Liste der Äbtissinnen von Quedlinburg

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Stiftsgebäude in Quedlinburg von Westen

Die Äbtissinnen von Quedlinburg regierten das Frauenstift Quedlinburg von 966 bis zu seiner Aufhebung im Zuge des Reichsdeputationshauptschluss im Jahre 1803[1]. Das Stift wurde bereits 936 durch Otto I. gegründet.[2] Die ursprüngliche Idee dazu stammte wohl von seiner Mutter, Königin Mathilde (* um 895 in Enger, † 14. März 968 in Quedlinburg), die bis 909 selbst im Frauenstift Herford erzogen worden ist. Königin Mathilde und ihr Mann Heinrich I. hatten bereits vor 936 versucht den Konvent des Klosters Wendhusen nach Quedlinburg zu verlegen, um dort ein Frauenstift zu gründen. Dies scheiterte jedoch am Widerstand der Wendhusener Stiftsdamen insbesondere der dortigen Äbtissin Diemot. So wurde das Quedlinburger Stift mit anderen Frauen besetzt. Die ersten 30 Jahre stand ihm die Königin Mathilde, als Witwe König Heinrichs I. vor, ohne zu einer Äbtissin geweiht worden zu sein. Erst ihre Enkelin, eine Tochter Ottos I. des Großen und nach ihrer Großmutter ebenfalls Mathilde genannt, wurde 966 zur ersten Äbtissin geweiht.

Wie die Äbtissinnen von Essen, von Gandersheim, von Herford oder von Vreden hatten die Quedlinburger Äbtissinnen als Reichsfürstinnen des Heiligen Römischen Reiches einen eigenen Sitz auf den Reichstagen. 1641 beantragten diese nicht im sogenannten schwäbischen Kreis ansässigen Reichsstifte, die sich im Rheinischen Reichsprälatenkollegium organisierten, eine eigene Kuriatstimme.[3]

Die Äbtissinnen von Quedlinburg hatten in den fast 900 Jahren, in denen das Stift auf dem Quedlinburger Schlossberg bestand, mehrere große Bewährungsproben zu bestehen. Zunächst mussten sie den Bedeutungsverlust abfangen, als ab dem 13. Jahrhundert die königlichen und kaiserlichen Herrscherbesuche ausblieben. Dann opponierten im Jahre 1477 die Bewohner der Stadt Quedlinburg gegen ihre Stadtherrin mit Waffengewalt. Äbtissin Hedwig von Sachsen ersuchte bei ihren Brüdern, den Wettiner Herzögen Ernst und Albrecht um Hilfe. Die entsandten Truppen stürmten die Stadt ohne Verluste. Die Bürgerschaft unterwarf sich daraufhin und schied aus sämtlichen Bündnissen aus. Auch während der Sedisvakanz des Äbtissinnenstuhls von 1704 bis 1718 war das Stift in einer bedrohlichen Lage.

Insgesamt wird die Äbtissinnenliste mit 39 Äbtissinnen durchgezählt. Königin Mathilde (936–966) und Aurora von Königsmark (1704–1718) haben das Stift geleitet, ohne Äbtissinnen gewesen zu sein. Die Namen der beiden Äbtissinnen Eilica (1095–1110) und Meregart (1060–1061) sind nur durch Münzfunde aber nicht urkundlich überliefert.

Äbtissinnen des Stiftes Quedlinburg (966–1803)

