Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.

Eishockey

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 9. Juli 2005 um 17:32 Uhr durch AF666 (Diskussion | Beiträge) (→‎Literatur zum Thema). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Dieser Artikel beschäftigt sich mit der Definition und dem Begriff Eishockey. Aktuelle Eishockey-Ereignisse, Termine, Wettbewerbe, Eishockeyspieler und -vereine, siehe Portal Eishockey


Eishockey ist eine auf Schlittschuhen und dem Eis betriebene Sportart, die zwischen 1840 und 1875 in Kanada aus verschiedenen Mannschaftssportarten entwickelt wurde. Dabei spielten die stationierten britischen Truppen eine wichtige Rolle, die das schottische Spiel Shinty 1840 als Shinney in Kanada auf Schnee oder Eis spielten. Ab 1855 wurde mit (Feld-)Hockeyschlägern gespielt. Das erste echte Eishockey-Spiel fand am 3. März 1875 in Montréal zwischen Dozenten und Studenten der McGill-Universität statt. Weitere Vorläufer in Europa hat das Eishockey im Bandy, das auch heute noch in einigen (vor allem nord- und osteuropäischen) Ländern gespielt wird. Das Wort Hockey kommt aus dem Französischen und bedeutet soviel wie krummer Stock.

Beim Eishockey muss ein Puck, eine flache Hartgummischeibe, mit Schlägern in das gegnerische Tor geschoben werden. Das Spiel ist im Allgemeinen sehr körperbetont: mittels so genannter "Bodychecks" ist es möglich, den Gegner seitlich zu verdrängen, um den Puck zu erlangen.

Eishockey: Schweden - Lettland, Mai 2005

Verbreitung

Da Eis vorhanden sein muss, wird diese Sportart hauptsächlich in kühleren Gegenden gespielt. Berühmt sind vor allem die Mannschaften des Rekordweltmeisters Kanada, von Russland und den USA, von Tschechien und der Slowakei, sowie den skandinavischen Ländern (vor allem Schweden und Finnland).

Einen sehr hohen Stellenwert hat Eishockey in der Schweiz und gehört dort zu den beliebtesten Sportarten. Die Gesamtsumme der Eishockey-Zuschauer in einer Saison liegt weit über derjenigen der Fussball-Zuschauer.


Geschichte

Die älteste Erwähnung stammt aus Dänemark aus dem Jahre 1134. Die Schlittschuhe waren wahrscheinlich aus Knochen. Im 16. Jahrhundert wurde in den Niederlande ein Spiel entwickelt, welches dem heutigen Eishockey sehr ähnelt. Es war bis ins 19. Jahrhundert unter den Namen Bandy bekannt.

Geschichtliche Bedeutung erlangten oftmals die Spiele zwischen der damaligen Sowjetunion und den USA oder Kanada vor allem in der Phase des Kalten Krieges als Ausdruck des Kampfes der Systeme. So wurde auch das Spiel der USA gegen die UDSSR beim Olympischen Eishockeyturnier 1980 zu einer Art "show-down" der verschiedenen Mächte. Die USA konnte die seinerzeit übermächtige Sowjetunion bezwingen und das Spiel ging als "Miracle on Ice" in die Geschichte ein. Nachdem in der Sowjetunion bis in die 1950er Jahre auf dem Eis vor allem Bandy gespielt wurde, entwickelte sich das russische Eishockey mit einem enormen Tempo. So gelang es dem sowjetischen Team, bereits bei der ersten Weltmeisterschaftsteilnahme 1954 wie auch bei der ersten Teilnahme am Olympischen Eishockey-Turnier Gold zu gewinnen. Die UdSSR schaffte es, mit ihrem Team eine Perfektion zu erreichen, und machte auch den "Erfindern" des Eishockeys, den Kanadiern, oft das Leben schwer. Weiterhin gab es zwischen der UDSSR und der CSSR großartige Spiele in denen das sowjetische Kollektiv mit herausragenden tschechoslowakischen Spielern konkurrierte, auch hier wurde die unterschiedliche politische Gesinnung in den Sport getragen. Außergewöhnliche sowjetische Spieler den damaligen Zeit waren u.a. : Wladimir Krutow, Igor Larionow, Sergei Makarow (zusammen die berühmte KLM-Reihe) sowie Wjatscheslaw Fetissow oder Alexei Kassatonow.

