stück des früheren Trockenturms einer Vorgängerfabrik

Nach dem Zusammenbruch der DDR wurden viele große Betriebe der Stadt aufgelöst oder verkauft, darunter die Auer Besteck- und Silberwarenfabrik, die Betriebe der SDAG Wismut, Blechbearbeitungsfabriken, Wäschereien und Gießereien. Andere Betriebe wurden privatisiert oder reprivatisiert und durch Rationalisierung und Modernisierung der Anlagen zu marktfähigen Unternehmen ausgebaut. Sie sorgen für Arbeitsplätze und unterstützen die Wirtschaftsleistung der Stadt.

Für seine wirtschaftlich erfolgreiche Tätigkeit wurde der Geschäftsführer der Nickelhütte, Peter Koch, 2005 mit der Ehrenbürgerwürde der Stadt Aue ausgezeichnet. Die Gebrüder Leonhardt GmbH & Co KG Blema Kircheis (Verpackungsmaschinen)[33], die Firma Xetma Gematex GmbH mit ihrer neuen Produktionsstätte in Alberoda (Textilveredlungsmaschinen)[34], die AWEBA Werkzeugbau GmbH Aue (Zulieferer der Automobilindustrie) und die Auerhammer Metallwerk GmbH (1990 vorübergehende Stilllegung, dann Neubeginn mit Flachwalzprodukten, Nickelerzeugnissen)[35] führen die Traditionen des Auer Maschinenbaus fort. Die Auer Textilindustrie etablierte sich nach der Reprivatisierung der Firma Weberei Curt Bauer unter den deutschen Herstellern hochwertiger Tisch- und Bettwäsche wieder.[36]

Fabrikgebäude von stillgelegten Betrieben wurden abgerissen (vor allem an den Ufern der Flüsse) oder für andere Zwecke umgebaut. Nach ihrer Schließung wurde etwa die große Produktionshalle der Textima-Fabrik im Zentrum der Altstadt mit ihrem charakteristischen, etwa 25 Meter hohen Turm, entkernt, denkmalgerecht saniert und zu einem stark frequentierten Einkaufszentrum (Simmel) ausgebaut. Der frühere achtetagige Trockenturm einer Tuchbleicherei wurde um zwei Stockwerke verringert, restauriert und dient als Büro- und Geschäftshaus.

Im Jahr 2008 waren in Aue 13 größere Industriebetriebe, etwa 380 Einrichtungen des Dienstleistungssektors und Handwerks, 64 Arztpraxen, etwa 60 Handelseinrichtungen (Einzelhandel, Handelsketten, Autohäuser) ansässig. Das amtliche Stadtportal nannte zum 31. Dezember 2007 45 Betriebsstätten, 389 Handwerksbetriebe und 230 Gewerbetreibende.[27]

Infrastruktur

Elektrizität, Gas und Wärme

Nachdem in Aue seit Anfang des 20. Jahrhunderts ein Gaswerk, ein Elektrizitätswerk und viele dezentrale Heizwerke errichtet worden sind, sind heute die Anbieter von Erdgas, Elektroenergie und Fernwärme der Stadt in den 1994 gegründeten Stadtwerken Aue zusammengefasst, deren Verwaltungssitz sich in einem denkmalgeschützten Gebäude in der Mühlstraße befindet. Das Versorgungsgebiet reicht über die Stadtgrenzen von Aue hinaus.[37]

Wasser

Seit 1955 kommt das Trinkwasser über ein Ringleitungsnetz aus der Talsperre Sosa bei Eibenstock.[38] Das Abwasser der Stadt wurde jahrhundertelang in die Flüsse abgeleitet, erst ab der Mitte des 20. Jahrhunderts konnte ein größeres Klärwerk am Stadtrand in Betrieb genommen werden.

Straßen- und Eisenbahnverkehr

Die zunächst unbefestigten Straßen, auf denen die Waren mit Pferdefuhrwerken transportiert wurden, mussten nach der Errichtung der neuen Fabriken ab der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts befestigt werden. Außerdem waren neue Straßen anzulegen und Brücken zu errichten. Zur Sicherung des Werkverkehrs entstand nach dem Ersten Weltkrieg ein leistungsfähiges Omnibusnetz (1927 wurden 100 Linien angegeben).[39] Im Jahr 2008 gab es vier innerstädtische Busverbindungen und 25 Linien in andere Ortschaften. Träger des gesamten Omnibusverkehrs ist der Mittelsächsische Verkehrsverbund.[40] Eine herausragende Rolle zur Verbesserung des Straßenverkehrs kam der 1937 fertiggestellten Bahnhofsbrücke zu, die die Folgen einer Engstelle am Bahnübergang beseitigte.

