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Trier

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Wappen Karte
Wappen fehlt
Wappenabbildung auf Flaggen-Server.de
Lage der kreisfreien Stadt Trier in Deutschland
Basisdaten
Bundesland: Rheinland-Pfalz
Kreis: kreisfreie Stadt
Geografische Lage: Koordinaten fehlen! Hilf mit.unbenannte Parameter 1:49_45_24_N_6_38_29_E, 2:49° 45' n. B.
06° 38' ö. L.
Fläche: 117,14 km²
Einwohner: 100.075 (30. Juni 2004)
Bevölkerungsdichte: 854 Einwohner/km²
Höhe: 124 m ü. NN
Postleitzahlen: 54181-54349 (alt: 5500)
Vorwahlen: 0651
Kfz-Kennzeichen: TR
Gemeindeschlüssel: 07 2 11 000
Gliederung des
Stadtgebiets:
19 Ortsbezirke
Adresse der
Stadtverwaltung:
Am Augustinerhof
54290 Trier
Website: www.trier.de
E-Mail-Adresse: rathaus@trier.de
Politik
Oberbürgermeister: Helmut Schröer (CDU)
Regierende Partei: CDU

Die kreisfreie Stadt Trier (frz. Trèves), im Westen von Rheinland-Pfalz gelegen, ist Sitz einer Universität, der Verwaltung des Landkreises Trier-Saarburg, der Aufsichts- und Dienstleistungsdirektion (ADD, bis 1999 Bezirksregierung Trier) sowie eines römisch-katholischen Bischofs.

Trier beansprucht für sich den Titel „Älteste Stadt Deutschlands“. Mit etwa 100.000 Einwohnern steht Trier nach Mainz, Ludwigshafen am Rhein und Koblenz zusammen mit Kaiserslautern an vierter Stelle unter den Großstädten des Landes. Nächstgrößere Städte sind Saarbrücken, etwa 80 km südöstlich und Koblenz etwa 100 km nordöstlich. Hingegen liegt die etwas kleinere luxemburgische Hauptstadt Luxemburg nur etwa 50 km südwestlich von Trier.

Trier bildet eines der 5 Oberzentren des Landes Rheinland-Pfalz. Trier ist neben Luxemburg, Metz und Saarbrücken ein Oberzentrum der Großregion Saar-Lor-Lux-Rheinland Pfalz-Wallonie.

Geografie

Stadtpanorama von der Trierer Mariensäule

Trier liegt in der Mitte einer Talweitung des mittleren Moseltals (Mosel) mit dem Hauptteil am rechten Ufer des Flusses. Bewaldete und zum Teil mit Weinbergen besetzte Hänge steigen zu den Hochflächen des Hunsrücks im Süden und des Bitburger Gutlandes im Norden an. Die Grenze zum Großherzogtum Luxemburg ist etwa 15 km entfernt.


Nachbargemeinden

im Uhrzeigersinn beginnend im Norden; alle Gemeinden gehören zum Landkreis Trier-Saarburg

Schweich, Kenn und Longuich (alle zur Verbandsgemeinde Schweich an der Römischen Weinstraße), Mertesdorf, Kasel, Waldrach, Morscheid, Korlingen, Gutweiler, Sommerau und Gusterath (alle zur Verbandsgemeinde Ruwer), Hockweiler, Franzenheim (alle zur Verbandsgemeinde Trier-Land), Konz (Verbandsgemeinde Konz), Igel, Trierweiler, Aach, Newel, Kordel (Eifel), Zemmer (alle zur Verbandsgemeinde Trier-Land)

Stadtgliederung

Innenstadt von Trier, Blick von der Mariensäule

Das Stadtgebiet von Trier ist gemäß § 2 der Hauptsatzung der Stadt Trier in 19 Ortsbezirke gegliedert. In jedem Ortsbezirk gibt es einen aus 9 bis 15 Mitgliedern bestehenden Ortsbeirat sowie einen Ortsvorsteher. Die Ortsbeiräte sind zu wichtigen, den Ortsbezirk betreffenden Angelegenheiten zu hören. Die endgültige Entscheidung über eine Maßnahme obliegt dann jedoch dem Gemeinderat der Gesamtstadt. Allerdings haben die Ortsbeiräte auch einige Maßnahmen, bei denen sie in eigener Zuständigkeit allein entscheiden können.

