Benutzer:Anonymus Nr.: 217.184.25.67/Die Nachtwachen des Bonaventura

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Universalpoesie


Eine Parodie der Theorie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In seinem Roman Die Nachtwachen des Bonaventura von 1804 parodierte Ernst August Friedrich Klingemann Friedrich Schlegels Athenäumsfragment 116. Klingemann, der in Jena die Vorlesungen von Fichte und August Wilhelm Schlegel gehört hatte, war mit Clemens Brentano befreundet, dessen Roman Godwi als exemplarische Umsetzung der Theorie der Universalpoesie gelten kann. Man kann davon ausgehen, dass sie ihm daher gut bekannt war, als er sich an die Arbeit zu den Nachtwachen machte. Abgesehen davon, dass sich der gesamte Roman als vorbildliche Umsetzung des Konzeptes lesen lässt, finden sich im[1] achten Kapitel – der "Achten Nachtwache" – die Elemente, die zum Konzept der Universalpoesie dazugehören zu einer grotesken Parodie zusammengefügt:
In diesem Kapitel stellt der Erzähler einen Schriftsteller vor. Wir finden in ihm einen zerrissenen Menschen, der versucht, ein Leben für die Kunst zu führen, jedoch darunter leidet, dass er mit seiner Kunst kein Geld verdienen kann. Absolut verarmt kann er sich dennoch nicht entschließen, einen 'profanen' Beruf zu ergreifen. Dieser Stadtpoet durchlebt den inneren Konflikt einer typisch romantischen Romanfigur: Mit genau diesem Problem, sich zwischen Idealismus und Realismus entscheiden zu müssen, hatten sich bereits Goethes Wilhelm Meister – den Friedrich Schlegel 'romantisch' las (s.o.) – und auch Novalis' Heinrich von Ofterdingen – die von Friedrich Schlegel selbst autorisierte Fassung der am besten gelungenen Umsetzung der Universalpoesie – herumschlagen müssen.

  1. Vgl. Nicola Kaminski: Kreuzgänge. Romanexperimente der Romantik.


http://gutenberg.spiegel.de/?id=5&xid=1480&kapitel=9&cHash=81a7a6886enachtw08#gb_found


http://www.nzz.ch/2005/05/21/li/articleCM35P.html?printview=true