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Maria-Magdalenen-Gymnasium

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Das Maria-Magdalenen-Gymnasium (offiziell: Gymnasium zu St. Maria Magdalena) in Breslau gehört zu den ältesten deutschen Gymnasien. Es wurde 1267 als Lateinschule gegründet und bestand bis zum Ende des Zweiten Weltkrieges. 1946 wurde es in ein polnisches Gymnasium umgewandelt. Das „Magdalenäum“ war weit über die Grenzen Schlesiens hinaus bekannt und hatte über viele Generationen hinweg bedeutende Lehrer und Schüler.

Geschichte

Gründung als Lateinschule 1267

Gründungsurkunde 1267 von Kardinal Guido
Siegel der Gründungsurkunde

Im Jahre 1242 wurde Breslau nach Magdeburger Stadtrecht neu gegründet, nachdem die Stadt zuvor durch den Mongolensturm im Jahre 1241 schwer gelitten hatte. Es dauerte 25 Jahre, bis die Breslauer Bürger eine eigene Lateinschule erhielten, die Gründungsurkunde stammt vom 12. Februar 1267. Darin wurde auf Antrag von Rat und Bürgerschaft der Stadt Breslau die Schaffung der Schule bei der Kirche St. Maria Magdalena (um 1230 als Pfarrkirche gegründet) vom päpstlichen Kardinallegaten Guido zugesichert: infra muros civitatis Vratislaviensis juxta ecclesiam sancte Maria Magdalene scole fiant... (deutsch: Sie können innerhalb der Breslauer Stadtmauern neben der Kirche St. Maria Magdalena eine Schule errichten...). Die Bedeutung dieser Schule nahm auch mit dem Wachstum der Stadtbevölkerung zu. Bereits 1293 wurde an der Kirche St. Elisabeth eine zweite Lateinschule gegründet.

Ab Mitte des 15. Jahrhunderts gewann der Humanismus an den Breslauer Schulen an Boden. Die Lektüre klassischer Autoren trat an die Stelle scholastischen Grammatikbetriebes. Mit der Aufklärung kam auch die Reformation. Die Ratsherren Breslaus wählten eigenmächtig Johann Hess zum Pfarrer an der Magdalenenkirche. Ihm verdankt Breslau den moderaten Prozess in der Auseinandersetzung der beiden Religionsrichtungen. Und Hess, der regen Kontakt mit Philipp Melanchthon hatte, war auch der „Umgestalter“ des Schulwesens an der Schule zu Maria Magdalena. Neuer Schulmeister wurde Ambrosius Moibanus. Sein Einfluss auf die Gestaltung des Unterrichts zeigte sich auf allen Gebieten. Aus seiner neuen Schulordnung von 1528 wird auch ersichtlich, dass von nun an der Rat der Stadt Breslau den Rektor und die Lehrer der Schule wählte. Im Mittelpunkt des Unterrichts stand weiterhin die lateinische Sprache. Primaner und Sekundaner durften in der Schule nur lateinisch sprechen.


Martin Helwig: Erste Landkarte von Schlesien (1561), Ausschnitt

Nachfolger von Moibanus wurde 1552 Martin Helwig[1], der aus Neiße stammte. Er zeichnete sich nicht nur durch gründliche Kenntnis der alten Sprachen und der Mathematik aus. Helwig gab 1561 auch die erste Landkarte von Schlesien heraus, die der schlesische Historiker Christian Runge noch 1738 „die Mutter aller andern Schlesischen Land-Charten“ nannte. Die neue Schulordnung von 1570 schrieb Petrus Vincentius[2] auf Anordnung des Rates der Stadt in deutscher Sprache. Zeitgenossen bezeichneten sie als die beste des 16. Jahrhunderts.

