Benutzer:Zieglhar/Julius Schmidt

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Julius Karl Wilhelm Schmidt (* 25. Dezember 1866 in Moosbrunn;[1]14. März 1930 in Mannheim[2]) war ein deutscher evangelischer Pfarrer und Heimatforscher.

Familie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmidt war der Sohn des Julius Schmidt sen. und dessen Ehefrau Regine, geb. Dilo. Sein Vater war Hauptlehrer in Heidelberg. 1894 heiratete er in Heidelberg Elisabeth Julie Anna Schmidt mit der er sieben Kinder hatte:[3]

  • Gertrud Elise Clothilde (* 1895, Achern)
  • Hellmut Gotthold (* 1898, Gaiberg)
  • Hertha Elisabeth (* 1903, Gaiberg, † 1907, Kirchen)
  • Erich Julius (* 1906, Kirchen)
  • Hildegard Hertha (* 1907, Kirchen)
  • Ruth (* 1910, Kirchen)
  • Werner Karl Adolf (* 1914, Kirchen; † 1914, Kirchen)

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Schmidt studierte von 1889 bis 1891 an der Universität Heidelberg evangelische Theologie[4] und trat im Juni 1891 in den Dienst der evangelischen Landeskirche Baden [5]

Von 1895 bis 1897 wirkte er als Vikar in Achern und setzte sich beim Oberkirchenrat für den Bau einer eigenen evangelischen Kirche in Achern ein.[6] Danach wurde er Pfarrer in Gaiberg, wo er 1901 sein Buch Chronik von Gaiberg-Waldhilsbach vollendete.

Von 1904 bis zu seiner Versetzung 1914 war er Pfarrer in Kirchen. Hier betätigte er sich als Lokalhistoriker und Archäologe. 1912 publizierte er sein Hauptwerk Kirchen am Rhein : eine karolingische Königspfalz. Aufgrund einer fehlinterpretierten urkundlichen Erwähnung war Schmidt überzeugt, dass sich in Kirchen eine karolingische Königspfalz befunden hat. Bei der Suche danach entdeckte er auch römische Überreste. Neuere wissenschaftliche Erkenntnisse führten zum Ergebnis, dass es keine Königspfalz, sondern nur einen Königshof in Kirchen gab. Schmidt war auch Kreispfleger der Kunst- und Altertumsdenkmäler im Bezirk Lörrach.[7]

Am 14. Mai 1914 wurde der von der evangelischen Kirchengemeinde Heddesheim als Pfarrer gewählte Schmidt vom Großherzog auch zum Pfarrer ernannt.[8] Seit dem Frühjahr 1928 war Schmidt mehrfach längere Zeit, weshalb ihm im Oktober 1929 Richard Nutzinger als Hilfe zugewiesen wurde.[9] In Heddesheim wirkte er bis 1930, wo er kurz vor der auf 1. April vorgesehenen Pensionierung[10] an den Folgen eines Unfalls bei dem ein Motorradfahrer beim Bahnhof Großsachsen in eine Personengruppe fuhr[11] im städtischen Krankenhaus von Mannheim verstarb.[12] Richard Nutzinger wurde als Pfarrer sein Nachfolger.