Nach dem Zusammenbruch der UdSSR gingen einige der besten Spieler in die National Hockey League (NHL), in der Mannschaften der USA und Kanadas spielen. Die NHL stellt die bedeutendste Liga der Welt dar, mit vielen der besten Spieler aus Europa und anderen Teilen der Welt. Bei den alljährlich stattfindenden NHL-Allstar-Spielen zeigt sich, dass viele europäische Spieler heute zu den wichtigsten Leistungsträgern der Liga gehören. Nach Nordamerika zieht es die Spieler nicht zuletzt, weil dort auch am meisten Geld zu verdienen ist.

Siehe auch: Geschichte des Eishockey

Spielregeln

Das offizielle Regelbuch wird vom Internationalen Eishockey-Verband IIHF (International Ice Hockey Federation) herausgegeben, der auch die internationalen Turniere ausrichtet. Die aktuelle Version ist bis 2006 gültig. In diesem Regelbuch gibt es insgesamt sechs Abschnitte, die die Themen Spielfeld, Teams, Spieler und ihre Ausrüstung, Offizielle und ihre Pflichten, Spielregeln, Strafen und Besondere Regeln beschreiben.

In der NHL wird zum Teil von den Vorschriften des IIHF abgewichen. Hier gibt es ein eigenes Regelbuch, das zwar ebenfalls sechs Abschnitte aufweist, die aber andere Inhalte haben.

Nachfolgend sei ein kleiner Überblick über die internationalen Regeln nach der IIHF gegeben:


Spielfeld

Datei:Folie1.PNG
Eishockey-Spielfeld

Das Spielfeld ist eine rechteckige Eisfläche mit einer Länge von 56 bis 61 m und einer Breite von 26 bis 30 m, die Ecken sind mit einem Radius von 7,00 bis 8,50 m abgerundet (Regel 101). Bei offiziellen IIHF-Meisterschaften muss die Länge zwischen 60 und 61 m und die Breite zwischen 29 und 30 m betragen. Umgeben ist das Spielfeld von einer ca. 1,20 m hohen Bande, auf die zum Schutz der Zuschauer eine Schutzglasscheibe aufgesetzt und hinter den Toren zusätzlich ein Fangnetz angebracht ist. Die Tore sind 122cm hoch und 183cm breit, die Torstangen sind rot gefärbt. Um das Tor ist ein halbkreisförmiger Torraum markiert.
Das Spielfeld wird in der Länge durch 5 Linien unterteilt (Regel 110): durch zwei 30 cm breite Blaue Linien in 3 gleich große Zonen: die Angriffs-, die Neutrale und die Verteidigungszone (Regel 112). Die Neutrale Zone wird durch die ebenfalls 30 cm breite rote Mittellinie halbiert; mittig auf ihr befindet sich – zentral auf dem Spielfeld – der Anspielpunkt innerhalb des Anspielkreises (auch Bullykreis genannt). Insgesamt gibt es fünf Anspielkreise alle mit einem Radius von 4,5 m, eben jener in der Mitte des Feldes und jeweils zwei in den Verteidigungszonen. Als 4. und 5. Querlinie sind die Torlinien über das gesamten Feld durchgezogen (rot, Breite: 5 cm). Außerhalb der längsseitigen Banden der neutralen Zone befinden sich auf einer Seite die Spielerbänke, gegenüber die Zeitnehmung und die Strafbänke. Im Gegensatz zu vielen anderen Feldsportarten reicht das Spielfeld um die Tore herum. In der nordamerikanischen NHL weicht das Spielfeld von den internationalen Vorgaben ab. Es ist hier meist nur ca. 26 m breit und 56 m lang und verfügt über eine andere Verteilung der Spielfeldzonen. Somit ist das Spiel in Nordamerika in der Regel etwas schneller und aggressiver als in Europa.

