Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.

Felix Mendelssohn Bartholdy

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 20. August 2005 um 00:27 Uhr durch AF666 (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Felix Mendelssohn Bartholdy, 30-jährig

Jakob Ludwig Felix Mendelssohn Bartholdy (* 3. Februar 1809 in Hamburg; † 4. November 1847 in Leipzig) war ein deutscher Komponist der Romantik.

Leben

Herkunft

Felix Mendelssohn Bartholdy entstammte einer respektierten und wohlhabenden Familie. Väterlicherseits war er ein Enkel des bedeutenden jüdischen Philosophen Moses Mendelssohn (17291786). Sein Vater Abraham (17761835) stieg nach einer Bankkaufmannslehre 1804 als Kompagnon in die Bank seines älteren Bruders Joseph ein. Seine Mutter Lea, geborene Salomon (17771842), kam aus einer Fabrikantenfamilie. Nach der Heirat 1804 zogen Abraham und Lea Mendelssohn von Berlin nach Hamburg. Im Jahr 1805 wurde Felix' musikalisch begabte Schwester Fanny (ab 1829 Fanny Hensel) geboren. Als weitere Geschwister folgten 1811 Rebecca (sie heiratete 1831 den Mathematiker Dirichlet) und 1812 Paul.

Alle Kinder der Mendelssohns wurden christlich erzogen und am 21. März 1816 protestantisch getauft. Bei dieser Gelegenheit erhielt Felix seine zusätzlichen Vornamen Jakob und Ludwig. Darüber hinaus wurde dem Familiennamen der „christliche“ Name Bartholdy beigefügt, den Leas Bruder, der preußische Gesandte in Rom Jakob Salomon, bei seiner Taufe nach dem Namen des Vorbesitzers eines Gartens der Familie angenommen hatte. Abraham und Lea Mendelssohn Bartholdy konvertierten schließlich 1822 zum Christentum.

Kindheit (1809–1824)

Wegen der französischen Besetzung Hamburgs zog die Familie 1811 nach Berlin, wo die verwitwete Großmutter lebte. Hier erhielten Felix und Fanny von ihrer Mutter den ersten Musikunterricht. Ihre nächste Lehrerin war Madame Bigot während eines vorübergehenden Aufenthalts in Paris 1816. Nach der Rückkehr nach Berlin erhielten sie Unterricht in Komposition bei Carl Friedrich Zelter, in Klavier bei Ludwig Berger und Violine bei Carl Wilhelm Henning; ihre allgemeine Ausbildung erhielten sie vom Vater des Schriftstellers Paul Heyse.

In der Öffentlichkeit trat Felix erstmals am 24. Oktober 1818 auf, wobei er den Klavierpart in einem Klaviertrio von Joseph Wölfl übernahm. Im April des nächsten Jahres trat er als Altsänger in die Berliner Singakademie ein, und im Jahr darauf begann er mit außergewöhnlicher Schnelligkeit zu komponieren. Allein in jenem Jahr schrieb er fast sechzig Sätze, darunter Lieder, Klaviersonaten, ein Klaviertrio, eine Sonate für Violine und Klavier, Orgelstücke und sogar ein kleines dramatisches Stück in drei Szenen. 1821 schuf er, um nur einige Werke zu nennen, fünf dreisätzige Streichersinfonien, vierstimmige Motetten, die einaktigen Singspiele Soldatenliebschaft und Die beiden Pädagogen, sowie Teile des Singspiels Die wandernden Komödianten.

1821 besuchte Mendelssohn erstmals Goethe, mit dem er sechzehn Tage in Weimar verbrachte, zusammen mit Zelter. Ebenfalls in dieses Jahr fällt seine erste Bekanntschaft mit Weber, der in Berlin die Aufführung des Freischütz leitete. 1822 traf er in Kassel Ludwig Spohr. Während dieses Jahres war er noch produktiver und schrieb die Oper Die beiden Neffen oder der Onkel aus Boston und ein Klavierkonzert, das er in einem Konzert von Anna Milder vortrug.