Nr. Name (Lebensdaten) Abbatiat Anmerkungen Herkunft Darstellung[4]
1. Mathilde
* Anfang 955
† 7./8.Februar 999 Quedlinburg
0966–999 Kaiser Otto I. und Adelheid von Burgund bestimmten ihre Tochter Mathilde zur ersten Äbtissin von Quedlinburg. Als Elfjährige wurde sie 966 von allen Erzbischöfen und Bischöfen des Reiches zur Äbtissin geweiht. Papst Johannes XIII. bestätigte die Weihe im April 967. Während die Kaiser in Italien weilten, übte Mathilde als metropolitana nördlich der Alpen die Funktion der Reichsverweserin aus. [5] Liudolfinger
2. Adelheid I.
* 977
† 14. Januar 1044 Quedlinburg
0999–1045 Adelheids Eltern waren Kaiser Otto II. und Theophanu. Nach dem Tod ihrer Tante am 7. Februar 999 wurde sie zu ihrer Nachfolgerin gewählt und am Michaelistag desselben Jahres von Bischof Arnulf in Gegenwart anderer Bischöfe und vieler weltlicher Großer als Äbtissin geweiht. Während ihrer Regierung wurden 1021 die Stiftskirche und deren Altäre in Gegenwart des Kaisers durch den Bischof Arnulf von Halberstadt, den Erzbischof Gero von Magdeburg und andere Bischöfe eingeweiht.[6] Liudolfinger
3. Beatrix I.
* 1037
† 13. Juli 1061 Quedlinburg
1045–1062 Beatrix war die einzige Tochter Kaiser Heinrichs III. aus seiner ersten Ehe mit Gunhild von Dänemark. Seit 1043 Äbtissin im Stift Gandersheim und seit 1044 Äbtissin im Stift Quedlinburg war sie auch noch Äbtissin im Stift Vreden. Nach ihrem Tod wurde sie in Quedlinburg begraben, muss aber nach der Brandkatastrophe der Stiftskirche 1070 umgebettet worden sein. Eine bleierne Beinkiste, die aufgrund der Inschrift mit hoher Sicherheit Beatrix zugeordnet werden kann, wird seit etwa 1161 im Kloster Michaelstein verwahrt.[7] In Quedlinburg erinnert eine Grabplatte aus der Zeit der Kirchenneuweihe 1129 an die Äbtissin.[8] Salier
4. Adelheid II.
* Herbst 1045 wohl in Goslar
† 11. Januar 1096 in Quedlinburg
1062–1095 Als älteste Tochter Kaiser Heinrichs III. aus seiner zweiten Ehe mit Agnes von Poitou war Adelheid zunächst (1016) als Äbtissin von Gandersheim eingesetzt worden. Seit 1063 war sie auch Nachfolgerin ihrer älteren Halbschwester Beatrix im Stift Quedlinburg. In ihre Amtszeit fällt die Zerstörung der beiden bedeutenden Stiftskirchen 1071 in Quedlinburg und 1081 in Gandersheim durch Großbrände. [9] Salier
5. Eilica
* vor 1080
† 1142 (?)
1095–1110 Eilica ist nur durch Münzen im 1892 gehobenen Münzfund von Aschen II und durch Münzfunde in Schweden nachgewiesen.[10] unbekannt
6. Agnes I.
* nach 1088
† 1125/6 Quedlinburg
1110–1125/6 Agnes war eine von drei Töchtern des polnischen Herzogs Władysław I. Herman und seiner Frau Judith, einer Schwester Kaiser Heinrichs IV.. Agnes war wie ihre Tanten Beatrix und Adelheid Äbtissin der Stifte Gandersheim und Quedlinburg.[11] Piasten
7. Gerburg von Kappenberg
† 12. Juli 1137 Quedlinburg
1126–1137 Gerburg (auch Gerberga) war wohl eine Schwester der Grafen Gottfried und Otto von Cappenberg. Vermutlich ist sie identisch mit Gerburg, der Äbtissin von Überwasser, das sie dann am 16. November 1126 verlassen hätte. Ihre erste Urkunde als Äbtissin in Quedlinburg datiert auf den 15. April 1134, als sie mit Kaiser Lothar III. und seiner Gemahlin das Osterfest in Halberstadt feierte.[12] Kappenberg
8. Beatrix II. von Winzenburg
* vor 1123
† 2. April 1160 Quedlinburg
1137–1160 Beatrix war die Tochter Graf Herrmanns I. von Winzenburg und der Hedwig, Tochter Ludolfs I. von Wöltingerode, und somit Schwester von Sophia, der Gemahlin Albrechts des Bären (1100–1170). Zunächst war sie von 1123 bis 1138 Äbtissin des westfälischen Klosters Heerse (Neuenheerse bei Paderborn).[13] Formbach