Teams, Spieler, Ausrüstung

Eine Mannschaft besteht aus maximal 22 Spielern, davon 20 Feldspielern und 2 Torhütern. Während eines Spiels dürfen maximal 6 Spieler gleichzeitig auf dem Eis sein. (Regel 201a) In der Regel bestehen diese aus 5 Feld-Spielern und einem Torwart, in besonderen Situationen kann der Torwart aber auch durch einen sechsten Feldspieler ersetzt werden.

Datei:Folie2.PNG
Spieler auf der Eisfläche (Regel 400)

Speziell in Unter- bzw. Überzahlsituationen kann von diesem Schema aber auch abgewichen werden.

In der Regel wird in Reihen bzw. Blöcken gespielt - das bedeutet, dass Stürmer und Verteidiger möglichst immer mit den gleichen Partnern spielen. Eine optimal besetzte Mannschaft hat vier Verteidigungsreihen (4 x 2 Spieler = 8 Spieler) und vier Sturmreihen (4 x 3 Spieler = 12 Spieler). Dies ergibt dann: 1 Torhüter + 8 Verteidiger + 12 Stürmer + 1 Ersatztorhüter = 22 Spieler

Ein Team muss einen Kapitän und zwei Assistenten bestimmen. Zur Erkennung tragen sie ein „C“ (Captain) bzw. „A“ (Assist) auf der Brust. Bis in die 1990er Jahre trugen die Spieler der russischen/sowjetischen Mannschaften alternativ ein kyrillisches „К“ für den Captain. Heute wäre dies zwar noch zulässig, wird jedoch nur noch selten genutzt.

Der Kapitän darf bei Unklarheiten oder Fehlentscheidungen des Schiedsrichters als Einziger den Schiedsrichter nach der Regelauslegung fragen.

Wechsel von Feldspielern sind nicht nur während Spielunterbrechungen möglich, sondern können auch "fliegend" erfolgen. In der Regel wechseln die Teams alle 45 bis 120 Sec.
Bis ca. 1930 gab es noch einen sechsten Feldspieler auf der "Rover"-Position.
Um Verletzungen vorzubeugen, ist eine umfassende Schutzausrüstung vorgeschrieben. Neben einem speziellen Eishockey-Schlittschuh (221) und dem Schläger (Stock; 222) gehören dazu ein Helm (223) mit Helmvisier (224), Handschuhe, Nacken- und Kehlkopfschutz sowie Mund- und Zahnschutz. Daneben gibt es noch einen Schulter- und Brustkorbschutz. Da die Torhüter durch auf sie abgefeuerte Schüsse einer erhöhten Gefahr ausgesetzt sind, haben sie eine besondere Ausrüstung: neben besonderen Torhüter-Schlittschuhen (231) und einem besonderen Stock (232) tragen sie einen Helm mit Gesichtsmaske (234), Beinschoner (235) sowie einen Blockerhandschuh mit Schutzplatte (Stockhandschuh; 233a) und einen Fanghandschuh (233b).

Schiedsrichter

Schiedsrichter in der AHL

Die Schiedsrichter zählen zu den Spiel-Offiziellen, diese sind unterteilt in Spiel-Offizielle und Off-Ice-Offizielle. Die Spiel-Offiziellen bestehen aus einem Schiedsrichter (Referee) und zwei Linienrichtern (Linesmen). Sie tragen eine schwarze Hose und schwarz-weiß gestreifte Trikots. Der (Haupt-) Schiedsrichter trägt zur Unterscheidung zusätzlich an beiden Oberarmen eine rote Armbinde. Der Schiedsrichter hat die allgemeine Aufsicht über das Spiel sowie die Kontrolle über Spieler und Offizielle (312). Die Linienrichter haben die Kontrolle über Linienverstöße (Abseits und Icing; siehe Regeln), übernehmen die Anspiele / Einwürfe und unterstützen den Schiedsrichter (313). Schieds- und Linienrichter haben beim Eishockey einen erheblich größeren Einfluss als beispielsweise beim Fußball. Sie können durch das Aussprechen von Bankstrafen unmittelbar auf das Spielgeschehen einwirken.
Zu den Off-Ice-Offiziellen zählen neben dem Stadionsprecher und dem Spielzeitnehmer ein Punktrichter (u.U. mit Assistenten), der die Leistung von Schieds- und Linienrichter bewertet, ein Video-Torrichter, der bei strittigen Entscheidungen zu Rate gezogen werden kann, zwei Strafbankbetreuer sowie zwei Torrichter, die unmittelbar hinter dem Tor sitzen und ein erzieltes Goal durch Betätigung einer Lampe anzeigen. Torrichter werden in der DEL nur in Play-Off-Spielen eingesetzt.

