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Sendling

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Lage des Stadtbezirks 6 Sendling in München
Wahrzeichen Sendlings: Die Alte und die Neue Pfarrkirche St. Margaret

Sendling ist ein Stadtteil von München. Er gliedert sich in Ober-, Mitter- und Untersendling.
Dieser Artikel beschreibt den Stadtbezirk 6 Sendling, der Untersendling und Mittersendling umfasst.
Obersendling wird im Artikel Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln behandelt.

Lage

Das Gebiet Sendlings verteilt sich über drei verschiedene Bereiche: Im Osten am Fluss liegen die ehemals mit Auwald dicht bewachsenen Isarauen. Die Isar war bis ins 19. Jahrhundert ein wilder Gebirgsfluss mit vielen Seitenarmen in einem breiten Kiesbett mit sich ständig verlagernden Kiesinseln. Mit der Regulierung des Flusses wurden diese Gebiete trockengelegt und teilweise bebaut oder in Parkanlagen wie den Flaucher umgewandelt.

Westlich der Isarauen und etwas höher als diese liegt das Sendlinger Unterfeld, das geologisch die südliche Fortsetzung der Münchner Altstadtterrasse bildet. Diese entstand durch die Auswaschung der Münchner Schotterebene durch wechselnde Flussverläufe der Isar seit der letzten Eiszeit und war vermutlich dicht bewaldet, ehe sie ab dem Mittelalter zur landwirtschaftlichen Nutzung gerodet und ab dem Ende des 19. Jahrhunderts dann zunehmend dichter bebaut wurde.

Vom Unterfeld durch eine deutliche Hangkante getrennt liegt oberhalb davon der westliche Bezirksteil, das Sendlinger Oberfeld, auf der Grünwalder Terrasse. Der Niveauunterschied zwischen Isar und Oberfeld beträgt rund 50 Höhenmeter.

Von der Stadtmitte Münchens kommend gelangt man entlang der alten Landstraße von München nach Weilheim und Wolfratshausen in süd- bis südwestlicher Richtung über die Sendlinger Straße und den Sendlinger-Tor-Platz und weiter die Lindwurmstraße entlang über den Goetheplatz an den Sendlinger- oder Lindwurmberg, wo die Straße die Terrassenkante überwindet und bei der Alten Pfarrkirche St. Margaret in die in südlicher Richtung oben parallel zur Hangkante verlaufende Plinganserstraße mündet. Nach Norden setzt sich die Kante über die Theresienhöhe oberhalb des großen freien Areals der Theresienwiese, dem Veranstaltungsort des Oktoberfestes fort, wo sie von der Bavaria gekrönt wird.

Der Bezirk Sendling grenzt im Norden an den Bezirk 8 Schwanthalerhöhe (Westend), nordöstlich an den Bezirk 2 Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, im Osten wird Sendling von der Isar begrenzt, jenseits des Flusses liegt der Bezirk 18 Untergiesing-Harlaching. Im Süden schließt sich der Stadtbezirk 19 Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln und im Westen der Bezirk 7 Sendling-Westpark an.

Geschichte

Vorgeschichte

Die ältesten menschlichen Knochenfunde auf Sendlinger Gebiet sind etwa 4000 Jahre alt und stammen aus der frühen Bronzezeit. Die ersten Bewohner gehörten der Glockenbecherkultur an, sie siedelten auf dem Oberfeld nahe der Hangkante, betrieben Ackerbau und begruben ihre Toten in Hockergräbern. In anderen Gegenden Südbayerns gab es bereits seit der Jungsteinzeit seßhafte Bauern, aber die Bodenbeschaffenheit auf der Münchner Schotterebene ist nicht sehr einladend.

Ab dem 16. Jahrhundert v. Chr. folgte die Zeit der Hügelgräberkultur, die um das 12. Jahrhundert v. Chr. von der Urnenfelderkultur abgelöst wurde. Das Klima war zu jener Zeit relativ warm.

Auch in der Eisenzeit war das Gebiet besiedelt. Keltische Bauern hinterließen Töpferwaren und schmiedeeiserne Produkte, die sie entweder selbst erzeugten oder in der Nähe erwarben. Ein paar Stunden Fußmarsch entfernt gab es keltische Ringwälle.

Spätantike

Auf Sendlinger Terrain sind keine römischen Siedlungen, Höfe oder sonstigen Anlagen nachgewiesen, wohl aber in der näheren Umgebung, etwa die Römerschanzen bei Grünwald (Bratananium) oder Gauting. Zwei Fußstunden südlich verlief eine römische Hauptstraße von Salzburg (Juvavium) nach Augsburg (Augusta Vindelicorum). Ein gutes Stück nördlich gab es eine zweite Römerstraße.

Mittelalter

Frühmittelalter

Schätzungsweise im 6. Jahrhundert n.Chr. gründete oder übernahm wohl ein germanischer Sippenchef namens Sendilo die Siedlung, die fortan nach seinem Namen heißen sollte. Die Endung -ing deutet auf eine relativ frühe Gründungszeit hin.
Aus dem 7. Jahrhundert datieren einige Reihengräber im Sendlinger Oberfeld und Unterfeld als Zeugnisse einer bajuwarischen Besiedlung, einige davon scheinen sogar noch aus der Zeit vor 600 zu stammen.
Erste schriftliche Hinweise unter der Bezeichnung Sentilinga finden sich im Zusammenhang mit Land- und Hofübertragungen u.a. an die Klöster Wessobrunn und Schäftlarn im Zeitraum zwischen 779 und 806 (die genaue Datierung ist umstritten).

