„Charkiw-Offensive (2024)“ – Versionsunterschied

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[[Datei:Destructions in Vovchansk after Russian shelling (2024-05-11) 02.jpg|mini|Zerstörungen in Wowtschansk am 11. Mai 2024 (Foto: Main Directorate of the State Emergency Service of Ukraine in Kharkiv Oblast)]] Die '''Charkiw-Offensive''' im [[Russisch-Ukrainischer Krieg|Russisch-Ukrainischen Krieg]] sind seit dem 10. Mai 2024 an der [[Grenze zwischen Russland und der Ukraine|russisch-ukrainischen Grenze]], zwischen der ukrainischen [[Oblast Charkiw]] und der russischen [[Oblast Belgorod]], andauernde Angriffe der [[Streitkräfte Russlands]] in Richtung der ukrainischen Großstadt [[Charkiw]].<ref>{{Internetquelle |autor=Alexander Eydlin |url=https://www.zeit.de/politik/ausland/2024-05/ukraine-krieg-charkiw-bodenangriffe-einmarsch |titel=Russische Einheiten stoßen in Charkiw auf ukrainisches Gebiet vor |werk=zeit.de |datum=2024-05-10 |abruf=2024-05-13}}</ref>


== Hintergrund ==
== Hintergrund ==

Version vom 15. Mai 2024, 03:57 Uhr

Zerstörungen in Wowtschansk am 11. Mai 2024 (Foto: Main Directorate of the State Emergency Service of Ukraine in Kharkiv Oblast)

Die Charkiw-Offensive im Russisch-Ukrainischen Krieg sind seit dem 10. Mai 2024 an der russisch-ukrainischen Grenze, zwischen der ukrainischen Oblast Charkiw und der russischen Oblast Belgorod, andauernde Angriffe der Streitkräfte Russlands in Richtung der ukrainischen Großstadt Charkiw.[1]

Hintergrund

In den ersten Monaten des russischen Überfalls auf die Ukraine gelang es den russischen Streitkräften 2022, große Teile der nordöstlichen Oblast Charkiw zu erobern, darunter die Städte Kupjansk, Isjum, Schewtschenkowe und Balaklija. Nach der ukrainischen Gegenoffensive im September 2022 konnten die Ukrainischen Streitkräfte diese Siedlungen zurückerobern und die russischen Streitkräfte aus fast der gesamten Oblast zurückdrängen.[2]

Vor der Offensive Richtung Charkiw waren ungefähr 35.000 russische Soldaten als neu formierte Nördliche Truppengruppe entlang der Grenze zusammengezogen worden, sodass mit einem Angriff aus nördlicher Richtung gerechnet wurde. Der russische Außenminister Sergei Lawrow hatte außerdem wiederholt damit gedroht, als Reaktion auf grenzüberschreitende Angriffe der Ukraine die Oblast Charkiw anzugreifen und eine Pufferzone zum Schutz der russischen Oblast Belgorod einzurichten.[3]

Verlauf

Die Frontlinie am 10. Mai 2024
Die Frontlinie am 12. Mai 2024

Am 10. Mai überquerten russische Einheiten, vor allem mechanisierte Infanterie, die russisch-ukrainische Grenze nordöstlich der Stadt Charkiw. Die russischen Truppen besetzten nach vorherigen Artillerie- und Luftangriffen eine Reihe kleiner Dörfer in der Grenzregion;[4] Strilecha, Krasne, Plyna und Boryssiwka. Laut dem ukrainischen Militärjournalisten Yuri Butusov, soll das eroberte Grenzgebiet eine „Grauzone“ hinter der ukrainischen Verteidigungslinie gewesen sein, in der es mit Ausnahme der Ortschaft Strilecha keine ukrainische Militärpräsenz gegeben habe.[5] Das Gebiet bei Wowtschansk stellt einen weiteren Angriffspunkt dar. Der Leiter der Stadtverwaltung von Wowtschansk, Tamaz Gambaraschwili, gab bekannt, dass aufgrund russischer Luft- und Artillerieeinsätze Menschen aus der Stadt und den umliegenden Siedlungen evakuiert würden.[6] Der russische Angriff in der Region Charkiw wurde auch vom ukrainischen Präsidenten Wolodymyr Selenskyj bestätigt. Er sagte, die russische Offensive in der Region erfasse immer mehr Ortschaften.[7]

Bewertungen

Unter Berufung auf ukrainische Militärquellen geht hervor, dass russische Truppen versuchen, eine Pufferzone in der Region Charkiw zehn Kilometer von der russischen Grenze entfernt zu errichten, was eine neue Front eröffnete.[8]

David Axe, ein Militärkorrespondent von Forbes, vermutete, dass es sich bei der Offensive möglicherweise um eine „aufwändige Finte“ handele, deren Hauptziel darin bestehe, ukrainische Ressourcen aus Tschassiw Jar und der Gegend von Awdijiwka abzuziehen.[9] Der ukrainische Militäranalyst Oleksandr Musjenko erklärte, dass Russland immer mehr Truppen in die Region verlege und ukrainische Truppen gezwungen seien ihre Kräfte in die Region zu verlegen.[10]

Das britische Verteidigungsministerium ging am 14. Mai davon aus, dass Russland nicht in der Lage sei, die zweitgrößte Stadt der Ukraine einzunehmen, dafür würden die aufgebauten Kräfte ohne zusätzliche Reserven nicht reichen, während Kiew eine "Stabilisierung der Front" sah.[11]

Einzelnachweise

  1. Alexander Eydlin: Russische Einheiten stoßen in Charkiw auf ukrainisches Gebiet vor. In: zeit.de. 10. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  2. Sergei Kuznetsov: Liberated Ukrainians embrace troops on lightning advance near Kharkiv. In: politico.eu. 9. September 2022, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  3. Eckart Aretz: Ist Russlands Angriff auf Charkiw eine Offensive oder nicht? In: tagesschau.de. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024.
  4. Christian Mölling, András Rácz: Was Putin mit der Charkiw-Offensive will. In: zdf.de. 13. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  5. Russians seize border villages in Kharkiv Oblast: Strilecha, Krasne, Pylna, Borysivka. In: The New Voice of Ukraine. 10. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024 (englisch).
  6. Region Charkiw: Menschen aus der Stadt Wowtschansk und umliegenden Dörfern evakuiert. In: ukrinform.de. 10. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  7. Russische Offensive im Nordosten der Ukraine – Selenskyj gesteht schwierige Lage ein. In: spiegel.de. 13. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  8. Russland setzt Angriffe im Grenzgebiet bei Charkiw fort. In: tagesschau.de. 11. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  9. David Axe: Russia’s Victory Day Offensive In Northern Ukraine Might Be A Feint. In: forbes.de. 10. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024 (englisch).
  10. Rebecca Barth: Es ist unheimlich. In: tagesschau.de. 12. Mai 2024, abgerufen am 13. Mai 2024.
  11. Ukraine-Krieg: Briten sehen Russland derzeit nicht in der Lage, Charkiw einzunehmen. 14. Mai 2024, abgerufen am 14. Mai 2024.