Benutzer:Karsten11/KI-generierte Artikel/Beispiel 3 - Siebenarmiger Oktopus

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Siebenarmiger Oktopus

Siebenarmiger Oktopus (Haliphron atlanticus)

Systematik
Unterklasse: Tintenfische (Coleoidea)
Überordnung: Achtarmige Tintenfische (Vampyropoda)
Ordnung: Kraken (Octopoda)
Familie: Alloposidae
Gattung: Haliphron
Art: Siebenarmiger Oktopus
Wissenschaftlicher Name der Familie
Alloposidae
Verrill, 1881
Wissenschaftlicher Name der Gattung
Haliphron
Steenstrup, 1861
Wissenschaftlicher Name der Art
Haliphron atlanticus
Steenstrup, 1861

Der Siebenarmige Oktopus (Haliphron atlanticus) zählt zu den Riesenkraken. Seinen Namen erhält der Siebenarmige Oktopus, weil beim Männchen der Hektoklytus (ein speziell zum Fortpflazungsorgan umgebildeter Arm) schwer zu sehen ist. Der Haliphron atlanticus ist derzeit der einzige Eintrag in der Familie der Alloposidae.[1]

Anatomie und Physiologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Größe und Geschlechtsunterschiede[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Weibchen des Siebenarmigen Oktopus kann bis zu vier Meter lang und 75 kg schwer werden und ist somit eine der zwei größten Arten des Oktopus. Die Spezies hat einen der ausgeprägtesten sexuellen dimorphismen unter den Oktopussen, das Männchen ist bedeutend kleiner als das Weibchen.[2][1]

Namensgebender Arm[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Hectoklytus des Männchens ist (außerhalb der Paarung) in einer sackartigen Tasche unter dem rechten Auge des Individuums zusammengerollt, was auf den ersten Blick nur sieben Arme erkennen lässt.[3][1]

Weiblicher Siebenarmiger Oktopus

Verbreitung und Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Verbreitung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haliphron atlanticus kommt sowohl im westlichen als auch im östlichen Atlantik vor und erstreckt sich über ein weites Gebiet. Sein Verbreitungsgebiet umfasst auch den Nordatlantik, den Südatlantik und Teile des Mittelmeers, sowie den Indischen und Pazifischen Ozean.[4]

1983 und 1984 wurden mit zwei Exemplaren von Haliphron atlanticus in Norwegen die ersten Sichtungen dieser Art oberhalb des 42. nördlichen Breitengrades dokumentiert. Vor diesen Erkenntnissen wurde Haliphron atlanticus hauptsächlich in warmen Gewässern und tropischen Regionen dokumentiert.[5]

Das möglicherweise größte unter allen Oktopoden nachgewiesee Exemplar lieferte den ersten bestätigten Nachweis von Haliphron atlanticus im Südpazifik. Im Gegensatz zu früheren Erkenntnissen in der Region wurde das Individuum mit einem Schleppnetz vor dem östlichen Chatham Rise gefangen und nicht im Mageninhalt eines seiner Raubtiere gefunden, die dazu neigen, weite Strecken zurückzulegen.[6]

Lebensraum[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Haliphron atlanticus wird generell mit der Tiefsee in Verbindung gebracht, wo er in der Nähe von Kontinentalhängen, Seebergen und anderen Tiefseemerkmalen zu finden ist. Die meisten Fänge erfolgen allerdings in unmittelbarer Nähe zum Land.[7]

Ventralansicht eines fast vollständigen weiblichen Haliphrons, das im Oktober 2000 auf der Meeresoberfläche um Faial schwimmend gefunden wurde. Das Individuum erreichte eine Gesamtlänge von etwa 1 m.

Tiefenbereich[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Haliphron atlanticus gilt als mesopelagisch und bathypelagisch, d.h. typischerweise ist diese Art in tiefen Gewässern zu finden, oft in Tiefen zwischen 500 Metern und über 4.000 Metern. Jungtiere sind in Oberflächengewässern pelagisch und steigen mit zunehmender Reife durch die Wassersäule ab,[8] während ausgewachsene Tiere vermutlich Bathypelagiker sind.