Hochmittelalter

Bis etwa 950 wurde die Gegend wiederholt von Raubzügen der Ungarn heimgesucht. Ob Sendling direkt betroffen war, ist nicht bekannt.
Ab etwa 980 schriftlich überliefert sind mehrere Land-Übereignungen unter den adeligen Grundherrn, die die Sendlinger Bauerngüter und ihre dort arbeitenden Leibeigenen ausbeuten. Der Bischof von Freising und das Kloster Schäftlarn vermehrten ihren Besitz am Ort bis ins 11. Jahrhundert.
Aus der Zeit um 1050 (genaue Datierung ungesichert) stammt die erste zuverlässige Erwähnung Sendlings als Dorf (villa). Die früheren Erwähnungen als in loco könnten auch einen Gutsbetrieb gemeint haben.
1158 gründete Heinrich der Löwe München. Das Dorfleben wird sich durch die Stadtgründung und ihre schnelle Entwicklung wohl geändert haben. Die Stadt bot einen größeren Markt, die Peterskirche wurde zuständige Pfarrkirche für Sendling. Um dieselbe Zeit wurde ein nobilis vir (Edelmann, Adeliger) namens Norpert Sentlinger erwähnt, möglicherweise gab es also im 12. Jahrhundert einen Herrenhof in Sendling, nach dem sich die Familie benannte. Die Familie war siegel- und turnierfähig, ihr Wappen zeigte auf Schwarz ein rotbewehrtes goldenes Einhorn.
1239 ist erstmals ein Sentlinger in der Verwaltung Münchens nachweisbar, Mitglieder der Familie sitzen lange im Inneren Rat der Stadt, dem höchsten Bürgergremium. Sendling gehörte vermutlich zur Grafschaft der Andechser, bis diese 1248 von den Wittelsbachern beerbt wurden.
1258 und 1284 vermachte Sighart der Sendlinger Höfe in Obersendling und Sendling den Münchner Klarissen und der Frauenkirche. 1268 erwarb er einen Hof in Obersendling. Die Sentlinger kamen als Krötelherren (Salzgroßhändler) und Wechsler (Bankiers) in München zu Reichtum.
Von 1314-1322 war Konrad Sendlinger Bischof von Freising.
Um 1320 wurde die zweite Stadtmauer Münchens errichtet und erhielt ein Südtor, das Sendlinger Tor genannt wurde. Von dort führte ein Weg (die heutige Lindwurmstraße) nach Sendling. Nicht nur die Kirche, auch Münchner Bürger erwarben Besitz in Sendling.
1397 gab es einen Bürgeraufstand in München. Heinrich der Sentlinger gewährte dem geflohenen Bürgermeister Kazmair Aufnahme, die Familie der Sentlinger stand auf der Seite der Münchner Herzöge Ernst und Wilhelm gegen die rebellierenden Bürger der Stadt München.
Aus dem Jahr 1449 stammt eine Liste, die den damaligen Sendlinger Grundbesitz wiedergibt. Gegen 1500 starb das Geschlecht der Sentlinger aus.

Neuzeit

Der Dreißigjährige Krieg war für Landbewohner eine schwierige Zeit. Auch Sendling wurde mehrmals von eigenen wie fremden Truppen geplündert, von Not, Armut und Krankheiten wie der Pest heimgesucht. Die Einwohnerzahl dürfte in dieser Zeit abgenommen haben, wer konnte, flüchtete in den Schutz der Stadtmauern. 1632 waren schwedische Truppen in der Münchener Gegend. Die Stadt ergab sich König Gustav Adolf und zahlte einen hohen Geldbetrag, dafür wurde sie nicht geplündert und zerstört. Umso mehr befriedigten die Soldaten ihren Beutetrieb auf dem umliegenden Land, das dort geraubte Gut ließ sich in der Stadt zu Geld machen. Westenrieder schrieb rund 150 Jahre später: „Aus ihrem Lager vor dem Neuhauser Tor brachten die Schweden viel zum Verkauf in die Stadt: Tische, Bretter, Bänke, eine Menge Rosse, Rinder, Schweine, Leinwand, zinnerne Schüsseln und Kandeln, ganze Bauernwagen, Schlösser, Türbänder, Mäntel, Weiberröcke, Betten und mehr dergleichen .“ 1638 verkaufte der Abt von Benediktbeuern vom Krieg in Mitleidenschaft gezogene Sendlinger Güter und vermerkte aus diesem Anlass in seinem Tagebuch „dass etliche besagte, unserem Gotteshaus angehörige Höf und Güter verschiedene Jahre her, durch vorübergegangenes höchst leidiges Kriegswesen, sowohl von Freunds- als auch von Feindsvolk überverderbt und aufs äußerste ruiniert und teilweise gar abgebrannt worden.“ Ab der Mitte des 17. Jahrhunderts wird sich das Dorf Sendling relativ rasch erholt haben.

Die Sendlinger Bauernschlacht 1705, Detail aus dem Fresko von Wilhelm Lindenschmit d. Ä. an der alten Pfarrkirche

Im Jahr 1705 beendete die Sendlinger Mordweihnacht den Oberländer Bauernaufstand, der im Zusammenhang des Spanischen Erbfolgekriegs zu sehen ist. Im Verlauf der Ereignisse wurden von rund 2.700 aufständischen Landbewohnern knapp 1.100 brutal niedergemetzelt, weitere 700 wurden gefangengenommen und teilweise später hingerichtet. Der Schlachtruf der Aufständischen: „Lieber bayrisch sterben, als österreichisch verderben!“ ist sprichwörtlich geworden.