Die Ortsbezirke sind zum Teil in Stadtteile untergliedert. Diese Einteilung dient jedoch lediglich statistischen Zwecken.

Die Ortsbezirke Triers mit ihrer amtlichen Nummer sowie deren zugehörige Stadtteile (in Klammern):

  • 11 Mitte-Gartenfeld
  • 12 Nord (Nells Ländchen, Maximin)
  • 13 Süd (St. Barbara, St. Matthias)
  • 21 Ehrang
    • 202 Quint
  • 22 Pfalzel
  • 23 Biewer
  • 24 Ruwer-Eitelsbach
  • 31 West-Pallien
  • 32 Euren (Herresthal)
  • 33 Zewen (Oberkirch)
  • 41 Olewig
  • 42 Kürenz (Alt-Kürenz, Neu-Kürenz)
  • 43 Tarforst
  • 44 Filsch
  • 45 Irsch
  • 46 Kernscheid
  • 51 Feyen-Weismark
  • 52 Heiligkreuz (Alt-Heiligkreuz, Neu-Heiligkreuz)
  • 53 Mariahof


Geschichte

Stadtgeschichte

Vorgeschichte

Stadtmodell der römischen Kaiserstadt Augusta Treverorum im 4. Jh.n.Chr. (von der Porta Nigra aus gesehen)

Die ersten Spuren von menschlichen Siedlungen im Stadtgebiet sind bandkeramische Siedlungen aus der älteren Jungsteinzeit.

Einer Sage nach soll Trebeta, der Sohn von Assyrerkönig Ninus, Trier 1300 Jahre vor der Entstehung Roms gegründet haben.

Römisches Reich

Nach gesicherten Quellen ist die Stadt Trier jedoch römischen Ursprungs: In der Nähe eines 30 v. Chr. errichteten Militärlagers gründen die Römer im Jahre 16 v. Chr. die Stadt (Augusta Treverorum, Stadt des Augustus im Land der Treverer), den Hauptort der Provinz Belgica. Die Ehre nach seinem Namen benannt zu werden, erhielten ansonsten nur Augsburg und Augst in der Nordschweiz.

Von 273 an war sie Bischofssitz. Im Jahr 275 wurde Trier durch den Alamanneneinfall zerstört. Von 293 bis 395 war Trier eine der Residenzen der römischen Kaiser im Westen (siehe auch Spätantike).

Kaiserthermen

Unter der Herrschaft Konstantins des Großen (306–324) wurde die Stadt wieder aufgebaut und Gebäude wie die Palastaula (die heute so genannte Konstantinbasilika) und die Kaiserthermen errichtet. 326 wurden Teile der privaten Wohnpaläste der kaiserlichen Familie zu einer großen Doppelbasilika verändert und erweitert, deren Reste heute noch zum Teil im Bereich des Doms und der Liebfrauenkirche erkennbar sind. Von 318 war Trier noch Sitz der Gallischen Präfektur, eine der zwei obersten Behörden des römischen Westreiches; nach 395 wurde diese nach Arles an die Rhone verlegt. 328 bis 340 residierte Constantius II. hier, ab 367 war die Stadt unter Valentinian I. wieder Kaiserresidenz. In der Zeit nach Theodosius I. verlor Trier diese Rolle, wurde wiederholt von den Franken erobert und fiel um 475 endgültig in ihre Hände.

Mittelalter

Ende des 5. Jahrhunderts kam Trier unter die Herrschaft der Franken. Durch den Vertrag von Verdun Lothringen zugeschlagen, wurde es unter Heinrich I. dem Ostfrankenreich einverleibt. Zunächst von Grafen, seit 902, als die Grafengewalt an die Erzbischöfe überging, vom Vogt des Erzstifts verwaltet, strebte die Stadt später danach, reichsunmittelbar zu werden. 1212 erhielt sie von Kaiser Otto IV. einen Freibrief, den Konrad IV. bestätigte. 1309 musste sie jedoch erneut die Gerichtsbarkeit des Erzbischofs anerkennen, der damals der bedeutende Balduin von Luxemburg war (siehe auch Kurfürstentum Trier). Ihr Status als erzbischöfliche Stadt wurde 1364 von Kaiser Karl IV. und 1580 vom Reichskammergericht bestätigt. Bis zum Ende des alten Reichs blieb die Stadt Hauptstadt - wenn auch nicht Residenz - des nach ihr benannten Kurstaats. An ihrer Spitze stand ein Schöffengericht, das 1443 vom Erzbischof Jakob I. durch Einsetzung zweier Bürgermeister ergänzt wurde.

