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„Stonehenge“ – Versionsunterschied

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Der zweite Bestandteil des Namens, ''[[Henge]]'', wird heute als archäologischer [[Terminus|Fachbegriff]] für jene Klasse jungsteinzeitlicher Bauwerke verwendet, die aus einer ringförmig erhöhten [[Feldbefestigung|Einfriedung]] mit einem an der Innenseite entlangführenden [[Wehrgraben (Befestigung)|Graben]] bestehen. Stonehenge selbst ist nach der derzeitigen Terminologie ein so genanntes ''atypisches Henge'', da der Graben außerhalb des Ringwalls liegt.
Der zweite Bestandteil des Namens, ''[[Henge]]'', wird heute als archäologischer [[Terminus|Fachbegriff]] für jene Klasse jungsteinzeitlicher Bauwerke verwendet, die aus einer ringförmig erhöhten [[Feldbefestigung|Einfriedung]] mit einem an der Innenseite entlangführenden [[Wehrgraben (Befestigung)|Graben]] bestehen. Stonehenge selbst ist nach der derzeitigen Terminologie ein so genanntes ''atypisches Henge'', da der Graben außerhalb des Ringwalls liegt.


Der Komplex wurde fortlaufend verändert bzw. in mehreren Phasen errichtet. Diese Tätigkeiten erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren. Das Gelände wurde aber nachweislich bereits vor der ersten Steinkonstruktion genutzt. Drei große mutmaßliche [[Pfostenloch|Pfostenlöcher]], die sich außerhalb des Ringwalls nahe dem heutigen Parkplatz befinden, datieren aus der [[Mittelsteinzeit]], etwa um 8000&nbsp;v.&nbsp;Chr. Im Umkreis der Kultstätte wurden in Bodenproben die Reste von Feuerbestattungen gefunden, die auf die Zeit zwischen 3030 und 2340 v.&nbsp;Chr. datiert wurden. Demzufolge war der Ort bereits vor dem Aufstellen der Steine als Begräbnisstätte in Gebrauch.<ref>''[https://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/stonehenge_begraebnisstaette_1.745769.html Stonehenge – schon vor 5000 Jahren eine Begräbnisstätte? Steinkreis erst später errichtet].'' Auf: ''nzz.ch'', 29. Mai 2008, abgerufen am 11. September 2014.</ref> Die jüngsten kultischen Aktivitäten (Druiden, Entstehung der Avalon-Sage?) stammen in etwa aus dem 7. Jahrhundert n.&nbsp;Chr., als [[Artefakt (Archäologie)|Artefakt]] ist hier das [[Grab]] eines enthaupteten [[Angelsachsen]] zu erwähnen.
Der Komplex wurde fortlaufend verändert bzw. in mehreren Phasen errichtet. Diese Tätigkeiten erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren. Das Gelände wurde aber nachweislich bereits vor der ersten Steinkonstruktion genutzt. Drei große mutmaßliche [[Pfostenloch|Pfostenlöcher]], die sich außerhalb des Ringwalls nahe dem heutigen Parkplatz befinden, datieren aus der [[Mittelsteinzeit]], etwa um 8000&nbsp;v.&nbsp;Chr. Im Umkreis der Kultstätte wurden in Bodenproben die Reste von Feuerbestattungen gefunden, die auf die Zeit zwischen 3030 und 2340 v.&nbsp;Chr. datiert wurden. Demzufolge war der Ort bereits vor dem Aufstellen der Steine als Begräbnisstätte in Gebrauch.<ref>''[https://www.nzz.ch/nachrichten/wissenschaft/stonehenge_begraebnisstaette_1.745769.html Stonehenge – schon vor 5000 Jahren eine Begräbnisstätte? Steinkreis erst später errichtet].'' Auf: ''nzz.ch'', 29. Mai 2008, abgerufen am 11. September 2014.</ref> Die jüngsten kultischen Aktivitäten (Druiden, Entstehung der Avalon-Sage?) stammen in etwa aus dem 7. Jahrhundert n.&nbsp;Chr., als [[Artefakt (Archäologie)|Artefakt]] ist hier das [[Grab]] eines enthaupteten [[Angelsachsen]] zu erwähnen.hallo Alexander


=== Mögliche kulturelle Hintergründe ===
=== Mögliche kulturelle Hintergründe ===

Version vom 14. Juni 2023, 17:37 Uhr

QS Vor- und Frühgeschichte
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Stonehenge [stəʊ̯n'hɛndʒ][1] ist ein vor über 4000 Jahren in der Jungsteinzeit errichtetes Megalith-Bauwerk nahe dem Avon bei Amesbury, Süd-England. Es wurde bis mindestens in die Bronzezeit genutzt, seither jedoch in großen Teilen zerstört. Verantwortlich sind dafür u. a. die Einflüsse der Witterung, jedoch gibt es auch Hinweise auf unterschiedlich motivierte Eingriffe von seiten der späteren Kulturen. Aufgabe der Wissenschaft ist daher vor allem, das Bauwerk von seinen Anfängen bis hin zu seinem letztgültig gebliebenen Aussehen im Modell zu rekonstruieren, um auf diesem Wege wiederum Rückschlüsse darauf zu ziehen, welchen Sinn es aus der Perspektive seiner Architekten hatte. Diese Arbeit erfolgt mittels fachübergreifender Forschung.

Nachbildung der Struktur von Stonehenge um 1400 v. Chr. Schematisch und stark verkürzt dargestellt: der Avon bis zur Südküste (50 km) sowie der Prozessionsweg.
Tritlith und weitere Quader des Monuments im Juli 2008

Koordinaten: 51° 10′ 44″ N, 1° 49′ 35″ W

Karte: Vereinigtes Königreich
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Stonehenge

Das Monument besteht aus einem ringförmigen Erdwall, in dessen Innerem sich verschiedene, um den Mittelpunkt gruppierte Formationen aus bearbeiteten Steinen befinden. Ihrer Größe wegen nennt man sie Megalithen. Die auffälligsten unter ihnen sind der große Kreis aus ehemals 30 stehenden Quadern, die an ihrer Oberseite einen geschlossenen Ring aus 30 Decksteinen trugen, und das große Hufeisen aus ursprünglich zehn solcher Säulen, die man durch je einen aufgelegten Deckstein zu fünf Paaren miteinander verband, die sogenannten Trilithen. Jeweils innerhalb dieses Hufeisens und Kreises standen zwei der Form nach ähnliche Figuren: beide aus viel kleineren, ehedem aber doppelt so vielen Steinen.

Diese vier Formationen werden durch den „Altar“ nahe der Mitte der Anlage, den sogenannten „Opferstein“ innerhalb und den Heelstone ein gutes Stück außerhalb des nordöstlichen Ausgangs ergänzt. Außerdem wurden drei konzentrische Lochkreise im Ringwall angelegt und im größten davon vier Menhire zu einem Rechteck angeordnet, dessen kurze Seiten parallel zur Längsachse des Monuments liegen. Weitere Bauten aus der Megalithepoche – vor allem Hügelgräber und zwei Gebilde, die als Rennbahnen[2] bezeichnet werden – finden sich in der Umgebung, so auch die Reste des sogenannten Prozessionsweges. Er beginnt am nordöstlichen Ausgang und gelangt rechts herum bis an das Ufer des Avon. Der Radius, der nach unten hin in den Eingang des Monuments führt, deutet in seiner Verlängerung dann zur ca. 50 km entfernten Südküste Englands, genau auf die gemeinsame Mündung der Flüsse Avon und Stour in den Ärmelkanal (bei Christchurch Harbour). Demnach könnte es Prozessionen gegeben haben, die an bestimmten Tagen morgens Richtung Nordosten begannen, zur Küste hinab der scheinbaren Sonnenbahn folgten und am Abend durch den Eingang ins Monument endeten. Colin Renfrews Forschungsbericht legt nahe, dass Stonehenge nicht isoliert von anderen Megalithbauten betrachtet werden sollte. England ist in einem Maße von ihnen übersät, dass sich etwa im Süden der Insel sieben Hauptterritorien orten lassen (die größten Anlagen in ihren ungefähren Mittelpunkten). Ihrerseits in Dutzende kleinerer Gebiete untergliederbar, gruppieren sich diese um Gemeinschaftsgrabhügel, die jahrhundertelang kontinuierlich in Gebrauch waren, mit durchschnittlich acht weiblichen gegenüber neun männlichen Toten pro Generation. Eine Agrarfläche von 10 km² hätte Renfrews Berechnungen zufolge genügt, solch relativ kleine Gemeinschaften (20 bis 100 Personen) zu ernähren.[3]

Untersucht wird darüber hinaus die Möglichkeit eines universellen Motives, das ggf. immer wieder unabhängig voneinander zur Entwicklung einer der vielen megalithischen Kulturen führte. Die ältesten bekannten Anlagen diesen Typs werden gegenwärtig bei Göbekli Tepe untersucht und ist es bemerkenswert, dass einer der Archäologen die Säulen dieser Monumente nicht einfach nur als bearbeitete Steine vorstellt, sondern als Symbole von Menschen oder ihnen ähnliche Wesen: vergöttlichte Ahnen in der hypothetischen Glaubenswelt ihrer Architekten. Diese Bauwerke porträtieren Menschen-(Götter-)Gruppen und sind auf ein Alter von 12.000 Jahren datiert; eine Verbindung zur sumerischen Genesis wird explizit hergestellt (vgl. Atrahasis Epos).[4]

Ausschnittsdarstellung der beiden zentralen Formen mit ihren auffallenden Unterschieden bzgl. Größe u. Art der Steine (Sarsen vs. Bluestones).

Über den Anlass und letztlichen Zweck des wesentlich aufwendiger konzipierten Monuments von Stonehenge existieren verschiedene, einander teils ergänzende, teils auch sich widersprechende Hypothesen. Sie reichen von der Annahme einer Stätte für Begräbnisse und andere religiöse Kulte, über die eines frühen astronomischen Observatoriums (welches ähnlich einem Kalender Merkzeichen u. a. für die Saatzeiten beinhalte) bis hin zu der eines urpolitischen Bündnisses zweier ehemals verfeindeter Stammesorganisationen, das mit der jüngsten Bauversion des Monuments dargestellt werden sollte (siehe die größenhierarchische Doppelausführung der Formationen).[5] Alle diese Hypothesen – auch die eher rein spekulativen – stimmen in einem Punkt überein: Es ist den Architekten des Monuments gelungen, die „Hufeisen“ und die ihren Öffnungen senkrecht vorangestellten Steine exakt auf den damaligen Sonnenaufgang am Tag der Sommerwende auszurichten. Dies integriert ein zusätzliches Kriterium der Unterscheidung: die ungebrochene Symmetrie der Kreise gegenüber der gebrochenen in den zwei Bögen.[6] Sie sind offensichtlich ausgerichtet auf ein ganz konkretes Ziel (was in vielerlei Hinsicht geistige Hochleistungen voraussetzt) – im Unterschied zu den sich undifferenziert nach allen Seiten zugleich abgrenzenden Steinkreisen.

Gliederung der Bauphasen

Der Weg von der einfachsten bis hin zur komplexesten, letztgültig gebliebenen Ausführungsform dieser Anlage lässt sich in drei Hauptabschnitte untergliedern:[7]

  • Der Beginn des ersten wird mittels Radiokarbonmethode auf etwa 3100–2900 v. Chr. datiert und dauerte bis ca. 2900–2600 v. Chr. an (evt. bis 2100 v. Chr.). Er beinhaltet die Aufschüttung eines kreisrunden Erdwalls (mit umgebenden Graben), der u. U. zum Schutz eines Platzes diente, auf dem man die Verstorbenen abgelegt hat, einem sog. Causeawayed Camp (C. Renfrew). Möglicherweise wurde während dieser Epoche auch der am Innenrand des Walls befindliche Kreis der Aubrey-Löcher angelegt, von denen viele als Gräber Verwendung fanden (vgl. Kap. Stonehenge 1).
  • Die zweite Bauphase endete einigen Datierungsoptionen zufolge spätestens um 2000 v. Chr. und könnte gekennzeichnet sein von der Errichtung verschiedener Formationen aus bearbeiteten Baumstämmen. Einige Forscher rechnen auch die Aubrey-Löcher eher der 2. Phase zu (ein Konsens lässt sich derzeit nicht erzielen).
  • Phase drei: Zur Herstellung der steinernen Konstruktionen kam es eventuell ab etwa 2400 bis 1500 v. Chr.

Die Anfänge der Anlage als eigentlich megalithisches Monument liegen ersten vagen Hinweisen nach noch deutlich weiter zurück als bislang angenommen; so scheint es bereits um 3000 v. Chr. eine erste Version steinerner Strukturen gegeben zu haben.[8] Die weiteren Ausführungen in diesem Artikel beziehen sich aber auf die bislang als gesichert angenommene Datierung.

Neueste Forschungen legen nahe, dass der Ort, an dem heute die Reste des Monuments zu betrachten sind, bereits vor 11.000 Jahren eine rituelle Bedeutung für die Menschen hatte.[9][10]

Seit 1918 ist das Monument im Besitz des englischen Staates; verwaltet und touristisch erschlossen wird es vom English Heritage, seine Umgebung vom National Trust. Die UNESCO erklärte die Stonehenge, Avebury and Associated Sites im Jahr 1986 zum Weltkulturerbe. 2019 wurde Stonehenge von 1,6 Millionen Personen besucht.[11]

Überblick

Planskizze zur Struktur des Monuments in der Gegenwart.
Stonehenge_World_Heritage_Site_map_2
Stonehenge und Details in der näheren Umgebung: der Prozessionsweg (The Avenue), die beiden Rennbahnen (Cursus) und einige größere Hügelgräber

Der Name Stonehenge ist schon im Altenglischen als Stanenges oder Stanheng belegt.[12] Während der erste Namensbestandteil das altenglische Wort stān „Stein“ ist, herrscht über das zweite Element Unklarheit. Es könnte sich um hencg „Angel, Scharnier“ handeln oder um eine substantivische Ableitung von dem Verb hen(c)en „hängen“, die dann „Galgen“ bedeuten würde. In der Tat besaßen mittelalterliche Galgen zwei Füße und ähnelten also den Trilithen in der Mitte des Monuments. Der auch versuchten Deutung als „(in der Luft) hängende Steine“ mangelt es dagegen an semantischer Konsistenz.[13]

Der zweite Bestandteil des Namens, Henge, wird heute als archäologischer Fachbegriff für jene Klasse jungsteinzeitlicher Bauwerke verwendet, die aus einer ringförmig erhöhten Einfriedung mit einem an der Innenseite entlangführenden Graben bestehen. Stonehenge selbst ist nach der derzeitigen Terminologie ein so genanntes atypisches Henge, da der Graben außerhalb des Ringwalls liegt.

