Friedhöfe in Schöneiche bei Berlin
Die Gemeinde Schöneiche bei Berlin besitzt vier Friedhöfe und betreut ein Sowjetisches Ehrenmal, das zum Teil auf dem Gebiet der Gemeinde, zum Teil auf dem Gebiet des angrenzenden Berlin liegt. Drei der Friedhöfe sind noch in Benutzung, der vierte ist mittlerweile offen gelassen.
Waldfriedhof Schöneiche
Der Waldfriedhof liegt am westlichen Rand von Schöneiche und grenzt direkt an den Berliner Stadtwald. Er untersteht der evangelischen Kirchengemeinde von Schöneiche und gehört damit zum evangelischen Friedhofsverband Berlin-Südost. Der etwa 6.940 m² große und um 1900 gegründete Friedhof erlangt seinen Waldcharakter durch die vielen Bäume auf dem Geländer, wobei es sich vor allem um Kastanienbäume handelt. Um den besonderen Charakter des Ortes zu bewahren, gibt die Friedhofsordnung für einige Bereiche genaue Regeln vor. Der Friedhof, der nicht zuletzt die Ruhestätte vieler bekannterer Bewohner von Schöneiche ist, hat einige sehr auffällige Grabanlagen Beziehungsweise Grabdenkmale. Auf dem Gelände befindet sich eine schlichte Kapelle. Gräber bekannterer Personen beziehungsweise auffallende Grabanlagen sind unter anderem:
-
Grab Rose Hennig: klassizistische Grabanlage die ein Witwer für seine Frau anlegte, die er zuvor während ihrer Krankheit aufopfernd gepflegt hatte
-
Grab von Lutz Carsten Junge: das Grab des jung verstorbenen Sohns wurde vom Vater, dem Gebrauchsgrafiker Professor Günt(h)er Junge, gestaltet
-
Grab Eckert: als Grabschmuck dient die Galvanoplastik-Statue eines segnenden Engels der Firma WMF vom Anfang des 20. Jahrhunderts, die vom Französischen Friedhof in Berlin hierher umgesetzt wurde und 2021 nach mehreren Jahren der Restaurierung an der HTW wieder an die alte Stelle auf den Waldfriedhof gebracht wurde
-
Familiengrab Lange
-
Familiengrab von Adele und Martin Binner, den Stiftern und Erbauern des (nicht mehr existenten) Martin-Binner-Heimes für Mütter und Familien
-
Grab des Pfarrers Joachim Heinrichs; Ortspfarrer 1930 bis 1955, Mitglied der Bekennenden Kirche
-
Grab des Pfarrers Bruno Radom
-
Grab des Pfarrers Johannes Reske
-
Grab des Pfarrers Walter Schultz
-
Grab des Theologen Bernd Päschke
-
Grab des Geistlicher Rates Hans-Joachim Rupprecht
-
Gemeinschaftsgrabstätte der Nonnen des Theresien-Heims (Alten- und Pflegeheim)
-
Grab der Schriftstellerin Charlotte Sauer, Verfasserin von Romanen und Erzählungen mit oft christlichen Themen
-
Grabanlage Klaffenbach mit Gräbern der Germanistinnen Ruth Klappenbach und Helene Malige-Klappenbach, Mitarbeiterinnen unter anderem am Wörterbuch der deutschen Gegenwartssprache
-
Grab der Slawistin und Übersetzerin Professor Nadeshda Ludwig (VDN) und Dr. Fritz Ludwig
-
Grab Dr. Walter Betckes, Präsident der Deutschen Grammophon und der International Federation of Phonographic Industry (IFPI)
-
Grab des Komponisten und Musikdirektors Wolfgang Schumann
-
Grab des Kartographen Professor Hermann Degner
-
Grab des Grafikers Professor Klaus Wittkugel
-
Familiengrab Seiler – die Gießerei Seiler ist eine bedeutende Bronze-Kunstgießerei
-
Grab des Mediziners Franz Schönenberger Professor an der Charité
-
Grab des Mediziners Professor Witold Szablewski
-
Grab des Professors für Verhaltensgestörten- und Lernbehindertenpädagogik Wolfgang Mutzeck
-
Grab des Medizinalrates Siegfried Oschlies
-
Grab der Medizinalrätin Anita Hielscher
-
Grab des Sanitätsrates Fritz Scheibe
-
Grab des Heilpraktikers Alfred Kurt Gärtner
-
Grab unter anderem des Marine-Oberstabsingeniers Hans Grühn
-
Gemeinschaftsgrab für sieben Schöneicher Oberschüler, die 1944 bei einem Luftangriff auf Erkner getötet wurden
-
Gemeinschaftsgrab unbekannter Soldaten, die gegen Kriegsende 1945 gefallen sind
Der Friedhof Friedensaue Schöneiche ist der größte wie auch der jüngste der vier Friedhöfe von Schöneiche bei Berlin.
Nachdem Schöneiche und die Kolonie Fichtenau gegen Ende des 19. Jahrhundert parzelliert wurde, gab es in Schöneiche und dem damals noch selbstständigen Dorf Kleinschönebeck zwischen 1885 und 1910 ein starkes Bevölkerungswachstum.
Literatur
- Wolfgang Cajar: Wanderrouten in und um Schöneiche bei Berlin. Naturschautzaktiv Schöneiche/Lebensart e.V. Schöneiche, Schöneiche 1996, voa allem S. 85–100.