Beatboxing

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Beatboxing-Hörbeispiel

Beim Beatboxing oder Beatboxen werden Drumcomputer-, Schlagzeug- und sonstige Perkussionsrhythmen und zuweilen auch andere Geräusche mit dem Mund, der Nase und dem Rachen imitiert. Man spricht hierbei auch von der Human Beatbox (auch in der Schreibweise Human Beat Box verbreitet). Im Gegensatz zum allgemeineren Begriff Vocal Percussion ist Beatboxing im Hip-Hop verwurzelt.

Begriffsherleitung

Roland TR-808: Diese beat box wurde in frühen Hip-Hop-Produktionen oft verwendet.

Der Begriff leitet sich ab von den vor allem in den 1980er Jahren populären Drumcomputern – im Englischen salopp beat boxes genannt (von beat ‚Schlag‘ oder ‚Takt‘ und box ‚Kiste‘ oder ‚Gehäuse‘) – mit denen damals die instrumentale Musik vieler Hip-Hop-Stücke erstellt wurde.[1] Auch die in der Hip-Hop-Kultur damals verbreiteten Ghettoblaster werden gelegentlich boom box oder beat box genannt.[2] Jemand, der Beats und Klänge mit dem Mund erzeugt, wird im Hip-Hop-Kontext dementsprechend als human beatbox – also ‚menschlicher Drumcomputer‘ (bzw. Ghettoblaster) – bezeichnet.[3]

Geschichte und Kultur

Hip-Hop-Wurzeln

Beatboxing entstand etwa zu Beginn der 1980er Jahre, nur kurz nachdem die noch junge Hip-Hop-Generation begonnen hatte, zu Breakbeats – und bald darauf auch zu elektronisch erzeugten Rhythmen – zu rappen. Als kreative und kostengünstige Alternative zu Live-Instrumenten, Drumcomputern oder Playbacks entwickelten sich neben Hip-Hop-DJs auch die Beatboxer.[4][5] Frühe Vertreter waren Doug E. Fresh, Ready Rock C, Darren „Buffy“ Robinson von The Fat Boys, Leonardo „Wise“ Roman von Stetsasonic[6] und K Love als erste bekanntere Beatboxerin.[7] Als eine der ersten Beatboxingaufnahmen gilt die 1983 veröffentliche Maxisingle Reality von Disco 3 (die sich kurz darauf in The Fat Boys umbenannten).[8][9]

Sowohl Doug E. Fresh als auch Darren Robinson beanspruchten für sich, jeweils Urheber des Beatboxing zu sein. So gab sich Robinson den Titel The Human Beatbox (vgl. auch das Stück Human Beat Box auf dem 1984 veröffentlichten Album Fat Boys),[10] während Fresh sich The Original Human Beatbox nannte (vgl. auch seine gleichnamige Maxisingle von 1984).[11] Ready Rock C nannte sich entsprechend eines damals verbreiteten Drumcomputers der Firma Linn Electronics The Human Linn Drum.[7]

Hip-Hop-Musiker Biz Markie beatboxt bei einem Auftritt im Club Amager Bio in Kopenhagen (25. Oktober 2007).

Einzelne Beatboxer entwickelten zum Teil beachtliche Virtuosität und brachten individuelle Stile hervor. Beispielsweise kombinierte Doug E. Fresh schnelle Folgen von Klicklauten mit tiefen Bassklängen, während Ready Rock C Videospielsounds nachahmte und gurgelnde „Unterwassereffekte“ erzeugte. 1988 veröffentliche der Hip-Hop-Musiker Biz Markie das Album Goin’ Off, auf dem er Beatboxing, Rap und Gesang miteinander vermischte und so zu einem neuartigen, eigenwilligen Stil verband.[7][12]