Der Komplex wurde fortlaufend verändert bzw. in mehreren Phasen errichtet. Diese Tätigkeiten erstrecken sich über einen Zeitraum von etwa 2000 Jahren. Das Gelände wurde aber nachweislich bereits vor der ersten Steinkonstruktion genutzt. Drei große mutmaßliche Pfostenlöcher, die sich außerhalb des Ringwalls nahe dem heutigen Parkplatz befinden, datieren aus der Mittelsteinzeit, etwa um 8000 v. Chr. Im Umkreis der Kultstätte wurden in Bodenproben die Reste von Feuerbestattungen gefunden, die auf die Zeit zwischen 3030 und 2340 v. Chr. datiert wurden. Demzufolge war der Ort bereits vor dem Aufstellen der Steine als Begräbnisstätte in Gebrauch.[14] Die jüngsten kultischen Aktivitäten (Druiden, Entstehung der Avalon-Sage?) stammen in etwa aus dem 7. Jahrhundert n. Chr., als Artefakt ist hier das Grab eines enthaupteten Angelsachsen zu erwähnen.hallo Alexander

Mögliche kulturelle Hintergründe

Die verschiedenen Phasen der Gestaltung des Monuments zu datieren und ihren Sinn zu verstehen, ist schwierig, da frühere Grabungsmethoden nicht den heutigen Standards entsprachen und nach wie vor kaum allgemein akzeptierte Hypothesen existieren, die ermöglichen würden, sich umfassend fundiert in den Glauben, das Denken und Handeln der damaligen Menschen hineinzuversetzen. So bleibt u. a. ungewiss, woran sie anbetrachts des Erdbodens dachten (den Urvölkern gilt unser Planet als Ur-Mutter aller Lebewesen) und was die Funktion der darin vorgefundenen Löcher war. Einige Wissenschaftler erwägen, diese Vertiefungen hätten ursprünglich die Aufgabe gehabt, Stützpfeiler zum Zwecke einer nicht weniger spekulativen Überdachung des Platzes aufzunehmen. Andere Forscher wiederum, darunter der Kognitions-Archäologe Colin Renfrew, halten dagegen, dass es sich bei solchen hypothetischen Pfeilern um phallische Symbole oder Totempfähle gehandelt habe, die man später, im Zuge technologischer Fortschritte und kulturell-demographischer Veränderungen wie Bevölkerungswachstum und davon bedingtem Zuwachs an Arbeitskraft, durch hoch aufragende Felsen ersetzte.[15]

Von Renfrew stammt ebenfalls die These, solche in anfänglich simplen Bestattungsplätzen (Causeawayed Camps) nach und nach errichteten Konstruktionen hätten eine den sozialen Zusammenhalt stärkende Funktion gehabt (vielleicht von Parlamenten, Orten der Ratsversammlungen im Kreise der steinernen Ahnen). Nicht zuletzt könnten sie außerdem bezweckt haben, dem Betrachter bereits aus der Ferne zu imponieren. Feinde, die solcher Riesen gewahr werden – bewusst oder unterschwellig inbegriffen die ihrer Errichtung vorauszusetzende Kraft und Intelligenz –, würden sich gut überlegen, ob ein Angriff Aussicht auf Erfolg haben kann. Der sukzessive Ausbau dieser Anlagen wird somit auch als symbolisches ‚Wettrüsten‘ unter den damals um die Ressourcen der Erde konkurrierenden Stämmen gedeutet – ggf. als Ausdruck des „phallischen Drohens“, wie es von einigen anderen Arten der Primaten bekannt ist und bis heute des Öfteren als genetische Disposition auch beim Menschen erhalten geblieben sein kann.[16]

Drei Ur-Gemeinschaften vereinbaren einen Vertrag, der ihnen das friedliche Zusammenleben ermöglicht.

Ergänzt wird diese These durch die relativ neue Annahme, dass die in Richtung zunehmender Komplexität immer wieder veränderten Strukturen von Stonehenge Erinnerungen an den Verlauf kämpferischer Konflikte wiedergeben, beispielsweise an die zu einem bestimmten Datum erfolgte Verdrängung einer ihrer Anzahl nach ca. doppelt so stark gewesenen Ureinwohnerschaft. Solch ein Vorgang könnte sich in den aus dem Ringwall zeitweilig vollständig (?) entfernten Bluestones spiegeln (Phase 3 III). Dass diese Kultur mit ihren Symbolen dann schließlich doch ins Herrschaftsgebiet und Monument der Sieger mitaufgenommen wurde – vermutlich haben letztere ihre Überlegenheit vor allem durch das aus den bei weitem größten Steinen errichtete Sarsen-Hufeisen zum Ausdruck gebracht –, entspräche somit einem in der Geschichte der Menschheit nicht selten zu beobachten Ergebnis: Münden die territorialen Auseinandersetzung nicht in die Vertreibung, Auslöschung oder vollständige Entrechtung (Sklaverei) der unterlegenen Parteien, wird im Sinne der gemeinsamen friedlichen Nutzung des betreffenden Gebietes ein Vertrag vereinbart und eine neue Kultur begründet, in der sich die ursprünglich autarken Völker mitsamt ihrer Traditionen vermischen. Siehe dazu auch im Kapitel Urpolitik.

Videoclip: Impressionen von Stonehenge (2007)

Bislang wurde nur wenig Material entdeckt, aus dem sich 14C-Daten gewinnen ließen; dies erschwert den Nachvollzug der zeitlichen Entwicklung dieser Kulturen, und damit auch die der nach und nach vorgenommenen, überhaupt erst archäologisch entdeckten Veränderungen an der Gestalt des Monuments. Die heute meist akzeptierte Abfolge dieser Eingriffe wird im weiteren Text unter Bezug auf die abgebildeten Planskizzen erläutert. Die bis zur Gegenwart erhalten gebliebenen, wenngleich oft umgestürzten Megalithe sind durch Einfärbungen ihrer Umrisse (blau, braun und schwarz) hervorgehoben; die Decksteine der zwei Sarsen-Formationen ließ man aus Gründen der Übersichtlichkeit fort und über den verschwundenen Rest der somit stark beschädigten Anlage wird spekuliert. Teilweise wurde das Monument während der Feudalphase Englands wohl als Steinbruch zur Errichtung von Kirchen, Festungen und Palästen der Mächtigen genutzt, jedoch existieren auch deutliche Spuren bewusst vorgenommener Zerstörung. Sorgfältig zerstückelte Säulen, zerschlagene Bildnisse usw. deutet die moderne Archäologie meist im Sinne der Vernichtung einer Kultur durch die nachfolgenden Sieger; auch scheint es parallel ab etwa 1400 cal v. Chr. zu einem Wechsel in den Bestattungssitten gekommenen zu sein (von den megalithischen Gemeinschaftsgräbern hin zu Gräbern für Einzelherrscher), der ebenfalls in diesem Sinne interpretiert werden kann.[15] Für C. Renfrew war der Umstand, dass die Gemeinschaftsgräber keinerlei Hierarchie unter den eng beieinander gelegten oder sogar gezielt miteinader vermischten Skelettteilen der Bestatteten erkennen lassen, der maßgebliche Beweggrund zur Formulierung seiner These, derzufolge die Megalithvölker „egalitäre“ Kulturen gewesen sind. Dies steht im Widerspruch zu der ausgeprägten Größenhierarchie zwischen Formationen der Sarsen und Bluestones; auch stellt deren interne Untergliederung in je einen Kreis und einen Bogen eine klare Unterscheidung dar.

Die Anlage

Der Heelstone, u. U. Irre führend auch der Fersenstein
Der Opferstein

Der Heelstone und der Opferstein und mit ihnen die Öffnungen der beiden zentralen Hufeisen wurden auf die Position des Sonnenaufgangs zur Mitsommerwende ausgerichtet; auch scheinen neben anderen die vier Steine der Rechteckstruktur am Ringwall mit verschiedenen Periodizitäten der Himmelsmechanik zu tun zu haben. Aus diesen Gründen wird häufig angenommen, dass Stonehenge ein vorzeitliches Observatorium gewesen sei, obwohl die genaue Art der Nutzung und seine Bedeutung noch diskutiert werden.

Beschreibung der Steine (von innen nach außen)

  • Der Altarstein: Ein Block von fünf Metern aus grün gesprenkeltem Sandstein, der dem Mittelpunkt der Anlage am nächsten liegt.
  • Gleich daran schließt das kleine Hufeisen: Es beherbergte 19 Steine, die aus Dolerit bestehen, ein sehr harter Basalt aus den Preseli-Bergen im Südwesten von Wales. Ihres bläulichen Schimmerns wegen werden die Megalithen dieses Materials auch als Blausteine bezeichnet. Ihre Höhe erreicht bis zu 2,8 m (hin zu den offenen Schenkeln des Hufeisens nimmt sie ab bis auf 70 cm), und ihre Form ist zylindrisch, nicht konisch wie bei den sonst vielfach verbreiteten Obelisken. Eine markante Besonderheit stellt dar, dass die zwei Menhire links und rechts neben dem Basisstein dieses Hufeisens einen Querschnitt aufzeigen, der der Geometrie einer Nut-Feder-Verbindung aus dem Tischlerhandwerk entspricht.[17] Eine konkret mechanisch-verbindene Aufgabe beider Formen lässt sich indess ausschließen, da die Steine gut 3 Meter voneinander entfernt stehen. Entweder handelt es sich also um ein funktionslos gewordenes Relikt aus einer früheren Bauversion, oder um die Funktion im Sinne eines reinen Symbols.
  • Das große Hufeisen umfasst das kleine. Es bestand aus zehn Sandsteinblöcken (sog. Sarsen), die je zu zweit durch einen dritten an ihrer Oberseite miteinander verbunden waren. Mit einer Höhe von über 5 m wiegen sie bis zu 50 Tonnen – auch hier nimmt die Größe zu den Schenkeln hin tendenziell ab.[18] Zu den Optionen des Transports siehe im Kapitel Technik.
  • Auf das mächtige Sarsen-Hufeisen folgt der Kreis aus ursprünglich 60 Blausteinen. Sie sind durchschnittlich ein gutes Stück kleiner als die des Blaustein-Hufeisens und der Form nach konisch gearbeitet (nicht zylindrisch).
  • Die Formation dieses Bluestone-Kreises umgibt ein weiterer Kreis, der wiederum aus Sarsen konstruiert wurde: ursprünglich 30 an der Zahl, ca. 4,5 m hoch und durch 30 aufgelegte Blöcke so miteinander verbunden, dass eine geschlossene Ringstruktur entstand.
  • Der Opferstein, dessen Name auch deswegen irreführend ist, weil man ihn leicht mit dem Altarstein verwechselt, liegt gegenwärtig mitten in der nordöstlichen Öffnung des Ringwalls, gewissermaßen im Ausgang der Anlage. Der Audioguide, mit dem die Besucher um das Monument geleitet werden, stellt fest, dass dieser Stein wahrscheinlich aufrecht gestanden habe, und dass es sich bei seinen roten Flecken nicht um Blut (das längst spurlos verwittert wäre), sondern um Eisenoxid-Einschlüsse handelt. Die Benennung „Opferstein“ sei deshalb mehr als fraglich.
  • Der Heelstone oder Friars Heel, im Deutschen auch als „Fersenstein“ bezeichnet, steht mehr als 30 m außerhalb des Ringwalls. Mit einiger Wahrscheinlichkeit gibt es eine etymologische Verbindung zu dem der keltischen Sprache angehörenden Begriff heol, der Sonne bedeutet und auf eine im Animismus oft als männlich vorgestellte Himmelsgottheit verweist.[19] (Siehe auch den in seinem Kampfwagen am Himmelsrund hoch über der Mutter Erde Gäa entlang fahrenden Helios.) Somit ergäbe sich der Name dieses Menhire daraus, dass er von allen anderen des Monuments denjenigen darstellt, der sich als erster gegenüber dem himmlischen Gott positioniert, sobald er am genannten Datum über den Horizont steigt.[An 1]
  • Die vier Stations-Steine.

Weitere Besonderheiten:

  • Die Aubrey-Löcher (56 Stück)
  • Die Y- und Z-Löcher (29 und 30 Stück)

Im Auftrag von English Heritage wurden Laserscans der Oberflächen aller noch erhaltenen 83 monumentalen Steine von Stonehenge angefertigt. Dabei wurden insgesamt 72 bislang unbekannte Gravuren entdeckt. 71 von ihnen zeigen Äxte (bis zu 46 cm groß), eine einen Dolch.[20] Die Anlage ähnelt den Steinkreisen im Norden Schottlands, bekannt als der Ring von Brodgar.

