Benutzer:Tk/Tongkonan

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Ein Tongkonan mit Dekorationen an der Wand

Tongkonan ist das traditionelle Ahnenhaus, or rumah adat (indonesische: traditionelles Haus) der Toraja, einem Volk auf der Insel Sulawesi, Indonesien. Tongkonans haben ein aus mehreren Bambusschichten bestehendes Dach in einer schiffsähnlichen Form. Wie für Indonesiens austronesische traditionelle Architektur typisch werden Tongkonans auf Holzpfählen errichtet. Der Bau eines Tongkonan ist eine aufwendige Arbeit und wird in der Regel mit Hilfe der gesamten Großfamilie unternommen. Traditionell haben bei den Toraja nur die Adligen das Recht Tongkonans zu bauen. Einfache Leute leben in kleineren und weniger aufwendigen Wohnungen namens Banua.

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Wie viele indonesische ethnische Gruppen, waren die Toraja animistische Kopfjäger und es kam häufig zu Überfällen auf benachbarte Dörfer. Dörfer wurden deshalb strategisch auf Hügelkuppen angelegt und wurden stark befestigt. Erst die niederländischen Kolonialisten befriedeten die Toraja und brachten sie dazu ihre Dörfer in den Tälern bauen. Heute sind die Toraja mehrheitlich Christen, pflegen aber ihre alten animistischen Rituale teilweise weiter. Die Toraja unterteilen sich in verschiedene geographische Gruppen, die beiden wichtigsten sind Mamasa, um das isolierte Tal Kalumpang zentriert, und Sa'dan in Tana Toraja.

Etymologie und Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Wort "Tongkonan" leitet sich aus dem Toraja-Wort tongkon ("sitzen") ab und bezeichnet den Platz, an dem die Familie sich trifft.

Einem Toraja-Mythos zufolge wurde der erste Tongkonan im Himmel auf vier Pfählen gebaut, mit einem Dach aus indischem Stoff. Als der erste Vorfahre der Toraja auf die Erde hinabstieg, imitierte er dieses erste Haus und hielt eine große Zeremonie ab.[1] Nach einer anderen Legende wurden die Toraja bei ihrer Ankunft mit Booten aus dem Norden von einem heftigen Sturm überrascht und ihre Boote so stark beschädigt, dass sie sie als Dächer für ihre neuen Häuser verwendeten.

Es gibt drei Arten von Tongkonan. Der Tongkonan Layuk ist das Haus der höchsten Autorität, das als "Zentrum der Regierung" verwendet wird. Der Tongkonan Pekamberan gehört den Familienmitgliedern, die eine gewisse Autorität haben bei lokalen Traditionen und Sitten (Adat). Gewöhnliche Familienmitglieder wohnen im Tongkonan Batu.

Bauweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tongkonans in einem Toraja-Dorf

Tongkonans sind traditionell in Nord-Süd-Richtung ausgerichtet. Dominiert wird die gesamte Struktur vom überdimensionalen Satteldach mit nach oben geschwungenen Giebeln. Der Innenraum ist im Vergleich zur überwältigenden Dachstruktur klein. Die Innenräume sind in der Regel eng und dunkel mit wenigen Fenstern, aber das täglichen Leben spielt sich außerhalb der Häuser ab, der Innenraum dient nur zum Schlafen, Lagern von Gütern, Treffen und gelegentlichen Schutz.

