Oe-Cusse Ambeno

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Distritu Oe-Kusi (tetum)
Distrito de Oecusse (port.)
Lage des Distrikts OecusseIndonesienOe-Cusse AmbenoCova LimaBobonaro (Gemeinde)Ermera (Gemeinde)Liquiçá (Gemeinde)Dili (Gemeinde)Aileu (Gemeinde)Ainaro (Gemeinde)ManufahiManatuto (Gemeinde)Baucau (Gemeinde)Lautém (Gemeinde)Viqueque (Gemeinde)
Lage des Distrikts Oecusse
Geistliche am Denkmal der ersten Landung der Portugiesen auf Timor in Lifau, Oecusse
Daten
Hauptstadt Pante Macassar
Fläche 817,23 km² (8.)[1]
Einwohnerzahl (2011) 67.266 (6.)[2]
Bevölkerungsdichte 82,3 Einw./km² (4.)[2]
Zahl der Haushalte (2010) 13.890 (6.)[1]
ISO 3166-2: TL-OE
Subdistrikte Einwohner[1] Fläche[1]
Nitibe 11.366 301,72 km²
Oesilo 9.861 97,37 km²
Pante Macassar 35.226 357,30 km²
Passabe 7.572 60,84 km²
Karte
Verwaltungsgliederung von Oecusse

Der Distrikt Oecusse (veraltet auch Oecussi-Ambeno) ist eine Exklave Osttimors an der Nordküste des ansonsten indonesischen Westtimors. Kulturell, wirtschaftlich und auch familiär bestehen enge Verbindungen zwischen Oecusse und dem restlichen Westtimor. An der Küste Oecusses landeten 1515 die Portugiesen als erste Europäer auf der Insel Timor. Hier gründeten sie mit Lifau ihre erste Hauptstadt der Kolonie. Die Topasse, eine europäische-malaische Mischbevölkerung aus Flores und Solor, bauten in den namensgebenden Reichen Oecusse und Ambeno ihre Machtbasis aus. Sie kontrollierten lange Zeit den profitablen Sandelholz- und Bienenwachshandel und vertrieben sogar die Portugiesen 1769 nach Dili. Später kehrte das Gebiet der beiden Reiche wieder unter die portugiesische Oberhoheit zurück, und blieb es auch nachdem die Niederländer das umgebende Land ihrer Kolonie Niederländisch-Indien einverleibten. Das später daraus entstandene Indonesien besetzte 1975 die Exklave als erstes Gebiet Portugiesisch-Timors, bevor einige Monate später die große Invasion in das restliche Osttimor begann. Vom Guerillakrieg der osttimoresischen Unabhängigkeitsbewegung weitgehend verschont, zerstörten indonesische Armee und pro-indonesische Milizen den Distrikt in Folge des Unabhängigkeitsreferendums Osttimors 1999. Nach drei Jahren UN-Verwaltung wurde Osttimor unabhängig und Oecusse seine westlichste Provinz.

Oecusse wird in der Verfassung von Osttimor ein administrativer und wirtschaftlicher Sonderstatus zugestanden. In den nächsten Jahren soll eine Sonderzone für soziale Marktwirtschaft (tetum Zona Espesial Ekonomiko Sosial no Merkadu, ZEESM) in Oecusse entstehen.[3]

Name

Karte von 1902. Hier wird die Exklave „(O′Kusi) Ambenu“ genannt.

Wie in Osttimor nicht ungewöhnlich, gibt es zahlreiche unterschiedliche Schreibweisen für den Distriktsnamen: Oe-Kusi, Ocussi, Oecússi, Oecussi, Oekussi, Oekusi, Okusi, Oé-Cusse. Die Schreibweisen mit „k“ leiten sich meist von Tetum oder anderen austronesische Sprachen ab. Mit „c“ sind Schreibweisen, die sich am Portugiesischen orientieren. Veraltet, aber immer wieder auch noch im offiziellen Gebrauch, ist der Doppelname Oecusse-Ambeno (auch Oecussi-Ambeno, Oecusse-Ambeno, Ocussi-Ambeno, Oecússi-Ambeno, Oe-Kusi Ambenu), selten wird die Exklave, wie in der indonesischen Besatzungszeit, nur Ambeno (Ambenu) genannt.[4]

Das historische timoresische Reich, das auf dem Gebiet des heutigen Distrikts liegt, hieß Ambeno und hatte seine Zentren in Tulaica und Nunuhenu.[5][6] Oecusse (Oecussi) ist der traditionelle Name der heutigen Hauptstadt Pante Macassar und ihrer Umgebung. Hier lag das zweite traditionelle Reich des Distrikts mit Sitz in Oesono.[7] „Oecusse“ und „Ambeno“ wurden schon in der portugiesischen Kolonialzeit als Synonym für die Exklave verwendet.[8] Später kam der Doppelname Oecusse-Ambeno auf. In der offiziellen Auflistung aller Verwaltungseinheiten Osttimors von 2009 wird der Distrikt aber nur mit seinem Kurznamen „Oecusse“ bezeichnet.[9] Eine reale, politische oder kulturelle Teilung des Distrikts entlang der Grenzen der alten Reiche gibt es nicht.[6]

Der Name „Oe-Kusi“ stammt aus dem lokalen Baikeno-Dialekt. „Oe“ bedeutet „Wasser“. Für „Kusi“ gibt es unterschiedliche Deutungen. Häufig wird es mit dem Namen einer bestimmten Art von traditionellen Tonkrügen gleichgesetzt, womit „Oe-Kusi“ in etwa „Wasserkrug“ bedeuten würde. Andere Quellen geben an, dass Kusi ein einheimischer Herrscher von Ambeno war. Auch „Ambenu“ besteht aus zwei Wörtern. „Ama“ oder „am“ bedeutet „Vater“, beziehungsweise „König“. „Benu“ ist der Name zweier legendärer Herrscher der Region.

Geographie

Übersicht

Orte und Flüsse im Distrikt Oecusse
Kasuarinen am Rand der Schlammvulkane in Oesilo

Oecusse hat eine Fläche von 817,23 km².[1] Der Distrikt ist außer im Norden, wo er an die Sawusee grenzt, vollständig von indonesischem Staatsgebiet umgeben. Das restliche Territorium von Osttimor liegt 58 Kilometer Luftlinie weiter östlich, auf der Straße beträgt die Distanz über 70 Kilometer.[10] Die Küstenlinie Oecusses ist etwa 50 km lang, die Landgrenze etwa 300 km.[11] Im Osten und Süden liegt der indonesische Regierungsbezirk Nordzentraltimor. Im äußersten Westen reicht Oecusse bis an den Regierungsbezirk Kupang.[12] Um zwei Grenzgebiete wird mit Indonesien noch über die Zugehörigkeit gestritten: Nuaf Bijae Sunan/Manusasi (Subdistrikt Passabe) und ein Gebiet bei Naktuka (Subdistrikt Nitibe). Im Falle der Insel Fatu Sinai, 12 km vor der Küste des westlichsten Punkts des Distrikts, hat Osttimor auf weitere Ansprüche verzichtet. Von Oecusse aus führen Grenzübergänge bei Bobometo (Subdistrikt Oesilo), Sacato (Subdistrikt Pante Macassar) und Passabe (Subdistrikt Passabe) nach Westtimor. Allerdings sind nur Bobometo und Sacato legale Übergänge.[13]

Der Distrikt Oecusse ist in vier Subdistrikte mit insgesamt 18 Sucos und 63 Aldeias unterteilt. Die Subdistrikte sind Nitibe, Oesilo, Pante Macassar und Passabe.[9] Die Hauptstadt Pante Macassar (Pante Makasar, Oecussi) befindet sich in dem als urban klassifizierten Suco Costa und liegt 281 km westlich von Dili.

Der wichtigste Fluss ist der Tono. Er entspringt im Subdistrikt Oesilo und mündet bei Pante Macassar, der Distriktshauptstadt, in die Sawusee. Außerhalb der Regenzeit fällt der Fluss aber trocken. Abseits des Tonos besteht der Distrikt aus einer Landschaft mit wasserarmen Hügeln von 800 bis 900 m Höhe.[11] Der Nordosten Oecusses bildet die jüngste und wildeste Oberflächenstruktur der gesamten Insel und ist vulkanischen Ursprungs.[14] Hier liegt im Subdistrikt Pante Macassar mit 1259 m auch Oecusses höchster Punkt, der Sapu (Fatu Nipane).[10][15] Weitere Berge sind der Manoleu (1171 m) im Nordwesten von Nitibe und der Puas (1121 m) in Passabe.[10] In Oesilo befinden sich südlich des Ortes Saben (Suco Bobometo) mehrere Schlammvulkane.[11]

Geologie

Mineralische Vorkommen in Oecusse.[16]

Regionalgeologisch befindet sich die Insel Timor im Bereich des Äußeren Bandabogens. Der Bandabogen (Banda arc) entstand bei der Kollision der Australischen mit der Eurasischen Platte. Dabei wurden seit dem späten Miozän distale (landferne) Sedimente des australischen Kontinentalrandes südwärts auf proximale (landnahe) Gesteinskomplexe überschoben.[17] Einzelne Gesteinsblöcke aus dem Untergrund werden im Zuge der Subduktionsvorgänge an bestehende Inselbogengesteine angegliedert (aggregiert). Der komplexe Falten- und Überschiebungsgürtel entwickelt sich bis zum gegenwärtigen Zeitpunkt stetig weiter, da sich Australische Platte durchschnittlich mit 70 Millimeter pro Jahr nordwärts unter die Eurasische Platte schiebt.[18] Ausdruck dieser plattentektonischen Prozesse sind zahlreiche Erdbeben in dieser Region. Tektonostratigrafisch lassen sich im Distrikt Oecusse drei Einheiten untergliedern.