Nach dem Zweiten Weltkrieg erfolgten einige Straßenbaumaßnahmen, die durch den Uranbergbau notwendig wurden. In den folgenden Jahrzehnten erwiesen sich die vorhandenen Straßen für den Individual- und Lieferverkehr als ausreichend. Ab 1990/91 wurden größere Veränderungen nötig, als die Zahl privater Fahrzeuge sprunghaft anstieg, der Eisenbahngüterverkehr zurückging und sich der Einsatz von Lastkraftwagen verstärkte. Aue ist über drei Bundesstraßen, drei Staatsstraßen und zwei Kreisstraßen an das Straßennetz angeschlossen. Die aus Richtung Annaberg-Buchholz in die Stadt führende B 101 mündet im Stadtzentrum in die B 169, die Aue in nordost-westlicher Richtung quert. Die B 283 führt aus dem oberen Vogtland durch den Südwesten der Stadt und mündet am Altmarkt in die B 101. Das Zusammentreffen der Hauptverkehrswege führt zu einer erheblichen Verkehrsbelastung der Innenstadt. Die Staatsstraße S 222 beginnt an der Dr.-Otto-Nuschke-Straße und verbindet die Stadt in ostnordöstlicher Richtung mit Wolkenstein. Die Staatsstraße S 255 durchquert den Nordosten der Stadt und führt in Richtung Norden zur Anschlussstelle Hartenstein der Autobahn 72. Zur langfristigen Verbesserung der problematischen Verkehrslage sieht der 2003 aufgestellte Bundesverkehrswegeplan eine vordringliche Verlegung der B 101 in Aue (Ortskernentlastung) vor. Die Verbindung der Schwarzenberger Straße mit der Lößnitzer Straße am Fuß des Zeller Bergs mit Überquerung der Bahntrasse und der Rudolf-Breitscheid-Straße ist als Brückenbauwerk vorgesehen. Die Anbindung der B 283 soll durch Umnutzung der stillgelegten Bahntrasse nach Blauental in Höhe des Berufsschulzentrums Erdmann-Kircheis erfolgen. Diese Vorschläge sind derzeit im Abwägungsprozess. Realisierungstermine sind noch nicht festgelegt.[7]

Bahnhofsgelände (2008) mit Resten des Bahnbetriebswerks und einem Zug der Erzgebirgsbahn

Der Bahnhof Aue war in der Vergangenheit ein bedeutender Eisenbahnknotenpunkt an den Eisenbahnstrecken Zwickau–Schwarzenberg und Chemnitz–Aue–Adorf. Die Bahnstrecke Chemnitz–Aue–Adorf wurde 1975 westlich von Aue wegen des Baues der Talsperre Eibenstock unterbrochen. Seit einigen Jahren ist auch die Reststrecke von Aue bis Blauenthal stillgelegt; die Gleise wurden abgebaut. Die Trasse soll als Muldentalradweg ausgebaut werden.

Aue ist über zwei Kursbuchstrecken (KBS), die von der Erzgebirgsbahn bedient werden, an den Schienenpersonennahverkehr angeschlossen. Die KBS 524 (Zwönitztalbahn) führt von Chemnitz über Thalheim in die Stadt und verkehrt im Zweistundentakt. Die KBS 535 führt im Stundentakt von Zwickau über Aue nach Johanngeorgenstadt. Es besteht keine direkte Anbindung an das Fernverkehrsnetz der Deutschen Bahn.

Als nach der deutschen Wiedervereinigung aus der Deutschen Bundesbahn und der Deutschen Reichsbahn die Deutsche Bahn AG (DB AG) entstand, trafen der Freistaat Sachsen und die DB AG Vereinbarungen, die Sanierungen und den teilweisen Rückbau einiger Strecken und Bahnhöfe vorsahen. Die Verträge wurden mit mehreren Millionen Mark langfristig realisiert. Es entstanden die RegioNetze, zu denen die Bahntochter Erzgebirgsbahn gehört. Der Bahnhof Aue wurde bis 2003 umfassend überholt und an die bestehenden Omnibuslinien angebunden. Nicht benötigte Einrichtungen wie das Bahnbetriebswerk Aue wurden stillgelegt.[30] [41] [42] [43] [44] [45]

Medizinische Versorgung

Bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts konnten die Einwohner in Spitälern (damals Unterkünfte für Reisende und Hilfsbedürftige), mit den Elixieren aus Apotheken und von Kräuterfrauen medizinisch behandelt werden. In katholischer Zeit behandelten Mönche die Kranken, später sorgten Bader und ab 1869 ein Allgemeinmediziner als „Armen-, Polizei- und Impfarzt“ für medizinische Hilfen. Erst als 1931 auf dem Zeller Berg ein Krankenhaus seinen Betrieb aufnahm, besserte sich die Situation deutlich. Im Zweiten Weltkrieg dienten einige Abteilungen des Krankenhauses und andere geeignete Räumlichkeiten in der Stadt als Lazarett. Ab 1945 stand neben dem Krankenhaus eine gesonderte Kinderklinik zur Verfügung, die mit einem Flüchtlingstreck aus Tilsit unterwegs gewesen war und in früheren Sanatoriumsgebäuden eingerichtet werden konnte.