Verbreitung

Musikalische Verbreitung über den Hip-Hop hinaus

Mit dem Aufkommen neuer Impulse in der Hip-Hop-Szene zu Beginn der 1990er Jahre wurde Beatboxing als Teil der sogenannten Old School zunächst unpopulärer.[7] Die Technik fand jedoch ihren Weg in andere Musikstile und wird nach wie vor in verschiedenen Ausprägungen und Mischformen in- und außerhalb des Hip-Hop praktiziert und weiterentwickelt. So arbeitete beispielsweise der Beatboxer Rahzel (ehemals Mitglied der Hip-Hop-Band The Roots) mit Musikern wie Die Fantastischen Vier, Erykah Badu und Mike Patton zusammen.[7][13] Auch der Musikproduzent Timbaland verwendete in den Arrangements seiner Hip-Hop- und R&B-Produktionen oftmals Beatboxelemente, so in Ginuwines When Doves Cry von 1996, in Aaliyahs Are You That Somebody? von 1998 und in Bubba SparxxxNowhere von 2003.[14][15][16][17] In Mainstream-Pop-Stücken wie Michael Jacksons 1991 veröffentlichtem Who Is It[18][19] oder Justin Timberlakes 2002 veröffentlichtem Rock Your Body tauchen ebenfalls Beatboxeinlagen auf.[7][20]

Ungefähr seit der Jahrtausendwende erlebt die Beatboxkultur in mancherlei Hinsicht ein Revival. Maßgebliche aktuelle Vertreter sind neben Rahzel beispielsweise Killa Kela,[21] Matisyahu,[7] Kyle „Scratch“ Jones (wie Rahzel ehemals Mitglied bei The Roots)[22] und Kenny Muhammad, der wegen seiner Imitationskünste den Beinamen The Human Orchestra (engl.: ‚Das menschliche Orchester‘) trägt und dessen Zusammenarbeit mit dem New York City Symphony im Jahr 1998 als erster Auftritt eines Beatboxers mit einem klassischen Orchester gilt.[23][24][25][26] Auch in der aktuellen A-cappella-Szene verwenden mittlerweile viele Formationen „gesungene“ Perkussion als zusätzliches Element.[27] Die Beiträge bekannter Beatboxer auf Björks 2004 veröffentlichem Album Medúlla, dessen Musik nahezu ausschließlich mit der menschlichen Stimme erzeugt wurde, sind ein prominentes Beispiel hierfür.[28][29]

Als Erweiterung zu den originären vier Hip-Hop-Disziplinen DJing, MCing, Breaking und Writing wird Beatboxing zuweilen auch als die „fünfte Säule“ oder das „fünfte Element“ der Hip-Hop-Kultur bezeichnet und ist damit eines ihrer Wesensmerkmale.[5] Umgekehrt trifft das nur eingeschränkt zu, da sich das Erzeugen von Beats mit dem Mund generell an Turntablism und Drumcomputer anlehnt und mittlerweile nicht nur mit Hip-Hop in Verbindung gebracht werden kann. Das gesamte musikalische Spektrum, in dem die Human Beatbox aktuell zum Einsatz kommt, reicht von nahezu allen Spielarten der Popmusik über Jazz und Weltmusik bis hin zur Avantgarde.[30] Die Künstler ersetzen in Bands den Drummer oder Bassisten, führen musikalische Soloprogramme vor oder bilden reine Beatboxensembles.[31]

Spoken Word und Comedy

Neben ihrem musikalischen Einsatz wird die Human Beatbox zuweilen auch mit dem gesprochenen Wort kombiniert, beispielsweise in Spoken-Word-Performances oder in der Stand-Up Comedy. Ein populäres Beispiel für Letzteres sind die Geräuschimitationen und Beatboxeinlagen in den Bühnenprogrammen des Schauspielers und Komikers Michael Winslow.[32] Auch bei Poetry Slams wird zuweilen gebeatboxt. Hier steht nicht immer die Nachahmung konkreter Klänge im Vordergrund, sondern Beatboxing wird auch als direkte, lyrische Äußerung im Sinne der Lautpoesie verwendet. Dabei verschwimmen notwendiger Weise die Grenzen zwischen Sprache und Musik, so dass sich die Resultate in einem Spannungsfeld zwischen Rap, moderner Dichtung und und Human Beatbox bewegen.[33] Diese Art des Vortrags hat durchaus eine gewisse Tradition, wenn man bedenkt, dass in den 1950er Jahren die Gedichte Bob Kaufmans, Allen Ginsbergs und anderer Vertreter der Beat Generation bereits vom lautmalerischen und rhythmischen Ausdruck des im Jazz verwurzelten Scatgesangs beeinflusst waren.[34][35]

