Dies ist ein als lesenswert ausgezeichneter Artikel.

Arches-Nationalpark

aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie
Dies ist eine alte Version dieser Seite, zuletzt bearbeitet am 15. Juli 2005 um 18:52 Uhr durch AF666 (Diskussion | Beiträge) (→‎Weblinks). Sie kann sich erheblich von der aktuellen Version unterscheiden.
Zur Navigation springen Zur Suche springen

Vorlage:Fakten Nationalparks in Amerika

Datei:LocMap Arches-Nationalpark.png
Lage des Arches-Nationalparks
Landscape Arch
Datei:Double-Arch.jpg
Double Arch
Balanced Rock
Datei:Arches-Nationalpark-Karte.jpg
Karte des Arches-Nationalpark
Datei:Utah plate.jpg
Delicate Arch auf dem Kennzeichen von Utah

Der Arches-Nationalpark befindet sich in der Nähe von Moab in Utah im Mittelwesten der USA. Er ist bekannt für seine große Zahl an natürlichen Steinbögen(engl.: arches), die durch Verwitterung ständig neu entstehen und wieder vergehen. Die Angabe über die Gesamtzahl schwankt zwischen 900 und 2000.

Der Park hat eine Fläche von 30.959 ha. Seine höchste Erhebung ist der "Elephant Butte" mit 1696 Metern. Der tiefste Punkt des Parks liegt am Visitor Center mit 1225 Metern.

Das Gebiet wurde 1929 zum National Monument erklärt und 1971 zum Nationalpark aufgewertet. 2002 wurde der Park von rund 760.000 Personen besucht

Geografie

Der Arches-Nationalpark liegt im Osten von Utah, nördlich der Stadt Moab. Von Westen kann der Park über den Highway 191, von Osten über den Highway 128 erreicht werden. Der nächste Flughafen ist Salt Lake City, welcher 370 km entfernt ist. Zubringer sind die Interstates I-70 bzw. I-15.

Das Wegenetz im Park ist circa 75 km lang.

Geschichte

Frühgeschichte

Erste Spuren menschlicher Anwesenheit im heutigen Nationalpark datieren auf das Ende der letzten Eiszeit vor über 10.000 Jahren. Die Gegend ist reich an Feuerstein und Chalzedon. Durch Absplittern konnten viele Werkzeuge hergestellt werden, zum Beispiel Pfeilspitzen, Messer und Schabewerkzeuge zum Enthaaren von Fellen. Noch heute sind solche Stellen, an denen Werkzeuge hergestellt wurden, erkennbar.

Spuren von Ackerbau finden sich jedoch erst 8000 Jahre später. So wurden Reste von Feldern entdeckt, auf denen Mais, Bohnen und Kürbisse angebaut wurden. Hinweise auf menschliche Behausungen aus dieser zeit fehlen jedoch vollständig. Man vermutet, dass die damalige Bevölkerung in der Nähe von Four Corners, der gemeinsamen Grenze der vier Staaten Arizona, Colorado, New Mexico und Utah unweit des Parks, sesshaft war und im Arches-Nationalpark nur die Felder bestellten. Die Bevölkerung wird den Fremont People bzw. den Ahnen der Puebloerbauern zugerechnet. Sie wohnten in ähnlichen Bauten, wie sie noch heute in Mesa Verde zu bewundern sind.

Obwohl man keine Behausungen fand, existieren zahlreiche Felszeichnungen aus dieser Zeit. Solche Zeichnungen wurden in den Fels hineingekratzt und finden sich an den wenigen Wasserstellen. Die Nachkommen der Puebloerbauer wohnen noch heute in Pueblos, zum Beispiel die Hopi-Indianer.

Die Fremont People waren Zeitgenossen der Puebloerbauern und die Unterschiede der beiden Kulturen sind bis heute noch nicht hinreichend erforscht. Die Felszeichnungen und auch die gefundenen Werkzeuge und Gegenstände des täglichen Bedarfs zeigen jedoch deutlich Unterschiede zwischen den verschiedenen Kulturen auf, die in dieser Gegend lebten. Beide Kulturen verließen beinahe zeitgleich vor etwa 700 Jahren diese Gegend.