Input[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

DIE NÄCHSTEN SCHRITTE [1] Die nächsten Schritte der jungen Gemeinde gingen in Richtung auf volle Selbständigkeit und einer eigenen Kirche für die Gemeindeglieder, die bis 1895 auf 510 angewachsen waren. Vikar Julius Schmidt (1895–1897 in Achern) schrieb am 12.11.1895 an den Oberkirchenrat: „Die Dienstanweisungen sind der Art, dass der Pastoratsgeistliche sich stets als Vikar seines Kollegen vorkommen muss.“ Die Lage ist „zwiespältig“, weil die Diasporagemeinde Achern keine eigene Kirche habe. 1891 hatte eine Visitation bereits auf die Notwendigkeit eines Kirchenbaus hingewiesen; der Gustav-Adolf-Verein, das Diaspora-Werk der Evangelischen Kirche, rief 1892 auf: „An die Evangelischen Badens und in den ganzen großen Gustav-Adolf-Verein ergeht die Bitte: Liebe Brüder und Schwestern, helft einer Gemeinschaft von 700 Seelen zu einer eigenen Kirche; helft, dass sie auch fürderhin einen eigenen Geistlichen behalten kann.“ 1895 beschloss der Oberkirchenrat eine landesweite Kollekte für den Kirchbau in Achern. Doch auf die Realisierung mussten die Gemeindeglieder noch mehr als ein Jahrzehnt warten. Die Pfarrstelle wurde mit Friedrich Brandt (1897–1926) neu besetzt, zugleich kam als neuer Pastoratsgeistlicher Vikar Hermann Zipse (1897–1899 in Achern); ihm folgte Wilhelm Schmidthenner (1899–1903 in Achern). In ihrer Zeit kochte das Projekt Kirchbau auf kleiner Flamme, hatten doch gerade die Pastoratsgeistlichen genug damit zu tun, die immer weiter anwachsende Gemeinde zu betreuen: 1903 waren es 955 allein in Achern, mit den umliegenden Ortschaften 1204.


Schriften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Chronik von Gaiberg-Waldhilsbach. Zugleich ein Beitrag zur Pfälzer Kirchengeschichte, Heidelberg, Evangelischer Verlag, 1901[13]
  • Das Kirchen der Karolinger. In: Alemannia Bd. 35 (1907) S. 269-286 Internet Archive
  • Grabungen und Funde in Kirchen. In: Alemannia Bd. 37 (1909) S. 95-122 Commons
  • Weitere Grabungen und Funde in Kirchen. In: Alemannia Bd. 39 (1911) S. 1-19 Commons
  • Kirchen am Rhein : eine karolingische Königspfalz: ein Beitrag zur Kulturgeschichte des Oberrheins von der Steinzeit bis zur Gegenwart, Bühl (Baden) : Konkordia-AG, 1912

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]


Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Albert Köbele, Fritz Schülin: Ortssippenbuch Efringen-Kirchen, 1959, S. 463]
  2. Badische Presse vom 6. Februar 1930, S. 3.
  3. Albert Köbele, Fritz Schülin: Ortssippenbuch Efringen-Kirchen, 1959, S. 463]
  4. Adressbuch der Ruprecht-Karls-Universität in Heidelberg im Wintersemester 1890/1891 bis Sommersemester 1895, Heidelberg 1890, S. 30
  5. Im Juni 1916 konnte Schmidt sein 25-jähriges Jubiläum als Geistlicher der evangelischen Landeskirche feiern - d.h. er trat im Juni 1891 in deren Dienst. Badische Presse vom 5. Juni 1916, S. 2.
  6. Homepage der evangelischen Kirchengemeinde Achern.
  7. LeoBW
  8. Badische Presse vom 15. Juni 1914, S. 10.
  9. Pfarrer als Namensgeber der Räume. In: Das Scharnier. Sonderausgabe zur Einweihung des neuen Gemeindehauses, 2015. Evangelische Kirchengemeinde Heddesheim (Hrsg.), S. 25
  10. Badische Presse vom 6. Februar 1930, S. 3.
  11. Schweres Verkehrsunglück. Volksfreund vom 15. März 1930, S. 7
  12. Volksfreund vom 11. März 1930, S. 6
  13. Kurzrezension in Deutsche Geschichtsblätter

SORTIERUNG:Schmidt, Julius Heimatforscher (Baden-Württemberg) Evangelischer Geistlicher (19. Jahrhundert) Evangelischer Geistlicher (20. Jahrhundert) Person (Evangelische Landeskirche in Baden) Person (Landkreis Lörrach) Kategorie:Deutscher Kategorie:Geboren 1866 Kategorie:Gestorben 1930 Kategorie:Mann