Die älteste Einheit, die genetisch dem australischen Kontinentalrand (Australian continental margin unit) zugeordnet werden kann, wird in Oecusse im Süden des Sucos Naimeco[19] durch die triassische Aitutu-Formation gebildet.[20] Die hell- bis dunkelgraue, karbonatisch - tonige Wechselfolge ist durch fein- bis grobgeschichtete Gesteine charakterisiert, in die zahlreiche Karbonat- und Chert-Knollen sowie zahlreiche Fossilien eingelagert sind. Der harte radiolaritische Calcilutit, das 80 % der Formation ausmacht, bildet schroffe Klippen, auf denen nur eine spärliche Vegetation wächst. 15 % des Gesteins der Aitutu-Formation besteht aus Fossilschalen und 5 % werden durch Calcarenite, Schillkalksteine, Quarzarenite, Radiolarite und stark bitumenhaltige Gesteine gebildet.

Im Osten von Nitibe[19] sind in einigen Gebieten Kalksteine der Dartollu-Formation aufgeschlossen, die sich im Eozän in seichten Meeresgewässern des australischen Kontinentalhanges gebildet haben. Die meist honigbraunen Biocalcarenite werden aus einer Mischung aus körnigen, kalkhaltigen Skelettfragmenten in einer Matrix aus Mikrit gebildet.[21] Diese Gesteinsformation ist durch das Auftreten von zahlreichen Höhlensystemen gekennzeichnet, die auf eine intensive Verkarstung zurückgehen.

Ein Großteil Oecusses besteht aus Gesteinen des sogenannten Bobonaro-Komplexes.[19] Diese Gesteine entstanden im Ergebnis der Kollision der beiden Kontinentalplatten. Diese allochthone Gesteinsformation kommt nicht nur im nächstgelegenen osttimoresischen Distrikt Bobonaro vor, sondern ist eine der häufigsten Gesteinsformation der gesamten Insel. Eingebettet in eine Matrix aus Tonstein sind chaotisch eingelagerte, lithologisch äußerst unterschiedliche, kantige bis abgerundete Felsbrocken aus älteren geologischen Formationen (Perm bis unteres Miozän), die am australischen Kontinentalhang gebildet wurden. Während die vorwiegend dunkle, braune und grüne Tonmatrix die Sedimentation im Becken während der Bildung präsentiert, wurden die Gesteinsbrocken vom Kontinentalhang durch submarine Erdbeben ausgelöst, in die weiche Tonmatrix eingelagert. Verschiedene Gesteinstypen können dabei sehr unregelmäßig in der Tonmatrix verteilt sein.[22][23] Derartige Bildungen werden genetisch als Olisthostrome bezeichnet.[20][24][22] Heftige Bodenbewegungen und tektonische Unruhe während der Bildung der Olistostrome ab dem späten Miozän wird durch eine intensive Verschuppung der Gesteine und die Ausbildung von zahlreichen Harnischstriemen auf den eingebetteten Felsbrocken (Olistholithe) angezeigt. Die wesentlich härteren Olistholithe bilden dabei mehr als 90 % der Felsen der Region aus. Die Größe der eingelagerten Fremdgesteine reicht von wenigen mm bis zu 500 Meter Durchmesser.

Die jüngsten Ablagerungen sind an den Mündungen von Tono im Zentrum und Noel Besi an der Westgrenze zu finden, die sich in syn- und postorogenen Sedimentbecken seit dem Jüngsten Miozän abgelagert haben.[25] Diese und die Küste Pante Macassars sind mit jungen Alluvialböden (Schwemmland) bedeckt. Im Norden Pante Macassars und an der Westgrenze gibt es noch diverse Gebiete, von denen es keine datierbaren geologische Daten gibt.[19]

Bei einer Rohstoffprospektion im Jahr 2002 wurden diverse Mineralien und Bodenschätze in Oecusse kartiert. So gibt es in Usitaco Basalt- und Dioritvorkommen, die als Werksteine geeignet sind. An der Küste finden sich verschiedene Metallvorkommen: In Nipane Gold, in Beneufe Eisen und an verschiedenen Stellen Kupfer. Letzteres wurde bereits in den 1980er Jahren von einem multinationalen Konzern auf eine Verwertung geprüft. Weitere nutzbare Rohstoffe im Distrikt sind Gips, Kaolin, Kalkstein, Ton, Sand, Bentonit, Mergel und Kies. Bei Pante Macassar wird Meersalz gewonnen.[16]

Klima

Der Tono in den Hügeln von Pante Macassar

Die Trockenzeit herrscht zwischen Mai und November. An der Küste setzt der Regen teilweise erst im Januar ein.[26] In der Regenzeit kommt es vor allem im Hochland zu schweren Regenfällen, die an den Flüssen zu Überschwemmungen führen, besonders in Citrana und Passabe. Passabe wird in dieser Zeit völlig von der Außenwelt abgeschnitten. Die jährliche Niederschlagsmenge beträgt hier zwischen 2000 und 2500 mm. In Oesilo und Nitibe fallen jährlich etwa 1500 und 2000 mm Regen, in Pante Macassar sind es 1000 bis 1500 mm.[27] In der Regenzeit nimmt auch die Gefahr durch die Malaria zu.[11] Bereits einen Monat nach dem Ende der Regenzeit verliert die Landschaft wieder ihre grüne Farbe und dürrt aus.[28] Die höchsten Temperaturen werden im November mit bis zu 32,4 °C gemessen, die niedrigsten im Juli mit 22,4 °C.[29]

Fauna und Flora

Die einheimische Froschwelt besteht hauptsächlich aus Vertretern der Gattung Fejervarya und einem Frosch der dem Weißbart-Ruderfrosch ähnelt (Polypedates cf. leucomystax). Zahlreich ist auch die vom Menschen vor wenigen Jahren eingeführte Schwarznarbenkröte (Bufo melanostictus). An Geckos finden sich der Tokeh (Gekko gecko), der Asiatische Hausgecko (Hemidactylus frenatus), Hemidactylus cf. tenkatei und eine unbestimmte Cyrtodactylus-Art, die auf Tetum „Teki ain-fuan kleuk“ genannt wird. Von einer wissenschaftlichen Expedition von 2010 wurde von drei Arten von Skinken in Oecusse berichtet: Eine nicht näher bestimmte Carlia-Art (tetum Mamór liman-fuan haat), Eutropis cf. multifasciata und Lamprolepis cf. smaragdina, der dem Smaragdskink ähnelt. Daneben fand man die Riesenschlange Netzpython (Malayopython reticulatus) und die Seeschlange Nattern-Plattschwanz (Laticauda colubrina). Möglicherweise gibt es hier auch die Sunda-Lanzenotter (Cryptelytrops insularis) und den Timor-Wasserpython (Liasis mackloti). Allgemein ist die Herpetofauna von Oecusse anscheinend ärmer als die der anderen Distrikte Osttimors.[10]

Savanne von Pante Macassar in der Trockenzeit

Für Wasser- und Küstenvögel sind zwei Feuchtgebiete in Oecusse bedeutend: Die Mündung des Tono in Lifau mit 10 Hektar und ein Sumpfgebiet bei Pante Macassar mit 200 Hektar. Hier leben neben verschiedenen Entenarten, Zwergseeschwalben (Sterna albifrons), Rifftriele (Esacus giganteus), Malaienregenpfeifer (Charadrius peronii) und Königslöffler (Platalea regia).[30]

Insgesamt sind 30,8 % des Distrikts mit Wald bedeckt,[31] bei dem es sich meistens um Flachland-Trockenwald handelt.[32]Im Westen gibt es letzte Reste von ursprünglichem Küstenwald.[11][32] Der Suco Beneufe, der schnell auf eine Meereshöhe von 300 m ansteigt, weist aufgrund der geringen Bevölkerungsdichte und schlechten Zugänglichkeit die größte Vielfalt an Laubbäumen in Oecusse auf. Am häufigsten sind hier Pterocarpus vertreten. An trockenen Stellen finden sich Gyrocarpus americanus, in der Nähe von Wasser Corypha utan.[33] Harthölzer, wie Teak gibt es noch in Bobometo (Subdistrikt Oesilo).[11] 52 % des Waldes wird wegen Brandrodung und illegalem Holzeinschlag als bedroht eingestuft werden.[31] Weit verbreitet ist Eucalyptus alba.[28] Die letzten Bestände des Sandelholz-Baums (Santalum album) verschwanden in der indonesischen Besatzungszeit.[34] In dieser Zeit verzehnfachte sich die Exportmenge aus Oecusse gegenüber jener in der portugiesischen Kolonialzeit.[35]

Am Unterlauf des Tono und einem kleinen Abschnitt am Noel Besi werden die Feuchtgebiete für den Reisanbau genutzt, die anderen Ackerflächen liegen zumeist im Zentrum Oecusses. Daneben gibt es noch kleinere Savannenflächen, die größte südlich der Hauptstadt Pante Macassar.[32]

Einwohner

Entwicklung der Einwohnerzahl in Oecusse
Mann neben einem Ai To'os in Watu, die einem Totempfahl entsprechen

Für 2011 wird eine Bevölkerungszahl von 67.266 Einwohnern angegeben. Sie leben zum größten Teil an den Ufern des Tono. Die Bevölkerungsdichte im Distrikt beträgt 82,3 Einwohner/km².[2] Anfang 2014 schätzte man die Einwohnerzahl bereits auf 70.350. Bis 2025 soll sich die Bevölkerung verdoppeln.[12] Zwischen 1990 und 2004 wuchs die Zahl der Einwohner jährlich um 1,16 %, zwischen 2001 und 2004 sogar um 8,21 %. Hatte 2004 in Passabe jede Frau durchschnittlich 5,54 Kinder, stieg die Anzahl über 5,92 in Pante Macassar und 6,76 in Oesilo, bis auf 6,88 Kinder pro Frau in Nitibe an (Landesdurchschnitt 6,99). Die Kindersterblichkeit lag 2002 in Passabe bei 80 Todesfällen pro 1000 Lebendgeburten (1996: 78), in Oesilo bei 115 (133), in Nitibe bei 119 (137) und in Pante Macassar bei 122 (119). Der Landesdurchschnitt betrug 98. Pante Macassar und Passabe sind zwei von 14 Subdistrikten, in denen die Kindersterblichkeit entgegen dem Landestrend anstieg.[36] Der Altersdurchschnitt in Oecusse liegt bei 18,8 Jahren (2010).[1]

