Benutzer:Joachim Hein MBgD/Münchner Bündnis gegen Depression

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Das Münchner Bündnis gegen Depression e.V. ist eine deutschlandweit tätige Non-Profit-Organisation mit den Schwerpunkten Psychische Gesundheit sowie Information und Aufklärung (Awarness) über Depressionen und Suizidalität. Der unabhängige gemeinnützige Verein hat seinen Sitz in München.

Organisation[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Münchner Bündnis gegen Depression[1][2][3][4][5][6] ist eine Plattform aller in der psychosozialen und psychiatrischen Landschaft in München und Umgebung Engagierten. Dazu zählen insbesondere Betroffene und Angehörige, aber auch professionelle Helfer unterschiedlicher Berufe und interessierte und engagierte Bürger. Der Verein wurde 2008 von Joachim Hein gegründet, der das Münchner Bündnis gegen Depression bis 2017 als Vorstandsvorsitzender führte. Gründungsmitglieder waren über 60 Personen und Institutionen. Inzwischen zählt das Münchner Bündnis gegen Depression über 250 Mitglieder, davon über 40 juristische Personen[7], d.h. Organisationen der Selbsthilfe sowie ambulante und klinische Einrichtungen. Geleitet wird der Verein von einem fünfköpfigen Vorstand[8], dem derzeit (Stand 04/2020) sechs Mitarbeitende in der Geschäftsstelle[9] zur Umsetzung der Projekte und Aktivitäten zur Seite stehen. Daneben engagieren sich fast 50 ehrenamtliche Helfer für den Verein. Weiterhin berät regelmäßig ein Beirat aus Experten das Münchner Bündnis gegen Depression bei seiner Arbeit.

Seit 2009 führt das Münchner Bündnis gegen Depression eine Awarnesskampagne zur Aufklärung über Depressionen und Suizidalität durch. Weiterhin koordiniert das Münchner Bündnis gegen Depression die Münchner Woche für Seelische Gesundheit[10], eine alle zwei Jahre stattfindende Großveranstaltung mit über 150 Einzelveranstaltungen und Events zum Thema Psychische Gesundheit. Schirmherr der Münchner Woche für Seelische Gesundheit war in den letzten Jahren regelmäßig Münchens Oberbürgermeister Dieter Reiter. Von 2009 bis 2013 hatte Münchens Oberbürgermeister Christian Ude die Schirmherrschaft inne.

Die Arbeit des Münchner Bündnisses gegen Depression trägt dazu bei, das gesundheitliche Wohl von depressiv erkrankten Menschen zu fördern, die Versorgung[11] dieser Patienten zu verbessern und das Wissen über die Krankheit in der Bevölkerung zu erweitern. Damit soll auch die Häufigkeit von Suiziden und Suizidversuchen deutlich gesenkt werden.

Mitgliedschaften[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Das Münchner Bündnis gegen Depression ist Mitglied im Aktionsbündnis Seelische Gesundheit, im Deutschen Bündnis gegen Depression[12] bzw. der Stiftung Deutsche Depressionshilfe, beim Bündnis München Sozial[13], Health Care Bayern[14] und dem Paritätischen Wohlfahrtsverband Bayern[15] (Antrag gestellt).

Finanzierung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Gefördert wird das Münchner Bündnis gegen Depression durch das Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München[16] (über 2/3 der Einnahmen), daneben durch den Bezirk Oberbayern[17] sowie Stiftungen und Unternehmen (keine Pharmaunternehmen zur Vermeidung von Interessenkonflikten). Weiterhin erzielt der Verein regelmäßige Einnahmen durch Mitgliedsbeiträge, Spenden und eigene Dienstleistungen (z.B. Weiterbildungen, Vorträge und Seminare).

Hintergrund[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Psychische Störungen gehören zu den häufigsten und schwersten Erkrankungen. Weltweit leiden allein über 300 Mill. Menschen an Depressionen, über 800.000 Menschen sterben jährlich durch Suizid. In Deutschland erkranken über 5 Mill. Menschen jährlich an einer depressiven Störung, ca. 10.000 Menschen sterben in Deutschland jährlich durch Suizid[18][19][20]. Immer noch werden psychische Störungen gesellschaftlich stark stigmatisiert[21]. Die direkten Kosten, also Kosten die im Gesundheitswesen unmittelbar aufgrund psychischer Erkrankungen entstehen, belaufen sich in Deutschland auf rund 44,4 Mill. Euro im Jahr[22]. Allein in den Industrienationen verursachen psychische Störungen einen jährlichen Schaden von über 1,3 Billionen US-Dollar. Weltweit werden die Kosten für 2030 auf 16 Bill. US-Dollar geschätzt[23][24][25].