Entstehungsgeschichte

1995 wurden die Grabungsbefunde des 20. Jahrhunderts ausgewertet und mittels 14C-Datierung in drei Phasen unterschieden. Eine im Jahr 2000 vorgenommene, geringfügige Abänderung an einer älteren Datierung basiert auf der zwischenzeitlich verbesserten, als Bayessche Statistik bezeichneten Methode, die 14C-Daten auszuwerten. Bis 2009 kamen weitere kleinere Abwandlungen hinzu.[21]

Auf Grund eigener Auswertung, ebenfalls unter Anwendung der Bayesschen Statistik, legten Mitarbeiter der jüngsten Datenerhebungen Ende 2012 eine neue Studie vor, die statt der bisherigen drei nunmehr fünf Phasen vorschlägt. Eine ähnliche Interpretation wurde bereits 1979 publiziert, fand jedoch nur geringe Aufmerksamkeit.[21]

Stonehenge 1

Plan von Stonehenge 1

Das erste Bauwerk maß etwa 115 m im Durchmesser und bestand aus einem kreisförmigen Wall mit einem ihn umfassenden Graben (7 und 8), der Klassifikation nach also eine atypische Henge-Anlage. Der großen, nordöstlich gerichteten Öffnung dieses Ringwalls lag eine kleinere im Süden gegenüber (14); Hirsch- und Ochsenknochen waren am Grund des Grabens platziert. Diese Knochen sind wesentlich älter als die Geweihhacken, mit denen der Graben ausgehoben wurde, und waren in gutem Zustand, als man sie vergraben hat. Der Beginn der ersten Phase wird je nach Ansatz auf ca. 3100–2900 cal v. Chr. datiert.[7] Am äußeren Binnenrand des so eingefassten Bereiches lag ein Kreis aus 56 Löchern (13), die nach ihrem Entdecker John Aubrey als Aubrey-Löcher benannt wurden.

Ein zweiter den äußeren Graben jetzt umsäumender Wall (9) könnte ebenfalls aus dieser als prä-megalithisch zu definierenden Phase (Stonehenge 1) stammen.

Stonehenge 2

Sichtbare Überreste, die auf das Aussehen von Baustrukturen während der zweiten Phase sicher schließen lassen könnten, existieren nicht mehr. Die Datierung erfolgte daher eher indirekt, unter anderem über Fundstücke aus „Rillenkeramik“ (englisch Grooved Ware), die in diese Periode (späte Jungsteinzeit) gehören. Im Boden feststellbare Formen von Löchern könnten im frühen dritten Jahrtausend v. Chr. angelegt worden sein und Pfosten getragen haben. Weitere Pfosten könnten somit in Löchern gestanden haben, die am Nordeingang entdeckt wurden; zwei parallele Pfostenreihen wären vom Südeingang aus ins Innere verlaufen. Mindestens 25 der Aubrey-Löcher enthielten aber Überreste von Brandbestattungen, die aus einer Zeit etwa zwei Jahrhunderte nach dem Errichten der Löcher stammen. Die Löcher waren also als Begräbnisstätten in Gebrauch – ggf. hat man sie zu diesem Zweck umfunktioniert, oder die hypothetischen Pfosten bei jeder Beerdigung herausgenommen. Die Reste dreißig weiterer Feuerbestattungen wurden im Graben und an anderen Punkten der Anlage entdeckt, größtenteils in der Osthälfte. Auch unverbrannte Stücke menschlicher Knochen aus diesem Zeitraum wurden im Graben gefunden.

Stonehenge 3 I

In der Mitte des Heiligtums wurden um 2600–2400 v. Chr. zwei konzentrische Halbkreise aus insgesamt 80 Steinen, den so genannten Blausteinen, angelegt.[7] Sie wurden zwar später entfernt, die Löcher aber, in denen die Steine ursprünglich verankert waren (die so genannten Q- und R-Löcher), sind nachweisbar geblieben. Wieder gibt es nur wenige Datierungshinweise für diese Phase. Die Blausteine stammen wie gesagt aus dem Gebiet der Preseli-Berge, etwa 240 km von Stonehenge entfernt. Die Steine sind größtenteils aus Dolerit, der einige Einschlüsse aus Rhyolith, Tuff und vulkanischer Asche birgt. Sie wiegen etwa vier Tonnen.

Der als Altarstein (1) bekannte, sechs Tonnen schwere Sarsen (Sandstein) ist der einzige, der mit grünem Glimmer durchsetzt ist und dadurch im Sonnenlicht einen besonders schönen Glanz erhält. Er stammt ebenfalls aus Wales. Möglicherweise wurde er als großer Monolith aufrecht im Zentrum aufgestellt, vielleicht aber war auch von vornherein beabsichtigt, dass er liegt. Viele der frühen Megalithanlagen stellen Bestattungseinrichtungen dar (z. B. die Hünen-Gräber, im deutschen Sprachraum auch Teufelsbetten genannt), so könnte er zur Aufbahrung eines Gefallenen gedient haben oder selbst einen solchen symbolisieren.

Zu dieser Zeit wurde die rechte Seite des Einganges so verbreitert, dass der dazugehörige Kreiswinkel (eher dürfte die zum Horizont hin verlängerte Gerade zwischen nördlichem Stationsstein und rechtem Rand der Wallöffnung gemeint sein) nun genau auf die damalige Position des Sonnenaufgangs zur Winterwende zeigt. Somit ergibt sich eine scheinbare Pendelbewegung unseres Zentralgestirns zwischen der 'senkrecht' nach Nord-Ost (Sommerwende) deutenden Monumentsachse und dem Punkt am Horizont, in dem jene Gerade endet.

Unter Umständen wurde auch der Heelstone (5) während dieser Periode außerhalb des nordöstlichen Eingangs aufgestellt; die Datierung ist aber unsicher, im Prinzip kommt jeder Teilabschnitt der dritten Phase in Frage. Weiterhin werden Druckverdichtungen im unmittelbaren Bereich des Einganges teilweise so interpretiert, dass hier bis zu drei Menhiren nebeneinander gestanden haben könnten, jedoch ergäben sich solche Spuren auch aus der wiederholten Veränderung der Position eines einzelnen Menhire. Tatsache ist jedenfalls, dass sich im Eingangsbereich heute nur einer findet. Er ist 4,9 m lang, stürzte vermutlich schon vor langer Zeit um und wird als Opferstein bezeichnet (4).

Ebenfalls der Phase 3 zugerechnet wird der Aufbau der vier Stationssteine (6) sowie die Anfertigung der Avenue (10), einer durch Graben und Erdwall beidseitig eingefassten Bahn, die auch als Prozessionsweg bekannt ist und über eine Entfernung von 3 km zum Fluss Avon führt. Bei Untersuchungen dieser Strecke zeigte sich, dass sie von einer Schmelzwasserrinne aus der letzten Eiszeit vorgegeben war, die nur noch geringfügig nachbearbeitet wurde.[22]

Irgendwann in der dritten Bauphase wurden Ringgräben sowohl um die zwei Stationssteine der Nord-Süd-Diagonale als auch um den Heelstone gezogen, der spätestens seitdem als einzelner Monolith gestanden haben muss. Diese Bauphase von Stonehenge ist die, die der Bogenschütze von Amesbury erblickt haben dürfte; gegen Ende der Phase scheint Stonehenge die Henge von Avebury als zentralen Kult-Ort der Region abgelöst zu haben.

Stonehenge 3 II

Trilith

Am Ende des dritten Jahrtausends vor Christus, nach Radiokarbondaten etwa zwischen 2550 und 2100 v. Chr.,[7] fand die Haupt-Bautätigkeit statt. Nun wurden die Bluestones entfernt und die beiden Sarsen-Konstruktionen (im Plan grau) errichtet, die den heutigen Gesamteindruck von Stonehenge bestimmen. Viele dieser insgesamt 74 Megalithe, der mit Abstand kleinste nur 25, die größten um 50 Tonnen schwer, stammen aus einem 30 km nördlich gelegenen Steinbruch bei Marlborough, wie geochemische Tests im Jahr 2020 ergeben haben.[23]

30 dieser Blöcke bildeten einen Kreis mit einem Durchmesser von dreißig Metern. Dass es einst 30 waren, konnte erst 2013 nachgewiesen werden, als eine lang andauernde Trockenheit durch Unterschiede im Pflanzenwuchs die Verdichtung im Untergrund auch da aufzeigte, wo die Steine selbst nicht mehr vorhanden sind.[22] Innerhalb dieses Kreises wurde dann das Hufeisen aus den 5 Trilithen aufgestellt.

Die Oberflächen aller Sarsen sind behauen und wurden geglättet. Die Decksteine der beiden Sarsenformationen (Kreis + Hufeisen) erhielten an ihren Unterseiten jeweils zwei Löcher eingearbeitet, die sich mit den Zapfen oben an den tragenden Steinen zu einer Version der Nut-Feder-Verbindung ergänzen. Ein symbolischer Zweck dieser Maßnahme kann vielleicht nicht ausgeschlossen werden, sicherlich aber diente sie dazu, die Elemente miteinander zu verkeilen. An den Abschlussflächen links und rechts jedes der 30 Decksteine des Kreises findet sich Ähnliches, zudem gab man ihnen die Form sorgfältig gearbeiteter Kreissegmente, um sie zu einem perfekten Ring miteinander zu verbinden.

Plan der zentralen Steinstruktur heute; nach Johnson 2008

Weiterhin finden sich auf einigen der Sarsen eingemeißelte oder geritzte Abbildungen. Die vielleicht älteste, eine rechteckige Figur an der Innenseite des Decksteines des vierten Trilithen, stellt nach Auffassung einiger Forscher eine Muttergottheit dar. Näher als diese Interpretation läge vielleicht, diesem Symbol gegenüber an eine abstrakte Darstellung der 4 Stationssteine zu denken – auch hier aber ist offen, was deren Bedeutung sei. Bezüglich der anderen Symbole bleiben weniger Fragen. Zu nennen sind insbesondere die auf dem Trilithenstein Nr. 53 befindlichen Abbildungen von vierzehn Axtköpfen und eines Bronzedolches; weitere Darstellungen von Axtköpfen finden sich auf den Steinen 3, 4 und 5 des Sarsenkreises. Die Datierung der Abbildungen ist schwierig, es bestehen aber Ähnlichkeiten zu spätbronzezeitlichen Waffen. Nicht leicht zu entscheiden ist wiederum, ob diese Darstellungen an den noch im Herstellungsprozess befindlichen Megalithen angebracht wurden, oder nachträglich.

Stonehenge 3 III

Zu einem späteren Zeitpunkt der Bronzezeit scheinen die Blausteine zum ersten Mal wieder aufgerichtet worden zu sein. Das genaue Erscheinungsbild der Stätte in dieser Periode ist jedoch noch nicht klar.

Stonehenge 3 IV

In dieser Phase, etwa zwischen 2280 und 1930 v. Chr., wurden die Blausteine erneut umgestellt.[7] Ein Teil von ihnen wurde als Kreis zwischen den Sarsenkreis und das Sarsenhufeisen eingegliedert und der andere in Form eines Ovals um den Mittelpunkt des Monuments aufgestellt. Einige Archäologen nehmen an, dass zur Verwirklichung dieses neuen Bauprojekts eine zusätzliche Tranche von Blausteinen aus Wales herbeigeschafft werden musste. Der Altarstein könnte parallel zur Errichtung des Ovals leicht umverlegt worden sein, eventuell vom Mittelpunkt fort hin zu seiner heutigen Position (näher an der Basis unter anderem des Sarsenhufeisens). Die Arbeiten an den Bluestones dieser Phase (3 IV) wurden im Vergleich mit den Arbeiten an den zuvor errichteten Sarsen eher nachlässig ausgeführt. Die zunächst entfernten, nun wieder aufgestellten Blausteine waren nur schlecht in den Erdboden eingelassen, einige von ihnen stürzten bald wieder um.

Stonehenge 3 V

Rekonstruktion der Phase 3 V als Modell im Museum von Stonehenge

Bald danach wurde die nord-östliche Hälfte des in Phase 3 IV errichteten Blausteinovals entfernt, so dass jene bogenförmige Formation entstand, die wir heute als das Blausteinhufeisen kennen. Diese Struktur spiegelte die des Sarsen-Hufeisens wider, nur dass sie aus einzeln stehenden und erheblich kleineren, dafür aber annähernd doppelt so vielen Steinen errichtet wurde: 19 gegenüber den 10 Tragsteinen des Sarsen-Hufeisens. Diese Umstrukturierung des Monuments wird auf 2270 bis 1930 v. Chr. datiert.[7] Diese Phase (3 V) verläuft somit parallel zu der von Seahenge in Norfolk.

Stonehenge 3 VI

Um 1630/1520 v. Chr. wurden zwei weitere Ringe von Lochgrabungen etwas außerhalb des Sarsen-Kreises angelegt,[7] in Ergänzung zu dem Kreis der Aubrey-Löcher, die sich nahe an der Binnenperipherie des Ringwalls finden. Die neuen Kreise werden als Y- und Z-Löcher bezeichnet (Nr. 11 und 12 in der Skizze). Ihre 30 beziehungsweise 29 Löcher waren nie mit Steinen besetzt, sonst hätten sich in ihnen aufgrund des Drucks, den die Steine ausüben, Bodenverdichtungen feststellen lassen. Das Monument von Stonehenge scheint darauf um 1600 bis 1400 v. Chr. aufgegeben worden zu sein, möglicherweise im Zusammenhang des Unterganges oder der Verdrängung der Kultur seiner Schöpfer durch eine nachfolgende. Die Löcher füllten sich in den nächsten Jahrhunderten, die obersten Schichten dieses Materials stammen aus der Eisenzeit.