Paiute-Indianer siedelten sich an, jedoch ist der Zeitraum der Besiedelung völlig unklar. Erste Begegnungen mit diesem Stamm datieren auf das Jahr 1776. Auch fand man Felszeichnungen, die den Paiute zugeschrieben werden, da diese Jagdszenen mit auf Pferden sitzenden Indianern zeigt. Pferde wurden jedoch erst von den Spaniern während der Kolonialisierung eingeführt.

Besiedlung durch Weiße

Die ersten Weißen, die in diese Gegend kamen, waren Spanier, welche auf der Suche nach einem Trail von Santa Fe zum heutigen Los Angeles waren. Noch heute verläuft ein Teil des Highways südlich des Parks entlang diesem Trail.

Das erste belegte Datum stammt von dem Trapper Denis Julien. Er hatte die Angewohnheit, seinen Namen und das Datum in den Gebieten, in denen er jagte, in Stein zu kratzen. Der älteste Fund im Park datiert auf den 9. Juni 1844.

Die Kirche Jesu Christi der Heiligen der Letzten Tage ("Mormonen") gründete 1855 eine Mission namens Elk Mountain Mission, dem heutigen Moab. Durch zahlreiche Konflikte mit den Ute-Indianern mussten sie ihren Plan jedoch rasch wieder aufgeben. In den Jahren 1880 bis 1890 wurde die verlassene Mission jedoch erfolgreich von Farmern, Trappern und Schürfern besiedelt. Doch nur wenige versuchten, das wüstenartige Gebiet nördlich der Stadt zu besiedeln. Temperaturen bis 40 Grad Celsius kombiniert mit nur seltenen Wasserstellen ließen dies nicht sehr erfolgreich erscheinen. Dokumentiert ist nur der Bau einer Ranch von John Wesley Wolfe, der 1898 sich in der Gegend des heutigen Delicate Arche Trails niederließ. 10 Jahre später verließ Wolfe seine Ranch wieder und zog in das heutige Ohio.

Bekannt wurde die Gegend durch Loren “Bish” Taylor, der 1911 die Zeitung in Moab übernahm und immer wieder in seiner Zeitung über die Schönheit der Region nördlich von Moab berichtete. Er wurde oft begleitet von dem ersten Arzt in dieser Stadt, John “Doc” Williams. Die Stelle, an der die beiden oft rasteten und das Gebiet beobachteten, wird noch heute Doc Williams Point genannt.

Die Berichte Taylors sprachen sich herum, und so schrieb der Goldsucher Alexander Ringhoffer 1923 an die Rio Grande Western Railroad um dieses Gebiet touristisch zu erschließen. Er begleitete die Verantwortlichen der Eisenbahngesellschaft in dieses Gebiet, welche so beeindruckt waren, dass umgehend ein Projekt gestartet wurde.

Geschichte des Parks

Ausgehend von den Plänen der Rio Grande Western Railroad Eisenbahngesellschaft erklärte am 12. April 1929 der Präsident Herbert Hoover die Region zum National Monument, um die zahllosen Naturwunder unter Schutz zu stellen. Am 25. November 1938 vergrößerte Franklin D. Roosevelt das Gebiet. In den Jahren 1960 und 1969 wurde der Park abermals vergrößert und am 12. November 1971 von Richard Nixon zum National Park deklariert. 1998 annektierte Bill Clinton weiteres Land.

Geologie

Wind, Wasser, extreme Temperaturen und tiefgelegene Salzstöcke sind hauptverantwortlich für die zahlreichen Bögen und Felsformationen. 100 Millionen Jahre Erosion schufen dieses Gebiet mit der höchsten Zahl an Bögen in der Welt.

Entstehung natürlicher Steinbögen
  1. Durch Hebung des Geländes entstanden tiefe Risse im Sandstein.
  2. Durch Erosion vergrößerte sich die Oberfläche der Risse, wodurch die Erosion noch rascher fortschreiten konnte, so dass lange, wallartige Strukturen entstanden.
  3. Felsen bröckelten ab und durchbrachen die Wälle, in wenigen Fällen entstanden Löcher in den Wällen.
  4. Die so entstandenen Löcher wurden durch Wind und Wetter weiter erodiert, Wasser drang teilweise in den Sandstein ein und sprengte so beim gefrieren weitere Felsen heraus.

