Benutzer:Der wahre Jakob/Franziskanerprovinz Dacia

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Die Franziskanerprovinz Dacia (von lateinisch Dacia, der mittelalterlichen Bezeichnung für Dänemark) war eine Ordensprovinz des Franziskanerordens, der die Klöster im westlichen Ostseeraum angehörten. Sie bestand von 1239 bis zur Auflösung der Klöster infolge der Reformation im 16. Jahrhundert.

Entstehung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Der Franziskanerorden wurde durch Franz von Assisi 1209 in Italien gegründet und 1210 von Papst Innozenz III. bestätigt. 1221 entstand in Augsburg die erste Niederlassung nördlich der Alpen, 1222 wurde Köln erreicht, das daraufhin zum Zentrum der ursprünglich einzigen deutschen Ordensprovinz Teutonia wurde. Die franziskanische Bewegung entfaltete sich auch in Deutschland mit erstaunlicher Schnelligkeit - wenn auch nicht ohne einzelne örtliche Misserfolge. Für das Ende des 13. Jahrhunderts sind rund 200 Konvente im deutschsprachigen Raum bezeugt.[1]

Bereits 1230 wurde die Teutonia in eine rheinische (Provincia Rheni) und eine sächsische Provinz (Provincia Saxonia) geteilt. Als gegenseitige Grenze galt die Weser.[2] Von der sächsischen Provinz wurden 1239 die Provinzen Dacia (Dänemark) und Bohemia (Böhmen) abgetrennt; die Provincia Rheni wurde in die Provincia Argentina (Straßburg) und die Provincia Colonia (Köln) geteilt.[3] Zur Provincia Dacia gehörten Klöster in Holstein, Schleswig, Dänemark, Schweden und Norwegen. Kustodie Ribe

Franziskaner- und Klarissenklöster[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Marstrand (nach 1280)
  • Kungahälla
  • Ny Lödöse
  • Viborg (vor 1404)
  • Trondheim (vor 1472)
  • Rauma (Finnland) (vor 1449)
  • Kökar (Mitte des 14. Jahrunderts)
  • Uppsala (1247)
  • Enköping (1250)
  • Stockholm (1270? - 1486?)
  • Arboga (13. Jahrhundert)
  • Nyköping (13. Jahrhundert)
  • Krokek (vor 1440)
  • Söderköping (1245 ?)
  • Linköping (1282)
  • Växjö (15. Jahrhundert)
  • Jönköping (nach etwa 1280)
  • Halmstad (1494)
  • Helsingør (1420)
  • Torkø ()
  • Trelleborg (1267)
  • Malmö (1419)
  • Lund (1238)
  • Kobenhaven (1238 OFM, 1505 Klarissen)
  • Kalundborg (1239)
  • Roskilde (1237 OFM, 1256 Klarissen)
  • Køge (1484)
  • Næstved (1240)
  • Nyköbing (Falster) (1419)
  • Nysted (1286)
  • Svendborg (1236)
  • Odense (1279 OFM, 1521 Klarissen)
  • Ålborg (1250)
  • Viborg (1235)
  • Randers (1236)
  • Ribe (1232)
  • Kolding (1288)
  • Horsens (1261)
  • Flensborg (1263)
  • Tønder (1238)
  • Husum (1494)
  • Slesvig (1234)
  • Tønsberg (vor 1236)
  • Oslo (vor 1290)
  • Bergen (ca. 1240)

Die Provinz erlosch im 16. Jahrhundert, nachdem als Folge der Reformation die Orden verboten und die Klöster aufgehoben wurden. Eine der letzten Persönlichkeiten der Dacia war Jacobus de Dacia (* um 1484). In seiner von ihm selbst zusammen mit Erasmus Olai verfassten Chronik De expulsione fratrum minorum („Über die Vertreibung der Minderbrüder“) berichtet er von seiner Disputation mit den Führern der lutherischen Partei. 1527 war er als Jacobus Joannis Vize-Guardian in Malmö. Jacobus war wahrscheinlich ein Sohn des dänischen Königs Hans und seiner Frau Christina von Sachsen. Königin Christina war ausweislich der Angaben des Historikers Jørgen Nybo Rasmussen den Franziskanern zugewandt. Sie stiftete zwei Klarissenklöster und stattete die Kirche des Odenser Franziskanerklosters mit einem prachtvollen Altar des Lübecker Schnitzers Claus Berg aus. Die Nähe zu diesem Kloster zeigt sich auch darin, dass die 1521 verstorbene Königin nicht im Dom zu Roskilde, sondern in der Knutskirche in Odense bestattet wurde. Auch der Name des jüngsten Sohns des Königspaares, Franziskus, weist in dieselbe Richtung. Als dieser 1511 im Alter von 14 Jahren starb, wurde er in der Odenser Franziskanerkirche beigesetzt.[4]