Wegen seiner Fähigkeiten besonders gerühmt wurde Johannes von Höckelshoven[3], der ab 1598 Rektor der Magdalenenschule war. Und wohl seinetwegen wurde Martin Opitz 1614 von seinen Eltern nach Breslau geschickt. Unter der Leitung des Rektors Jeremias Poll (1617-1621) reichte der gute Ruf der Schule weit über Breslau hinaus. Die Zahl der Schüler wuchs auf annähernd 800. Im Jahre 1625 musste die Schule wegen der Pest für ein halbes Jahr geschlossen werden und 1633 für einen noch längeren Zeitraum. 1637 übernahm Heinrich Klose[4] die Leitung der Schule.

Erhebung zum Gymnasium 1643

Unter Klose wurde die Schule im April 1643 mit der Genehmigung des Kaisers Ferdinand III. zum Gymnasium erhoben. Heinrich Klose blieb noch acht Jahre dessen Leiter. Die Anzahl der Schüler von 840 im Jahre 1643 nahm ständig zu. Es gab öffentliche Redeübungen über Themen des Christentums, der Antike und auch der eigenen Stadtgeschichte. In der Gesellschaft wuchs das Verlangen nach dramatischer Darstellung. Entsprechende öffentliche Aufführungen wurden daher ein wichtiger Bestandteil des Schulbetriebs. Die Helden der Dramen, die vom Magdalenen-Gymnasium aufgeführt wurden, gehörten der Weltgeschichte an. In einem gedruckten Programm wurden auch die auftretenden Schüler und ihre Namen genannt. Johann Christian Hallmann und Daniel Caspar von Lohenstein waren Schüler des Magdalenen-Gymnasiums.

... im Maria-Magdalenen-Gymnasium gab es ein berühmtes barockes Schultheater, das sich stets in edlem Wettstreit mit der Bühne des Elisabethgymnasiums befand. Hier wurden die Stücke des Breslauer Barockdramatikers Johann Christian Hallmann sowie einige Lohenstein-Dramen uraufgeführt. Lohenstein und Hallmann, die sich auch als Schauspieler hervortaten, verfassten etliche ihrer Märtyrer- und Tyrannenstücke direkt für die Breslauer Schulbühne. Mit aufwendiger Bühnentechnik und zahlreichen musikalischen Einlagen versuchte Hallmann durch seine effektvollen Dramen das barocke Ideal des Gesamtkunstwerks zu verwirklichen.[5]

Von 1686 bis 1706 leitete Christian Gryphius, Sohn des Barockdichters Andreas Gryphius, das Gymnasium. Schüler zu seiner Zeit war von 1688 bis 1699 auch der Philosoph Christian Wolff, in dessen Lebensbeschreibung es heißt:[6] Unter meinen Praeceptoribus (Lehrern) bin ich den meisten Dank schuldig dem Herrn Pohl ... und weiter: Gryphius habe ich auch etwas besonderes zu danken ... und: Herr Pohl und der Inspektor Herr Kaspar Neumann machten mir Lust zur Philosophie des Cartesius und der Mathematik und Algebra immer mehr.

Christian Stieff[7] war ein besonderer Zögling von Christian Gryphius gewesen. Er stammte aus Liegnitz (poln. Legnica), wo sein Vater Bäckermeister war. 1706 kam Christian Stieff nach dem Studium in Leipzig als Lehrer an das Magdalenengymnasium zurück und wurde dort im Jahre 1717 Rektor (bis 1734). Er betrieb prähistorische Studien, begründete in Breslau eine prähistorische und naturwissenschaftliche Sammlung und hatte mit vielen Wissenschaftlern im In- und Ausland Kontakt. Die Berliner Akademie ernannte ihn zum auswärtigen Mitglied.