Die Einwohner gehören größtenteils zu den Atoin Meto (Atoni), der größten ethnischen Gruppe in Westtimor. Dabei wird im Distrikt zwischen den Bewohnern des Hochlandes und des Tieflandes unterschieden. Das Verhältnis der Gruppen ist meist friedlich, ab und zu kommen aber Spannungen zum Vorschein. Gesprochen wird zumeist Uab Meto (Dawan), das auch im indonesischen Teil Westtimors die häufigste Sprache ist. 59,7 % nennen in Oecusse als ihre Muttersprache Baikeno, einen Dialekt des Uab Meto. Die Baikenosprecher bilden die größte Bevölkerungsgruppe in den Subdistrikten Pante Macassar und Passabe, in Nitibe und Oesilo herrscht der Atoni-Dialekt vor.[36] Allerdings muss man bei diesen Angaben aus Volkszählungen berücksichtigen, dass viele Einwohner Oecusses die Bezeichnungen Uab Meto, Baikeno und Dawan als Synonyme verwenden und keinen Unterschied zwischen Sprache und Dialekt machen.[37] Tetum, Indonesisch und Portugiesisch sind ebenfalls verbreitet, allerdings nennen lediglich 1000 Einwohner Tetum als ihre Muttersprache, Muttersprachler von Bahasa Indonesia und Portugiesisch sind eine verschwindend geringe Minderheit. Berücksichtigt man auch die Zweitsprachen, so sprachen 2010 56,2 % Tetum, 40,4 % Bahasa Indonesia und 21 % Portugiesisch.[38]

99,3 % der Einwohner sind Katholiken und 0,6 % Protestanten. Außerdem gab es 2010 laut der Volkszählung im Distrikt 36 Hindus, 21 Muslime, 10 Anhänger der traditionellen Religion Timors und einen Buddhisten.[38] Jährlich findet eine Karfreitagsprozession (Procissão do Ama Senhor Morto) in Lifau statt, zu der mehr als Tausend Christen kommen, auch aus dem indonesischen Westtimor. Dabei wird die Kreuzigung Jesu in einem Schauspiel nachgestellt.[39]

Die Analphabetenrate betrug 2010 nur noch 50,9 % (Frauen: 53,4 %; Männer: 48,4 %).[40] 2004 waren es noch 61,9 % (Frauen: 64,1 %; Männer: 59,6 %).[36] Etwa die Hälfte der Bevölkerung in Oecusse hat keine Schulbildung, Frauen sind davon stärker betroffen als Männer. Der Distrikt liegt damit deutlich über dem Landesdurchschnitt, bei dem etwa ein Drittel der Einwohner nie in einer Schule war. Auch bei der Höhe des Schulabschlusses stehen die Einwohner Oecusses durchschnittlich schlechter da, als im Landesdurchschnitt.[41] Im Distrikt arbeiten 525 Lehrer und 40 Personen in der Distriktsschulverwaltung.[42] Es gibt 68 Grundschulen und 4 Schulen der Sekundärstufe.[40] Zu Problemen führt, dass die meisten Lehrer kein Portugiesisch sprechen. Auch Uab Meto sprechen nicht viele, obwohl es seit 2012 eine Vorgabe gibt, dass der Unterricht in der Muttersprache erfolgen soll. Die meisten Lehrer benutzen Tetum oder Indonesisch.[43]

Im Gegensatz zum restlichen Osttimor kommt es hier noch immer zu Fällen von Lepra, auch weil Bewohner moderne Behandlungsmethoden ablehnen.[44] 2003 hatte Oecusse laut International Leprosy Mission, die höchste Infektionsrate weltweit.[45] Weitere verbreitete Krankheiten sind Malaria und Tuberkulose.[46] Dengue kam in den letzten Jahren, im Gegensatz zu anderen Regionen Timors, in Oecusse nicht vor.[11]

Schulbildung[41] Schulabschluss[41]
in der Schule Schule beendet nie in einer Schule Vorschule Grundschule Prä-
Sekundär
Sekundär Diplom/ Fach-
hochschule
Universität Kein Abschluss
Frauen 25,6 % 21,0 % 50,5 % 5,7 % 59,8 % 16,0 % 15,0 % 0,7 % 2,0 % 0,8 %
Männer 28,3 % 23,2 % 45,8 % 5,0 % 56,4 % 13,9 % 18,6 % 1,1 % 4,1 % 0,7 %
gesamt 27,0 % 22,1 % 48,2 % 5,4 % 58,1 % 14,9 % 16,9 % 0,9 % 3,1 % 0,8 %

Kultur

Übersicht

Im heiligen Haus von Tumin

Oecusse gilt als sehr traditionell. Adat, der alte kulturelle Kodex hat hier noch mehr Einfluss, als in den anderen Distrikten Osttimors.[47] Gerade die Bergregion ist sehr isoliert. Teilweise gab es hier mit der modernen Welt erst in den 1950er Jahren den ersten Kontakt und in einigen Dörfern hat man nie einen portugiesischen oder indonesischen Beamten gesehen. Selbst die Zivilverwaltung des unabhängigen Osttimors erreichte teilweise erst 2003 die Bergbewohner.[48]

Viele Bewohner oder ihre Vorfahren im Flachland Oecusses sind erst vor wenigen Jahrzehnten aus dem Bergland an die Küste umgesiedelt. Allerdings bleibt für diese Menschen das Hochland das kulturelle Zentrum. Hier stehen rituelle Häuser und liegen heilige Stätten, wie die Gräber der Urahnen. Zu traditionellen Festlichkeiten kehren sie in die Region ihrer Herkunft in den Bergen zurück. Zu den Festen gehören die jährlichen Fruchtbarkeitsriten, das rituelle Herrichten der Friedhöfe, Opfergaben in Krankheitsfällen oder das Vergraben der Nabelschnur von Neugeborenen.[49] Die Zeit der Feste fällt in die trockenen Monate von Juli bis Oktober, wenn die Feldarbeit zum Erliegen kommt. Vor allem Hochzeiten finden dann statt, aber auch für den Hausbau nutzt man diese Zeit.[26] Regional können sich Namen, Daten und Riten bei den traditionellen Festen stark unterscheiden.[50]

Eine Besonderheit in Oecusse ist das verbreitete Nahrungstabu. Je nach Clanzugehörigkeit (kanaf oder fama) werden bestimmte Lebensmittel nicht gegessen, was Meeresfrüchte, Kokosnüsse oder auch Eier betreffen kann und ein Grund dafür ist, dass die Fischerei hier wenig entwickelt ist.[34] Grundnahrungsmittel sind Reis, Maismehl (U-saku), Maniok, Sago, Sorghumhirse und Süßkartoffeln. Bohnen, Salate und Obst ergänzen den Speiseplan. Fleisch wird fast nur zu festlichen Anlässen gegessen.[26] Weit verbreitet ist das Kauen der Betelnuss.[42]

Jeder Clan verehrt bestimmte Pflanzen und Tiere und hat einen heiligen Ort, an dem die ersten Ahnen ihre Gräber haben. Über den Clan geordnet ist der Sapu, der die Clans eines Sucos vereint. Zwischen den Sapus in Oecusse gibt es kulturelle Unterschiede und auch der Baikenodialekt der Region unterscheidet sich im Akzent von Suco zu Suco. Einige Clans sind durch die Grenze zu Indonesien geteilt, halten aber Kontakt und führen ihre gemeinsamen Traditionen weiter.[42]

Traditionelle Kleidung, wie der Beti, der gewebte Wickelrock der Männer oder Tais bei den Frauen sind auch heute noch Alltagskleidung, während dies in den anderen Distrikten abnimmt. Farben und Muster repräsentieren dabei die Herkunft aus den 18 verschiedenen Sucos. Beit Bose, eine besondere Form der Tais, wird nur von den Liurai (Titel der timoresischen Stammesfürsten, regional hier auch Usif genannt) getragen. Ursprünglich stammt der Beit Bose aus Naimeko, heute findet er sich aber auch in anderen Sucos.[51]

Zwei Usif sind die traditionellen Herrscher im Distrikt, die noch immer einen starken Einfluss haben. Aus der Topasse-Familie der Costa stammen die Usif von Oecusse. Die Dynastie der Usif von Ambeno heißt Cruz.[6] Große Bedeutung hat neben dem Usif auch der Tobe, der traditionelle Ritualchef, der eine Autorität über das Land, den Wald und das Wasser darstellt. Der traditionelle Dorfvorsteher wird Naijuf genannt.[52] Schon früh in ihrer Präsenz auf Timor vergaben die Portugiesen militärische Ränge an die Herrscher und andere Autoritäten der verschiedenen Reiche. So erhielt der Herrscher von Oecusse den Rang eines Tenente general (deutsch Generalleutnant). Damit wollte man sie als Vasallen in eine koloniale Struktur einbinden und Hierarchien aufstellen. Noch heute verwenden, sowohl in Ost- wie in Westtimor, Personen vererbte Ehrentitel wie „Cornel“ (von Coronel, deutsch Oberst) oder „Tenenti“ (von Tenente, deutsch Leutnant). In Oecusse ist dies aber selten der Fall.[53]

Architekur

Traditionelles Haus in Pope

Ein Großteil der Wohnhäuser in Oecusse sind einfache Hütten, die noch immer aus Materialien aus der Natur errichtet werden (siehe Tabelle im Kapitel Infrastruktur). Die traditionellen Häuser haben dicke, zylindrische Dächer aus Palmwedeln der Gewang (Corypha elata) oder dem Alang-alang-Gras (Imperata cylindrica, deutsch Silberhaargras). Die Palmwedel werden vor allem an der Küste verwendet, aber auch einige Kilometer landeinwärts, da sich das Gras allein nicht besonders gut als Dachmaterial eignet. Gerade entlang der Hauptstraßen werden beide Materialien zusammen verwendet. Im äußersten Süden finden sich fast nur noch Grasdächer, da der Transport von Palmwedeln von der Küste aufwändiger ist, als der von Alang-alang aus dem Hochland. Die Dachspitze ist teilweise mit Rinde abgedeckt. Das Dach reicht fast bis zum Boden. Nur eine niedrige Basiswand aus Lehm, Ästen, Bambus und Felsen bildet den unteren Teil des Hauses. Gebückt gelangt man durch eine kleine, niedrige Holztür in das Haus. Die Räume im Haus sind dunkel, verraucht, aber geräumig.[54] Geschlafen wird in den ländlichen Regionen meist auf dem Boden.[42] Ansonsten sind Betten und Körbe mit Reis oder Mais entlang der Außenwand aufgestellt. Im Zentrum liegt die Herdstelle mit einem ständig schwellenden Feuer, das den Dach innen einschwärzt. Im oberen Teil des Daches, oberhalb der Feuerstelle, befinden sich ein oder zwei Geschosse, in denen weitere Essensvorräte gelagert werden. Der Rauch des Feuers hält Ungeziefer und Schädlinge ab. Anders als im restlichen Osttimor sind die heiligen Häuser on Oecusse von Außen nicht von Wohnhäusern zu unterscheiden.[54][48]