Spielregeln

Ein Eishockeyspiel dauert in der Regel 60 Minuten (3 Drittel mit je 20 Minuten). Da bei jeder Spielunterbrechung die Uhr angehalten wird (Nettospielzeit / effektive Spielzeit), dauert ein Eishockeyspiel jedoch brutto meist erheblich länger. Die durchschnittliche Bruttospielzeit eines Drittels variert jeweils zwischen ca. 30 und 40 Minuten. Zwischen den Dritteln finden 15-minütige Pausen statt. Es ist zulässig, den Puck mit Hilfe des Schlittschuhs fortzubewegen, sofern nicht durch direktes Kicken ein Tor erzielt wird. Den Puck mit dem hohen Stock (Stock über Schulterhöhe) zu spielen ist unzulässig – es ist aber erlaubt, den Puck mit der Hand zu stoppen. Handpässe und durch Handpässe erzielte Tore sind verboten.

Siehe auch:

Begriffe

  • Anstoß (Bully bzw. Face-Off): Wird das Spiel am Beginn eines Drittels oder nach einer Unterbrechung wieder angepfiffen, gibt es ein Bully. Dazu stehen sich zwei gegnerische Spieler an einem Bully-Punkt gegenüber und der Puck wird von einem Linienrichter (Linesman) eingeworfen. Beide Spieler versuchen, den Puck in ihren Besitz zu bekommen.
  • Abseits (Offside): Beim Spiel aufs gegnerische Tor muss der Puck als erstes oder gleichzeitig mit dem ersten angreifenden Spieler, die blaue Linie zw. neutraler Zone und Angriffszone überschreiten, d. h. zwischen puckführendem Spieler und gegnerischem Tor darf sich kein weiterer angreifender Spieler befinden. Das Abseits wird aufgehoben, wenn alle angreifenden Spieler das Angriffsdrittel verlassen, ohne den Puck berührt zu haben. Abseits wird von den Linienrichtern durch das Heben eines Armes angezeigt.
  • Torraumabseits: Der Torraum ist halbkreisförmig um das Tor markiert. Erzielt ein Spieler ein Tor, während er oder ein anderer, angreifender Spieler sich im Torraum aufhält, so ist das Tor ungültig, außer er wurde durch einen Gegenspieler in den Torraum gedrängt oder am Verlassen gehindert.
  • Unerlaubter Weitschuss (Icing): Dies ist der Fall, wenn der Puck direkt oder indirekt über die Bande die rote Mittellinie und die gegnerische Torlinie überschreitet. Dann wird abgepfiffen und es gibt Bully in der gegenüberliegenden Endzone. Diese Regel findet keine Anwendung, wenn die Scheibe durch den Torraum geschossen wird oder bei Spiel in Unterzahl. (Siehe auch: Icing)
  • Überzahl-Spiel (Power-Play): Wird gegen eine Mannschaft eine Bankstrafe ausgesprochen, so hat die bestrafte Mannschaft für die Zeit der Strafe einen Spieler weniger auf dem Eis. Die nicht bestrafte Mannschaft hat dann eine 5-4–Überzahl, die bestrafte Mannschaft eine Unterzahl. Wird eine weitere Strafe gegen das reduzierte Team ausgesprochen, dann führt dies zu einer 5–3–Überzahl.
  • Überzahl-Tor (Power-Play-Tor): Erzielt eine Mannschaft in Überzahl ein Tor, so wird dieses als Überzahl-Tor bezeichnet. Bei einer kleinen Bankstrafe (2 min) darf der bestrafte Spieler wieder aufs Eis und die Strafzeit endet.
  • Unterzahl-Tor (Short-Hander): Gelingt einer Mannschaft in Unterzahl ein Tor, bezeichnet man dies als Short-Hander.
  • Empty-Net-Goal: Schießt eine Mannschaft ein Tor, wenn die gegnerische Mannschaft ihren Torhüter gegen einen zusätzlichen sechsten Spieler ausgetauscht hat, so nennt man dies Empty-Net-Goal. Üblicherweise geschieht dies am Ende eines Spiels, um durch den zusätzlichen Spieler noch ein entscheidendes Tor zu erzielen.
  • Auszeit (Time-Out): jede Mannschaft kann pro Spiel eine Auszeit von 30 Sekunden nehmen.
  • Strafschuss (Penalty): Hierbei darf sich der ausführende Spieler von der Mittellinie aus allein auf den Torhüter zubewegen und versuchen, ein Tor zu erzielen. Er darf sich dabei nicht rückwärts bewegen. Der Strafstoss endet nach dem ersten Schuss. Ein Nachschuss ist nicht erlaubt. Das Spiel wird mit einem Bully fortgesetzt. Während des Strafschusses läuft die Spielzeit nicht weiter.

