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Lima

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Lima
Kathedrale in Lima
Basisdaten
Fläche: 2.672,28 km²
Einwohner: 7.363.069 (2005)
Bevölkerungsdichte: 2.755 Einwohner/km²
Höhe: 30 m ü. NN
Vorwahlen: 51 (Peru), 1 (Lima)
Geografische Lage: 12° 07' s. Br., 77° 05' w. L.
Stadtgliederung: 43 Bezirke (Distritos)
Offizielle Website: www.munlima.gob.pe/
Politik
Bürgermeister Luis Castañeda Lossio

Lima ist die Hauptstadt von Peru und der Region Lima Metropolitana. Es ist die größte Stadt des Landes mit 7.363.069 Einwohnern in der ganzen Region und 6.867.951 in der eigentlichen Stadt (Stand jeweils 1. Januar 2005). Lima ist ein wichtiger Verkehrsknotenpunkt sowie das bedeutendste Wirtschafts- und Kulturzentrum von Peru mit zahlreichen Universitäten, Hochschulen, Museen und Baudenkmälern. Nahebei liegt die Hafenstadt Callao, mit der Lima zusammengewachsen ist. Die Altstadt von Lima wurde 1991 von der UNESCO zum Weltkulturerbe erklärt.

Geografie

Geografische Lage

Lage von Lima in Peru

Lima liegt am Río Rímac im Westen von Peru, zwischen dem Pazifischen Ozean und den Ausläufern der Andenkordilliere, welche die Stadt nach Osten begrenzen, in der trockenen Küstenregion Perus durchschnittlich 30 Meter über dem Meeresspiegel.

Das Gebiet der Region Lima Metropolitana (auch "Municipalidad Metropolitana de Lima") hat eine Fläche von 2.672,28 Quadratkilometern, das entspricht der Bodenfläche des Saarlandes. Davon gehören aber nur 825,88 Quadratkilometer (31 Prozent) zur eigentlichen Stadt. 1.846,4 Quadratkilometer (69 Prozent) bestehen aus Vorstädten und Gebieten mit ländlicher Siedlungsstruktur.

Das Stadtgebiet (area urbana) von Lima besitzt eine Ausdehnung von etwa 60 Kilometern in Nord-Süd-Richtung und rund 30 Kilometern in Ost-West-Richtung. Das Stadtzentrum befindet sich etwa 15 Kilometer landeinwärts am Río Rímac, welchem auch die peruanische Eisenbahn - die höchstgelegene der Welt - und die Hauptstraße in Richtung Ticliopaß (4.800 Meter) folgen, dem Hauptzugang zum von den Anden geprägten Zentralland Perus.

Der Río Rímac hat für Lima größte Bedeutung. Er stellt für die Stadt das Trinkwasser zu hundert Prozent aus Gletscherwasser bereit. Der Rückzug des Gletschers, der vermutlich durch den Klimawandel bedingt ist, führt dazu, dass es vorübergehend mehr Wasser gibt. Wären die Gletscher nicht mehr vorhanden, versiegte der Fluss und damit die Lebensgrundlage der Menschen, Tiere und Pflanzen in der Region.

Stadtgliederung

Lima ist die Hauptstadt der Region Lima Metropolitana. Die Region gliedert sich in 43 Bezirke (Distritos). Davon entfallen 30 auf die eigentliche Stadt (Ciudad de Lima), 13 Bezirke liegen außerhalb der Stadt in den Vorstädten und ländlichen Gebieten. Die 30 Bezirke der Stadt Lima sind (* Siedlungszentrum unter anderem Namen):

Ate (*Vitarte), Barranco, Breña, Cercado de Lima, Chorillos, Comas, El Agustino, Independencia, Jesús María, La Molina, La Victoria, Lince, Los Olivos, Magdalena del Mar, Miraflores, Pueblo Libre, Puente Piedra, Rímac, San Borja, San Isidro, San Juan de Lurigancho, San Juan de Miraflores, San Luis, San Martin de Porres, San Miguel, Santa Anita, Santiago de Surco, Surquillo, Villa El Salvador und Villa María del Triunfo.