Himmelsmechanik und symbolischer Charakter

Stonehenge (2004)

Die Ausrichtung erfolgte so, dass die Sonne am Morgen des Mittsommertags, wenn sie in ihrem Jahreslauf am weitesten nach Nordosten gelangt, direkt über dem Heelstone aufging und ihre Strahlen in Richtung des Bauwerkes entsendete. Welche Bedeutung der im Augenblick des Sonnenaufganges lange Schatten gehabt haben könnte, den der Heelstone bei dieser Gelegenheit unter anderem auf den Trilithen an der Basis des Sarsenhufeisens warf, läge zum Beispiel durch die Funktion des sich bewegenden Zeigers einer Sonnenuhr auf der Hand. Gemessen würde hier nur nicht der den Himmel täglich hinauf und wieder hinab wandernde Sonnenlauf, sondern ein jährlich zwischen zwei Extremen pendelnder Zyklus. Sobald der Schatten am Heelstone senkrecht ins Innere des Monumentes dringt, war klar, dass Heol (Sonne) ab nun wieder für ein halbes Jahr immer schwächer zu werden beginnt, respektive sich seine 'Tage' (Strahldauer) verkürzen.

Es wird als sicher angenommen, dass diese Architektur bewusst konzipiert und verwirklicht wurde. Der Aufgangspunkt der Sonne zum Datum der Sommerwende steht in direkter Abhängigkeit von der geografischen Breite. Um die Ausrichtung des Monuments entsprechend einem dies vorsehenden Plan umzusetzen, muss die dazu passende Position errechnet oder praktisch ermittelt worden sein. Diese Vorgehensweise sollte für die Platzierung der Steine in zumindest einigen der Phasen von Stonehenge grundlegend gewesen sein. Der Heelstone und mit ihm die Symmetrie-Achse der Hufeisen mit dem Winkel des verbreiterten Einganges (s. o.) werden daher als Bestandteile eines Sonnenkorridors gedeutet, der den Aufgang unseres Tagesgestirns zwischen den Sommer- und Wintersonnenwenden umfasst.

Stonehenge könnte unter anderem dazu gedient haben, deren Nahen sowie das der Frühlings- und Herbst-Tagundnachtgleichen anzuzeigen und damit Vorhersagen über jahreszeitliche Wendepunkte zu treffen, die für eine Ackerbau betreibende Kultur von hoher Bedeutung sind. Angenommen wurde ebenfalls, dass Stonehenge ein „Sonnentempel“ gewesen sei, von dem aus unser im Animismus als mächtiger Gott vorgestelltes Zentralgestirn unter Darbringung von Opfergaben angebetet wurde (F. Niel), und zur Gegenrichtung deuten wiederum jene Mythen, die von einem Angriff wider den Himmel künden (der Turmbau zu Babel; Platons Kugelmenschen).

Nach einem älteren Forschungsbefund käme zur weiteren Klärung dieser verschiedenen Optionen dem Mondlauf eine weitaus größere Bedeutung zu als bis dato angenommen. So beschrieb Gerald Hawkins 1963 in der Zeitschrift Nature im Artikel Stonehenge Decoded,[24] dass sich die 19 Menhire des Bluestone-Hufeisens dafür verwenden lassen, den sogenannten Meton-Zyklus zu berechnen – eine etwa 19-jährige Periode, nach deren Ablauf Sommersonnenwende und Mondfinsternis auf denselben Tag fallen. Da letzteres Ereignis immer den Vollmond miteinbezieht und dies zu besonders heftigen Gezeitenströmen führt, lässt sich für die Mittagszeit im Avon eine entsprechend stark ablaufende Ebbe erwarten. Dies ergäbe, in der Fortsetzung eines Fußmarsches entlang des Prozessionsweges hin zum Avon, eine gute Beschleunigung für Bootsfahrten hinab zur Südlküste.

Einen Zyklus von 18,6 Jahren umfassenden Lunisolarkalender, verankert in Generationen übergreifenden Beobachtungen der Himmelsdynamik, postulieren ebenfalls der Informatiker Friedel Herten und der Geologe Georg Waldmann, indem sie mutmaßen, die 56 Aubrey-Holes am Innenrand der Ringwallanlage des Monuments ließen sich in solch einen Zusammenhang setzen. Ähnliches wollen sie auch in den Strukturen der Himmelsscheibe von Nebra entdeckt haben – so eine von ihnen 2018 publizierte Studie. Den Autoren zufolge seien beide Systeme bereits vor über 5000 Jahren imstande gewesen, Sonnen- und Mondfinsternisse auf den Tag genau vorherzusagen.[25]

Das Rätsel des halbstarken 11. Sarsen

Als zusätzliche Informationen nicht zu vernachlässigen: Die Zahl 19 taucht nochmals auf, indem sich der aus 30 Megalithen bestehende Sarsenkreis durch die Winkel zwischen Aus- und Eingang in zwei Teile von 19 zu 11 zerlegt. In diesem Zusammenhang erwägt Fernand Niel ausführlich, was die Architekten motiviert haben könnte, dem 11. Menhire des Sarsenkreises – in diesem direkt auf dem Radius des Eingangs positioniert – eine nur halb so stark gebaute Figur wie den anderen Mitgliedern dieser Formation zu geben. Dafür verwirft u. a. er die These eines früheren Archäologen, die einen die entsprechende Materialmenge abspalten Blitzeinschlag verantwortlich machen will – also den Zufall –, findet selbst aber auch keine ihm einleuchtende Erklärung: es sei „wie verhext“.[26] Dies betrifft schließlich auch die sagenhaften Elfen, die er zwar für ein mythisches Relikt der Megalithkulturen hält, jedoch erwähnt er nicht die ethymologische Identität des Begriffes mit seiner Zahl (11), noch die Robustheit des realen Elfenbeins oder die riesenhafte Stärke der zugehörigen 'Elef-anten'. Von ihnen will wiederum Platon gewusst haben, dass sie Atlantis in großer Menge bevölkert hätten: ein aus der Sicht der Griechen im fernen Atlantik gelegenes, mythisches Inselreich. Dessen herrschende Gruppe habe aus bis zu 11 Mann bestanden (Poseidon mit 5 Zwillingspaaren, die seine Söhne waren), im Zentrum ihres Reiches ein aus mehreren konzentrischen Kreisen bestehendes Monument errichtet und über einen Kanal schiffbare Verbindung zu einem an der Südküste gelegenen Hafen hergestellt, von dem aus ihnen bereits vor 10.000 Jahren gelungen sei, das genauso alte Athen anzugreifen.

Der Goldene Winkel. Er entspricht dem Goldenen Schnitt, nach F. Freistetter die irrationalste aller Zaheln.[1]

Unberücksichtigt blieben noch viele andere Annahmen, insbesondere die kognitions-archäologische Hypothese, der zufolge die Steine Symbole seien, die leibhaftige Menschen verkörpern. Die Künstler oder Architekten portraitierten sich demnach selbst oder ihre ihnen im Laufe der Generationen vorangegangen Götter-Ahnen und müssten ihre Vorstellungen mittels plastischer Formung und Aufstellung der Menire entweder selbst verwirklicht, oder die schwere Arbeit mindestens überwacht haben. Ihnen eine Lebensspanne von 30 Jahren zuzuweisen, griffe u. U. leicht zu hoch (Renfrew's Sondierung der megalithischen Gemeinschaftsgräber gibt durchnittlche 25 Jahre an), jedoch stellt es eine Gewissheit dar, dass Menschen sich von kleinen Kindern zu ausgewachsenen Mitgliedern der Art entwickeln. 11 Jahre sind das Alter der beginnenden Pubertät (Querschnitt beider Geschlechter) und ebenfalls Tatsache, dass die Gruppen der Erwachsenen sich durch das Auffangen (Eingliedern) von Nachwuchs verjüngen. Dies ist ein reproduktiver Vorgang, der gesetzmäßig der Fibonacci-Folge unterliegt, respektive dem Goldenen Schnitt. Auch diese Proportion will F. Niel in verschiedenen der Bauelemente des Monuments entdeckt haben, jedoch fokussiiert er sich auf den ästhetischen Aspekt der Schönheit, während die der Vermehrung und des Wachstums gemäß des Goldenen Schnitts außen vor bleiben.

Urpolitik

Blaustein-Monument unter dem Blausteinsteinbruch auf dem Carn Menyn (Preseli-Berge im Hintergrund, 2018)

Roger Mercer postulierte, dass die Blausteine einst von einem bisher noch nicht näher lokalisierten älteren Monument in Pembrokeshire nach Stonehenge transportiert wurden, um sie in die bereits existierenden Sarsenformationen zu integrieren und auf diese Weise ein neu begründetes Bündnis zu bekräftigen. Das hierarchische Überlegenheits-Unterlegenheits-Verhältnis beider Parteien scheint auf den ersten Blick eindeutig: Die Bluestones sind wie gesagt relativ winzig, geradezu Zwerge im Vergleich mit den Riesen der Sarsen; sie würden in diesem Deutungsversuch also einen unterlegenen, ‚klein gemachten‘, ehemaligen Feind symbolisieren. Vielleicht stellt ihre doppelt so großen Anzahl dann einen gewissen Ausgleich des sonst sehr unausgewogenen Kräfteverhältnisses her, einen möglichen Anreiz auf Seiten der von den Sarsen verkörperten Sieger-Kultur, sich mit ihren Feinden lieber doch politisch zu vertragen. Eigentlich besteht zwischen der von Mercer vorgeschlagene Deutung und der weiter oben skizzierten Datierung der Bluestones ein Widerspruch, da letztere sich demzufolge zuerst im Gebiet von Stonehenge befanden, bis sie ‚von den Sarsen‘ (einer neu eingewanderten Siegermacht) zeitweilig verdrängt wurden. Faktisch ändert sich durch diese Ungereimtheit aber nichts am politischen Charakter von Mercers These.

Diesen Ansatz ergänzend haben andere Archäologen eine Deutung zur Diskussion vorgelegt, der zufolge das sehr harte Eruptivmaterial der Blausteine und die relative Weichheit des sedimentären Sandsteins der Sarsenblöcke symbolisch für Gruppierungen von Menschen stehen könnte, die aus jeweils anderen Gebieten stammten und folglich unterschiedliche kulturelle Hintergründe gehabt haben müssten.[27]

Neue Analysen der zeitgenössischen Grabstätten in der Nähe, bekannt als die Boscombe Bowmen, haben gezeigt, dass zumindest einzelne der Menschen, die zur Zeit von Stonehenge 3 lebten, aus dem heutigen Wales gekommen sein könnten.

Triple-Spiral-Symbol

Die auf einigen Steinen der Sarsenformationen eingravierten Darstellungen von Waffen sind in der Megalith-Kunst auf den britischen Inseln einzigartig. Andernorts wurden abstrakte Abbildungen bevorzugt, unter anderem die bekannten Dreier-Spiralen. Ungewöhnlich sind ebenfalls die Hufeisen, da die Menhire der anderer Monumente Englands vorwiegend in Kreisen angeordnet sind, abgesehen von zwei bekannten Ausnahmen: Formationen von Blausteinen, die den Hufeisen von Stonehenge ähneln (dem der Sarsen ab Phase 3 II) stehen bei den Bedd Arthur genannten Stätten in den Preseli-Bergen und auf der Insel Skomer vor der Südwestküste von Pembrokeshire. Unbekannt ist derzeit, ob es sich bei letzteren um Konstruktionen handelt, die den Sarsenbogen nachahmen (ggf. jüngeren Baudatums wären) oder ob sie unabhängig entwickelt wurden.

Das in Britannien einzigartige Axtmotiv an den Sarsen ist jedoch vergleichbar mit Abbildungen, die sich an manchen Menhiren in der Bretagne finden. Es gibt somit eine gewisse Wahrscheinlichkeit zugunsten der Annahme, dass die Bauversionen ab Phase 3 II unter dem Einfluss eines vom Festland her eingewanderten Volkes entstanden und spätestens ab Phase 3 III ein bewusst politisch motiviertes Monument darstellen. Zusammengefasst in der Hypothese, dass es sich bei den abschließenden Ausführungen des Monuments um das Selbstporträt zweier vertraglich geeinter Kulturen handele (zwei zu einem Superstamm fusionierte Stämme) böte dies eine plausible Erklärung für die bermerkenswerte Doppelstruktur der Anlage. Eigentlich beinhaltet es vier oder sogar fünf jeweils gesondert stehende Formationen von Menhiren (phallische Symbole; das Rechteck der Stationssteine inbegriffen), dazu die Gestaltung der drei Lochkreise, im Leib der mythischen Urmutter Erde.

Techniken der Erbauung und Gestaltung

Tragstein mit Zapfen

Aubrey Burl nahm an, dass zumindest ein Teil der Blausteine durch die Gletscherbewegungen des Pleistozäns von Wales nach der Salisbury Plain transportiert wurden. Ggf. würde es sich um Findlinge handeln. Man fand bisher aber weder einen geologischen Beweis für diese Annahme, noch ein anderes natürliches Vorkommen dieses ungewöhnlichen Doleritgesteins in der Nähe von Stonehenge; vielmehr ergab eine Analyse der Kristallpolarisation dieser Menhire, dass sie nur aus den Preseli-Bergen stammen können. Dies erhärtet die Thesen des Transports von Menschenhand nach der Salysbury Plain.

Bezüglich der dafür geeigneten Methoden und denen des eigentlichen Bauverfahrens gibt es unendlich viele Spekulationen, bis hin zu der einer extraterrestrischen Raumfahrerzivilisation, die mit ihren technologischen Möglichkeiten problemlos in der Lage gewesen seien, Stonehenge als Erinnerung an ihren Besuch zu installieren. Erst in jüngerer Zeit begann man mit konkreten Experimenten, um solchen und anderen phantastischen Vorstellungen Einhalt zu gebieten bzw. die Menge der Spekulationen auf die plausibelsten zu reduzieren.

