„Karl Immermann“ – Versionsunterschied

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'''Carl Leberecht Immermann''' (* [[24. April]] [[1796]] in [[Magdeburg]]; † [[25. August]] [[1840]] in [[Düsseldorf]]) war ein [[deutscher Schriftsteller]], [[Lyriker]] und [[Dramatiker]]. Er wurde 1838 durch die Philosophische Fakultät der [[Friedrich-Schiller-Universität Jena]] zum Ehrendoktor ernannt.

[[Bild:Immermann.gif|thumb|Carl Leberecht Immermann]]
[[Bild:Immermann.gif|thumb|Carl Leberecht Immermann]]
Immermann, geboren am 24. April 1796, besuchte von 1807 bis 1813 das Pädagogikum des [[Kloster Unser Lieben Frauen|Klosters Unser Lieben Frauen]] in Magdeburg.


'''Carl Leberecht Immermann''' (* [[24. April]] [[1796]] in [[Magdeburg]]; † [[25. August]] [[1840]] in [[Düsseldorf]]) war ein [[deutscher Schriftsteller]], [[Lyriker]] und [[Dramatiker]].
Von 1813 bis 1817 studierte er an der [[Universität Halle]] [[Rechtswissenschaft|Jura]] und trat 1817 in den preußischen Staatsdienst ein. 1819 trat er seine erste Stelle als [[Auditeur]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]] an, seit 1824 war er [[Kriminalrichter]] in Magdeburg. 1827 ging er als [[Landgerichtsrat]] nach [[Düsseldorf]]. Dort gründete er 1832 das [[Stadttheater Düsseldorf]], das er bis 1837 leitete.

== Leben ==

Nach dem Besuch des Pädagogium des [[Kloster Unser Lieben Frauen|Klosters „Unser Lieben Frauen“]] (1807-13) in [[Magdeburg]] studierte der Sohn eines Kriegs- und Domänenrats an der [[Universität Halle|Universität Halle-Wittenberg]] (1813-17) [[Rechtswissenschaften|Jura]] und nahm 1815 während des Studiums als Freiwilliger am Krieg gegen [[Napoléon Bonaparte]] teil. Anschließend durchlief er die juristischen Laufbahnphasen als Auskultator in [[Oschersleben]] (1818), Referendar in Magdeburg (1819), [[Auditeur]] in [[Münster (Westfalen)|Münster]] (1819-24), Kriminalrichter in Magdeburg (1824-27) und Landgerichtsrat in [[Düsseldorf]] (1827-40).

Die Jahre seiner Tätigkeit in Münster waren die Zeit des Beginns seines literarischen Schaffens. Vornehmlich auf den Spuren von [[Sophokles]], [[William Shakespeare|Shakespeare]], [[Friedrich Schiller|Schiller]] und [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]] verfaßte er Tragödien („Das Thal von Ronceval“, „Edwin“, „Petrarca“; alle 1822) und Lustspiele („Die Prinzen von Syracus“ (1821), „Das Auge der Liebe“ (1824)) sowie Prosatexte. Hier knüpfte Immermann erste Kontakte mit literarischen Zeitgenossen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (unter anderem [[Heinrich Heine|Heine]], [[Johann Wolfgang von Goethe|Goethe]], [[Ludwig Tieck]], [[Friedrich von Uechtritz]], [[Caroline de la Motte Fouqué|Fouqué]], [[Rahel Varnhagen von Ense|Varnhagen von Ense]]). In dieser Zeit fällt auch Immermanns schicksalhafte Begegnung mit [[Elisa von Lützow]], die sich 1825 von [[Adolph von Lützow]] scheiden ließ und Immermann nach Magdeburg und Düsseldorf folgte.

In Düsseldorf war Immermann mit [[Wilhelm Schadow]] und den Künstlern der Kunstakademie freundschaftlich verbunden und entwickelte dabei seine Neigungen zur bildenden Kunst weiter. Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Leitung des Düsseldorfer Stadttheaters (1834-37), das in [[Deutschland]] Aufmerksamkeit erregte und Nachahmung fand.


Die Düsseldorfer Zeit Immermanns war reich an Freundschaften und Kontakten mit Dichtergenossen ( [[Michael Beer]], [[Heinrich Heine|Heine]], [[Friedrich von Uechtritz]], [[Christian Dietrich Grabbe|Grabbe]], [[Karl Gutzkow|Gutzkow]], [[Heinrich Laube|Laube]], [[Ferdinand Freiligrath|Freiligrath]]), aber auch an Polemik, etwa gegen [[Hermann von Pückler-Muskau|Pückler-Muskau]] und [[August von Platen]], auf dessen Spott im ''Romantischen Ödipus'' (1829) Immermann im selben Jahr mit [[Pasquill]] „Der im Irrgarten der Metrik umhertaumelnde Cavalier“ antwortete. Insgesamt nahm Immermann im Literaturbetrieb der Zeit eine vielseitige Kontakt- und Vermittlerrolle wahr, wie anschaulich seinen Tagebüchern und Briefen zu entnehmen ist.
Am 25. August 1840 verstarb Immermann nach kurzer Krankheit.


Sein [[Nachlass]] befindet sich im [[Goethe- und Schiller-Archiv Weimar]], im [[Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf]] und in der [[Stadt- und Landesbibliothek Dortmund]].
Am 25. August 1840 verstarb Immermann nach kurzer Krankheit. Sein [[Nachlass]] befindet sich im ''Goethe- und Schiller-Archiv'' Weimar, im ''Heinrich-Heine-Institut'' Düsseldorf und in der ''Stadt- und Landesbibliothek'' Dortmund.


