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Mimir

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Odin findet Mimirs enthaupteten Körper

Mimir ist ein Riese der nordischen Mythologie. Er hütet eine der Urquellen unter dem Weltenbaum Yggdrasil und ist berühmt für Wissen, Weisheit und Weissagung. Daher pflegt selbst der Göttervater Odin eine enge Bindung zu ihm, um seinen Rat zu erlangen.

Mimir in der nordischen Mythologie

Mímir and Balder Consulting the Norns, Werk von H. E. Freund (1821–1822)

Altnordische Literatur

Die Mythen um Mimir stammen aus unterschiedlichen Quellen der altnordischen Literatur, doch im Kern sind sie bereits im ältesten Text der Lieder-Edda, der Völuspá, enthalten, dessen Wurzeln noch bis in vorgermanische Zeit reichen.

Danach entspringt unter dem Weltenbaum Yggdrasil die Quelle der Weisheit, aus der ein reißender Wasserfall strömt. Sie ist eine der drei Urquellen der nordischen Mythologie. In ihrer Nähe befindet sich das Gjallarhorn des Gottes Heimdall, das in allen Welten ertönt, wenn man in es hineinbläst. Hüter der Quelle ist Mimir, die nach ihm Mimirs Brunnen genannt wird. Jeden Morgen trinkt er Met aus ihr.[1]

Odin erwirbt sich Weisheit, weil er ebenso aus dem Brunnen des Mimir trinkt. Allerdings muss er zuvor dafür ein Auge opfern und in den Brunnen legen (Walvaters Pfand). Seitdem war Odin einäugig.[2] Trotz seines Weisheitstrunks wendet sich Odin noch ratsuchend an Mimirs Haupt, als die Ordnung der Welt in Gefahr gerät und den Göttern der Untergang droht (Ragnarök).[3] Wie es dazu kam, dass Mimir geköpft wurde, beschreibt die Völuspá jedoch nicht.

Snorri Sturlusons Prosa-Edda wiederholt in Gylfaginning die Angaben der Völuspá und ergänzt sie. Er sagt, dass die Quelle unter der Wurzel Ygggdrasils liegt, die zu den Reifriesen hingeht. Sein Wissen und seine Weisheit, erlangt Mimir wie Odin, weil er aus der Quelle trinkt. Das Gjallarhorn dient ihm dabei als Trinkhorn. In einem Punkt weicht Snorri aber wesentlich von der Völuspá ab. Bei ihm reitet in der Zeit Ragnaröks Odin zu Mimirs Brunnen und holt sich dort den Rat Mimirs ein. Mimirs Haupt hingegen erwähnt Snorri nicht.[4]

Hrafnagaldr Óðins (Odins Rabenzauber), das auch zu den alten nordischen Liedern zählt, aber nicht Bestandteil der Lieder-Edda ist, geht im Gegensatz zur Prosa-Edda davon aus, dass Mimir Odin keinen Rat geben kann, damit dieser seinem Schicksal entrinnt und den Untergang der Götter abwendet.

„Nirgend haftet Sonne noch Erde, es schwanken und stürzen die Ströme der Luft. In Mimirs klarer Quelle versiegt die Weisheit der Männer. Wißt ihr, was das bedeutet?[5]

Hrafnagaldr Odins, 5

Das Lied Sigrdrífumál, das zu den Heldenliedern der Lieder-Edda gehört, zeigt, dass das Haupt Mimirs nicht nur weise, sondern auch der Runen kundig war. Dort steht Odin mit Mimirs Haupt auf einem Berg, doch nicht Odin spricht, sondern Mimir sagt „klug das erste Wort und nannte wahre Runen.“[6]