Ist der Bogen nicht mehr tragfähig, so stürzt er ein. Da der Prozess der Erosion auch heute noch fortdauert, wird dieses Schicksal schließlich jeden Bogen ereilen. Im Park kann man die verschiedenen Lebensstadien an vielen Stellen beobachten.

Fauna

Allgemeines

Da es sich beim Arches-Nationalpark um einen sehr trockenen, im Sommer extrem heißen und im Winter extrem kalten Lebensraum handelt, sind tagsüber nur wenige Tiere zu beobachten. Die meisten von ihnen sind dämmerungs- oder nachtaktiv und besitzen besondere Anpassungen, die ihnen das Überleben in der Wüste ermöglichen. Nachtaktiv sind etwa die meisten der Kleinsäuger wie etwa die Kängururatten, die Baumratten, Stinktiere, Füchse und Fledermäuse. Unter den Vögeln sind es dagegen nur die Eulen. In der Morgen- und Abenddämmerung sind etwa der Maultierhirsch, die Kojoten, Baumstachler, Audubonkaninchen und der Kalifornische Eselhase sowie viele Singvögel aktiv. Tagsüber beschränkt sich die Aktivität vor allem auf Erdhörnchen und Backenhörnchen, einige Eidechsen und Schlangen, Raben und Adler.

Die Aktivität der Tierwelt ist aber auch den Jahreszeiten angepasst, so sind einige Arten im Winter des Tags aktiv, im Frühjahr und im Herbst in der Dämmerung und im Sommer des Nachts.

Neben den im folgenden dargestellten Tiergruppen gibt es natürlich auch eine ganze Reihe von Insekten, Skorpionen und Webspinnen, die im Arches-Nationalpark leben.

Säugetiere

Nördliche Grashüpfermaus Onychomys leucogaster

Rund 50 Säugetierarten kann man im Park beobachten. Das größte dauerhaft im Park lebende Säugetier ist der Maultierhirsch (Odocoileus hermionus). Neben diesen sind die am häufigsten zu beobachtenden Tiere meiste kleine Tiere, da diese sich am besten an die im Park herrschenden Klimabedingungen anpassen können. So sind es vor allem Nagetiere, von denen im Park elf Arten nachgewiesen sind. Dazu gehören neben verschiedenen Neuweltmäusen (Cricetidae) wie der Nördlichen Grashüpfermaus (Onychomys leucogaster) auch die Ord Kängururatte (Dipodomys ordii) und die Apache-Taschenmaus (Perognathus apache), das Colorado-Streifenhörnchen (Eutamias quadrivittatus) und der Weißschwanz-Präriehund (Cynomys leucurus). Auch der Nordamerikanische Baumstachler oder Urson (Erethizon dorsatum) gehört zu den Nagern. Hinzu kommen die beiden Hasenarten Audubonkaninchen (Sylvilagus auduboni) und der Kalifornische Eselhase (Lepus californicus). Mehr als zehn verschiedene Fledermausarten, darunter zwei Mopsfledermäuse (Mollossidae) sind ebenfalls im Park nachgewiesen.

Als größte Raubtiere des Parks finden sich Pumas (Felis concolor), diese müssen jedoch ihre Reviere oftmals weit über die Grenzen des Parks ausdehnen, um ihren Nahrungs- und Wasserbedarf zu decken. Häufiger sind dagegen der Kitfuchs (Vulpes macrotis) und der Graufuchs (Urocyon cinereoargenteus) sowie der Nordamerikanische Katzenfrett (Bassariscus astutus) und verschiedene Marderarten wie der Amerikanische Dachs (Taxidea taxus), das Langschwanzwiesel (Mustela frenata), der Nordamerikanische Fischotter ((Lutra canadensis) sowie der Streifenskunk (Mephitis mephitis) und der Westliche Fleckenskunk (Spilogale gracilis).

Wüsten-Dickhornschafe (Ovis canadensis netsoni) sind lediglich im Süden des Parks nahe des Colorados zu sehen. Gelegentliche Besucher sind die Gabelböcke (Antilocapra americana).

Vögel

Vögel sind die am häufigsten zu beobachtenden Tiere im Park. Selbst an den heißesten Tagen im Park kann man Truthahngeier (Cathartes aura), Schwalben und Mauersegler am Himmel fliegen sehen. 273 unterschiedliche Arten wurden bisher im Park beobachtet, darunter einige Zugvögel und Gelegenheitsgäste.