Fortpflanzung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Männchen paaren sich mit dem Weibchen, indem sie ihren Hektokotylus entrollen und den Spermatophor vollständig freigeben und am Weibchen befestigen.[9] Unterwasserbeobachtungen zeigen, dass Haliphron atlanticus seine Jungen, wie einige andere pelagische Oktopoden auch, brütet.[7]

Nach dem Laichen brütet das Weibchen seine Eier aus, die an der Mundfläche der Armbasen befestigt werden. Bei Beobachtungen von Weibchen mit ausgestrecktem Arm wurde eine hell gefärbte Eigruppe in der Nähe des Mauls identifiziert. Einzelne Eier waren erheblich kleiner als die Saugnäpfe, und in Gruppen bildeten sich große Eiermengen, die sich frei mit den Wasserbewegungen bewegten.[7]

Das Fortpflanzungssystem des im Südpazifik gefundenen weiblichen Exemplars von Haliphron atlanticus ist unter pelagischen Kraken insofern ungewöhnlich, als sowohl der proximale als auch der distale Eileiter eine vergleichbare Länge haben. Dies unterscheidet sich von anderen pelagischen Gattungen wie Argonauta, Ocythoe und Tremoctopus, bei denen die distalen Eileiter im Vergleich zum proximalen Paar sehr lang sind. Darüber hinaus wiesen weibliche Exemplare einen anderen Zustand auf als der, der für ein unreifes Weibchen kleinerer Größe beschrieben wurde. Forscher fanden, dass das Fortpflanzungssystem des weiblichen Haliphron atlanticus-Exemplars insofern ungewöhnlich ist, als dass es ausgewachsen war, sich aber nicht fortpflanzte, mit großen Eiern im Eierstocksack, aber nicht im Eileiter und in der Eileiterdrüse. Dies steht im Gegensatz zum Brutverhalten von Haliphron, bei dem die Eier deutlich kleiner als die Saugnäpfe sind und sich in zahlreichen traubenartigen Büscheln gruppieren.[7]

Verhalten und Ökologie[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Aufgrund ihres Tiefseelebensraums werden diese Kraken selten von Menschen angetroffen und oft von Tiefsee-Tauchbooten oder ferngesteuerten Fahrzeugen (ROVs) gesichtet. Sie sind für ihre schwer fassbare Natur bekannt und werden in ihrem natürlichen Lebensraum nicht häufig untersucht.

Nahrung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wissen über die Ernährungsgewohnheiten von Haliphron atlanticus, dem siebenarmigen Oktopus, wird hauptsächlich aus der Untersuchung des Mageninhalts von mit Schleppnetzen gefangenen Exemplaren gewonnen. Der Inhalt dieser Exemplare umfasste nicht kutikuläre rotgefärbte Beutetiere sowie kleine Flohkrebse.[6] Darüber hinaus gab es Beobachtungen mit ferngesteuerten Fahrzeugen von Haliphron atlanticus, die Quallen (Phacellophora camtschatica und Periphyllopsis braueri) greifen, zusammen mit der Entdeckung von Quallenfragmenten in ihren Mägen.[9][10]

Fortbewegung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Unterwasserbeobachtungen zeigen ein Individuum von Haliphron atlanticus, das horizontal ausgerichtet ist und dessen Arme nach vorne ausgestreckt sind. Als sich das Tauchboot näherte, erhöhte der Oktopus seine Schwimmgeschwindigkeit, obwohl es sich dabei weiterhin um eine relativ langsame Bewegung handelte, die er dadurch erreichte, dass er sich mithilfe einer Medusoidbewegung seiner Arme und seines Netzes anmutig fortbewegte.[7]

