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Meerschweinchenkrankheiten

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Hausmeerschweinchen

Meerschweinchenkrankheiten sind Gesundheitsstörungen bei Meerschweinchen. Prinzipiell sind Hausmeerschweinchen für dieselben Erkrankungen anfällig wie ihre Wildform, bei Hausmeerschweinchen kommt jedoch eine Reihe weiterer Erkrankungen vor, die vor allem fütterungs- oder haltungsbedingt sind. Bei den Fütterungsfehlern bei Hausmeerschweinchen sind eine zu kohlenhydrat-, fett- oder eiweißreiche sowie rohfaserarme Nahrung häufige Ursachen für eine Vielzahl von Problemen, die über Zahnerkrankungen, Durchfall, Aufblähung, Harnsteine bis hin zu Krämpfen reichen und sogar den Tod des Tieres zur Folge haben können. Haltungsfehler wie mangelnde Hygiene, nasse Einstreu, Zugluft oder direkte Sonneneinstrahlung bzw. zu hohe Umgebungstemperaturen fördern ebenfalls das Auftreten einer Reihe von Erkrankungen.

Erkrankungen des Verdauungsapparats

Das Meerschweinchen ist an eine energiearme, rohfaserreiche Kost angepasst. Es besitzt lebenslang nachwachsende Zähne („wurzellose Zähne“), die einen ständigen Zahnabrieb durch intensive Kau- und Nagetätigkeit benötigen. Die glatte Muskulatur des Magen-Darm-Kanals ist gering entwickelt, so dass die Nahrung größtenteils durch neu aufgenommenes Futter „weitergeschoben“ wird. Daher sind Meerschweinchen auf eine regelmäßige Nahrungsaufnahme angewiesen. Die schwerverdauliche Nahrung wird durch Bakterien im Dickdarm aufgespalten. Fütterungsfehler führen schnell zu Störungen des empfindlichen Gleichgewichts dieser Darmflora. Meerschweinchen können, wie der Mensch, kein Vitamin C im Körper produzieren, sie sind daher auf dessen Aufnahme über die Nahrung angewiesen. Das Futter von Meerschweinchen sollte daher fast oder besser ausschließlich aus Heu und frischem, nicht zu kalten Grünfutter bestehen (siehe auch Ernährung des Meerschweinchens).

Häufigere Anzeichen eines Verdauungsproblems sind reduzierte oder fehlende Nahrungsaufnahme (Anorexie), Durchfall und Blähungen („Trommelsucht“).

Zu lange Zähne führen zu Problemen bei der Nahrungsaufnahme. Mögliche Ursachen sind neben zu geringen Nagemöglichkeiten auch angeborene oder erworbene Zahnfehlstellungen sowie ein traumatischer Zahnverlust. Ein mangelnder Zahnabrieb kann eine Brückenbildung an den Backenzähnen begünstigen, die ein Anheben der Zunge an den Gaumen heran verhindern und somit ein Abschlucken unmöglich machen, oder zu einem Hechtgebiss führen. Da die Zähne nun erst recht nicht mehr benutzt werden, setzt ein Teufelskreis ein. Typische Anzeichen eines Zahnproblems sind Anorexie und vermehrter Speichelfluss mit feuchtem Fell in der Maulumgebung. Die gestörte Nahrungsaufnahme ruft schnell eine Degeneration der Kaumuskulatur [1] und schwerwiegende Erkrankungen des Magen-Darm-Kanals hervor. Zudem versuchen die Tiere häufig, den Nahrungsmangel durch vermehrtes Trinken (Polydipsie) oder Bevorzugung von Weichfutter auszugleichen. Zahnprobleme müssen durch Kürzen der Schneidezähne bzw. Abschleifen der Brücken korrigiert werden, zumeist in regelmäßigen Abständen, da sich durch das permanente Wachstum immer wieder Zahnfehlstellungen einstellen.

