„Kohl-Lauch“ – Versionsunterschied

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Zur Navigation springen Zur Suche springen
[gesichtete Version][gesichtete Version]
Inhalt gelöscht Inhalt hinzugefügt
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Keine Bearbeitungszusammenfassung
Zeile 27: Zeile 27:


== Beschreibung ==
== Beschreibung ==
Der Kohl-Lauch ist eine [[Krautige Pflanze|krautige]] Pflanze und erreicht eine Höhe von 20 bis 70 Zentimeter. Er bildet eine oder mehrere eiförmige [[Zwiebel (Pflanzenteil)|Zwiebel]]n, die etwa 1,2 bis 2 Zentimeter lang werden und Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimeter erreichen. Die Außenhaut ist braun bis gräulich, die inneren Zwiebelschalen sind weiß bis hellbraun.<ref name="FoNA"/> Die Stängel sind hart, die [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] sind halbrund oder dicklich flach,<ref name="wbdd"/> rinnig, aber nicht röhrenförmig<ref name="blv"/>. Sie werden 5 Millimeter breit, die Unterseite ist rau,<ref name="blv"/> zur Blütezeit sind sie meist verdorrt. Als [[Blütenstand|Blütenstände]] werden lockere [[Pleiochasium|Scheindolden]] aus wenigen rötlichen oder grünlichweißen Einzelblüten<ref name="blv"/> gebildet. Die [[Hüllblatt|Hüllblätter]] sind länger als der Blütenstand.<ref name="blv"/> Die glockigen [[Blüte]]n werden 5 bis 8 Millimeter lang<ref name="wbdd"/>, die [[Staubblatt|Staubfäden]] haben keine seitlichen Zähne.<ref name="blv"/> Die Blütenstiele sind zwei bis vier Zentimeter lang. Zwischen den Blüten sind dunkelrote Brutzwiebeln sichtbar, wobei auch nur die Brutzwiebeln ausgebildet sein können. Die Blütezeit dauert von Juni bis August.<ref name="wbdd"/>
Der Kohl-Lauch ist eine [[Krautige Pflanze|krautige]] Pflanze und erreicht eine Höhe von 20 bis 70 Zentimeter. Er bildet eine oder mehrere eiförmige [[Zwiebel (Pflanzenteil)|Zwiebel]]n, die etwa 1,2 bis 2 Zentimeter lang werden und Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimeter erreichen. Die Außenhaut ist braun bis gräulich, die inneren Zwiebelschalen sind weiß bis hellbraun.<ref name="FoNA"/> Die Stängel sind hart, die [[Blatt (Pflanze)|Blätter]] sind halbrund oder dicklich flach,<ref name="wbdd"/> rinnig, aber nicht röhrenförmig<ref name="blv"/>. Sie werden 5 Millimeter breit, die Unterseite ist rau,<ref name="blv"/> zur Blütezeit sind sie meist verdorrt. Als [[Blütenstand|Blütenstände]] werden lockere [[Pleiochasium|Scheindolden]] aus wenigen rötlichen oder grünlichweißen Einzelblüten<ref name="blv"/> gebildet. Die [[Hüllblatt|Hüllblätter]] sind länger als der Blütenstand.<ref name="blv"/> Die glockigen [[Blüte]]n werden 5 bis 8 Millimeter lang<ref name="wbdd"/>, die [[Staubblatt|Staubfäden]] haben keine seitlichen Zähne.<ref name="blv"/> Die Blütenstiele sind zwei bis vier Zentimeter lang. Zwischen den Blüten sind dunkelrote Brutzwiebeln sichtbar, wobei auch nur die Brutzwiebeln ausgebildet sein können.
Die Blütezeit dauert von Juni bis August.<ref name="wbdd"/>

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 32 oder 40.<ref name="Oberdorfer2001" />


== Verbreitung und Standortansprüche ==
== Verbreitung und Standortansprüche ==
Der Kohl-Lauch ist mit Ausnahme von Westeuropa in ganz Europa verbreitet. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von Norwegen bis nach Sizilien und von Frankreich bis in den europäischen Teil von Russland und in den [[Kaukasus]].<ref name="GRIN"/> In andere Gebiete wurde sie eingebürgert, man findet sie inzwischen beispielsweise auch in [[Neuengland]] an Straßenrändern und [[Ruderalfläche]]n.<ref name="FoNA"/>
Der Kohl-Lauch ist mit Ausnahme von Westeuropa in ganz Europa verbreitet. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von Norwegen bis nach Sizilien und von Frankreich bis in den europäischen Teil von Russland und in den [[Kaukasus]].<ref name="GRIN"/> In andere Gebiete wurde sie eingebürgert, man findet sie inzwischen beispielsweise auch in [[Neuengland]] an Straßenrändern und [[Ruderalfläche]]n.<ref name="FoNA"/>
Die Art wächst auf trockenen Rasen, an Hecken, auf Weinbergen, an Schutzmauern und auf Bahnschottern. Selten findet man sie auf nassen Wiesen. Sie wächst zerstreut auf basenreichen und etwas stickstoffhaltigen, lockeren Böden und fehlt auf kalkarmen Böden. <ref name="wbdd"/>
Die Art wächst auf trockenen Rasen, an Hecken, auf Weinbergen, an Schutzmauern und auf Bahnschottern. Selten findet man sie auf nassen Wiesen. Sie wächst zerstreut auf basenreichen und etwas stickstoffhaltigen, lockeren Böden und fehlt auf kalkarmen Böden. <ref name="wbdd"/> Sie ist in Mitteleuropa eine Festuco-Brometea-Klassencharakterart.<ref name="Oberdorfer2001" />