Das 1710 neu gebaute Maria-Magdalenen-Gymnasium nach Friedrich Bernhard Werner
Medaille zum Neubau des MMG 1710, Vorderseite
Medaille zum Neubau des MMG 1710, Rückseite

Viele Jahre lang hatten die Rektoren bei der Stadt für ein neues Schulgebäude des Gymnasiums geworben. 1710 konnte es an der Südseite der Magdalenenkirche bezogen werden. Auch nach dem 1736 erlassenen neuen Lehrplan des Rates der Stadt war der Gebrauch der deutschen Sprache in den Oberklassen nur gestattet, wenn es zur Verständigung nötig war. 1766 trug man neuen Strömungen und Anforderungen Rechnung: In einer angegliederten Realschule wurden unter anderem „außer der reinen Teutschen Sprache“ vier lebende Fremdsprachen, praktische Mathematik, Geographie und sogar Landwirtschaft und Buchhaltung angeboten. Daneben konnte man auch Glasschleifen, Tanzen und Fechten lernen. Und auch ein Internat für auswärtige Schüler wurde angegliedert. Friedrich von Gentz besuchte in dieser Zeit die Schule. Nach einem anfänglichen Aufschwung durch die Neuerungen gab es bald Uneinigkeit unter den Lehrern wegen Zuständigkeiten und in der Folge Disziplinlosigkeit unter den Schülern.

Entwicklung der Schule im 19. Jahrhundert

1790 wurde Kaspar Friedrich Manso[8] (1760–1826) aus Gotha als Prorektor an das Magdalenengymnasium berufen. Er fand die Schule in einem trostlosen Zustand vor. 1793 wurde er Rektor des Gymnasiums und lenkte dessen Geschicke 33 Jahre – bis zu seinem Tod. Als anerkannter Historiker, als Literaturhistoriker, Übersetzer und kritischer Geist seiner Gegenwartsliteratur (Xenienkampf mit Goethe und Schiller) genoss Manso unter Gelehrten, besonders in Breslau, hohes Ansehen. Der Einfluss auf seine Schüler, die ihn verehrten, war bedeutsam. Erwähnt seien hier der Philologe und Sekretär Goethes Friedrich Wilhelm Riemer, der Schriftsteller Karl von Holtei, der Physiologe Gabriel Gustav Valentin, der Maler und Schriftsteller August Kopisch und der Theologe August Tholuck. Mansos Unterricht war mit Vorlesungen an der Universität zu vergleichen: Ganz besonders berühmt waren aber seine Lehrstunden auf dem Gebiet der deutschen Literaturgeschichte, Rhetorik und Ästhetik in solchem Maße, dass vielfach Studierende der seit 1806 hier neu gegründeten Hochschule sich die Erlaubnis zur Teilnahme an diesen Stunden auswirkten.[8] Zu diesen Gaststudenten gehörte auch der Autor Joseph von Eichendorff.[9]

St. Maria Magdalenen
Gemälde von A. Woelfl, 1867
links das Gymnasium

Unter Mansos Nachfolgern ist besonders Karl Schönborn (1803–1869)[10] zu erwähnen, der mit 31 Jahren 1834 die Schulleitung übernahm – für 35 Jahre. In seine Amtszeit fiel das 200-jährige Bestehen des Gymnasiums. Schönborn errang das Vertrauen der Eltern und die Zuneigung seiner Schüler. Auch in der Öffentlichkeit genoss er großes Ansehen. Seine Erfolge und seine Beliebtheit führten zu weiter steigenden Schülerzahlen. 1866 zählte das Gymnasium 1063 Schüler in 21 Klassen und 33 Lehrer. Wieder wurde ein neues Schulgebäude errichtet, weil die schlechten Lichtverhältnisse in den Klassenräumen dies erforderten. 1869 konnte der Neubau bezogen werden. Schüler und Zöglinge von Schönborn waren unter anderem der Begründer der Immunologie Paul Ehrlich, der Astronom Wilhelm Foerster, der Mineraloge Carl Hintze, der Admiral Curt von Prittwitz und Gaffron und Ferdinand Cohn. Cohn, der später ein international anerkannter Bakteriologe wurde, schrieb zum Abschluss seiner Schulzeit ein Gedicht, in dem es heißt:[11]