Der Bau eines Tongkonan ist eine aufwendige Arbeit und wird in der Regel mit Hilfe der gesamten Großfamilie unternommen. Für den Bau eines großen Tongkonan kann ein Zehn-Mann-Team über drei Monate brauchen und einen weiteren Monat um die Verzierungen zu schnitzen und die Außenwände zu bemalen. Für die Dauer der Bauphase wird ein Bambus-Gerüst errichtet. Traditionell werden Nut-Feder-Holzverbindungen benutzt, ohne Nägel zu verwenden. Eine Reihe von Komponenten vorgefertigt und erst in situ zusammengesetzt. Obwohl auf einer Blockhaus-Unterkonstruktion gebaut, werden Tongkonans mit den horizontalen Balken auf große vertikale Holzpfählen mit in ihre Enden geschnittenen Zapfenverbindungen gesetzt. Der Rest der Unterstruktur wird an Ort und Stelle zusammengesetzt. Die Seitenwände, die die oft verziert sind, werden dann an den horizontalen Hauptbalken gebildet. Die charakteristische geschwungene Dachform wird durch eine Reihe von vertikal hängenden Holmen zur Unterstützung der oben abgewinkelten Balken erzielt. Eine freistehende senkrechte Stange unterstützt den Teil der Firststange , die sich über den First [ [ Pfetten .]] [ [ Bambus ] ] Stangen gebunden mit [ [ Rattan ] ] sind in Schichten quer montiert und in Längsrichtung gebunden die [ [ Rafter ] ] s das Dach bildet . Die Unterdachkonstruktion ist von Bambus- Halm . Holzbretter über dicke Vertrag [ [ Hartholz ]] [[ Balken ] ] s bilden die Böden. Heutzutage werden zunehmend Wellblechbahnen statt Bambus für das Dach und Nägel genutzt.

In größeren Toraja-Dörfern in Sa'dan werden Häuser in einer Reihe nebeneinander angeordnet, wobei ihre Dächer in Nord-Süd-Ausrichtung mit dem vorderen Giebel nach Norden angelegt sind. Gegenüber jedem Haus liegt der Reisspeicher der Familie, alang genannt, ein Symbol für das Familienvermögen. Zusammen bilden die Reisspeicher eine zweite parallele Reihe. Die Häuser der Toraja in Mamasa sind jedoch auf die Richtung des Flusses orientiert mit ihren Reisspeichern senkrecht zum Haus ausgerichtet.[2]

Die Tongkonan bei Ke'te 'Kesu' sind angeblich 500 Jahre alt; zu alt, als dass sich ein Toraja daruaf berufen könnte, ein direkter Nachkommen des Gründer zu sein. Die Gebäude selbst werden jedoch ständig gewartet und erneuert, das Alter bezieht als mehr auf die Länge der Zeit, für die der Platz genutzt wurde.

Soziale und kulturelle Bedeutung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Tänzer vor Tongkonans bei einer Toraja-Beerdigung

Gemeinsam ist Torajas aller Religionen die kulturelle Zentralität der Tongkonans als Stammhäuser. Die Häuser sind der Mittelpunkt der Identität und Tradition der Familie, die die Nachkommen der Gründungsvorfahren darstellen. Kis Jovak et al. (1988) beschreibt die Tongkonans nicht einfach als ein Haus, sondern ein Symbol des Mikrokosmos der Toraja[3]

Wegen der Bedeutung der Ahnen für die Identität, ist es durch dieTongkonan, dass Torajas sich selbst als verwandt mit Eltern, Großeltern und entfernteren Verwandten betrachten. Torajans gehören zu mehr als einem Haus, da Abstammmung bilateral definieren, also sowohl durch die männlichen und weiblichen Linie. Nach der Heirat wohnen Männer bei den Toraja üblicherweise in den Häusern der Familien ihrer Ehefrauen. Im Falle einer Scheidung wird das Haus als Besitz der Frau gesehen, obwohl der Mann mit dem Reisspeicher entschädigt werden kann, den er abbauen und woanders wieder zusammensetzen kann. Ein Tongkonan wird jedoch nie entfernt, zum Teil wegen der großen Anzahl von Plazentas, die nach der Geburt eines Kindes auf der Ostseite des Hauses vergraben werden (Der Osten wird mit dem Leben verbunden).