In der Familie Mendelssohn war es lange Brauch gewesen, am Sonntagmorgen im Speisezimmer mit einem kleinen Ensemble musikalische Aufführungen zu geben. Felix leitete immer das Orchester und schrieb neue Werke für diese Gelegenheiten. Er selbst spielte Klavier oder überließ es Fanny, während seine Schwester Rebecca sang und sein Bruder Paul Violoncello spielte. Auf diese Weise wurde Die beiden Neffen an seinem fünfzehnten Geburtstag erstmals privat aufgeführt. Zwischen dem 3. und 31. März dieses Jahres komponierte er seine erste Sinfonie c-moll (op. 11), bald darauf das Quartett b-Moll (op. 3) und das (posthume) Klaviersextett (op. 110). Ebenfalls zu dieser Zeit begann seine lebenslange Freundschaft mit Ignaz Moscheles.

Jugend (1825–1829)

1825 nahm Abraham Mendelssohn Felix mit nach Paris, wo er unter anderem zwei der berühmtesten dramatischen Komponisten der Zeit traf, Rossini und Meyerbeer. Bei der Gelegenheit kam er auch erstmals mit Cherubini zusammen, der eine hohe Meinung von seinem Talent ausdrückte und ihn für die Komposition eines Kyrie zu fünf Stimmen mit voller Orchesterbegleitung empfahl. Aus Briefen aus dieser Zeit ist bekannt, dass Felix die französische Schule der Musik wenig schätzte; aber er ging einige Freundschaften in Paris ein und frischte sie bei späteren Gelegenheiten auf.

Er kehrte mit seinem Vater im Mai 1825 nach Berlin zurück und unterbrach seine Reise für einen zweiten Besuch bei Goethe, dem er sein Quartett in h-Moll widmete. Am 10. August des gleichen Jahres vollendete die zweiaktige Oper Die Hochzeit des Camacho.

Bald nach der Rückkehr aus Paris zog Abraham Mendelssohn in die Leipziger Straße 3 um, ein geräumiges, altmodisches Haus mit einem hervorragenden Musikzimmer und einem Gartenhaus, in dem bei den sonntäglichen Konzerten mehrere hundert Personen zuhören konnten. Im Herbst des folgenden Jahres kam es hier zur ersten Aufführung der Sommernachtstraum-Ouvertüre. Die Partitur dieser berühmten Komposition ist mit "Berlin, 6. August 1826" datiert, Mendelssohn war zu dem Zeitpunkt also siebzehneinhalb Jahre alt. Öffentlich dirigierte er die Ouvertüre erstmals in Stettin im Februar 1827.

Inzwischen war Camachos Hochzeit in Hinblick auf eine mögliche Aufführung an der Oper Spontini gegeben worden. Das Libretto, das auf einer Episode im Don Quixote basiert, war von Karl Klingemann geschrieben worden, und Mendelssohn hatte sich mit einer klaren Wahrnehmung des besonderen Humors der Vorlage in die Romanze hineinversetzt. Das Werk wurde bald nach der Rückkehr des Komponisten aus Stettin geprobt und am 29. April 1827 uraufgeführt. Es wurde anscheinend begeistert aufgenommen, aber wegen einer Intrige kam es nicht zu einer zweiten Aufführung. Mendelssohn selber fühlte die (inzwischen 20 Monate alte) Oper seiner künstlerischen Entwicklung nicht angemessen und meinte, dass er sich in der Instrumentalmusik seinen eigenen Weg schon gebahnt habe. In seinem Leben komponierte er keine Oper mehr.

Mendelssohn gründete einen Chor zum Studium der Chorwerke Johann Sebastian Bachs, der damals der Öffentlichkeit unbekannt war. Gegen Zelters Widerstand setzte er 1829 bei der Berliner Singakademie eine öffentliche Aufführung der Matthäuspassion unter seiner Leitung durch, mit einem 158-köpfigen Chor. Es war die erste Wiederaufführung der Passion seit Bachs Tod.