9. Meregart
unbekannt
1160–1161 Meregart ist nur durch Münzfunde im Brakteatenfund von Freckleben (1860) nachgewiesen.[14][15][16][17] unbekannt
10. Adelheid III. von Sommerschenburg
† 1. Mai 1184 Quedlinburg
1161–1184 Adelheids Eltern waren der Pfalzgraf von Sachsen Friedrich II. von Sommerschenburg und Luitgrad, die Tochter des Markgrafen Rudolf von Stade. 1153 wurde sie Äbtissin von Gandersheim und 1161 von Quedlinburg.[18] Sommerschenburg
11. Agnes II. von Meißen
* vor 19. Juni 1145
† 22. Januar 1203 Quedlinburg
1184–1203 Agnes war die Tochter des Markgrafen Konrad des Großen von der Ostmark und von Meißen und der Luitgard.[19][20] Wettiner
12. Sophia I. von Brehna
* vor 1182
† 9. Juni 1226 Quedlinburg
1203–1226 Sophia war die Nichte der Äbtissin Agnes II. Sie war die Tochter des Grafen Friedrich I. von Brehna, des Bruders der Äbtissin Agnes II. Ihre Mutter war Hedwig, die Tochter Fürst Theobalds I. von Böhmen-Jamnitz. [21] [22] Wettiner
13. Bertradis I. von Krosigk
* vor 1221
† nach 1229
1226–1230 Bertradis (auch Bertrade) war eine Tochter des Freiherrn Dedo II. von Krosigk und der Adelheid, vermutlich von Harbke. Ihr Bruder war der Halberstädter Bischof Konrad von Krosigk (1201–1209).[23] Krosigk
14. Kunigunde von Kranichfeld und Kirchberg
* vor 1222
† Anfang 1231
1230–1231 Kunigunde war eine Gräfin von Kranichfeld und eine Schwester des Halberstädter Bischofs Meinard von Kranichfeld (1241–1253).[24] Kranichfeld
15. Osterlinde von Falkenstein
† 1233
1231–1233 In einer Urkunde vom 12. März 1232 bezeichnet Osterlindis den Grafen Hoyer von Falkenstein als ihren consanguinus. Außer dieser Angabe ist nichts über ihre genauere Abstammung bekannt. Seit 1222 war sie Stiftsdame in Quedlinburg und ihre erste Urkunde als Äbtissin datiert auf den 1. August 1231.[25] Falkenstein
16. Gertrud von Ampfurth
† 11. Oktober 1270
1233–1270 Gertrud war die Tochter des Werner von Ampfurth. Am 2. November 1254 wurde sie von König Wilhelm gebannt. Während ihrer Amtszeit und mit ihrer Zustimmung verkaufte Graf Hoyer von Falkenstein die Schutzvogtei über Stift und Stadt Quedlinburg an den Grafen Siegfried von Blankenburg. [26] Ampfurth
17. Bertradis II.
* vor 1270
† 13. Oktober 1308
1270–1308 Die genaue familiäre Abstammung von Bertradis (auch Bertrade) ist unbekannt. Am 5. November 1286 ließ sie sich von Papst Honorius IV. alle von früheren Päpsten gegebenen Rechte erneuern, insbesondere diejenigen, die ihre Vorgängerinnen nicht ausgeübt hatten. Sie verkaufte 1300 die Quedlinburger Neustadt an den Grafen Ulrich von Regenstein.[27] unbekannt
18. Jutta von Kranichfeld
* 1285
5. November 1347
1308–1347 Juttas Vater war der Graf Volrad VIII. von Kranichfeld. Ihre Mutter hieß vermutlich Bia. Unter ihrer Herrschaft wurde 1320 der Chor der Stiftskirche in hochgotischen Formen erneuert und dabei verlängert. Weiterhin wurde unter ihrer Regierung 1330 die Quedlinburger Neustadt an die Altstadt verlehnt. [28][29] Schwarzburg
19. Luitgard zu Stolberg
* vor 1336
† 17. Dezember 1353
1347–1353 Luitgards Vater war der Graf Ludwig von Stolberg-Wernigerode. Ihre Mutter entstammte vermutlich dem Hause der Grafen von Beichlingen. [30] Stolberg
20. Agnes III. von Schraplau
† 9. Oktober 1364
