Benutzer:Eckhard Wolff/Emil Wolff-Entwurf

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Wilhelm August Emil Wolff (* 15. März 1895 in Berne; † 5. Oktober 1971 in Delmenhorst) war ein deutscher Maler.

Leben und Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Emil Wolff wurde am 15. März 1895 in Berne als ältestes von fünf Geschwistern geboren. In Oldenburg verbrachte er seine ersten Lebensjahre. Sein Vater war Drucker, Schriftsetzer und Gründer einer Zeitung in Wyk auf Föhr. Seine Mutter war Hutmacherin in Oldenburg. Sein Vater verstarb 1906, was ihm sehr früh viel familiäre Verantwortung auferlegte und seine künstlerische Ausbildung erschwerte.

1912-14 arbeitete er als Technischer Zeichner an der Landwirtschaftskammer Oldenburg. Hier entstanden seine Wurzeln des Zeichnens, später freien Zeichnens und Malens. Vor Kriegsbeginn begann er 1914 die Ausbildung zum Volksschullehrer. 1915 wurde er Soldat, dann Leutnant, 1917 mit dem Eisernen Kreuz ausgezeichnet und 1918 schwer verwundet. Währen des 1. Weltkrieges entstanden aus den Schützengräben (u.a. Verdun) heraus viele kleine Bunt- und Bleistiftzeichnungen. Die Grausamkeit des Krieges quälte ihn sehr, was sich u.a. in den vielen kleinen Zeichnungen ausdrückte. (Leider ist kaum was erhalten.) Trotz aller Kriegsbelastungen konnte er die Lehrerprüfung 1919 abschließen und wurde im Oldenburgischen Schuldienst eingestellt; später auch als Hauptschullehrer an Schulen in Lemwerder, Rüstringen und Delmenhorst. Regelmässig nahm er zwischen 1919 und 1922 an Abendklassen der Kunstgewerbeschule Bremen teil. Auch förderte er sich durch häufige Aufenthalte in der Künstlerkolonie Worpswede. Mit dem „Alten Worpswede“ und dem Hause Vogeler war er sehr vertraut. Seine Bekanntschaft zu Martha Vogeler wurde verstärkt durch seine Schwester Hanna Wolff, die als Weberin und Kunstgewerblerin bei Heinrich Vogeler arbeitete.

Von 1922 bis Ende 1924 studierte er in Berlin an der Staatlichen Kunstschule der Friedrich Wilhelms Universität die Fächer Kunst, Kunstgeschichte und Psychologie, was er mit den Zertifikat für Höhere Schulen (später Gymnasium) abschloss. In Berlin lerne er auch seine lebenslange Malerfreundin Traute Mücke (Rinteln) kennen. Als junger Maler, den Norddeutschen Menschen und Landschaften verbunden, ging er oft nach Holland, seinem „Italien des Nordens“, fand dort viele Künstlerpersönlichkeiten als Vorbild. 1926 hatte er in Amsterdam ein kleines Atelier, um insbesondere vom dortigen Maler Jan Sluijters zu lernen.

Am 1.10.1925 wurde er zum Beamten auf Lebenszeit ernannt. In den 30er Jahren erwarb er noch die Fakultas in Biologie und Erdkunde. Als Kunsterzieher mit Lehrtätigkeiten auch in diesen Fächern wirkte er mit Unterbrechungen an verschiedenen Schulen, Gymnasien und Ausbildungsstätten bis 1969.

Die Worpsweder Zeit hat ihn sehr geprägt, was sich im Stil seiner Bilder ausdrückte. Von dort angeregt entstand 1927 ein von ihm entworfenen Atelierhaus in Hasbergen-Neuendeel an „Finkens Brake“; ein wunderschönes Reetdachhaus im niedersächsischen Stil mit kunstvollem Klinkermauerwerk und Pferdeköpfen im Giebel. Der grosse Atelierraum mit grossem Fenster bis ins Dach war an einigen Wänden mit aufwändigen Fresken im Bauhausstil bemalt. Hier gestaltete er seine Lebensideen als Künstler.

Am Deutschen Realgymnasium in Den Haag hatte er eine Stelle als Kunsterzieher. Viele Studienreisen in dieser Zeit führten ihn nach England, Holland, Frankreich, Italien u.a.m.. Sein freies Künstlerschaffen lebte er vor dem 2. Weltkrieg mehrheitlich nur in den Sommermonaten im Atelierhaus und präsentierte dort vielbeachtete Ausstellungen seiner Werke, die er auch in Bamberg, Bremen, Delmenhorst und Oldenburg ausstellte. (Siehe auch Pressebericht 1934, von Georg von Lindern)

Es waren Porträts lokal bekannter Persönlichkeiten, Radierungen, Linolschnitte und Landschaften Norddeutschlands sowie Bilder verschiedener Reisen nach Holland, England, Italien u.a.m.. Ein sehr grosses Oelgemälte, die Magdalenenfigur „Noli me Tangere“, wie auch die meisten anderen Bilder wurden im Krieg oder direkt danach zerstört. Ebenso hatte auch sein Atelierhaus sehr schwere Schäden erlitten.

Für seine Schwestern, Gertrud, Martha und Hanna war das Atelierhaus Neuendeel in den 30iger Jahren zeitweise auch Mittelpunkt ihrer kunstgewerblichen Tätigkeiten. Auch andere Künstler*innen trafen sich dort zum lebendigen Austausch.

