Benutzer:Steiger4/zünder

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Munitionstechnische Sicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

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Munitionstechnische Sicherheit ist die Sachlage, bei der an einem gegebenen Ort unter üblichen Betriebsbedingungen und Anwendung sicherheitstechnischer Maßnahmen beim Umgang mit Munition Schäden durch ungewollte munitionsspezifische Wirkung auszuschließen oder vertretbar gering sind.

Das Sicherungssystem ist die Gesamtheit der in einer Munition enthaltenen Sicherungsvorrichtungen. Sicherungsvorrichtungen sind die Funktionseinheit, die eine Munitionskomponente gegen ungewollte Auslösung sichert und zum gewünschten Zeitpunkt entsichert.

Konstruktionssicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Konstruktionssicherheit der Munition ist der durch konstruktive Maßnahmen erreichte Zustand der Munition, der die Wahrscheinlichkeit eines unvorhergesehenen Ereignisses mit Munition bei festgelegten Umgangsbedingungen unter einen Grenzwert legt.

Detonatorsicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Detonatorsicherheit ist ein Zündermerkmal, das sicherstellt, dass bei ungewollter Auslösung des Detonators ein nachfolgendes Zündkettenelement bzw. die Wirkladung nicht ausgelöst werden kann. (MunTech) Detonatorsicherheit wird erreicht durch konstruktiv vorgesehene Zündkettenunterbrechung, wie z. B.

  • Ausschwenken des Detonatorträgers mit Detonator aus der Funktionslinie oder
  • Sperren des Zündkanals hinter dem Detonator (Sperrschieber).

Flugstreckensicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Flugstreckensicherheit ist die konstruktionsbedingte Sicherheit von Granaten, Geschossen, Bomben, Raketen, Lenkflugkörpern und ähnlich eingesetzter Munition sowie von Submunition gegen Auslösung ihrer Wirkladung zwischen dem Abgangspunkt und einem bestimmten Flugstreckenpunkt. Die Flugstreckensicherheit umfasst

  • Vorrohrsicherheit (bei rohrwaffengebundener Munition),
  • Vorfeldsicherheit (bei Raketen und Lenkflugkörpern),
  • Fallstreckensicherheit (bei Bomben).

Handhabungssicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Handhabungssicherheit von Munition ist die Sicherheit der Munition gegen ungewollte Wirkung ihrer „gefährlichen Stoffe“ bei ordnungsgemäßer Handhabung unter Berücksichtigung der handhabungsbedingten Einwirkungen. Der Begriff Handhabungssicherheit umfasst auch die Sicherheit gegen ungewollte Wirkung durch Verwechseln der Einbau- oder Drehrichtung während der Handhabung.

Transportsicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Transportsicherheit von Munition ist die Sicherheit der Munition gegen ungewollte Wirkung ihrer gefährlichen Stoffe bei ordnungsgemäßem Transport und Umschlag unter Berücksichtigung der transportbedingten Beanspruchungen und Einflüsse.

Nutzungssicherheit[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nutzungssicherheit von Munition ist der durch sicherheitstechnische Maßnahmen erreichte Zustand, bei dem die Wahrscheinlichkeit eines unvorhergesehenen Ereignisses mit Munition bei bestimmungsgemäßer Nutzung der Munition unter einem Grenzwert liegt.

  1. "Zentrale Dienstvorschrift der Bundeswehr - ZDv 30/41 "Begriffe der Logistik und Rüstung" Stand 04/2013

