Benutzer:Catfisheye/notater

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen

@Gestumblindi: Ich bin am Lesen. Sønderholm hat es geschafft, das Privatleben Laxness im biografischen Teil komplett auszulassen, nicht mal die Heirat ist erwähnt. :D

@Catfisheye: Viele Dank! Mittlerweile habe ich das Buch von Sønderholm auch hier; du kannst bestimmt besser Dänisch als ich und ich bin froh, wenn du dich um Ergänzungen auf der Basis von Sønderholm kümmern kannst - aber immerhin können wir uns so über das Buch austauschen :-). Ich finde Sønderholms Darstellung auf den ersten Blick auch etwas... sønderbar ;-) Er hat es offenbar auch geschafft, sein Kapitel über Frie mænd zu schreiben, ohne Hamsun ein einziges Mal zu erwähnen - das erstaunt doch, da das Buch von anderen Autoren und insbesondere auch von Laxness selbst ja so klar als eigentlicher Anti-Hamsun dargestellt wird. Laut Register wird Hamsun im ganzen Sønderholm-Buch ein einziges Mal erwähnt, im Zusammenhang mit Laxness' Alþýðubókin. Auch an der Bibliographie von Sønderholm habe ich gewisse Zweifel: Schenkt man ihr Glauben, ist der zweite Teil von Sjálfstætt fólk 1935 auch in Island unter dem Titel Ásta Sóllilja erschienen, das glaube ich aber nicht. In der grossen Biographie von Halldór Guðmundsson ist zumindest der Umschlag von Bd. 2 von Sjálfstætt fólk abgebildet, und da steht nur Sjálfstætt fólk - II drauf. Im Katalog der Isländischen Nationalbibliothek (gegnir.is) gibt es ebenfalls keinen Hinweis darauf, dass Bd. 2 unter einem anderen Titel erschienen wäre, und hier haben wir ihn im GVK, ebenfalls einfach als Sjálfstætt fólk, Teil 2. Gestumblindi 16:45, 22. Feb. 2015 (CET)
Ich hatte aus Interesse die isländische Nationalbibliothek angeschrieben, die Dir recht geben. „Sjálfstætt fólk was published in two parts:

Sjálfstætt fólk I (1934) Sjálfstætt fólk II (1935) The second part was not called Ásta Sóllilja.“

Ich warte noch auf die Politiken-Rezension von 1935. Ich habe heute nochmal in der lokalen Bibliothek angefragt. Ansonsten hatte ich recht viel zu arbeiten die letzten Tage, weshalb meine Lektüre ins Stocken kam.

Betreffend Hamsun, ja, im Alþýðubókin rät laut Sønderholm Laxness Arbeitern davon ab Hamsuns Werke zu lesen und belegt Hamsun mit nicht grad schmeichelhaften Attributen.

Sønderholm meint nur Hallberg supplementieren zu wollen, der ja auch eine Laxness-Monographie geschrieben hatte. Diese liegt auch auf Englisch vor, Original dürfte Schwedisch sein, wie hilfreich sie ist, weiss ich jedoch nicht. Catfisheye (Diskussion) 17:23, 2. Mär. 2015 (CET)

Zur Entstehung des Romans[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

siehe Ung var jeg fordum, Kap. 20 und 26. in Syvmestrekrøniken (Original: Sjömeistarasagan, liegt vermutlich nicht auf Deutsch vor, aber auf Dänisch.)