Nach dem regen Zuzug von Arbeitern für den Uranbergbau ab 1946 wurden in den neu entstandenen Stadtvierteln Polikliniken eingerichtet. Das Krankenhaus, 1954 nach seinem Förderer Ernst-Scheffler-Krankenhaus benannt[46], in dem 1960 die erste DDR-eigene künstliche Niere Aue I entwickelt wurde und ambulante Einrichtungen (heute in Ärztehäuser umgewandelt) sichern die medizinische Betreuung der Einwohner von Aue und den Nachbarorten. 1991 wurde das Krankenhaus in Klinikum Aue umbenannt und ging 1998 in den Besitz der Helios Kliniken über. Es ist Akademisches Lehrkrankenhaus der Universität Dresden, in dem rund 1000 Mitarbeiter beschäftigt und jährlich etwa 55.000 Patienten behandelt werden.[47] 1996 erhielt das Krankenhaus einen Hubschrauberlandeplatz und neue Parkplätze.[48] Heute stehen neben dem Helios-Klinikum 64 Arztpraxen sowie 33 Apotheken und Therapieeinrichtungen zur Verfügung (Stand 2008).[27]

Wohnbebauung

Bebauung am Wettiner Platz

Mit der explosionsartigen industriellen Entwicklung im 19. und 20. Jahrhunderts wurden alte Wohnhäuser durch Neubauten ersetzt, die aber kaum heutigen Wohnvorstellungen entsprachen. In den 1950er Jahren begann zur Wohnraumversorgung der Beschäftigten im Uranbergbau und deren Familien eine umfangreiche Neubautätigkeit. Der heutige Stadtkern ist von einer mehrgeschossigen Karreebebauung mit einigen Lücken und Neubauten geprägt, die sich in den Randbereichen fortsetzt. An den Ausfahrtsstraßen bestimmen meist zwei- bis viergeschossige straßenbegleitende Häuser das Stadtbild. Aue verfügt über etwa 11.000 Wohneinheiten (Stand: 2007), von denen 40,8 % im Besitz der vier Großvermieter Auer Wohnungsbaugesellschaft mbH, Wohnungsgenossenschaft „Wismut“ Aue/Lößnitz e.G, Wohnungsbaugenossenschaft e. G. Aue–Zelle und Gebrüder Leonhardt + Dr. Winkler Immobilien & Co KG sind, die restlichen 59,2 % sind in Privatbesitz. Etwa 83 % aller Wohneinheiten sind vermietet, die übrigen werden von den Besitzern selbst genutzt.[7]

Plätze und Straßen

Brunnen am Altmarkt,
Herbst 2008

Der heutige Altmarkt war mit seiner Randbebauung der erste Siedlungskern des Ortes und blieb über Jahrhunderte weitgehend unverändert. Erst im 20. Jahrhundert kamen höhere Gebäude hinzu. Das frühere Rathaus direkt am Marktplatz wurde abgerissen und Pflastersteine verlegt. Auch danach wurde das Gelände mehrmals umgestaltet. Die Kosten der letzten großen Veränderung in den Jahren 2004 und 2005 wurden zu etwa zwei Dritteln vom Europäischen Fonds für Regionalentwicklung getragen. Andere Straßen und Plätze wie der Anton-Günther-Platz und der Schillerplatz wurden nach 1990 ebenfalls neu hergerichtet.

Brücken

Brücken spielen in Aue sowohl für die Verkehrsleitung als auch für das Zusammenwachsen der Stadtviertel eine wichtige Rolle. Jahrhundertelang gab es nur zwei Holzbrücken, die die Flüsse Zwickauer Mulde und Schwarzwasser überquerten und als stadtbestimmend in das Wappen aufgenommen wurden. Heute existieren in Aue etwa 60 Brücken verschiedener Größen. Davon verbinden 22 die Ufer der Zwickauer Mulde innerhalb des Stadtgebietes. Acht Brücken führen über das Schwarzwasser, 30 Brücken überqueren die kleinen Bachläufe (Alberodaer Bach, Lößnitzbach, Zschorlaubach, Lumpichbach und Floßgraben), acht dienen dem Eisenbahnverkehr. Aue trägt den Beinamen Stadt der Brücken.

Die Bahnhofsbrücke gilt wegen ihrer Bauweise in Spannbeton als architektonisch besonders wertvoll. Andere Brücken tragen bescheidenen Schmuck, darunter die Schul- und die Schillerbrücke. Die meisten Brücken der Stadt wurden nach der Wende saniert und fügen sich unauffällig in das Stadtbild ein. Die Lößnitztalbrücke, über die die Staatsstraße 255 zur Autobahn 72 führt, wurde von 2004 bis 2006 neu errichtet.[49]

Kultur, Bildung und Vereinswesen

denkmalgeschütztes Kulturhaus im Stadtgarten
Clemens-Winkler-Gymnasium

Das 1963 im Kulturhaus Aue gebildete Erzgebirgsensemble Aue wurde nach der politischen Wende durch das Engagement der dort beschäftigten Künstler erhalten und führt die Traditionen des mundartlichen Gesangs und der bergmännischen Musik fort. Das Kulturhaus besitzt Konzert- und Theatersäle und beherbergt eine Musikschule, das Erzgebirgische Sinfonieorchester, den Blema-Chor und das Tanzorchester Aue.[50] Es steht unter Denkmalschutz und wurde mit dem Museum Schloss Schwarzenberg im Jahr 2000 zum Kulturzentrum des Landkreises Aue-Schwarzenberg zusammengefasst.