Die Wiederaufführung war im Vorfeld umstritten. Carl Friedrich Zelter hatte mit seinem Unterricht und der Probenarbeit in der Berliner Singakademie das bachsche Opus Mendelssohn nahe gebracht, hielt die Aufführung der Matthäuspassion allerdings für unmöglich. Gemeinsam mit Eduard Devrient setzte Mendelssohn sich aber gegen alle Widerstände durch. Die Aufführung wurde stark romantisierend gestaltet. Ausschlag gebend waren, dass einzelne Instrumente unbekannt geworden waren, sowie die Befürchtung, dass eine zu barocke Interpretation dem Publikum fremd sein würde. So wurden das Cembalo durch einen Flügel ersetzt, die Oboi d'amore und Oboi d'caccia durch Klarinetten ersetzt. Devrient sang die Partie des Jesus, was, da er Schauspieler und kein ausgebildeter Sänger war, die Rolle besonders deutlich von den anderen abhob. Zudem strich Mendelssohn einen Großteil der kontemplativen Arien.

Erste Reisen (1829–1832)

Im April 1829 reiste Mendelssohn erstmals nach London und wurde enthusiastisch aufgenommen. Seinen ersten Auftritt vor englischem Publikum hatte er bei einem der Konzerte der Philharmonic Society, bei dem er am 25. Mai seine Sinfonie c-Moll vom Klavier aus dirigierte. Am 30. spielte er auswendig Webers Konzertstück, am 25. Juni Beethovens Klavierkonzert Es-Dur (das vorher noch nicht in England erklungen war) und erstmals die Sommernachtstraum-Ouvertüre. Bei der Rückkehr nach Hause vom Konzert wurde die Partitur der Ouvertüre in einer Droschke liegen gelassen, woraufhin Mendelssohn sie aus der Erinnerung ohne Fehler noch einmal zu Papier brachte. Bei einem weiteren Konzert spielte er mit Moscheles sein noch unveröffentlichtes Konzert in E-Dur für zwei Klaviere und Orchester.

Nach dem Abschluss der Saison startete Mendelssohn mit Klingemann eine Reise durch Schottland, wo er zu seiner Hebriden-Ouvertüre und der Schottischen Sinfonie inspiriert wurde. Ende November kehrte er nach Berlin zurück.

Der Besuch in England bildete den ersten Teil eines umfassenden Reiseprogramms, das ihn sein Vater in alle wichtigen Kunstzentren Europas durchführen ließ. Nachdem er eine Professur in Berlin abgelehnt hatte, machte er sich im Mai 1830 wieder nach Italien auf, pausierte auf dem Weg für zwei Wochen in Weimar bei Goethe und erreichte nach einigen Zwischenstationen am 1. November Rom.

Als er während seiner Rückkehr im Oktober 1831 durch München kam, komponierte und spielte er sein Klavierkonzert g-Moll und nahm einen (nie erfüllten) Auftrag für eine Oper am Münchner Theater an. Nachdem er in Stuttgart, Frankfurt und Düsseldorf Halt gemacht hatte, kam er im Dezember nach Paris. Hier verbrachte er vier Monate, frischte die alten Bekanntschaften von 1825 wieder auf und hatte engen Kontakt mit Liszt und Chopin. Am 19. Februar 1832 wurde die Sommernachtstraum-Ouvertüre am Conservatoire gespielt und viele seiner anderen Kompositionen der Öffentlichkeit vorgestellt. Mit einigen davon erlitt er aber auch Enttäuschungen, so mit der Reformationssinfonie. Die Reise kam durch eine Cholerainfektion im März zu einem vorzeitigen Ende; er erholte sich aber rasch davon.

Am 23. April 1832 war er wieder in London, wo er bei den Philharmonic Concerts zweimal sein Konzert g-Moll gab, an der Orgel in St. Paul spielte und den ersten Band seiner Lieder ohne Worte veröffentlichte. Er kehrte im Juli nach Berlin zurück und führte im Winter seine Reformationssinfonie, sein Konzert g-Moll und seine Walpurgisnacht öffentlich auf.