Durchfall ist fast immer auf Störungen der Darmflora infolge Fütterungsfehler oder durch den Einsatz falscher Antibiotika zurückzuführen, die Sekundärinfektionen des Darms begünstigen. Antibiotika mit einem Wirkungsspektrum auf lediglich grampositive Bakterien (z. B. Penicillin) führen zu einer starken Vermehrung gramnegativer Bakterien und damit zu einer Antibiotika-bedingten Enterotoxämie. Auch eine mangelnde Haltungshygiene begünstigt das Auftreten von Darmerkrankungen. Dabei dominieren bei Meerschweinchen die Hefepilzerkrankung (Darmmykose, Erreger Saccharomyces guttulatus oder Torulopsis pintolopsii), etwas seltener kommen bakterielle Sekundärerkrankungen vor, wie Salmonellose (Salmonella typhimurium, S. enteriditis) sowie Infektionen durch Clostridium difficile (vor allem bedingt durch den Einsatz falscher Antibiotika), Escherichia coli, Yersinia pseudotuberculosis, Pseudomonas aeruginosa, Listeria monocytogenes oder unspezifische Keime wie Streptokokken und Staphylokokken. Daneben gibt es einzelne Fallberichte zum Auftreten der Tyzzer's Disease (Erreger Clostridium piliforme), welche meist tödlich endet. Viral bedingte Darmentzündungen werden gelegentlich bei Absetzern durch Coronaviren hervorgerufen und enden bei 50 % der Tiere tödlich. Auch der Befall des Dickdarms mit Fadenwürmern (vor allem Paraspidodera uncinata, ein Pfriemenschwanz) kommt gelegentlich bei Außenhaltung vor und kann zu Durchfällen führen, bleibt aber meist ohne klinische Symptome. Seltener lösen auch Einzeller Durchfälle aus. Die Kokzidiose (Eimeria caviae) kann bei Jungtieren in größeren Haltungen blutige Durchfälle hervorrufen, wobei hier ebenfalls sekundäre Darmmykosen oder bakterielle Darmentzündungen eine Rolle spielen. Seltener verursachen auch eine Trichomoniasis (Trichomonas caviae, T. flagellipora), Amöbenruhr (Entamoeba caviae) oder eine Infektion mit Cryptosporidium wrairi Durchfall. Zur Behandlung müssen zuerst Fütterungsfehler abgestellt werden. Bei Darmpilzerkrankungen werden zusätzlich Antimykotika (z. B. Nystatin), bei bakteriellen Infektionen Antibiotika, bei Kokzidien Toltrazuril oder Sulfonamide, bei anderen Einzellererkrankungen Metronidazol oder Fenbendazol eingesetzt. Zudem sind eine Zwangsfütterung mit Diätfuttermitteln, die Gabe von Probiotika zur Stabilisierung der natürlichen Darmflora und bei schweren Durchfällen auch ein Flüssigkeitsersatz angezeigt.

Blähungen äußern sich in einem aufgetriebenen Bauch und entstehen zumeist infolge von Fütterungsfehlern oder reduzierter Futteraufnahme (Zähne). Bei Meerschweinchen kommt es seltener zu Verstopfungen, die längere Verweilzeit des Nahrungsbreis im Magen-Darm-Trakt führt eher zu Fehlvergärungen und damit zu einer Dickdarm- (Darmtympanie) oder Magenaufgasung (Magentympanie). Diese Aufgasungen sind sehr schmerzhaft (Zähneknirschen, reduzierte Nahrungsaufnahme, Abgeschlagenheit) und können zu einem Kreislaufversagen (Schock) oder zu einem Platzen des betroffenen Abschnitts des Verdauungskanals führen. Beide Zustände sind daher Notfälle. Die Behandlung erfolgt bei leichteren Formen durch Gabe von die Darmmotorik fördernden (Metoclopramid) und schaumbrechenden Arzneimitteln (Dimeticon). Bei hochgradigen Tympanien ist unter Umständen die Einführung einer Magensonde bzw. eine Punktion des aufgegasten Blinddarms und die Gabe von Antibiotika und Schmerzmitteln notwendig. Anschließend müssen Fütterungsfehler und gegebenenfalls die Zähne korrigiert und eine Zwangsfütterung mit Diätfuttermitteln durchgeführt werden.

Bei den Erkrankungen der Leber ist eine Leberverfettung bei energiereicher Ernährung häufig [1]. Diese bleibt zumeist lange ohne klinische Symptome und wird erst bei einem Energiemangel akut und äußert sich unspezifisch in Appetitlosigkeit (Inappetenz) und Abgeschlagenheit, bei schwerem Verlauf in Bewusstseinsverlust (Leberkoma) und Krämpfen. Infektiöse Leberentzündungen (Hepatitis) treten bei Meerschweinchen bei Allgemeininfektionen mit Strepto- oder Staphylokokken sowie bei der Tyzzer's Disease auf. Bei Einwirkung äußerer Gewalt kann bei Verletzung der Leber eine traumatische Hepatitis entstehen.

Atemwegserkrankungen

Atemwegserkrankungen zeigen sich in Atemnot (Dyspnoe) und verstärkten Atemgeräuschen, bei Infektionen auch in Nasenausfluss und häufig auch einer Bindehautentzündung (Konjunktivitis) mit Augenausfluss.

Bei Meerschweinchen sind Atemwegserkrankungen sehr häufig bakteriell bedingt, der entsprechende Ausfluss ist dann eitrig. Als Erreger spielen Pasteurella multocida, Bordetella bronchiseptica, Klebsiella pneumoniae, Chlamydophila psittacii, Streptobacillus moniliformis, sowie Strepto- und Staphylokokken und verschiedene Haemophilus-Arten eine Rolle. Die Behandlung der Atemwegsinfekte erfolgt mit Antibiotika und sekretauflösenden Mitteln (Acetylcystein, Bromhexin). Die Heilungsaussicht bei Lungenentzündungen ist bei Meerschweinchen im Vergleich zu anderen Tieren eher schlecht.

Ebenfalls relativ häufig sind virale Atemwegsinfekte. Die Meerschweinchen-spezifische Adenoviruspneumonie ist nach Ewringmann und Glöckner recht häufig, nach Wasel zumindest in Massenhaltungen. In einer jüngeren Studie wurde bei 1 % der zur Sektion eingesendeten Meerschweinchen eine Adenoviruspneumonie diagnostiziert [1]. Sie bedarf offenbar keiner sekundären bakteriellen Infektion. Sie hat eine Inkubationszeit von 5 bis 10 Tagen und äußert sich in einem Absterben der Atemwegsschleimhaut infolge einer Bronchiolitis und endet meist tödlich. Nach Huerkamp et al. ist die Adenoviruspneumonie selten und virale Atemwegsinfekte werden, vor allem bei Kontakt zu Mäusen und Ratten, häufiger durch Paramyxoviren (Sendai-Virus, Simian 5 Virus und Murine Pneumonievirus) ausgelöst.

Bei schweren Traumen (Stürze, Hundebiss) kann es zu einer Lungenblutung kommen, bei der rotes schaumiges, Blut aus der Nase tritt. Die Lungenblutung ist ein Notfall, der eine sofortige tierärztliche Behandlung erfordert. Herzerkrankungen (Hypertrophe Kardiomyopathie mit Lungenödem oder Pleuraerguss) und umfangreiche raumfordernde Prozesse im Bauch wie Aufgasungen des Magens oder Darms rufen ebenfalls Atemprobleme hervor. Auch in das Blut gelangte Erreger (Septikämie), vor allem bei Darmerkrankungen, können sich im Atmungsapparat ansiedeln. Tumoröse Neubildungen im Bereich der Lunge (Lungenadenome) treten relativ häufig auf. Referenzfehler: Es fehlt ein schließendes </ref>.

Gelegentlich entwickeln deckaktive Böcke eine chronische Entzündung der Vorhaut und Eichel (Balanoposthitis), die durch nach der Kopulation in die Vorhauthöhle eingedrungene Fremdkörper verursacht wird. Bei längerem Bestehen kann sie in eine Paraphimose münden.

Hormonstörungen

Zuckerkrankheit (Diabetes mellitus) kommt selten bei Meerschweinchen vor. Die Ursache ist bislang nicht erforscht. Nicht selten handelt es sich um einen labordiagnostischen Zufallsbefund und die Tiere sind symptomlos. Andere Tiere fressen und trinken viel, setzen häufig Urin ab und neigen zur Verfettung. Relativ häufig treten Trübungen der Augenlinse als Begleiterscheinung auf. Im fortgeschrittenen Fällen kommt es auch zu Leberschäden und die Tiere werden abgeschlagen oder komatös. Eine Behandlung mit langwirksamen Insulinpräparaten sollte nur bei ausgeprägter klinischer Symptomatik und wiederholten Blutglukosekontrollen erfolgen.