So wurde im Jahre 2001 versucht, einen mehrere Tonnen wiegenden Stein entlang des vermuteten Land- und Seeweges von Wales nach Stonehenge zu transportieren. Fast eine Hundertschaft von Freiwilligen zog ihn auf einem hölzernen Schlitten über Land und verlud ihn danach auf den Nachbau eines historischen Bootes. Es versank zwar bald mitsamt dem Stein bei rauer See im Bristolkanal, jedoch verlief ein zweites Experiment im August 2012 erfolgreich. Damit wurde der Beweis erbracht, dass die steinzeitliche Seefahrtskunst durchaus in der Lage gewesen sein könnte, einen Blaustein durch den Bristolkanal und den Avon hinauf zu transportieren.[28] Mit den 50 Tonnen der mächtigsten Sarsen (Basis des entsprechenden Hufeisens) wären Boote dieser Art freilich überfordert; hier zeigten aber andere Experimente (2016), dass auch der reine Landtransport unter bemerkenswert niedrigem Aufwand möglich ist, wenn man solche Quader auf einer Gleis-ähnlichen Trasse aus geglättenen Balken voran zieht.[29] Sie braucht nur sehr kurz sein, weil sich das hinten jeweils frei werdende Balkenpaar immer wieder vorne anfügen lässt, und kann dahingestellt bleiben, ob das Rad bereits erfunden war oder man sich zur Verringerung der Reibung untergelegter Holzrollen bedient hat.

Es wurde vermutet, dass mit Hebeln und Zugseilen kombinierte Holzrahmen benutzt wurden, um die Megalithe in ihre jeweils gewünschten Endpositionen zu bringen. Alternativ könnten z. B. die Decksteine mit Hilfe von Holzplattformen schrittweise angehoben worden sein, um sie abschließend in die Zapfen der tragenden Steine wieder herabzusenken. Das gleiche ließe sich mit Rampen aus fest gestampfter Erde bewerkstelligen. Die nach Zimmermannsart herausgearbeiten Loch-Zapfenverbindungen legen nahe, dass die Erbauer bereits seit langem über derartige Fertigkeiten aus dem Gebiet der Holzbearbeitung verfügten; jedenfalls sind derartige Vorkenntnisse von bestem Wert für die Stabilität von Konstruktionen nach der Art von Stonehenge.

Alexander Thom vertrat die These, die Erbauer von Stonehenge hätten als Baumaß eine genormte Längeneinheit verwendet: das von ihm so genannte megalithische Yard.

Es gibt näherungsweise Berechnungen des für die verschiedenen Bauphasen erforderlichen Arbeitsaufwandes. Stonehenge 1 benögtige demnach an die 11.000 Mannarbeitsstunden, Stonehenge 2 etwa 360.000, und für die abschließende Version könnten bis zu 20 Millionen Stunden erforderlich gewesen sein. Der Zeit und Kraft sparende Beitrag der damals verfügbaren Werkzeugtechnologien, einschließlich möglicher Gespanne aus Zugochsen, wurde hierbei selbstverständlich berücksichtigt.

Bevölkerungswachstum, Überlieferungen und Politik

Der allgemeine Wille zur Errichtung und Pflege dieses Bauwerks muss ausgesprochen stark gewesen sein, insbesondere vor dem Hintergrund des angenommenen 'Wettrüstens' zwischen den direkten und entfernter lebenden Nachbarstämmen. War das Klima günstig, vermehrten sich die Populationen (ein starker Anreiz zur neolitischen Revolution im Gebiet der Technologien auch des Ackerbaus und der Viehzucht), begannen über ihre 'Ableger' in die Umgebung abzuwandern (vgl. Pflanzstädte im antiken Griechenland) und gerieten erneut in territoriale Konkurrenz, sofern die vorgefundenen Gebiete bereits besetzt waren. In Situationen dieser Art kann ein kleiner Funke reichen und es kommt zum Ausbruch offener Kampfhandlungen. So sollte vorab der Versuch unternommen worden sein, die jeweiligen Machtverhältnisse auf dem Wege des Imponierens zu klären.

Neben der höchst aufwendigen Organisation eines Bauvorhabens diesen Umfanges von der Planung bis zur Fertigstellung, verlangt solch ein Projekt – insbesondere bei der jüngsten und komplexesten Version –, eine hohe, vielleicht über Jahre hinweg angespeicherte Überproduktion von Nahrungsmitteln, um die eigentlichen „Arbeiter“ während ihrer Tätigkeit zu versorgen. Diese Quantität an Leistungen, deren Qualitäten sich grob nach Geistes- und körperlichen Arbeitern unterscheiden lassen (Götter und ihnen Nahrung erwirtschaftende Menschen, wie u. a. Hesiods Theogonie referiert), sind von den einzelnen ursprünglichen Gruppen der Urmenschheit unmöglich zu erbringen. Von daher ist es allein diesbezüglich schon sinnvoll, eine bereits hochorganisierte Bündnispolitik anzunehmen. Ab wann und wie der Übergang von den anfänglich überschaubar kleinen, ähnlich wie die anderen der zu den Hominiden gerechten Primaten hochsozial lebenden Gruppen der Urmenschheit zu ihren ersten politischen Superstrukturen vorzustellen wäre, ist eine seit langem diskutierte Frage, an der sich Philosophie, Anthropologie, Human- und Primaten-Ethologie gleichermaßen beteiligen. Anbetrachts der kriegsähnlichen Konflikte, die bei wildlebenden Schimpansengruppen beobachtet wurden, wies in jüngerer Zeit der Primatenforscher Frans de Waal darauf hin, dass die Befähigung zur Bildung politischer Superstrukturen erst eine artspezifische Besonderheit des Homo sapiens sei.[30] Siehe auch Zoon Politikon.

Hypothetischer Symbolismus

Nach Einschätzung des Autors Fernand Niel unterlief den Architekten oder ihren Arbeitern bei der Fertigstellung des Decksteines am Basis-Trilithen ein Fehler, insofern auch seine Oberseite zwei somit mechanisch funktionslose eingemeißelte Löcher birgt.[31] Dieses Urteil ist nicht weniger spekulativ wie die vom English Heritage gemutmaßte Nut-Feder-Geometrie an den zwei o. e. Menhiren des Blaustein-Hufeisens. Möglich wäre genauso gut die Annahme einer wohlkalkulierten Absicht, etwa der, dass anhand dieser zwei Vertiefungen ein die Himmelsdynamik beobachtendes Augenpaar dargestellt werden soll. Dies ergäbe vielleicht auch Sinn gegenüber der Tatsache, dass 'die Sonne' in den Augen der Urvölker oft als (fast) allsichtiges Auge des meist männlich gedachten Himmels gilt, ein mächtiger Gott, der die Erde als unser aller Mutter durch Regen befruchtet, dessen Strahlen sich gegen seine Feinde aber auch vernichtend auswirken können. Siehe zum Beispiel Helios und den ägyptischen Sonnengott Aton. Der Schatten, den der Heelstone an einem wolkenlosen Morgen der Sommerwende wirft, würde dann ein Hemmnis jener animistisch projizierten (hypothetischen) Absicht darstellen, denn dann versenkt er sich (als Abbild des Heelstones, eines Gruppenmitglieds) in die Höhlungen derer an der Basis, nicht die Strahlen der fremden Himmelsgottheit.

Die Begegnung des Homo sapiens mit ein-äugigen fremden Mächten scheint mythisch ein Urthema der Menschheit zu sein, wenn man geneigt ist, dem Bericht Homers über die Erfahrungen der Mannschaft Odysseus' zu folgen. So landen sie zuletzt – in Sichtweite der aufgrund ihrer zyklisch reissend an- und abschwellenden Strömung äußerst gefährlichen Meerenge zwischen Skylla und Charybdis – auf der Insel des Helios, wo ihnen ihr Hunger zum Verhängnis wird. Odysseus nahm seinen 6 Männer zwar das Versprechen ab, die Rinder des ebenso mächtigen wie wachsamen Gottes (Auge des Himmels) nicht zu schlachten, sie aber brachen ihren Eid und wurde allesamt getötet.[32] Schon zuvor hatte die Mannschaft um den Preis von 6 Toten eine Begegnung mit einem anderen einäugigen Ungeheuer, welches ebenfalls auf einer Insel haust: dem Zyklopen Polyphem. Dieses menschenähnliche Wesen ist überstark (ein direkter Abkömmling des einst auf Atlantis herrschenden Meeresgottes Poseidon), verfügt über eine recht hohe Intelligenz (es kann z. B. Viehzucht und Mensch-'Haltung' zur Ergänzung seines Speiseplans), scheint aber eine Art Handikap bezüglich des Sprachverständnisvermögens zu haben. So erweißt es sich schließlich auch als unfähig zu der in den Stadtstaaten Griechenland hochgeschätzen Sitte der Gastfreundschaft, respektive Schließung einer Frieden stiftenden Absprache, eines Vertrages.[33] Siegel und Siegelabdruck (eine Vereinbarung mittels zweier geometrisch komplementärer Teile besiegeln) stellt eine alternative Symbolik dar. Sie wurde zuerst von den Schöpfern der Stadtstaaten Mesopotamiens erfunden (vgl. das Monument von Göbekli Tepe) und geht eng einher mit der erstmaligen Entwicklung einer geschriebenen Sprache, der Keilschrift. Dafür bediente man sich der gleichen Technik, wie beim Besiegeln: die Spitze eines harten Stückes Holz, bearbeiteten Steines oder Metalls hinterlässt kunstvoll codierte Abdrücke (Symbole) in einem weicheren Material.

Rezeptions- und Forschungsgeschichte

Erste schriftliche Erwähnungen

Der gesamte Zeitraum von der archäologisch nachgewiesenen Aufgabe Stonehenges am Ende der Bronzezeit bis zur Eroberung Englands durch die Normannen liegt im geschichtlichen Dunkeln. Die erste namentliche Erwähnung liefert Heinrich von Huntingdon um das Jahr 1130 in seiner Geschichte Englands. Ausführlicher widmet sich Geoffrey von Monmouth dem Steinkreis in seiner etwa um 1135 verfassten Geschichte der Könige Britanniens. Er schreibt den Bau des Monumentes dem Zauberer Merlin zu.

Der Historiker Polydor Vergil (1470–1555) greift Monmouths Schilderung auf und erklärt Stonehenge ebenfalls als Denkmal, das der Zauberer Merlin zur Zeit der Eroberung Englands durch die Angelsachsen mit Hilfe seiner magischen Kräfte errichtet habe.

Theoriebildung seit der frühen Neuzeit

Um das Jahr 1580 schließt der Altertumsforscher William Lambarde erstmals eine übernatürliche Entstehung der Anlage aus, indem er beobachtet, dass bei der Errichtung des Steinkreises Zimmermannstechniken auf die Steinbauweise Stonehenges übertragen wurden. Zudem erkennt er als erster, dass die Steine nicht wie früher geschildert von Merlin mit Hilfe von Zauberei aus Irland herangeschafft wurden, sondern aus der Region Marlborough stammen.

Das erste Buch über Stonehenge erscheint im Jahre 1652. Sein Autor, der Baumeister Inigo Jones, der die Anlage im Auftrag des englischen Königs Jakobs I. ausführlich untersucht hat, erklärt den Steinkreis als römischen Tempel zu Ehren des Gottes Coelus. In den folgenden Jahren versuchen sich verschiedene andere Autoren an der Deutung des Steinkreises: Der Arzt Walter Charleton nimmt im Jahr 1663 an, Stonehenge sei eine Krönungsstätte der dänischen Könige Englands gewesen. Der Historiker Aylett Sammes schreibt im Jahr 1676 den Bau der Anlage den antiken Phöniziern zu.

Der Altertumsforscher John Aubrey (1626–1697) erkennt am Ende des 17. Jahrhunderts den Zusammenhang Stonehenges mit vergleichbaren Monumenten in Schottland und Wales und weist die Errichtung all dieser Anlagen als Erster richtig einheimischen Erbauern zu. Fatal für die zukünftige Forschung und die Interpretierung der Anlage bis in unsere Zeit erweist sich allerdings, dass Aubrey Stonehenge und alle ähnlichen Monumente auf den britischen Inseln den Kelten zuschreibt. Verständlich wird sein Irrtum aus der wissenschaftlichen Perspektive Ende des 17. Jahrhunderts: Es gibt keine Möglichkeiten zur Datierung prähistorischer Bodendenkmäler; man datiert das Alter der Welt noch nach der biblischen Schöpfungsgeschichte auf wenige tausend Jahre und die Aubrey bekannte Literatur antiker Schriftsteller enthält keine Hinweise auf eine vorkeltische Bevölkerung der britischen Inseln. Aubrey kann den antiken lateinischen und griechischen Autoren allerdings ausführliche Schilderungen über die Druiden als keltische Priesterklasse entnehmen und so vermutet er vorsichtig, die Steinkreise seien die Tempelanlagen ebendieser Druiden. Tatsächlich liegen zwischen der Aufgabe der Anlage zum Ende der Bronzezeit und dem ersten Auftauchen sogenannter keltischer Kulturmerkmale in Europa mehr als 1.000 Jahre.

Forscher des 18. Jahrhunderts greifen Aubreys These begeistert auf: Der Historiker John Toland ordnet Stonehenge in seiner im Jahr 1719 verfassten Kritische Geschichte der keltischen Religion und Gelehrsamkeit den Druiden zu. Der Arzt William Stukeley führt in den Jahren 1721 bis 1724 die bis dahin ausführlichsten und präzisesten Vermessungen der Anlage durch und vermutete als Erster eine axiale Ausrichtung der Anlage auf den Punkt der Sommersonnenwende. Im Jahr 1740 fasst er seine Ergebnisse in einem Buch zusammen und deutet Stonehenge allerdings mit fragwürdigen und unwissenschaftlichen Methoden ebenfalls als druidischen Tempel.

In seinem Buch The Geology of Scripture (Die Geologie der Heiligen Schrift) deutet Henry Browne, seit dem Jahr 1824 Kurator von Stonehenge, den Steinkreis als vorsintflutlichen Tempel aus der Zeit Noahs. Er beruft sich dabei auf die Theorien des Paläontologen William Buckland (1784–1856), der statt der Evolutionstheorie die Katastrophen- oder Kataklysmentheorie vertritt.