Ein 1876 in Zelle gegründeter Heimat- und Wanderverein zur Pflege erzgebirgischen Kulturgutes, zur Förderung des Heimatgedankens und der Wanderbewegung sowie des Naturschutzes mit einigen örtlichen Zweigvereinen war bis zum Ende des Zweiten Weltkriegs aktiv. Nachdem 1955 ehemalige Erzgebirger in der Bundesrepublik den Erzgebirgsverein neu gegründet hatten, wurde die Vereinstätigkeit 1990 in Zschorlau mit einer ähnlichen Zielstellung wie 1876 wieder aufgenommen.[51] Mit Unterstützung der Stadtverwaltung legte der Verein 1996 einen Kulturlehrpfad an, der die bergbaulichen Einrichtungen Museum, Vestenburger Stollen und Weißerdenzeche verbindet.[27] Die 1886 von dem Verein für naturgemäße Gesundheitspflege und arzneilose Heilkunst für Aue und Umgebung eingerichteten 76 Schrebergärten auf dem Eichert bestehen noch. Nach dem Zusammenbruch der DDR entstanden weitere Kultur-, Sozial- und Sportvereine, u. a. der Förderverein Klösterlein Zelle. In Aue sind mehr als 150 Vereine aktiv (Stand: 2008).

Die Bibliothek der Stadt, 1879 gegründet, befindet sich nach mehreren Umzügen und Bestandserweiterungen am Schillerplatz und verfügt über einen Gesamtbestand von 27.500 Einheiten.[52] Im Bürgerhaus Aue am Postplatz gibt es seit 1990 eine von Mitgliedern der kirchlichen Umweltgruppe Ökopax gegründete Umweltbibliothek, deren Träger seit 1996 die Grüne Liga Sachsen ist.[53]

Die historisch entstandenen Schulen im Stadtzentrum und in den äußeren Ortsteilen wurden den jeweiligen Erfordernissen in der Organisation und in der Ausstattung angepasst. 2008 bestanden im Auer Stadtgebiet sieben Grund-, Mittelschulen und Gymnasien, drei Förderschulen, jeweils eine Berufs-, Fach-, Musik- und Volkshochschule und mehrere Aus- und Weiterbildungsinstitute.[27]

Bauwerke und andere Sehenswürdigkeiten

Kirchen

Pfarrkirche St. Nicolai
  • Die erste Kirche im heutigen Stadtgebiet wurde vermutlich im Zuge der Gründung des Klosterkirche Zelle im 12. Jahrhundert gebaut. Die im romanischen Stil gehaltene Klosterkirche an der Straße zum Ortsteil Alberoda ersetzte um 1230 einen früheren hölzernen Kirchbau, war nach der Auflösung des Klosters bis 1914 Dorfkirche von Zelle und wird als Begräbniskapelle benutzt.
  • Neben der Klosterkirche existierte bereits im 13. Jahrhundert ein eigenes Auer Kirchspiel mit einem Kirchgebäude am früheren Kirchplatz (dem heutigen Neumarkt). Nach der Zerstörung im Dreißigjährigen Krieg wurde die Kirche an gleicher Stelle neu gebaut, 1895 abgerissen und durch die neue Pfarrkirche St. Nicolai in Aue an der Schwarzenberger Straße ersetzt. Zur Nikolaikirchgemeinde gehören auch das 1908 erbaute Haus der Landeskirchlichen Gemeinschaft in der Bockauer Straße sowie die 1951 und 1960 geweihten Kapellen auf dem Eichert und in Auerhammer.
  • Als Pfarrkirche der Zeller Kirchgemeinde errichtete man am Hang des Zeller Berges von 1912 bis 1914 die Friedenskirche (Aue-Zelle).
  • An der Schneeberger Straße steht das von 1913 bis 1915 errichtete Ensemble von Kirche, Pfarrhaus und Kirchplatz der katholischen Gemeinde Mater dolorosa.
  • Die Christuskirche an der Thomas-Mann-Straße wurde 1903 von der Bischöflichen Methodistenkirche geweiht. 1968 vereinigte sich diese mit der Evangelischen Gemeinschaft zur Evangelisch-methodistischen Kirche, zu der das Gotteshaus heute gehört.
  • Am Fuß des Heidelsberges (in der Jägerstraße) steht der 1908 eingeweihte einfache Bau der Freikirche der Siebenten-Tags-Adventisten.
  • In Neudörfel befinden sich in der Ricarda-Huch-Straße die evangelisch-methodistische Andreaskapelle und in der Hubertusstraße die neuapostolische Kirche in sachlichem Baustil. Die neuapostolische Kirche wurde auf dem Gelände des ehemaligen Schlachthofes gebaut und im Jahr 2000 eingeweiht.
  • Die kleine Kirche in Alberoda wurde vom Alberodaer Baumeister Oskar Schuster errichtet und am 28. Oktober 1951 geweiht. Die Einwohner des Auer Ortsteils Alberoda sind nach Lößnitz gepfarrt.

Öffentliche Gebäude

Sparkassengebäude mit Figurenschmuck, rechts dahinter das neue Rathaus

Das 1889/1890 nach Plänen des Stadtbaumeisters Max Püschmann an der Goethestraße errichtete neue Rathaus (anfangs Stadthaus genannt) wurde nach der Wende renoviert und beherbergt heute außer den Arbeitsräumen der Stadtverwaltung die Stadtinformation.