Die Ynglinga saga, Snorri Sturlusons mythische Einleitung in seine Geschichte des norwegischen Königtums (Heimskringla), geht nicht nur auf die Nähe Odins zu Mimir ein, sondern erzählt auch eine Geschichte, wie Mimirs Haupt den Rumpf verlor: Nach dem Krieg der Asengötter gegen Wanengötter stellen die Asen Mimir und Hönir als Geiseln als Friedenspfand. Über Hönir sagen die Asen, er tauge als Anführer. Die Wanen bemerken aber bald, dass Hönir keine Entscheidung ohne seinen Ratgeber Mimir trifft. Sie köpfen deshalb den Weisen und schicken sein Haupt den Asen zurück. Odin konserviert den Kopf daraufhin mit Zaubersprüchen und Kräutern, um von ihm weiterhin Weissagungen und Botschaften aus den anderen Welten zu erhalten. Die Gaben Mimirs sind ihm so wichtig, dass er dessen Haupt stets bei sich trägt.[7]

Andere Zeugnisse

Nur die Thulur bezeichnen Mimir ausdrücklich als Riese. Daneben gibt es noch verschiedene Zusammensetzungen, die das Wort Mimir als Bestandteil haben, zum Beispiel Sokkmimir (ein unbekannter Riese), Brekkmimir (der Riese Geirrǫðdr) oder Holdmimir (Beiname des Schwerts). Ein Yggdrasil vergleichbarer Baum wird Mimameidr genannt.[8]. Die Völuspá erwähnt noch Mimirs Söhne, ohne sie näher zu bestimmen.[9]

Forschung

Der nicht homogene und stellenweise widersprüchliche literarische Quellenbefund führte in der Forschung zu sehr unterschiedlichen Positionen, wie Mimir und seine Mythen zu verstehen sind. Nicht alle der aufgeworfenen Fragen konnten bis heute befriedigend gelöst werden.

Bedeutung des Namens

In der Deutung des Namens Mimir, altnordisch Mímir, teilt sich die Forschung in zwei Lager.

Nach der einen Meinung ist Mimir eng mit Weisheit und Erinnerung verbunden und bedeutet in etwa „der, der sich erinnert“.[10] Der Name ist demzufolge verwandt mit altenglisch mimorian, lateinisch memor „eingedenk, sich erinnernd“ und wird zurückgeführt auf die indogermanische Wortwurzel *(s)mer- „gedenken, sich erinnern“[11].

Für die andere Meinung ist der Name verwandt mit norwegisch meima „messen“, angelsächsisch māmrian „grübeln“ und leitet sich von indogermanisch *mer- „messen“[12] her mit der Bedeutung „Messender, Sinnender“ oder „der, der das Schicksal misst“.[13]

Natur- und Abstammung

Seine Freundschaft zum Asengott Odin hebt Mimir im Rang über andere Riesen hinaus. Die Ynglinga saga gibt ihm die gleiche Stellung wie dem Asen Hönir, so dass auch vertreten wird, Mimir sei ähnlich Loki eigentlich ein Ase. Gleicher Rang führt jedoch noch nicht zwingend zur selben Natur. Die Thulur bezeichnen Mimir ausdrücklich als Riese. Auch sonst erscheint er oder sein Name in der altnordischen Literatur durchweg riesenhaft.[14] Mimir ist mit hoher Wahrscheinlichkeit ein Riese.

Zu seiner Abstammung schweigt die Überlieferung. Er könnte der Sohn des Vorzeitriesen Bölthorn sein, der der Vater von Odins Mutter Bestla ist.[15] Mimir wäre demnach der Onkel Odins. Diese Ansicht stützt sich auf eine Stelle im Hávamál, in der Odin seine Zauberrunenlieder einführt:

„Neun mächtige Lieder lernt ich vom berühmten Sohn Bölthorns, Bestlas Vater, […][16]

Lieder-Edda: Hávamál, 140

Der Sohn Bölthorns wird in der nordischen Mythologie sonst nicht genannt. Für Mimir spricht seine Weisheit, die Odin immer wieder suchte, und seine Zauberrunenkunde, die geheimes und verborgenes Wissen voraussetzt. Letzten Endes bleibt die Verwandtschaft mit Odin aber reine Spekulation.[17]

Mimirs Brunnen und der Weltenbaum

Odin trinkt aus Mimirs Quelle, während Mimir ihm dabei zuschaut, Gemälde von Robert Engels (1903)

