Benutzerin:Grizma/Queer Media Society

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Queer Media Society
(QMS)
Gründung 11. Februar 2019
Sitz Berlin, Deutschland
Zweck Ehrenamtliche Initiative queerer und pro-queerer Medienschaffender
Mitglieder 350 (Stand 20.09.2021)
Website queermediasociety.org

Die Queer Media Society (kurz QMS) ist eine ehrenamtlich organisierte Initiative queerer und pro-queerer Medienschaffender.[1] [2]Sie engagiert sich für mehr Sichtbarkeit und intersektionale Repräsentanz queerer Inhalte und Personen im deutschsprachigen Medien- und Kulturbetrieb.[3]

Geschichte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Queer Media Society wurde im Jahr 2018 von Regisseur und Drehbuchautor Kai S. Pieck initiiert.[4] Das Netzwerk machte erstmals am 11. Februar 2019 mit einer Kick-Off-Veranstaltung während der Berlinale auf sich aufmerksam.[5][6][7][8]

Wenig später wurden die Queer-Media-Society-Sektionen Film, TV, Web und Radio sowie Literatur, Graphic Novel und Verlagswesen [9][10] [11]und darüber hinaus die Sektion Journalismus aktiv.[12][13]

Seit 2019 sind Queer Media Society-Netzwerk organisierte Medienschaffende als Vortragende oder Talkgäste im Rahmen von Diskussionsrunden,[14][15][16] Interviews und anderen Diskursformaten im Rahmen von Filmfestivals, Buchmessen[17] und queerpolitischen Veranstaltungen national und international[18] präsent.

Organisation und Mitgliedschaft[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Eine Mitgliedschaft in der Queer Media Society basiert auf ehrenamtlichem Engagement. Die Organistion verzichtet auf eine juristische Form und versteht sich als basisdemokratisch.[19] Die Mitgliedschaft ist für Personen offen, die eine professionelle Tätigkeit in der Medienbranche nachweisen können, unabhängig von ihrer sexuellen Identität. Die Organisation verwendet den Begriff queer als Sammelbezeichnung für LSBT. Auf der Webseite der Queer Media Society werden die Mitglieder je nach Selbstidentifikation in den Rubriken Family (Familie) oder Straight Friends (Heterosexuelle Freundinnen und Freunde) gelistet.[20] Die Queer Media Society ist in drei Mediensektionen unterteilt: die Sektion Film, TV, Web und Radio, die Sektion Literatur, Graphic Novel und Verlagswesen und die Sektion Journalismus (Stand: September 2021).

Im Queer-Media-Society-Netzwerk sind rund 350 Medienschaffende aus den Branchen Film und TV, Literatur und Verlagswesen, Journalismus, Internet, Musik, Bühne, Games und Werbung engagiert (Stand: September 2021).[21][22]

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Queer Media Society setzt sich für die Repräsentation queerer Inhalte und Personen im Kultur-und Medienbereich ein. Ziel ist es, durch die Förderung von Diversität,[23] Intersektionalität und Pluralität sowie durch Quoten in Medienunternehmen die deutschsprachige Kultur- und Medienlandschaft nachhaltig zu verändern.[24][25] Die Initiative setzt sich für mehr Diversität in der Filmförderung sowie für eine Queer-Quote in der deutschsprachigen Medienlandschaft ein.

Aktionen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Queer Media Society unterstützte die queere Sonderausgabe zum Thema Coming-out der Satiresendung Kroymann vom 28. Januar 2021.[26] Die Sendung wurde in Zusammenarbeit von zahlreichen queeren Schauspielerinnen und Schauspielern, die in der Queer Media Society organisiert sind, mit Maren Kroymann und der ausführenden Produktionsfirma Bildundtonfabrik realisiert. Die Sendung bestand, bis auf Schauspielerin Annette Frier, aus einem ausschließlich queeren Cast. Am Musikvideo Kurzsichtig, das die Sendung abschloss, beteiligten sich mehr als 50 queere Persönlichkeiten aus Film, Fernsehen, Theater, Showbusiness und Politik.[27][28]

Die Initiative wurde von Kulturstaatsministerin Monika Grütters eingeladen, bei der Novellierung des Filmförderungsgesetzes 2021/2022 mitzuarbeiten,[12][29] was in einer Reihe von Empfehlungen, etwa einer Quotenregelung seitens der Queer Media Society führte.[30]