Erzbischof Theoderich I. und sein Nachfolger Arnold II. befestigten im 13. Jahrhundert die Stadt durch Mauern.

Frühe Neuzeit

Im Jahr 1473 kamen Kaiser Friedrich III. und Herzog Karl dem Kühnen von Burgund in Trier zusammen. Im gleichen Jahr wurde in Trier eine Universität gestiftet, die 1797 aufgehoben wurde.

Im 17. Jahrhundert verlegten die Erzbischöfe und Kurfürsten von Trier ihre Residenz nach Koblenz.

1512 fand in Trier ein Reichstag statt, auf welchem die Einteilung der Reichskreise endgültig festgelegt wurde. Im Dreißigjährigen Krieg wurde Trier zweimal erobert, 1634 von den Spaniern, 1645 von den Franzosen unter Turenne. Französische Truppen nahmen die Stadt auch 1674, 1688 und auf längere Dauer 1794 ein. 1801 kam sie an Frankreich und wurde Hauptstadt des Département Saar. 1814 fiel Trier an Preußen.

Zweiter Weltkrieg

Trier um 1900

Ab September 1944 war die Stadt nicht mehr weit vom Frontverlauf entfernt und wurde fast täglich von amerikanischer Artillerie beschossen. Im Dezember 1944 gibt es drei schwere Luftangriffe der Alliierten auf Trier. Am 19. Dezember lassen gegen 15:30 Uhr 30 britische Lancaster-Bomber 136 Tonnen Sprengbomben über der Stadt niedergehen. Zwei Tage später am 21. Dezember 1944 werden gegen 14:35 werden von 94 Lancaster-Bombern und 47 amerikanischen Jagdbombern 427 Tonnen Bomben (Spreng-, Brand- und Napalmbomben) abgeworfen. Wiederum zwei Tage später am 23. Dezember werden 700 Tonnen Bombenlast auf die Stadt abgeworfen. Nach Recherchen des Heimatforschers Adolf Welter sind mindesten 420 Menschen bei diesen Dezember-Angriffen in Trier ums Leben gekommen. Zahlreiche Gebäude wurden beschädigt. Während des Krieges wurden 1600 Häuser völlig zerstört. Am 2. März 1945 fiel die Stadt ohne schwere Kämpfe in die Hände der Alliierten. Seit 1946 gehört Trier zum Land Rheinland-Pfalz.

Nachkriegszeit

Am 12. Mai 1969 wird das Wildfreigehege im Weisshauswald eröffnet. Ende April 1969 wird an der Porta Nigra die Römerstraße freigelegt. Am 31. März 1974 wird nach 99 Jahren die „Trierische Landeszeitung“ aus wirtschaftlichen Gründen eingestellt. Am 1. April 1974 wird das Studentenwohnheim Martinskloster seiner Bestimmung übergeben. Am 1. Mai 1974 wird der restaurierte Dom wiedereröffnet.

Vom 24. bis 27. Mai 1984 feiert Trier offiziell das 2000-jährige Stadtjubiläum. 1986 wurde das römische Trier (Amphitheater, Barbarathermen, Kaiserthermen, Konstantinbasilika, Igeler Säule, Porta Nigra, Römerbrücke), der Dom St. Peter und die Liebfrauenkirche von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt. Ein weiteres Kulturerbe ist die Kirche St. Paulin, nach Plänen von Balthasar Neumann. Im Oktober 1988 werden unter dem Viehmarkt Reste einer römischen Wandmalerei entdeckt. Am 5. November wird dann die Sternwarte Trier offiziell eingeweiht. Am 9. September 1993 wird bei Ausschachtungsarbeiten für eine Tiefgarage nahe der Römerbrücke ein Schatz mit 2558 römischen Goldmünzen gefunden. Er hat einen geschätzten Wert von 2,5 Millionen Euro.

Vom 22. April bis 24. Oktober 2004 fand die Landesgartenschau auf dem Petrisberg statt, die von 724.000 Gästen besucht wurde.

Eingemeindungen

Ehemals selbständige Gemeinden und Gemarkungen, die in die Stadt Trier eingegliedert wurden. Einige der Orte waren zwischen 1798 und 1851 bereits Teil des Stadtgebiets. 1798 umfasste das Stadtgebiet insgesamt 890 ha.