Ziele[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Arbeitsweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

In Anlehnung an ein erstmals in Nürnberg erprobtes Awarnesskonzept[26] (im Rahmen des vom Bundesministerium für Bildung und Forschung geförderten Kompetenznetzes Depression, Suizidalität[27]) ist das Münchner Bündnis gegen Depression auf vier Handlungsebenen tätig:

  • Fortbildung von Hausärzten
  • Information und Aufklärung der Öffentlichkeit
  • Zusammenarbeit mit Multiplikatoren (Seelsorger, Lehrer, Altenpfleger u.a.)
  • Angebote für Betroffene und Angehörige

Projekte und Veranstaltungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Über 600 Veranstaltungen wurden vom Münchner Bündnis gegen Depression umgesetzt. Zusätzlich fanden im Rahmen der Münchner Woche für Seelische Gesundheit im Laufe der Jahre weit über 1.000 Veranstaltungen und Events statt. Stand: 04/2020.

Ausgewählte Projekte, Veranstaltungen und Kooperationen:

Wirkung[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Die Arbeit des Münchner Bündnisses gegen Depression wurde 2012 von Phineo als eine von 14 Organisation in Deutschland mit wirkungsvollem Ansatz im Kampf gegen Depressionen empfohlen[53][54].

Auszeichnungen[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Weblinks[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

Einzelnachweise[Bearbeiten | Quelltext bearbeiten]