Berlin und Düsseldorf (1832–1835)

Felix Mendelssohns Neigung war nun, in den nächsten Jahren keine feste, bindende Stellung anzunehmen. Auf Drängen seines Vaters bewarb er sich trotzdem auf die durch den Tod Zelters freigewordene Stellung des Direktors der Singakademie. Bei der Abstimmung der Mitglieder unterlag er aber dem langjährigen Vizedirektor Carl Friedrich Rungenhagen, wobei laut seinem Freund Eduard Devrient antisemitische Gründe eine Rolle gespielt haben sollen.

Im Frühjahr 1833 stattete er London einen dritten Besuch ab, um seine Italienische Sinfonie zu leiten, die erstmals am 13. Mai von der Philharmonic Society gespielt wurde. Am 26. des gleichen Monats dirigierte er die Aufführungen beim Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf mit so großem Erfolg, dass ihm sogleich die Ernennung zum Generalmusikdirektor der Stadt angeboten wurde. Das Amt umfasste die Leitung der Musik in den Hauptkirchen, am Theater und in den Räumen zweier musikalischer Vereinigungen.

Bevor er diese neue Verpflichtung antrat, ging er abermals mit seinem Vater nach London und kehrte am 27. September 1833 nach Düsseldorf zurück. Seine Arbeit machte bei der Kirchenmusik und im Konzertsaal einen guten Eindruck, aber seine Beziehungen zum Management des Theaters, das er gemeinsam mit Immermann leiten sollte, waren wenig erfreulich. Vielleicht wegen dieser Umstände begann er sich von der Oper ab- und mehr der Kirchenmusik zuzuwenden.

Mendelssohn leitete in diesen Jahren auch die Chorvereinigung des Frankfurter Cäcilien-Vereins. Er fühlte sich diesem Chor und seinem Leiter Johann Nepomuk Schelble seit vielen Jahren sehr verbunden und fühlte sich deshalb verpflichtet, den Proben- und Konzertbetrieb, der seit einer schweren Erkrankung Schelbles darniederlag, baldmöglichst fortzuführen. Auf Ersuchen des Cäcilien-Vereins komponierte er seine Ouvertüre Die schöne Melusine und plante einige weitere wichtige Werke. Der Aufenthalt in Frankfurt verhalf Mendelssohn auch zu einer persönlichen freundschaftlichen Begegnung mit dem bedeutenden Opernkomponisten Gioacchino Rossini, der dort für einige Tage logierte.

In Düsseldorf entwarf er sein berühmtes Oratorium Paulus nach dem Leben des heiligen Paulus. Er mochte sein Amt und hätte es wahrscheinlich wesentlich länger behalten, wenn ihm nicht die permanente Leitung der Gewandhauskonzerte in Leipzig angeboten wären, die ihn auf eine der höchsten Stellungen brachte, die man in der deutschen Musikwelt erreichen konnte.

Leipzig

Das Leipziger Gewandhaus, Gemälde von Felix Mendelssohn Bartholdy

Im August 1835 ging Mendelssohn nach Leipzig und gab am 4. Oktober das erste Konzert im Gewandhaus mit seiner Ouvertüre Meeresstille und Glückliche Fahrt, die heutzutage verglichen mit seinen anderen Ouvertüren wenig Beachtung findet. Mendelssohns Gewandhauskonzerte wurden begeistert aufgenommen. Seine Anerkennung drückte sich auch in einer Ehrendoktorwürde in Philosophie aus, die ihm am 20. März 1836 verliehen wurde.

Inzwischen kam er mit seinem ersten Oratorium, dem Paulus, voran und führte ihn erstmals am 22. Mai 1836 beim Niederrheinischen Musikfest in Düsseldorf auf. Am 3. Oktober wurde er erstmals in Englisch in Liverpool von Sir George Smart dirigiert und am 16. März 1837 wiederum von Mendelssohn in Leipzig.

