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Avenue des Champs Élysées

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Avenue des Champs-Élysées
Champs-Élysées vom Arc de Triomphe aus in östlicher Richtung gesehen
US-Amerikanische Truppen beim Triumpfzug auf der Avenue am 29. August 1944
Cafés und Ladengeschäfte dominieren auf der Avenue des Champs-Élysées. Die Flaggen stammen noch vom Nationalfeiertag.
Obelisk von Luxor
Arc de Triomphe du Carrousel
Brunnen auf dem Place de la Concorde
Arc de Triomphe

Die Avenue des Champs-Élysées ist die berühmteste Pariser Straße und bildet auch die Axe historique. Der ca. 71 m breite Boulevard mit einer Länge von 1915 Metern bildet das Rückgrat der einzigartigen südöstlich-nördwestlichen Pariser Sichtachse.

Ihren Namen verdankt die Straße einem ehemaligen Park in der Nähe, dem „Champs Élysées“, der auf Deutsch etwa „Heiliges Feld“ oder „Gefilde der Seligen“ heißt und sich aus der griechischen Mythologie ableitet.

Pariser Prachtstraße

Die Avenue beginnt heute beim Louvre (erbaut im 12. Jahrhundert) mit dem Arc de Triomphe du Carrousel (erbaut 1807-1809) und den Gärten der Tuilerien. Der Boulevard fließt weiter zum Place de la Concorde mit dem Obelisk von Luxor und endet beim Arc de Triomphe (erbaut 1836) unter dem sich auch das Grabmal des unbekannten Soldaten befindet. Die Achse setzt sich fort mit der Avenue de la Grande Armée und der Avenue Charles de Gaulle; sie überquert dabei die Seine und endet bei der Grande Arche im neuen westlichen Stadtteil La Défense, der erst 1955 begonnen wurde.

Die drei Bögen, Arc de Triomphe du Carrousel, Arc de Triomphe und Grande Arche bilden eine Linie, auch wenn man von den Enden der Avenue nicht den Bogen am anderen Ende sehen kann.

Entlang der Avenue stehen neben den schon genannten Sehenswürdigkeiten auch das Théâtre Marigny, das Théâtre du Rond Point und der Grand Palais (mit dem Palais de la Découverte). Trotz des Namens liegt das Théâtre des Champs-Élysées nicht am Boulevard, aber immerhin im gleichen Stadtbezirk. Der Élysée-Palast, seit 1873 Sitz des französischen Präsidenten, steht ein wenig abseits, nördlich der Avenue. Im Westen finden sich Kinos, Theater, Edel-Boutiquen, Cafés und Restaurants wie das „Fouquet“.

Geschichte

Das Gebiet war ursprünglich für Felder und Gärten genutzt worden, bis 1616 Marie de Medici beschloss, die Gartenachse des Palais des Tuileries mit einer Baumallee zu erweitern. 1667 wurde diese von Le Nôtre neu entworfen und gestaltet. Die „Grande Allée du Roule“ oder „Grand Cours“ entstand und mit ihm auch die ersten Gebäude. 1694 kam der endgültige Name „Champs-Elysées“, gewählt nach den Elyisischen Feldern.

Die Karte von Guillaume de l'Isle aus dem Jahre 1716 zeigt, dass immer noch ein Streifen mit Wegen und Feldern die große Achse der Tuilerien von der Avenue des Tuileries trennte (die damals ein rundes Bassin an der Stelle besaß, wo heute der Rond-Point steht). Es gab auch schon einige Straßen und Alleen, die von der Avenue des Champs-Élyées wegführten. 1724 wurden die Gartenachse der Tuilerien-Gärten mit der Avenue verbunden und bis zum Place de l'Étoile erweitert. Die Elysischen Felder waren ein offener Park an den Seiten und wurden mit Baumgruppen bepflanzt. Nach Osten hin war der unbeliebte Louvre (in der Karte noch spöttisch als „Vieux Louvre“ bezeichnet) noch nicht Teil der Straße, sondern von anderen Gebäuden umgeben. Nach Westen erstreckte sich die Avenue des Champs-Élysées zu einem neugeschaffenen „Place du Pont Tournant“, der bald darauf nach Louis XV. benannt wurde und heute Place de la Concorde heißt.