Die 13 die Stadt Lima umgebenden Bezirke sind: Ancón, Carabayllo, Chaclacayo, Cieneguilla, Lurigancho (*Chosica), Lurin, Pachacamac, Pucusana, Punta Hermosa, Punta Negra, San Bartolo, Santa Maria del Mar und Santa Rosa.

Klima

Klimadiagramm Lima

Die Stadt befindet sich in der subtropischen Klimazone. Im Allgemeinen zeichnet sich das Klima durch große Beständigkeit aus. Die mittlere Durchschnittstemperatur beträgt 19,2 Grad Celsius. In der Region fallen im Jahresdurchschnitt nur 15 Millimeter Niederschlag, und längere Perioden ohne Niederschlag kommen immer wieder vor.

Im Winter (Juni bis September) liegt die Stadt praktisch den ganzen Vormittag, und oft auch den Rest des Tages unter dichtem Küsten- oder Hochnebel. Der kälteste Monat ist der Juli. Die Temperaturen fallen dann auf einen mittleren Wert von 16,2 Grad Celsius. Der Sommer (Dezember bis März) ist in Lima durch anhaltenden Sonnenschein bei angenehmen Temperaturen gekennzeichnet. Der wärmste Monat ist der Januar mit einem Durchschnittswert von 22,7 Grad Celsius.

Geschichte

Die Stadt Lima erhielt ihren Namen aufgrund ihrer indigenen Wurzeln; der Name stammt vermutlich vom Aymarawort lima - limac oder limac - huayta, das "gelbe Blume" bedeutet. Eine zweite Möglichkeit ist, dass der Name vom Quechuawort rimac abstammt, das übersetzt "Sprecher" bedeutet.

Am 18. Januar 1535 wurde Lima von dem spanischen Eroberer Francisco Pizarro unter dem Namen Ciudad de los Reyes (Stadt der Könige) auf einer Eingeborenensiedlung am Südufer des Flusses Rimac gegründet. Der Ort ist vor allem wegen seiner strategischen Lage ausgewählt worden. Nah am Meer gelegen bot Lima einen der einfachsten Zugangswege in die Anden an. Die Stadt wurde zu einem der wichtigsten spanischen Stützpunkte in Südamerika ausgebaut.

Historische Karte (um 1888)

Am 12. Mai 1551 erfolgte die Gründung der Universidad Mayor de San Marcos als erste Universität in Südamerika durch Benediktinermönche.

Während die erste Siedlung noch 117 Häuserblocks umfasste, dehnte sich Lima später zunächst hauptsächlich nach Norden aus. 1562 ist ein weiteres Stadtviertel am anderen Flussufer gebaut worden. Doch erst im Jahre 1610 wurde die erste Steinbrücke eingeweiht. Zu dieser Zeit hatte Lima circa 16.000 Einwohner.

Die Stadt erlitt schwere Schäden durch die Erdbeben vom 20. Oktober 1687 (5.000 Tote) und vom 28. Oktober 1746 (18.000 Tote).

Lima löste im Jahre 1826 Cuzco als Hauptstadt von Peru ab und entwickelte sich zu einer der reichsten und schönsten Städte des spanischen Kolonialreichs. Während des südamerikanischen Unabhängigkeitskampfes war die Stadt das Zentrum der spanischen Kolonialmacht. 1861 lebten in ihr etwa 100.000 Menschen.

Lima wurde von 1881 bis 1883 während des Salpeterkrieges von chilenischen Truppen besetzt und geplündert. Gegen Ende des 19. Jahrhunderts brachte der Abbau von Guano auf den der Küste vorgelagerten Inseln der Stadt Reichtum und Wohlstand. In den Jahren 1940, 1966, 1970 und 1974 richteten Erdbeben in der Stadt großen Schaden an.

Im April 1997 endete eine 126 Tage lange Geiselnahme in der Residenz des japanischen Botschafters mit der Erstürmung durch Regierungstruppen. Eine Geisel erlitt einen Herzinfarkt, zwei Soldaten und 14 Rebellen wurden getötet.

Bei im Jahre 1999 begonnenen Ausgrabungsarbeiten wurde am Stadtrand von Lima ein Inka-Friedhof aus der Zeit zwischen 1480 und 1535, jener Periode in der das Inka-Reich seine größte Ausdehnung hatte, freigelegt. Neben mehr als 2.000 Mumien sind dabei auch über 50.000 Grabbeigaben entdeckt worden.

