Benutzer:Alliyann/Boulevard Kreuzlingen
Die Hauptstraße (oder auch der Boulevard Kreuzlingen) ist eine Begegnungszone nahe Konstanz.[1] Der Boulevard liegt zentral in Kreuzlingen und führt durch die Hauptstraße 64–68 von Kreuzlingen. Der Boulevard ist die bedeutendste Geschäftsstraße und Flaniermeile der Stadt.
Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Die Hauptstraße war seit je die bedeutendste Straße der Stadt. Sie verläuft auf einem abgeflachtem Moränenkamm, der einst von einem Rheingletscher geformt wurde und war bis gegen Ende des 18. Jahrhunderts ein schmaler Fuß- und Karrenweg. Im darauffolgenden 19. Jahrhundert wurden Klostergrundstücke entlang der Hauptstraße verkauft und zur Überbauung freigegeben. Es wurde jedoch stets auf größere Abstände zwischen den Neubauten geachtet, damit es Platz für Vorgärten gab, die den bis heute gebräuchlichen Namen «Gartenstadt» ausmachten.
Später Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich die kleine Hauptstraße zu einer lebhaften Geschäftsstraße. Die ersten Motorfahrzeuge fingen an, den Weg auf dem festgefahrenen Naturbelag zu befahren.
Viele große Projekte rund um die Hauptstraße waren schon vor 150 Jahren relevant. Der Männerverein Egelshofen setzte sich für den Bau eines Trottoirs ein, der schließlich auch zusammen mit einer Straßen Korrektur 1872 realisiert wurde. Des Weiteren war auch der Bau eines Trams geplant, dieses Projekt wurde allerdings aufgrund von Widerstand aus Konstanz und des Ausbruchs des 1. Weltkrieges nie realisiert. Im Jahr 1956 entwickelte sich die Hauptstraße dann zu jener Straße, die heute auch als Boulevard bekannt ist und sich zu einem Begegnungsort entwickeln sollte. Dabei kam es jedoch zu mehreren politischen Auseinandersetzungen. Im Jahr 2001 wurde ein Versuch zur Modernisierung der Hauptstraße unternommen. Für 3.9 Millionen Franken hätte ein verkehrsberuhigtes, «pulsierendes Zentrum» entstehen sollen. Die Neugestaltung kam zwar zur Abstimmung, wurde jedoch mit eindeutigem Ergebnis abgelehnt.
Im Jahr 2009 wurde das Modernisierungsprojekt dann aber schließlich doch mit 60 Prozent Ja-Stimmen angenommen. Zusammen mit dem 2009 fertiggestellten Stadtbahnhof bildete der Boulevard bis heute ein entscheidendes Glied in der Neukonzeption der Stadt.[2]
Politische Diskussion[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
Der Boulevard Kreuzlingen war ein stark umstrittenes Thema in der Vergangenheit, weshalb es immer wieder zu politischen Initiativen kam. Ende Mai 2011 eröffnete die Stadt Kreuzlingen eine 500 Meter lange Begegnungszone mit einem Tempolimit von 20 km/h für alle mit Räder besetzten Fahrzeuge. Durch die Umgestaltung der Hauptstraße zum Boulevard erhofften sich die Verkehrsplaner eine deutliche Abnahme des Autoverkehrs.[1] Im Jahr 2013 kam die Initiative «autofreier Boulevard» zustande. Unter anderem kam es auch zu einer Signalisationsänderung im Januar 2015, diese wurde sogar bis vors Bundesgericht bekämpft.Testweise wurde am 12. Februar 2018 eine Verkehrsberuhigung eingeführt, die prüfen sollte, wie sich ein Fahrverbot auf den Verkehr auswirkt. Der Testbetrieb sollte exakt zwölf Monate dauern. «Die Stadt Kreuzlingen geht kein Risiko ein», sagt Stadtpräsident Thomas Niederberger. Nach wenigen Monaten wurde der Testbetrieb, am 16. Oktober, jedoch wieder abgebrochen, aufgrund der starken Kritik des Gewerbes und der Anwohner.[3]
Um den Boulevard weiterzuentwickeln und dessen Attraktivität fortan zu steigern, sollen zukünftig durch ein neues Projektteam, rund um die anerkannten Verkehrsplaner der Metron AG, gestalterische Lösungen zur Steuerung des Verkehrsflusses ausgearbeitet werden.[4]
Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]
- ↑ a b in Blick in die Schweiz: Kreuzlinger Boulevard: Alles zurück auf Anfang. In: seemoz - Online Magazin am Bodensee. Abgerufen am 16. März 2022 (deutsch).
- ↑ Brigitta Hochuli: Vom Mönchspfad zum Boulevard. Abgerufen am 16. März 2022.
- ↑ Boulevard Kreuzlingen - Wieder freie Fahrt auf der Einkaufsmeile. 8. Oktober 2019, abgerufen am 16. März 2022.
- ↑ Verkehrschaos befürchtet. 5. Februar 2018, abgerufen am 16. März 2022 (deutsch).
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