Auf der Sendlinger Haide, Radierung von Wilhelm von Kobell, 1812

1818 wurden unter dem Reformer Montgelas neue politische Gemeinden gebildet, eine davon war Untersendling, unter diesem Namen wurden Altsendling, Mittersendling, Neuhofen und die Sendlinger Haide (heute Theresienwiese und Schwanthalerhöhe) zusammenfasst.

1869 gründeten Sendlinger Bürger nach einem verheerenden Feuer im Gemeindehaus Sendling die bis heute bestehende Freiwillige Feuerwehr Sendling.

In der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts dehnte sich mit der einsetzenden Industrialisierung im Westen der Stadt München das urban besiedelte Gebiet über den Harras und Mittersendling nach Obersendling aus. In den Anfängen des Industriezeitalters wurden entlang der Straße nach Wolfratshausen und westlich davon Fabrikanlagen und Firmenniederlassungen errichtet, die bis heute das Bild Sendlings mitbestimmen, die heute bedeutendste darunter war die Siemens AG. 1872 wurde der Grundstein für das Sendlinger Zweigwerk von Krauss & Comp., der späteren Krauss-Maffei gelegt, das bis 1937 bestand. Neben diesen beiden Großkonzernen gab es viele weitere Maschinen- und auch Tabakfabriken. Zeitgleich breiteten sich auch die Wohnviertel aus, zum einen in Form von Etagenblöcken für die Arbeiter, zum anderen als herrschaftliche Häuser, die den Übergang zu den Villenvororten Solln und Großhesselohe ankündigen.

Zum 1. Januar 1877 wurden Unter- und Mittersendling sowie die ehemalige Sendlinger Haide, die eine ähnliche Entwicklung genommen hatte und zum Arbeiter- und Industrieviertel Westend geworden war, nach München eingemeindet.

Ab 1908 begann man mit der Errichtung der Großmarkthallen im Unterfeld, die zusätzliche wirtschaftliche Impulse gaben. Der wirtschaftliche Aufschwung verlor sich im Ersten Weltkrieg und der nachfolgenden Wirtschaftskrise mit Inflation und hoher Arbeitslosigkeit.

Im traditionell „roten“ Arbeiterviertel Sendling sympathisierten relativ wenige mit dem erstarkenden Nationalsozialismus. Nach Hitlers Machtergreifung traf die in ganz Deutschland einsetzende Verfolgung auch die Sendlinger Juden. So wurde der jüdische Kaufmann Joachim Both in Zuge der Pogrome der Reichskristallnacht 1938 in seiner Wohnung in der Lindwurmstraße 185 erschossen, nachdem ein Trupp von 10 SA-Männern zuvor sein darunterliegendes Herrenbekleidungsgeschäft verwüstet hatte. Andere jüdische Mitbürger wurden vertrieben oder deportiert, ihre Firmen und Geschäfte „arisiert“.

Aber auch andere Bevölkerungsgruppen wie Zeugen Jehovas wurden bespitzelt und verfolgt, ebenso Christen, sofern sie allzu offen treu nach ihrem Glauben handelten oder gar Regimekritik übten. Polizeispitzel überwachten die Predigten des Pfarrers Paul Schattenmann der evangelischen Himmelfahrtsgemeinde, er selbst wurde von der Staatsanwaltschaft verhört.

Ab 1939 setzten viele Sendlinger Industriebetriebe wie die Firma Deckel und der Rüstungsbetrieb Robel in der Thalkirchnerstraße verschleppte Ausländer als Zwangsarbeiter ein, und sogar kleinere Handwerksbetriebe beschäftigten solche beschönigend „Fremdarbeiter“ genannten Arbeitskräfte. Das KZ Dachau unterhielt in Sendling zwei Außenstellen, von denen aus Häftlinge zur „Umerziehung“ harte Zwangsarbeit leisten mussten, etwa im Straßenbau und später auch bei der Beseitigung von Kriegsschäden.

Ab 1943 gingen in den Luftangriffen der Alliierten Dutzende von Brandbomben auf das Viertel nieder. Im Vergleich zur Münchner Innenstadt kam Sendling glimpflich davon, nur wenige Gebäude wurden so schwer zerstört, dass ein Wiederaufbau nicht lohnte. Der Dachstuhl der Pfarrkirche St. Margaret brannte komplett aus, schwer beschädigt wurde auch die Himmelfahrtskirche. Bis auf das vollständig zerstörte Vorderhaus der Himmelfahrtskirche wurden beide Bauten nach dem Krieg wiederhergestellt. Die Anzahl der Opfer in der Zivilbevölkerung war vergleichsweise gering. Gegen Ende des Krieges wurden auch in Sendling Widerstandsgruppen wie die Freiheitsaktion Bayern aktiv, um die Nazis an weiterer blindwütiger Zerstörung zu hindern und eine geordnete Übergabe der Stadt an die alliierten Truppen zu ermöglichen.

In der Nachkriegszeit lebten zeitweise an die 1000 durch Krieg und Vertreibung heimatlos Gewordene in Sendlinger Barackenlagern, die es unter anderem an der Brudermühl-, Marbach- und Bavariastraße gab, darunter nahezu die gesamte Einwohnerschaft eines volksdeutschen Dorfes aus der Batschka. In der Zeit des Wirtschaftswunders gab es dann in Sendling eine erneute Welle von Firmen- und Industrieansiedlungen.