Die Verwaltung der Sparvermögen der Einwohner, die Finanzierung von Investitionen und der Bautätigkeit werden von zahlreichen Bank- und Kreditinstituten wahrgenommen. In den Anfangsjahren der Industrialisierung waren dazu bereits die Stadtsparkasse (1881), Filialen des Chemnitzer Bankvereins (1897), der Leipziger Bank (1899-1901), der Reichsbank (1901), der Allgemeinen Deutschen Credit-Anstalt, der Deutschen Bank und die Vereinsbank Aue gegründet worden. Zwischen Herbst 1945 bis zum Zusammenbruch der DDR bestanden nur die Sparkasse und eine Gewerbebank in der Stadt. Danach siedelten sich wieder Bankinstitute in Aue an, die historische Gebäude renovierten und nutzen oder Neubauten errichteten.[54] In Aue sind Filialen der Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg und weiterer großer und kleiner deutscher Kreditinstitute vorhanden.

Die beiden mit der aufstrebenden Stadt um die Wende des 20. Jahrhunderts gebauten Amtsgebäude des Königlichen Amtsgerichts mit angeschlossenem Gefängnis und das Königliche Finanzamt sind erhalten und dienen nach umfangreicher Rekonstruktion zwischen 2005 und 2007 weiterhin hoheitlichen Aufgaben als Amtsgericht bzw. Grundbuchamt. In der Wettinerstraße (zwischen 1950 und 1991 Ernst-Thälmann-Straße) befindet sich ein an den Jugendstil angelehnter Bau aus dem Jahr 1924, der für die Verwaltung der Firma Wellner errichtet worden war. In dem Haus ist eine Abteilung des Landratsamts für den Erzgebirgskreis untergebracht.

Das 1912/1913 auf dem damaligen Ernst-Geßner-Platz (jetzt Postplatz) gebaute Postgebäude wurde rekonstruiert und dient noch als Postamt.

Die Feuerwehr, 1870 innerhalb eines Turnvereins gegründet, wurde ab 1875 städtisch. Über alle finanziellen Schwierigkeiten hinweg nahmen die Männer der Feuerwehr Löscheinsätze, Personenrettungen und Aufgaben bei der Bekämpfung von Hochwasser wahr. Die Stadtverwaltung ließ zwischen 1991 und 1996 neue Gebäude einschließlich eines Wachturmes auf einem Areal am Muldeufer für rund 60 Millionen DM errichten. Auch neuere Fahrzeuge konnten angeschafft werden.[55]

Das in der Lessingstraße in den 1930er Jahren als NSDAP-Parteizentrale errichtete Gebäude diente ab 1945 der Sowjetischen Stadtkommandantur. Seit 1991 befindet sich dort das Auer Polizeirevier mit den Dienstbereichen Aue, Eibenstock, Lauter, Lößnitz und Schneeberg und für die Gemeinden Bernsbach, Bockau, Bad Schlema, Schönheide, Sosa, Stützengrün und Zschorlau. Es betreut damit insgesamt ca. 92.000 Einwohner.[56]

Stadtmuseum

In einem historischen Huthaus aus dem 17. Jahrhundert an der Bergfreiheit richteten Heimatinteressierte Anfang des 20. Jahrhunderts mit ersten Schaustückenr eine Heimatstube ein. die sich über eine Traditionsstätte Erzbergbau bzw. dem Museum für Bergbautechnik und Bergbaugeschichte zum Stadtmuseum wandelte. In einer Dauerausstellung werden Details der Stadtgeschichte und die Entwicklung des Bergbaus im Auer Gebiet gezeigt. Außerdem veranstaltet das Museum Einzelausstellungen zu aktuellen Themen. So gab es im Herbst 2008 eine Ausstellung zur Geschichte der Eisenbahn im Westerzgebirge und seit Dezember 2008 eine über die Geschichte der Glocken.[57]

Denkmale, Skulpturen und mehr

Thälmann-Denkmal am Kulturhaus

Von den früheren Denkmalen sind erhalten: Eine Ernst-Thälmann-Büste wurde 1958 am Rand des Stadtgartens eingeweiht und später vor eine symbolische Fahne aus Beton gestellt. Auf dem Stadtfriedhof an der Schwarzenberger Straße steht ein Gedenkstein für fünf Opfer des NS-Terrors, von denen drei namentlich bekannt sind. Auf dem selben Friedhof wurde für elf (nach anderen Angaben zehn) sowjetische Bürger, darunter ein Kind, als Opfer von Zwangsarbeit ein Ehrenhain angelegt und ein Obelisk aufgestellt. Seit 1955 befindet sich in einer kleinen Grünanlage zwischen Gellertstraße und Floßgraben ein Betonobelisk mit einer Bronzetafel als Ehrenmal für gefallene sowjetische Soldaten.[48] Der Pädagoge Friedrich Fröbel wird auf dem Brünlasberg mit einem Denkmal vor einer Kinderkombination, einem komplexen Gebäude aus Kinderkrippe und Kindergarten, geehrt. Als symbolische Darstellung des von Fröbel empfohlenen Kinderspielzeugs wurden ein Würfel, ein Zylinder und eine Kugel aus Granit übereinander gestellt. In diesem Stadtteil wurde auf einem Betonfries vor einer Schule mit der Darstellung eines Mönchs, eines Bergknappen, eines Händlers, eines Metallarbeiters, einer Mutter mit Kind und einer Lehrerin die Auer Geschichte sichtbar gemacht. Auf dem Zeller Berg steht seit 5. Oktober 1974 ein Denkmal für Juri Gagarin, den ersten Menschen im Weltall. Für einen Schulneubau ebenfalls auf dem Zeller Berg ließ die Stadt eine steinerne Plastik Spielende Kinder anfertigen und anlässlich des Internationalen Kindertages am 1. Juni 1977 einweihen. Eine weitere bronzene Kleinplastik, die zwei Jugendliche im Handstand darstellt, steht seit 1959 im Stadtteil Zelle. Am Zwitterweg am Fuß des Heidelsberges wurde 1996 vom Auer Bürgermeister ein Denkmal mit der Inschrift „In ehrendem Gedenken allen Opfern von Krieg, Terror und jeglicher Gewaltherrschaft“ enthüllt.[48]