Jahr Orte
1888 St. Paulin, Maar, Zurlauben, Löwenbrücken, St. Barbara
1888 Ausgliederung von Heiligkreuz und Olewig
1912 Pallien (südlicher Teil), Heiligkreuz, St. Matthias, St. Medard, St. Feyen (mit Weismark)
1930 Euren, Biewer, Pallien (nördlicher Teil), Kürenz, Olewig
7. Juni 1969 Ehrang-Pfalzel (gebildet am 1. März 1968 durch Vereinigung der beiden selbständigen Gemeinden)
7. Juni 1969 Eitelsbach, Filsch, Irsch, Kernscheid, Ruwer, Tarforst, Zewen

Einwohnerentwicklung

Einwohnerzahlen nach dem jeweiligen Gebietsstand. Volkszählungsergebnisse (¹) oder amtliche Fortschreibungen der jeweiligen Statistischen Ämter beziehungsweise der Stadtverwaltung selbst. Der Sprung in der Einwohnerzahl im Jahre 1970 und damit das Aufrücken zur Großstadt erklärt sich durch die Eingemeindungen des Jahres 1969.

Jahr Einwohnerzahlen
100 etwa 20.000
300 etwa 80.000
1363 etwa 10.000
1542 etwa 8.500
1613 etwa 6.000
1702 etwa 4.200
1801 8.829
1830 19.075
1871 21.442
1885 26.126
1890 36.166
1900 43.324
1910 49.112
16. Juni 1925 ¹ 58.140
16. Juni 1933 ¹ 62.619
17. Mai 1939 ¹ 76.692
13. September 1950 ¹ 75.526
6. Juni 1961 ¹ 87.100
27. Mai 1970 ¹ 103.600
30. Juni 1975 100.500
30. Juni 1980 95.300
30. Juni 1985 93.700
27. Mai 1987 ¹ 94.117
30. Juni 1997 99.700
30. Juni 2003 100.116
31. Dezember 2003 98.676
30. Juni 2004 100.075

¹ Volkszählungsergebnis

Politik

An der Spitze der Stadt Trier stand seit 1302 der Schöffenmeister, gelegentlich auch Bürgermeister genannt. Der Schultheiß war Vertreter der erzbischöflichen Hoheitsrechte gegenüber der Stadt. Im 15. Jahrhunderte standen zwei Bürgermeister an der Spitze. Es herrschte stets Streit mit dem Erzbischof über den Status der Stadt. 1795 führte die französische Besatzung die kollegiale Munizipalverfassung ein. 1798 wurde die Mairieverfassung eingeführt und einige Vororte eingegliedert. 1801 folgte eine neue Gemeindeverfassung, die im Wesentlichen bis 1845 beibehalten wurde, wobei der Bürgermeister ab 1818 den Titel Oberbürgermeister führte (Trier war inzwischen Stadtkreis geworden). Der Oberbürgermeister war zugleich Landrat des Kreises Trier (bis 1851). 1856 erhielt die Stadt die „Rheinische Städteordnung“. Der Gemeinderat entschied sich für die Bürgermeisterverfassung (im Gegensatz zur Magistratsverfassung). 1933 folgte die preußische Gemeindeordnung, 1935 die „Deutsche Gemeindeordnung“. Nach dem Zweiten Weltkrieg wurde zunächst ein Bürgermeister eingesetzt, der 1946 von den Stadtverordneten gewählt wurde. Er war zunächst ehrenamtlich, ab 1949 wieder hauptamtlich tätig.

Bürgermeister

Die Stadtoberhäupter seit 1815:

Der Trierer Oberbürgermeister trägt eine Amtskette aus Gold, die das alte Trierer Stadtsiegel zeigt, auf dem St. Petrus und St. Eucharius (erster Trierer Bischof) von Christus den Schlüssel für Sancta Treveris (Heiliges Trier) erhalten.

Stellvertreter des Oberbürgermeisters ist der Bürgermeister Georg Bernarding. Der Stadtvorstand besteht aus Oberbürgermeister, Bürgermeister und drei Beigeordneten: Peter Dietze, Christiane Horsch und Ulrich Holkenbrink.