Ende des 18. Jahrhunderts wurde der Champs-Élysées sehr beliebt, die gewachsenen Baumgruppen ergaben jetzt rechteckige Lichtungen („cabinets de verdure“) und die Gärten der Gebäude im Stadtteil Faubourg Saint-Honoré grenzten an den Park. Das größte dieser Gebäude war der Élysée-Palast der 1722 fertiggestellt wurde. Eine halbkreisförmige Häuserfront bildete jetzt den nördlichen Rand des Rond-Point. Die Straße vom Rond-Point zum Place de l'Étoile, wo heute nicht weniger als zwölf Straßen zusammenfinden, wurde in der Zeit des ersten Kaiserreichs errichtet. Erst 1828 gelangte die Avenue in den Besitz der Stadt Paris, die Fußwege, Brunnen und eine gasbetriebene Straßenbeleuchtung hinzufügen ließ.

Während der Besetzung durch die Nazis wurde der Bestand an Bäumen an der Allee verdoppelt, angeblich weil die Soldaten lieber im Schatten marschierten. Seitdem unterlag die Avenue mehreren baulichen Änderungen, zuletzt 1993, als die Fußwege verbreitert wurden. Auch heute noch hat die Avenue des Champs-Élysées ein Kopfsteinpflaster, was zum Beispiel die Abschlussetappe der Tour de France bei Regen sehr gefährlich werden lässt.

Bedeutung

Handel

1860 schlossen sich die Händler entlang der Avenue zusammen, um ein „Syndicat d'Initiative et de Défense des Champs-Élysées“ („Vereinigung zur Förderung und zum Schutz der Champs-Élysées“) zu bilden, welche sich 1916 in eine „association“ wandelte (mit Louis Vuitton als Vorsitzenden). Seit einer Namensänderung 1980 heißt die Gruppe „Comité des Champs-Élysées“ und ist das älteste Kommitee in Paris. Es wird versucht, mittels öffentlicher Projekte die luxoriöse Atmosphäre der Avenue zu fördern und auch erweiterte Geschäftszeiten zu erreichen. Selbst heute hat das Komitee ein Vetorecht über die Eröffnung neuer Geschäfte in der Champs-Élysée. Aufgrund der hohen Mieten, vor allem im Nordteil, leben nur sehr wenige Menschen in der Avenue, die oberen Stockwerke der Gebäude werden hauptsächlich als Büroräume genutzt.

Veranstaltungen

Neben dem Nationalfeiertag am 14. Juli, an dem tagsüber auf der Champs-Élysées eine Militärparade abgehalten wird (zum Abend hin feiern die Franzosen meist in den Kasernen der Feuerwehr), findet seit 1975 nur ein bis zwei Wochen später die Tour de France ihren Abschluss auf der Avenue. Die Ziellinie auf der Champs-Élysées wird dabei mehrmals überquert, da sie meistens Teil eines kleines Rundkurses durch Paris ist. Auch die anschließende Siegerehrung findet hier statt, mit dem Arc de Triomphe im Hintergrund.

Metro

Folgedene Stationen der Pariser Métro liegen unter der Avenue des Champs-Élysées, wobei Concorde und Charles de Gaulle - Etoile an den Enden liegen und die Metrolinie 1 durch alle fünf Stationen führt. Daher eignet sich die Metro 1 ganz besonders, um bei einem Stadtbummel durch Paris die berühmten Sehenswürdigkeiten der französischen Metropole anzuschauen.

  • Concorde (Linien 1, 8 und 12)
  • Champs-Élysées Clémenceau (Linien 1 und 13)
  • Franklin D. Roosevelt (Linien 1 und 9)
  • George V (Linie 1)
  • Charles de Gaulle - Étoile (Linen 1, 2 und 6)

siehe auch: Pariser U-Bahn

Weblinks

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