The tongkonan is traditionally seen as the navel of the universe and a miniature cosmos; and in those some regions, it is the meeting place of the north-south and east-west axes. It faces north, to the “head of the sky” where Puang Matua resides. The alang, or rice granaries, across the yard, face south or the posterior, as this is the direction from which trouble and disease exit. In some regions, the house is entered via a door on the northern end of the east wall, and in others, at the western end of the north wall. A person, thus, walks towards the southwest or southeast as they enter. The tongkonan is vertically divided into three levels: the attic where the regalia and family heirlooms are kept; the living area; and the space under the floor where domesticated animals are kept. These compare with the upper world, the middle world, and the under world.

There are three types of tongkonan which are classified according to their function in society. A tongkonan layuk ('grand tongkonan') or tongkonan pesio' aluk ('aluk maker') is the original ancestral home in which the aluk of a particular adat territory were established. The Grand Tongkonan is the seat of a kinship grouping that traces its descent from a single founding couple. It is the house of the highest authority and it is used as the center of government.Vorlage:Citation needed Tongkonan according to its literal translation, is the place 'to sit' and it is the traditional centre of governance. Customarily people would assemble to sit in a place of historical significance to discuss and resolve matters of communal import. This site would be the seat of residence of the most respected member of the community. This home would thus be developed into a grand building.

The second type is tongkonan pekamberan, or tongkonan pekaindoran which belongs to the family group members and offspring of the founder. It is their duty to carry out local traditions (known as adat). The last one is tongkonan batu, which belongs to the ordinary family members. Traditionally, only the nobility could afford to build large tongkonan and the elaborate ceremonies associated with them.

Ordinary residences, known as banua are smaller, less decorated homes versions of tongkonan, through which families’ descent would also be traced. Generally speaking their occupants would be families of lower social status, families that once constituted part of a greater family’s fiefdom. These homes may also be converted into tongkonan after several generations of the same line have lived in them and after suitable rites have been carried out, but due to prohibitive costs, this has traditionally been rare. The former exclusivity of the tongkonan is also diminishing as many Toraja commoners find employment in other parts of Indonesia and remit funds back to their families, enabling in some cases the construction of larger Tongkonan by commoners.

Ornamente[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

pa'tedong (Büffel) steht für Wohlstand und rituelles Opfer

Giebel und Außenwände der Tongkonans sind oft mit rot, schwarz und gelb gefärbtem Holz dekoriert , in das Muster geschnitzt wird. Die Toraja-Gesellschaft ist jedoch sehr hierarchisch und traditionell dürfen nur die Adeligen ihre Häuser mit Schnitzereien schmücken.[4] Die meisten Schnitzereien auf Tongkonans stellen Wohlstand und Fruchtbarkeit dar, wobei die individuellen Designs zeigen was für die jeweilige Familie wichtig ist. Einige Muster stellen auch den sozialen Status der Familie, die mit dem Tongkonan verbunden ist, dar. Andere Häuser haben keine Schnitzereien oder Malerei, ihre Oberflächen sind einfach nackte verwitterten Hölzern.

pa'barre allo
(die Sonne und ihre Strahlen)

Kreismotive stellen die Sonne dar, das Symbol der Macht. Goldene Kris ('Dolch')-Motive symbolisieren Reichtum. Geometrische Spiralen-Motive mit Büffelköpfen stehen für Wohlstand und rituelles Opfer. Auch Wasser ist ein gemeinsames Thema im Design und steht für das Leben, Fruchtbarkeit und fruchtbare Reisfelder. [[[Hahn|Hähne]] sind in den Farben rot, weiß, gelb und schwarz vertreten; Diese Farben repräsentieren die indigene Religion der Toraja Aluk Um Dolo (Der Weg der Ahnen). Schwarz symbolisiert Tod und Finsternis, gelb Gottes Segen und Kraft, weiß ist die Farbe des Fleisches und der Knochen und ein Symbol für Reinheit und rot, die Farbe des Blutes, ist Symbol für das menschliche Leben. Die Pigmente werden aus natürlichen Stoffen gewonnen, schwarz aus Ruß, weiß aus Kalk; rot und gelb aus Erdfarben und tuak (Palmwein) wird verwendet, um die Farben zu verstärken.