Unterschiedlich sind die Meinungen darüber, welche Flüssigkeit sich in Mimirs Brunnen befindet. Einerseits sagt die Völuspá, aus dem Quell ströme ein reißender Wasserfall, andererseits trinke Mimir Met daraus. Die Forschung geht überwiegend davon aus, dass der Brunnen Mimirs Wasser und nicht Met enthalte. Doch ist Met nicht nur ein bloßes Rauschmittel, sondern auch ein Weisheitstrank, der es erlaubt, besonderes Wissen zu erlangen, so wie es der Mythos vom Diebstahl des Dichtermets durch Odin nahe legt.[18] Von der Ziege Heidrun am Baum Lärad , der mit dem Weltenbaum Yggdrasil gleichgesetzt wird, heißt es im Lied Grimnismál, sie spende den Odin geweihten Einherjern Met.[19] Auch wenn dieses mythische Bild aus vergleichsweise später Zeit stammt, weist es zumindest auf eine Verbindung zwischen Weltenbaum, an dessen Fuß Mimirs Brunnen liegt, Göttervater und Rauschtrank hin.

Die Nähe zwischen Mimir und dem Weltenbaum wird in der nordischen Mythologie nicht nur durch Mimirs Quelle deutlich. Die Forschung geht davon aus, dass der Name Mimirs auch verwendet wurde, um den Weltenbaum zu umschreiben. Allgemein anerkannt ist, dass der Baum Mimameidr „Baum des Mimi“ Yggdrasil entspricht. Manche Forscher[20] vertreten diese Gleichsetzung auch für die Wendung in holti Hoddmímis „im Wald des Goldmimir“[21], womit das Gehölz gemeint ist, in dem sich die zwei Menschen verstecken, die zusammen mit überlebenden Göttersöhnen nach Ragnarök an einem neuen Weltzeitalter teilhaben werden.[22].

Die Quelle am Weltenbaum gehört zur mythischen Landschaft vieler Völker. Neben Mimirs Brunnen entspringen in der nordischen Mythologie unter Yggdrasil noch der Brunnen der Urd und Hvergelmir. Im (indogermanischen) Ursprung waren zumindest die Brunnen von Mimir und der Urd wohl dieselbe Quelle, die wegen verschiedener Mythen auch unterschiedliche Namen erhielt. Sowohl Mimir als auch Urd stehen im Zusammenhang mit Schicksal und Weissagung.[23]

Mimirs Haupt

Ein großes Rätsel stellt für die Forschung die Überlieferung zu Mimirs Haupt dar.

Größter Streitpunkt ist die Frage, ob die Mythen von Walvaters Pfand und Mimirs Haupt auf ein und dieselbe Person zurückgehen. Die nordischen Texte weichen nämlich in der Namensschreibung bei beiden Mythen voneinander ab. Ist Mimir von Walvaters Pfand gemeint, wird Mímir geschrieben. Geht es um Mimirs Haupt, heißt es stets Míms hǫfuð, also Mimr ohne zweites I. In den nordischen Texten lässt sich sogar eine dritte Namensform Mimirs aus dem Baumnamen Mimameidr erschließen, Baum des Mimi ohne End-R.

Diese Trennung wird durch die überlieferten Inhalte noch verschärft. Nach der Völuspá spricht Odin zu Beginn von Ragnarök mit Mimrs Haupt, das er laut der Ynglinga saga und dem Sigrdrífumál (immer) bei sich führt. Die Prosa-Edda dagegen lässt Odin zu Mimirs Brunnen reiten, um Mimir aufzusuchen. Sie setzt offenbar voraus, dass Mimir nicht geköpft ist. Die Verwirrung macht Snorri Sturluson vollkommen, da sich die Prosa-Edda und die Ynglinga saga hier inhaltlich widersprechen, obwohl sie beide aus seiner Hand stammen.