== Systematik ==
== Systematik ==
Zeile 55: Zeile 59:
* {{FloraWeb|300}}
* {{FloraWeb|300}}
* {{VKFloraweb|300}}
* {{VKFloraweb|300}}
* Verbreitung in der Schweiz [https://www.infoflora.ch/de/flora/3108-allium-oleraceum.html#map]
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/mono/allia/alliu/alliolev.jpg Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel] nach [[Eric Hultén]]
* [http://linnaeus.nrm.se/flora/mono/allia/alliu/alliolev.jpg Die Verbreitung auf der Nordhalbkugel] nach [[Eric Hultén]]

[[Kategorie:Lauch]]
[[Kategorie:Lauch]]

Version vom 17. September 2015, 09:37 Uhr

Kohl-Lauch

Kohl-Lauch (Allium oleraceum)

Systematik
Ordnung: Spargelartige (Asparagales)
Familie: Amaryllisgewächse (Amaryllidaceae)
Unterfamilie: Lauchgewächse (Allioideae)
Tribus: Allieae
Gattung: Lauch (Allium)
Art: Kohl-Lauch
Wissenschaftlicher Name
Allium oleraceum
L.
Blütenstand

Der Kohl-Lauch (Allium oleraceum), auch Gemüse-Lauch[1] oder Ross-Lauch genannt, ist eine Pflanzenart aus der Gattung Lauch (Allium). Trotz des Namens Kohl-Lauch wird die Pflanze kaum als Wildgemüse oder Suppenwürze verwendet, da die Blätter früh verdorren und der Stängel vergleichsweise hart ist, was ihm auch den Namen Ross-Lauch eingebracht hat. [2]

Beschreibung

Der Kohl-Lauch ist eine krautige Pflanze und erreicht eine Höhe von 20 bis 70 Zentimeter. Er bildet eine oder mehrere eiförmige Zwiebeln, die etwa 1,2 bis 2 Zentimeter lang werden und Durchmesser von 1 bis 1,5 Zentimeter erreichen. Die Außenhaut ist braun bis gräulich, die inneren Zwiebelschalen sind weiß bis hellbraun.[3] Die Stängel sind hart, die Blätter sind halbrund oder dicklich flach,[2] rinnig, aber nicht röhrenförmig[4]. Sie werden 5 Millimeter breit, die Unterseite ist rau,[4] zur Blütezeit sind sie meist verdorrt. Als Blütenstände werden lockere Scheindolden aus wenigen rötlichen oder grünlichweißen Einzelblüten[4] gebildet. Die Hüllblätter sind länger als der Blütenstand.[4] Die glockigen Blüten werden 5 bis 8 Millimeter lang[2], die Staubfäden haben keine seitlichen Zähne.[4] Die Blütenstiele sind zwei bis vier Zentimeter lang. Zwischen den Blüten sind dunkelrote Brutzwiebeln sichtbar, wobei auch nur die Brutzwiebeln ausgebildet sein können.

Die Blütezeit dauert von Juni bis August.[2]

Die Chromosomenzahl der Art ist 2n = 32 oder 40.[5]

Verbreitung und Standortansprüche

Der Kohl-Lauch ist mit Ausnahme von Westeuropa in ganz Europa verbreitet. Das natürliche Verbreitungsgebiet reicht von Norwegen bis nach Sizilien und von Frankreich bis in den europäischen Teil von Russland und in den Kaukasus.[1] In andere Gebiete wurde sie eingebürgert, man findet sie inzwischen beispielsweise auch in Neuengland an Straßenrändern und Ruderalflächen.[3] Die Art wächst auf trockenen Rasen, an Hecken, auf Weinbergen, an Schutzmauern und auf Bahnschottern. Selten findet man sie auf nassen Wiesen. Sie wächst zerstreut auf basenreichen und etwas stickstoffhaltigen, lockeren Böden und fehlt auf kalkarmen Böden. [2] Sie ist in Mitteleuropa eine Festuco-Brometea-Klassencharakterart.[5]

Systematik

Der Kohl-Lauch ist eine Art in der Gattung Lauch (Allium). Dort wird er zur Sektion Codonoprasum in der Untergattung Allium gezählt.[1]

Weitere zum Teil auch nur regional gebräuchliche Bezeichnungen für den Kohl-Lauch sind oder waren: Ackerknoblauch, Feldknoblauch, wäld Knobläng (Siebenbürgen) und Knufflok (Altmark).[6]

Nachweise

Literatur

  • Dietmar Aichele, Marianne Golte-Bechtle: Was blüht denn da? 57. Auflage. Kosmos, Stuttgart 2005, ISBN 978-3-440-10212-1, S. 120.
  • Thomas Schauer, Claus Caspari: Der BLV Pflanzenführer für unterwegs. 2., durchgesehene Auflage. BLV, München 2008, ISBN 978-3-8354-0354-3, S. 342.

Einzelnachweise

  1. a b c "display:none"%3E%5B%5BVorlage:GRIN/Wartung/Keine%20ID%20angegeben%5D%5D%3C/span%3E Allium oleraceum. Germplasm Resources Information Network (GRIN), abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).
  2. a b c d e Aichele, Golte-Bechtle: Was blüht denn da?
  3. a b Allium oleraceum. In: Flora of North America Vol. 26. www.eFloras.org, S. 238, abgerufen am 16. Januar 2010 (englisch).
  4. a b c d e Schauer, Caspari: Der BLV Pflanzenführer für unterwegs
  5. a b Referenzfehler: Ungültiges <ref>-Tag; kein Text angegeben für Einzelnachweis mit dem Namen Oberdorfer2001.
  6. Carl Jessen: Die deutschen Volksnamen der Pflanzen, Verlag von Philipp Cohen Hannover 1882, Seite 18

Weblinks

Commons: Kohl-Lauch – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien