„Lina Cavalieri“ – Versionsunterschied

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Version vom 17. Februar 2008, 22:17 Uhr

Césare Tallone: Porträt von Lina Cavalieri, Öl auf Leinwand, 1900

Natalina Cavalieri (* 25. Dezember 1874 in Viterbo; † 7. Februar 1944 in Florenz) war eine bekannte italienische Opernsängerin (Sopran) zu Beginn des 20. Jahrhunderts.

Leben

Natalina Cavalieri wurde mit 15 Jahren Waise und wurde in einem Kloster für junge Mädchen erzogen. Nach kurzer Zeit lief sie von dort weg und schloss sich einer Theatergruppe an. In Paris nahm die junge Cavalieri an der Comédie-Française Schauspiel- und Gesangsunterricht. Im Jahre 1900 debütierte sie an der Teatro Nacional de São Carlos in Lissabon und hatte dem russischen Prinzen Alexander Wladimirowitsch Bariatinski (1870–1910), späterer Schwiegersohn des Zaren Alexander II., eine Liebesaffäre. Als Krankheitsvertretung von Hariclea Darclée sang Cavalieri 1902 die Floria Tosca in der gleichnamigen Oper von Giacomo Puccini und erntete großen Beifall. Weitere Auftritte folgten, unter anderem in der Opéra von Monte Carlo, Théâtre Sarah Bernhardt in Paris und an der Metropolitan Opera in New York City.

Lucien Muratore und Lina Cavalieri bei Tonaufnahmen in Paris, 1913

In New York war Cavalieri ein festes Mitglied des Ensembles der Metropolitan Opera, die sie über vier Jahre die Treue hielt. Mit ihrem Gesangskollegen Enrico Caruso verband sie eine innige Freundschaft. Während der Saison 1909–1910 sang sie an Oscar Hammersteins Manhattan Opera Company mit John McCormack. Zur selben Zeit hatte Cavalieri eine heftige Romanze mit dem Künstler Robert Winthrop Chanler (1872–1930), Mitglied der berühmten Astor-Familie. Die gemeinsame Ehe hielt nicht lange und Cavalieri kehrte nach Europa zurück. Auf ihrer Russland-Tournee lernte sie den französischen Tenor, späteren Ehemann, Lucien Muratore (1878−1954) kennen und lieben. Die Hochzeit war das gesellschftliches Ereignis in Paris und ein Jahr später (1914) nahm sie Abschied von der Opernbühne.

Beim Ausbruch des Ersten Weltkriegs ging Cavalieri in die Vereinigten Staaten und spielte in Hollywood, unter den belgischen Filmregisseur Edward José, in einigen Stummfilmen mit. Mitte der 1920er Jahre kehrte sie nach Italien zurück, wo sie Gesangsunterricht gab. Um für karitativen Organisationen Geld zusammeln, organisierte sie mehrere Liederabende in London, Madrid und in Paris. Während des Zweiten Weltkriegs arbeitete sie als freiwillige Krankenschwester. Bei einem alliierten Bombenangriff kam Cavalieri ums Leben, ihre Leiche wurde nie gefunden.

Erwähnenswertes

  • Lina Cavalieri fiel Enrico Caruso auf offener Bühne um den Hals und küsste ihn aus Begeisterung so leidenschaftlich, dass dieser Kuss als der erste „echte“ Bühnenkuss in die Annalen der Geschichte einging.
  • In Porträts und Fotografien zahlreicher Künstler verewigt, wurde Lina Cavalieri als meistfotografierte Frau ihrer Zeit (Belle Époque) berühmt.

Galerie (Auswahl)

Literatur

  • Paul Fryer und Olga Usova: Lina Cavalieri: The Life of Opera's Greatest Beauty, 1874-1944, McFarland & Company (2003) ISBN 07-864-1685-8