Sendling heute

Wirtschaft

Große Bedeutung für das Wirtschaftsleben in Sendling hat seit knapp einem Jahrhundert die Großmarkthalle. Das Areal ist mit einer Fläche von 310.000 m² inzwischen der drittgrößte Umschlagsort für Obst und Gemüse in Europa nach Paris und Mailand. Daher entfallen von den derzeit etwa 15.000 Arbeitsplätzen im Viertel rund 20 Prozent auf Handelsunternehmen, von denen die Mehrzahl im Großhandel aktiv ist.

Neben dem Handel ist das verarbeitende Gewerbe in Sendling nach wie vor stark vertreten und auch das Handwerk hat hier noch immer einige Bedeutung. Die größten Wachstumspotenziale liegen jedoch mehr und mehr im Dienstleistungsbereich.

Bebauung

Entsprechend der ursprünglichen Funktionsmischung von Wohnen und Arbeiten wird das Bild des dichtbesiedelten Viertels von Mietshäusern und wohnungsgenossenschaftlichen Bauten geprägt, von denen etwa ein Drittel vor 1945 entstanden. Etwa seit 1990 werden zunehmend mehr dieser alten Häuser saniert. Einen Ausgleich zur konzentrierten Bebauung bilden große Frei- und Erholungsflächen am Rand des Bezirks wie die Neuhofener- und Flaucheranlagen und Kleingärten entlang der Bahnlinien.

Demografie

Von den knapp 36.500 Einwohnern ist fast jeder Zweite erwerbstätig. Unter den Erwerbstätigen bilden mittlerweile die Angestellten das größte Segment, der Anteil an Arbeitern beträgt nur noch etwa ein Drittel. Noch dominieren Bewohner mit unterem und mittlerem Ausbildungsniveau die soziale Schichtung, doch durch die verstärkte Zuwanderung jüngerer Haushalte mit höheren Bildungsabschlüssen wandelt sich die soziale und altersmäßige Zusammensetzung der Wohnbevölkerung mit jetzt schon deutlichem Schwerpunkt der 20- bis 40jährigen. Der Anteil an Ausländern unter den Einwohnern liegt mit rund 25% leicht über dem städtischen Durchschnitt (ca. 23%), die Anzahl der Einpersonenhaushalte ist relativ hoch.

Bedeutende Bauwerke und Orte

Die Alte Pfarrkirche St. Margaret vom Stemmerhof aus gesehen

Die Alte Pfarrkirche St. Margaret (Plinganserstraße 1, Ecke Lindwurmstraße) wurde von 1711-1712 nach Plänen von Wolfgang Zwerger errichtet, sie ist der Nachfolgebau einer gotischen Kirche, die bei der Sendlinger Mordweihnacht 1705 zerstört wurde. Reste der mittelalterlichen Bausubstanz haben sich nur im Turm erhalten. In das linke Apsisfenster wurde ein Glasfenster aus dem Jahr 1493 eingesetzt. An der nördlichen Außenwand über dem Hauptportal stellt ein großes Fresko von Wilhelm Lindenschmit aus dem Jahr 1830 die Bauernschlacht dar. In der Kirche haben größere Teile einer alten Orgel überdauert, die jedoch bei einer früheren Renovierung beeinträchtigt wurde, so hat man die Originaltastatur ausgetauscht und den alten mechanischen Blasebalg durch einen elektrischen ersetzt. Das Fresko und der Kirchenbau wurden 2003-04 gründlich restauriert, um für den 300. Jahrestag des Aufstandes zu Weihnachten 2005 gerüstet zu sein.

Gegenüber der Kirche auf der anderen Seite der Lindwurmstraße steht ein Denkmal für den Schmied von Kochel, (angeblich Balthasar Riesenberger, aber auch andere Namen sind überliefert), einen legendären Helden des Aufstandes, der dem Mythos zufolge verschanzt auf dem Kirchhof von St. Margaret bis zuletzt tapfer Widerstand geleistet haben soll. Initiiert hatte das Monument mit Brunnen 1904 der Archivrat Ernst v. Destouches, die Grundsteinlegung erfolgte 1905 bei der 200-Jahr Gedenkfeier. Carl Ebbinghaus gestaltete die Plastik, Carl Sattler die Architektur. Eingeweiht wurde das fertiggestellte Denkmal 1911.

Der Stemmerhof wurde erstmals 1381 als Schenkung an das Heiliggeistspital in München erwähnt und war bis 1992 der letzte Bauernhof mit Milchwirtschaft im engeren Stadtgebiet Münchens. Er liegt an der Plinganserstraße direkt gegenüber der alten Pfarrkirche und beherbergt heute ein schönes Ensemble von Läden mit Schwerpunkt Ökologie und ein Café. Der Hof wirkt wie eine dörfliche Oase der Ruhe in der Hektik der Großstadt. Westlich angrenzend liegt die große Stemmerhofwiese, von der aus noch immer der ehemals ländliche Charakter des Stadtteils spürbar ist.

Die neue Margaretenkirche

Die von Michael Dosch entworfene Neue Pfarrkirche St. Margaret (Margaretenkirche, Margaretenplatz 1) mit ihrem beeindruckenden Tonnengewölbe gehört zu den größten Kirchen der Stadt. Die Fassade wurde sehr plastisch gestaltet, dabei liegt der Hauptakzent auf der Westansicht mit dem nördlich versetzt anschließenden Turm. Der dem italienischen Hochbarock nachempfundene Sakralbau bringt mediterranes Flair ins Viertel.