„Ihr, meine Lehrer, die mit edler Güte
mir aufgetan des Wissens Heiligtume
und Nahrung dargeboten dem Gemüte,
es keime euch zur Freude, euch zum Ruhme,
jedweder Same, den ihr ausgestreut
und sprieße reich und blühe auf zur Blume,
die Müh’ vergeltend, die ihr ihm geweiht.“

Ferdinand Cohn

Der Mathematiker, Physiker und Astronom Wilhelm Foerster schrieb 1911 in seinen „Lebenserinnerungen und Lebenshoffnungen“: Die Seele jener Breslauer Gymnasialzeit war der Direktor Schönborn zusammen mit einigen ausgezeichneten Lehrern der Sprachen und Mathematik. Die Schüler der oberen Klassen wurden mit stetigem Ernst unterwiesen und erzogen, aber jegliche disziplinarische Not einer beiderseitigen Erniedrigung wurde aufs glücklichste vermieden.

Unter den Direktoren Otto Heine (1869–1883) und Adolf Möller (1883–1906) fielen die Gymnasialzeiten des Nationalökonomen Eberhard Gothein, des Dermatologen Albert Neisser, des Neurologen Otfrid Foerster, des Schauspielers Friedrich Kayssler, des Pharmakologen Oskar Troplowitz, des Physikers Georg Graf von Arco, des Politikers Georg Snay und des Dichters Christian Morgenstern. Gothein äußerte sich über Rektor Heine: Es ist doch nicht wenig, was er mir seinerzeit gegeben hat... [12]

Bereits der Vorschlag von Rektor Manso, die Anzahl der Schüler je Klasse auf höchstens dreißig zu begrenzen, war vom Ministerium abgelehnt worden. Nun waren die Klassen auch im neuen Gebäude schon wieder überfüllt. Das wurde durch die Eröffnung des Johannes-Gymnasiums im Jahre 1872 gemildert. Das Magdalenengymnasium gab fast 300 Schüler ab, hatte aber 1875 schon wieder über 800. Bis 1910 hielt sich die Anzahl der Schüler auf beachtlicher Höhe. Der Jahresbericht von 1912 jedoch verzeichnete nur noch 433 Schüler. An den Lehrern und der Schulleitung hat es nicht gelegen, es war die Neuorientierung des Schulwesens und der Lernenden. Im Jahre 1912 gab es in Breslau bereits zwei Realgymnasien, eine Oberrealschule und drei Realschulen, deren Ausbau zur Vollanstalt vorgesehen war. Ein Vorstoß des Direktors Maximilian Consbruch, das Magdalenengymnasium diesem Trend anzupassen, wurde aber im Februar 1914 vom Ministerium abgelehnt. Der Nachfolger, Friedrich Staats, übernahm daher 1914 kein leichtes Amt. Er war der Direktor, der die Schule während des Ersten Weltkrieges und der schwierigen Nachkriegs- und Inflationszeit leitete. 1926 wurde er pensioniert.

Umzug und Zeit bis Kriegsende

Sporttrikot-Aufnäher des MMG in den 1930er Jahren

Die Schule war noch in dem 1869 errichteten Gebäude neben der Maria-Magdalenen-Kirche untergebracht. Aber es gab schon seit langem Pläne für einen großzügigen Neubau in einem grünen Wohnviertel Breslaus. Der seit 1926 amtierende Schulleiter Konrad Linder, der aus Bad Dürkheim stammte und bereits von 1910 bis 1924 Lehrer am St. Maria-Magdalenen-Gymnasium gewesen war, schaffte es gegen erhebliche Widerstände, dass diese moderne Schule gebaut werden konnte. Schon im Dezember 1929 fand der Umzug statt. Das neue MMG – so die gebräuchliche Abkürzung der letzten Schülergenerationen für ihre „Penne“ – war so großzügig, fortschrittlich und zweckmäßig, dass noch 75 Jahre nach der Eröffnung des Gebäudes lobende Worte darüber - jetzt von Polen – zu hören waren.

