Kreis Grimmen

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Lage des Kreises Grimmen
im Bezirk Rostock
Trebel bei Grammendorf-Nehringen
Schlosspark in Süderholz-Griebenow

Der Kreis Grimmen war ein Kreis im Bezirk Rostock in der DDR.

Der vorpommersche Kreis ging am 25. Juli 1952 fast unverändert aus dem Landkreis Grimmen hervor (Tribsees und Siemersdorf kamen an den Kreis Stralsund, Görmin zum Kreis Demmin) und gehörte nach der Auflösung der Länder dem neu gebildeten Bezirk Rostock an.[1] Der Kreis kam am 3. Oktober 1990 in das neu gegründete Bundesland Mecklenburg-Vorpommern innerhalb des Beitrittsgebietes zur Bundesrepublik Deutschland. Am 12. Juni 1994 wurde der Kreis (seit dem 17. Mai 1990 wieder als Landkreis bezeichnet[2]) aufgelöst und bildete seither zusammen mit den ebenfalls aufgelösten Landkreisen Ribnitz-Damgarten und Stralsund bis zur Kreisgebietsreform 2011 den Landkreis Nordvorpommern.[1]

Daten

  • Fläche: 632 km² (8,9 % der Bezirksfläche)
  • Einwohner: 34.300 (1985, 3,8 % der Einwohner des Bezirkes)
  • Bevölkerungsdichte: 54 Einwohner je km²
  • Kfz-Kennzeichen: A (1953 bis 1990), AE (1974 bis 1990), GMN (1991 bis 1994)
  • Sitz der Kreisverwaltung: Grimmen

Geografie

Der Kreis Grimmen grenzte im Norden an den Stadtkreis Stralsund, im Nordwesten und Westen an den Kreis Stralsund, im Südwesten an die Kreise Ribnitz-Damgarten, Teterow und Malchin, im Süden an den Kreis Demmin und im Osten an den Kreis Greifswald.

Der Kreis wurde geprägt vom nordvorpommerschen Flachland, das nur durch niedrige, während der letzten Eiszeit entstandene Endmoränenzüge unterbrochen wurde. Im Nordosten hatte der Kreis Grimmen einen ca. 15 km langen Anteil am Strelasund, über den die Glewitzer Fähre zur Insel Rügen verkehrte. Das Hinterland der Küste reichte über die Niederungen des Ryckgrabens bis zum unteren Trebel an der historischen Grenze zu Mecklenburg. Die höchste Erhebung im Kreis bildete ein Hügel südlich von Kandelin mit 37 m ü. NN.

Wirtschaft und Infrastruktur

Im Kreis Grimmen dominierte die Landwirtschaft. Zu den Anbauprodukten gehörten hauptsächlich Kartoffeln und Roggen. Bedeutend war auch die Rinderhaltung in den weiten Auegebieten. Nahrungsmittelbetriebe existierten in der Kreisstadt Grimmen, in Elmenhorst, Rakow und Reinberg-Stahlbrode. In Grimmen gab es Maschinenbabetriebe und in Weitenhagen wurde Holz verarbeitet. Eine Besonderheit auf dem Gebiet der DDR war die Erdölförderung in Miltzow-Reinkenhagen (seit 1961) und Kirchdorf. Die Erdölausbeute war nicht sehr hoch, wurde dennoch in der rohstoffarmen DDR genutzt und mit Kesselwagen in das Erdölverarbeitungswerk Schwedt transportiert.

Wichtigste, auch überregional bedeutende Verkehrswege waren die Fernverkehrsstraßen 194 (Stralsund-Demmin) und die F 96a (Stralsund-Greifswald) und die parallel zu den Straßen verlaufenden Bahnlinien. Die F 96a verlief unmittelbar neben der alten F 96, die teilweise aus Kopfsteinpflaster und engen Ortsdurchfahrten bestand. Der Neubau war notwendig, um den sommerlichen Urlaubsverkehr zur Insel Rügen zu bewältigen.

Städte und Gemeinden

Der Landkreis Grimmen hatte am 3. Oktober 1990 26 Gemeinden, darunter eine Stadt:

Einzelnachweise

  1. a b Statistisches Bundesamt (Hrsg.): Gemeinden 1994 und ihre Veränderungen seit 01.01.1948 in den neuen Ländern. Metzler-Poeschel, Stuttgart 1995, ISBN 3-8246-0321-7.
  2. Gesetz über die Selbstverwaltung der Gemeinden und Landkreise in der DDR (Kommunalverfassung) vom 17. Mai 1990