Bei einer gelegentlich auftretenden Überfunktion der Schilddrüse (Hyperthyreose) trinken und urinieren die Tiere viel und magern ab. Häufig kommt es zum Haarausfall, bei starker Vergrößerung der Schilddrüse kann eine Anschwellung im Halsbereich sichtbar sein.

Eine gesteigerte Wasseraufnahme (Polydipsie) ist nicht nur bei Hormonstörungen zu beobachten, sondern kann auch bei Zahnerkrankungen sowie haltungs- (Langeweile, Verhaltensstörung) und fütterungsbedingt (wenig Grünfutter) auftreten. Auch eine Gabe von als Entzündungshemmer eingesetzten Glukokortikoiden führt zu einer gesteigerten Flüssigkeitsaufnahme.

Skeletterkrankungen

Knochenbrüche (Frakturen) kommen bei Meerschweinchen vor allem nach Tritten oder Stürzen vor. Die Knochen der Meerschweinchen neigen zu Splitterfakturen. Besonders häufig ist der Oberschenkelknochen betroffen. Frakturen führen zu einer Lahmheit mit Entlasten der betroffenen Gliedmaße. Es besteht außerdem die Gefahr einer Knochenentzündung (Osteomyelitis). Brüche müssen meist chirurgisch (Osteosynthese: Marknagelung oder Fixateur externe) versorgt werden.

Bei älteren Meerschweinchen können bösartige Knochentumoren (Osteosarkome) auftreten, vor allem am Oberarmknochen. Die Tieren zeigen eine zunehmende Lahmheit und Schmerzen. Eine Behandlung ist zumeist nicht sinnvoll, eine Einschläferung zu empfehlen.

Bei Satinmeerschweinchen tritt eine spezielle Knochenerkrankung auf, die Osteodystrophie, die mit Gliedmaßenschmerzen und Entlastungsversuchen („Tippeln“) einhergeht. Diese Erbkrankheit ist nicht behandelbar.

Gelenkerkrankungen kommen bei Meerschweinchen ebenfalls vor. Akute Entzündungen (Arthritis) entstehen zumeist nach Verletzungen oder Sohlengeschwür und müssen antibiotisch versorgt werden. Chronische Gelenkveränderungen (Arthrosen) können bei älteren Tieren als Abnutzungserscheinung auftreten und die Behandlung beschränkt sich meist auf die Gabe von schmerzstillenden Medikamenten.

Neurologische Erkrankungen

Neurologische Erkrankungen sind bei Meerschweinchen eher selten. Am häufigsten sind Traumen die Ursache, die zu Schädigungen des Rückenmarks oder, bei Kopfverletzungen, des Gehirns führen. Die Folge sind zumeist Lähmungen, bei schweren Schäden ist die Prognose schlecht. Auch die eher selten vorkommende Meerschweinchenlähme muss bei Lähmungserscheinungen in Betracht gezogen werden. Der Erreger dieser Erkrankung des Rückenmarks ist bislang nicht bekannt. Die Meerschweinchenlähme ist nicht behandelbar und führt meistens innerhalb von 10 Tagen zum Tod des Tieres.

Kopfschiefhaltung (Torticollis)

Kopfschiefhaltungen werden zumeist von einer aus einer Mittelohrentzündung ausgehenden Innenohrentzündung hervorgerufen. Mittelohrentzündungen (Erreger Streptococcus equi, Bordetella bronchiseptica, Streptococcus pneumoniae, Escherichia coli, Klebsiellen oder Pseudomonaden) sind relativ häufig (Inzidenz 15 %), bleiben aber meist symptomlos. Ein Übergreifen auf das Innenohr tritt nur bei etwa 1 % der Fälle auf. Obwohl in verschiedenen Studien 25 bis 50 % der Meerschweinchen Antikörper gegen Encephalitozoon cuniculi aufwiesen, sind bisher keine klinischen Erkrankungen nach einer Infektion mit diesem Erreger dokumentiert.