Einwohnerentwicklung

Regierungspalast

Die Einwohnerzahl der eigentlichen Stadt (Ciudad de Lima) ohne den Vorortgürtel hat sich in den letzten fünf Jahrzehnten verachtfacht: Lebten 1951 in der Stadt 835.000 Menschen, so sind es 2005 6.867.951. Diese leben auf einer Fläche von 825,88 Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte beträgt somit 8.316 Einwohner je Quadratkilometer. In Berlin sind es zum Vergleich 3.800.

In der Region Lima Metropolitana leben 7.363.069 Menschen auf einer Fläche von 2.672,28 Quadratkilometer. Die Bodenfläche entspricht ungefähr der Größe des Saarlandes. Die Bevölkerungsdichte beträgt hier 2.755 Einwohner je Quadratkilometer. In den Vorstädten und ländlichen Gebieten außerhalb von Lima leben 495.118 Menschen auf einer Fläche von 1.846,4 Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte liegt dort bei 268 Einwohner je Quadratkilometer.

Die Metropolregion Groß-Lima (Gran Lima) umfasst die 43 Bezirke der Region Lima Metropolitana und die sechs Bezirke der Region Callao. Dort leben 8.187.398 Menschen auf einer Fläche von 2.819,26 Quadratkilometer. Die Bevölkerungsdichte beträgt 2.904 Einwohner je Quadratkilometer. (Stand jeweils 1. Januar 2005)

Die folgende Übersicht zeigt die Einwohnerzahlen der eigentlichen Stadt ohne den Vorortgürtel.

Lima
        Jahr         Einwohner
1614 26.400
1791 56.600
1812 63.900
1820 64.000
1827 60.000
1839 55.100
1850 80.000
1861 100.000
1877 101.500
1890 103.900
1896 113.000
1900 103.900
1908 140.900
1920 176.500
        Jahr         Einwohner
1925 260.000
1927 200.000
1931 373.900
1940 533.600
1945 657.800
1951 835.000
1953 964.000
1961 1.262.100
1969 2.541.300
1981 3.573.227
1993 5.363.270
1997 5.930.318
2000 6.271.430
2005 6.867.951

Wohnsituation

Straße in Santa María del Mar

Seit Mitte des 20. Jahrhunderts ist die Einwohnerzahl Limas explosionsartig angestiegen. Die Stadt ist nicht nur mit der Hafenstadt Callao und den früheren Fischerorten an der Pazifikküste zusammengewachsen. Darüberhinaus sind auf den trockenen Böden an der Peripherie große Elendsviertel entstanden (pueblos jovenes = "junge Dörfer" genannt), in denen heute circa zwei Drittel der Bevölkerung Limas leben. Städtebaulich handelt es sich dabei um Marginalsiedlungen.

Viele der älteren Siedlungen befinden sich trotz fehlender wichtiger Infrastrukturen (zum Beispiel Leitungswasser) gegenwärtig in einem Prozess der allmählichen Konsolidierung. In den letzten Jahren hat sich das Bevölkerungswachstum Limas verlangsamt und der Zustrom aus dem ländlichen Raum konzentriert sich nun verstärkt auf die Mittelstädte Perus.

Da der überwiegende Teil des Wachstums der letzten Jahrzehnte durch Landbesetzungen und Eigenbau an der Peripherie der Stadt vonstatten ging (Marginalsiedlung), fehlt ein verdichteter Wohnungsbau mit Mehrfamilienhäusern praktisch vollständig. Die ganze Stadt ist bis auf wenige Ausnahmen von Einfamilienhäusern mit ein bis drei Stockwerken verschiedenster Qualität (vom Villen- bis zum Bastmattenbau) geprägt.

Das Stadtzentrum hat in der Vergangenheit an Bedeutung zugunsten anderer Standorte im mittleren Bereich eingebüßt, so dass sich eine polyzentrale Stadtstruktur von ausschließlich mittlerer Dichte herausgebildet hat. Locker bebaute Randbereiche fehlen hingegen fast vollständig. Die Straßenquerschnitte der jüngeren Stadtviertel und damit des größten Teils der Stadt sind durchweg sehr großzügig angelegt worden.