Westlicher Buschhäher (Aphelocoma californica)

Eine wichtige Voraussetzung für den Vogelreichtum sind die wenigen Flusskorridore wie der Courthouse Wash, der die Südgrenze des Parks bildet. Im Frühjahr lassen sich hier sogar Fischreiher beobachten. Fischadler (Pandion hahaetus) und Weißkopfseeadler (Haliaeetus leucocephalus) sowie verschiedene andere Greifvögel sind zu dieser Zeit auch Gäste im Park. Unter den Singvögeln sind vor allem der Azurbischof (Guiraca caerulea), der Gelbbrust-Waldsänger (Icteria virens), die Rötelgrundammer (Pipilo erythrophthalmus) und der Schluchtenzaunkönig (Catherpes mexicanus) auffällig.

Im Grasland finden sich Say's Phoebe (Sayornis saya), Schwarzkehlammern (Amphispiza bilineata) und die Westliche Wiesenlerche (Sternella neglecta). In den Pinyon-Wacholder-Wäldern trifft man auf Nacktschnabelhäher (Gymnorhinus cyanocephalus), den Buschblauhäher (Aphelocoma coerulescens), den Westlichen Buschhäher (Aphelocoma californica) und den Trauerwaldsänger (Dendroica nigrescens).

Amphibien

Trotz der Wasserknappheit gibt es eine Reihe von Amphibien im Park. Zahlreiche Kröten wie die Rotfleckenkröte (Bufo punctatus) und die Great Basin Spadefoot (Spea intermontana), Frösche (Amerikanischer Ochsenfrosch (Rana catesbeiana), Nördlicher Leopardfrosch (Rana pipiens) und Schluchtenbaumfrosch (Hyla arenicolor)) und auch Tigersalamander (Ambystoma tigrinum) sind im Park heimisch. Ein seltsames Naturereignis findet oftmals am Abend statt, wenn in einer Wüste mehrere Stunden das Konzert von Fröschen und Kröten erklingt. Die Eier werden in Quellen oder in den wenigen, oftmals nur temporär existierenden Wasserläufen in der Gegend von Courthouse Wash abgelegt, wo auch die Kaulquappen heranwachsen.

Reptilien

Weslicher Halsbandleguan (Crotaphytus collaris baileyi)

Im Park leben jeweils neun Eidechsen- und Schlangenarten, die sich vor allem von Insekten und kleinen Säugetieren ernähren. Sie selbst stellen eine wichtige Nahrung für Raubvögel und Raubtiere dar. Sie sind sehr gut angepasst an die Trockenheit und Hitze der Wüste und fallen im Winter bei extremer Kälte in eine Winterstarre.

Die meisten Eidechsen sind tagaktiv und können während dieser Zeit beim Sonnenbad auf flachen Steinen beobachtet werden. Besonders häufig und auffällig sind dabei die Sechsstreifen-Rennechse (Cnemidophorus tigris), der Wüsten-Stachelleguan (Sceloporus magister), der Wesliche Halsbandleguan (Crotaphytus collaris baileyi und der Seitenfleckleguan (Uta stansburiana).

Dem gegenüber sind die im Park lebenden Schlangen meistens nachtaktiv. Die Zwergklapperschlange (Crotalus oreganus concolor) ist dabei die häufigste Giftschlange neben der Prärieklapperschlange (Crotalus viridis). Weitere auffällige, allerdings ungiftige Schlangen sind etwa die Gestreifte Peitschennatter (Masticophis taeniatus) oder die Strumpfbandnatter (Thamnophis elegans).