Es wurden viele Vorschläge gemacht, um beide Mythen in Einklang zu bringen. Man ging auch von zwei verschiedenen Personen aus (Jan de Vries). Letztlich sind die sie weder in Einklang bringbar, noch stellen sie Mythen zweier verschiedener Personen dar. Beide Mythen haben indogermanische Parallelen.[24]

Der Mythos vom weissagenden Haupt findet sich in griechischen Mythen (zum Beispiel im Orpheus-Mythos), keltischen Mythen und auch isländischen Sagas.[25] Vergleichbar ist auch die Enthauptung, das Vishnu-Opfer in der indischen Mythologie.

Der Mythos von Walvaters Pfand hat hinsichtlich der freiwilligen Aufgabe eines Körperteils eine Entsprechung in der nordischen Mythologie: Der Gott Tyr gibt freiwillig seine rechte Hand auf. Des Weiteren gibt es eine Parallele in der römischen Erzählung von Horatius Cocles und Mucius Scaevola.

Teilweise wurde vertreten, dass der Mythos vom sprechenden Schädel aus vergleichbaren keltischen Mythen entlehnt wurde. Da er aber sowohl ein Motiv isländischer Sagas als auch der norwegischen und englischen Sagenwelt ist, scheint es sich um eine eigenständige nordische beziehungsweise germanische Überlieferung zu handeln.[26]

Unverständlich ist die Begründung der Ynglinga saga, wie Odin zum Haupt Mimirs kam. In der Forschung ist noch nicht entschieden, ob es sich lediglich um einen Erklärungsversuch aus späterer Zeit handelt[27], der möglicherweise nur Snorri Sturlusons eigene Interpretation wiedergibt[28].

Die Sagen Norwegens und Englands sind vielleicht der Schlüssel, was das Haupt mit der Quelle zu tun hat. Sie bewahren ein Sagenmotiv, in welchem aus einer Quelle ein Schädel emporsteigt, der denen Glück und Geschenke bringt, die ihm Ehre erweisen.[29]

Naturmythische Deutungen

Die ältere Forschung sah in den Mythen frühe Erklärungsversuche der Menschen für die Erscheinungen, die sie in der Natur beobachteten. Dabei entsprach in der naturmythischen Deutung das Paar Odin und Mimir den Himmelslichtern Sonne und Mond.[30] Steht die Sonne am Himmel, dann spiegelt sie sich im Wasser, so dass es scheint, dass im Wasser eine zweite Sonne liegt, nämlich das Auge, das Odin als Pfand gab.[31] Da man früher davon ausging, dass das Wort Mond von der indogermanischen Wortwurzel *mer- „messen“ stammt[32], derselben Wurzel, aus der manche Forscher den Namen Mimir ableiten, lag es nahe, Mimir (insbesondere sein Haupt) als mythische Entsprechung des Mondes zu verstehen. Des Weiteren gab es mythisch gesehen zwischen Mimirs Quelle und seinem Haupt keinen Unterschied, da die Quelle als sein Kopf gedeutet wurde.[33] Mimirs Söhne waren die Wasserläufe, die aus der Quelle strömen.[34]

Von manchen dieser naturmythischen Deutungen ist man inzwischen wieder abgerückt. Mond und Mimir stammen nicht von derselben indogermanischen Wortwurzel. Mond bedeutet demnach nicht „der Messende“, sondern der „Wandernde“.[35] Mimirs Haupt ist auch nicht die Quelle Mimirs, da die Vorstellung des weissagenden, geköpften Schädels sehr alt ist und in Griechenland, in der keltischen Welt und im sibirischen Schamanismus viele Entsprechungen hat.[36]

Ursprünge und Verbreitung

Der Riese Mimir gehörte schon zur Mythologie der Germanen. Neben der nordischen Überlieferung finden sich auch Spuren von Mimir bei den Südgermanen. Mehrere althochdeutsche Personennamen (zum Beispiel Mimo, Mima, Mimolt, Mimigard) und verschiedene geographische Namen (zum Beispiel Meinborn „Mimibrunno“, der Fluss Mümling „Mimi(li)ngû“) bezeugen seine Gegenwart.[37] Die germanische Namensform lautete *Mimiaz oder *Mimiô.[38]

Der mythische Schmied deutscher Heldenlieder des Mittelalters namens Mime, der in einer nordischen Übertragung, der Thidrekssaga, auch Mimir genannt wird, geht wahrscheinlich nicht auf den Riesen zurück.[39] Der Schmiedberuf weist auf eine Zwergennatur Mimes hin.