Politik

Der Bürgermeister Luis Castaneda Lossio und der peruanische Präsident Alejandro Toledo Manrique in der Tren Urbano

Der Bürgermeister von Lima ist Luis Castañeda Lossio vom Wahlbündnis Solidaridad Nacional (Nationale Solidarität). Er übernahm das Amt am 1. Januar 2003 von seinem Vorgänger Alberto Andrade Carmona (parteilos), der von 1996 bis 2002 regierte. Lossio ist Rechtsanwalt und war im Vorstand verschiedener öffentlicher Institutionen - überwiegend sozialer Sicherungssysteme - tätig.

Hauptziele seiner Politik sind vor allem die Verbesserung der unzureichenden Infrastruktur und die Bekämpfung der hohen Kriminalität. Eine seiner ersten Maßnahmen war die Verbannung der täglich bis zu einem Dutzend Protestveranstaltungen aus dem Stadtzentrum und Regierungsviertel Limas, wobei er die Unterstützung der unter den Protesten leidenden Händler und Geschäftsleute erhielt.

Mehrere neuralgische Verkehrsstaupunkte wurden entschärft und einige größere Straßenbauprojekte begonnen. Positiv wurde von den Bürgern zudem das großangelegte Programm zur Begrünung der Stadt aufgenommen, das den Freizeitwert der Stadt erhöht und die eklatantesten Probleme bei der Müllbeseitigung gelöst hat.

Kultur und Sehenswürdigkeiten

Museen

Palacio de Torre Tagle

Lima besitzt zahlreiche Museen und Ausstellungszentren. Der archäologische Komplex Huaca Pucllana (auch bekannt als Huaca Juliana) - heute Park und Museum - war zwischen 200 und 700 n. Chr. ein administratives Zeremonialzentrum der Lima-Kultur.

Das Instituto Riva-Agüero, 1947 als Forschungszentrum für Gesellschaftswissenschaften der Katholischen Universität von Peru gegründet, beherbergt unter anderem Sektionen für Archäologie sowie Kunst und Volkskultur. Zum Institut gehören auch das Museum für Kunst und Volkskulturen und das Archäologische Museum Josefina Ramos de Cox.

Zu den wichtigsten Museen der Stadt gehört das archäologische Museum Rafael Larco Herrera. Es besitzt die weltweit größte Privatsammlung vorspanischer Kunst. Diese entstand aus den Sammlungen und Fundstücken der Ausgrabungen von Rafael Larco Hoyle. Das Museum Banco Central De Reserva del Perú beherbergt Sammlungen unter anderem der Archäologie, der zeitgenössischen peruanischen Malerei und Volkskunst.

Interessant ist auch das Museo de Arquelogía y Antropología de la Universitario Mayor de San Marcos (Museum für Archäologie und Anthropologie der Universität San Marcos). Es wurde 1919 von Dr. Julio C. Tello gegründet und war das erste archäologische Museum in Peru, das sich von Anfang an auf die Forschung konzentrierte.

Einen Besuch wert ist auch das Goldmuseum (Museo d'Oro). Es birgt eine verblüffende und einzigartige Sammlung von Goldornamenten verschiedener vorspanischer Andenkulturen. Dazu gehören unbezahlbare Gegenstände und Juwelen, die von Goldschmieden angefertigt wurden, deren Werke auf der ganzen Welt zu sehen sind. Des Weiteren sind dort eine große und interessante Sammlung von Waffen aus der ganzen Welt und bedeutende Stoffe aus der vorinkaischer Zeit ausgestellt.

Eine Übersicht über die Geschichte und Geographie von Peru bietet auch das Nationalmuseum (Museo de la Nación), welches nebst archäologischen Fundstücke auch dreidimensionale Modelle bekannter peruanischen archäologischen Orte zeigt (z.B. Machu Picchu, Nazca-Linien, Chavín de Huántar)

Bauwerke

Iglesia de San Francisco

Die Altstadt von Lima mit ihren schachbrettartig angelegten Straßen und prächtigen Bauten aus der Kolonialzeit steht seit 1991 unter dem Schutz der UNESCO und gehört damit zum Weltkulturerbe der Menschheit.