Erste astronomische Theorien

Den Blick auf eine mögliche astronomische Nutzung der Anlage eröffnet zu Beginn des 20. Jahrhunderts als erster der Astronom Joseph Norman Lockyer (1836–1920). Er vermutet – wie schon Stuckeley ein Jahrhundert vor ihm – eine Ausrichtung der Anlage auf den Punkt der Sommersonnenwende, spekuliert aber weitergehend über die Nutzung des Steinkreises als astronomischen Kalender zur Bestimmung heiliger keltischer Feste. Unter den Archäologen seiner Zeit findet Lockyers Theorie keine Beachtung, da seine Berechnungsgrundlagen ungenau und von ihm zum Teil willkürlich ausgewählt sind, um zu den von ihm gewünschten Ergebnissen zu gelangen. Stonehenge wird daher von der archäologischen Fachwelt auch weiterhin „nur“ als prähistorische Kult- oder Weihestätte betrachtet.

Der Astronom Gerald Hawkins versucht dieses Bild zu ändern, als er im Jahr 1965 sein Buch Stonehenge Decoded veröffentlicht. Mit Hilfe detaillierter Vermessungen des Monumentes und komplizierter Berechnungen will Hawkins nachweisen, dass Stonehenge als eine Art Steinzeitcomputer diente, mit dem es seinen Erbauern möglich gewesen wäre, zum Beispiel recht zuverlässig Mondfinsternisse vorauszusagen. Wie seinerzeit John Aubreys „Keltenthese“ wird nun auch Hawkins’ Theorie vom breiten Publikum begeistert aufgegriffen. Die Fachwelt hingegen zerreißt seine Forschung: Der Archäologe Richard J. C. Atkinson weist beispielsweise nach, dass Hawkins in seine Beweisführung auch Teile der Anlage einbezogen hat, die nachweislich zu verschiedenen Zeiten bestanden oder errichtet wurden und somit nicht Teil derselben Anlage sein können.

Ausgrabungen, Forschung, Restauration

ca. 1885
Luftaufnahme nach dem Ersten Weltkrieg

Mit dem Forscher William Cunnington (1754–1810) beginnt die neuzeitliche Erforschung Stonehenges. Cunningtons Ausgrabungen und Beobachtungen bestätigen die Datierung Stonehenges in die vorrömische Zeit. Veröffentlicht werden seine Forschungen in den Jahren 1812 bis 1819 in dem lokalhistorischen Werk Ancient History of Wiltshire des Historikers Richard Colt Hoare. Ab 1880 überwachte William Flinders-Petrie die erste moderne Restauration. Auf ihn geht auch die Nummerierung der Steine zurück, die bis heute in Gebrauch ist. Stein 22 fiel zu Boden in einer schweren Sturmnacht am 31. Dezember 1900.[34]

Um 1900 zeigt John Lubbock auf Basis von in benachbarten Grabhügeln gefundenen Bronzegegenständen, dass Stonehenge bereits in der Bronzezeit genutzt wurde. William Gowland (1842–1922) restauriert Teile der Anlage und unternimmt die bis dahin sorgfältigsten Ausgrabungen, die 1901 abgeschlossen werden. Aus seinen Funden schließt er, dass zumindest Teile des Monumentes zur Zeit des Überganges von der Jungsteinzeit zur Bronzezeit entstanden. Der Archäologe William Hawley gräbt in den Jahren 1919 bis 1926 ungefähr die Hälfte des Geländes aus. Seine Methoden und Berichte sind allerdings so unzulänglich, dass sich keine neuen Erkenntnisse ergeben. Dem Geologen H. Thomas gelingt in dieser Zeit jedoch der Nachweis, dass die Blausteine von den Erbauern der Anlage aus Südwales herangeschafft wurden.

1950 beauftragt die Society of Antiquaries die Archäologen Richard Atkinson, Stuart Piggott und John Stone mit weiteren Ausgrabungen. Sie finden viele Feuerstellen und entwickeln die Einteilung der einzelnen Bauphasen weiter, so wie sie auch heute noch am häufigsten vertreten wird.

In der zweiten Hälfte des 20. Jahrhunderts unternehmen die Archäologen Richard Atkinson und Stuart Piggott fortwährend weitere Ausgrabungen. Mit der Entwicklung und Perfektionierung der Radiokohlenstoffdatierung ab Mitte des 20. Jahrhunderts gelingen jetzt erstmals sichere Datierungen der Anlage in die erste Hälfte des 2. Jahrtausends vor Christus. Atkinson und Piggott restaurieren zudem weitere Teile der Anlage, indem sie einige der umgestürzten und in Schieflage geratenen Steine wieder aufrichten und im Boden einbetonieren. Bei diesen Rekonstruktionen beschränkt man sich bis heute auf solche Steine, die nachweislich erst in der Neuzeit fielen oder in Schieflage gerieten oder geraten.

Viele der neuzeitlichen Beschädigungen am Monument sind einerseits auf den früheren Bedarf der umliegenden Bevölkerung an Steinen, andererseits auf den Souvenirbedarf früherer Besucher zurückzuführen. Zwischenzeitlich bot ein Schmied des nahegelegenen Ortes Amesbury Touristen einen Hammer zum Verleih, die sich damit Stückchen von den Steinen als Souvenir abschlagen konnten.[35]

Im Rahmen des Stonehenge Riverside Projekts graben Archäologen seit September 2006 in Durrington Walls 3,2 km von Stonehenge entfernt die Überreste eines neolithischen Dorfes aus der Zeit von 2600 bis 2500 vor Christus (Grooved Ware) aus. „Wir denken, wir haben das Dorf der Erbauer von Stonehenge gefunden“, äußert im Januar 2007 Mike Parker Pearson, der Leiter des Ausgrabungsprojekts von der University of Leeds.[36]

Vom 31. März bis 11. April 2008 findet die erste Grabung im Steinkreis seit 1964 statt. Unter der Leitung von Timothy Darvill und Geoff Wainwright wird ein Graben, der bei den Ausgrabungen von Hawley und Newall in den 1920er Jahren angelegt wurde, wieder geöffnet, um nach organischem Material zu suchen. Damit ist es mit Hilfe der Massenspektrometrie und der Radiokarbondatierung möglich, den Zeitpunkt, zu dem die Blausteine aufgerichtet wurden, auf wenige Dekaden genau zu bestimmen.[37]

2010 werden bemerkenswerte neue Entdeckungen auf dem Gelände gemacht. Die Anwendung moderner Technologien weist darauf hin, dass sich in Stonehenge sehr viel mehr findet als nur der weltberühmte Kreis der steinernen Riesen. Das ganze, viele Quadratkilometer umfassende Gelände scheint von Kultstätten und geheimnisvollen Anlagen völlig durchzogen zu sein. Britische Forscher wie Vincent Gaffney von der University of Birmingham sind der Meinung, man wisse höchstens zu zehn Prozent, was Stonehenge wirklich war und wie es im Einzelnen aussah. Eine wissenschaftliche Durchleuchtung des Geländes, die gerade begonnen hat, ist bereits auf neue Kreise – „Timberhenge“ –, Gräben und Hügel sowie auf sorgsam angelegte Wälle und Vertiefungen gestoßen.[38]

Durch Untersuchungen im Jahr 2013 an der vom Fluss Avon in Richtung Südwest in die Anlage führenden Avenue ergibt sich, dass hier bereits seit dem Ende der Eiszeit eine Schmelzwasserrinne verlief. Michael Parker Pearson von der University of Sheffield und Heather Sebire von English Heritage nehmen an, dass die Erbauer von Stonehenge erkannten, dass die Rinne genau in Richtung der Wintersonnenwende verläuft. So erklären sie den Standort der prähistorischen Anlage mit diesem vorgefundenen Geländemerkmal.[22]

Im September 2014 gibt Vincent Gaffney von der University of Birmingham auf dem British Science Festival[39] in Birmingham bekannt, dass auf Grund der in den letzten Jahren im Rahmen des internationalen Projekts Stonehenge Hidden Landscapes Project (seit 2010 laufende flächenhafte Untersuchungen mit Bodenradar und Magnetometer) erhobenen Daten auf einer Fläche von 12 km² eine erste dreidimensionale Karte mit den Spuren der noch unausgegrabenen Bodenfunde erstellt worden ist. Darin enthalten sind unter anderem 17 bislang unbekannte Holz- und Steinstrukturen sowie dutzende neu entdeckte Grabhügel. Es wird nunmehr vermutet, dass Stonehenge das Zentrum von verstreut liegenden rituellen Monumenten war, das im Laufe der Zeit zunehmend erweitert wurde.[40][41]

Im November 2015 wird seitens des Ludwig Boltzmann Instituts für Archäologische Prospektion und Virtuelle Archäologie (Wien) über den Fund einer 12–14 °C warmen Quelle in 3 km Entfernung beim Ort Amesbury berichtet, die, weil nicht zufrierend, günstig für Tiere und damit für Jäger gewesen sein könnte. Knochen mit darin steckenden Pfeilspitzen aus Stein wurden gefunden und in einem Bereich eines Quelltümpels Feuersteinknollen.[42][43]

Moderne Geschichte

Die Anlage von Stonehenge wurde 1901 eingezäunt und ist seitdem nur gegen Eintrittsgeld zugänglich. Im Ersten Weltkrieg wurde westlich nahe der Anlage ein Feldflugplatz (Stonehenge Aerodrome) angelegt. Nach dem Krieg wurde dieser als Depot für Baumaterial und später als Schweinefarm genutzt.

Teil von Stonehenge mit der A303 im Hintergrund, 2005.

In der jüngeren Vergangenheit wurde Stonehenge durch die unmittelbare Nähe zweier stark befahrener Straßen beeinflusst: die 1958 zur Autobahn aufgewertete A303 zwischen Amesbury und Winterbourne Stoke[44] sowie die direkt am Monument vorbeiführende A344. Es gab diverse Vorschläge, die Straßen zu verlegen oder zu untertunneln.

Die Besucherströme nahmen nach dem Zweiten Weltkrieg massiv zu. Parkplätze und Toiletten wurden gegenüber den Steinkreisen auf der anderen Seite der A344 angelegt. Nach wiederholtem Vandalismus wurde die Anlage rund um die Uhr bewacht. Für die Aufseher wurde neben den Parkplätzen eine Hütte gebaut.

Seit 1968 verband ein Tunnel unter der A344 Parkplätze und das Monument; darin wurde ein halb-unterirdisches Gebäude mit Café und Museumsshop gebaut und mehrfach erweitert. Die Situation wurde jahrzehntelang als nationale Schande empfunden. 1978 wurden zusätzliche Zäune errichtet; die Besucher konnten sich seitdem nicht mehr frei zwischen den Steinen bewegen, sondern mussten auf einem Weg zwischen dem Wall und den Steinkreisen bleiben. Wegen des unaufhörlichen Touristenansturms blieb nur die Umrundung der Anlage im Besucherstrom. Im Jahr 2005 kamen 800.000 Besucher. Ein Verweilen zur Besinnung an dem denkwürdigen Ort war kaum möglich.[45]

Neugestaltung seit 2013

Seit Dezember 2013 sind das Umfeld von Stonehenge und der Zugang für Besucher neu geordnet. Die Straße A344 wurde im Abschnitt der Anlage aufgelassen, ebenso wurden die Parkplätze und die alten Anlagen der Besucherbetreuung abgerissen und bis Mitte 2014 renaturiert.[46]

Stattdessen wurde ein Besucherzentrum mit Ausstellungen und weiteren Angeboten in einer Entfernung von rund zwei Kilometern von den Steinkreisen errichtet. Die Bauten sind vom Monument aus nicht zu sehen, so dass ein wesentlich ungestörteres Erlebnis als früher geboten wird. Besucher erreichen die Steinkreise vom Museum aus zu Fuß über eine Prozessionsstraße oder benutzen einen Pendelbus.[47][48] Die Zeit unterwegs kann und soll zur Einstimmung mit Hilfe eines Audioguides in vielen Sprachen genutzt werden. Die Benutzung des Pendelbusses und des Audioguide sind im Eintrittsgeld eingeschlossen. Mitglieder (auch Zeitmitglieder) des English Heritage erhalten kostenlosen Zugang. Für den Besuch der Anlagen wird eine Vorreservierung empfohlen.

Im Besucherzentrum wird erstmals eine Ausstellung über die Erbauer von Stonehenge, ihre Kultur und ihre Geschichte gezeigt. Sie besteht aus einem zentralen Video und fünf thematischen Informationsstationen. Das Video zeigt die Errichtung der Anlage und das sich dadurch wandelnde Landschaftsbild. Die Stationen bieten Informationen in drei Vertiefungsebenen. Die Ausstellung ist zusammen mit dem Audio-Kommentar und Informationstafeln im Gelände konzipiert; alle drei Medien wirken zusammen und ergänzen sich. Außerhalb des Besucherzentrums sind Hütten und Gruben der Erbauer von Stonehenge rekonstruiert.

Der Weg vom Besucherzentrum zum Monument verläuft auf der ehemaligen Straße; etwa auf halbem Weg kann man von einer kleinen Kuppe aus die Anlage erstmals sehen. Dort bleiben die Shuttles kurz stehen und Besucher haben die Wahl, den Rest von knapp einem Kilometer zu Fuß zu gehen, um sich den Steinkreisen so selbständig zu nähern, oder auch den Rest im Bus zurückzulegen.

Die neuen Bauten wurden ohne Fundamente errichtet, um eventuelle archäologische Funde im Boden darunter nicht zu stören.