Kultspuren von Mimir sind nicht bekannt. Die geographischen Mimirnamen Deutschlands und Schwedens (Mimes sjö „Mimis Fluss“ und Mimes å „Mimis See“[40]) müssen nicht auf den mythischen Riesen zurückgehen, sondern können auch von menschlichen Personennamen stammen, die sich von dem Namen des Weisen herleiten .

Deutung

Der Weltenbaum ist ein mythisches Bild für die Schöpfung als Gesamtes. Darin steht Mimirs Brunnen an der Wurzel für den Zugang zur tieferen Einsicht in die neun germanischen Welten, ihre Ordnung und das, was in ihnen zu geschehen hat (Schicksal). Er ist die Quelle der Weisheit.

Ihr Hüter ist Mimir, der sich denen, die zu seiner Quelle kommen, vielleicht in Gestalt eines Schädels zeigt (Mythos von Mimirs Haupt). Das Wissen erwirbt, wer Freundschaft mit dem Riesen schließt und so wie Mimir aus der Quelle trinkt. Doch jeder außer dem Weisen muss dafür ein empfindliches Opfer erbringen.

Der Mythos von Walvaters Pfand erklärt in einem mythischen Bild, wie Odin durch den Verlust eines Auges, das ihm äußerliches Sehen ermöglicht, das innere Sehen erlangt, die Gabe des Hellsehens oder der Weissagung. Das Motiv Selbstopfer für Weisheit findet sich bei Odin noch ein weiteres Mal. Neun Nächte hängt er sich an Yggdrasil, um durch Todesqualen an das geheime Wissen der Runen zu gelangen.[41]

Literatur

  • Hilda Roderick Ellis Davidson: Pagan Europe – Early Scandinavian and Celtic Religions. Manchester University Press, 1988, ISBN 978-0-71902-579-2. Online
  • René L. M. Derolez: Götter und Mythen der Germanen. Benzinger, Köln 1959.
  • Wolfgang Golther: Handbuch der germanischen Mythologie. Hirzel, Leipzig 1895. Neuauflage: Marix, Wiesbaden 2004, ISBN 3-937715-38-X.
  • Jacob Grimm: Deutsche Mythologie. 3 Bände. Dieterich, Göttingen 1835. Neuauflage: Marix, Wiesbaden 2007, ISBN 978-3-86539-143-8.
  • Johannes Hoops (Hrsg.): Reallexikon der germanischen Altertumskunde. 2. Auflage. Verlag de Gruyter, Berlin 2001, ISBN 3-11-017163-5, Bd. 20, S. 38 ff.
  • Rudolf Simek: Lexikon der germanischen Mythologie. 3. Auflage. Kröner, Stuttgart 2006, ISBN 3-520-36803-X.
  • Åke Viktor Ström, Haralds Biezais: Germanische und Baltische Religion. Kohlhammer, Stuttgart 1975, ISBN 3-17-001157-X.