Das nächste große Ereignis in Mendelssohns Leben war seine glückliche Heirat mit Cécile Charlotte Sophie Jeanrenaud am 28. März 1837, die er im Sommer davor in Frankfurt kennengelernt hatte. Aus der Ehe gingen fünf Kinder hervor: Carl Wolfgang Paul (7. Februar 1838), Marie (2. Oktober 1839), Paul (18. Januar 1841), Felix (1. Mai 1843), Lili (19. September 1845)

Die Flitterwochen waren kaum vorbei, als er wieder nach England gerufen wurde, wo er am 20. September den Paulus beim Birmingham Festival dirigierte. Während dieser Reise spielte er in St. Pauls und Christ Church die Orgel und übte damit einen nachhaltigen Einfluss auf die englischen Organisten aus. Hier fasste er erstmals den Plan für sein zweites Oratorium Elias ins Auge.

Berlin

Nach der Komposition seines Lobgesangs 1840 und einer sechsten Reise nach England im gleichen Jahr wurde Mendelssohn 1841 von Friedrich Wilhelm IV. als Kapellmeister zurück nach Berlin berufen. Der preußische König hatte hochfliegende Pläne, Berlin zur Kunsthauptstadt im deutschsprachigen Raum zu machen. Mendelssohns Hoffnungen lagen in einer Reform der Akademie der Künste und der Leitung des Domchores.

Zwar wurde er im Herbst 1842 zum Preußischen Generalmusikdirektor ernannt, aber den ehrgeizigen Plänen stand eine nur zögerliche Realisierung und verschiedene Widerstände entgegen. Deshalb ließ er sich von anderweitigen Aktivitäten bei den Gewandhauskonzerten nicht abhalten. 1842 ging er auch ein siebtes Mal nach England, zusammen mit seiner Frau, und dirigierte seine Schottische Sinfonie. In seinem bis 1845 andauernden Amt entstanden die Theatermusiken zu Antigone, Oedipus Coloneus, Athalie und die Musik zum Sommernachtstraum.

Letzte Jahre in Leipzig

Im Jahr 1843 gründete Mendelssohn in Leipzig das Conservatorium – die erste Musikhochschule Deutschlands – und eröffnete es am 3. April in den Gebäuden des Gewandhauses. Im gleichen Jahr wurde er zum Ehrenbürger der Stadt Leipzig ernannt. 1844 leitete er sechs philharmonische Konzerte in London und führte seine Sommernachtstraummusik auf. Er kehrte im September nach Berlin zurück, konnte aber den König davon überzeugen, ihn von seinen lästigsten Verpflichtungen zu befreien.

Nach einem kurzen Aufenthalt in Frankfurt kehrte Mendelssohn im September 1845 nach Leipzig zurück, nahm seine alte Stelle am Gewandhaus wieder auf und lehrte regelmäßig am Konservatorium. Er widmete sich vor allem seinem zweiten großen Oratorium, dem Elias, der am 26. August 1846 beim Birmingham Festival uraufgeführt wurde. Die Aufnahme des Werks war enthusiastisch, und nach seiner Rückkehr nach Leipzig arbeitete er wie üblich weiter, aber es war klar, dass seine Gesundheit ernsthaft beeinträchtigt war. 1847 reiste Mendelssohn ein zehntes und letztes Mal nach England, um Aufführungen des Elias in Exeter Hall, in Manchester und Birmingham zu leiten.

Wie ein Schock wirkte nach der Rückkehr die Nachricht vom Tod seiner Schwester Fanny am 14. Mai. Er zog sich aus dem öffentlichen Leben zurück und machte mehrere Monate Urlaub in der Schweiz und in Süddeutschland. In Leipzig erlitt er am 28. Oktober einen Schlaganfall. Nach einem weiteren Schlaganfall am 3. November fiel er ins Koma und starb am nächsten Tag.