Unterschiede zwischen den Häusern der Regionen Oecusses fallen dem Außenstehenden nicht auf, sind aber für Einheimische anhand der Bauweise der Wände deutlich erkennbar. Eine Ausnahme betrifft das Flachland in den Regionen, die regelmäßig von den Flüssen überflutet werden. Früher wurden hier entlang der Straßen die Häuser in einem pavillonstil errichtet. Herabhängende, gewebte Strohmatten dienten als Wände. Für die Bergbewohner Oecusses ist die ehemalige Bauweise ein Zeichen dafür, dass die Flachlandbewohner ursprünglich nicht aus Oecusse stammen. Tatsächlich sind die Reisbauern in den Überflutungsgebieten des Tono zumeist Nachkommen von Einwanderern aus dem Südwesten Timors und den benachbarten Inseln. In den 1980er Jahren wurden die Hütten durch Häuser mit festen Wänden und Zementböden erstetzt.[28][55]

Heiliges Haus in Tumin

Im Hochland bildet das Haus der Eltern mit den Häusern für die Kinder kleine Weiler. Inzwischen bestehen diese oft aus einer Mischung von traditionellen und „modernen“ Bauten. Neben den traditionellen Hütten stehen rechteckige Häuser, die aus den verschiedensten Materialien errichtet wurden: Ziegel, Zement, Lehm, Steinblöcken, Holz oder Bambus. Internationale Hilfsorganisationen brachten zwischen 2001 und 2003 Zinkdächer nach Oecusse, um den vielen Obdachlosen nach der Gewaltwelle von 1999 eine Unterkunft zu schaffen. Dies hat das Erscheinungsbild des Hochlands stark verändert. Manchmal lässt man sich Jahre Zeit, diese Neubauten fertigzustellen, auch da das Material für die Wände fehlt. Oft stehen sie als eine Art Pavillon da, nur mit Dach und Zementboden und man nutzt sie tagsüber zum Weben oder als Sonnen- und Regenschutz. Hat man die Wahl, zieht man zum Schlafen und Kochen meistens die traditionellen Rundhütten den Neubauten vor. Sie sind wärmer und die Hochlandbewohner empfinden sie als familiärer. Früher bestanden ganze Dörfer aus einzelnen Familienclans, doch durch die indonesische Umsiedlungspolitik wurden diese Familienbande auseinandergerissen. Heute siedeln die meisten Menschen entlang der Straßen, ohne das man darauf achtet, möglichst neben den nächsten Verwandten zu wohnen.[48]

Geschichte

Herrscher der Topasse, später Usif von Oecusse
1665 † Simão Luis[56]
1666 - 1669 António da Hornay[57]
1670 - 1673 Mateus da Costa (ab 1671 Generalkapitän)[57]
1673 Manuel da Costa Viera (interim)[57]
1673 - 1693 † António da Hornay[57]
1693 - 1696 Francisco da Hornay (ab 1694 Generalkapitän)[57]
1697 - 1722(?) † Domingos da Costa[58]
1722 - 1730 Francisco da Hornay II.[59]
1730 - 1734 João Cave[59]
1734 - 1749/1751 † Gaspar da Costa[60]
1749/51 - 1757 João da Hornay[59]
1757 - 1777 Francisco da Hornay III. und
António da Hornay II. (1766–1772)[61]
1782 - 1796 Pedro da Hornay (ab 1787 wieder unter portugiesischer Oberhoheit)[59]
ab 1816 José da Hornay[59]
ab etwa 1835 Filippe da Hornay[59]
1868 - 1879 João da Hornay Madeira[59]
nach 1893 - 1896 Domingos da Costa III.[59]
nach 1898 Pedro da Costa[59]
nach 1911 - 1948 Hugo Hermenegildo da Costa[59]
1948 - 1999 João Hermenegildo da Costa (bis 1990) und (ab 1949) José Hermenegildo da Costa († 4. November 1999)[59]
seit 1999 António da Costa[59]

Früh- und Kolonialzeit

Bereits vor den Europäern trieben chinesische, malaiische und arabische Händler mit den Einwohnern Oecusses Handel. Ortsnamen wie Pante Macassar (Strand der Makassaren) oder Kolam Cina (Chinesisches Becken) zeugen noch heute davon. Dabei waren Chinesen über Jahrhunderte die einzigen Ausländer, die das Risiko wagten, das Inselinnere zu bereisen. Ansonsten blieben die Händler an der Küste in saisonalen Siedlungen und warteten auf den Südwestmonsun für die Heimreise.[62] Vor allem Sandelholz und Bienenwachs waren beliebte Handelswaren,[63][64] um die es immer wieder zu kriegerischen Auseinandersetzugen zwischen den Reichen der Region kam. Der Sandelholz-Baum (Santalum album) wird daher in Uab Meto hau lasi (Baum des Streits), hau nitu (Teufelsbaum) und hau plenat (Regierungsbaum) genannt.[65] Vor dem Handel mit der Außenwelt hatte das Sandelholz paradoxerweise keinerlei besonderen Nutzen für die Timoresen.[62] Erst die Chinesen fragten nach dem Sandelholz. In der Regel baten sie beim Usif um die Ware, dieser beauftragte die Naijufs mit der Lieferung und diese ließen die Bäume von den Tobes beschaffen.[5] Bienenwachs war für die katholische Kirche von Bedeutung. So entstand später der Brauch des ninik-abas (Wachs-Baumwolle-Tributs), der den Usifs von Oecusse und Ambeno vor Ostern übergeben wurde. Ein Großteil des Wachses wurde dann der Kirche für Karfreitagskerzen gegeben.[66]

Eine Gedenktafel an einem nachgebauten Padrão dos Descobrimentos, sechs Kilometer westlich des heutigen Pante Macasar, markiert die Stelle, an der am 18. August 1515 portugiesische Dominikaner erstmals Timor betraten.[67] Das Denkmal ist ein Symbol des Distrikts.[68] Dort gründeten die Portugiesen 1556 den Ort Lifau. Diese erste europäische Siedlung auf Timor sollte Portugal den Sandelholzhandel sichern, während in dieser Zeit das regionale Zentrum der Portugiesen auf der benachbarten Insel Solor lag. 1641 trat der Liurai von Amanubang (Amanuban), Herrscher des Gebietes um Lifau zum Christentum über, ließ mehrere Kirchen errichten und schloss ein Bündnis mit den Portugiesen.[69]

1642 führte der Topasse Francisco Fernandes eine portugiesische Expedition in das Innere Timors gegen die bisher dominierenden Reiche von Sonba'i und Wehale. Fernandes errang mit seinem Sieg für Portugal die Vorherrschaft auf Timor.[70] Danach nahm die Einwanderung der Topasses (auch schwarze Portugiesen genannt) nach Timor zu. Die Topasse waren Nachfahren von portugiesischen Soldaten, Seeleuten und Händlern, die Frauen von Solor geheiratet hatten. Sie bestimmten maßgeblich die Entwicklungen auf Timor im 17. und 18. Jahrhundert. Unterstützt wurden die Topasse dabei von den Dominikanern. Zentrum der Topasse wurde Lifau, die Hauptbasis der Portugiesen auf Timor. Von hier aus breiteten ie Topasse sich weiter ins Landesinnere bis nach Kefamenanu and Niki-Niki aus und gründeten ihre eigenen Reiche, die sie als Liurais regierten. Zwei dieser Reiche kontrollierten das Gebiet des heutigen Distrikts und wurden später dessen Namensgeber: Oecusse und Ambeno. Zwar wurde 1642 ein portugiesischer Verwalter (Generalkapitän) für die Kolonie ernannt, aber die wirkliche Macht lag bei zwei Familienclans der Topasse, die um die Macht konkurrierten: Die Hornay (Ornai) und die Costa.[71] Die Costas stellen noch heute unter anderem den Usif von Oecusse. Die Linie der Hornay gilt in Oecusse als ausgestorben. Doch auch heute noch wird während der Karfreitagsfeiern vor der Kirche an der Küste Pante Macassars neben Bambuspfeilern (um-uma) mit Bienenwachskerzen für die Costas und die Cruz (die Dynastie von Ambeno) auch einer für die Hornays aufgestellt. Auch zahlen Bauern aus dem Suco Lifau noch einen Reistribut an die Hornays. Angenommen wird er nun vom Herrscher der Costas. Ein Fluss in Pante Macassar soll früher die Grenze zwischen den beiden Familien markiert haben.[72]

1663 wurde erstmals ein Topasse zum Generalkapitän ernannt. 1701 wurde Manuel de Santo António von Papst Clemens XI. zum Bischof von Malakka ernannt und residierte bis 1722 in Lifau. Er gilt als erster Bischof auf Timor.[73] Nachdem bereits zwei Gouverneure zuvor am Versuch gescheitert waren, die Kontrolle zurückzugewinnen, entsandte Portugal 1701 mit António Coelho Guerreiro (1702 bis 1705) erneut einen Gouverneur nach Timor, der am 20. Februar 1702 mit seinem Dienst in Lifau begann. Damit waren die Dominikaner von der Administration der Besitzung offiziell entbunden. Bis 1705 blieb Guerreiro im Amt, bevor er von den Topasse vertrieben wurde. Die Portugiesen kehrten nach Lifau zurück, aber ihre Macht blieb eingeschränkt. Die Topasse kontrollierten weiterhin den Sandelholzhandel im Inselinneren.[74] Die Topasse sahen sich aber von mehreren Seiten bedroht. Einmal durch portugiesische Händler, die durch die Krone eine Erlaubnis erhielten, die Kontrolle über den Sandelholzhandel zu übernehmen, dann durch die Dominikaner, die versuchten eine eigene unabhängige Machtbasis auf Timor aufzubauen und auch die einheimischen Kleinkönige rebellierten regelmäßig, sowohl gegen Topasse, als auch Portugiesen. Jedoch einigte alle der Kampf gegen die Expansion der Niederländer, die sich 1640 in Kupang, an der Westspitze Timors, festgesetzt hatten.

