Diskussion:Paracelsus (Kolbenheyer)

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Gestrichen[Quelltext bearbeiten]

Folgende Abschnitte in dieser Form nicht verwendbar.--Schoener alltag (Diskussion) 23:57, 27. Jan. 2017 (CET)Beantworten

a) Stil

Kolbenheyers Sprache ist besonders im ersten Teil wuchtig. Freilich muss der Satzsinn in den Dialogen aus dem spätmittelalterlichen Schweizerdeutsch erraten werden. Erzählt wird nicht so sehr über den kleinen Theophrast, sondern vielmehr über seine Familie. Ein typisches Beispiel dafür ist die ausufernde Schilderung der Auseinandersetzungen bei Maienfeld mit dem Haudegen Hans Ochsner als furchtbare Speerspitze der Schweizer gegen die Tiroler. Kriegsgräuel und schreckliche Kriegsfolgen werden nicht verschwiegen. Nur in einem einzigen kurzen Satz verlässt der Erzähler unmotiviert seinen sonst durchgehaltenen Imperfekt.[1]

Im zweiten Teil dann verdichtet sich das Sprachgewirr in den Dialogen. In Theophrasts Studentenbude in Ferrara wird neben Schweizerdeutsch das Augsburgische und das Schlesische gesprochen. In der Hochsprache auftretende Akademiker fallen vereinzelt angenehm aus dem Rahmen.

Besonders im dritten Teil ist das sprachliche Chaos unübersehbar. Sprecher aus allen möglichen deutschsprachigen Ländern kommen in ihrem mundartlich verbrämten Frühneuhochdeutsch zu Wort. Sogar der Erzähler stimmt zuletzt während seines auktorialen Kommentars in jenen spätmittelalterlichen Ton ein.[2]

b) Historie

Die heute gängigen Namen historischer Persönlichkeiten können mitunter aus dem Roman-Kontext und seinen zeitlichen Zusammenhängen eruiert werden.

c) Ungereimtes

d) Wörter

  • Der Puls geht stät [schweizerisch: stet].[9]
  • Land und See zittern von einem Erdbidem [Erdbeben].[10]
  • rünstige Augen[11], rünstiger Sack[12], rünstige Kernsäcke[13]
  • luckichtes [lückenhaftes] Gebiss[14]
  • Kunschaft für Kundschaft[15]
  • Klexe als Plural von Klecks[16], das Siegel darauf geklext[17]
  • etwelche für einige[18]
  • Ein Frierender erwarmt allmählich.[19]
  • Die klemme Stimme[20] füllt die Kirche.
  • angewiedert sein[21]

e) Deutschtümelei

Zwar wird an keiner Stelle der Trilogie Theophrast auf einen Sockel gehoben, aber Deutschland werden im Text mitunter kleine Denkmäler gesetzt. Kolbenheyer schreibt 1922 über „das ergreifende Bekenntnis … zum deutscheigenen Wesen“.[22] In seiner Antrittsvorlesung als Professor der Medizin in Basel stellt Paracelsus einen Niedergang der medizinischen Wissenschaft in allen Ländern fest - mit einer Ausnahme: „Germania“ allein sei „lebendig und über der Alten Art“. Die Deutschen ständen mit beiden Füßen in der neuen Zeit, ständen in deutscher „Art und Wesen“.[23]

  1. Zitiert nach: Paracelsus. Roman-Trilogie. Orion-Heimreiter-Verlag, Heusenstamm 1979 (im Folgenden Quelle genannt), S. 227, 5. Z.v.o.
  2. Quelle S. 766, 5. Z.v.u.: Er hat das Gewissen ufgerottlet.
  3. Quelle S. 300
  4. Quelle S. 415
  5. Quelle S. 416, 7. Z.v.o.
  6. Quelle S. 417, 1. Z.v.o.
  7. Quelle S. 129
  8. Quelle S. 449, 21. Z.v.o.
  9. Quelle S. 437, 6. Z.v.u.
  10. Quelle S. 444, 2. Z.v.u.
  11. Quelle S. 473
  12. Quelle S. 667, 2. Z.v.u.
  13. Quelle S. 793, 22. Z.v.o.
  14. Quelle S. 473
  15. Quelle S. 492
  16. Quelle S. 521
  17. Quelle S. 690, 2. Z.v.u.
  18. Quelle S. 572
  19. Quelle S. 576
  20. Quelle S. 676
  21. Quelle S. 713, 5. Z.v.u.
  22. Quelle S. 532, 17. Z.v.o.
  23. Quelle S. 554 oben