#ActOut-Initiative[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Queer Media Society begleitete und unterstützte das von 185 schauspielerisch tätigen Personen erstunterzeichnete ActOut-Manifest,[31] [32][33]das am 5. Februar 2021 zusammen mit Interviews der Aktiven im Süddeutsche Zeitung Magazin erschien.[34] Einige der Unterzeichnenden sind in der Queer Media Society aktiv, darunter Gustav Peter Wöhler, Ulrich Matthes, Jochen Schropp, Luise Helm und Matthias Freihof. Bei der Verleihung des Deutschen Schauspielpreises 2021 wurden stellvertretend Karin Hanczewski und Godehard Giese für das Netzwerk #ActOut und Kai S. Pieck für die Initiative Queer Media Society mit dem Ehrenpreis Inspiration ausgezeichnet.[35][36]

Petition LSBTIQ* in die bayerischen Rundfunk- und Medienräte[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gemeinsam mit dem Lesben- und Schwulenverband in Bayern (LSVD Bayern) initiierte die Queer Media Society im März 2021 eine Petition, in der jeweils eine Vertretung für LGBT-Personen im Rundfunkrat des Bayerischen Rundfunks und im Medienrat der Bayerischen Landeszentrale für neue Medien gefordert wurde.[37] Damit solle, so die Petition, gewährleistet werden, dass der Anteil queerer Menschen in der Gesellschaft sich in Gremien wie Medien ebenfalls widerspiegelt.[38]

Darüber hinaus war die Organisation Co-Initiatorin der über das Netzwerk der Filmbranche Crew United in Deutschland von der Organisation Citizens for Europe verteilten Umfrage Vielfalt im Film.[39]

Unter dem Hashtag #pridebooks wurden im Juni 2021 Verlage, schriftstellerisch tätige und lesende Personen aufgefordert, Lieblingsbücher mit queeren Inhalten in den sozialen Netzwerken zu posten, um diesen zu mehr Sichtbarkeit zu verhelfen.[40]

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Stephen King: Holly: Roman. Heyne, München 2023, ISBN 978-3-453-27433-4, S. 47.
  2. S. 57.
  3. Marga Boehle: Queer in den Medien. In: Blickpunkt: Film. 3. Juli 2019, abgerufen am 17. Februar 2021 (d).
  4. Jochen Müller: "Wir haben ein strukturelles Problem". In: Blickpunkt: Film. 24. September 2020, abgerufen am 17. Februar 2021 (d).
  5. Tilman Warnecke: Für mehr Diversität in den Medien. In: Der Tagesspiegel. 12. Februar 2019, abgerufen am 17. Februar 2021.
  6. Markus Kowalski: Gründung der Queer Media Society: „Es geht darum, wie wir vorkommen“. In: Die Tageszeitung: taz. 12. Februar 2019, ISSN 0931-9085 (taz.de [abgerufen am 17. Februar 2021]).
  7. Meike Lockhorst: "Queer Media Society": Neue Initiative für mehr LGBT-Sichtbarkeit in den Medien. In: L-Mag. Abgerufen am 26. Februar 2019 (deutsch).
  8. Queer Media Society hat "positive Lust was zu verändern" | STRAIGHT UniverseQueer Media Society, was ist das? In: STRAIGHT Universe. 12. Februar 2019, abgerufen am 17. Februar 2021 (deutsch).
  9. Diversität in der Literaturszene - Bei Queerness geht noch mehr. Deutschlandfunk Kultur, abgerufen am 17. Februar 2021 (deutsch).
  10. Erik Heier: Der Berliner Schriftsteller und Philosoph Alexander Graeff über Queerness in der Literatur. In: tip Berlin. 5. Februar 2020, abgerufen am 17. Februar 2021 (deutsch).
  11. Charline Vorherr: Regenbogenbunt. Die Zeit ist reif für mehr Vielfalt im Literaturbetrieb. In: Börsenblatt des Deutschen Buchhandels. Nr. 29-2021, S. 7–12.
  12. a b Sophie Charlotte Rieger: Interview: Susann S. Reck von der Queer Media Society. In: Filmlöwin. 15. Juli 2019, abgerufen am 17. Februar 2021 (deutsch).
  13. Meet the Queer Media Society. In: EWA Women. 16. Juli 2019, abgerufen am 17. Februar 2021 (amerikanisches Englisch).
  14. "Masterclass Diversität" - QMS im Online-Talk der Deutschen Akademie für Fernsehen e.V. | Queer Media Society - Das Netzwerk queerer Medienschaffender. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  15. QMS-Netzwerker*innen im Roundtable-Talk zu Diversität und Inklusion in der Filmindustrie. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  16. "Vielfalt im Film" – Panel in Kooperation mit dem Filmfest Hamburg im September 2020 | Queer Media Society - Das Netzwerk queerer Medienschaffender. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  17. Diversität im Literaturbetrieb - Queere Autor*innen stören die herrschenden Strukturen. In: Deutschlandfunk Kultur. Abgerufen am 23. Februar 2021 (deutsch).
  18. Queer European Film - History, Community, and Trends - Kulturama. In: Goethe-Institut Shanghai. Abgerufen am 23. Februar 2021 (deutsch).
  19. Was ist die QMS eigentlich? (pdf). In: queermediasociety.org. Abgerufen am 11. September 2021.
  20. Queer Media Society: Kontakt – Werden Sie Netzwerker*in. In: queermediasociety.org. Abgerufen am 11. September 2021.
  21. Moritz Lünenborg: Leipziger Buchmesse 2020: Der queere Stoff. In: Radio Mephisto Leipzig. radiomephisto.de, 7. April 2020, abgerufen am 11. September 2021.
  22. Unser Netzwerk: Team. In: queermediasociety.org. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  23. Hanns-Georg Rodek: Berlinale-Tagebuch: Carlo Chatrian bringt Team aus Locarno mit. In: DIE WELT. 12. Februar 2019 (welt.de [abgerufen am 17. Februar 2021]).
  24. dpa: Von wegen divers: So hetero ist das deutsche Fernsehen. In: wn.de – Westfälische Nachrichten. 20. Juni 2019, abgerufen am 23. Februar 2021.
  25. Andrea Gerk: Diversität in der Literaturszene – Bei Queerness geht noch mehr. In: deutschlandfunkkultur.de. Deutschlandradio, 3. Juli 2020, abgerufen am 23. Februar 2021.
  26. Thomas Abeltshauser: Interview - „Keine Privatsache“. In: Der Freitag. Abgerufen am 10. September 2021.
  27. „Kurzsichtig“ – das neue Musikvideo von Kroymann. In: marenkroymann.de. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  28. Kathrin Hollmer: Kroymann: Sendung zu LGBT in der Medienbranche. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  29. Yugen Yah: #102 – Vielfalt im Film: Zahlen stärken Diversität. In: indiefilmtalk.de. 20. Mai 2021, abgerufen am 20. September 2021.
  30. Queer Media Society: Stellungnahme zur Novellierung des Filmförderungsgesetzes. Abgerufen am 23. Februar 2021.
  31. Lee Jansen: Warum #ActOut eine kleine Revolution ist. In: EDITION F. 8. Februar 2021, abgerufen am 17. Februar 2021.
  32. Bei #ActOut geht es um weit mehr als Queerness. Abgerufen am 11. September 2021 (deutsch).
  33. Manifest von 185 queeren Schauspieler*innen. In: Siegessäule. Abgerufen am 11. September 2021.
  34. Queer Media Sociey: #ActOut und die Folgen - Statement der Queer Media Society (QMS) zum Aufschlag queerer Schauspielender in den Medien. Abgerufen am 17. Februar 2021.
  35. DWDL de GmbH: Die Gewinnerinnen und Gewinner des Schauspielpreises. Abgerufen am 10. September 2021 (englisch).
  36. Deutscher Schauspielpreis geht an Initiative #ActOut. In: Film und Medien Stiftung NRW. Abgerufen am 11. September 2021.
  37. Maggie Bernreuther: Lesben- und Schwulenverband in Bayern startet Petition: Queer und sichtbar in den Medien. In: freie-radios.net. Bundesverband Freier Radios e. V., 11. März 2021, abgerufen am 10. September 2021.
  38. Newsdesk: LGBTIQ in Medien nicht als Klischee zeigen, sondern als komplexe Realität! In: mannschaft.com. Lautes Haus GmbH, 10. März 2021, abgerufen am 10. September 2021.
  39. Vielfalt im Film – Vielfalt und Diskriminierung vor und hinter der Kamera. In: vielfaltimfilm.de. Citizens For Europe, abgerufen am 17. Februar 2021.
  40. Ist der Buchhandel reif für #pridebooks? Abgerufen am 10. September 2021.

Kategorie:LGBT-Organisation in Deutschland