Klaus Ebner

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Klaus Ebner (2008)

Klaus Ebner (* 8. August 1964 in Wien) ist ein österreichischer Schriftsteller und Übersetzer. Nach Veröffentlichungen von Fachbüchern über Software in den 1990er Jahren und den Erstdrucken literarischer Texte in Literaturzeitschriften erschien 2007 ein erster Band mit Kurzgeschichten. Ebner ist ein Autor von Prosa, Essays und Lyrik. Er schreibt Gedichte in Deutsch und Katalanisch.

Biografie

In den 1980er Jahren studierte Klaus Ebner Romanische und Deutsche Philologie sowie Übersetzungswissenschaft[1] an der Universität Wien. Daneben war er in einem Literaturverein tätig und arbeitete an einer Wiener Literaturzeitschrift[2] mit. Danach erfolgte die Aufnahme verschiedener beruflicher Tätigkeiten: er bot Übersetzungsdienstleistungen an, führte Sprachkurse durch und arbeitete in IT-Ausbildungsprojekten. Während der 1990er Jahre verfasste der Autor Fachartikel[3] und Sachbücher zu Software- und Netzwerkthemen[4].

Seit dem Ende der Schulzeit entstanden kleinere Prosatexte, Lyrik und Hörspiele[5]. Publikationen erfolgten in Literatur- und Kulturzeitschriften. Im Rahmen eines Fachhochschulstudiums der Europäischen Wirtschaft entstand im Frühjahr 2001 eine politikwissenschaftliche Arbeit über Islamismus in Europa, die in Deutschland in Buchform veröffentlicht wurde[6]. Mit katalanischer Sprachwissenschaft und Literatur befasste sich Ebner in mehreren einschlägigen Fachartikeln[7] und Rezensionen.

Literarische Veröffentlichungen in Zeitschriften und Anthologien scheinen ab 2005 häufiger und regelmäßiger auf[8]. Klaus Ebner ist Autor von erzählender Prosa (Roman, Erzählung, Kurzgeschichte sowie Kurzprosa), Essays und Lyrik. Er schreibt Gedichte in deutscher und katalanischer Sprache und übersetzt[9] katalanische Literatur ins Deutsche. Mit Unterstützung eines Reisestipendiums für Literatur der österreichischen Bundesregierung (Bundesministerium für Unterricht, Kunst und Kultur) entstand 2007 ein Reise-Essay über den Pyrenäenstaat Andorra[10].

Ebners Texte kreisen um multikulturelle Gesellschaften, das Nebeneinander und Miteinander unterschiedlicher Mentalitäten, Sprachen, Ethnien und Religionen.[11] Toleranz und Akzeptanz spielen eine Rolle, die in den Texten des zweiten Prosabandes, Auf der Kippe noch deutlicher sichtbar wird. Beim Internationalen Poesiepreis Nosside wurde das Gedicht ein Zettler mit einer Erwähnung ausgezeichnet. Die Jury sprach von einer "großstädtischen Tristesse", die durch den obdachlosen Zettler verkörpert werde, dessen Mahl aus Einsamkeit bestehe.[12] Das Gedicht[13] lautet folgendermaßen:

ein Zettler krank
vergessen ganz im Suff
die Wagenräder sperren
zäh
sein Mahl besteht aus Einsamkeit
garniert
mit Sehnsucht nach Vergangenem
betört von lauten Rufen
Hoffnung
wie vor langem sie
verlosch

Anfang 2008 wurde Klaus Ebner der Wiener Werkstattpreis 2007 verliehen. Der Gewinnertext Der Flügel Last, eine Kurzgeschichte, behandelt den Spitalsaufenthalt eines an Krebs erkrankten siebenjährigen Mädchens. Dabei orientiert sich der Erzählstil an der Perspektive des Kindes. Der Siegertext der Sparte Essay, mit dem Titel Was blieb vom Weißen Ritter?, gibt einen Einblick in den mittelalterlichen Roman Tirant lo Blanc des Valencianers Joanot Martorell, wobei der Autor die eigene Leseerfahrung mit literaturwissenschaftlichen und historischen Daten verschmolz.[14]

Klaus Ebner lebt und arbeitet in Wien und ist Mitglied der Grazer Autorinnen Autorenversammlung (GAV)[15] und des Österreichischen Schriftstellerverbandes (ÖSV).

Preise und Auszeichnungen

Bücher (Literatur)

Beiträge in Anthologien

Katalanische Veröffentlichungen

Weblinks

Weitere Quellen

Fußnoten

  1. Angaben zu den Studien vgl. Ebner: Auf der Kippe, Gosau 2008, S. 139.
  2. Klaus Ebner war Beiträger und zeitweise Redakteur der Literaturzeitschrift Texte.
  3. Fachartikel hauptsächlich für die Zeitschriften Output/Eurocom in Österreich, Inside OS/2 in Deutschland und NT Update sowie AIX Update in Großbritannien.
  4. Software-Sachbücher in den Verlagen Data Becker, Markt & Technik, IWT, TEWI und Microsoft Press.
  5. Vgl. Publikationen in den Literaturzeitschriften Texte (1983-1986) und Lesezirkel (Nr. 20 u. Nr. 27).
  6. Ebner, Klaus: Islamischer Fundamentalismus in der EU. GRIN Verlag, München 2007.
  7. Vgl. Die katalanische Computersprache in: Zeitschrift für Katalanistik (15) ISSN 0932-2221, Freiburg 2002, S. 91-116; Estudis sobre els goigs in: Zeitschrift für Katalanistik (17), München 2004, S. 264-266; Die rechtliche Stellung des Katalanischen in der EU in: Europa Ethnica (1/2/05) ISSN 0014-2492, Wien 2005, S. 23-32.
  8. Allein 2005 wurden mindestens 9 Texte veröffentlicht, und zwar in den Zeitschriften Literarisches Österreich 2/2005, Literatur und Kritik 397/398, Lyrikzeit (E-Zine) Gegenwind Nr. 21, die Rampe 4/2005, Schnipsel (E-Zine) mit zwei Beiträgen, Schreibkraft Nr. 12 und Volltext.net (E-Zine).
  9. Vgl. Ebner: Lose, S. 243 sowie die Autorenseite des Schreiblust-Verlages.
  10. Vgl. das von Christof G. Pelz geführte Interview auf der offiziellen Autorenwebsite zum Thema Essays.
  11. Vgl. z.B. die Kurzgeschichten Notruf, Momentaufnahme und Der Pflegling in: Ebner, Klaus: Lose, Neckenmarkt 2007.
  12. Amoroso, Giuseppe: L'immaginario dei poeti del Nosside 2007 e il loro potere di esprimere il mondo, Città del Sole Edizioni ISBN 978-8873511847, Reggio Calabria 2007; S. 41 (Italienische Version), S. 49f. (Spanische Version), S. 58 (Portugiesische Version).
  13. Ebner, Klaus: ein Zettler krank, in: Amato, Pasquale und Mariela Johnson Salfrán: Nosside 2007, Città del Sole Edizioni, Reggio Calabria 2007, S. 113.
  14. Beide Texte wurden in der Broschüre zum Werkstattpreis abgedruckt: Schaden, Peter (Hrsg.): wordshop x, FZA Verlag, Wien 2008.
  15. Vgl. Mitgliederverzeichnis der GAV: Eintrag Klaus Ebner.