In Magdeburg widmet sich die ''[[Immermann-Gesellschaft]] e.V.'' der Pflege und Verbreitung des literarischen Erbes des Dichters. In Düsseldorf ist eine wichtige Straße nach ihm benannt.
In Magdeburg widmet sich die ''[[Immermann-Gesellschaft]] e.V.'' der Pflege und Verbreitung des literarischen Erbes des Dichters. In Düsseldorf ist eine wichtige Straße nach ihm benannt.
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* ''Tulifäntchen''. [[1830]], komisches Heldengedicht
* ''Tulifäntchen''. [[1830]], komisches Heldengedicht
* ''Alexis - Eine Trilogie''. [[1832]]
* ''Alexis - Eine Trilogie''. [[1832]]
* ''[[Die Epigonen]]''. [[1836]], Roman
* ''Die Epigonen''. [[1836]], Roman
* ''[[Münchhausen (Immermann)|Münchhausen]]''. [[1839]], Roman (Carl Hanser, 1977 ISBN 3-446124-35-7)
* ''Münchhausen''. [[1839]], Roman ([[Carl Hanser]], 1977 ISBN 3-446124-35-7)


== Siehe auch ==
== Siehe auch ==

Version vom 6. März 2007, 05:09 Uhr

Datei:Immermann.gif
Carl Leberecht Immermann

Carl Leberecht Immermann (* 24. April 1796 in Magdeburg; † 25. August 1840 in Düsseldorf) war ein deutscher Schriftsteller, Lyriker und Dramatiker.

Leben

Nach dem Besuch des Pädagogium des Klosters „Unser Lieben Frauen“ (1807-13) in Magdeburg studierte der Sohn eines Kriegs- und Domänenrats an der Universität Halle-Wittenberg (1813-17) Jura und nahm 1815 während des Studiums als Freiwilliger am Krieg gegen Napoléon Bonaparte teil. Anschließend durchlief er die juristischen Laufbahnphasen als Auskultator in Oschersleben (1818), Referendar in Magdeburg (1819), Auditeur in Münster (1819-24), Kriminalrichter in Magdeburg (1824-27) und Landgerichtsrat in Düsseldorf (1827-40).

Die Jahre seiner Tätigkeit in Münster waren die Zeit des Beginns seines literarischen Schaffens. Vornehmlich auf den Spuren von Sophokles, Shakespeare, Schiller und Goethe verfaßte er Tragödien („Das Thal von Ronceval“, „Edwin“, „Petrarca“; alle 1822) und Lustspiele („Die Prinzen von Syracus“ (1821), „Das Auge der Liebe“ (1824)) sowie Prosatexte. Hier knüpfte Immermann erste Kontakte mit literarischen Zeitgenossen und Persönlichkeiten des öffentlichen Lebens (unter anderem Heine, Goethe, Ludwig Tieck, Friedrich von Uechtritz, Fouqué, Varnhagen von Ense). In dieser Zeit fällt auch Immermanns schicksalhafte Begegnung mit Elisa von Lützow, die sich 1825 von Adolph von Lützow scheiden ließ und Immermann nach Magdeburg und Düsseldorf folgte.

In Düsseldorf war Immermann mit Wilhelm Schadow und den Künstlern der Kunstakademie freundschaftlich verbunden und entwickelte dabei seine Neigungen zur bildenden Kunst weiter. Besondere Verdienste erwarb er sich durch die Leitung des Düsseldorfer Stadttheaters (1834-37), das in Deutschland Aufmerksamkeit erregte und Nachahmung fand.

Die Düsseldorfer Zeit Immermanns war reich an Freundschaften und Kontakten mit Dichtergenossen ( Michael Beer, Heine, Friedrich von Uechtritz, Grabbe, Gutzkow, Laube, Freiligrath), aber auch an Polemik, etwa gegen Pückler-Muskau und August von Platen, auf dessen Spott im Romantischen Ödipus (1829) Immermann im selben Jahr mit Pasquill „Der im Irrgarten der Metrik umhertaumelnde Cavalier“ antwortete. Insgesamt nahm Immermann im Literaturbetrieb der Zeit eine vielseitige Kontakt- und Vermittlerrolle wahr, wie anschaulich seinen Tagebüchern und Briefen zu entnehmen ist.

Am 25. August 1840 verstarb Immermann nach kurzer Krankheit. Sein Nachlass befindet sich im Goethe- und Schiller-Archiv Weimar, im Heinrich-Heine-Institut Düsseldorf und in der Stadt- und Landesbibliothek Dortmund.

In Magdeburg widmet sich die Immermann-Gesellschaft e.V. der Pflege und Verbreitung des literarischen Erbes des Dichters. In Düsseldorf ist eine wichtige Straße nach ihm benannt.

Werke

Siehe auch

Literatur

  • Harry Maync: Immermann. Der Mann und sein Werk im Rahmen der Zeit- und Literaturgeschichte. Mit einem Bildnis des Dichters. München: Beck 1921.
  • Peter Hasubek: Karl Leberecht Immermann. Ein Dichter zwischen Romantik und Realismus. Köln usw.: Böhlau 1996.
  • Peter Hasubek. In: Magdeburger Biographisches Lexikon. Magdeburg 2002, S. xyz-xyz. ISBN 3-933046-49-1