Fressfeinde[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Im Nordatlantik ist H. atlanticus eine wichtige Beute für Pottwale, Schwertfische und Blauhaie, es wurden häufig Überbleibsel von Exemplaren im Mageninhalt dieser Tiere gefunden.[11][12][13]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Commons: Siebenarmiger Oktopus – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
Commons: Siebenarmiger Oktopus – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b c FAO species catalogue. 3: Cephalopods of the world: an annotated and illustrated catalogue of species of interest to fisheries / prep. by Clyde F. E. Roper, Michael J. Sweeney and Cornelia E. Nauen (= FAO fisheries synopsis. Nr. 125). Rome 1984, ISBN 978-92-5101382-3.
  2. H. J. T. Hoving, S. H. D. Haddock: The giant deep-sea octopus Haliphron atlanticus forages on gelatinous fauna. In: Scientific Reports. Band 7, Nr. 1, 27. März 2017, ISSN 2045-2322, S. 44952, doi:10.1038/srep44952 (nature.com [abgerufen am 1. Januar 2024]).
  3. Riesen-Krake mit Kamera eingefangen. 11. April 2017, abgerufen am 1. Januar 2024.
  4. Richard E. Young: Alloposidae Verrill 1881. Haliphron atlanticus Steenstrup 1861. In: www.tolweb.org. TREE OF LIFE web project, 2016, abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
  5. Endre Willassen: Haliphron atlanticus Steenstrup (Cephalopoda, Octopoda) from the coast of Norway. In: Sarsia. Band 71, Nr. 1, 30. Mai 1986, ISSN 0036-4827, S. 35–40, doi:10.1080/00364827.1986.10419671 (tandfonline.com [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  6. a b Steve O'Shea: The giant octopus Haliphron atlanticus (Mollusca: Octopoda) in New Zealand waters. In: New Zealand Journal of Zoology. Band 31, Nr. 1, Januar 2004, ISSN 0301-4223, S. 7–13, doi:10.1080/03014223.2004.9518353 (tandfonline.com [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  7. a b c d e Young R.E.: Aspects of the natural history of pelagic cephalopods of the Hawaiian mesopelagic-boundary region. In: Pacific Science. Vol. 49, Nr. 2, 1995, S. 143–155.
  8. Steve O’Shea: Haliphron atlanticus – a giant gelatinous octopus. In: https://isopods.nhm.org. NIWA, 2002, abgerufen am 23. Dezember 2023 (englisch).
  9. a b H. J. T. Hoving, S. H. D. Haddock: The giant deep-sea octopus Haliphron atlanticus forages on gelatinous fauna. In: Scientific Reports. Band 7, Nr. 1, 27. März 2017, ISSN 2045-2322, S. 44952, doi:10.1038/srep44952 (nature.com [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  10. James C. Hunt, Dhugal J. Lindsay, Takashi Okutani: Capture of the Coronate medusa Periphyllopsis braueri, by the Giant Seven-arm Octopus Haliphron atlanticus. In: Plankton and Benthos Research. Band 14, Nr. 1, 2019, S. 52–54, doi:10.3800/pbr.14.52 (jst.go.jp [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  11. Luis Cardona, Irene Álvarez de Quevedo, Assumpció Borrell, Alex Aguilar: Massive Consumption of Gelatinous Plankton by Mediterranean Apex Predators. In: PLOS ONE. Band 7, Nr. 3, 21. März 2012, ISSN 1932-6203, S. e31329, doi:10.1371/journal.pone.0031329, PMID 22470416, PMC 3310041 (freier Volltext) – (plos.org [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  12. M. N. Arai, D. W. Welch, A. L. Dunsmuir, M. C. Jacobs, A. R. Ladouceur: Digestion of pelagic Ctenophora and Cnidaria by fish. In: Canadian Journal of Fisheries and Aquatic Sciences = Journal canadien des sciences halieutiques et aquatiques. Nr. 7, 2003 (vliz.be [abgerufen am 21. Dezember 2023]).
  13. Kouadio Justin Konan, Kouassi Yves-Narcisse Kouamé, Nahoua Issa Ouattara, Tidiani Koné: Feeding habits of the blue shark Prionace glauca (Linnaeus, 1758) off the coastal waters of Ivory Coast (West Africa). In: Journal of Biodiversity and Environmental Sciences (JBES). Vol. 12, Nr. 3, 2018, S. 192–200.

Kategorie:Kraken