Die Kathedrale, die zwischen 1535 und 1625 erbaut wurde - nach 1746 teilweise restauriert - mit einem Glassarg, in dem der Gründer von Lima, Francisco Pizarro, liegen soll; die Kirche und das Kloster von San Francisco, die durch ihre Größe und Farbe als best erbauter architektonischer Komplex in Lateinamerika betrachtet wird; und Santo Domingo, mit einer wunderschönen Hauptklausur, sind nur einige wenige bekannte Bauwerke von unschätzbarem Wert, die sich in Lima befinden.

Den Glanz und Schimmer des Lebens im Vizekönigreich Perú symbolisieren die Häuser Limas wie zum Beispiel das Haus Aliaga, das über dem Göttertempel des Kaziquen Taulichusco errichtet wurde, das Haus Goyoneche oder Rada mit eindeutigem französischen Einfluss, und das Palais des Torre Tagle, einer der schönsten Wohnsitze von 1735.

Lima bewahrt auch Erbstücke der vorspanischen Zeit, die an den Ufern des Flusses Rimac und an der Pazifikküste liegen. Das grosse Heiligtum von Pachacamac ist das wichtigste Erbstück. Es wurde zu Ehren des gleichnamigen Gottes erbaut. Das Heiligtum Pucllana in Miraflores ist ein weiteres Erbstück, welches 400 n. Chr. ein wichtiges administratives Zentrum der Kultur Lima darstellte.

Sehenswert sind außerdem die große Plaza de Armas und das nahe gelegene Rathaus, der Präsidentenpalast von 1938 und einige Sakralbauten aus dem 16. und 17. Jahrhundert wie La Merced und San Pedro, die das große Erdbeben von 1746 überstanden. Das im neokolonialen Stil errichtete erzbischöfliche Palais ist mit Arkaden und Holzbalkonen geschmückt. Die 1794 erbaute Acho-Stierkampfarena - 1945 restauriert - liegt nördlich des Río Rímac.

Parks

Datei:San isidro golf.jpg
Golfplatz in San Isidro

Einer der bekanntesten Parks in Lima ist der Universitätspark (Parque Universitario). Im Jahre 1870 wurden die kolonialen Mauern, die Lima umgaben, zerstört und 20.000 Quadratmeter für die Errichtung des Platzes bestimmt. Erst 1921 wurde er mit Pflastersteinen ausgelegt und zum 100. Jahrestag der Unabhängigkeit Perus, eine 30 Meter hohe Turmuhr errichtet, welche um 12 Uhr die Nationalhymne spielt.

Pantanos de Villa ist ein ökologischer Park, der im Stadtbezirk Chorrillos liegt. Das Sumpfgelände erstreckt sich über mehr als 2.000 Hektar und ist Zufluchtsstätte und Rastplatz für viele Zugvögel. Einen Besuch wert ist auch der Park El Olivar mit seinen Olivenbäumen, die einst im 15. Jahrhundert aus Spanien importiert wurden.

Interressnat ist auch Miraflores mit seinen gepflegten Parkanlagen und Gärten. Der Bezirk ist bekannt für seine mit zahlreichen Blumen überfüllten Parks. Die Strände der Gegend sind ein Teil des „Costa Verde“-Gebietes, wo im Sommer viele Tausende von Surfern ihren Sport ausüben.

Sport

Datei:Comandosur.jpg
Estadio Alejandro Villanueva

Das El Nacional in Lima ist das geschichtsträchtigste Stadion in Peru. Dort spielt für gewöhnlich die peruanische Nationalmannschaft und dort fanden 2004 das Eröffnungsspiel sowie das Finale der Copa América statt. Das Stadion wurde im Jahre 1952 eingeweiht und hat Platz für 45.000 Zuschauer.

In den letzten Jahren wurde es mit modernen Kommentatorenkabinen ausgestattet, die Bestuhlung und die elektrischen Installationen sind erneuert worden. Seit dieser Zeit verfügt das Stadion, in dem regelmäßig die beiden Serienmeister des Landes, Alianza Lima und Sporting Cristal, aufeinander treffen, über eine moderne elektronische Anzeigetafel und eine Flutlichtanlage.