Strafen

Strafen werden vom Schiedsrichter unter Anderem für folgendes Verhalten ausgesprochen:

Behinderung (interference); Beinstellen (tripping); Hoher Stock (high-sticking); Haken (hooking); Angriff gegen das Knie; Spielverzögerung (delay of game); unkorrekte Ausrüstung; Spielen ohne Helm; Stockschlag (slashing); Stockstich; Stockendstoss; Bandencheck (boarding); Cross-Check (auch Stock-Check); Check von hinten (checking from behind); Ellbogencheck (Elbowing); zu viele Spieler auf dem Eis (Wechselfehler / too many men on ice); Unsportliches Verhalten (roughing); Übertriebene Härte; Unerlaubter Körperangriff (charging); Schiedsrichterkritik; absichtliches Verschieben des Tores; Halten (Holding).

Für jede Strafe gibt es ein spezielles Handzeichen, mit dem der Schiedsrichter die Strafe anzeigt. Die Höhe der Strafe liegt (innerhalb gewisser Rahmen) im Ermessen des Schiedsrichters. Ahndet der Schiedsrichter eine Strafe, hebt er zunächst den Arm. Es wird jedoch erst abgepfiffen, sobald die Mannschaft, gegen die die Strafe ausgesprochen wird, wieder in Puck-Besitz gelangt.

Mögliche Strafen und Strafzeiten :

  • kleine Strafe (2 min)
  • kleine Bankstrafe (2 min)
  • große Strafe (5 min, häufig zusammen mit Spieldauer-Disziplinarstrafe)
  • Disziplinarstrafe (10 min)
  • Spieldauer-Disziplinarstrafe (Restausschluss, 20 min)
  • Matchstrafe (5 min + Restausschluss + evtl. Spielsperren, 25 min)
  • Strafschuss (Penalty)

Die kleine, große und Diziplinarstrafe wird von dem Spieler auf der Strafbank abgesessen, gegen den die Strafe ausgesprochen wurde. Somit entsteht meistens einen 5 gegen 4-Spielsituation (Power-Play). Bei der Spieldauer-Diziplinarstrafe und Matchstrafe geht der entsprechende Spieler sofort in die Kabine und die Strafzeit wird von einem zu benennenden Spieler abgesessen, auch hier entsteht eine 5 gegen 4-Spielsituation, jedoch max. 5 min. - für die Restzeit (bei Matchstrafe z.B. 20 min.) steht der Spieler dem Team nicht zur Verfügung. Es sind dann aber wieder 5 Feldspieler auf dem Eis.