Statue des Heiligen St. Georg in der Margaretenkirche

1891 hatte der Bauer Alois Stemmer vom benachbarten Stemmerhof zusammen mit zwei weiteren Sendlinger Landwirten, Kaffler und Berger, einen Kirchenbauverein für das Projekt gegründet und den Baugrund gestiftet. Dabei zahlte jeder der drei Bauern 100.000 Goldmark in die Vereinskasse, das wären in heutiger Währung 1 Million Euro. 1902 wurde mit den Bauarbeiten begonnen. Schon bald wurde klar, dass die Kostenplanung der Architekten und Baufirmen nicht einzuhalten sein würde. 1910 wurde Dosch von Franz Xaver Boemmel abgelöst, bei Fertigstellung 1913 hatten die Baukosten den Kostenvoranschlag um 80% überschritten und die Stifter mussten weiteres persönliches Vermögen einbringen. Nur dank Pfarrer Alois Gilg (1909-1922) war es überhaupt gelungen, die Schwierigkeiten des Projektes zu überwinden und den Bau zu vollenden. Im Innenraum sind der Rokoko-Altar und zwei Holzskulpturen aus der Zeit um 1500, welche den Heiligen St. Georg und die Heilige St. Margaret darstellen, besonders hervorzuheben. Die große Orgel konnte 2002 komplett restauriert werden.
Gemessen an der Höhe über NN liegt die Spitze des Turmes der Margaretenkirche 10 m höher als die der Frauenkirche, so gesehen darf Sendling sich rühmen, den höchsten Kirchturm der Stadt zu haben.

St. Korbinian

Die Kirche St. Korbinian (Valleystraße) ist ein barockisierender Bau, der 1924-26 nach Plänen von Hermann Buchert erstellt wurde. Sehenswert sind die von zwei Türmen gerahmte stattliche Ostfassade, die den Gotzinger Platz dominiert und das riesige Deckenfresko von Robert Holzer.

Um die Kirche St. Achaz (Plinganserstraße 117) liegt der alte Ortskern des Bezirksteils Mittersendling mit dem dazugehörigen Neuhofen. Der Ursprung von Neuhofen liegt im früheren Distelhof von Mittersendling. Der Hof wurde 1697 an den geheimen Rat Matheus von Joner verkauft, der sich außerhalb des Dorfes ein Landschlößchen errichten ließ. Gemäß Entschluß des geheimen Rats vom 9. Oktober 1698 wurde das Schlößchen mit Distelhof von Kurfürst Max Emanuel under dem Nammen Neuhofen zu ainem adelichen Siz erhoben.

Jugenstilfassaden am Harras

Der Harras ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt im Viertel, hier kreuzt sich die U-Bahn der Linie U6 mit der S-Bahn der Linien S7, S20 und S27 und mehreren Buslinien. Seinen Namen hat der Platz nach dem Kaffehausbesitzer Robert Harras, der hier an der Gabelung der Landstraßen nach Wolfratshausen und nach Weilheim in der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts das gleichnamige Café betrieb. Während der unterirdische Bahnhof ein nüchterner bis häßlicher Zweckbau aus den 70er Jahren ist, wartet der Platz an der Oberfläche mit mehreren architektonisch interessanten Gebäuden auf: An der Nordseite des im Grundriß dreieckigen Areals stehen aneinandergereiht mehrere Wohnhäuser im Jugendstil aus der Zeit um 1900, die Südseite wird begrenzt durch ein Postamt, das zu den Klassikern der baulichen Moderne in München gehört.

Das Postamt am Harras

Für die Postbauverwaltung der Weimarer Republik entwarfen und bauten die Architekten Robert Vorhoelzer und Franz Xaver Holzhammer 1931/32 ein vorgelagertes weißes Amtsgebäude mit einer Rotunde, dahinter erheben sich hohe Wohnblöcke, die der Platzwand Tiefe geben. Leider weichen diese Blöcke, da nicht durch die Post selbst betreut, heute zum Teil farblich ab, noch dazu wurden sie im Nachhinein mit maßstablosen Kunststofffenstern ausgestattet. Unter dieser Bausünde leidet das Ensemble, das als typischer Vertreter des Neuen Bauens ohne jede Verzierung auskommt und hauptsächlich durch seine Volumina und Proportionen lebt, erheblich. Viel schlimmer noch ist jedoch der grobe Klotz von Kaufhaus, der seit 1978 den Platz am Ausgang der Ostseite beschließt. Auch die konzept- und lieblose Gestaltung der Insel in der Platzmitte, früher eine Tram-Wendeschleife, heute Busbahnhof mit einigen verloren wirkenden Bäumen und beliebig hingestreuten Elementen wie Überdachungen, Kiosken, Litfasssäulen und U-Bahn-Aufgängen läßt sehr zu wünschen übrig.

Der Flaucher ist ein großer Grünzug mit Wald und Wiesen, Spielplätzen und einem beliebten Biergarten. Benannt ist er nach dem Schankwirt Johann Flaucher, der 1873 in einem um 1800 erbauten Forsthaus an der Isar die Gastwirtschaft Zum Flaucher eröffnete. Die Parkanlage liegt am westlichen Flussufer und erstreckt sich vom Heizkraftwerk an der Brudermühlbrücke (Mittlerer Ring) stadtauswärts bis an die Bezirksgrenze zu Thalkirchen. Beliebte Bade- und Grillplätze liegen hier am renaturierten Fluss mit seinen Inseln und Kiesbänken. Bei einer je nach Wasserstand mehr oder weniger eindrucksvollen Staustufe an einem Knick im Flussverlauf unterhalb der Thalkirchner Brücke führt der lange hölzerne Flauchersteg auf die östliche Flussseite zum Tierpark Hellabrunn.