1354–1362 Agnes war die Tochter des Burchard, genannt Lappo von Schraplau. Sie geriet mit ihrem Kapitel in so erhebliche Konflikte, dass diese vor Kaiser Karl IV. und Papst Innozenz VI. getragen wurden. Aufgrund eines weiteren Konfliktes mit dem Bischof Albrecht II. von Halberstadt hat sie bereits 1362 abgedankt. [31] Schraplau
21. Elisabeth I. von Hakeborn
† Anfang 1375
1362–1375 Die genaue familiäre Abstammung von Elisabeth ist unbekannt.[32] Hakeborn
22. Margarete von Schraplau
* vor 1355
† 13./14. Dezember 1379
1376–1379 Margarete war die Schwester von Agnes III. Sie war eine Tochter des Burchard Lappo. Da sie 1355 als Pröpstin bezeugt ist, hatte sie schon ein höheres Alter, als sie zur Äbtissin gewählt wurde. Karl IV. belehnte sie am 10. Mai 1377 mit den Regalien des Stiftes [33] Schraplau
23. Irmgard von Kirchberg
* vor 1356
† 20./22. August 1405
1379–1405 Irmgard (auch Ermgard) war die jüngste Tochter des Burggrafen Albrecht I. von Kirchberg und der Elisabeth, geborene Gräfin von Orlamünde.[33][34] Kirchberg
24. Adelheid IV. von Isenburg
* vor 1376
†15. März 1441 Quedlinburg
1405–1435 Adelheids Eltern waren Heinrich II., der Herr von Ysenburg und die Gräfin Adelheid zu Hanau. Sie legte 1435 aus Altersgründen ihr Amt nieder. [35] Isenburg
25. Anna I. Reuß von Plauen
* vor 1416
†14. Januar 1458 Quedlinburg
1435–1458 Anna war die Tochter Heinrichs IX. von Reuss, Herr zu Plauen und Königswarth und der Gräfin Anna von Riesenburg.[36] Plauen
26. Hedwig von Sachsen
* 31. Oktober 1445 in Meißen
† 13. Juni 1511 in Quedlinburg
1458–1511 Hedwig war das jüngste Kind des Kurfürsten Friedrich II. von Sachsen (1412–1464) aus dessen Ehe mit Margarete (1416/7–1486), Tochter des Herzogs Ernst von Österreich. In ihrer Herrschaftszeit versuchte die Stadt Quedlinburg vergeblich sich gegen ihre Stadtherrin aufzulehnen. Von Kaiser Friedrich III. wurde sie in den Kannenorden aufgenommen. Hedwig ist in der Stiftskirche St. Servatius in Quedlinburg bestattet.[37] Sachsen
27. Magdalene von Anhalt-Köthen-Zerbst
* vor 1491
2. Oktober 1515
1511–1515 Magdalene (auch Magdalena) war die Tochter von Albrecht IV. von Anhalt (Zerbster Linie der Askanier) und Elisabeth, der Tochter Günthers III. von Mansfeld. Wegen Unstimmigkeiten bezüglich der Schutzherrschaft geriet sie mit Herzog Georg von Sachsen in Streit, legte 1514 schließlich ihr Amt nieder und ging nach Gandersheim. [38] Anhalt-Köthen
28. Anna II. zu Stolberg
* 28. Januar 1504 in Stolberg (Harz)
† 4. März 1574
1515–1574 Anna II., die bereits als Elfjährige Äbtissin wurde, war die letzte katholische Äbtissin. Die reformatorische Lehre zeigte seit 1523 vom Augustinerkloster in der Quedlinburger Neustadt ausgehend Wirkungen. Jedoch verhinderte Georg der Bärtige, Herzog von Sachsen (1471–1539), dass das Stift sich lutherischen Lehren offiziell zuwandte. Nachdem er 1539 verstorben war, wurde das Stift Quedlinburg und mit ihm auch die Stadt evangelisch, damit war Anna II. auch die erste evangelische Äbtissin. Anna war die älteste Tochter des Grafen Botho zu Stolberg und seiner Gattin Anna von Eppstein-Königstein. Sie war die ältere Schwester von Juliana zu Stolberg. Stolberg
29. Elisabeth II. von Regenstein-Blankenburg
* 1542
† 20. Juli 1584 in Quedlinburg
1574–1584 Elisabeth war eine Tochter des Grafen Ulrich von Regenstein-Blankenburg (1489–1551) und dessen zweiter Gemahlin Magdalena zu Stolberg. Regenstein-Blankenburg
30. Anna III. zu Stolberg-Wernigerode
* 3. April 1565
† 12. Mai 1601 in Quedlinburg