Film und Fernsehen

Die Human Beatbox ist zuweilen auch im Kino zu hören und zu sehen. Neben Michael Winslows Geräuschimitationen als Officer Larvell Jones in der 1984 gestarteten Filmreihe Police Academy oder als Raumschiffbesatzungsmitglied im Film Spaceballs von 1987 kommt in der Science-Fiction-Komödie Men in Black II aus dem Jahr 2002 eine Beatboxeinlage vor. Biz Markie tritt hier in einer Nebenrolle als Außerirdischer auf, der sich mit dem von Will Smith gespielten Agenten James Edwards in einer auf Beatboxing basierenden, außerirdischen Sprache unterhält.[36]

Mehrere Dokumentarfilme zum Thema Beatboxing waren bereits im Kino zu sehen. So gab der Regisseur Joey Garfield 2002 in seinem Film Breath Control: The History of the Human Beat Box einen Überblick über Ursprung und Geschichte des Beatboxings und interviewte maßgebliche Vertreter wie Dough E. Fresh, Wise, Biz Markie, Rahzel und Kyle „Scratch“ Jones,[37] während der Regisseur Volker Meyer-Dabisch 2008 in seinem Film Love, Peace & Beatbox speziell auf die jüngeren Entwicklungen der Berliner Beatboxszene einging.[38][5]

In der zeitgenössischen Werbung ist Beatboxing ein beliebtes Motiv. So tauchten bereits in Fernsehspots internationaler Unternehmen wie Vodafone, McDonald’s, Kentucky Fried Chicken, Wal-Mart oder Suzuki Beatboxeinlagen auf, Rahzel musizierte 2003 in einer Reklame für den Schokoriegel Twix und der – durch seine Teilname an der französischen Castingshow Nouvelle Star bekannt gewordene – Beatboxer Poolpo trat 2007 in einem skurrilen Werbespot gegen das Betriebssystem Windows Vista zu einem musikalischen Wettstreit an.[39]

Internet

Das Internet trug maßgeblich zur Verbreitung des Beatboxings bei. Viele Webseiten und etliche Nutzervideos auf Videoportalen sind heute Teil einer weltweiten Beatbox-Community und mittels verschiedender Anleitungen und Tutorials kann man dort Beatboxtechniken erlernen. Die Musiker tauschen sich in Webforen aus und oft werden Treffen und Konzerte der Szene über das Internet organisiert.

Battles

Ähnlich wie bei Poetry Slams oder im Battle-Rap treten Beatboxer gelegentlich in öffentlichen Wettstreiten – sogenannten Battles (engl.: battle ‚Schlacht‘ oder ‚Kampf‘) oder Championships (engl.: championshipMeisterschaft‘) – gegeneinander an. Hierbei bewertet entweder das Publikum durch Applaus oder Abstimmung die Auftritte der einzelnen Beatboxer oder eine Jury bestimmt die Sieger. Kriterien können beispielsweise Technik, Stil oder musikalische Originalität des Vortrags sein. Mittlerweile werden weltweit in vielen Städten lokale Beatbox-Battles veranstaltet und es existieren darüber hinaus auch nationale und internationale Wettbewerbe. So finden beispielsweile in Belgien,[40] Frankreich,[41] Polen[42] oder England[43] in unregelmäßigen Abständen landesweite Battles statt. Der Berliner Hip-Hop-Künstler Bee Low veranstaltet seit 2002 jährlich die Beatbox Battle World Championship, bei der Beatboxer aus der ganzen Welt gegeneinander antreten.[44]

Beatboxing vs. Vocal Percussion

Beatboxing hat sich mittlerweile vom Hip-Hop emanzipiert, weshalb der Begriff oft synonym zu Vocal Percussion im Allgemeinen verwendet wird und innerhalb vieler nicht-traditioneller Kontexte ist die Differenzierung beider Begriffe auch hinfällig. Letztlich ist eine pauschale Gleichsetzung jedoch falsch, da Beatboxing historisch gesehen nur eine Spielart der Vocal Percussion darstellt und neben ihr weitere, von Hip-Hop gänzlich unberührte Formen existieren, wie beispielsweise das in der traditionellen südindischen Musik verwurzelte Konnakol.[45][46]

Technik

Klang und Rhythmus

Beim Beatboxing geht es grundsätzlich darum, mit dem Vokaltrakt perkussive Rhythmen zu erzeugen. Im Unterschied zu herkömmlichen Gesangstechniken, die sich verstärkt mit stimmhaften Lauten (wie Vokalen) befassen, liegt beim Beatboxen der Fokus in wesentlich stärkerem Maße auf den klanglichen Möglichkeiten stimmloser Laute (wie Konsonanten).