Aus der Zeit zwischen den Kriegen ist ein biografischer Bericht von Georg von Lindern erhalten (18.10.34, Ort vermutlich Delmenhorst). Dieser Bericht beschreibt sein Wirken, seinen Stil, seine Reputation und Pressestimmen dieser Zeit. (siehe Anlage)

Emil Wolff heiratete 1936 die Oldenburgerin Ilse Bohlmann (geb.1909).

Im 2. Weltkrieg wurde Emil Wolff nochmals schwer verwundet, kehrte Ende 1945 nach sehr leidvoller Gefangenschaft in Bad Kreuznach, lebensbedrohlich ausgehungert zu seiner Familie nach Oldenburg zurück. Mehrfach musste er seine Kriegsverletzungen in Sanatorien behandeln lassen.

1950 zog die sechsköpfige Familie von Oldenburg nach Neuendeel in sein Atelierhaus. Emil Wolff bekam eine neue Verbeamtung als Lehrer und bald darauf als Studienrat für Kunsterziehung und Kunstgeschichte am Gymnasium Willmsstrasse in Delmenhorst. Zum engagiert künstlerischen Austausch traf er sich in Neuendeel oft mit anderen lokalen Künstlern wie: Josef Pollak, Willy Oltmanns, Heinz Lodewyks, Walter Behm und Traute Mücke (Rinteln) u.a.m..

In Neuendeel, 1950 bis 1971, entstand die grosse Mehrheit seiner noch zugänglichen Bilder, von denen, soweit nicht verkauft, noch viele im Besitz seiner Kinder sind. Es sind sehr ausdrucksvolle Norddeutsche Landschaftsbilder, Moor, Marsch, Geest, Küste und Wattenmeer entstanden, in denen Licht, Wolken und Wasser die Stimmungen lebendig verstärken (Oel, Aquarell, Tempera). Gern arbeitete er im Hasbruch (Urwald), er mochte sehr die knorrigen Eichen und Buchen (Oel, Aquarell, Radierung, Zeichnungen). Emil Wolff hat meist vor Ort gearbeitet und ist soweit möglich mit Bahn, Fahrrad und mobilen Malkästen zu seinen Motiven gefahren. Selbst Ölbilder wurden in der Landschaft begonnen und erst zu Hause beendet. Ab 1950 wurde der ursprünglich grosse Atelierraum durch die Familie leider enger. Ein von ihm bemalter Kachelofen zierte und wärmte das Haus.

Auch etliche Portraits namhafter Persönlichkeiten (Auftragsarbeiten, z.B. Bäckermeister Bohlmann (Oldenburg), Heinrich Weyhausen/Atlaswerke-Delmenhorst) entstanden in dieser Zeit. Immer war er bemüht die innere Würde und Seele der Person einzufangen. Viele Bilder, meist Aquarelle, entstanden auf den Reisen, quer durch Nord-, West- und Südeuropa. Emil Wolff war Mitglied im Bund Bildender Künstler und im Oldenburger Künstlerbund. Ausstellungen u.a. in Delmenhorst 1952, …., Oldenburg 1950, 1956, 1957, 1961, 1964, 1972. Auch im Haus Coburg, Delmenhorst, hatte er mehrere Ausstellungen, die meisten Daten sind verschollen.

Emil Wolff, als Kunstgeschichtler, äusserte sich vielfach sehr engagiert zu Entwicklungen der Darstellenden Kunst. Vielerorts in Norddeutschland hielt er Vorträge zur Kunst und Kunstgeschichte, so z.B. auch mit dem Thema „Selbstzertrümmerung der Darstellenden Kunst“ in der Moderne.

Mehrfach hat er sich zur Erhaltung des Oldenburger Stadtbildes und auch der Hasberger Landschaft eingesetzt. Viele seiner Bilder sind heute historische Dokumente der Zeit. In Hasbergen war er in den sechziger Jahren längere Zeit im Gemeinderat sehr engagiert.

Emil Wolff starb nach kurzer schwerer Krankheit am 5. Oktober 1971 in Delmenhorst und ist begraben in Oldenburg, im Familiengrab auf dem Gertrudenfriedhof.

Seine Frau Ilse verstarb am 16.9.87. Von den Kindern Detmar, Hartmut, Burghild (auch Künstlerin) und Eckhard leben nur noch die jüngeren Zwei bei Saarbrücken und Zürich.


Pressezitate: Georg von Lindern, 18.10.1934, Delmenhorster Kreisblatt: Seine „Ausstellungen fanden grosse Beachtung, und die Pressestimmen hoben alle „die ruhige Kraft und Sicherheit einer gefestigten Künstlerpersönlichkeit“ hervor, die so unmittelbar aus allen Arbeiten Emil Wolffs spricht.“

Werner Garbas, 27.2.2010, Delmenhorster Kreisblatt: „Indem er aus der Kunstgeschichte seine Einsichten über das Wesen der Malerei ableitete, bestärkte ihn dies in seiner Malweise, verwickelte ihn aber auch in heftige aktuellen Diskussionen…“

Werner Garbas, 27.2.2010, Delmenhorster Kreisblatt: „In seinen Ansprüchen an sein eigenes künstlerisches Wirken steckte er höchste Ziele: Er erstrebte eine sich vertiefende Meisterschaft in der Darstellung dessen, was ihm aus der Landschaft oder den Gesichtern der Menschen entgegentrat und ihn tief beeindruckte.“

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]



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