Blick über das Sendlinger Unterfeld, v. r.: Turm der Himmelfahrtskirche, am Horizont das Heizkraftwerk an der Brudermühlbrücke, davor die Türme von St. Korbinian

Sendlinger Persönlichkeiten

  • Georg Krauss gründete hier ein Zweigwerk seiner Lokomotivfabrik, aus der später Krauss-Maffei entstand.
  • Johannes Freumbichler, der Grossvater von Thomas Bernhard lebte einige Jahre in Sendling.
  • Der 1879 in Ulm geborene Albert Einstein zog mit seiner Familie eventuell schon 1880, spätestens aber als Sechsjähriger nach Sendling und verbrachte hier einen Großteil seiner Kindheit und Jugend. Sein Vater hatte gemeinsam mit seinem Onkel 1880 in München eine eigene Fabrik gegründet. Das Wohnhaus der Familie lag im Hinterhof des Anwesens Adlzreiterstraße 12 oder 14. Das Gelände gehört heute zum Anwesen Lindwurmstraße 127, das Wohnhaus der Einsteins steht nicht mehr. Ab 1888 besuchte Einstein das Luisengymnasium am Alten Botanischen Garten.
  • Der bekannte Schriftsteller und Journalist Sigi Sommer, (* 23. August 1914 in München, † 25. Januar 1996 ebenda), Urheber der beliebten Kolumne Blasius, der Spaziergänger, die fast vierzig Jahre lang in der AZ erschien, war einer der besten Schüler der Volksschule am Gotzinger Platz. Sommers 1954 erschienener erster Roman Und keiner weint mir nach wurde von Bert Brecht bezeichnet als „bester Roman, der nach dem Krieg in Deutschland geschrieben wurde“.
  • Christoph Süß *1967, Moderator des TV-Magazins „quer“ des Bayerischen Rundfunks.
Zitat: 1967 riefen die Studenten auf den Straßen die Revolution aus und ich, Christoph Süß, wurde in Sendling als Kind eines Lastwagenfahrers in jene sozial unterprivilegierte Arbeiterschicht hineingeboren, die sich keinen Deut um die revolutionären Parolen scherte, die sie doch aufrütteln sollten. Die ersten zehn Lebensjahre in Sendling waren ein Leben wie im Knast. Spielplätze, von Mauern umkerkert. Aufwachsen in sozialbetonierter Spießigkeit, schizophrenen, alkoholsüchtigen, gewalttätigen Irren ausgeliefert, die sich unsere Nachbarn nannten. Die Welt signalisierte: Dich will hier keiner! Also zogen wir um, nach Moosach. Moosach? Wenn Moosach angezündet und bis auf die Grundmauern niedergebrannt würde, es vergingen Wochen, bis die Welt davon erführe - es interessierte sie ohnehin nicht. Immerhin, dort hasste man uns Kinder nicht mehr, man konnte uns nur nicht leiden...

Sendlinger Straßennamen

Im Jahr 1905 gedachte man des 200. Jahrestages der Sendlinger Mordweihnacht, zum Gottesdienst in der noch unfertigen Neuen Pfarrkirche St. Margaret mit anschließendem Libera auf dem alten Sendlinger Friedhof erschien sogar der Prinzregent Luitpold mit Gefolge. Da zu dieser Zeit sich das Siedlungsviertel auf dem Sendlinger Unterfeld gerade rasant entwickelte, lag es nahe, die neu entstehenden Straßenzüge nach Helden des Freiheitskampfes oder nach Ortschaften, aus denen die Teilnehmer stammten, zu benennen, um ihnen ein ehrendes Gedächtnis sicherzustellen. Aus diesem Grund tragen auch heute noch viele Straßen im Stadtteil Namen, die im Zusammenhang mit dem Aufstand stehen.

Siehe auch: Straßennamen im Stadtbezirk 6 in München

Stadtteil-Kultur

Denkmal für den „Schmied von Kochel“ am Sendlinger Berg
  • Die Initiative Historische Lernorte Sendling 1933-1945 wurde 2004 als Projektgruppe zur Erforschung der Sendlinger Stadtteilgeschichte zwischen 1933 und 1945 gegründet. Auf der Website der Initiative können der aktuelle Stand des Projektes eingesehen und Möglichkeiten zur Mitwirkung in Erfahrung gebracht werden.
  • Die Sendlinger Kulturschmiede e.V. (Daiserstraße 22) widmet sich seit 1978 der bürger- und wohnnahen Kunst- und Kulturvermittlung mit dem Ziel, ... das Bewußtsein der Sendlinger BürgerInnen zu fördern, in einem traditionsreichen Stadtteil zu leben, der die aktive Anteilnahme an Erhaltung fordert und für dessen Gestaltung und Entwicklung es sich einzusetzen lohnt. (Satzung 1978).
  • In der Ev.-luth. Himmelfahrtskirche in der Kidlerstraße 15 finden regelmäßig kostenlose Konzerte und Ausstellungen statt.
  • Die Stadtbücherei Sendling am Harras als Filiale der Stadtbücherei München bietet neben Lesesaal (Tageszeitungen und Präsenzbibliothek kostenlos) wechselnde Kunstaustellungen bei freiem Eintritt und Mitgliedern gegen einen geringen Jahresbeitrag die Möglichkeit zur Ausleihe aller im Bibliotheksverbund vorhandenen Medien, neben Büchern auch Hörbücher, Videos und DVDs, CDs und MCs, Spiele, Software u.a.
  • Das Spiel- und Begegnungszentrum Sendling (SBZ), getragen vom Kreisjugendring München-Stadt (KJR) bietet in der Danklstraße 34 die Bereiche Kindertreff und Jugendtreff mit vielfältigen Möglichkeiten zu Spiel und sinnvoller Beschäftigung für Kinder und Jugendliche zwischen sechs und 20 Jahren. Das SBZ ist täglich außer an Wochenenden geöffnet.
  • Ebenfalls in Trägerschaft des KJR befindet sich der Jugendtreff Pullacher Platz in der Dietramszeller Str. 9. Die Ansprechpartnerin Dorothea Wolff ist erreichbar unter Tel. 7232310 oder per E-Mail unter pullacher.platz@kjr-m.de. Der Jugendtreff ist geöffnet Di-Fr von 13-21 Uhr und Samstags von 13-17 Uhr.
  • Am Harras findet sich das Stadtbereichszentrum Süd der Münchner Volkshochschule (VHS) (Albert-Roßhaupter-Straße 8, Telefon 74748520) mit 8 Unterrichtsräumen, Vortragssaal, Küche, Werkraum, Holzwerkstatt, EDV-Raum und Gymnastikraum. Die Volkshochschule bietet tausende von Kursen in den verschiedensten Disziplinen an und veranstaltet Vorträge und Führungen.