Karten Oecusse-Ambenos (1914). Auf der linken Karte, auf der auch Noimuti eingezeichnet ist, gehört Naktuka und Fatu Sinai zu Portugal. Die Karte beruht auf der Einigung von 1899, darauf begründet sich der Anspruch Osttimors auf die Gebiete. Die rechte Karte zeigt die unterschiedlichen Grenzziehungen der beiden Kolonialmächte in Nipane, im Osten Oecusses.
Karten Oecusse-Ambenos (1914). Auf der linken Karte, auf der auch Noimuti eingezeichnet ist, gehört Naktuka und Fatu Sinai zu Portugal. Die Karte beruht auf der Einigung von 1899, darauf begründet sich der Anspruch Osttimors auf die Gebiete. Die rechte Karte zeigt die unterschiedlichen Grenzziehungen der beiden Kolonialmächte in Nipane, im Osten Oecusses.
Karten Oecusse-Ambenos (1914). Auf der linken Karte, auf der auch Noimuti eingezeichnet ist, gehört Naktuka und Fatu Sinai zu Portugal. Die Karte beruht auf der Einigung von 1899, darauf begründet sich der Anspruch Osttimors auf die Gebiete. Die rechte Karte zeigt die unterschiedlichen Grenzziehungen der beiden Kolonialmächte in Nipane, im Osten Oecusses.

Als Gouverneur António Moniz de Macedo zu seiner zweiten Amtszeit 1734 antrat, wurde er überraschend freundlich vom Topasse-Führer und Capitão-Mor Gaspar da Costa begrüßt. Gaspar ermöglichte auch den Bau des ersten Priesterseminars auf Timor in Lifau. Er selbst residierte zu diesem Zeitpunkt in Animata, einem Ort mit 1800 Hütten, wenige Kilometer südlich von Lifau, in dem Portugiesen und Einheimische lebten.[58] Nochmals kam es 1737 zum Bündnis zwischen Portugiesen und Topasse,[75] auch wenn es 1741 erneut zu Unruhen in Oecusse kam.[56] Dreimal versuchten die Topasse auch die Niederländer von Timor zu vertreiben. Als jedoch 1749 ein Angriff von Portugiesen und Topasse auf Kupang, trotz Übermacht, in einem Desaster endete, brach die Herrschaft beider in Westtimor zusammen. Bei der Schlacht von Penfui (heute liegt dort der Flughafen Kupangs) wurden viele Führer der Topasse getötet.

Ein Großteil der regionalen Herrscher Westtimors schloss 1756 im Vertrag von Paravicini mit der niederländischen Ostindien-Kompanie ein Bündnis. 1759 entschied sich Gouverneur Vicento Ferreira de Carvalho (1756 bis 1759), aufgrund der Situation aufzugeben und Lifau eigenmächtig an die Niederländer zu verkaufen. Als die Niederländer 1760 unter dem Deutschen Kommandanten Hans Albrecht von Plüskow aber Besitz von dem Ort nehmen wollten, sahen sie sich einer Streitmacht der Topasse gegenüber. Von Plüskow wurde von den Topasse-Herrschern Francisco da Hornay III. und António da Costa ermordet. Inwieweit der neue portugiesische Gouverneur Sebastião de Azevedo e Brito (1759 bis 1760) an der Abwehr beteiligt war, ist in den Quellen widersprüchlich angegeben.[76][61]

Am 11. August 1769 wurde der portugiesische Gouverneur António José Teles de Meneses am Ende der Cailaco-Rebellion durch die Topasse gezwungen, Lifau zu verlassen. Neue Hauptstadt der Portugiesen auf Timor wurde Dili. Trotzdem wehte weiterhin die portugiesische Flagge über Oecusse und Ambeno. 1785 schlossen die lokalen Topasse-Herrscher erneut eine Allianz mit den weißen Portugiesen und ihrem Gouverneur in Dili.[77][59]

Grenzstein von 1915 zwischen Westtimor und Oecusse

Erst 1859 wurde die Insel vertraglich zwischen den beiden Kolonialmächten in einen niederländischen Westteil und einen portugiesischen Ostteil aufgeteilt und Oecusse kam auch offiziell unter portugiesische Kontrolle (siehe Vertrag von Lissabon). 1863 wurde das Gebiet als Oecussi zur elften Militärkommandantur von Portugiesisch-Timor erklärt. Da der Konflikt mit den Niederländern nun weitgehend beigelegt war, konnte Portugal seine Kräfte dafür verwenden, die Kontrolle über die lokalen Herrscher auszubauen. Dies führte zwischen 1860 und 1912 zu zahlreichen Aufständen. Während der Rebellion in Cová (1868–1871) unterstützten Oecusse und Ambeno die Portugiesen.[78] Trotzdem hatten die beiden Reiche noch in den 1880er Jahren bei den Portugiesen den Ruf einer fragwürdigen Vertrauenswürdigkeit.[79] Tatsächlich kam es dann im Mai 1912 während der großen Rebellion von Manufahi auch in Ambeno zum Aufstand gegen die Kolonialherren. Mit Unterstützung durch das Kanonenboot Pátria konnte der Aufstand von João da Cruz, Usif von Ambeno, niedergeschlagen werden. Das Reich von Ambeno wurde dem Reich von Oecusse untergeordnet.[80]

Die endgültige Grenze zwischen Niederländern und Portugiesen wurde erst 1916 vertraglich in Den Haag festgelegt. Unter anderem gab es zuvor noch Streit um die Ostgrenze von Oecusse, wo es noch reiche Sandelholzvorkommen gab.[81] Oecusse und Ambeno waren bereits durch den Vertrag von Paravicini vom Osten Timors getrennt. Nun wurde auch die südlich von Oecusse gelegene portugiesische Exklave Noimuti gegen die niederländische Besitzung Maucatar eingetauscht.[82]

1926 war von Portugal angesichts der verschwindenden Bestände ein Handelsverbot für Sandelholz verfügt worden, doch bereits 1929 lockerten die Portugiesen das Verbot für die Exklave Oecusse. Es war schlichtweg unmöglich gewesen, hier die Einhaltung zu überwachen. Die Bäume wurden illegal geschlagen und einfach über den Landweg in das niederländische Westtimor geschmuggelt. Daher wurde Einheimischen das Fällen von ausgewachsenen Bäumen erlaubt, unter Schutz blieben nur junge Bäume und die Wurzeln. Die Bestände nahmen trotzdem weiter ab,[83]

Im Zweiten Weltkrieg besetzen die Japaner zwischen 1942 und 1945 die gesamte Insel. Obwohl die Portugiesen in dieser Region das erste Mal auf Timor landeten, waren es einige entlegene Dörfer in den Bergen Oecusses, die als letzte auf Timor in Kontakt mit den Europäern kamen. In einige Bergdörfer kamen erst in den 1950er Jahren zum ersten Mal Europäer.[34] Der Priester Norberto Parada begann damals mit der Missionierung im Bergland, erstmalig auch mit der Hilfe von einheimischen Missionaren. Zu dieser Zeit wagte sich noch der koloniale Administrator von Nitibe nur mit sechs bis zehn bewaffneten Wachen in diese „wilde“ Region.[48]

In den 1960ern wanderten die Clans der Bobos und der Mekos aus Usitasae aufgrund von Überbevölkerung nach Lifau ab.[28] Im August 1973 wurde die Militärkommandantur Oecusse in den Kreis (conselho) Oecussi-Ambeno umgewandelt.[84]

Indonesische Besatzung

Verlauf der indonesischen Invasion (1975–1979)

In den Wirren der letzten Monate der portugiesischen Herrschaft über Osttimor besetzte Indonesien Oecussi-Ambeno bereits am 6. Juni 1975. Die Soldaten wurden dabei als Kämpfer der UDT getarnt, die im Bürgerkrieg mit der dominierenden Partei FRETILIN standen. Im Oktober folgte die Invasion in die osttimoresischen Grenzdistrikte Bobonaro und Cova Lima.[85] Als die FRETILIN schließlich am 28. November 1975 Osttimor für unabhängig von Portugal erklärte, wurde bereits am Tag darauf die indonesische Flagge in Pante Macassar gesetzt.[84] Die Invasion in das restliche Osttimor begann am 7. Dezember 1975. In der indonesischen Besatzungszeit blieb Oecusse als Kabupaten Teil der Provinz Osttimor (indonesisch Timor Timur).[86] Ein Teil der Bevölkerung wurde Anfang der 1980er Jahre aus dem bergigen Landesinneren, wo sie traditionell aufgrund von Hitze, Malaria und Überfällen von See aus lebte, an die Küste zwischen Citrana und Sacato zwangsumgesiedelt, die bis dahin weitgehend unbewohnt war. Nur an den Ufern des Tonos gab es die kulturell von den Bergbewohnern unterschiedlichen Flachlandbewohner, die in den Überflutungszonen Reis anbauten.[28][63] Immerhin blieb die Region von den Kämpfen des Unabhängigkeitskrieges verschont. Während die administrative Verwaltung weiterhin über Dili erfolgte, lief der Warenverkehr nun über die benachbarten Orte Wini, Kefamenanu und Kupang im indonesischen Teil Westtimors.[63] Die Sandelholzbestände, die hier im Gegensatz zu den meisten anderen Gebieten auf Timor noch 1975 existierten, verschwanden zumeist in den ersten Jahren der indonesischen Besatzung.[34]

