„Maria Luise von Spanien“ – Versionsunterschied

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Version vom 26. August 2007, 01:09 Uhr

Porträt von Franz Xaver Winterhalter: Maria Luisa Ferdinanda, duchess de Montpensier

Infantin Maria Luisa Ferdinanda von Spanien (* 30. Januar 1832 in Madrid; † 2. Februar 1897 in Sevilla) war ein Mitglied der spanischen Königsfamilie und durch Heirat Herzogin von Montpensier.

Herkunft

Maria Luisa war die jüngste Tochter von König Ferdinand VII. von Spanien (1784–1833) und seiner vierten Frau Prinzessin Maria Christina (1806 – 1878), zweite Tochter von König Franz I. von Neapel-Sizilien und seiner zweiten Gattin Infantin Maria Isabel von Spanien. Ihre Großeltern väterlicherseits waren König Karl IV. und seiner Frau Prinzessin Maria Luise von Bourbon-Parma.

Heirat und Nachkommen

Maria Luisa Ferdinanda, duchess de Montpensier zusammen mit ihrer Familie

Am 10. Oktober 1846 heiratete Infantin Maria Luisa in Madrid Antoine-Philippe d'Orléans, duc de Montpensier (1824–1890), jüngsten Sohn des Herzog von Orléans und späteren französischen König Ludwig Philipp I., auch Bürgerkönig genannt, und seiner Frau Prinzessin Maria Amalia von Neapel-Sizilien. Aus der Ehe gingen neun Kinder hervor, von denen nur fünf das Erwachsenen Alter erreichten:

  • Maria Isabella (1848–1919) ∞ 1864 Louis Philippe Albert d'Orléans, comte de Paris
  • Maria Amalia (1851–1870)
  • Maria Christina (1852–1879), starb als Verlobte des spanischen König Alfons XII.
  • Maria de la Regla (1856–1861)
  • Fernando (1859–1873)
  • Maria de las Mercedes (1860–1878) ∞ 1878 König Alfons XII. von Spanien
  • Felipe Raimundo Maria (1862–1864)
  • Antonio Maria Luis Felipe Juan Florencio (1866–1930) ∞ 1886 Infantin Maria Eulalia von Spanien
  • Luis Maria Felipe Antonio (1867–1874)

In einer Doppelhochzeit heiratete am selben Tag auch ihre ältere Schwester Isabella II. ihren Cousin (ersten Grades) Prinz Francisco von Assisi, älteste Sohn des Herzogs Francisco de Paula de Bourbón und Prinzessin Luisa Carlota von Neapel-Sizilien.

Spätere Leben

Nach der Februarrevolution 1848 begab sich das Ehepaar de Montpensier nach England, dann nach Spanien, wo sie später in Sevilla residierten. 1859 wurde ihr Mann zum Generalkapitän der spanischen Armee und Infanten von Spanien ernannt. Anfang Juli 1868 kam die spanische Regierung einer vor allem unter den höheren Offizieren der Armee weit verbreiteten Verschwörung auf die Spur, die nach Entthronung der Königin den Herzog von Montpensier auf den spanischen Thron bringen wollte und wies den Herzog aus Spanien aus, der, nachdem er seine spanischen Titel und Würden niedergelegt hatte, dem Befehl gehorchte, aber nach der Septemberrevolution 1868 von Lissabon nach Sevilla zurückkehrte. Die Hoffnung, dass nun ihr Mann inthronisiert wird, ging aber nicht in Erfüllung, da er beim Volk so wenig beliebt war, dass er 1870 zweimal bei den Corteswahlen durchfiel. Auch hatte er den Einfluss Napoléon III. gegen sich, der keinen Orléans in Spanien zum König haben wollte. Wegen seiner ehrgeizigen Ränke geriet er mit dem Infanten Heinrich von Bourbon in Streit und erschoss diesen am 12. März 1870 im Duell. Bei der Königswahl am 16. November 1870 erhielt er nur 25 Stimmen. Er verließ Spanien und begab sich 1871 wieder nach Frankreich, wo er sich mit der Königin Isabella, seiner Schwägerin, versöhnte.