Schulen

In Sendling befinden sich mehrere Grund- und Realschulen und eine Hauptschule, als weiterführende Schulen existieren das Dante-Gymnasium, Klenze-Gymnasium und Neuhof-Gymnasium und die Städtische Robert-Bosch-Fachoberschule für Wirtschaft, Verwaltung und Rechtspflege. Außerdem ist in Sendling die Japanische Internationale Schule, der Französische Kindergarten, Grundschule und Gymnasium Jean Renoir und eine Montessori-Schule der Aktion Sonnenschein e. V. angesiedelt.

Sportstätten und Vereine

  • Das Südbad in der Valleystraße 37 ist ein städtisches Hallenbad. Es wurde 1960 als erstes Stadtteilbad Münchens eröffnet und bietet zwei Becken und im Sommer eine große Liegewiese. Mit dem Umbau und der Erweiterung im Jahr 1999 ist ein seperater Saunabereich hinzugekommen.
  • Den Damen-Schwimm-Verein München e. V. gibt es bereits seit 1903, Sitz der Geschäftsstelle ist die Thalkirchnerstraße 153 in 81371 München. Der Verein bietet Gruppen für Breitensport, Erwachsenenschwimmen, Jubiläumsdamen/Isarnixen, Sportmannschaften, Wassergymnastik und Aquaball, trainiert wird in den in den Schwimmhallen verschiedener Schulen des Bezirks und in weiteren Bädern im gesamten Stadtgebiet.
  • Der HC Wacker München e. V. mit den Abteilungen Hockey und Tennis wurde 1911 gegründet. Gespielt wird auf der eigenen Anlage neben der Bezirkssportanlage (Demleitnerstraße 4, 81371 München). Neben einem Kunst- und einem Naturrasenplatz für Hockey stehen 6 Tennissandplätze und eine Tennishalle mit 3 Plätzen zur Verfügung. Die ersten Mannschaften der Hockeyherren und Hockeydamen spielen jeweils in der 2. Feldhockeybundesliga. Die Hockeyjugend gehört mit knapp 300 aktiven Spielern zu den größten Nachwuchsabteilungen bundesweit.
  • Die Bezirkssportanlage Untersendling in der Demleitnerstraße 2 wird nicht nur von den Schulen der Umgebung, sondern auch von verschiedenen Vereinen genutzt.
  • Der FFC Wacker München 99 e. V. ist aus der Abteilung Frauenfußball des FC Wacker hervorgegangen und besteht seit 1999 als eigenständiger Verein, die 1. Mannschaft des Vereins spielt seit der Saison 2004 in der 2. Frauen-Bundesliga. Spielstätte ist die Bezirkssportanlage Untersendling.
  • Der FC Wacker München e. V. (englisch) ist ein traditionsreicher Fußballverein (Gründung 1903 als FC Isaria, nach mehreren Umbenennungen seit 1920 FC Wacker, Deutscher Vizemeister 1922)
  • Die Freie Turnerschaft München-Süd e. V. bietet seit 1893 ein umfangreiches Programm aus Sport, Kultur und Freizeitgestaltung für alle Altersstufen. Außer diversen Sportarten bietet der Verein auch eine Theatergruppe, die seit 1987 als Sendlinger Bauernbühne firmiert. Trainiert und geprobt wird in vereinseigenen Anlagen, im Südbad und in verschiedenen Sportstätten des Bezirks und der restlichen Stadt.
  • Die Gruppen der Sportgemeinschaft München 2000 (seit Dezember 1999, Geschäftsstelle: Josef-Lutz-Weg 7, 81371 München) trainieren Indoorsportarten (allgemeines Fitnesstraining, Badminton, Basketball, Fußball, Tischtennis und Volleyball) ganzjährig: für Kinder und Schüler in der Carl von Linde Realschule, Ridlerstr. 26, 80339 München (im Nachbarbezirk Schwanthalerhöhe), für Jugend und Erwachsene in der Maria-Probst-Realschule, Gotzinger Platz 1a, 81371 München. Von Frühjahr bis Herbst bietet der Verein ein vielfältiges Outdoor-Programm (Bergsteigen, Kajak, Mountainbiken, Windsurfen, Schwimmen und Tennis), im Winter gibt es Gruppen für Ski, Snowboard und Langlauf.
  • Die Abteilung Sendling der Sudetendeutschen Turnerschaft München e. V. bietet in verschiedenen Schulen des Bezirks für alle Altersstufen Trainingsgruppen für gesundheits-orientierten Freizeitsport an. Schwerpunktbereiche sind: Kinder, Volleyball, Gymnastik, Turnen, Aerobic, Senioren, Freizeit (Wandern, Kegeln) und QiGong.