Stadtrat

Bei den Stadtratswahlen vom 13. Juni 2004 ergab sich folgendes Ergebnis:

  1. CDU 40,6 % (-4,5) = 21 Sitze (-3)
  2. SPD 21,9% (-6,1) = 11 Sitze (-4)
  3. GRÜNE 17,3 % (+6,8) = 9 Sitze (+3)
  4. UBM - Unabhängige Bürgervertretung Maximini e.V. 15,5 % (+2,8) = 8 Sitze (+1)
  5. FDP 4,7 % (+2,3) = 3 Sitze (+3)

Wappen

Beschreibung: In Rot der stehende, nimbierte und golden gekleidete St. Petrus mit einem aufrechten, abgewendeten goldenen Schlüssel in der Rechten und einem roten Buch in der Linken. Die Stadtfarben sind Gelb-Rot.

Bedeutung: Der Hl. Petrus als Stadtpatron ist schon seit dem 12. Jahrhundert in den Siegeln der Stadt nachweisbar. Die Darstellung der Person wechselte mehrmals und wird seit dem 15. Jahrhundert in aufrechter Form dargestellt. Die Stadtfarben wurden erst im 19. Jahrhundert festgelegt.

Städtepartnerschaften

Trier unterhält Städtepartnerschaften und -freundschaften mit folgenden Städten:


Religion

Zur Zeit der Treverer wurden keltische Gottheiten in den Tempelbezirken in Trier-West unterhalb des Markusberges an einer Felsenquelle und im Altbachtal verehrt. Im 2. Jahrhundert entstand ein gallo-römischer Tempelbezirk im Altbachtal mit 70 Tempeln und weiteren Kultstätten auf einer Fläche von etwa 5 Hektar.

Trier wurde im 2./3. Jahrhundert Sitz eines Bischofs, der später zum Erzbischof aufstieg. Dieser beherrschte ein geistliches Territorium, das über viele Jahrhunderte eines der Kurfürstentümer des Heiligen römischen Reichs deutscher Nation war. Daher konnte in der Stadt auch die Reformation keinen Fuß fassen; aus Trier ging jedoch mit Caspar Olevian einer der bedeutendsten deutschen reformierten Theologen hervor. Trier blieb eine überwiegend katholische Stadt; eine Minderheit der Trierer bekannte sich zum Judentum. Im 17. Jahrhundert wurde der Bischofssitz teilweise nach Koblenz verlegt. Nach der Besetzung des Erzbistums durch die Franzosen 1794 wurde die Kirchenprovinz schließlich 1803 aufgelöst und das Territorium 1815 der späteren preußischen Rheinprovinz eingegliedert. Trier wurde jedoch 1821 erneut Sitz eines Bischofs, dessen Diözese neu umschrieben und der Kirchenprovinz Köln zugeordnet wurde (Suffraganbistum Trier). Die heutigen Pfarrgemeinden der Stadt bilden seit November 2003 das Dekanat Trier innerhalb des Bistums Trier.

Im 19. Jahrhundert zogen auch Protestanten in die Stadt, die alsbald eine eigene Kirchengemeinde gründen konnten. Sie erhielten als Gotteshaus die alte römische Basilika. Später wurden weitere Kirchengemeinden gegründet. Heute gehören alle evangelischen Kirchengemeinden Triers zum Kirchenkreis Trier der Evangelischen Kirche im Rheinland, es sei denn sie sind Glieder einer Freikirche.

Neben evangelischen und römisch-katholischen Kirchengemeinden bestehen weitere Kirchen und Religionsgemeinschaften in Trier: Evangelisch-Freikirchliche Gemeinde, Freie evangelische Gemeinde, Siebenten-Tags-Adventisten, Freikirchliche Pfingstgemeinde, Christengemeinde, Die Christengemeinschaft, Gemeinde Christi und Neuapostolische Kirche.

Der Trierer jüdischen Gemeinde, die seit dem Mittelalter, möglicherweise sogar seit der Antike, existierte, entstammte unter anderem Karl Marx, der berühmteste Sohn Triers; etliche seiner Vorfahren waren Rabbiner in Trier gewesen. Auch der Trierer Bischof Matthias Eberhard entspross väterlicherseits einer jüdischen Familie; sein Großvater war zum Katholizismus konvertiert.

In der Benediktiner-Abtei befindet sich mit dem Grab des Apostels Matthias (siehe Apg 1,15-26) das einzige Apostelgrab nördlich der Alpen.