Laxness war zuvor in den USA 1929, wo im September-Oktober der Vorläufer zu Sein eigener Herr entstand: Heiðin, der ebenfalls von einem Kleinbauern handelte. (Sønderholm, S. 38.) Danach besuchte er den armen Nordwesten Islands (Sønderholm, S. 43.) und 1932 zum ersten Mal die Sowjetunion (Sønderholm, S. 44.). Der Besuch in der SU machte Laxness laut Sønderholm zu einem glühenden Anhänger der Kollektivwirtschaft. (Sønderholm, S. 44.) Die Schafzucht der isländischen Bauern habe er fürderhin als Ausdruck einer hoffnungslosen Art und Weise Landwirtschaft zu betreiben angesehen. (Sønderholm, S. 44.) Selbst hatte Laxness jedoch kein kollektive Landwirtschaft in der Sowjetunion besucht. Seine Anschauungen basieren vor allem auf die von ihm gelesenen Schriften Lenins, Die Agrarfrage in Rußland sowie Über die Bauernfrage, und Stalins, Probleme des Leninismus sowie Die Ergebnisse des Fünfjahrplans. (Sønderholm, S.44 f.) Nach der Heimkehr arbeitete Laxness am Roman Sein eigener Herr, dessen erster Teil im Oktober 1934 erschien. Daraufhin unternahm Laxness eine Europareise, auf der den zweiten Teil fertig schrieb, der 1935 veröffentlicht wurde. (Sønderholm, S. 49.)

Einordnung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Verfassen des Romans fiel in Laxness’ kommunistische Periode (Sønderholm, S. 31.), die unmittelbar auf dessen katholische gefolgt war.

Wie in Salka Valka, das ihm den Durchbruch bescherte, geht es in Sein eigener Herr, um den Hang des Menschen zu Illusionen, die ihn daran hindern sein Dasein zu verstehen und somit auch am Glücklichsein. (Sønderholm, S. 44.) Seine frischerworbene sozialistische Sichtweise kommt gemäss Sønderholm im Roman in seiner Kritik an der Lebensführung der Bauern Islands zum Ausdruck, insbesondere am selbstzerstörenden Kampf der Kleinbauern zur Erhaltung ihrer Selbständigkeit, selbst wenn diese das Leben von Frau und Kindern kostet. (Sønderholm, S. 50.)

Sonstiges[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Laut Sønderholm engagierte sich Laxness erst ab 1939 für die Selbständigheit Islands.

Jørgen Bukdahls Rezension[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Am 15. Oktober 1935 rezensierte Jørgen Bukdahl in Politiken den soeben auf Dänisch erschienenen 1. Band von Sein eigener Herr. Bukdahl, der sich sehr begeistert von Salka Valka war, zeigt auf, dass hier nun zumindest ein Motiv wieder aufgegriffen wird und zwar wie Individualismus zu Konservativismus führt. Mit "eingehender Schärfe" habe Laxness Bjarturs [In der Rezension wird Bjartur durchgehend Bjarni genannt.] Unbeugsamkeit geschildert. Mit "keuscher Vorsicht" hingegen beschriebe er Asta Solliljas sexuelles Erwachen. Hier stünde Laxness um nichts hinter Hans E. Kinck, Knud Hjortø und Per Hallström zurück und man habe aufgrund der Lebendigkeit und der Individualität der Beschreibungen den Eindruck, man würde zum ersten Mal darüber etwas erfahren. Besonders lobt Bukdahl die Kapitel, die das Verhältnis zwischen der Kuh und den Frauen des Buches beschreiben. Hier habe Laxness Psychologie mit Mythologie verbunden. Insgesamt würden die breiten Flügel der Dichtung das Buch tragen, doch verliere es, wenn Laxness' persönliche Meinungen zum Vorschein kämen, insbesondere seine Ablehnunge bestimmter Menschentypen und kulturellen Richtungen. Die Darstellung der Dichterin von Utiraudsmyri sei so deutlich ironisch, dass man sie schon fast Satire nennen kann, letztlich zeuge sich jedoch nur von geringer Psychologie. Bukdahl sieht zudem in "Sein Eigener Herr" deutliche, nahezu peinliche Parallelen zu Knut Hamsuns "Markens Grøde", sowohl im Stoff als auch im Stil. Auffällig seien zum Beispiel die Bemerkungen, die sich direkt an den Leser richten und die bereits bei Hamsun nicht immer passend waren. Diese Art von künstlerisch berechnenden Tricks solle sich Laxness abgewöhnen, um zu seinem eigenen Stil zu finden.