Kleiner „Lesebrunnen“ in der Wettinerstraße

An der Straßenecke Post-/Schillerstraße steht seit 1981 ein Betonbrunnen, dessen Mitte eine bronzene Figurengruppe Klatschweiber schmückt (die Figuren sind ein Zweitguss). Auf der Freifläche des Tiergartens sind einige kleine Tierskulpturen aus Sandstein aufgestellt. Der Altmarkt wurde 1969 mit einigen Wasserspielen zwischen Hochbeeten geschmückt. 2004 erhielt der Platz einen neuen Brunnen, der mit poliertem schwarzen Granit eingefasst ist. An der Stelle eines abgetragenen Hauses in der Wettiner Straße befindet sich ein flacher Brunnen, auf dessen Rand ein lesendes Mädchen sitzt, die Bronzefigur wird Die kleine Stadtjungfrau genannt. Eine Gedenktafel am früheren Landespolizeigebäude in der Schlemaer Straße erinnert an die Gräueltaten der NS-Zeit an dieser Stelle. An mehreren Häusern der Innenstadt (Rudolf-Breitscheid-Straße 39, Paul-Strösser-Straße 1 und Clara-Zetkin-Straße 27) erinnern bronzene Gedenktafeln an die dort wohnhaft gewesenen Personen, die durch Deportation oder Misshandlung umkamen: der Kommunist Otto Hempel, Paul Strösser (1946 durch Misshandlungen gestorben) und die Regimegegnerin Marie Müller, nach der eine Straße im Ortsteil Auerhammer benannt wurde.

Erholungs- und Sporteinrichtungen

Parkwarte auf dem Heidelsberg

Der Ende des 19. Jahrhunderts zu Erholungszwecken an den Hängen des Heidelsbergs angelegte Auer Stadtpark wurde in den folgenden Jahrzehnten mit Spazierwegen, Bänken, Blumenrabatten und dem Bau einer Parkwarte auf der Kuppe des Berges immer wieder dem Zeitgeschmack angepasst und diente für große und gut besuchte Volksfeste. Nach dem Zweiten Weltkrieg verfielen einige Bauten. Die Stadtverwaltung sorgte mit dem Bau einer Skisprunganlage und einer Freilichtbühne zwar für neue Attraktionen, doch bis zum Ende der DDR hatte der Volkspark keine wesentliche Bedeutung mehr. Erst seit der Privatisierung der Gaststätte und der Wiederbelebung von Großveranstaltungen ist der Stadtpark wieder zu einer Sehenswürdigkeit geworden.

Der Tiergarten Aue ging aus einem 1960 eröffneten Schultiergarten hervorging. 1991 wurde ein Tierparkförderverein gegründet, der die geplante Schließung des Tiergartens verhinderte. 2005 wurde daraus der Förderverein zoo der minis e.V., nachdem sich der Tierpark auf die Haltung und Züchtung von weniger bekannten Kleintieren wie eichhörnchengroße Affen, schafgroße Rinder oder Känguru-Ratten spezialisiert hatte. Zusammen mit der Stadtverwaltung werden Tiergartenfeste durchgeführt.[58]

Erzgebirgsstadion, im Hintergrund Lößnitztalbrücke

Der FC Erzgebirge Aue ist der bekannteste Sportverein der Stadt. Der traditionsreiche Fußballclub wurde 1945 gegründet, war lange Zeit als BSG Wismut Aue aktiv und wurde mehrfach DDR-Meister. Für den Verein wurde 1950 ein Stadion gebaut, das den Namen Otto Grotewohls trug und seit 1991 Erzgebirgsstadion heißt. Zum Stadiongelände gehören weitere Sportplätze. Neben Fußball gab es im Verein die Sektionen Handball, Volleyball, Ringen, Kegeln, Bogenschießen, Gymnastik und Turnen. Der 1990 gegründete Erzgebirgische Handballverein Aue, der aus der Sektion Handball der BSG Wismut Aue hervorging, trägt seine Zweitliga-Heimspiele in der Erzgebirgshalle Lößnitz aus.