Kultur und Sehenswürdigkeiten

Theater

Orchester

  • Städtisches Orchester Trier -> seit 2005 Philharmonisches Orchester der Stadt Trier

Museen

Bauwerke

Das römische Trier, Dom St. Peter und Liebfrauenkirche stehen seit 1986 auf der UNESCO-Liste des Weltkulturerbes.

Porta Nigra
Konstantinbasilika

Antike

Mittelalter

Neuzeit


Sport

Die Fußballmanschaft Eintracht Trier schaffte im Sommer 2002 nach langer Abstinenz den Aufstieg in die Zweite Fußball-Bundesliga, stieg aber 2005 wieder in die Regionalliga ab.

Die Handballmanschaft DJK/MJC Trier, von den Einheimischen auch „Die Miezen“ genannt, wurden 2003 deutscher Handballmeister (Damen).

Die Basketball-Bundesliga hat in Trier eine lange Tradition: Der Klub firmierte zuerst unter dem Namen „TVG Trier“, hieß dann kurzzeitig „HerzogTel Trier“ und nennt sich zurzeit TBB Trier. Zu den größten Erfolgen zählt der zweimalige Gewinn des Pokals 1998 und 2001.

Ausserdem beherbergt Trier eine Rollstuhlbasketball Mannschaft, die in der ersten Bundesliga spielt, die RSC Rollis Trier.

Seit 15 Jahren gibt es die American Football Mannschaft PST Trier Stampers.

Für den Motorsport bietet die Stadt das Internationale Trierer Bergrennen im Juni und den Trierer Slalom am Flugplatz Bitburg im September, die jährlich vom Racing Team Trier 1967 e.V. (Ortsclub im ADAC) veranstaltet werden.

Seit 2002 wird ein Lauf zur Rallye-Weltmeisterschaft in Trier und Umgebung ausgetragen.

Regelmäßige Veranstaltungen

Regelmäßige Tanz- oder Disco-Veranstaltungen finden im Zentrum im alten und neuen „Palais“ (Hauptmarkt und Stockplatz) und im „Walderdorffs“ (Domfreihof) statt.

Im Exhaus (Kurzform für Exzellenzhaus) finden regelmäßig Feten beziehungsweise Disko-Veranstaltungen und Konzerte verschiedener Stilrichtungen statt. Größere Konzerte werden entweder in der Messeparkhalle oder seit Juni 2003 in der neu errichteten Arena Trier veranstaltet.

  • Mai bis September: Trierer Sommertreff
  • Mai bis September: Diverse Heimat- und Weinfeste: Olewiger Weinfest, Zurlaubener Weinfest, Zewener Weinfest, Kürenzer Kirmes
  • Mai: Europa-Volksfest im Messepark
  • Juni: Altstadtfest, Peter-und-Paul-Messe
  • Juni/Juli: Antikenfestspiele Trier
  • August: Internationale ADAC-Rallye-Deutschland
  • August: Trierer Blumentage
  • August: Ehranger Markt
  • Oktober: Trierer Weinmarkt von Mosel-Saar-Ruwer
  • Ende Oktober/Anfang November: Allerheiligenmesse
  • November/Dezember: Weihnachtsmarkt in der City

Jugendzentren

Jugendzentren existieren in Trier-Nord (Exzellenzhaus), Trier-Zentrum (Mergener Hof/MJC), Trier-Euren und Trier-Süd.

Kinos

Im Stadtzentrum existieren zwei Kinos, Broadway und CinemaxX. Filme im Original gibt es im etwa 25 min entfernten Utopolis (Luxemburg-Kirchberg) zu sehen. Desweiteren das alternative Programmkino Lucky's Luke.

Wirtschaft

Verkehr

Römerbrücke

Durch das Stadtgebiet führt von Luxemburg als dortige A 1 kommend von Südwest nach Nordost die Bundesautobahn 64. Die A 602 führt aus dem Stadtgebiet auf die Bundesautobahn 1 Saarbrücken-Köln. Folgende Bundesstraßen führen durch das Stadtgebiet: B 49, B 51, B 52, B 53 und B 268.

Die Stadt gehört dem Verkehrsverbund Region Trier an. Den öffentlichen Personennahverkehr versorgen mehrere Buslinien der Stadtwerke Trier GmbH (SWT) sowie anderer Verkehrsunternehmen. Zwischen 1890 und 1951 wurde in der Stadt eine Straßenbahn betrieben.

Park-and-Ride Parkplätze stehen sowohl im Süden als auch im Norden der Stadt zur Verfügung.