Einzelnachweise

  1. Lieder-Edda: Völuspá, 27 f., 46
  2. Lieder-Edda: Völuspá, 28
  3. Lieder-Edda: Völuspá, 46
  4. Prosa-Edda: Gylfaginning, 15, 51
  5. Übersetzung nach Karl Joseph Simrock: Die Edda 1851.
  6. Lieder-Edda: Sigrdrífumál, 14
  7. Heimskringla: Ynglinga saga, 4, 7
  8. Lieder-Edda: Fjölsvinnsmál, 19-20, 23-24
  9. Lieder-Edda: Völuspá, 46
  10. Jacob Grimm geht von einer Verwandtschaft des Namens mit lateinisch memor und angelsächsich minor „eingedenk, sich erinnernd“ aus. (Grimm Bd. 1, S. 315) – Simek übersetzt den Namen mit „der Erinnerer, der Weise“, verwandt mit lateinisch memor. (Simek, Stichwort Mimir) – Orchard deutet „wise, mindful“. (Andy Orchard: Dictionary of Norse Myth and Legend. 1997/98, Stichwort Mimir)
  11. Gerhard Köbler: Indogermanisches Wörterbuch. 3. Auflage. 2000, Stichworte *mer- und *smer-. Online
  12. Gerhard Köbler: Indogermanisches Wörterbuch. 3. Auflage. 2000, Stichwort *mer-. Online
  13. Golther kommt auf die Bedeutung „der Sinnende“, verwandt mit angelsächsisch minor und niedersächsisch mimeren „grübeln“. (Golther S. 226) – Mimir ist verwandt mit norwegisch meima „messen“ und steht mit Messen und Reflektieren im Zusammenhang.(Hoops, Bd. 20, S. 42) – Ström stimmt der Herleitung Friedrich Detters aus indogermanisch *mer- zu, verwandt mit norwegisch meima und angelsächsich māmrian und kommt zu einer Verbindung mit dem nordischen Schicksalsbegriff mjǫtudr „das Gemessene“. (Ström & Biezais, S. 253 f.)
  14. Hoops, Bd. 20, S. 38 ff.
  15. vgl. Golther, S. 216
  16. Übersetzung nach Arnulf Krause: Die Götter- und Heldenlieder der Älteren Edda. Reclam, 2004, S. 65
  17. Hoops, Bd. 20, S. 42
  18. Hoops, Bd. 20, S. 42
  19. Lieder-Edda: Grimnismál, 25
  20. Derolez, S. 274 – John Lindow: Handbook of Norse Mythology. USA 2001, ISBN 1-57607-217-7, Stichwort Mimir. Lindow aber nur unter der Voraussetzung, dass Mimameid = Yggdrasil.
  21. Altnordisch hodd heißt „Gold, Schatz“: Gerhard Köbler: Altnordisches Wörterbuch. 2. Auflage. 2003, Stichwort hodd. Online
  22. Lieder-Edda: Vafþrúðnismál, 45; Prosa-Edda: Gylfaginning, 53
  23. Derolez, S. 271 – Ström & Biezais, S. 254
  24. Hoops, Bd. 20, S. 41 – mit demselben Ergebnis: Simek, Stichwort Mimir
  25. Eyrbyggia saga, Kapitel 43; Þorsteins þáttr bæjarmagns, Kapitel 9
  26. Hoops, Bd. 20, S. 41 – Davidson, S. 77
  27. Eduard Neumann und Helmut Voigt: Germanische Mythologie. 1973, Stichwort Mimir.
  28. Davidson, S. 77
  29. Davidson, S. 77
  30. Hanns Bächtold-Stäubli (Hrsg): Handwörterbuch des deutschen Aberglaubens. Bd. 1, S. 638.
  31. vgl. Golther, S. 420
  32. Duden: „Das Herkunftswörterbuch.“ 2. Auflage. 1989, Stichwort Mond
  33. Golther, S. 420
  34. vgl. Golther, S. 227, 420 – Eduard Neumann und Helmut Voigt: Germanische Mythologie. 1973, Stichwort Mimir.
  35. Duden: „Das Herkunftswörterbuch.“ 2. Auflage. 1989, Stichwort Mond
  36. Hoops, Bd. 20, S. 41 f.
  37. Simek, Stichwort Mimir und Ström & Biezais, S. 118 verweisen hinsichtlich der deutschen Gewässernamen und ihrer Aussagekraft auf die Existenz Mimirs bei den (Süd-)Germanen auf die ältere Forschung. Nachweise finden sich zum Beispiel bei Grimm, Bd. 1, S. 315 und Bd. 3, S. 109 und Golther, S. 227.
  38. Golther, S. 226
  39. Hoops, Bd. 20, S. 40
  40. Golther, S. 227
  41. Lieder-Edda: Hávamál, 138