Benutzerin:Grizma/Nikos Valsamakis

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Nikolaos Valsamakis (griechisch Νίκολαος Βαλσαμάκης, geboren am xx.xx. 1973 in Athen) ist ein griechisch-deutscher Maler. Hier ging er

Leben[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Nikos Valsamakis wuchs als Kind einer deutschen Mutter und eines griechischen Vaters in Athen auf. Dort besuchte er auch die Schule, die er 1991 mit dem Abitur abschloss. Es folgten zunächst private Studien in den Feldern Malerei und Zeichnung in verschiedenen Athener Ateliers. Von 1993 bis 1999 wurde er zum Studium der Malerei an der Hochschule der Bildenden Künste Athen bei Chronis Botsoglou und Thanasis Makris zugelassen. Er schloss in den Jahren 2000 bis 2002 ein Aufbaustudium Freie Kunst an der Hochschule für bildende Künste Hamburg bei Werner Büttner und Fritz W. Kramer an, unterstützt durch ein Stipendium der Akademie der Künste Athen für ein Aufbaustudium im Ausland. Im Jahr 2005 erhielt er ein einjähriges Arbeitsstipendium der Freien und Hansestadt Hamburg.[1]

Seit 2012 ist Valsamakis neben seiner künstlerischen Tätigkeit als Hochschuldozent tätig. Von 2012 bis 2014 hatte er einen Lehrauftrag für das Fach Malerei an der Hochschule für Angewandte Wissenschaften Hamburg an der Fakultät Design, Medien und Information und ab 2016 für Grundlagen des Aktzeichnens an der Hochschule für Bildende Künste Hamburg.

Er lebt in Hamburg[2] und ist verheiratet mit einer Studienkollegin, der aus Südkorea stammenden Zeichnerin Kyung-hwa Choi-ahoi.[3]

Werk[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Charakteristisch für Nikos Valsamakis’ Technik ist in mehreren Schichten pastos aufgetragene Farbe. Taz-Kunstkritiker Hajo Schiff beschrieb ihn daher als einen „der wenigen, die sich hierzulande den dicken Malstil der Engländer um Lucian Freud, Frank Auerbach oder Leon Kossoff zu eigen gemacht haben“.[4]

die sich entweder wie beim Pferd zu figürlichen Elementen verbindet oder abstrakt bleibt wie in Die richtige Farbe (2008/2009). „Das pastose Element“ diene bei ihm „nur als Träger der Farbe“, so Valsamakis. Farbe entsteht in seinen Gemälden durch das Zusammenspiel zahlreicher Einzelfarben.

ein „ungewöhnlich dichter Farbauftrag“, so Stephan Balkenhol. „In unzählbaren dünnen Pinselstrichen wird eine fein strukturierte, dichte Farbmasse auf der Leinwand aufgebaut.“ Seine Arbeiten weisen eine hohe Farbigkeit auf, „mit zum Teil ungeheurer Leuchtkraft“.[5] 

Nicole Büsing und Heiko Klaas beschreiben dies als eine malerei-immanente Auseinandersetzung mit Farbauftrag, Stofflichkeit, Bildstruktur, Harmonie der Farbtöne, Wertigkeit der Farben und Stimmigkeit der Komposition".

Während seine frühen Werke auch eine figurative Ebene haben. Der Künstler zeigt Menschen in üppigen Gärten, Einzelfiguren und Familien in Interieurs. Geschichten werden erzählt, Situationen wie in Film Stills festgehalten. Die Gruppen scheinen in ihrer lauten Bewegung erstarrt zu sein. Rückenansichten von Einzelfiguren strahlen Stille aus. In den Interieurs ist die Zeit wie eingefroren. So verschwimmen diese figurativen Formen in späteren Werken mehr und mehr zu ...

Die aktuellen Arbeiten ("Epigramm") von 2008/2009 zeigen Formationen von Strichlagen, die Bilder erzeugen, die zwischen Flächigkeit und Raumtiefe hin- und herpendeln. Gewebeartige Strukturen lassen an Wandteppiche und spätantike Bodenornamente erinnern. Hier sind die Pinsellagen in Mikro- und Makrostruktur verwebt, formen Farbkkörper starker Präsenz.