Im Unabhängigkeitsreferendum von 1999 entschied sich die Bevölkerung Osttimors für die völlige Unabhängigkeit von Indonesien. Es folgte eine letzte Welle der Gewalt durch indonesische Sicherheitskräfte und pro-indonesische Milizen. Um den 18. September 1999 wurden wahllos Häuser angezündet. Verschont blieben nur Citrana, Bebo, Baocnana (Subdistrikt Nitibe), Mahata (Pante Macassar) und Passabe. Die Miliz Sakunar und die indonesische Armee verübten mehrere Massaker unter der Bevölkerung, die folgenreichsten in Tumin und Passabe. 4.500 Einwohner wurden auf Lastwagen nach Indonesien zwangsdeportiert. 10.000 Menschen flohen in die Berge.[87][88]

In Cutete hatten sich Ende September 5.000 Flüchtlinge in einem Lager zusammengefunden. Der amerikanische Pfarrer Richard Daschbach führte hier bereits seit 1988 das Kinderheim Topu Honis Kutet und war zuvor Priester in Lelaufe. Bei seiner Arbeit hatte er sich den Ruf erworben, über große Lulik (Magie) zu verfügen, weswegen die Menschen sich hier Schutz vor den Milizen erhofften.[89] Am 23. September griff die Sakunar aber Cutete an. Die Unterkünfte wurden niedergebrannt, zwei Menschen erschossen und die Flüchtlinge vertrieben. Der 14-jährige Fredolino José Landos da Cruz Buno Sila (Lafu) wurde daraufhin von Anhängern der Unabhängigkeitsbewegung von Cutete losgeschickt, um Hilfe zu holen. In den Sohlen seiner Flip-Flops wurde ein Brief an die UN-Mission in Osttimor versteckt. Der Junge durchquerte zu Fuß das indonesische Westtimor und erreichte schließlich einen australischen Posten der internationalen Eingreiftruppe INTERFET an der Grenze zwischen Westtimor und Bobonaro. Mit einem Hubschrauber wurde Lafu nach Dili gebracht, wo er seine Nachricht abgeben konnte. Allerdings schickte die INTERFET nicht sofort Soldaten nach Oecusse, sondern brachte dem Jungen bei, wie man ein Funkgerät bedient. Dann setzte man ihn am Strand von Pante Macassar ab, wo sich ein Großteil der Flüchtlinge versammelt hatte und von den Milizen belagert wurde. Als die Lage brenzlig wurde, verständigte Lafu die INTERFET über Funk, dass der Angriff der Milizen kurz bevor stehe. Am nächsten Morgen landeten INTERFET-Soldaten mit Hubschraubern in Pante Macassar.[87][88] Daschbach führte in den späteren Jahren seine Arbeit in Oecusse fort.[89]

Die INTERFET sorgte ab dem 23. Oktober auch in Oecussi-Ambeno im Auftrag der Vereinten Nationen wieder für Ruhe und Ordnung. Am 20. Dezember fanden UN-Mitarbeiter Massengräber mit Opfern der Gewalt. Insgesamt wurden im Distrikt mindestens 164 Menschen durch die Milizen ermordet. Viele Tote gab es auch durch die Flucht der Zivilbevölkerung. 90 % der Häuser in Oecussi-Ambeno wurden zerstört, ebenso die restliche Infrastruktur. Die Zerstörungen waren zum Teil schwerwiegender als in anderen Teilen des Landes, auch weil INTERFET hier später eingriff. Viele Milizionäre, die sich vor der INTERFET aus den anderen Distrikten zurückgezogen hatten, kamen nach Oecusse und schlossen sich hier der Sakunar an.[34][87][90]

Das unabhängige Osttimor

Sitz des Distriktsadministrators, während der Feier zum 12. Unabhängigkeitstag (2014)

2002 wurde Osttimor mit Oecussi-Ambeno als Exklave ein unabhängiger Staat. UN-Truppen aus Australien, Neuseeland, Fiji und bis 2003 aus Japan und Südkorea unterstützten die neue Verwaltung im Distrikt. Dazu kamen internationale Militärbeobachter der Vereinten Nationen (UNMO), die die Grenze zu Indonesien überwachten. Nach deren Abzug sorgt nur die Nationalpolizei Osttimors und ihre Grenzeinheit Unidade da Polícia de Fronteiras für die Sicherheit im Distrikt. Es gibt keine Soldaten der Verteidigungskräfte Osttimors im Distrikt.[91]

Im mit Indonesien umstrittenen Gebiet von Naktuka kam es seit der Unabhängigkeit immer wieder zu Zwischenfällen mit der indonesischen Armee.[92] Im September 2009 fuhr eine Gruppe von indonesischen Soldaten in das osttimoresische Dorf Naktuka und begann Fotos von neu errichteten Gebäuden zu machen.[92] Sie wurden von den Einwohnern kurzerhand rausgeworfen und über die Grenze zurückgeschickt. Am 26. Mai 2010 drangen 28 bewaffnete Soldaten der Streitkräfte Indonesiens in Beneufe ein und setzten in Naktuka ihre Flagge, einen Kilometer von der Grenze entfernt.[93] Am 29. Mai 2010 zerstörten sie die beiden Häuser zweier sozialen Einrichtungen im Suco.[94] Am 24. Juni drang erneut eine bewaffnete Einheit der indonesischen Armee einen Kilometer in das Gebiet von Naktuka ein, zog sich aber zurück, als sie auf eine Einheit der osttimoresischen Grenzpolizei traf. Einwohner sehen einen Zusammenhang mit der unklaren Grenzziehung zwischen den Ländern. Dies war der schwerste Vorfall zwischen den beiden Ländern seit der Unabhängigkeit Osttimors 2002. Am 4. März 2011 verletzten indonesische Soldaten erneut die Grenze und vertrieben Einwohner vom umstrittenen Landstreifen.[95] Am 28. Oktober 2011 schossen indonesische Soldaten auf Osttimoresen, die die Grenze illegal mit einem Wagen überquert hatten.[96] Ende 2012 wurde Fisen Falo, ein Lian Nain in Naktuka ermordet aufgefunden. Auch einige Häuser sollen von Unbekannten niedergebrannt worden sein. Laut Pressemeldungen wurde er bei der Feldarbeit von Fremden entführt und zu Tode gefoltert. In Gerüchten verdächtigte man indonesische Soldaten. Francisco da Costa Guterres, Osttimors Staatssekretär für Sicherheit, entsandte ein Untersuchungsteam. Die Grenze wurde in dem Gebiet vorerst geschlossen.[97][98][99] [100][101]

Politik

Tänzer in Oekum mit der traditionellen Kaibauk-Krone, einem Herrschersymbol

In Artikel 71 der Verfassung Osttimors steht unter Punkt 2:

„Oe-Cusse Ambeno rege-se por uma política administrativa e um regime económico especiais.[102] (deutsch Für Oe-Cusse Ambeno gilt für Verwaltung und die Wirtschaft eine Sonderregelung.)“

An der faktischen Umsetzung dieses Verfassungsartikels hapert es allerdings.[103] Von 2005 bis 2012 gab es im Kabinett Osttimors einen eigenen Staatssekretär für Oecusse.[104][105][106] Wie auch in den anderen Distrikten Osttimors wird der Distriktsadministrator von der nationalen Regierung eingesetzt, ebenso die Administratoren der Subdistrikte. Der Liurai ist ein traditionelle Herrscher, der offiziell zwar keine Macht mehr hat, trotzdem auch heute noch eine Respektsperson mit großem Einfluss ist. Sein Amt wird vererbt. Es gibt mehrere Liurais, die aber jeweils einen unterschiedlichen Status haben. Liurais aus den Subdistrikten sind zum Beispiel dem obersten Liurai von Oecusse untergeordnet.

Stand 2005:[107]

  • Distriktadministrator: Fransisco Xavier Marques[108]
  • Vizedistriktadministrator Fransisco Bano
  • Distriktentwicklungsbeamter: Domingos Maniquin
  • Chef des Bildungsamt: Venancio Lafu
  • Chef des Gesundheitsamt: Manuel da Cunha
  • Chef des Landwirtschaftsamt: José Oki
  • Kommandant der Distriktpolizei: Mateus Mendes
  • Administrator des Subdistrikts Pante Macassar: Jose "Camada" Martins
  • Administrator des Subdistrikts Oesilo: Lamberto Punef
  • Administrator des Subdistrikts Passabe: Adelino Cau
  • Administrator des Subdistrikts Nitibe: Miguel Busan
  • Liurai (Usif) von Oecusse: António da Costa
  • Liurai von Ambeno: Carlos da Cruz
  • Chefe Emnasi: António Bobo

Stand 2010:

  • Distriktadministrator: José Tanesib Anuno[109]

Stand 2014:

  • Distriktadministrator: Salvador da Cruz[110]
Stärkste Partei in den einzelnen Distrikten bei den Parlamentswahlen 2012

Bei den Wahlen zur verfassunggebenden Versammlung, aus der später das Nationalparlament hervorging, erhielt die FRETILIN in Oecusse, wie auch sonst im Lande, die meisten Stimmen.[111] Allerdings kam sie in Oecusse nur auf 38,6 % der Stimmen.[112] Das damalige Direktmandat gewann außerdem mit António da Costa Lelan ein unabhängiger Kandidat. Er war landesweit der einzige, der sich gegen die FRETILIN bei den Distriktskandidaten durchsetzen konnte.[111] Bei den Parlamentswahlen 2007 verlor die FRETILIN in Oecusse deutlich und kam nur noch auf 27,2 %. Stärkste Partei wurde nun der Congresso Nacional da Reconstrução Timorense (CNRT) mit 34,2 %.[113] Bei den Parlamentswahlen 2012 erhielt der CNRT 39,0 % und die FRETILIN nur noch 18,6 %.[114]

Bei den Präsidentschaftswahlen gewann in Oecusse die meisten Stimmen des ersten Wahlgangs Fernando de Araújo von der Partido Democrático (PD). Er schied aber als landesweit Dritter aus. In der Stichwahl setzte sich der unabhängige José Ramos-Horta sowohl in Oecusse, als auch in Osttimor gegen den FRETILIN-Kandidaten Francisco Guterres durch. 2012 erhielt der spätere Wahlsieger Taur Matan Ruak im ersten Wahlgang die meisten Stimmen. Ebenso im zweiten Wahlgang mit 75,92 %.[115]

Wirtschaft und Infrastruktur

Oecusses Wirtschaft ist geprägt von Ackerbau und Viehzucht. Nur in geringen Maße wird die Haushaltskasse durch Weben, Töpfern, Backen, kleine Geschäfte und Salzgewinnung aufgebessert.[116]

