Benutzerin:AlanyaSeeburg/Fabrikensemble vorm. Peter C. Dicke, später Kaiser & Dicke

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
Fassade zur Gewerbeschulstraße mit dem Kunstprojekt Inside Out Engels, Dezember 2020

Das Fabrikensemble vorm. Peter C. Dicke, später Kaiser & Dicke ist ein denkmalgeschütztes Gebäudeensemble im Wuppertaler Quartier Heidt. Es wurde seit 1890 mehrmals aus- und umgebaut und wurde bis 2018 als Textilfabrik genutzt. Seit 2021 ist in dem Komplex ein Nebenstandort der privaten Hochschule der bildenden Künste Essen untergebracht.

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Fabrikstandort wurde um 1890 von der Firma Peter C. Dicke begründet, die Barmer Artikel wie Bänder und Besätze herstellte. Vom Tal der Wupper aus breitete sich die Bebauung der Stadt Barmen damals weiter nach Süden aus. Aus dieser Zeit stammen die ältesten Fabrikgebäude (Gewerbeschulstraße 47) auf dem parallelogramm-förmigen Grundstück. Im Osten grenzte es damals an eine Gasse, die die Gewerbeschulstraße mit der Ferdinand-Thun-Straße verband. Das vordere, zur Gewerbeschulstraße orientierte Gebäude und das Hinterhaus waren durch ein mehrstöckiges Gebäude verbunden, das an diese Gasse grenzte.

Rest der Gasse zwischen den Gebäuden an der Ferdinand-Thun-Straße, 2020

Um 1900 wurde die Fabrik um das Gebäude an der Ferdinand-Thun-Straße erweitert, das ebenfalls mit dem Hinterhaus verbunden wurde. Um das Grundstück von Peter C. Dicke hatten sich zu bereits andere Firmen angesiedelt und hier Fabrik- und Wohngebäude gebaut. Die Gasse gehörte gemeinschaftlich den Firmen Peter C. Dicke dem östlich angrenzenden Unternehmen Molineus & Münz.

1944 übernahm das 1869 gegründete Unternehmen Kaiser & Dicke die Produktionsstätte, nachdem seine Fabrik bei den Luftangriffen auf Barmen 1943 zerstört worden war. Es stellte ähnliche Produkte her und kaufte ein Jahr später auch das Grundstück östlich der Gasse. Ab 1954 entstand dort (Gewerbeschulstraße 76/78) ein Neubau, der sich an das alte Gebäude anschloss und die Gasse überbaute. Vermutlich gleichzeitig wurde das Gebäude mit der Hausnummer 47 umgebaut und ein Hof überdacht.

Die Firma Kaiser & Dicke ging 1976 in der Dieter Lohsträter GmbH auf, die weiterhin Bänder und Litzen herstellte. 2018 wurde die Produktion eingestellt und das Gebäude ein Jahr später unter Denkmalschutz gestellt. Das Immobilienunternehmen Renaissance übernahm das Ensemble und veranstaltete mit dem Düsseldorfer Kunstverein 701 dort Ende 2019 die Kunstausstellung „Fabric of Art“.[1][2] 2020 wurde die Fassade unter dem Titel Inside Out Engels mit 200 Porträts beklebt.[3] Seit Oktober 2021 nutzen einige Fachbereiche der Hochschule der bildenden Künste Essen mit etwa 85 Studierenden den Gebäudekomplex.[4]

Baubeschreibung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Ensemble besteht aus vier mehrgeschossigen Fabrikgebäuden (Gewerbeschulstraße 47, dem Hinterhaus, Ferdinand-Thun-Straße 29‎ und Gewerbeschulstraße 76/78), von denen die ersten drei durch zwei schmale Gebäude verbunden sind. Außerdem gibt es zwei Hallen.

Gewerbeschulstraße 74, Südfassade, 2020

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Bandfabrik Kaiser & Dicke – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
  • Eintrag In: Wuppertaler Denkmalliste
  1. Daniel Diekhans: Bandweberfabrik in Wuppertal wird zum Ort für junge Kunst. In: Westdeutsche Zeitung. 31. Oktober 2019, abgerufen am 22. Februar 2022.
  2. Erinnerung an große Ausstellung: „Fabric“-Katalog ist fertig. In: Wuppertaler Rundschau. 2. Januar 2021, abgerufen am 22. Februar 2022.
  3. Wuppertaler Hingucker: Street-Art trifft Industrie-Architektur. In: Wuppertaler Rundschau. 5. Dezember 2020, abgerufen am 22. Februar 2022.
  4. Stefan Seitz: Eine Hochschule in Heckinghausen: „Kunst braucht viel Raum“. In: Wuppertaler Rundschau. 12. Februar 2022, abgerufen am 22. Februar 2022.