Das großformatige Gemälde Sonntagsessen (2003/2004) befasst sich mit Fragen von Beziehungen und Herkunft anhand der Familie. „Der leeren Spruchblase des Vaters in Überlegenheitspose steht die Mutter mit stummer starrer Sprachlosigkeit gegenüber“, beschreibt Susanne Burmester die Szene.[6] Während die dynamischen Figuren des Vaters und eines Sohnes plastisch, aktiv im Vordergrund sitzen und gestikulieren, sind die Gesichter der Mutter und des zweiten Sohnes unkenntlich, die Pinselstriche, die Mund, Nase und Augen formen würden, verwischt, als wären sie ausradiert. Ihre Körper verschwimmen mit dem Hintergrund.

Nikos Valsamakis interessiert sich für Kunst und Artefakte antiker Kulturen und vergleicht seine Arbeitsweise mit der eines Archäologen. Im Gespräch mit Annegret Nippa sagt er: „Ich selbst arbeite wie ein Archäologe. Was die Archäologen in den Vitrinen zeigen, haben sie ja nicht erfunden, sondern entdeckt. Forscher und Künstler haben dies gemeinsam: das Interesse, etwas zu finden.“[7] So reflektiert das Gemälde Insel Keros (2020) das Thema der Insel mit Bezug zu seiner griechischen Herkunft und zum Verschwinden von Kulturen. Auf dem in Ockertönen gehaltenen Gemälde, das – beinahe monochrom – das Thema der Farbe eher durch das Fehlen von Farbigkeit behandelt, sind die Grenzen zwischen Wasser und Land, zwischen Existenz und Untergang kaum noch wahrnehmbar. Ähnlich wie in Sonntagsessen ist der Farbauftrag verwischt, Abgrenzungen von Vorder- und Hintergrund fast nicht mehr wahrnehmbar. Die Kykladeninsel Keros erlebte ihre Glanzzeit in der frühen Bronzezeit, wovon zahlreiche archäologische Funde zeugen. Heute ist sie unbewohnt und seit Jahrtausenden sind die Bewohner, die die Insel prägten, der Vergessenheit anheimgefallen.[8]

Werke von Nikos Valsamakis wurden unter anderem von der Hamburger Kunsthalle angekauft,[9] befinden sich in der Sammlung Kornelia und Harald Frisch in Berlin sowie der Sammlung Volksfürsorge/AMB Generali

Neben seiner eigenen Tätigkeit als bildender Künstler ist Valsamakis auch künstlerisches Objekt in den Tagebuchzeichnungen von Kyung-hwa Choi-ahoi.[10] Ebenso schuf er von ihr im Jahr 2005 ein Gemälde im Abendkleid.[1]

Ausstellungen (Auswahl)[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2005: Sommerhaus, Galerie Dörrie & Priess, Hamburg
  • 2006: Nikos Valsamakis. Malerei, Kunstverein Rügen
  • 2008: Kalender, Galerie Dörrie & Priess, Berlin
  • 2009: Kontrast, Galerie Dörrie & Priess, Hamburg
  • 2010: Nikos Valsamakis. Malerei, Showroom Druckerei Conrad, Berlin
  • 2012: Lighted Days, Galerie Born, Berlin

Gruppenausstellungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • 2002: Clinic als Teil von Artgenda 2002, Künstlerhaus Hamburg
  • 2003: Harakiri Bay, Kunsthaus Weidenallee, Hamburg
  • 2004: Bilder, Westwerk, Hamburg
  • 2005: Hamburger Stipendiaten Vorauswahl, Kunsthaus Hamburg                         
  • 2006: Paint_O_Mania, Stadtgalerie Kiel
  • 2007: Weltempfänger. 10 Jahre Galerie der Gegenwart, Hamburger Kunsthalle
  • 2008: Malerei. Zeichnungen, Kunstraum Heiddorf
  • 2009: Wir nennen es Hamburg, Kunstverein Hamburg
  • 2012: (dis)PLACEMENTS – künstlerische Positionen der Verortung, Verschiebung und (De-)Platzierung im Rahmen der Hamburg Art Week
  • 2013: Velada Remix. Werkstatt Cuborosa, Atelier Clemencia Labin Hamburg
  • 2014: Kunstepedemie Büttner & Scolari, Galerie Feinkunst Krüger, Hamburg[11]
  • 2015: Cover, Selekta Studio 1, Hamburg
  • 2017: Open Access. 13 Blicke in die Sammlung, Hamburger Kunsthalle
  • 2018: Immer Ärger mit den Großeltern, Kunsthaus Dresden
  • 2019: Radical – Twilight. Grauzonen der Wirklichkeit, Frappant Hamburg
  • 2020: Eye of Mobile, Onkaf Galerie, Neu-Delhi
  • 2021: Isola, Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg
  • 2022: With Ukraine. Eine Ausstellung zum Krieg, Hinterconti Hamburg
  • 2023: mit Fabian Hesse & Mitra Wakil, Nobuko Watabiki: Kunst in der Martini-Klinik XIX. Malerei, Zeichnung, Fotografie, Galerie Hengevoss-Dürkop, Hamburg

Publikationen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Stipendiaten 2005. Hamburger Arbeitsstipendien für Bildende Kunst. Kunsthaus Hamburg. Kulturbehörde der Freien und Hansestadt Hamburg 2006, S. 1–9.
  • Stadtgalerie Kiel (Hrsg.): Paint-O-Mania. Neue Malerei aus Deutschland. Stadt Kiel 2006, ISBN 978-3927979710, S. 48–51.
  • Uwe M. Schneede und Christoph Heinrich (Hrsg.): Die Galerie der Gegenwart – Gemälde, Objekte, Installationen. Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle. Band V. 1: Gemälde, Objekte, Installationen. Wienand Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3879099412, S. 175, 343.
  • Christoph Martin Vogtherr (Hrsg.): Open Access. 13 Blicke in die Sammlung: Dokumentation eines Experiments, Broschüre der Hamburger Kunsthalle, Hamburg 2018, ISBN 978-3-938-00254-4.

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. a b Nikos Valsamakis: Ausstellung Hamburg 09. In: holgerpriess.de. Abgerufen am 11. August 2022.
  2. Galerie Born Berlin: Nikos Valsamakis, Lighted Days. In: berlinartgrid.com. Ole Spaarmann & Fabian Fischer, abgerufen am 28. April 2023.
  3. Belinda Grace Gardner: Atelierbesuch: Das Leben der anderen. In: welt.de – Welt am Sonntag. 17. August 2014, abgerufen am 28. Juli 2021.
  4. Hajo Schiff: Explosion im Hyperraum. In: Die Tageszeitung: taz. 18. Februar 2006, ISSN 0931-9085, S. 27 (taz.de [abgerufen am 28. April 2023]).
  5. Stephan Balkenhol: Nikos Valsamakis Galerie Holger Priess gallery. In: stephan-balkenhol.de. Abgerufen am 28. April 2023.
  6. Susanne Burmester: Sonntagsessen. In: Nikos Valsamakis (Hrsg.): Esangil. Textem Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-941613-12-6, S. 51.
  7. Annegret Nippa: Ein Haus, das sein Haupt erhebt. In: Nikos Valsamakis (Hrsg.): Esangil. Textem Verlag, Hamburg 2009, ISBN 978-3-941613-12-6, S. 59.
  8. 2021 „Isola“. In: hengevossduerkop.de. Kerstin Hengevoss-Dürkop, abgerufen am 28. April 2023.
  9. Nikos Valsamakis. In: Uwe M. Schneede und Christoph Heinrich (Hrsg.): Die Galerie der Gegenwart – Gemälde, Objekte, Installationen. Die Sammlungen der Hamburger Kunsthalle. Band V.1. Wienand Verlag, Hamburg 2007, ISBN 978-3-87909-941-2.
  10. Kyung-hwa Choi-ahoi: Encyclopaedia Personae: Hamburg, 12./13./22.5.2005 Nikos Valsamakis, Maler. In: kyunghwachoiahoi.com. Abgerufen am 10. August 2022.
  11. Kunstepedemie Büttner & Scolari. In: feinkunst-krueger.de. Ralf Krüger, abgerufen am 12. August 2022.