Landwirtschaft

Anteil Haushalte 2010 in den Subdistrikten mit …
Subdistrikt Ackerbau[117] Viehzucht[118]
Nitibe 78,1 % 74,5 %
Oesilo 86,2 % 87,8 %
Pante Macassar 82,7 % 86,5 %
Passabe 95,6 % 94,2 %
Anteil Haushalte mit …
Ackerbau
Feldfrüchte Anteil 2010[117] Produktion 2008[119]
Mais 81,3 % 15.232 t
Reis 78,0 % 8.994 t
Maniok 70,6 % 4.452 t
Kokosnüsse 72,0 % -
Gemüse 68,6 % 449 t (mit Obst)
Obst (temporär) 72,0 % -
Obst (permanent) 68,5 % -
Kaffee 19,9 % -
Viehzucht
Nutzvieh Anteil 2010[118] Anzahl[41]
Hühner 73,8 % 46.158
Schweine 72,1 % 25.004
Rinder 48,3 % 16.562
Wasserbüffel 3,8 % 1.791
Pferde 5,0 % 1.372
Ziegen 36,4 % 13.344
Schafe 1 % 1.027
Ausstattung
Ausstattung Anteil 2010[41] Anzahl der Haushalte[41]
Radio 23 % 3.192
Fernsehen 11 % 1.538
Telefon (Mobil/Festnetz) 24 % 3.332
Kühlschrank 3 % 425
Fahrrad 9 % 1.235
Motorrad 10 % 1.454
Auto 2 % 239
Boot 2 % 319
Reisfelder in Oemelo
Kaffee in Cutete

Laut der Volkszählung von 2010 arbeiten 46 % aller Einwohner, die zehn Jahre oder älter sind, 4 % sind arbeitslos.[41] 84,0 % der Haushalte betreiben Ackerbau, 85,4 % Viehzucht, wobei jeweils in Nitibe am seltensten und in Passabe am häufigsten Landwirtschaft betrieben wird (Stand: 2010).[1][120] Vier Fünftel der Haushalte im Distrikt bauen Reis an. Der Großteil der Ernte kommt aus den Anbaugebieten an den Ufern des Tono in Lifau und Padiae. Auch Mais, Maniok und Kokosnüsse gehören zu den häufig angebauten Nahrungspflanzen. Mehr als zwei Drittel der Haushalte pflanzt Gemüse an, wie Süßkartoffeln, Bohnen, Sojabohnen, Erdnüsse und verschiedene Kürbisse an. Daneben werden für den Handel Betel, Tabak, Tomaten, Schalotten, Knoblauch und Salate angebaut.[26] In keinem anderen Distrikt Osttimors pflanzen soviele Haushalte Feldfrüchte an und auch die Viehzucht wird hier überdurchschnittlich oft betrieben.[1] Meist dient es der Eigenversorgung.[121] Nur Kaffee wird deutlich seltener in Oecusse angebaut. Nur ein Fünftel der Haushalte haben Kaffeepflanzen. Fast die Hälfte davon liegen im südlichen, hoch gelegenen Subdistrikt Passabe, wo 67 % der Haushalte Kaffee anpflanzen.[1][34][41]

Weit verbreitet ist die Brandrodung, bei der jährlich die Felder gewechselt werden. Geerntet wird einmal im Jahr zwischen März und Mai. Im Juni wird dann das neue Feld ausgewählt und im September oder Oktober von der Vegetation befreit. Sie ist dann mangels Regen ausgetrocknet und leicht abzubrennen. Baumstümpfe werden mit langen Stangen langsam aus dem Boden gehebelt. Nach dem ersten Regen in November bis Januar wird angepflanzt und ein- bis zweimal am Höhepunkt der Regenzeit gejätet. Wilde Affen und Vögel gefährden den Ernteerfolg und können ganze Felder ausplündern. Die Feldarbeit wird von Männern und Frauen gemeinsam ausgeführt.[26] Die Bewässerungssysteme im Distrikt haben eine Gesamtlänge von 140 Kilometern und versorgen die Felder von 5000 Familien. Zwar befindet sich der Großteil der Anlagen im Besitz der Regierung oder der lokalen Kommunen, Mißmangement sorgt aber dafür, dass angesichts der Mengen an Wasser und fruchtbarem Landes die Ernteerträge hinter den Möglichkeiten liegen.[122] Zwischen Oktober/November und der Ernte ab März herrscht in den meisten Dörfern des Distrikts eine Nahrungsmittelknappheit, da die Ernte des Vorjahres nicht ausreicht.[116] Drei Fünftel der Kinder unter fünf Jahren leiden an ständiger Unterernährung.[123] Es fehlt zudem in der alltäglichen Ernährung an Proteinen und Vitaminen.[42] Anfang 2010 drohte eine Hungersnot als eine Dürre zu Missernten führte.[109] Die meisten Familien versuchen durch sammeln von Wildpflanzen zusätzliche Nahrung zu gewinnen. Dazu sucht man nach Wildbohnen (coto, ipe), Palmfarnsamen (peta), Sago, Tamarinde und anderes.[124] Immerhin hat sich die Versorgungslage der Bevölkerung in den letzten Jahrzehnten insofern gebessert, dass man sich auf den Märkten mit Nahrungsmitteln versorgen kann.[116] Ein Großteil der Grundnahrungsmittel, wie Zucker, Reis, Mehl, Speiseöl oder Nudeln wird aus Dili oder Indonesien importiert, was aber die Preise spürbar erhöht. Allein die Importsteuer für Dinge des täglichen Bedarfs aus Indonesien beträgt 5 %. Die Preise steigen noch weiter, wenn die Waren in die Subdistrikte außerhalb Pante Macassars gebracht werden.[125]

Seit 2008 ist die Rinderzucht rückläufig. Betrieben sie 2008 noch 65 % der Haushalte, waren es 2010 weniger als die Hälfte. Die Anzahl der Tiere sank von 25.089 um ein Drittel. Die Cooperativa Café Timor (CCT) arbeitet seit 2009 an einem Rinderzuchtprogramm. Sie organisiert den Kauf und Export von etwa einem Drittel der gemästeten Rinder und Büffel nach Indonesien. Zuvor arbeiteten die Züchter eigenständig.[126][123] Mehrere Kooperativen betätigen sich zum Beispiel auch im Bereich der Fischerei und des Webens von Tais.[127] Drei Viertel der Haushalte hält Hühner, fast ebenso viele Schweine, was für Osttimor nicht ungewöhnlich ist. Relativ hoch ist im Vergleich der Anteil der Haushalte mit Ziegenhaltung, während Wasserbüffel und Schafe kaum eine Rolle spielen. 5 % der Haushalte in Oecusse halten sich Pferde, die im Distrikt angesichts der Straßenverhältnisse noch immer ihre Daseinsberechtigung als Transportmittel haben. Die Fischerei spielt nur eine geringe Rolle.[1]

Industrie

Logo der ZEESM

In Naimeco befindet sich ein Steinbruch und eine Asphaltmischanlage. In Cunha gibt es weitere Gesteinsvorkommen, die sich als Baustoff eignen. Bausand findet sich in Kinloki.[128] Daneben gibt es einige Zementziegeleien, Reismühlen, Tischlereien und in Heimarbeit werden Tais gewebt. Oft fehlt es aber an Investitionskapital und ausgebildeten Arbeitskräften. Dazu kommt die Abhängigkeit von Lieferungen von Rohmaterial und Rohstoffen aus Dili oder Indonesien.[129] Trotzdem gibt es etwa 600 Unternehmen in Oecusse, mehr als die Hälfte davon Kleinstunternehmen und meistens in Pante Macassar.[130]

In den Sucos Costa und Nipane (Subdistrikt Pante Macassar) ist auf 107 bis 300 ha eine Sonderzone für soziale Marktwirtschaft (ZEESM) geplant.[131] Hier sollen sich Firmen nah dem Seehafen und dem geplanten Flughafen ansiedeln. Dazu kommen zwei Touristenressorts mit Yachthafen und Golfplätzen.[132] Wert wird auf die soziale Verantwortung der Unternehmen gelegt. Die Einrichtung erfordert Investitionen von 4,11 Milliarden US-Dollar über 20 Jahre, davon 2,75 Milliarden US-Dollar aus privaten Quellen und 1,36 Milliarden US-Dollar vom Staat.[133] Am 25. Mai 2014 wurde offiziell mit den Bauarbeiten für die Infrastruktur der Sonderzone begonnen. 2015, zum 500. Jahrestag der ersten portugiesischen Landung, sollen die grundlegenden Anlagen fertig sein.[134]

Handel

Tonkrüge, wie hier aus Taknebo, dienen als Handelsware.