Siehe auch: Sportstätten im Stadtbezirk 6

Verkehr

Der Stadtbezirk ist verkehrstechnisch gut erschlossen, sowohl für den Individualverkehr als auch mit öffentlichen Verkehrsmitteln.
Die Hauptachsen für den Straßenverkehr sind das Teilstück des Mittleren Rings von der Brudermühlbrücke bis zum Ende des Brudermühltunnels mit zwei Anschlussstellen, vom Stadtzentrum kommend die Lindwurmstraße ab der Bahnunterführung beim Kreisverwaltungsreferat Ruppertstraße bis zu ihrer Einmündung in die Plinganser-/Pfeuferstraße am Sendlinger Berg, die Implerstrasse als Querverbindung von der Lindwurm- zur oberirdischen Brudermühlstrasse und weiter Richtung Süden als Thalkirchner Straße zum Pullacher Platz und ab dort als Pognerstraße auf die Thalkirchner Brücke zu, den Bezirk vom nördlichen Nachbarbezirk Schwanthalerhöhe zum südlichen Nachbarbezirk Thalkirchen-Obersendling-Forstenried-Fürstenried-Solln durchneidend die Pfeufer- und Plinganserstraße über den Harras nach Obersendling und dann parallel zur Isar weiter über Soll und Pullach in Richtung Wolfratshausen (Bundesstraße 11). Am Harras zweigt nach Westen die Albert-Roßhaupter-Straße ab (im Bezirk bis Bahnunterführung Harras), die dann im westlichen Nachbarbezirk Sendling-Westpark über den Partnachplatz zum Luise-Kieselbach-Platz verläuft, dort den Mittleren Ring kreuzt und weiter nach Westen über Hadern nach Gräfelfing führt.
Auf den genannten Hauptachsen ist das Verkehrsaufkommen mittel bis hoch und die direkten Anwohner werden durch die unangenehmen Begleiterscheinungen wie Lärm-, Staub- und Abgasbelastung beeinträchtigt. Eine gewisse Entlastung der Wohnbevölkerung brachte die Verlegung des Teilstückes des Mittleren Rings in den Brudermühltunnel. Generell eher schwierig ist die Parkplatzsituation in den Wohnquartieren des Bezirks.
Im öffentlichen Personen-Nahverkehr ist der Bezirk mit der S-Bahn Haltestelle Harras (Linien S2, S7, S27), den U-Bahn Haltestellen Poccistraße (U3/U6) an der Grenze zum nordöstlichen Nachbarbezirk Ludwigsvorstadt-Isarvorstadt, Implerstraße (U3/U6), Brudermühlstraße (U3), Thalkirchen (U3) kurz hinter der Bezirksgrenze zu Thalkirchen und Harras (U6), sowie mit zahlreichen Haltepunkten verschiedener städtischer Buslinien gut angebunden.

Statistik

(Stand jeweils am 31. Dezember, Einwohner mit Hauptwohnsitz)

Jahr Einw. davon Ausländer Fläche ha EW/ha Quelle mit weiteren Daten
2000 34.462 8.902 (25,8%) 393,80 88 Statistisches Taschenbuch München 2001
2001 34.820 8.965 (25,7%) 393,80 88 Statistisches Taschenbuch München 2002
2002 35.102 8.996 (25,6%) 393,80 89 Statistisches Taschenbuch München 2003
2003 35.113 9.025 (25,7%) 393,86 89 Statistisches Taschenbuch München 2004
2004 -- -- -- -- --

Literatur

  • Bernhard Setzwein: Wurzelwerk, Roman, Broschur, 246 S., 1984 Friedl Brehm Verlag Feldafing (ISBN 3-921763-86-X) (antiquarisch oder über den Autor). Das Buch handelt von der Zerstörung Sendlings durch rigorose Bebauungsmaßnahmen.
  • Bernhard Setzwein: OberländerEckeDaiser, Ein Gedicht, Broschur mit Fadenheftung, 120 S., A 1 Verlag München 1998 (ISBN 3-927743-11-9). (antiquarisch oder über den Autor). Rezension (Bayerischer Rundfunk): Von Sendling kommt der Setzwein nicht mehr los. Jetzt hat er einen Band mit Gedankenlyrik vorgelegt, eine neobarocke Komposition, ein compendiöses Sentilingianum sozusagen, ein poetisch-moralisches Lehrgedicht zum Ende der klassischen Moderne, ein erstes postmodernes Bavaricum. [...] Das spielt sich und spielt herum und wird dann manchmal böser Ernst, beim Türkenfresser Abraham a Sancta Clara und beim Miesbacher Ludwig Thoma, und da kennt der Setzwein keine Gnade. [...] Nach dem großen Entwurf eines 'Gegenmünchen' von Paul Wühr ist 'OberländerEckeDaiser' nun der poetische Nachweis für den Stadtteil Sendling.
  • Wolfgang Peschel: Sendling. 111 Gründe, warum ein Münchner Stadtteil der Nabel Bayerns ist. Fotos von Hannes Sieber, 4°, 144 S., zahlr. Abb., Freising 1992, Frisinga (antiquarisch)

Weitere Literatur zum Thema unter Weblinks.

Weblinks

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