1584–1601 Annas Eltern waren der Graf Heinrich zu Stolberg (1509–1572) und dessen Gemahlin Elisabeth von Gleichen († 1578). Sie war die erste Äbtissin, die nicht um eine päpstliche Bestätigung nachsuchte. In Ihrer Zeit fand 1585 ein theologisches Streitgespräch in Quedlinburg statt.[39] Stolberg
31. Maria von Sachsen-Weimar
* 7. Oktober 1571 in Weimar
† 7. März 1610 in Halle
1601–1610 Maria war eine Tochter des Herzogs Johann Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1530–1573) und dessen Gemahlin Pfalzgräfin Dorothea Susanna von der Pfalz (1544–1592), Tochter des Kurfürsten Friedrich III. von der Pfalz. Sachsen-Weimar
32. Dorothea von Sachsen
* 7. Januar 1591 in Dresden
† 17. November 1617 ebenda
1610–1617 Dorotheas Eltern waren der Kurfürst Christian I. von Sachsen (1560–1591) und dessen Gemahlin Sophie von Brandenburg (1568–1622), die Tochter des Kurfürsten Johann Georg von Brandenburg. Sachsen
33. Dorothea Sophie von Sachsen-Altenburg
* 19. Dezember 1587 in Weimar
† 10. Februar 1645 ebenda
1617–1645 Dorothea Sophie war eine Tochter des Herzogs Friedrich Wilhelm I. von Sachsen-Weimar (1562–1602) aus dessen erster Ehe mit Herzogin Sophie von Württemberg (1563–1590). Die überwiegende Zahl der erhaltenen Wappensteine geht auf Dorothea Sophie zurück. Sachsen-Weimar
34. Anna Sophie I. von Pfalz-Birkenfeld
* 2. April 1619 in Birkenfeld
† 1. September 1680 in Quedlinburg
1645–1680 Anna Sophia war eine Tochter des Pfalzgrafen und Herzogs Georg Wilhelm von Zweibrücken-Birkenfeld (1591–1669) aus dessen erster Ehe mit Gräfin Dorothea von Solms-Sonnenwalde (1586–1625). Zweibrücken-Birkenfeld
35. Anna Sophie II. von Hessen-Darmstadt
* 17. Dezember 1638 in Marburg
† 13. Dezember 1683 in Quedlinburg
1681–1683 Anna Sophias Eltern waren der Landgraf Georg II. von Hessen-Darmstadt (1605–1661) und dessen Frau Prinzessin Sophie Eleonore (1609–1671), die Tochter des Kurfürsten Johann Georg I. von Sachsen.[40] Hessen-Darmstadt
36. Anna Dorothea von Sachsen-Weimar
* 12. November 1657 in Weimar
† 24. Juni 1704 in Quedlinburg
1684–1704 Anna Dorothea war eine Tochter des Herzogs Johann Ernst II. von Sachsen-Weimar und dessen Frau Prinzessin Christine Elisabeth von Schleswig-Holstein-Sonderburg (1638–1679) Sachsen-Weimar
Aurora von Königsmarck
* 28. August 1662 in Stade
† 16. Februar 1728 in Quedlinburg
1704–1718 Aurora regierte als Koadjutrix während der Sedisvakanz als Pröpstin das Stift. Sie war die Tochter des Grafen Conrad Christopher von Königsmarck (1634−1673) und seiner Frau Maria Christina von Wrangel (1637–1691). Königsmarck
37. Marie Elisabeth von Holstein-Gottorf
* 21. März 1678 in Hamburg
† 17. Juli 1755 in Quedlinburg
1718–1755 Marie Elisabeths Eltern waren der Herzog Christian Albrecht von Schleswig-Holstein-Gottorf (1641–1695) und dessen Frau Prinzessin Friederike Amalie (1649–1704), die Tochter des Königs Friedrich III. von Dänemark. Schleswig-Holstein-Gottorf
38. Amalie von Preußen
* 9. November 1723 in Berlin
† 30. März 1787 ebenda
1756–1787 Amalie war die siebente Tochter von König Friedrich Wilhelm I. von Preußen (1688−1740) und seiner Gemahlin Sophie Dorothea von Hannover (1687–1757) und die jüngste Schwester Friedrichs des Großen Brandenburg
39. Sophie Albertine von Schweden
* 8. Oktober 1753 in Stockholm
† 17. März 1829 ebenda
1787–1803 Sophie Albertine, die Tochter des Königs Adolf Friedrich von Schweden (1710–1771) und dessen Frau Prinzessin Luise Ulrike von Preußen (1720–1782) war die letzte Äbtissin des Stiftes. Ihr Bruder war Gustav III. von Schweden. Schleswig-Holstein-Gottorf