Flora

Allgemeines

Die Flora des Arches-Nationalpark zeichnet sich aufgrund der sehr schwierigen Lebensbedingungen bezüglich der Trockenheit und der extremen Temperaturen durch verschiedene Anpassungen an das Wüstenklima aus. Dabei kann man sie in drei ökologische Gruppen enteilen

  • Die erste Gruppe umfasst die so genannten "draught escapers". Das sind Pflanzen, die nur dann auftauchen, wenn die Lebensbedingungen optimal sind. Die Samen dieser Pflanzen können jahrelang ruhen bis sie durch Feuchtigkeit zum keimen gebracht werden. In diese Gruppe gehören die meisten Gräser und Wildblumen.
  • Die zweite Gruppe sind die ("drought resistors"). Sie sind durch spezielle Anpassungen in der Lage, der Hitze und Trockenheit zu widerstehen. Sie haben meist sehr kleine Blätter, um sehr wenig Verdunstungsfläche zu bieten. Hierzu gehören die Sukkulenten wie die Kakteen sowie die Yuccapflanzen und Moose, die vollständig austrocknen können ohne dadurch abzusterben.
  • Die "drought evaders" leben in Habitaten, in denen die Lebensbedingungen nicht so extrem sind. Man findet sie an den Flussläufen oder an beschatteten Plätzen nahe von Quellen.

Neben den klimatischen Bedingungen spielt auch der Boden eine große Rolle und die Bewachsung ändert sich je nach Beschaffenheit des Bodens und seiner chemischen Eigenschaften. So sind tiefgründige, nährstoffreiche Böden meist mit Gräsern bedeckt, sandige und nährstoffarme Böden mit Gebüschen. Die Pinyon-Wacholder-Wälder, die die dominante Florenlandschaft des Arches-Nationalpark sind, finden sich vor allem auf steinigen Böden.

Bäume und Sträucher

Bäume und Sträucher brauchen für ihr Wachstum eine ausreichende Menge Wasser und Nährstoffe. Aus diesem Grunde sind sie in ariden Gebieten wie dem Arches-Nationalpark meistens sehr klein und weit verstreut. Sobald sie sich jedoch einmal etabliert habe, sind sie sehr hartnäckig. Ihre Wurzeln zerklüften den steinigen Boden auf der Suche nach Wasser und Nährstoffen und selbst längere Durstperioden machen vielen Sträuchern wenig aus. Viele der in Wüstengebieten lebenden Bäume und Sträucher werden über 100 Jahre alt.

Pinyon-Kefer

Zu den häufigsten Sträuchern des Arches-Nationalparks gehören etwa der Mormonentee, der Blackbrush (Coleogyne ramosissima), der Four-Wing Saltbush (Atriplex canescens) und die Cliffrose (Purshia mexicana). Große Teile des Parks beinhalten auch die lockeren Bestände aus Pinyon-Kiefer (Pinus cembroides) und Utah-Wacholder, die in Höhen zwischen 1500 und 2000 Metern im Südwesten der USA dominant sind. In höheren Lagen nimmt der Wacholderanteil zu, da dieser dort konkurrenzstärker ist.

Im Bereich der Flusskorridore ist die Artenvielfalt der Bäume am höchsten, da sie hier über reichlich Wasser verfügen. Hier finden sich der Netznervige Zürgelbaum (Celtis reticulata), der Eschen-Ahorn (Acer negundo), der Schmalblättrige Ölbaum (Elaeagnus angustifolia, auch "Russian Olive"), Tamarisken (Tamarix parviflora) und Fremont Cottonwood (Populus fremontii). Die Russische Olive und die Tamariske sind in den USA ursprünglich nicht heimisch (Neophyten), jedoch sehr erfolgreich im Bereich der Flussläufe.

Wildblumen, Gräser und Kakteen

Wrights Stechapfel (Datura wrightii)

Die meisten Blütenpflanzen und Gräser der Wüstengebiete sind einjährige Pflanzen, das heißt, sie keimen, blühen und vermehren sich innerhalb eines Jahres. Besonders in den sehr lebensfeindlichen Wüsten kann sich diese Vegetationsperiode auch sehr stark verkürzen. Viele dieser Pflanzen können als Samen oder Knollen jahrelang im Boden ausharren bis für sie optimale Lebensbedingungen herrschen, etwa nach größeren Regenfällen. Im Arches-Nationalpark treten diese in der Regel in den Monaten April bis Mai auf, können jedoch auch ausbleiben.