In diesem Notenbeispiel sind klanglich an Bass- und Snaredrum angelehnte Silben zu einem einfachen, „klassischen“ Hip-Hop-Beat arrangiert. Zeitgenössische Beatboxingarrangements sind zumeist um einiges komplexer.

Ausgehend von gängigen Drumcomputersounds werden als Basisklänge beispielsweise ein „p“-Laut zur Imitation der Snaredrum,[47] ein „b“-Laut für die Bassdrum und ein „t“-Laut für die Hi-Hat verwendet.[48] Ein solches Grundrepertoire lässt sich variieren und erweitern. So kann mit dem Mund, der Nase und dem Rachen – beispielsweise durch Gesangs- oder Sprachfragmente, durch Zungenschnalzen, Pfeifen oder Summen, durch kontrolliertes Schlucken, Atmen, Schnarchen oder Husten, durch Lippenvibrationen und schließlich durch Kombinationen dieser Techniken – ein weites Spektrum von Klängen erzeugt werden.[49] Die Geräusche finden sowohl bei der Imitation von perkussiven Klangfarben (wie Becken, Tom Toms, Cowbells oder Congas), Trommelwirbeln, Bassläufen, Melodien, Vocals, Samples, Scratches, Cuts, Audioeffekten oder Alltagsgeräuschen Verwendung, als auch als eigenständige Klanggesten ohne spezifisches instrumentales Vorbild.[7]

Die einzelnen Laute werden zu Rhythmen arrangiert. Durch kontrolliertes Anspannen und Bewegen von Zunge, Wangen-, Kiefer- und Halsmuskulatur, eine ausgefeilte Stimm- und Atemkontrolle sowie ein genaues Timing können mehrere Instrumente synchron simuliert bzw. komplexe Musikstücke durch einen einzigen Interpreten produziert werden.[50]

Mikrofontechniken

Um basslastige Klänge abzunehmen, kann ein Mikrofon direkt an die Nase gehalten und mit der Hand seitlich abgedeckt werden.

Bei Auftritten verwenden Beatboxer in der Regel Mikrofone, um ihren Vortrag abzunehmen. Um unterschiedliche Klangeffekte zu erzielen, haben sich hierbei spezielle Techniken etabliert. So wird beispielsweise das Mikrofon mit den Händen teilweise abgedeckt oder – statt vor den Mund, wie bei herkömmlichem Gesang üblich – auch an die Nase oder den Hals gehalten. Gelegentlich kommen auch mehrere Mikrofone gleichzeitig zum Einsatz.[51]

Wenn Luftströmungen auf die Membran eines Mikrofons treffen, können – in der Regel unerwünschte – Störgeräusche entstehen, weshalb die Membran oft durch einen sogenannten Pop- oder Windschutz geschützt ist. Einige Beatboxer beziehen solcherlei Störgeräusche jedoch bewusst in ihre Musik mit ein und beeinflussen damit die Lautstärke oder Klangfarbe ihrer Sounds.[52]

Mischformen

Gesang

Gelegentlich werden Beatboxtechniken mit unterschiedlichen Gesangstechniken derart kombiniert, dass ein und der selbe Musiker gleichzeitig beatboxt und singt. Die Kombination von Beatboxing und Gesang ist hierbei verhältnismäßig weit verbreitet. Populär wurde sie unter anderem durch Rahzels 1999 veröffentlichter Interpretation von Aaliyahs Song If Your Girl Only Knew (von ihm umgedichtet zu If Your Mother Only Knew, kurz IYMOK), in der der seinen eigenen Gesang rhythmisch begleitet.[53] Auch der synchrone Vortrag von Rap und Beatboxing durch ein und den selben Interpreten wird zuweilen praktiziert.[54]

Body Percussion

Eine andere Möglichkeit der Kombination bietet die Body Percussion. Einerseits findet sich hier die Human Beatbox zuweilen einfach neben anderen Klanggesten wieder, so wird beispielsweise gleichzeitig gebeatboxt und geklatscht, mit den Fingern geschnippt oder mit den Füßen aufgestampft.[55] Andererseits können zwischen beiden Elementen auch direkte Wechselwirkungen bestehen, so dass sie einander klanglich bereichern. So wird der Mundraum manchmal als Resonanzkörper genutzt, der Geräusche, wie sie beispielsweise durch Klatschen auf die angespannte Wange oder die geöffneten Lippen oder durch Zupfen dieser erzeugt werden, verstärkt und in ihrer Klangfarbe verändert.