Nach der Säkularisation 1803 wurde das Fürstentum Quedlinburg von Preußen in Besitz genommen und gehörte zwischen 1807 und 1814 zum Königreich Westfalen. Die Preziosen des Stiftes sind im sogenannten Zitter verwahrt. Bauliche Zeugnisse des Siftes sind noch in Form der Stiftskirche St. Servatius und des Schlossmuseums erhalten. In letzterem befinden sich auch die Ölbilder der Äbtissinnen.[41]

Literatur

  • Winfrid Glocker: Die Verwandten der Ottonen und ihre Bedeutung in der Politik. Köln–Wien 1989. ISBN 3-412-12788-4
  • Marita Kremer: Die Personal- und Amtsdaten der Äbtissinnen des Stifts Quedlinburg bis zum Jahre 1574. Leipzig 1924. (= Phil. Diss. Univ. Leipzig 1924)
  • Ute Küppers-Braun: Kanonissin, Dechantin, Pröpstin und Äbtissin – Quedlinburger Stiftsdamen nach der Reformation, in: Kayserlich – frey - weltlich. Das Reichsstift Quedlinburg im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit, hrsg. v. Clemens Bley und Werner Freitag. Halle (Saale) 2009, S. 30–104. ISBN 978-3-89812-628-1
  • Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 138–176. ISBN 3-933420-02-4
  • Christa Rienäcker: Quedlinburg in Geschichte und Gegenwart. Quedlinburg 1989, S. 25–27.
  • Thomas Vogtherr: Die salischen Äbtissinnen des Reichsstifts Quedlinburg, in: Von sacerdotium und regnum. Köln 2002, S. 405–420. ISBN 3-412-16401-1
  • Ludwig Weiland: Chronologie der älteren Äbtissinnen von Quedlinburg und Gandersheim, in: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 8 (1875), S. 474–489.
  • Max Wilberg: Regententabellen-Eine Zusammenstellung der Herrscher von Ländern aller Erdteile bis zum Beginn des 20. Jahrhunderts. Frankfurt/Oder 1906 [unveränderter Neudruck Berlin 1987] ISBN 3-344-00094-2