Neureligiöse Nutzung

Letztmaliges Stonehenge Free Festival im Jahre 1984

Mit der Wiederentdeckung und Verbreitung der klassischen Literatur entstand nach der Renaissance zunehmendes Interesse an den Druiden, die in den alten Texten erwähnt werden. Da die wissenschaftliche Erkundung der Vorgeschichte noch in den Anfängen steckte, wurde Stonehenge als vorrömischer Tempel den Druiden zugeordnet. Diese irrtümliche Verknüpfung ist immer noch einflussreich. Im Jahre 1781 hatte der Engländer Henry Hurle eine Geheimgesellschaft namens Ancient Order of Druids gegründet. Obwohl das Interesse an Druiden in der Mitte des 19. Jahrhunderts nachließ, blieben die entstandenen religiösen Ordensgemeinschaften weiter bestehen. Ihre Ausflüge nach Stonehenge lockten stets auch Schaulustige an. Ein markantes Beispiel ist die Zeremonie des Ancient Order of Druids im August des Jahres 1905, als sich 700 Mitglieder dieses Ordens in Stonehenge versammelten und feierlich 256 Anwärter in ihren Orden aufnahmen. Heute bilden die neuzeitlichen Druiden einen Teil der neureligiösen Landschaft, speziell des Neopaganismus. Sie treffen sich regelmäßig in Stonehenge und halten dort ihre Zeremonien ab.

Zur Sommersonnenwende des Jahres 1972 wurde in Stonehenge das erste Mal eines der in Großbritannien dieser Zeit beliebten Free Festivals veranstaltet. Dieses Stonehenge Free Festival fand im Laufe der Jahre wachsenden Zuspruch; im Jahr 1984 trafen sich geschätzt 70.000 Besucher am Steinkreis und feierten bei Live-Musik und auch mit diversen druidischen und neuheidnischen Kulthandlungen die Sonnenwende. Im Jahr 1985 kam es im Vorfeld des Festivals zu gewalttätigen Konflikten der Besucher mit der Polizei (battle of the beanfield), worauf die Ordnungsbehörden das Festival in Stonehenge untersagten und das Gelände insbesondere zu den beiden Sonnenwenden und den Tagundnachtgleichen für alle Besucher weiträumig sperrten.

1998 wurden kleine Gruppen von Neuheiden (darunter Druiden) wieder in den Steinkreis gelassen, und zur Jahrtausendwende erreichte der Secular Order of Druids unter Berufung auf das Recht der freien Religionsausübung, dass das Versammlungsverbot für Stonehenge aufgehoben wurde. 2014 haben 36.000 Personen, Touristen wie gläubige Druiden, in der Vor-Nacht den Beginn des längsten Tags des Jahres in Stonehenge gefeiert. Die Polizei nahm dabei 25 Personen – überwiegend wegen Drogendelikten – fest.[49]

Esoterik

Der Hobbyarchäologe Alfred Watkins (1855–1935) stellte in den 1920er Jahren eine Theorie auf, nach der die vorgeschichtlichen Megalith-Bauwerke – so auch Stonehenge – durch sogenannte Ley-Linien, schnurgerade Linien, miteinander verbunden seien. Watkins dachte dabei allerdings an reale Wegverbindungen. Der Autor John Michell (geb. 1933) griff diese These auf; er deutete die Linien in seinem 1969 erschienenen Buch The View over Atlantis aber nicht mehr als Wege, sondern brachte die Ley-Linien in Zusammenhang mit erdmagnetischen Kraftfeldern und „Kraftzentren“.

Diese Auffassung fand in den folgenden Jahren unter den Anhängern der Esoterik bis in die heutige Zeit hinein zahlreiche Anhänger. So sollte Michells These Beleg dafür sein, dass die vorgeschichtlichen Erbauer von Stonehenge und vergleichbarer megalithischer Denkmäler noch in vollkommener Harmonie mit dem Kosmos lebten und solche „Kraftlinien“ und -„zentren“ erspüren konnten, an denen sie dann beispielsweise Tempel wie Stonehenge errichteten.

Der Dokumentarfilmer Ronald P. Vaughan behauptete 2010, im Zuge seiner Recherchen eine bemerkenswerte Maßeinheit entdeckt zu haben. Die Distanz zum Mittelpunkt des benachbarten Steinkreises von Avebury entspräche mit 27.830 Metern genau dem 1440. Teil des Äquator-Umfangs (1:1440 ≙ 1 Minute : 1 Tag).[50]

Rezeption in Kunst und Kultur

Sagen und Legenden

Der Fersenstein war früher auch einmal als Friar’s Heel (engl. für ‚Mönchsferse‘) bekannt. Eine Sage, die frühestens auf das 17. Jahrhundert datiert werden kann, erzählt den Ursprung des Namens:

„Der Teufel kaufte die Steine von einer Frau in Irland und brachte sie zur Salisbury Plain. Einer der Steine fiel in den Avon, den Rest legte er in der Ebene ab. Der Teufel schrie laut heraus: ‚Niemand wird herausfinden, wie diese Steine hierher kamen.‘ Ein Mönch antwortete ihm ‚Das glaubst aber nur du!‘, worauf der Teufel einen der Steine nach ihm warf und ihn damit an der Ferse traf. Der Stein blieb im Boden stecken und bekam so den Namen.“

Einige glauben, dass sich der Name Friar’s Heel von Freya’s He-ol oder Freya Sul ableitet, benannt nach der germanischen Gottheit Freya und den (angeblich) walisischen Wörtern für „Weg“ beziehungsweise „Sonntag“.

Errichtung Stonehenges durch einen Riesen mit Unterstützung von Merlin. Die früheste bekannte Abbildung von Stonehenge im Waces Roman de Brut aus dem 2. Viertel des 14. Jahrhunderts.

Stonehenge wird oft mit der Artussage in Verbindung gebracht. Geoffrey von Monmouth behauptet, dass Merlin Stonehenges aus Irland hergebracht habe, wo es ursprünglich auf dem Mount Killaraus von Giganten erbaut worden sei, die die Steine aus Afrika gebracht hatten. Nach seinem Wiederaufbau bei Amesbury, beschreibt Geoffrey weiter, habe man erst Ambrosius Aurelianus, dann Uther Pendragon und später Konstantin III. im Inneren des Rings begraben. An vielen Stellen seiner Historia Regum Britanniae vermischt Geoffrey britische Legende mit der eigenen Fantasie. Er setzt Ambrosius Aurelianus mit dem prähistorischen Monument in Verbindung, nur weil sein Name dem des nahen Amesbury ähnelt.

In moderner Zeit haben Pseudowissenschaftler wie Erich von Däniken die These aufgestellt, Stonehenge sei von außerirdischen Besuchern der Erde errichtet worden.

Literatur

Erste literarische Werke um Stonehenge entstanden Ende des 16. und Anfang des 17. Jahrhunderts: In dieser Zeit schrieb Edmund Spenser sein episches Gedicht The Faerie Queene und Thomas Rowley schreibt sein Drama The Birth of Merlin. Beide Werke befassen sich mit der Verbindung des Zauberers Merlin mit Stonehenge und sind weitestgehend inspiriert von Geoffrey von Monmouths Buch Geschichte der Könige Britanniens. Der Dichter John Dryden verfasste in der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts ein Gedicht, in dem er Stonehenge als Krönungsstätte dänischer Könige huldigt. Im 18. und 19. Jahrhundert spielte Stonehenge in der nichtwissenschaftlichen Literatur dagegen kaum eine Rolle.

Nennenswert ist erst wieder der 1891 erschienene Roman Tess von den d’Urbervilles von Thomas Hardy (1840–1928). In dieser Liebesgeschichte spielt Stonehenge eine zentrale, symbolische Rolle. Der Roman wurde 1979 von Roman Polański mit Nastassja Kinski in einer Hauptrolle verfilmt und später mit drei Oscars ausgezeichnet; es wurde nicht an Originalschauplätzen gedreht.

Die nichtwissenschaftliche Literatur um Stonehenge im 20. Jahrhundert ist erheblich reichhaltiger und wird vor allem von historischen Romanen dominiert. Zu nennen sind aus der mittlerweile fast unüberschaubaren Zahl der Veröffentlichungen zum Beispiel der 1985 erschienene Roman Pillar of the Sky von Cecelia Holland, der 1995 erschienene Roman Die Druiden von Stonehenge von Wolfgang Hohlbein oder der 2001 in Deutschland erschienene Roman Stonehenge von Bernard Cornwell. Aber auch Familiensagas, Horror-, Fantasy- und sogar Kriminalromane greifen Stonehenge als mehr oder weniger dominierenden Teil ihrer Handlung auf. John Cowper Powys verbindet in seinem Monumentalwerk über das Leben in den 1920er Jahren Glastonbury Romance Legenden um den Heiligen Gral und den Arthus-Mythos in einer Episode mit Stonehenge.

Malerei

Mittelalterliche Zeichnung Stonehenges, 1441

Aus dem gesamten Mittelalter sind lediglich drei Abbildungen von Stonehenge bekannt. Die ersten bildlichen Darstellungen der Anlage stammen aus Handschriften des 14. und 15. Jahrhunderts. Seit dem 16. Jahrhundert gibt es verhältnismäßig realistische bildliche Darstellungen.[51]

Die erste der drei Abbildungen zeigt die Anlage in einer Panoramaansicht – perspektivisch allerdings zu einem Rechteck verzerrt; die zweite illustriert die Errichtung der Anlage durch den Zauberer Merlin und zeigt, wie er einen der Decksteine auf zwei Tragsteine hebt. Die dritte Abbildung wurde im Jahre 2007 wiederentdeckt und stammt aus dem Geschichtswerk Compilatio de Gestis, das vermutlich um 1441 niedergeschrieben wurde.[52] Der diese Illustration begleitende Text bezieht sich ebenfalls auf die Errichtung der Anlage durch den Zauberer Merlin.

Erste realistische Stonehengedarstellung, Lucas de Heere, 16. Jahrhundert

Die erste realistische Darstellung führte der niederländische Künstler Lucas de Heere (1534–1584) als Aquarell zur Illustration seines 1573 bis 1575 handschriftlich niedergelegten Berichtes Corte Beschryving van England, Scotland ende Irland aus. Das Bild zeigt den Steinkreis von erhöhter Position aus nordwestlicher Richtung. Die menschliche Figur in der Mitte des Bildes lehnt sich an den Tragstein Nr. 60. Ein lediglich mit den Initialen „R.F.“ signierter Stich aus dem Jahr 1575 und ein aus dem Jahr 1588 stammendes Aquarell von William Smith in dem Manuskript Particular Description of England zeigen die Anlage aus ähnlicher Ansicht wie de Heeres Aquarell. Vermutlich liegt allen drei Bildern die gleiche, unbekannte Vorlage zugrunde. Der nur mit „R.F.“ signierte Stich war im Jahre 1600 das Vorbild für eine Stonehenge-Illustration in dem altertumskundlichen Buch Britannia von William Canden (1551–1623). Die Illustration war ihrerseits Vorbild für weitere Bilder von Stonehenge.

Die Schriften des Altertumsforschers John Aubrey (1626–1697) Ende des 17. Jahrhunderts, die im Jahre 1740 zu Stonehenge veröffentlichten Forschungen des Arztes William Stukeley sowie die Gedichte Ossians von James Macpherson (1736–1796) beeinflussen die Künstler im Laufe des 18. Jahrhunderts, Stonehenge in ihren Bildern als eine keltische oder druidische Kultstätte zu interpretieren.

Im Jahr 1797 stürzte der höchste der noch stehenden Trilithen im Inneren der Anlage. Für die Künstler ergab sich damit das Problem, die Struktur und Tiefe der Steinsetzung auf ihren Bildern wiederzugeben. Als Reaktion darauf zeigen Bilder des 18. und 19. Jahrhunderts den Steinkreis jetzt bevorzugt aus besonders tiefer Perspektive und bilden die Steine vor der Kulisse eines tiefliegenden Horizontes ab. Eines der bekanntesten Bilder, die diese Perspektive einnehmen, ist ein Aquarell John Constables (1776–1837), der Stonehenge im Jahr 1820 besuchte. Constable fertigte zunächst nur eine Skizze an und schuf dann 15 Jahre später ein Aquarell des Steinkreises. Von dem englischen Landschaftsmaler William Turner (1775–1851) stammen weitere bekannte Bilder von Stonehenge. Um das Jahr 1811 zeichnete er eine erste Ansicht des Steinkreises, die ihm später als Vorlage für ein Gemälde diente. Ein weiteres Bild entstand im Jahr 1828 und zeigt Stonehenge während eines Gewitters.

Der Maler und Bildhauer Henry Moore (1898–1986) schuf in den 1970er Jahren mit dem 16 Lithografien umfassenden Stonehenge Albums[53] eines der bedeutendsten neueren Kunstwerke zu Stonehenge.