Instrumentenspiel

Die Human Beatbox wird zuweilen auch mit dem Spielen verschiedener Instrumente kombiniert. Beim Spielen von Zupf-, Streich-, Schlag-, oder Tasteninstrumenten können Musiker ihr Spiel mittels Beatboxing rhythmisch begleiten.[56] Beim Spiel von Blasinstrumenten wie Didgeridoo, Mundharmonika, Tuba oder Querflöte hingegen wird die Human Beatbox selbst zur Spieltechnik und ergänzt das Repertoire bereits etablierter Extended techniques wie Überblasen, Flatterzunge oder Multiphonics.[57] Die „Beatboxflöte“ findet beispielsweise im Spiel der Musiker Greg Pattillo,[58] Nathan „Flutebox“ Lee[59] oder Dirko Juchem Verwendung.[60]

Live-Looping

Einige Beatboxer nutzen bei ihren Auftritten technische Hilfsmittel wie Loops, um einzeln vorgetragene Passagen mittels Echtzeit-Overdubbing zur Mehrstimmigkeit zu ergänzen. Diese Technik wird auch als „Live-Looping“ (von engl.: live ‚direkt‘ und loop ‚Schleife‘) bezeichnet.[61] Oft werden hierbei nur bestimmte Passagen gebeatboxt, während andere gerappt oder gesungen werden, so dass als Resultat der Eindruck eines Vokalensembles oder einer kompletten Band entstehen kann. Live gelooptes Beatboxing findet beispielsweise bei den Auftritten des Schauspielers, Synchronsprechers und Beatboxers Andrew „Kid Beyond“ Chaikin,[62] der Beatboxer Shlomo oder Beardyman[63] oder der Sängerin Camille Verwendung.[64][65]

Sampling

In der Musikproduktion werden durch Beatboxtechniken erzeugte Klänge bisweilen mittels Sampling isoliert und dann mittels Sequenzern zu Rhythmen arrangiert. Allerdings fällt hier der – beim authentischen Beatboxen obligatorische – Vortrag vollständig weg, so dass es sich nun, trotz teilweise ähnlich klingender Resultate, primär um eine Tonstudiotechnik handelt. Im fertigen Stück finden sich die Samples oftmals verfremdet neben Schlagzeug-, Synthesizer- oder Scratching-Samples wieder. Beispiele für Musik, in der an die Human Beatbox angelehnte Samples verwendet werden, sind das 1983 von der Band The Art of Noise veröffentlichte Stück Beat Box,[66] Kraftwerks 1986 veröffentlichtes Stück Boing Boom Tschak,[67] diverse Produktionen von Timbaland und einige Stücke auf Matthew Herberts 2001 veröffentlichen Album Bodily Functions, dessen Musik zu großen Teilen auf Samples von mit dem menschlichen Körper erzeugten Geräuschen basiert.[68][69]