Für Vereine, Schulen und Privatleute stehen die 1959/60 gebaute Sporthalle auf dem Zeller Berg, die benachbarte, 1976 eingeweihte Schwimmhalle und Freibäder zur Verfügung. Seit 2006 organisiert die Kreissparkasse Aue-Schwarzenberg den Firmenlauf Erzgebirge, einen Staffellauf auf einem innerstädtischen Rundkurs mit je vier Teilnehmern aus Auer Betrieben.[59]

Feste

Weihnachtsmarkt auf dem Altmarkt an der Schwarzenberger Straße: Links Hotel „Blauer Engel“, rechts Pyramide

Die ersten Parkfeste, die bis auf eine Unterbrechung im Ersten Weltkrieg bis 1939 im Stadtpark stattfanden, wurden 1953 wieder aufgenommen und bis 1962 fortgeführt. Nach der Etablierung neuer Festlichkeiten wie die Festspielwochen im Rahmen von Arbeiterfestspielen und das 1970 ins Leben gerufene Fest des Liedes und des Tanzes im und um das Kulturhaus wurden die Parkfeste eingestellt. Im Jahr 2005 wurde erstmals das Auer Stadtfest gefeiert. An der Veranstaltung, die vor allem für Touristen konzipiert ist, sind Kleinbetriebe, Jugendgruppen und Traditionsvereine der Stadt beteiligt.[60]

Bereits in den 1930er Jahren fand auf dem Altmarkt ein Weihnachtsmarkt mit Kinder-Fahrgeschäften, Imbissständen und dem Verkauf von traditionellen Volkskunstartikeln statt. Eine große motorgetriebene Pyramide mit bemalten Holzfiguren (1935 erstmalig aufgestellt) bildet den Mittelpunkt. Mit einem öffentlichen „Pyramidenanschieben“ wird der Weihnachtsmarkt alljährlich eröffnet. Im Jahr 2000 kam als weitere Attraktion am Abend vor dem Anschieben eine Parade der lebenden Pyramidenfiguren hinzu.[61] 1990 begann die Wiederbelebung von altem bergmännischen Brauchtum mit einer Bergparade und dem Raachermannelmarkt (Räuchermännchenmarkt).

Seit dem Jahr 2000 organisiert Aue für seine Besucher alljährlich ein Kneipenfest in Gaststätten und mobilen Festzelten, die an verschiedenen Orten im Stadtgebiet aufgebaut werden. Es werden Getränke und regionale Speisen angeboten und Musikveranstaltungen mit Rock, Blues und Schlagermusik veranstaltet. Alle beteiligten Lokale können mit dem selben Ticket besucht werden. Ein Bus-Shuttle verbindet die verschiedenen Veranstaltungsorte.

Persönlichkeiten

siehe Liste von Persönlichkeiten der Stadt Aue

Einige der in Aue geborenen Personen haben nationale Bekanntheit erlangt. Dazu gehören die Ehrenbürger Gustav Hiltmann (1850–1931), Mitbesitzer der Firma Hiltmann & Lorenz (HILO), Stadtrat und Stadtverordneter, Siegfried Sieber (1885–1977), Pädagoge, Schriftsteller und Heimatforscher sowie die Fabrikanten Alexander Bauer, Webereibesitzer, und Peter Koch, Geschäftsführer der Nickelhütte Aue GmbH.[27]

Personen, die darüber hinaus in der Geschichte der Stadt größere Bedeutung erlangten, sind Ernst August Papst (1843–1921), Fabrikbesitzer, der 1862 den Allgemeinen Turnverein und 1870 die Freiwillige Feuerwehr in Aue gründete; er hat ein Ehrengrab auf dem St. Nicolai-Kirchhof und eine Straße trug seinen Namen[62]; die Künstler Emil Teubner (1877–1958), Holzschnitzer und Bildhauer sowie Kurt Teubner (1903–1990), Maler und Grafiker. Für die Industrieentwicklung wichtige Personen waren Veit Hans Schnorr und Veit Hans Schnorr von Carolsfeld, Besitzer des Auer Hammers. Die Erfindung des Argentans durch Ernst August Geitner verhalf Aue zu einer zentralen Rolle in Europa bei der Herstellung von metallenem Tafelgeschirr.

Literatur

  • Siegfried Sieber: Festschrift zur 750-Jahrfeier der Stadt Aue im Erzgebirge am 7. Mai 1923. 1923, Reprint 2007
  • Rat der Stadt Aue (Hrsg.): 1173–1973 Aue. Eine Stadt und ihre Bürger, Aue 1973
  • Siegfried Sieber: Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, Akademie-Verlag Berlin, 1974
  • Aue im Erzgebirge, Geiger Verlag Horb am Neckar, 1991, ISBN 3-89264-600-7
  • Aue im Spiegel historischer Bilder; Industrie- und Stadtentwicklung im 19. Jahrhundert, Geiger Verlag Horb am Neckar, 1991, ISBN 3-89264-540-X
  • Aue im Spiegel historischer Bilder der 20er und 30er Jahre des 20. Jahrhunderts; Geiger Verlag Horb am Neckar, 1993, ISBN 3-89264-829-8
  • Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Hrsg. Stadtverwaltung Aue, Druckerei und Verlag Mike Rockstroh, Aue 1997
  • Ralf Petermann und Lothar Walther: Aue – 40 Jahre DDR-Alltag, Reihe Bilder aus der DDR, Sutton Verlag, Erfurt, 2005, ISBN 3-89702-857-3
  • Flyer „Rundgang durch Aue“ Hrsg. Hotel Blauer Engel in Aue, 2007
  • Keller, Katrin: Kleinstädte in Kursachsen - Wandlungen einer Städtelandschaft zwischen Dreissigjährigem Krieg und Industrialisierung. Verlag Böhlau, 2001, ISBN 3-412-11300-X
  • Erzgebirgsannalen des 17. Jahrhunderts - von Unwettern / Tieren in Wald und Haus / Kuriositäten / Pestilenzen und Spukereien, aufgezeichnet von Christian Lehmann. Union Verlag Berlin 1986, ISBN 3-372-00038-2