Alle Pflanzen müssen außerdem besonders gut an die Hitze und Trockenheit der Wüstengebiete angepasst sein. Die Blütenpflanzen besitzen entsprechend etwa dicke Wachsschichten auf den Blättern und Stämmen sowie sehr kleine Blätter um die Verdunstung zu reduzieren. Das Wurzelwerk ist entweder sehr tiefgründig oder sehr großflächig, um möglichst viel Wasser aufnehmen zu können. Einige Blütenpflanzen wie etwa die Yuccapflanzen, die Nachtkerzen (Gattung Oenothera), der Blaue Stechapfel (Datura meteloides), Wrights Stechapfel (Datura wrightii) und die Sandverbenien (Gattung Abronia ) blühen außerdem nur in den kühleren Abendstunden. Speziell die Yucca-Arten sind in ihrem Lebenslauf sehr eng mit spezifischen Bestäuberarten, in diesem Fall mit den Yucca-Motten, verknüpft.

Indianisches Reisgras

Gräser finden sich im Arches-Nationalpark überall, wo der Sand mit etwas nährstoffreicherem Boden angesättigt ist. Dabei kann man alle Wüstengräser aufgrund ihrer Wuchsform in zwei Gruppen einteilen: in die Büschel- und die Rasengräser. Zu den Büschelgräsern gehören all jene, die in verstreuten Flecken wachsen, im Arches-Nationalpark etwa das Indianische Reisgras (Oryzopsis hymenoides) und Needle-and-Thread (Stipa comata). Beide sind mehrjährig, wobei vom Reisgras bekannt ist, dass es über 100 Jahre alt werden kann. Unter den Rasenbildenden Gräsern sind Galleta und Blue Grama (Bouteloua gracilis) im Park heimisch, die meisten gemeinsame Flächen bilden und als Nahrung für die Dickhornschafe und Hirsche wichtig sind. Weit verbreitet ist auch die Dach-Trespe (Bromus tectorum), welche im 19. Jahrhundert zufällig eingeführt wurde.

Kakteen sind zum Symbol für die Wüstenpflanzen Nordamerikas geworden. Im Arches-Nationalpark finden sich ebenfalls neun Arten dieser Pflanzengruppe. Sie gehören zu den Sukkulenten und haben verdickte Stämme oder Äste sowie Stacheln oder Schuppen anstatt Blätter. Ihre Oberfläche ist von einem Wachs als Verdunstungsschutz bedeckt. Das Wurzelnetz ist meist flach und breit und so in der Lage, Wasser sehr schnell aufzunehmen. Bei größeren Regenfällen wachsen zusätzliche "Regenwurzeln", die später wieder verdorren.

Kryptogamen

Der unscheinbarste, zugleich jedoch einer der wichtigsten Bestandteile de Flora sind die Kryptogamen, also sämtliche Moose, Lebermoose und Flechten sowie die so genannten "Kryptobiotischen Krusten".

farbige Flechten auf einer Steinfläche

Flechten findet man in zahlreichen Arten als bunten Belag auf sehr vielen Steinen, besonders denen, die dem Sonnenlicht ausgesetzt sind. Es handelt sich hierbei um Symbiosen zwischen Pilzen, Grünalgen und Blaualgen, die sich sehr gut an die Bedingungen in der Wüste angepasst haben. So können sie selbst bei großer Hitze noch Biomasse produzieren (Photosynthese durch die Algen, Schutz und Nährstoffdeckung durch die Pilze).

Moose sind in der Lage, den extremen Bedingungen der Wüste dadurch zu begegnen, dass sie auch lange Zeiten vollständig austrocknen können, ohne dabei abzusterben. So findet man sie beinah in allen Lebensräumen des Parks, vor allem an schattigen Steinen und den Bereichen der Flusskorridore. Dabei ist Syntrichia caninervis die häufigste Art auf den kryptobiotischen Krusten, Grimmia orbicularis macht 80 Prozent des Moosbewuchses an Steinen aus. Lebermoose brauchen dagegen immer Wasser und sind so nur in den Flussbereichen zu finden.

Die kryptobiotischen Krusten stellen in vielen Bereichen des Nationalparks die Lebensgrundlage für alle Pflanzen und Tiere dar. Es handelt sich dabei um einen "lebenden Bodengrund", der sich vor allem aus Blaualgen besteht, daneben aber auch aus Moosen, Flechten, Grünalgen, Pilze und Bakterien enthält. Besonders die Blaualgen sorgen für eine Nährstoffanreicherung des Bodens, da sie in der Lage sind den Stickstoff der Atmosphäre in einer für Pflanzen nutzbaren Form im Boden zu fixieren. Daneben halten sie durch ihre Ausläufer den Boden zusammen und schützen ihn so vor Erosion bis in eine Tiefe von 10 Zentimetern.