Durch Linders Initiative entstand auch im Riesengebirge (in Hartenberg) ein neues Landheim, in dem jede Klasse etwa zwei Wochen im Jahr zubrachte. In einem Bericht des ehemaligen Studienrats Karl Kolde aus dem Jahr 1985 heißt es: „So herrschte 1932 am MMG ein reges pädagogisches Leben, aus dem vor allem die bildungswilligen Schüler manchen Gewinn zogen. In den politischen Anschauungen bot das Kollegium“ (gemeint sind die fest angestellten Lehrer) „ein einigermaßen einheitliches Bild. Extreme politische Überzeugungen waren nicht vertreten.“ [13]

Linder schaffte es, in seiner Schule bis 1945 die humanistischen und christlichen Werte weitgehend zu erhalten. Karl Kolde urteilte: „[..] hat das Magdalenen-Gymnasium in der Zeit, in der in Deutschland der Nationalsozialismus herrschte, seinen ursprünglichen Auftrag als evangelisches und dem humanistischen Bildungsideal eines Wilhelm von Humboldt verpflichtetes Gymnasium offensichtlich besser und wirkungsvoller dienen können als manche anderen Höheren Schulen in Deutschland.“

Der ehemalige Schüler und spätere Prior des Klosters Metten, Adalbert Seipolt, schreibt es dem Geschick des Schulleiters zu, dass der Einfluss der Hitlerjugend gering blieb. Unter Konrad Linder, der selbst Parteimitglied der NSDAP war, wurden bis 1944 der evangelische wie auch der katholische Religionsunterricht am MGG klassenweise erteilt. Dies war eine bemerkenswerte Ausnahme in Breslau. [14]

Aus einem Bericht von Oberstudienrat Oldenburg, dem Stellvertreter von Oberstudiendirektor Linder: Im Januar 1945 „konnte ich noch einmal durch das ganze Schulgebäude gehen. Es war völlig unversehrt, alle Räume in tadellosem Zustand. Und dann betrat ich das Direktorzimmer. An seinem Schreibtisch saß - stark gealtert und völlig niedergeschlagen - Konrad Linder. Er war als einziger von dem großen Lehrkörper zurückgeblieben, alle anderen waren zum Dienst im Heere oder zu einer anderen Arbeit eingezogen und ein großer Teil schon gefallen.“ [15]

Seit 1946 Liceum Ogólnokształcace im. Piastów Sląskich

Das Magdalenäum hat das geistige Leben Breslaus und Schlesiens mit bestimmt. Viele Rektoren und Lehrer waren als Gelehrte anerkannt und haben als solche nachhaltig gewirkt. Viele prominente Persönlichkeiten sind aus der Schule hervorgegangen: Wissenschaftler aller Fakultäten, Pädagogen, Unternehmer und Männer des öffentlichen Lebens. Nur wenige Schulen konnten auf eine so lange und denkwürdige geschichtliche Vergangenheit zurückblicken wie das Gymnasium St. Maria Magdalena zu Breslau. Über 650 Jahre blieb es seiner christlichen und humanistischen Tradition verhaftet.

Das Gebäude des Maria-Magdalenen-Gymnasiums ist von den Zerstörungen, die Breslau in der Festungszeit vom 22. Januar bis zum 7. Mai 1945 erlitt, weitgehend verschont geblieben. Seit 1946 werden dort polnische Jugendliche unterrichtet. Die Geschichte des humanistisch geprägten Maria-Magdalenen-Gymnasiums war damit beendet. Die Schule trägt seitdem den Namen der schlesischen Piasten: II. Liceum Ogólnokształcace im. Piastów Sląskich. Auch das polnische Liceum erfreut sich großer Beliebtheit. Eine bekannte polnische Absolventin ist die Bergsteigerin und Elektroingenieurin Wanda Rutkiewicz, worauf ein Gedenkstein auf dem Schulgelände hinweist.