Die Gräber der Familie Mendelssohn Bartholdy befinden sich auf dem Dreifaltigkeits-Friedhof in Berlin-Kreuzberg am Mehringdamm.

Werke

Das Werkverzeichnis umfasst 72 zu seinen Lebzeiten und 49 postum gedruckte Werke.

  • Sinfonien:
    • Sinfonie Nr. 1 c-Moll, op. 11, 1824
    • Sinfonie Nr. 2 B-Dur („Lobgesang“), op. 52, 1840
    • Sinfonie Nr. 3 a-Moll („Schottische“), op. 56, 1842
    • Sinfonie Nr. 4 A-Dur („Italienische“), op. 90, 1833
    • Sinfonie Nr. 5 d-Moll („Reformations-Sinfonie“), op. 107, 1832
  • 12 Streichersinfonien
  • 2 Violinkonzerte (e-Moll und d-Moll)
  • 2 Klavierkonzerte (g-Moll und d-Moll)
  • Ouvertüren Ein Sommernachtstraum (op. 21, 1826), Die schöne Melusine (op. 32), Die Hebriden (op. 26), Meeresstille und glückliche Fahrt (op. 27)
  • Bühnenmusik für den Sommernachtstraum, op. 61, 1842 (darin der bekannte Hochzeitsmarsch)
  • Oratorium Paulus, 1835
  • Oratorium Elias, 1846
  • Oratorium Christus (nur in Fragmenten)
  • Ouvertüre für Harmoniemusik op. 24, 1824
  • außerdem Streichquartette, ein Oktett, Klaviermusik (Lieder ohne Worte), Instrumentalsonaten, Orgelsonaten und Chorwerke, Lieder
  • zahlreiche Motetten: Herr, nun lässest du deinen Diener op. 69, Nr. 1 (Text: Lukas 2, 29–32 und Doxologie, Drei Psalmen Psalm 2 op. 78, 1 (Erstfassung von 1843 mit Orgel), Richte mich, Gott op. 78, Nr. 2 (Text: Psalm 43, 1-5), Psalm 22 op. 78, Nr. 3
  • Frühlingslied op. 62-2
  • Jägerlied op. 19b-3
  • solistische Klavierlieder, z. B. die Lieder ohne Worte

Eine Gesamtausgabe sämtlicher Werke durch die Leipziger Ausgabe der Werke Felix Mendelssohn Bartholdys als Projekt der Sächsischen Akademie der Wissenschaften zu Leipzig wurde bereits teilweise realisiert und beim Verlag Breitkopf & Härtel publiziert.

Stand- und Denkmale

Konzerthaus Leipzig mit Statue, um 1900
  • Statue in Leipzig nach Entwurf von Werner Stein, ausgeführt von Hermann Heinrich Howaldt, aufgestellt vor dem 1884 eröffneten Gewandhaus ("Konzerthaus") im Musikviertel, enthüllt 1892, entfernt während einer Auslandsreise des Leipziger Bürgermeisters Goerdeler im November 1936
  • Im Berliner Mendelssohn-Bartholdy-Park steht eine Skulptur von Mendelssohn Bartholdy.

Siehe auch

Literatur

  • Willi Reich (Hrsg.): Felix Mendelssohn im Spiegel eigener Aussagen und zeitgenössischer Dokumente. Manesse, Zürich 1987, ISBN 3-7175-1281-1
  • Eka Donner: Felix Mendelssohn Bartholdy. Droste-Verlag, Düsseldorf 1992
  • Heinrich Eduard Jacob: Felix Mendelssohn und seine Zeit: Bildnis und Schicksal eines Meisters. S. Fischer Verlag, Frankfurt a. M., 1959. Neuauflage 1981 als Fischer-Taschenbuch Nr. 5023, ISBN 3-596-25023-4
  • Ralph Larry Todd: Mendelssohn: A Life in Music. Oxford University Press, Oxford 2003, ISBN 0-19-511043-9 (englisch)

Weblinks