Kulinarische Spezialitäten

Besonders im Süden der Stadt, in den "europäischsten" Distrikten Barranco und Miraflores, findet sich ein reichhaltiges und diverses Angebot an Restaurants, Cafés und Bars. Eine Spezialität ist die typische Criollo-Küche Limas mit schmackhaften Gerichten mit Fisch und Meeresfrüchten, die in einer Vielzahl an verschiedenen Restaurants zubereitet und serviert werden. Besonders empfehlenswert ist der unvergleichliche Ceviche.

Letzterer besteht in seiner ursprünglichen Form aus kleingeschnittenem, rohem Fisch, der in Zitronen- und Limettensaft mariniert wird. Andere Varianten enthalten statt dessen vorgekochte Meeresfrüchte oder Hühnchen. Weitere Zutaten sind vor allem Gemüsezwiebeln, Staudensellerie, Korianderblätter und Chili-Schoten. In Peru wird Ceviche mit Süßkartoffeln und Mais serviert.

Wirtschaft und Infrastruktur

Datei:San Isidro (Lima, Peru).jpg
San Isidro

Das Bruttoinlandsprodukt (BIP) von Lima im Jahre 2004 betrug 32,605 Milliarden US-Dollar. Dies entsprach etwa 45 Prozent des BIP von ganz Peru. Das Wachstum gegenüber 2003 lag bei rund fünf Prozent. Das BIP pro Kopf betrug in Lima 3.525 US-Dollar, in ganz Peru waren es 2.625 US-Dollar.

Die Hauptstadt ist das größte Wirtschaftszentrum des Landes. Die Metropolregion Lima ist mit rund 7.000 Betrieben der dominierende Schwerpunkt der industriellen Entwicklung geworden. Dazu trägt die große Zahl und höhere Qualität von Arbeitskräften, die Bedeutung des Absatzmarktes, die günstige Infrastruktur und insbesondere die Verkehrserschließung bei. Die bedeutendsten Wirtschaftszweige sind die Textil- und Bekleidungsindustrie, sowie Nahrungs- und Genussmittel verarbeitende Industrien. Außerdem werden Chemikalien, Fahrzeuge, Fisch- und Erdölprodukte sowie Lederwaren hergestellt.

Der größte Teil der ausländischen Betriebe in Peru hat sich in Lima angesiedelt, in denen sie teilweise ein Monopol besitzen. Das hat zu einer starken Konzentration der Industrie, insbesondere des Managements sowie der Forschungs- und Vertriebsabteilungen in Lima geführt. Auch die regionalen Verflechtungen der Industrie werden überwiegend von der Hauptstadt aus bestimmt, so dass die Metropolregion ein ausgeprägtes Zentrum-Peripherie-Verhältnis aufweist.

Probleme bereiten die hohe Luftverschmutzung durch den Schadstoffausstoß der Industrie und die Abgase der Kraftfahrzeuge (hohe Ozon- und Kohlenmonoxidwerte) sowie der Verkehrslärm. In der Industrie, die sich im Ballungsgebiet von Lima konzentriert, bestehen nur unzureichende Entsorgungs- und Reinigungskapazitäten für Abwasser, Abgas und Abfälle. Vor allem die Menschen in den Slumsiedlungen sind durch Infektionserkrankungen wie Cholera, Diarrhöe und Typhus gefährdet, die durch unzureichende hygienische Bedingungen verbreitet werden. Hinzu kommen Atemwegs- und Hauterkrankungen aufgrund der giftigen Emissionen der zahlreichen Industriebetriebe und des Autoverkehrs.

Verkehr

Ein Zug der Limaer U-Bahn in der Nähe der Station Villa El Salvador

Die größte Stadt des Landes ist der wichtigste Verkehrsknotenpunkt Perus mit einem internationalen Flughafen und Anbindung an die Panamericana.

Die erste Eisenbahnlinie in Südamerika wurde am 17. Mai 1851 zwischen Lima und dem 13 Kilometer entfernten Callao in Betrieb genommen. Der internationale Flughafen von Lima heißt Aeropuerto Internacional Jorge Chávez. Die deutsche Fraport AG ist zur Zeit am Ausbau des Flughafens beteiligt. Dabei werden ein neues Dienstleistungs- und Einkaufszentrum, eine zweite Start- und Landebahn sowie ein neues Terminal errichtet.