Das alte Schulgebäude von 1869 neben der Maria-Magdalenen-Kirche wurde 1945 zerstört und seine Ruinen abgetragen. Erst 1998 wurde das Grundstück mit dem modernen Handelshaus Howell wiederbebaut.

Quellen

  1. J. H. Zedler: Universal-Lexicon Bd. 12, S. 0687: Text
  2. Allgemeine deutsche Bibliographie (ADB) Bd. 39, S. 735/736 Text
  3. J. H. Zedler: Universal-Lexicon Bd. 13, S. 0189 Text
  4. ADB Bd. 16, S. 226 Text
  5. Roswitha Schieb, Literarischer Reiseführer Breslau. Sieben Stadtspaziergänge, Potsdam 2004. ISBN 3936168083
  6. H. Wuttke, Hrsg., Christian Wolffs eigene Lebensbeschreibung, Leipzig 1841
  7. ADB Bd. 36, S. 174/175 Text
  8. a b ADB Bd. 20, S. 246 Text
  9. Eichendorff, Joseph, Freiherr von. In: Meyers Konversations-Lexikon. 4. Auflage. Band 5, Verlag des Bibliographischen Instituts, Leipzig/Wien 1885–1892, S. 358.
  10. ADB Bd.32, S. 231/232 Text
  11. Blätter der Erinnerung, zusammengestellt von Cohns Ehefrau, Breslau 1901
  12. Maria-Luise Gothein: Eberhard Gothein, Ein Lebensbild, seinen Briefen nacherzählt, Stuttgart 1931
  13. O. Eitner (Hrsg.), Das Gymnasium St. Maria Magdalena zu Breslau, Bad Honnef 2003
  14. Adalbert Seipolt: Jahre im Gegenwind. Meine Kindheit und Jugend im Dritten Reich, Würzburg, 2003. ISBN 3429025478
  15. Gedenkschrift aus Anlaß der Gründung des Gymnasiums St. Maria Magdalena zu Breslau vor 700 Jahren, Frankfurt 1967

Literatur

  • O. Eitner (Hg.): Das Gymnasium St. Maria Magdalena zu Breslau, Bad Honnef 2003
  • Festschrift zur 250-jährigen Jubelfeier d. Gymnasiums St. Maria Magdalena zu Breslau, Breslau 1893
  • Gedenkschrift aus Anlaß der Gründung d. Gymnasiums St. Maria Magdalena zu Breslau vor 700 Jahren, Frankfurt 1967
  • E. F. Glockner: Rede zum Andenken Dr. Joh. Caspar Friedrich Mansos, vormaligen Rektors und ersten Professors am Magdalenen-Gymnasium in Breslau, . . . nebst einem Anhang zweyer Gedichte und einem chronologischen Verzeichnisse d. Schriften Mansos, Breslau 1826
  • Jahresberichte d. Gymnasiums zu St. Maria Magdalena Breslau, später städt. ev. Gymnasium zu St. Maria Magdalena in Breslau von 1865, 1868, 1869, 1873, 1876, 1889, 1890, 1891, 1895, 1908, 1910, Breslau
  • K. Linder in Rundschreiben für ehemalige Breslauer Magdalenäer, im Nordostdeutschen Archiv beim Institut Nordostdeutsches Kulturwerk, Lüneburg Inventar Nr. As 96/1, Signatur P0/988 http://www.breslau-wroclaw.de/de/breslau/history/rundbriefe/
  • Magdalenäum, Monatszeitschriftschrift f. d. Schüler d. Gymnasiums zu St. Maria Magdalena, Breslau, 1. 1931/32 – 5. 1936/37
  • C. Schönborn: Beiträge zur Geschichte d. Schule und des Gymnasiums zu St. Maria Magdalena in Breslau, I.–IV., Breslau 1844–1848


Weblinks

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