Der Rinderhandel mit Indonesien war in den letzten Jahren eine Haupteinnahmequelle der Einwohner des Distrikts. Allerdings sind die Bedingungen für die Osttimoresen für den Grenzübertritt ein Problem. Reisepass und Visum müssen in der Landeshauptstadt Dili beantragt werden, beides mit einem für die örtlichen Verhältnisse hohen finanziellen Aufwand.[34] Oft läuft der Viehexport daher ohne dass man die offiziellen Import-/Exportwege beachtet, zu Ungunsten der osttimoresischen Staatskasse.[125] Allgemein ist der Schmuggel über die „Mäusepfade“ (jalan tikus) ein ernstzunehmendes Problem.[135] Neben dem Viehhandel soll destillierter Palmwein ein Hauptexportgut Oecusses in das benachbarte Indonesien und nach Dili sein.[116]

In Pasar Tono findet einmal die Woche der wichtigste Markt der Region statt. Andere Märkte finden im Sechs-Wochen-Rhythmus statt. Neben Obst und Gemüse wird hier mit lokalen Backwaren, Tabak, Betel, Palmwein, Trockenfisch, Eier und Waren aus Indonesien, wie Kleidung und Haushaltsgegenständen gehandelt.[26][135] Auch Karotten, Blumenkohl, große Zwiebeln, Kohl und Kartoffeln kommen meist aus dem indonesischen Teil Westtimors und sind entsprechend deutlich teurer. Einzige handwerklichen Produkte aus Oecusse auf den Märkten sind gewebte Tücher, Betelschachteln und Tonkrüge.[116] Der Import von Gütern aus Indonesien hat im Laufe der Jahre zugenommen. Durch Importzölle konnte die Staatskasse Osttimors 15.873,26 US-Dollar im Jahr 2008 einnehmen, 2010 waren es schon 60.317,86 US-Dollar.[136]

Neben einer Filiale der Zentralbank Osttimors sind im Distrikt die Banco Nacional Ultramarino (BNU) und die Banco Nacional Comersial de Timor-Leste (BNCTL) vertreten. Die Zentralbank kümmert sich unter anderem um den Umtausch fremder Währungen, während die beiden kommerziellen Banken zum Beispiel Kredite ab 80 US-Dollar zur Geschäftsgründung anbieten. Bei der BNCTL haben 1191 Kunden in Oecusse Kredite, 3261 besitzen ein Sparkonto (Stand 2014).[125]

Infrastruktur

Anteil der Privathaushalte mit Elektrizität in den Sucos Oecusses (2010)

Ein Stromnetz haben nur fünf der 18 Sucos. Hier wird der Strom nur für wenige Stunden in der Nacht von Dieselgeneratoren erzeugt, sofern die Fähre ausreichend Treibstoff nach Oecusse gebracht hat. Ein neues Kraftwerk ist bereits gebaut, doch da ihm ausreichende Vorratstanks fehlen, kann es nicht bei voller Leistung arbeiten.[41][123][137] Meistens werden Petroleumlampen als Lichtquelle verwendet. Fast alle Haushalte benutzen Holz zum Kochen.[41] Die Wasserversorgung ist mangelhaft,[123] auch wenn über 60 % der Haushalte Zugang zu sauberen Trinkwasserquellen haben.[1] Dabei haben nur 20 % das Wasser am oder im Haus. Die Bewohner der anderen Haushalte müssen zumeist das Trinkwasser aus öffentlichen Leitungen, Brunnen, Quellen (89 im ganzen Distrikt)[138] oder Gewässern holen.[41] In den ländlichen Regionen liegt der Pro-Kopf-Wasserverbrauch bei 30 bis 60 Liter pro Tag, in der Stadt bei 60 bis 120 Litern. Davon sind aber nur fünf Liter Trinkwasser, welches immer vor der Nutzung gekocht werden muss.[138] Mit Schuld an der mangelnden Infrastruktur haben die Indonesier, die 1999 nahezu das gesamte Strom- und Wassernetz zerstörten oder abbauten und fortbrachten, ebenso wie Metalldächer, Solarzellen und Fahrzeuge.[34][139] 35 % der städtischen und 18,9 % der ländlichen Haushalte haben funktionierende Toiletten.[138]

94 % der Haushalte Oecusses wohnen im Eigenheim, bei 3 % gehört das Haus der Familie. Nur ein Fünftel aller Wohnhäuser sind aus Ziegeln oder Beton, der Großteil der Gebäude wird aber immer noch aus Naturmaterialien wie Bambus, Palmwedeln oder Lehm hergestellt. Auch die Dächer bestehen meist aus Palmwedeln, wobei ein Drittel der Wohnhäuser inzwischen Dächer aus Zink- und Eisenblech hat. Das problematische Asbest, das während der indonesischen Besatzungszeit Verwendung fand, benutzen nur noch 45 Wohnhäuser. Gerade mal ein Fünftel der Wohnhäuser hat Beton- oder Fliesenböden. Ansonsten herrscht noch gestampfter Lehm als Baumaterial vor.[41]

Anteil Haushalte mit …[41]
… Hauswänden aus …
Ziegel/ Beton Holz Bambus Eisen-/ Zinkblech Palmwedel Lehm Sonstiges
20 % 12 % 17 % 2 % 45 % 2 % 2 %
… Dächern aus … … Böden aus …
Palmwedel/ Stroh Eisen-/ Zinkblech Dachziegel Sonstiges Beton Fliesen Boden/ Lehm Bambus/ Holz Sonstiges
65 % 34 % 0,2 % 0,8 % 16 % 3 % 77 % 1 % 2 %
Trinkwasserversorgung durch …
Leitung oder Pumpe im Haus Leitung oder Pumpe außerhalb Öffentliche Leitung, Brunnen, Bohrloch geschützte Quelle nicht geschützte Quelle Oberflächengewässer Sonstiges
2 % 18 % 15 % 28 % 34 % 3 % 1 %
Energiequelle zum Kochen Lichtquelle
Elektrizität Petroleum Holz Sonstiges Elektrizität Petroleum Holz Kerzen Sonstiges
1 % 3 % 95 % 1 % 19 % 77 % 3 % 0,4 % 0,6 %
Straße nahe Cutete

Von Sacato aus führt die Überlandstraße A19 die Küste entlang nach Westen bis Pante Macassar. Weiter bis zur indonesischen Grenze geht die A18. Die A17 führt von Pante Macassar bis nach Passabe und dann wieder nach Norden bis nach Nitibe. Kleinere Orte werden durch schlechter ausgebaute Straßen und Pisten mit der Außenwelt verbunden.[140] Insgesamt verfügt Oecusse über 350 Straßenkilometer, 23 Kilometer davon sind Ortsstraßen (2014). Die Straßen sind bestenfalls mit Schotter bedeckt, meist sind es aber einfachste Pisten.[141] Den öffentlichen Personentransport zwischen den Orten übernehmen zumeist Kleinbusse mit neun Sitzen (Mikroléts) oder Lastwagen.[135] Seit 2004 gibt es in Pante Macassar auch Motorrad-Taxis.[139]

Anflug auf die Landepiste Palaban, wo der Flughafen Oecusses entstehen soll

Oecusse hat keinen zivilen Flughafen, es gibt nur einige Hubschrauberlandeplätze und einen aufgegebenen Landestreifen bei Palaban, zwischen Lifau und Pante Macassar (ICAO: WPOC, IATA: OEC), ohne Gebäude. Die Landebahn soll 2014 wiederhergestellt und das Gelände eingezäunt werden. Außerdem sind ein provisorischer Tower und andere Einrichtungen geplant.[122][142] Die Verbindung mit dem Mutterland wird durch die Fähre Berlin Nakroma und einigen Frachtschiffen gehalten,[143] die zwischen Pante Macassar und Dili verkehren. Der Hafen von Pante Macassar liegt zwei Kilometer östlich des Zentrums bei Mahata. Er wurde zwischen 2011 und 2013 mit japanischer Hilfe erweitert,[144] kann aber nur Schiffe mit maximal 22 Bruttoregistertonnen bedienen. Insgesamt kann der Hafen 2000 Tonnen an Gütern aufnehmen.[122]

Pante Macassar verfügt auch über das einzige Krankenhaus des Distrikts. Die medizinische Versorgung der Bevölkerung außerhalb übernehmen kommunale Gesundheitszentren in Baqui, Oesilo, Passabe und Citrana, 17 medizinische Stationen in kleineren Orten und 18 kommunale Gesundheitsdienste.[140][145]

Timor Telecom und Telkomcel betreiben Telekommunikationsnetze in Oecusse. Jenes von Telkomcel befindet sich noch im Aufbau, soll aber auch den Großteil des Distrikts abdecken.[122] Jeder vierte Haushalt verfügte 2010 über ein Telefon, Mobiltelefone mit eingerechnet.[41]

Der lokale Radiosender ist Radio Komunidade Atoni Lifau auf 93,3 MHz.[146] Ein Viertel der Haushalte verfügen über ein Radio, jeder Zehnte einen Fernseher.[41] Einzige regionale Zeitung ist die seit 2003 bestehende Lifau Post.[147][148]

Sport

Das Fußballteam Associação Desportiva Oecusse (Ad. Oecusse) spielt in der nationalen Liga Taça Digicel.[149] Im Mai 2014 fand der ZEESM Cup (Copa ZEESM) statt, bei dem mehrere lokale Fußballvereine gegeneinander antraten.[150]

Persönlichkeiten aus Oecusse

Der fiktive Staat Ocussi-Ambeno

In den 1970er und 1980er Jahren gründete eine Gruppe um den neuseeländischen Anarchisten Bruce Grenville einen fiktiven Staat, das Sultanat von Occusi-Ambeno. Sie erfanden eine Geschichte des Landes und begannen Briefmarken, Briefköpfe usw. herauszugeben. Die Briefmarken fanden weltweit Absatz unter Sammlern.[151]

Weblinks

Sonnenuntergang bei Oecusse
Commons: Oecusse – Sammlung von Bildern, Videos und Audiodateien
Wikivoyage: Oecusse – Reiseführer

Belege

Literatur

  • Michael Geoffrey Audley-Charles: The Geology of Portuguese Timor. In: Memories of the Geological Society of London. Nr. 4, 1968.
  • Arsenio Bano: Oecusse: Special Economic Zones of Social Market Economy. Zonas Especiais de Economia Social de Mercado de Timor-Leste [ZEESM T-L] (Projecto Piloto Distrito Oecusse), 2014 (englisch).
  • Geoffrey C. Gunn: History of Timor. (PDF-Datei verfügbar vom Centro de Estudos sobre África, Ásia e América Latina, CEsA der TU-Lissabon; 805 kB; abgerufen am 18. Juni 2014).
  • Boaventura Soares da Silva u. a. (Hrsg.): Perfil Distritu Oecusse. Direksaun Nacional Administrasaun Local, Dili, Timor‐Leste, 2012 (tetum, PDF-Datei).
  • Laura Suzanne Meitzner Yoder: Custom, Codification, Collaboration: Integrating the Legacies of Land and Forest Authorities in Oecusse Enclave, East Timor. Dissertation, Yale University, 2005 (PDF-Datei; 1,46 MB).
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Einzelnachweise

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  4. Tony Wheeler, Xanana Gusmao, Kristy Sword-Gusmao: East Timor, Lonely Planet, London 2004, ISBN 1-74059-644-7, S. 102.
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  97. Govt commences investigating death of a Timorese at border, Suara Timor Loro Sa’e, 7. Januar 2013
  98. Naktuka’s case needs profound investigation, Timor Post, 7. Januar 2013
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