Die Strafen werden auf der Strafbank abgesessen (außer Penalty). Eine Ausnahme bildet der Torhüter: Er geht nie auf die Strafbank, sondern wird bei kleinen Strafen oder der ersten Disziplinarstrafe durch einen vom Kapitän zu bezeichnenden Spieler vertreten, der zur Zeit des Vergehens auf dem Eis war. Bei einer großen Strafe oder der zweiten Disziplinarstrafe wird der Torhüter umgehend vom Rest des Spiels ausgeschlossen.

Ein Spieler, der in einer laufenden Meisterschaft oder einem Turnier die zweite Spieldauer-Disziplinarstrafe bekommt, wird automatisch für das nächste Meisterschafts- oder Turnierspiel gesperrt. Eine Matchstrafe zieht in der Regel eine automatische Sperre für das nächste Spiel nach sich, je nach Bewertung des Vergehens durch die zuständige Instanz kann die Sperre auch auf mehrere Spiele ausgedehnt werden.

Wird gegen die beiden Mannschaften gleichzeitig eine gleiche Anzahl von Strafen ausgesprochen, so müssen die betreffenden Spieler zwar die Strafe auf der Strafbank absitzen, die beiden Mannschaften bleiben aber am Feld in der gleichen Spielstärke wie vor den Vergehen. Einzige Ausnahme: beide Mannschaften spielen in voller Stärke - in diesem Fall wird mit vier gegen vier Feldspielern weitergespielt. Eine Mannschaft kann durch Strafen nie auf weniger als drei Feldspieler reduziert werden. Im Falle der dritten Strafe die zu einem Mann weniger am Eis führt muss der betreffende Spieler zwar auf die Strafbank, darf aber ersetzt werden. Die Strafzeit beginnt erst zu laufen, nachdem eine Strafzeit eines vorher bestraften Spielers abgelaufen ist.

Besonderheiten in Mitteleuropa

Eisbären Berlin gegen Berlin Capitals März, 1997

Die höchste Spielklasse in Deutschland ist seit 1994/95 die Deutsche Eishockey-Liga (DEL), die den Beinamen "1. Bundesliga" trägt, in Österreich ist es die Österreichische Eishockey-Liga, in der Schweiz die Nationalliga A.

Im Gegensatz zu anderen Sportarten gibt es in den meisten Eishockeyligen kein Unentschieden, um rein taktische Spiele zu vermeiden. Steht ein Spiel nach regulärer Zeit unentschieden, so wird eine Verlängerung gespielt, die sofort endet, wenn eine der beiden Mannschaften ein Tor erzielt. Die Verlängerung wird in der DEL nur in den Play-offs gespielt. Fällt kein Tor, so entscheidet ein Penaltyschießen.

Die Punkteverteilung ist folgendermaßen:

  • Sieg innerhalb der regulären Spielzeit:
    • 3 Punkte für den Gewinner, 0 für den Verlierer
  • Sieg durch Verlängerung oder Penalty-Schießen nach der regulären Spielzeit:
    • 2 Punkte für den Gewinner, 1 Punkt für den Verlierer.

Diese Regel findet in der Schweiz keine Anwendung, hier wird bei einem Unentschieden nach torloser Verlängerung jeder Mannschaft ein Punkt zugesprochen. Bei einem Sieg werden dem Sieger 2 Punkte zugesprochen.

Die Meisterschaft wird in fast allen Ligen durch ein Play-Off ermittelt, für das sich die besten Mannschaften des Grunddurchganges qualifizieren. In der ersten Runde trifft die nach dem Grunddurchgang am besten platzierte Mannschaft gegen die am schlechtesten platzierte, die zweitbeste auf die zweitschlechteste usw. - die Gewinner spielen dann in der nächsten Runde weiter, bis die zwei letzten Mannschaften feststehen und das Finale austragen. Die Begegnungen werden in der Regel als Serie von Spielen ausgetragen bei denen 4 (Best-of-Seven), 3 (Best-of-Five) oder 2 (Best-of-Three) Siege zum Aufstieg in die nächste Runde erforderlich sind. Steht der Aufsteiger fest, werden die verbleibenden Spiele nicht ausgetragen.