Einzelnachweise

  1. Bernd Feicke: Zur politischen Vorgeschichte des Reichsdeputationshauptschlusses 1803 und seine Ergebnisse für Kursachsen und Preußen im Ostharz unter besonderer Beachtung … des Reichsstiftes Quedlinburg, in: Beiträge zur Regional- und Landeskultur Sachsen-Anhalts 29 (2004), S. 4–29.
  2. Theodor Sickel (Hrsg.): Diplomata 12: Die Urkunden Konrad I., Heinrich I. und Otto I. (Conradi I., Heinrici I. et Ottonis I. Diplomata). Hannover 1879, S. 89–90 (Monumenta Germaniae Historica, Digitalisat)
  3. Sarah Hadry: Reichsprälatenkollegium, in: Historisches Lexikon Bayerns: <URL> (16.12.2009).
  4. Die abgebildeten Siegel entstammen: Anton Ulrich von Erath: Codex Diplomaticus Quedlinburgensis. Frankfurt/Main 1764. Die abgebildeten Grabsteine sind alle erhalten und hier entnommen: Carl, Wilhelm Hase, Ferdinand von Quast: Die Gräber in der Schloßkirche zu Quedlinburg, Verlag des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 1877. Zu den Bildern: Hans Spitzmann: Die Äbtissinnenbilder im Schloßmuseum zu Quedlinburg, in: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 62 (1929), S. 58–84.
  5. Edmund E. Stengel: Die Grabinschrift der ersten Äbtissin von Quedlinburg, in: Deutsches Archiv 3 (1939), S. 361–370.
  6. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 139 f.
  7. Thomas Vogtherr: Die salischen Äbtissinnen des Reichsstifts Quedlinburg, in: Von sacerdotium und regnum. Köln 2002, S. 410–412.
  8. August Fink: Die Beinkiste der Äbtissin Beatrix von Quedlinburg und Gandersheim, in: Die Denkmalpflege 1932, S. 177–179.
  9. Lampert von Hersfeld: Annalen, herausgegeben von Reinhold Rau (FSGA 13), Darmstadt 1957, S. 124 f.: [a. 1071]: Augustissimum in Quidelenburc templum cum omnibus attiguis sibi aedificiis (...) incensum atque in cineres redactum est. "Das hochehrwürdige Münster in Quedlinburg geriet mit allen Nebengebäuden (...) in Brand und wurde vollständig eingeäschert."
  10. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 144 f.
  11. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 146.
  12. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 147.
  13. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 148.
  14. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 149.
  15. Theodor Stenzel: War die Äbtissin Meregart von Quedlinburg die Vorgängerin oder die Nachfolgerin von Beatrix II.? In: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 5 (1872), S. 505–508.
  16. Gustav Brecht: Die Äbtissin Meregart von Quedlinburg. In: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 5 (1873), S. 194–198.
  17. Johann Leitzmann.: Über die Äbtissin Meregart zu Quedlinburg. In: Zeitschrift des Harzvereins für Geschichte und Altertumskunde 6 (1873), S. 197 f.
  18. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 150.
  19. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 152.
  20. Gedenkmünze. Abgerufen am 18. Mai 2010.
  21. Mehl, Manfred: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 154.
  22. Paul Braun: Die Äbtissin Sophia von Quedlinburg 1203-1227. o.O. 1915, S. 46–58.
  23. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 156.
  24. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 157.
  25. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 158.
  26. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 160.
  27. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 161.
  28. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 162.
  29. Karl Janicke: Jutta von Kranichfeld. In: Allgemeine Deutsche Biographie (ADB). Band 14, Duncker & Humblot, Leipzig 1881, S. 760 f.
  30. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 163.
  31. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 164.
  32. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 165.
  33. a b Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 166.
  34. C. Chl. Freiherr von Reitzenstein: Regesten der Grafen von Orlamuende (...). Historischer Verein für Oberfranken. Bayreuth 1871.
  35. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 167.
  36. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 168.
  37. Michael Vollmuth-Lindenthal: Äbtissin Hedwig von Quedlinburg. Reichsstift und Stadt Quedlinburg am Ende des 15. Jahrhunderts, in: Mitteldeutsche Lebensbilder. Menschen im späten Mittelalter, hg. v. Werner Freitag, Köln u.a. 2002, S. 69–88.
  38. Manfred Mehl: Die Münzen des Stiftes Quedlinburg. Hamburg 2006, S. 171.
  39. Ute Küppers-Braun: Kanonissin, Dechantin, Pröpstin und Äbtissin – Quedlinburger Stiftsdamen nach der Reformation, in: Kayserlich – frey - weltlich. Das Reichsstift Quedlinburg im Spätmittelalter und in der Frühen Neuzeit, hrsg. v. Clemens Bley und Werner Freitag. Halle (Saale) 2009, S. 53.
  40. Ernst Kiehl: Die Liederdichterin Anna Sophia, Landgräfin von Hessen, Äbtissin zu Quedlinburg. In: Sachsen-Anhalt 11 (2001), 2, S. 2–7.
  41. Tafelrunde der Quedlinburger Äbtissin. Abgerufen am 18. Mai 2010.

Weblinks

Commons: Äbtissinnen von Quedlinburg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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