Weblinks

Dokumentarfilme

Webseiten

Einzelnachweise

  1. Frank W. Hoffmann: Encyclopedia of recorded sound. Band 1. Routledge, New York 2005, ISBN 0-415-93835-X, S. 334. (online)
  2. Aaron Peckham: Urban dictionary: fularious street slang defined. Andrews McMeel Publishing, Kansas City 2005, ISBN 0-7407-5143-3, S. 32 f. (online)
  3. humanbeatbox.com: The Real History of Beatboxing – Part 2. S. 1, abgerufen am 22. Juni 2010.
  4. humanbeatbox.com: The Real History of Beatboxing – Part 2. S. 2, abgerufen am 22. Juni 2010.
  5. a b c 19-jähriger Mundakrobat: Einer beatboxt sich nach oben, vom 20. November 2008 von Mathias Hamann, veröffentlicht auf der Website der Zeitschrift Der Spiegel, abgerufen am 25. Juli 2010.
  6. Fernand Hörner: Die Stimme im HipHop: Untersuchungen eines intermedialen Phänomens. Transcript Verlag, Bielefeld 2009, ISBN 978-3-89942-998-5, S. 177.
  7. a b c d e f g h Mickey Hess: Icons of hip hop: an encyclopedia of the movement, music, and culture. Band 1. Greenwood Press, Westport 2007, ISBN 978-0-313-33903-5, S. 52. (online)
  8. Disco 3 – Reality bei Discogs, abgerufen am 18 Juli 2010.
  9. Cheryl L. Keyes: Rap music and street consciousness. University Of Illinois Press, Illinois 2002, ISBN 0-252-07201-4, S. 77. (online)
  10. Fat Boys – Fat Boys bei Discogs, abgerufen am 20. Juni 2010.
  11. Dougy Fresh – The Original Human Beat Box bei Discogs, abgerufen am 20. Juni 2010. („Dougy Fresh“ ist eines der zahlreichen Pseudonyme des Künstlers.)
  12. Biz Markie – Goin’ Off bei Discogs, abgerufen am 20. Juni 2010.
  13. Rahzels Diskographie bei Discogs, abgerufen am 20. Juni 2010.
  14. Major League, von Dave Tompkins und Jeff Canico, veröffentlicht in der Zeitschrift VIBE, Ausgabe vom Mai 2003, S. 104. (online)
  15. a/b conversation, von Sheryl Neidls, veröffentlicht in der Zeitschrift VIBE, Ausgabe vom September 2003, S 292. (online)
  16. Play Missy for me, von Karren A. Good, veröffentlicht in der Zeitschrift Spin, Ausgabe vom Oktober 1997, S. 108. (online)
  17. Timbalands Diskografie bei Discogs, abgerufen am 17. Juli 2010.
  18. KALEIDOSCOPE: Remembering MJ, vom 8. Juli 2010 von Babes C. Masagca-Panti, veröffentlicht in der Internet-Zeitung Catanduanes Tribune, abgerufen am 19. Juli 2010.
  19. Michael Jackson – Dangerous bei Discogs, abgerufen am 20. Juni 2010.
  20. Justin Timberlake – Justified bei Discogs, abgerufen am 20. Juni 2010.
  21. Killa Kela – Im Mittelpunkt bleiben, vom 16. Juli 2008 von Davide Bortot, veröffentlicht auf der Website der Zeitschrift Spex, abgerufen am 21. Juni 2010.
  22. Scratchs Biografie bei Allmusic, abgerufen am 21. Juni 2010.
  23. Kenny Muhammads Biografie bei Allmusic, abgerufen am 21. Juni 2010.
  24. tparents.org: True Children’s Day Celebrated in NYC, abgerufen am 24.Juli 2010.
  25. Merge Music, vom 6. Mai 2010 von David Eaton, veröffentlicht auf der Website der Peace Music CommUNITY (online), abgerufen am 23. Juni 2010.
  26. David Eaton auf der Website des New York City Symphony (online), abgerufen am 23. Juni 2010.
  27. Singen wie die Chorknaben, von Jenny Clemens, veröffentlicht in der Zeitschrift Der Spiegel, Ausgabe vom 15. März 2004, S. 104. (online)
  28. Björk – Medúlla bei Discogs, abgerufen am 25. Juli 2010.
  29. Björk – Medúlla, von Steve Ciabattoni, veröffentlicht 2004 in der Zeitschrift College Music Journal. (online)
  30. bsomusic.org: Baltimore Symphony Orchestra Performs Works by Frank Zappa and Philip Glass, abgerufen am 20. Juli 2010.
  31. Shlomo and the Beatbox Orchestra, Queen Elizabeth Hall, review, vom 22. Februar 2010 von Ivan Hewett, veröffentlicht auf der Website der Zeitung The Daily Telegraph, abgerufen am 19. Juli 2010.
  32. humanbeatbox.com: Interviews – Michael Winslow, abgerufen am 20. Juni 2010.
  33. Marjorie Perloff, Craig Dworkin: The sound of poetry, the poetry of sound. University Of Chicago Press, Chicago 2009, ISBN 0-226-65743-4, S. 135. (online)