  1. Caroline Mayer: Münchner Bündnis gegen Depression: „Die Angebote besser vernetzen“: MÄA-Interview mit Rita Schäfer und Dr. Joachim Hein. Ärztlicher Kreis- und Bezirksverband München, 25. April 2009, abgerufen am 1. April 2020.
  2. Münchner Bündnis gegen Depression: Satzung. Abgerufen am 26. März 2020.
  3. Münchner Bündnis gegen Depression: Jahresbericht 2018. Abgerufen am 26. März 2020.
  4. Süddeutsche Zeitung: "Ich wollte leben, aber nicht so". 7. Dezember 2018, abgerufen am 28. März 2020.
  5. Bezirk Oberbayern: „Eine wertvolle Bereicherung für die Psychiatrie.“ EX-IN-Genesungsbegleiterin Karolina De Valerio über ihre Aufgaben beim Münchner Bündnis gegen Depression. 11. April 2016, abgerufen am 28. März 2020.
  6. Münchner Bündnis gegen Depression: Festschrift zu 10 Jahre Münchner Bündnis gegen Depression. 2018, abgerufen am 28. März 2020.
  7. Münchner Bündnis gegen Depression: Juristische Mitglieder des Vereins. Abgerufen am 26. März 2020.
  8. Münchner Bündnis gegen Depression: Vorstand. Abgerufen am 26. März 2020.
  9. Münchner Bündnis gegen Depression: Geschäftsstelle. Abgerufen am 26. März 2020.
  10. Münchner Woche für Seelische Gesundheit. Abgerufen am 25. März 2020.
  11. Hanne Melchior, Holger Schulz und Martin Härter: Bertelsmann Stiftung: Faktencheck Depression: Regionale Unterschiede in der Diagnostik und Behandlung von Depressionen. 2014, abgerufen am 1. April 2020.
  12. Deutsches Bündnis gegen Depression. Abgerufen am 25. März 2020.
  13. Bündnis München Sozial. Abgerufen am 25. März 2020.
  14. Health Care Bayern. Abgerufen am 25. März 2020.
  15. Paritätischer Wohlfahrtsverband Bayern. Abgerufen am 25. März 2020.
  16. Referat für Gesundheit und Umwelt der Landeshauptstadt München. Abgerufen am 25. März 2020.
  17. Bezirk Oberbayern: Gesundheit: Psychische und psychosomatische Erkrankungen. Abgerufen am 26. März 2020.
  18. Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Häufigkeit von Depressionen in Deutschland. Abgerufen am 28. März 2020.
  19. Robert Koch Institut: Gesundheitsberichterstattung des Bundes: Depressive Erkrankungen. 2010, abgerufen am 28. März 2020.
  20. Statistisches Bundesamt: Todesursachen: Suizide. Abgerufen am 28. März 2020.
  21. Stiftung Gesundheitswissen: Selbst schuld? – Stigmatisierung von Krankheiten. Abgerufen am 28. März 2020.
  22. Statistisches Bundesamt: Statistisches Jahrbuch 2018: Kapitel 4 :Gesundheit. 2018, abgerufen am 24. Juli 2019.
  23. World Health Organization: Mental Health: Key facts. Abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  24. Reuters: Mental health crisis could cost the world $16 trillion by 2030. 10. Oktober 2018, abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  25. World Bank Group (Weltbank): Mental Health. Abgerufen am 28. März 2020 (englisch).
  26. Hegerl Ulrich und Schäfer Rita: Vom Nürnberger Bündnis gegen Depression zur European Alliance Against Depression (EAAD) - Gemeindebasierte Awareness-Kampagnen in Deutschland und Europa. In: Psychiatrische Praxis. Nr. 34, 2007, S. 261- 265.
  27. Bundesministerium für Bildung und Forschung: Kompetenznetze in der Medizin. Abgerufen am 28. März 2020.
  28. Süddeutsche Zeitung: Vielen Kindern wird geholfen. 7. Oktober 2015, abgerufen am 28. März 2020.
  29. Münchner Bündnis gegen Depression: Veranstaltungskalender Münchner Woche für Seelische Gesundheit. Abgerufen am 28. März 2020.
  30. Kampagne: Bitte stör mich - Aktiv gegen Depression. Abgerufen am 26. März 2020.
  31. Münchner Bündnis gegen Depression: Gemeinsam stark gegen Depressionen: Fachtag im Rahmen der Kampagne "Bitte stör mich - Aktiv gegen Depression". 18. Januar 2017, abgerufen am 1. April 2020.
  32. Evangelische Akademie Tutzing: not just sad! Depression - die (un-)heimliche Volkskrankheit, 22. bis 24. Januar 2016. Abgerufen am 26. März 2020.
  33. Evangelische Akademie Tutzing: Rückblick: not just sad! Depression - die (un-)heimliche Volkskrankheit. Abgerufen am 26. März 2020.
  34. Evangelische Akademie Tutzing: Bleibt bei mir! Depression und Beziehung - Modelle der Behandlung, 27. und 28. November 2017. Abgerufen am 26. März 2020.
  35. Evangelische Akademie Tutzing: Depression ohne Zukunft? Zur Wechselwirkung einer Volkskrankheit mit der zukünftigen Entwicklung unserer Gesellschaft, 9. und 10. Januar 2019. Abgerufen am 26. März 2020.
  36. Evangelische Akademie Tutzing: Noch erschöpft oder schon krank? Depression und Burnout in der Arbeitswelt, 11. und 12. November 2019. Abgerufen am 26. März 2020.
  37. Evangelische Akademie Tutzing: Rotunde: Blog der Evangelischen Akademie Tuzting. Joachim Hein: Volkskrankheit Depression. Abgerufen am 26. März 2020.
  38. ZehnZehn - Münchner Aktion für Seelische Gesundheit. Abgerufen am 26. März 2020.
  39. Süddeutsche Zeitung: Stigma? Nein danke! Bündnis will über psychische Erkrankungen aufklären. 5. Oktober 2018, abgerufen am 28. März 2020.
  40. Galerie Bezirk Oberbayern. Abgerufen am 26. März 2020.
  41. Vimeo: himmelgrau. Abgerufen am 26. März 2020.
  42. munichx.de: himmelgrau. Abgerufen am 26. März 2020.
  43. Infra_Beuys. Abgerufen am 26. März 2020.
  44. Süddeutsche Zeitung: Wege aus der Krankheit. 3. November 2016, abgerufen am 28. März 2020.
  45. MUT.KUNST.WERK. Abgerufen am 26. März 2020.
  46. HEI - Haus der Eigenarbeit in München. Abgerufen am 29. März 2020.
  47. Stiftung Warentest: Depressionen: Warum Laufen hilft – und wo Sie Lauf­gruppen finden. 28. November 2018, abgerufen am 28. März 2020.
  48. Abendzeitung: Laufen gegen Depression: Schneller sein als trübe Gedanken. 9. März 2014, abgerufen am 28. März 2020.
  49. Mut-Tour. Abgerufen am 29. März 2020.
  50. Stiftung Deutsche Depressionshilfe: Depression im Alter. Abgerufen am 29. März 2020.
  51. Beisheim Stiftung. Abgerufen am 29. März 2020.
  52. MovieJam Studios: Grau ist keine Farbe - Dokumentardrama. Abgerufen am 29. März 2020.
  53. Phineo: Themenreport: Depression – Raus aus dem Schatten! 2012.
  54. Bertelsmann Stiftung: Phineo: Themenreport Depression. 2012, abgerufen am 28. März 2020.
  55. Landeszentrale für Gesundheit in Bayern. Abgerufen am 26. März 2020.
  56. Der Bayerische Gesundheitsförderungs- und Präventionspreis 2010. Abgerufen am 26. März 2020.
  57. PHINEO "Wirkt!"-Siegel. Abgerufen am 26. März 2020.
  58. startsocial: Bundesauswahl 2014/15. Abgerufen am 26. März 2020.
  59. Netzwerk Seelische Gesundheit: "Mit psychischen Erkrankungen so selbstverständlich umgehen wie mit einem Beinbruch!" Abgerufen am 28. März 2020.
  60. Bezirk Oberbayern: "Seelische Gesundheit zum Dauerthema machen." Termin bei der Kanzlerin fürs Münchner Bündnis gegen Depression. 28. September 2015, abgerufen am 28. März 2020.