Krampfanfälle werden bei Meerschweinchen meist durch Meerschweinchenräude hervorgerufen, da die Tiere bei starkem Befall unter einem extremen Juckreiz leiden. Typischerweise lassen sich diese Anfälle durch kräftiges Streicheln auslösen. Auch Leber-, Nieren-, Herz-, Hirnerkrankungen, Anämien, Septikämien, Hitzschlag, Vergiftungen (Oleander) und Hypoglykämien können Anfälle hervorrufen. Bei übergewichtigen Weibchen im Zeitraum eine Woche vor bis eine Woche nach der Geburt muss an eine Ketose („Trächtigkeitstoxikose“) gedacht werden. Diese verläuft meist perakut und ist damit nicht mehr behandelbar.

Augenkrankheiten

Meerschweinchen besitzen in der Augenhöhle einen ausgedehnten Fettkörper. Bei einigen Rassen oder überernährten Tieren kann es zur Ausbildung eines „Fettauges“ kommen, wobei das untere Augenlid nach außen vorquillt (scheinbares Ektropium). Dies ist keine Erkrankung und bedarf keiner Behandlung.

Am häufigsten ist die Bindehauthautentzündung (Konjunktivitis) mit Rötung der Bindehaut und Augenausfluss. Sie wird zumeist durch Fremdkörper (Heustaub) oder Zugluft ausgelöst, kann aber auch eine Begleiterkrankung bei Atemwegsinfekten (siehe oben) sein. Eine Konjunktivitis ist auch bei einem starken Vitamin C-Mangel typisch. Fremdkörper können auch eine Verletzung der Hornhaut und eine Hornhautentzündung (Keratitis) verursachen.

Eine besondere Augenkrankheit des Meerschweinchens ist die Osseäre Choristie. Hierbei kommt es zu einer Knochenzubildung im Ziliarkörper, die sich als weißliche, spangenartige Trübungen in der Peripherie des sichtbaren Teils des Augapfels zeigen. Die Ursache der Erkrankung ist unbekannt und sie ruft meist auch keine Beeinträchtigung des Tieres hervor. In Ausnahmefällen kann sie zu einer Entzündung der mittleren Augenhaut (Uveitis) oder zu einem Grünen Star (Glaukom) führen.

Ein Grauer Star, also eine Trübung der Augenlinse, kommt bei Meerschweinchen erblich bedingt, als Alterserscheinung oder bei Zuckerkrankheit vor. Eine Behandlung des Grauen Stars ist beim Meerschweinchen nicht üblich.

Gelegentlich kommt es auch zur Entzündung des Tränenapparats (Dakryozystitis), die zumeist von Zahnwurzelspitzen ausgeht.

Literatur

  • W. Beck, N. Pantchev: Parasitosen des Meerschweinchens. In: Praktische Parasitologie bei Heimtieren. Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2006, S. 35–60, ISBN 3-89993-017-7.
  • A. Ewringmann, B. Glöckner: Leitsymptome bei Meerschweinchen, Chinchilla und Degu. Enke Verlag, Stuttgart 2005, ISBN 3-8304-1055-7.
  • I. Hamel: Das Meerschweinchen als Patient. Enke Verlag, Stuttgart 2002, ISBN 3-8304100-2-6.
  • M. J. Huerkamp et al.: Guinea pigs. In: K. Laber-Laird et al.: Handbook of rodent and rabbit medicine. Pergamon Press, 1996, S. 91–149, ISBN 0-08-0425054.
  • O’Rourke: Disease problems of guinea pigs. In: K.E. Quesenberry, J. W. Carpenter: Ferrets, rabbits and rodents. Clinical medicine and surgery. 2. Aufl., Saunders, St Louis 2004, S. 245–254, ISBN 0-7216-9377-6.
  • E. Wasel: Meerschweinchen. In: K. Gabrisch, P. Zwart: Krankheiten der Heimtiere. 6. Aufl., Schlütersche Verlagsgesellschaft, Hannover 2005, S. 49–86, ISBN 3-89993-010-X.

Weblinks

Einzelnachweise

  1. a b c C.-C. Sommerey et al.: Erkrankungen des Meerschweinchens aus Sicht der Pathologie. Tierärztl. Praxis Kleintiere 32 (2004), S. 377-383.