Amtierende Meister:

Internationale Turniere

Für die Eishockeynationalmannschaften existieren verschiedene bedeutende internationale Turniere. Der offiziellen Rangfolge der Internationalen Eishockey-Föderation entsprechend ist hierbei des Olympische Eishockey-Turnier, welches seit 1924 bei den Winterspielen stattfindet, das bedeutendste Turnier für Nationalmannschaften. Darüber hinaus finden seit 1920 offizielle Weltmeisterschaften der IIHF statt, welche vor allem für die europäischen Teams eine große Bedeutung besitzen.

Da die nordamerikanische National Hockey League für die Weltmeisterschaften der Herren ihre Saison normalerweise nicht unterbricht und auch für die Olympischen Spiele bislang nur 1998 und 2002 eine Pause eingelegt hat, ist das Ansehen dieser Turniere in Kanada und den USA relativ schlecht. Vor allem den Weltmeisterschaften wird dabei vorgehalten, dass bei ihnen nicht die besten Spieler der Welt spielen würden und sie deshalb keinen echten Weltmeister küren könnten. Hinzu kommt, dass bis 1976 nur Amateure an den Weltmeisterschaften teilnehmen durften, so dass z.B. Kanada lange Zeit ihren Amateurmeister zur Weltmeisterschaft schickte. Aus diesem Grund wurde der Meister der kanadischen bzw. nordamerikanischen Profiliga lange Zeit als "World Champion" tituliert.

Neben dem Olympischen Eishockey-Turnier ist deshalb heute der World Cup of Hockey zum wichtigsten Turnier im Eishockey geworden. Er wird von der NHL in Zusammenarbeit mit der IIHF ausgerichtet und fand bislang 1996 und 2004 statt. Da das Turnier vor Beginn der NHL-Saison stattfindet, können hier die besten Spieler aller Nationen teilnehmen, wodurch die Bedeutung vor allem in Nordamerika deutlich wird.

Aber es gibt auch internationale Vereinsturniere: Das wohl bekannteste und traditionsreichste Turnier ist der Spengler Cup, der schon seit 1923 jährlich in Davos in der Schweiz ausgetragen wird. Rekordsieger ist der Gastgeber, der HC Davos, der auch den letzten Spengler Cup am 31. Dezember 2004 gewann.
Ein zweiter in Europa wichtiger Vereinswettbewerb ist der IIHF European Champions Cup. Die Landesmeister der nach IIHF Weltrangliste sechs besten europäischen Eishockeyverbände treffen dabei seit 2005 jährlich aufeinander. Der erste Cup fand im Januar 2005 im russischen St. Petersburg statt. Sieger wurde der russische Meister Avangard Omsk. Der European Champions Cup ist Nachfolger der European Hockey League, des wichtigsten Vereins-Wettbewerbs Europas von 1996 bis 2000. Diese war wiederum Nachfolger des Europapokals der Landesmeister, der von 1965 bis 1996 über 30 Jahre lang jährlich stattfand.

Berühmte Eishockey-Spieler

Mario Lemieux

Verschiedene Spielerinnen und Spieler haben weltweite Bekanntheit erlangt und sind in die internationale oder eine nationale Hockey Hall of Fame aufgenommen worden. Die berühmtesten unter ihnen sind die Kanadier Wayne Gretzky ("The Great One"), Mario Lemieux und Patrick Roy sowie der Tscheche Jaromír Jágr, der Schwede Peter Forsberg und der ehemalige sowjetische Nationaltorhüter Wladislaw Tretjak. Bei den Frauen haben vor allem die Kanadierinnen Manon Rheaume und Hayley Wickenheiser weltweiten Ruhm erfahren. Nicht als Spieler sondern als Naziverbrecher machte sich ein kanadischer Nationalspieler des Jahres 1914 einen zweifelhaften Namen: Joachim von Ribbentrop.

Siehe auch: Liste der Eishockeyspieler, Kategorie:Eishockeyspieler

Weblinks


Vorlage:Commons2

Literatur zum Thema



Eine Zusammenstellung von Bildern bietet die Galerie.

Vorlage:WikiReader Eishockey