Musik

  • Der deutsche Komponist Valentin Ruckebier nimmt in seinem Werk Broken Circle für Sextett mehrfach Bezug auf Stonehenge und die zahlreichen Theorien und Legenden, die sich um den altertümlichen Zweck des Steinkreises ranken.[54]
  • Die Progressive-Metal-Band Stonehenge aus Ungarn ist nach dem Monument benannt.
  • Von 1972 bis 1984 wurde zwischen den Steinen von Stonehenge jährlich das Musikfestival Stonehenge Free Festival abgehalten, welches sich großer Beliebtheit bei Bands und Publikum erfreute.
  • Chris Evans und David Hanselmann veröffentlichten 1980 das Konzeptalbum Stonehenge, in dem sie verschiedene Mythen, darunter die Artus-Sage miteinander verknüpften.
  • Die französische Pop-Sängerin Nolwenn Leroy nimmt in ihrem Lied Mystère, das auf ihrem 2005 erschienenen Album Histoires Naturelles veröffentlicht wurde, Bezug auf Stonehenge.[55]
  • Das norwegische Komikerduo Ylvis fragte 2013 im Musikvideo Stonehenge nach dem Sinn des Bauwerks.[56]

Nachbildungen und abgeleitete Namen

America’s Stonehenge
in New Hampshire
  • America’s Stonehenge ist eine ungewöhnliche Steinkreis-Formation bei Salem, New Hampshire im Nordosten der Vereinigten Staaten von Amerika.[57]
  • Bei Maryhill im Staat Washington wurde von Sam Hill mit Maryhill Stonehenge eine maßstabsgetreue Kopie von Stonehenge im rekonstruierten Originalzustand als Kriegsdenkmal errichtet. Es ist auch nach dem Aufgangspunkt des Mittsommersonnenaufgangs ausgerichtet. Dies geschah anhand eines virtuellen Horizonts anstelle der heute sichtbaren Sonnenposition am tatsächlichen Landschaftshorizont.
  • Stonehenge inspirierte den Geologen Jim Reinders zu seinem Werk Carhenge (1987) oder „Auto-Henge“ bei Alliance (Nebraska). Er baute die Replik aus grau angestrichenen Autos gemeinsam mit seiner Familie und widmete sie seinem verstorbenen Vater.
  • In Neuseeland wurde im Februar 2005 mit Stonehenge Aotearoa eine funktionelle Replik eingeweiht, die als Lehrmittel für astronomische Zusammenhänge und die Kultur der Maori verwendet wird.
  • Auf dem stillgelegten Teil der Blocklanddeponie in Bremen wurde 2021 Metalhenge eingeweiht. Der Name ist explizit an Stonehenge angelehnt, das „Stone“ in der Bezeichnung wurde aufgrund der verrosteten Hafenspundwände als Baumaterial durch „Metal“ ersetzt.[58]
  • Die Muchołapka, ein während des 2. Weltkriegs errichteter, zwölfeckiger Betonring auf 10 Meter hohen Säulen mit einem Durchmesser von 30 Metern im polnischen Ludwikowice Kłodzkie trägt auch die Bezeichnung „Hitlers Stonehenge“.[59][60]

Dokumentationen

Sonnenaufgang hinter dem Fersenstein
  • Der Geheimcode von Stonehenge. (Originaltitel: Stonehenge Decoded.) Dokumentation und Doku-Drama, Großbritannien, 2009, 43:32 Min., Buch und Regie: Christopher Spencer, Colin Swash, Produktion: National Geographic Channel, deutsche Erstsendung: 13. Dezember 2009, Reihe: Terra X.[61] Der Film begleitet die Ausgrabungen eines Teams unter Leitung von Mike Parker Pearson (University of Leeds). Pearson konnte seine These einer überregional bedeutsamen Kultstätte für steinzeitliche Clans, die dort zur Wintersonnenwende ein Fest der Wiedergeburt feierten, mit umfangreichen Funden in der Umgebung des Steinkreises belegen. Allerdings behauptet der Film, dass die äußerst harten Trilith-Steine ausschließlich mit Steinen und nicht mit Eisen behauen wurden trotz naheliegender und demonstrierter Funde von Kupfer- und Goldschmiedearbeiten.
  • Stonehenge – Das ultimative Experiment. (Originaltitel: Mysterious Science: Rebuilding Stonehenge.) Dokumentarfilm und Rekonstruktion, Großbritannien 2005, 78 Min., Buch und Regie: Pati Marr, Johanna Schwartz, Bruce Hepton, Produktion: National Geographic Channel, arte France, deutsche Erstsendung: 2. Dezember 2006, Inhaltsangabe von arte, youtube.com.
  • Aufgedeckt - Rätsel der Geschichte − Die Toten von Stonehenge. (Originaltitel: Treasures decoded.) Tv-Dokumentation von Tom Foulie; GB/ CDN 2017; BBC, Channel 5; Deutsche Synchronfassung: ZDF 2017; mitwirkend: Michael Parker Pearson (Prähistoriker), Christie Willis (Osteoarchäologin), Tim Tompson (Anthropologe), Jaqueline McKinley (Osteoarchäologin), Christophe Snoeck (forensischer Archäologe), Francis Pryor (Archäologe).

Zitate über Stonehenge

  • Wie großartig! Wie wunderbar! Wie unbegreiflich! (engl. How grand! How wonderful! How incomprehensible!) – Sir Richard Colt Hoare in Ancient History of Wiltshire (1812–1819)
  • Vieles, was über Stonehenge geschrieben wurde, ist erfunden, zweitklassig oder einfach falsch. (Much of what has been written about Stonehenge is derivative, second-rate or plain wrong.) – Christopher Chippindale[62]
  • Jedes Zeitalter hat das Stonehenge, das es verdient – oder begehrt. (Every age has the Stonehenge it deserves – or desires.)Jacquetta Hawkes[63]
  • Stonehenge, neither for disposition nor ornament, has anything admirable; but those huge rude masses of stone, set on end, and piled each on other, turn the mind on the immense force necessary for such a work.Edmund Burke, in: «On the sublime and Beautiful»[64]

Literatur

  • Richard J. C. Atkinson: Stonehenge. London 1956.
  • Richard J. C. Atkinson: Stonehenge and neighbouring monuments. HMO, London 1978, ISBN 0-11-670346-6.
  • Richard J. C. Atkinson: The prehistoric temples of Stonehenge & Avebury. Pitkin, London 1980.
  • Michael David Balfour: Stonehenge and its mysteries. Macdonald and Jane's, London 1979, ISBN 0-354-04370-6.
  • Karl Beinhauer (Hrsg.): Studien zur Megalithik, (engl. Ausgabe: The Megalithic Phenomenon: Recent Research and Ethnoarchaeological Approaches), 1999, ISBN 978-3-930036-36-3.
  • Barbara Bender: Stonehenge. Making Space. Berg, Oxford u. a. 1998, ISBN 1-85973-903-2.
  • Mark Bowden, Sharon Soutar, David Field, Martyn Barber: The Stonehenge Landscape. Analysing the Stonehenge World Heritage Site. Historic England, Swindon 2015, ISBN 978-1-84802-116-7.
  • Aubrey Burl: Prehistoric Stone Circles. Shire, Aylesbury 1979, 1988, 2001, ISBN 0-85263-962-7.
  • Aubrey Burl: The Stonehenge People. London 1987.
  • Aubrey Burl: Stonehenge. A new history of the world's greatest stone circle. Constable, London 2006, ISBN 978-1-84119-964-1.
  • Rodney Castleden: The Making of Stonehenge. Routledge, London/New York 1993, ISBN 0-415-08513-6.
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  • Christopher Chippindale: Who owns Stonehenge? Batsford, London 1990, ISBN 0-7134-6455-0.
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  • Sally Exon: Stonehenge landscapes. Journeys through real-and-imagined worlds. Archaeopress, Oxford 2000, ISBN 978-0-9539923-0-0.
  • Duncan Garrow, Neil Wilkin: The World of Stonehenge. The British Museum Press, London 2022, ISBN 978-0-7141-2349-3.
  • Alex M. Gibson: Stonehenge & timber circles. Tempus, Stroud 1998, ISBN 0-7524-1402-X.
  • Leslie V. Grinsell: The Stonehenge barrow groups. Salisbury and South Wiltshire Museum, Salisbury 1978.
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  • Rodney Legg, Robert Gay: Stonehenge Antiquaries. Dorset, Sherborne 1986, ISBN 0-902129-32-5.
  • LWL-Museum für Archäologie, Westfälisches Landesmuseum Herne (Hrsg.): Kathedralen der Steinzeit. Stonehenge und die europäischen Megalithkulturen. wbg Theiss, Darmstadt 2021, ISBN 978-3-8062-4366-6.
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  • Bernhard Maier: Stonehenge. Archäologie, Geschichte, Mythos. Beck, München 2005, ISBN 3-406-50877-4 (2. Auflage 2018).
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  • Mike Parker Pearson et al.: Stonehenge for the Ancestors. Part 1. Landscape and Monuments (= The Stonehenge Riverside Project. Band 1). Siedestone Press, Leiden 2020, ISBN 978-90-8890-702-9.
  • Mike Parker Pearson et al.: Stonehenge for the Ancestors. Part 2. Synthesis (= The Stonehenge Riverside Project. Band 2). Siedestone Press, Leiden 2022, ISBN 978-90-8890-705-0.
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  • Julian Richards: Book of Stonehenge. Batsford, London 1991, ISBN 0-7134-6142-X.
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  • Julian Richards: Stonehenge. The story so far. English Heritage, Swindon 2006, ISBN 1-905624-00-X.
  • Royal Commission on Historical Monuments (England): Stonehenge and its environs. Monuments and land use. Edinburgh University Press, Edinburgh 1979, ISBN 0-85224-379-0.
  • Wolfhard Schlosser, Jan Cierny: Sterne und Steine. Eine praktische Astronomie der Vorzeit. Wissenschaftliche Buchgesellschaft, Darmstadt 1996, ISBN 3-534-11637-2 (ab Seite 82ff. ausführlich zu Stonehenge mit guten Grafiken und Tabellen).
  • David Souden: Stonehenge. Mysteries of the stones and landscape. Collins & Brown, London 1997, ISBN 1-85585-466-X.

Weblinks

Commons: Stonehenge – Album mit Bildern
Wikivoyage: Stonehenge – Reiseführer

Dokumentationen und Vorträge

Bilder

Anmerkungen

  1. Ein heelstone ist laut dem Oxford English Dictionary die im losen Untergrund festen Halt bietende Basis einer Konstruktion - etwa für den darauf errichteten Eckpfosten eines Hauses. Solch sprichwörtlich tragende Bedeutung liegt vielleicht auf der Hand bei einem Menhire, der sich gegenüber einer mächtigen Himmelsgottheit auf eine Weise exponiert wie der Heelstone. Um so mehr, als man sich nun auch die Menhire der Megalithbauten nicht einfach nur als bearbeitete Steine vorstellt, sondern, wie schon in Bezug auf 'die Sonne', und wie der Autor o. g. Interviews über Göbekli Tepe, als symbolische Menschen (Götter). Zur Verwirrung interpretativer Versuche beitragen können weiterhin sprachgeschichtlich rekonstruierte Begriffs-Umdeutungen, wie sie im Zuge der Christianisierung Nordeuropas geleistet wurden: Seither denken die in diesem Sprach- und Kulturraum belehrten Menschen angesichts unseres Zentralgestirns nicht mehr an ein "der" Sonne, sondern an "die".

Einzelnachweise

  1. Eintrag „Stonehenge“ im Duden.
  2. E.J. de Meester: Did Atlantis lay in England? 12. August 2007, S. siehe dritte Grafik, archiviert vom Original (nicht mehr online verfügbar) am 12. August 2007; abgerufen am 2. April 2020 (englisch).  Info: Der Archivlink wurde automatisch eingesetzt und noch nicht geprüft. Bitte prüfe Original- und Archivlink gemäß Anleitung und entferne dann diesen Hinweis.@1@2Vorlage:Webachiv/IABot/home-3.tiscali.nl
  3. Colin Renfrew: Die Megalith-Kulturen. Hrsg.: Spektrum der Wissenschaft. Januar 1984.
  4. Eine Revolution im großen Stil, auf spektrum.de
  5. R.S. Thorpe & O. Williams-Torpe: The myth of long-distance megalith transport. Hrsg.: In Antiquity. 1991.
  6. Harald Lesch: Was ist ein Symmetriebruch. In: U-Tube. Abgerufen am 8. Juni 2023 (deutsch).
  7. a b c d e f g Timothy Darvill, Peter Marshall et al.: Stonehenge remodelled. In: Antiquity. Band 86, Nr. 334, Dezember 2012, S. 1021–1040, hier S. 1026.
  8. Angelika Franz: Neudatierung: Stonehenge ist vermutlich älter als bisher angenommen. Auf: Spiegel Online, 9. Oktober 2008, abgerufen am 11. September 2014.
  9. C. Gaffney, Vince Gaffney, W. Neubauer et al.: The Stonehenge Hidden Landscapes Project. In: Archaeological Prospection. Band 19, Nr. 2, April–Juni 2012, S. 147–155.
  10. Ludwig Boltzmann Institute: The „Stonehenge Hidden Landscape Project“ – Results Auf: lbi-archpro.org von 2014, zuletzt abgerufen am 11. September 2014.
  11. Besucherzahlen laut ALVA (Association of Leading Visitor Attractions) (Zahlen von 2020 und 2021 sind bedingt durch die COVID-19-Pandemie nicht repräsentativ) englisch, abgerufen am 19. März 2022
  12. Oxford English Dictionary. 2. Auflage. Oxford University Press, Oxford 1989, Stonehenge; henge2 (englisch, archive.org).
  13. Christopher Chippindale: Stonehenge Complete. Dritte überarbeitete Ausgabe, Thames & Hudson, London 2004, ISBN 978-0-500-28467-4.
  14. Stonehenge – schon vor 5000 Jahren eine Begräbnisstätte? Steinkreis erst später errichtet. Auf: nzz.ch, 29. Mai 2008, abgerufen am 11. September 2014.
  15. a b Colin Renfrew: Die Megalith-Kulturen. Hrsg.: Spektrum der Wissenschaften.
  16. Stichwort: Genitalpräsentation im Lexikon der Biologie, Online-Zugang, Spektrum Akademischer Verlag, Heidelberg 1999, abgerufen am 12. Juli 2021.
  17. History. In: English Heritage. Abgerufen am 7. Oktober 2022 (englisch).
  18. Andrei Zlobin: Stonehenge is distant Egyptian solar temple and ancient University. In: academia.edu. 2015, abgerufen am 24. Mai 2023 (englisch).
  19. Bretonisch Deutsch. In: Glosbe. Abgerufen am 24. Mai 2023.
  20. Revealed: Early Bronze Age carvings suggest Stonehenge was a huge prehistoric art gallery. In: The Independent v. 9. Oktober 2012; Stonehenge up close: digital laser scan reveals secrets of the past. In: The Guardian v. 9. Oktober 2012.
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