Viele der Motive sind identisch mit denen auf Dong Son-Pauken. Als eine weitere Quelle der Motive wird der Hinduismus-Buddhismus angenommen, besonders die quadratischen Kreuz-Motive können von Tüchern aus Indien kopiert worden sein. Christiche Toraja verwenden auch das Kreuz als Symbol ihres Glaubens. Die Zahlung der Künstler für die Verzierung erfolgt traditionell in Büffeln.

Büffelhörner werden in vertikaler Anordnung am Frontgiebel aufgehängt und sind ein Zeichen von Prestige. Ihre Anzahl zeigt den Reichtum des Haushalts. Weiterhin wird ein Büffelkopf aus lackiertem Holz und Büffelmist gemacht, aber mit echten Hörnern an der Fassade angebracht.

Tongkonan heute[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Obwohl bei den Torajas wegen seiner rituellen Bedeutung immer noch in großem Ansehen verlieren die Tongkonans, die wie viele indonesische traditionelle Bauformen, einen kleinen, dunklen und rauchigen Innenraum haben, als Wohnstätte unter zeitgenössischen Torajas an Beliebtheit. Stattdessen entscheiden sich viele Dorfbewohner, in einem ebenerdigen 'Pan-indonesisch'-Stil-Haus zu wohnen. Auch der geräumigere, hellere und besser belüftete Bugis-Haustyp wird zunehmend angenommen. Ein Ansatz mehr in Einklang mit der Tradition ist es, dem Tongkonan ein weiteres Stockwerk hinzufügen. Auch wenn viele im Dorf neben den Tongkonans moderne Wohnhäuser errichten, bleibt jedoch die rituelle Bedeutung des Tongkonan erhalten, auch wenn er nicht mehr als Wohnstätte genutzt wird.

Die Tongkonans sind heute ein wichtiger Teil der touristischen Vermarktung Torajas, ihre Einzigartigkeit zieht genug Leute aus dem Ausland an, um Tana Toraja einem von Indonesiens bedeutendsten Zielen für internationale Touristen zu machen. Heute da der Tourismus die reich geschnitzten Tongkonans zum Symbol der Volksgruppe der Toraja gemacht hat, werden die Tongkonans mit ihren geschnitzten geometrischen Mustern als Symbole der ethnischen Identität der Toraja allgemein und nicht nur als Symbole der Identität der Toraja-Elite gesehen.[5]

Siehe auch[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Portal: Indonesien – Übersicht zu Wikipedia-Inhalten zum Thema Indonesien

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Toraja Architecture. Ladybamboo Foundation, abgerufen am 4. September 2009.
  2. Barry Dawson, Gillow, John: The Traditional Architecture of Indonesia. Thames and Hudson, London 1994, ISBN 0-500-34132-X, S. 137.
  3. cf. Kis-Jovak et al. (1988), Ch. 4, Hetty Nooy-Palm, The house as microcosm, S. 34.
  4. Kathleen M. Adams: Art as Politics: Re-crafting Identities, Tourism and Power in Tana Toraja, Indonesia. University of Hawaii Press, Honolulu 2006, ISBN 978-0-8248-3072-4.
  5. Kathleen M. Adams: Art as Politics: Re-crafting Identities, Tourism and Power in Tana Toraja, Indonesia. University of Hawaii Press, Honolulu 2006, ISBN 978-0-8248-3072-4.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Kathleen M. Adams: Art as Politics: Re-crafting Identities, Tourism and Power in Tana Toraja, Indonesia. University of Hawaii Press, Honolulu 2006, ISBN 978-0-8248-3072-4.
  • Samban C. Parinding, Achjadi, Judi: Toraja: Indonesia's Mountain Eden. Time Edition, Singapore 1988, ISBN 981-204-016-1.
  • Dawson, B., Gillow, J., The Traditional Architecture of Indonesia, 1994 Thames and Hudson Ltd, London, ISBN 0-500-34132-X

Externe Links[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]