Klima

Im Sommer können die Temperaturen 40°C erreichen, während sie im Winter weit unter 0°C sinken können. Schwankungen innerhalb eines Tages von mehr als 25°C sind keine Seltenheit. Der Niederschlag ist äußerst gering.

Durchschnittstemperaturen und Niederschlagsmengen im 15-Jahresdurchschnitt:


Jan Feb Mar Apr Mai Jun Jul Aug Sep Okt Nov Dez Jährlich
Max Temp (°C) 5 11 16 21 28 30 37 36 30 23 12 7 21
Min Temp (°C) -8 -3 1 6 11 13 18 18 14 6 -2 -6 6
Niederschlag (mm) 9 12 12 19 14 11 14 23 22 29 17 17 196

Tourismus

Sehenswürdigkeiten

Der Delicate Arch

Der Delicate Arch ist ein alleinstehender, sehr bekannter Bogen. Ein Abbild findet sich unter anderem auf den KFZ-Kennzeichen des Bundesstaates Utah. Er befindet sich im östlichen Teil des Parks, 2,5 km von der Wolfe-Ranch entfernt. Frank Beckwith, der Führer der Arches National Monument Scientific Expedition gab 1933 dem Bogen seinen jetzigen Namen. Der Bogen war zu dieser Zeit kein Bestandteil des Parks bis zur Vergrösserung 1938. Um 1950 sollte der Bogen mit einer Art Plastiküberzug versehen werden, um ihn vor weiterer Erosion und Zerstörung zu bewahren. Doch der National Park Service besann sich auf seine ursprünglichen Ziele, die Natur vor den Menschen zu schützen und vor dessen Einfluss zu bewahren, ansonsten aber die Natur sich selbst zu überlassen.

Der Balanced Rock ist ein großer Felsen, der auf einer Felsnadel "balanciert".

Double Arch besteht aus zwei großen Bögen, die beinahe rechtwinklig zueinander stehen. Er ist kurzfristig in dem Film Indiana Jones und der letzte Kreuzzug zu sehen. Die gesamte Anfangssequenz spielt allerdings nicht in dieser Gegend, nur der Bogen wurde ein paar Sekunden eingeblendet.

Der Landscape Arch ist mit 92 Metern Spannweite einer der größten Bögen überhaupt. An seiner dünnsten Stelle ist er weniger als drei Meter dick.

Aktivitäten

Das Wegenetz im Park ist gut ausgebaut, alle Sehenswürdigkeiten können mit dem Wohnmobil oder mit dem Auto erreicht werden. Parkplätze an den Sehenswürdigkeiten können jedoch knapp werden und es ist nicht erlaubt, außerhalb gekennzeichneter Flächen seinen Wagen abzustellen.

Der Park hat keine ausgewiesenen Wanderwege (Trails) im Hinterland, so dass sich nur erfahrene Wanderer dorthin trauen sollten. Dafür ist eine Erlaubnis (permit) am Visitor Center einzuholen. Gute Kenntnis im Navigieren mit Karte und Kompass ist dabei Pflicht, ebenso Erfahrung im Durchwandern wüstenähnlicher Regionen. Das Mitführen von Haustieren in das Hinterland ist nicht gestattet.

Kurze Wanderwege existieren rund um jede Sehenswürdigkeit, sie haben eine Länge von ein bis maximal zehn Kilometer.

Mountainbiking ist abseits der Straßen im Park nicht erlaubt und es gibt auch keinerlei spezielle Wege für Fahrräder.

Innerhalb des Parks existiert nur ein kleiner Campingplatz mit 52 Stellplätzen und nur wenig Komfort. Nur wenige dieser Stellplätze sind für Wohnmobile mit mehr als neun Metern Gesamtlänge geeignet. In Moab und Umgebung stehen ausreichend weitere Campgrounds zur Verfügung.

Klettern im Park ist grundsätzlich erlaubt, allerdings sind die meisten Sehenswürdigkeiten ausgeschlossen.

Literatur

Siehe auch

Commons: Arches National Park – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Weblinks

Vorlage:Navigationsleiste Nationalparks in den USA