Der Öffentliche Personennahverkehr in Lima wird überwiegend durch dieselgetriebene Omnibusse bewältigt. Der erste zehn Kilometer lange Streckenabschnitt der U-Bahn Lima wurde am 18. Januar 2003 eröffnet. Ein weiterer Ausbau des Netzes ist geplant. Gleichzeitig soll ein System neuer Express-Buslinien als Zubringer zur U-Bahn eingerichtet werden.

Am 24. März 1878 fuhr die erste Pferdestraßenbahn und am 17. Februar 1904 die erste elektrische Straßenbahn in Lima. Der Betrieb wurde am 18. September 1965 eingestellt. Trolleybusse verkehrten zwischen 1928 und 1931 in der Stadt.

Medien

Platz in Lima

Zu den wichtigsten Tageszeitungen in Lima gehören die linksoppositionelle La República, die konservative Zeitung El Comercio, die als regierungsfreundlich geltende Tageszeitung Expreso sowie die Zeitschrift Caretas. Weitere Zeitungen in der Hauptstadt sind Diario Correo, El Bocón, El Peruano, Informalisimo, Ojo und Gestión.

Bedeutende Radiostationen sind Radio Alpamayo, Radio América, Radio Nacional und RPP Noticias 2, die alle ein breites Angebot an Informationen und Musik ausstrahlen. Weitere Rundfunkstationen sind die beiden katholischen Sender Frecuencia Primera und La Luz, die Sportsender Radio Ovación und RPP Noticias 1 sowie die beiden Musiksender CPN und Panamericana Radio.

Die wichtigsten landesweit ausgestrahlten Fernsehstationen sind América Televisión, Cable Mágico, Frecuencia Latina, Panamericana und Red Global. Die Sender bieten einen Mix aus Information, Unterhaltung, Sport und Spielfilmen. Kabel- und Satellitenfernsehen ist noch nicht sehr verbreitet und wird fast ausschließlich von Menschen der oberen Einkommensschichten genutzt.

Bildung

Von den 13 Hochschulen in Lima sind die am 12. Mai 1551 eröffnete Universität San Marcos (Universidad Nacional Mayor de San Marcos) - die älteste Südamerikas - die 1896 errichtete Universität für Ingenieurwesen (Universidad Nacional de Ingeniería) und die agrarwissenschaftliche Universität (Universidad Nacional Agraria La Molina) von 1902 die bekanntesten. Die 1917 eröffnete Katholische Universität (Pontificia Universidad Católica del Perú) ist die älteste private Universität des Landes.

Persönlichkeiten

Söhne und Töchter der Stadt

  • José Bernardo Alcedo, * 1788 in Lima; † 28. Dezember 1878 in Lima, Komponist (u.a. der peruanischen Nationalhymne)
  • Martin de Porres, * 9. Dezember 1569 in Lima; † 3. November 1639 in Lima, Heiliger, Dominikaner
  • Rosa von Lima, * 20. April 1586 in Lima; † 24. August 1617 in Lima. Bürgerlicher Name: Isabel de Flores. Erste Heilige Südamerikas.

Literatur

  • Peter Faecke: Lima, die Schöne, Lima, die Schreckliche, Edition Köln 2005, ISBN 3936791163
  • Gustavo Gutierrez (Vorwort), Franz Marcus: Kirche und Gewalt in Peru : Befreiende Pastoral am Beispiel eines Elendsviertels in Lima, LIT Verlag Dr. Wilhelm Hopf 1998, ISBN 3825839583
  • Eberhard Kross: Die Barriadas von Lima : Stadtentwicklungsprozesse in einer lateinamerikanischen Metropole, Ruhr-Universität Bochum 1992, ISBN 393112844X
  • Stefan Roggenbuck: Strassenkinder in Lateinamerika. Sozialwissenschaftliche Vergleichsstudie: Bogotá (Kolumbien), São Paulo (Brasilien) und Lima (Peru), Verlag Peter Lang 1993, ISBN 3631458940
  • Gerhard Stapelfeldt: Verelendung und Urbanisierung in der Dritten Welt : Der Fall Lima /Peru, Verlag für Entwicklungspolitik Saarbrücken GmbH 1990, ISBN 3881564772

Weblinks

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