  34. William T. Lawlor: Beat culture: lifestyles, icons, and impact. Abc-Clio Inc, Santa Barbara 2005, ISBN 1-85109-400-8, S. 245 ff. (online)
  35. William Morgan: The Typewriter Is Holy: The Complete, Uncensored History of the Beat Generation. Free Press, New York 2010, ISBN 1-4165-9242-3, S. 116 f. (online)
  36. Tim Conley, Stephen Cain: Encyclopedia of fictional and fantastic languages. Greenwood Press, Westport 2006, ISBN 0-313-33188-X , S. 128 f. (online)
  37. Vorlage:IMDb Titel, abgerufen am 25. Juli 2010.
  38. Vorlage:IMDb Titel, abgerufen am 25. Juli 2010.
  39. Vgl. folgende auf casttv.com veröffentlichte Videos, jeweils abgerufen am 25. Juli 2010:
  40. beatboxbattle.com: Belgium Beatbox Championship, abgerufen am 14. Juli 2010.
  41. humanbeatbox.com: FRENCH BEATBOX CHAMPIONSHIP 13-14 OCTOBER 2006, abgerufen am 14. Juli 2010.
  42. brukfestival.pl: Bruk Team - Bruk Festival 2010, abgerufen am 14. Juli 2010.
  43. humanbeatbox.com: ::2006 UK BEATBOX CHAMPIONSHIPS::, abgerufen am 14. Juli 2010.
  44. beatboxbattle.com: Hall of Fame, abgerufen am 21. Juni 2010.
  45. Accessing structure of Samba rhythms through cultural practices of vocal percussion, von Luiz Naveda und Marc Leman, veröffentlicht im Rahmen der vom 23. bis 25. Juli 2009 abgehaltenen 6th Sound and Music Computing Conference (online), abgerufen am 22. Juni 2010.
  46. konnakol.org: Konnakol - The Vocal Percussion of South India, abgerufen am 20. Juni 2010.
  47. humanbeatbox.com: Classic Snare [ p ], abgerufen am 25. Juni 2010.
  48. humanbeatbox.com: Tips and Techniques – A Beginners Guide to Beatboxing, abgerufen am 20. Juni 2010.
  49. Genannte Beispiele beziehen sich auf folgende auf humanbeatbox.com veröffentlichte Artikel, jeweils abgerufen am 29. Juni 2010:
  50. humanbeatbox.com: Learn to Beatbox, abgerufen am 21. Juni 2010.
  51. humanbeatbox.bom: Holding the Mic, abgerufen am 21. Juni 2010.
  52. humanbeatbox.com Glossary of Microphone Terms, abgerufen am 29. Juni 2010.
  53. humanbeatbox.com: If Your Mother Only Knew, abgerufen am 25. Juli 2010.
  54. humanbeatbox.com: MCing in a Beat, abgerufen am 25. Juli 2010.
  55. Camille – Es braut sich was zusammen, vom 05. Mai 2008 von Carmen Böker, veröffentlicht auf der Website der Zeitschrift Spex, abgerufen am 25. Juli 2010.
  56. humanbeatbox.com: Beatboxing and Bass Guitar, abgerufen am 26. Juli 2010.
  57. jazz-flute.com: Technique, abgerufen am 20. Juni 2010.
  58. A Flute With a Beat, and You Might Dance to It vom 22. Mai 2007 von David K. Randall, veröffentlicht auf der Website der Zeitung The New York Times, abgerufen am 30. Juni 2010.
  59. Southbank Centre and Swaraj Music present..., veröffentlicht auf der Website der PRS for Music Foundation (online), abgerufen am 20. Juli 2010.
  60. blasmusik.de: Dirko Juchem – Spielen, Druck machen, Spaß haben..., abgerufen am 20. Juli 2010.
  61. livelooping.org: what is live looping?, abgerufen am 16. Juli 2010.
  62. Vgl. den Radiobeitrag ‚Amplivate‘: Taking Beat-Boxing to a New Level, vom 21. August 2006 von Derek Rath, ausgestrahlt von NPR. (online)
  63. humanbeatbox.com: 3rd International Human Beatbox Convention, abgerufen am 19. Juli 2010.
  64. Camilles Biografie bei laut.de, abgerufen am 21. Juni 2010.
  65. Awards for World Music 2007 - Camille, veröffentlicht auf der Website des BBC, abgerufen am 19. Juli 2010.
  66. Art Of Noise – Beat Box bei Discogs, abgerufen am 16. Juli 2010.
  67. Kraftwerk – Electric Café bei Discogs, abgerufen am 16. Juli 2010.
  68. Herbert – Bodily Functions bei Discogs, abgerufen am 16. Juli 2010. („Herbert“ ist eines der zahlreichen Pseudonyme des Künstlers.)
  69. Platte meines Lebens (39): Wenn alle Küken piepsen, vom 4. Februar 2009 von Rabea Weihser, veröffentlicht auf der Website der Zeitung Die Zeit, abgerufen am 16. Juli 2010.
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