Der Bahnhof Trier Hbf der Deutschen Bahn, Endstation der Moselbahnstrecke nach Koblenz, befindet sich im Zentrum der Stadt. Weitere Bahnhöfe sind Trier-Ehrang, wo die Eifelbahn durch das Kylltal nach Köln abzweigt, sowie die Haltepunkte Quint, Ehrang-Ort, Pfalzel und Trier-Süd. Über Trier-Süd führen Verbindungen nach Luxemburg und Saarbrücken. Trier liegt nicht an einer ICE-Trasse, deshalb verkehren über Trier nur RE (RegionalExpress), RB (RegionalBahn) und IC (InterCity; früher Interregio). Die nächsten Anschlüsse an ICE-Verbindungen gibt es in Koblenz, Köln und Saarbrücken.

Trier besitzt einen Flugplatz (Trier-Föhren). Die nächstgelegenen Flughäfen für nationale und internationale Verbindungen sind Luxemburg (etwa 30 Minuten Autofahrt), Hahn (im Hunsrück, oft auch als Frankfurt-Hahn bezeichnet, etwa 70 Minuten Autofahrt) und Saarbrücken (etwa 60 Minuten Autofahrt).

Über fast zwei Jahrtausende führte der Weg zum linken Moselufer nur über die Römerbrücke. Erst Anfang des 20. Jahrhunderts folgte die „Kaiser-Wilhelm-Brücke“ als zweite Flussüberquerung und erst 1973 kam dann noch die Konrad-Adenauer-Brücke dazu.

Ansässige Unternehmen

  • Romika, ein bekannter Schuhproduzent

Medien

In Trier befindet sich neben der Sendezentrale des Regionalradios Antenne West (früher „Radio in Trier“) auch ein Studio des öffentlich-rechtlichen Südwestrundfunks (SWR), ehemals Südwestfunk (SWF), sowie ein Regionalstudio des privaten Radio RPR. Als Tageszeitung erscheint der Trierische Volksfreund. Weiterhin wird eine Rathauszeitung allen Haushalten regelmäßig zugestellt. Der Trierer Wochenspiegel wird als wöchentliche Ausgabe kostenlos an alle Trierer Haushalte verteilt. Ausserdem gibt es zwei lokale Fernsehsender: Einen Offenen Kanal und einen kommerziellen Sender.

Bildung

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

In der Reihenfolge der Verleihung des Ehrenbürgerrechts:

Söhne und Töchter der Stadt

Die folgende Übersicht enthält bedeutende, in Trier geborene Persönlichkeiten chronologisch aufgelistet nach dem Geburtsjahr. Ob die Personen ihren späteren Wirkungskreis in Trier hatten oder nicht ist dabei unerheblich. Die Liste erhebt keinen Anspruch auf Vollständigkeit.

Sonstiges

Trierer Weinversteigerung

In der Rechtswissenschaft ist die Trierer Weinversteigerung ein Standardfall für die Anfechtung.

Literatur

  • Trier (lat. Augusta Trevirorum, franz. Trèves), in: Meyers Konversationslexikon, 4. Aufl. 1888, Bd. 15, S. 837f.
  • Preußens Städte - Denkschrift zum 100jährigen Jubiläum der Städteordnung vom 19. November 1808; hrsg. im Auftrag des Vorstandes des Preußischen Städtetages von Prof. Dr. Heinrich Silbergleit, Berlin, 1908
  • Städtebuch Rheinland-Pfalz und Saarland; Band IV 3. Teilband aus "Deutsches Städtebuch. Handbuch städtischer Geschichte - Im Auftrage der Arbeitsgemeinschaft der historischen Kommissionen und mit Unterstützung des Deutschen Städtetages, des Deutschen Städtebundes und des Deutschen Gemeindetages, hrsg. von Erich Keyser, Stuttgart, 1964
  • Stattführer - Trier im Nationalsozialismus, Hrsg. von Thomas Zuche, 2. Aufl. 1997
  • Universität Trier: 2000 Jahre Trier. Spee-Verlag.
  1. Heinz Heinen: Trier und das Trevererland in römischer Zeit. 1985. ISBN 3-87760-065-4
  2. Hans-Hubert Anton (Hrsg.): Trier im Mittelalter. 1996. ISBN 3-87760-066-2
  3. Kurt Düwell (Hrsg.): Trier in der Neuzeit. 1988. ISBN 3-87760-067-0

Weblinks

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