Der Nachfolger von König Hans, Christian II., wandte sich ab 1521 Martin Luther zu[5]; er wurde 1523 abgesetzt und ging ins Exil in den Niederlanden. Sein Nachfolger wurde sein Onkel Friedrich. Er förderte zwar nicht aktiv die Reformation, duldete jedoch ihre Ausbreitung. Die folgenden Jahre waren von der Auseinandersetzung der Kastholiken mit den Lutheranern geprägt. 1529 kam es zu Übergriffen gegen die Malmöer Ordensbrüder. Sie wurden aus Kirche und Kloster vertrieben und flohen nach Lund. Von Næstved aus verteidigte Jacobus von Dacia die Klöster gegen die von den Lutheranern erhobenen Vorwürfe der Ketzerei, bis die Franziskaner 1532 auch dort vertrieben wurden. Für den geplanten Reichstag 1534 verfasste Jacobus seine Chronik, um dort das erlittene Unrecht darzulegen, wobei er das gewaltsame Eindringen der lutherischen Bürger in die Klöster gegenüber ihren Reformangeboten stark überbetonte.[6] Der Reichstag kam jedoch 1534 nicht zustande, weil nach dem Tod von König Friedrich die Grafenfehde zwischen den Anhängern von Christian II. und Friedrichs Sohn Christian ausgebrochen war.

Nach seinem Sieg in der Grafenfehde erließ König Christian III. 1536 eine lutherische Kirchenordnung für Dänemark. Darin wurden sämtliche Orden in Dänemark verboten. Den Brüdern wurde nur erlaubt, im Lande zu bleiben, wenn sie ihren Habit ablegten und alle katholischen Riten und Predigten unterließen. Viele der vertriebenen Franziskaner fanden Aufnahme in Mecklenburg, wo Herzog Albrecht und seine Frau Anna von Brandenburg die katholische Seite unterstützten. Dort wurde Jacobus von Dacia 1537 zum letzten Provinzialminister der Ordensprovinz Dacia ernannt, die neben Dänemark auch Schweden, Norwegen und Südfinnland sowie das Franziskanerkloster Flensburg umfasste. Vom Schweriner Kloster aus organisierte er den Verbleib der ausgewiesenen Brüder und den Nachlass der aufgelösten Klöster. 1538 ernannte er Lütke Namens zu seinem Kommissar und verließ wenig später Mecklenburg mit unbekanntem Ziel. 1542 erschien Jacobus de Dacia als Teilnehmer einer Missionsreise nach Neuspanien. Dort wirkte er als Missionar und amtierte in seinen letzten Lebensjahren als Oberer der Kustodie St. Peter und Paul für Michoacán und Jalisco, deren Erhebung zur Provinz er 1565 noch erlebte.

Literatur[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  • Alberto Carillo Cazares, Jørgen Nybo Rasmussen: Broder Jakob den Danske. Indianerven og Kongesøn, 2003.
  • Jørgen Nybo Rasmussen: Die Franziskaner in den nordischen Ländern im Mittelalter. Verlag Butzon & Bercker, Kevelaer 2002, ISBH 3-7666-2090-8 (= Franziskanische Forschungen, 43. Heft).
    Fernleihe!!

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

== Einzelnachweise ==
<references />

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[[Kategorie:Franziskanerprovinz Dacia|!]]


  1. franziskaner.net: Franziskaner in Deutschland, abgerufen am 15. Juli 2018.
  2. Dieter Berg (Hrsg.): Spuren franziskanischer Geschichte. Werl 1999, S. 29.
  3. Willibald Kullmann: Die Sächsische Franziskanerprovinz, ein tabellarischer Leitfaden ihrer Geschichte. Düsseldorf 1927, 9.14-20.
  4. Cazares / Rasmussen: Broder Jakob den Danske. Indianerven og Kongesøn. (= Aelnoths skriftserie. Band 13). Ælnoth, Roskilde 2003, ISBN 87-87082-30-6, S. 33; vgl. aber Hermann Hamelmann: Oldenburgisch Chronicon. Das ist, Beschreibung Der Löblichen Uhralten Grafen zu Oldenburg und Delmenhorst [et]c. Von welchen die jetzige Könige zu Dennemarck und Hertzogen zu Holstein entsprossen…, S. 218, wonach Hamelmann zwar aus einer Sächsischen Chronik von einem Sohn Jacob erfahren hatte, dieses aber nicht bestätigen konnte. Auch zu den übrigen Kindern des Königspaares gibt es widersprüchliche Überlieferungen.
  5. Martin Schwarz Lausten: Die Reformation in Dänemark (Schriften des Vereins für Reformationsgeschichte 208) Gütersloh 2008; S. 21
  6. Leif Grane / Kay Hørby (Hrsg.): Die dänische Reformation vor ihrem internationalen Hintergrund: The Danish Reformation against its international background; Vandenhoeck & Ruprecht, 1990, S. 36