Weblinks

Commons: Aue – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. Statistisches Landesamt des Freistaates Sachsen: Bevölkerungsentwicklung
  2. Sächsischer Mineralienatlas, 2007
  3. Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, Seite 55f.
  4. Westliches Erzgebirge, Wir-Verlag Walter Weller, Aalen, 1991; Seiten 42-45, ISBN 3-924492-56-5
  5. Baumschutzsatzung von 2003
  6. Info zum Tag des Baumes 2007
  7. a b c d Städtebauliches Entwicklungskonzept der Kreisstadt Aue, 2007
  8. Deutscher Wetterdienst, Normalperiode 1961–1990
  9. Um Aue, Schwarzenberg und Johanngeorgenstadt, Seite 12
  10. Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I, Seite 397
  11. Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I 3 S. 194-197 Nr. 266, hier Seite 196 (Zeile 34)
  12. Codex Diplomaticus Saxoniae Regiae I, Seite b196
  13. Ernst Költzsch: Gesamtverzeichnis zum Liber benefactorum im Stadtarchiv Zwickau. Terminierbuch der Zwickauer Franziskaner, 1996 (Schriftenreihe der AMF, 18)
  14. Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Seiten 70-72
  15. Neue Sächsische Kirchengalerie, Ephorie Schneeberg, Seite 219ff
  16. Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Seiten 24/25; 39, 62 und 70-72
  17. Neue Sächsische Kirchengalerie, Seite 102ff.
  18. Aufruf zum ökumenischen Gottesdienst am 18. Juli 2008; abgerufen am 4. November 2008
  19. Homepage Deutsche Verwaltungsgeschichte 1871 - 1990 © 2007 by Dr. Michael Rademacher M.A.
  20. Doktorarbeit von Michael Rademacher über „Deutsche Verwaltungsgeschichte“, Stadt und Landkreis Aue; online
  21. Homepages der Evangelischen und Katholischen Kirchengemeinden Aue
  22. Statistisches Landesamt Sachsen; Kreistagswahlen 2008
  23. Statistisches Landesamt Sachsen, Landratswahlen 2008
  24. Statistisches Landesamt Sachsen, Kreistagswahlen 2008
  25. Aue – 40 Jahre DDR-Alltag, Seiten 34/35
  26. Kurzinfo über Aue auf der Homepage von Solingen
  27. a b c d e f Stadtportal
  28. Aue im Erzgebirge, Seite 6
  29. Homepage der Brünlasberg-Schule
  30. a b Öffentliche Bekanntmachungen vom Januar 2008
  31. Homepage der Uni Leipzig mit Informationen zu verschiedenen geophysikalischen Forschungsarbeiten
  32. Homepage zur Seismologie in Sachsen
  33. Homepage von Blema
  34. Homepage von Xetma Vollenweider
  35. Homepage der Auerhammer-Werke
  36. Homepage Stadtverwaltung zur Wirtschaft
  37. Homepage der Stadtwerke
  38. Homepage des Zweckverbands Wasserwerke Westerzgebirge und der Wasserwerke Westerzgebirge GmbH
  39. Aue,... historische Bilder, ...19. Jahrhundert, Seite 45
  40. Homepage des Verkehrsverbunds Mittelsachsen
  41. Tageszeitung Freie Presse vom 6. Oktober 2008, Kalenderblätter – vor 45 Jahren: Letzter Treff der Bahnbetriebswerker, S. 14
  42. Artikel von Andreas Funkhänel Die Eisenbahn hat in Aue schon eine lange Tradition ..., Oktober 2004 auf Fanseite zur Dampfeisenbahn
  43. Homepage des „Fördervereins Historische Westsächsische Eisenbahnen e.V.“
  44. mehrere Artikel von Falk Thomas im „Preß-Kurier“, online
  45. Homepage der Erzgebirgsbahn
  46. Aue, ... Bilder der 20er und 30er Jahre..., Seiten 61 ff
  47. Homepage der Helios-Kliniken
  48. a b c Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Seite 222ff
  49. Lößnitztalbrücke in der Datenbank „Brückenweb“
  50. Aue im Erzgebirge, Seite 24
  51. Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Seiten 201 ff
  52. Details zum Medienbestand der Auer Stadtbibliothek
  53. Informationen über die Auer Umweltbibliothek
  54. Aue, Mosaiksteine der Geschichte, Seiten 97-102
  55. Homepage der FFW Aue mit ausführlicher Geschichtsdarstellung
  56. Homepage der Polizei Sachsen
  57. Homepage der Stadt zum Stadtmuseum
  58. Homepage des Tiergartens mit ausführlicher Geschichte
  59. Homepage der Auer Sparkasse zum Firmenlauf
  60. Impressionen vom 2. Stadtfest 2007
  61. Reisezeit im Erzgebirge, Zeitung des Tourismusverbandes Erzgebirge; 13. Jahrgang, Herbst/Winter 2008
  62. Information des Leiters des Stadtmuseums, Ralf Petermann, vom Dez. 2007