Militärisch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Für die unterschiedlichen Anforderungen wurden die verschiedensten Zünder entwickelt.
Grundsätzliche Forderung an alle Zünder sind Betriebssicherheit und Funktionssicherheit. Aufgrund unterschiedlicher Anforderungen an die Funktion wurden unterschiedliche Zünder entwickelt. Erster Anwender war die Artillerie, es wurden Aufschlagzünder verwendet. Hierbei zeigte sich das die Zünder sehr unterschiedlich wirken konnten. Wurde in einen Wald geschossen, so krepierten die Granaten in Baumwipfelhöhe und überschütteten den Gegner mit einem Splitterhagel. Auf freiem Feld streuten die Splitter in einem viel kleineren Umkreis, dafür wurden aber Steine und Dreck auf den Gegner geschleudert, der aber, wenn er sich in einem Graben oder Deckungsloch befand relativ Sicherheit war. Im Wald nutzt der Schützenraben weniger, da die Splitter von oben kommen. War der Boden sehr hart, oder wurde auf Fels oder Beton geschossen konnte es passieren das die Granate einfach zerplatzte ohne zu explodieren. Den ersten Effekt machte man sich mit Schrapnellgranaten zu nutzen, hierfür verwendete man Zeitzünder. Die Schrappnelgranate ist im Prinzip ein Behälter für überdimenisonierte Schrotkugeln, mit der Entwicklung der brisanten Sprengstoffe wurde die Sprenggranate entwickelt. Die Sprenggranate war auch gegen Befestigungsanlagen einsetzbar. Hier war aber nicht mehr ein Explodieren über dem Ziel gewünscht sondern ein Eindringen in das Zielen, der Verzögerungszünder wurde entwickelt. Da der Zünder an der Granatenspitze beim Auftreffen auf eine Panzerung zerstört wird, bevor der Panzer durchschlagen ist wurden die Bodenzünder oder besonders harte [[Betonbrechzünder[bunkerbrechende Zünder]] entwickelt. Diese Entwicklung war im WKI weitgehend abgeschlossen. Die Luftabwehr vom Boden aus ist ein spezialgebiet der Artillerie. Im WKII wurden hochfliegende Flugzeuge mit Sprenggranaten bekämpft. Aufgrund der Flugzeit des Geschosse, der Bewegung der Flugzeuge und den Ungenauigkeiten der Meßtechnik wurde mit mehreren Geschützen in Richtung Ziel geschossen, die Granaten expldierten nach den vorberechneten Zeitablauf und man hoffte Splitter oder Druckwelle beschädigen oder zerstören das Flugzeug. Da man feststelle, daß Flugzeuge gelegentlich direkt getroffen wurden aber nicht zerstört wurden, da der Zeitzünder noch nicht abgelaufen war und die Granate einfach durch das Ziel hindurchflog entwickelte man den Doppelzünder. Doppelzünder wirken als Zeitzünder und als hochemfindliche Aufschlagzünder Eine weitere Entwicklung war der elektronische Annäherungszünder, der bei Erreichen einer vorbestimmten Distanz zum Ziel zündet.

Flugabwehrsysteme: Aufschlagzerlegerzünder zünden nach einer bestimmten (maximal zulässigen) Zeit, um Verluste und Schäden am Boden (Friendly Fire) zu vermeiden.[1] Da beim Bekämpfen von Flugziele ein Direkt-Treffer eher selten ist, nutzen aktive elektronische Annäherungszünder den Doppler-Effekt ihres elektromagnetischen (Radar-)Signals zur Bestimmung der Vorbeiflug-Situation. Dies setzt jedoch eine gewisse Größe des Flugkörpers voraus. Kleinere Flugkörper verwenden unter anderem Laserentfernungsmesssysteme, also "kleine Lichtschranken" (z. B.: Mistral), oder einfach ein passives Infrarotsignal (Stinger). Das ermöglicht einen Vergleich mit dem programmierten Ziel und verhindert, dass die Detonation durch Vögel ausgelöst wird. Zusätzlich kann vor dem Abschuss eine Mindestflugzeit aufgrund der Differenzgeschwindigkeit errechnet werden. Nach einer Maximalflugzeit (lt. Hersteller) zerlegen sich Flugabwehrgeschosse jeder Art meist selbst.

  1. Rheinmatal Waffentechnisches Taschenbuch S. 559, 5. Auflage 1980,