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Jamaika

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Flagge Wappen
Wahlspruch: Out Of Many One People
(eng., „Aus vielen (Völkern) ein Volk“)
Amtssprache Englisch
Hauptstadt Kingston
Staatsoberhaupt Königin Elisabeth II.

vertreten durch Generalgouverneur Kenneth Hall

Regierungschef Premierministerin Portia Simpson Miller
Fläche 10.991 km²
Einwohnerzahl 2.758.124 (Quelle: CIA 2006)
Bevölkerungsdichte 248 Einwohner pro km²
Brutto­inlands­produkt pro Einwohner 2.962 US-$ (2004)
Währung Jamaika-Dollar (JMD)
Unabhängigkeit vom Vereinigten Königreich am 6. August 1962
National­hymne Jamaica, Land We Love
Zeitzone UTC -5 Stunden
Kfz-Kennzeichen JA
Internet-TLD .jm
Telefonvorwahl +1-876
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Jamaika [jaˈmaɪ̯ka] (eng. Jamaica) ist ein selbstständiger Inselstaat innerhalb des Commonwealth of Nations in der Karibik.

Der Name leitet sich vom arawakischen Xaymaca oder Chaymakas ab, was soviel wie Quellenland oder Holz- und Wasserland bedeutet. Die ehemalige Kolonie ist für ihre vielseitige Kultur, aber auch für ihre sozialen und wirtschaftlichen Probleme bekannt.

Geografie und Natur

Lage

Jamaika südlich von Kuba, Satellitenbild der NASA

Jamaika ist die drittgrößte Insel der Großen Antillen. Es liegt 145 Kilometer südlich von Kuba und 160 Kilometer westlich von Hispaniola mit den Staaten Haiti und Dominikanische Republik. Das mittelamerikanische Festland ist 635 Kilometer von der Westspitze der Insel entfernt.

Die Hauptinsel ist 235 km lang und zwischen 35 und 82 km breit. Mit einer Fläche von 10.991 km² ist Jamaika das größte Mitglied des Commonwealth in der Karibik und rund viermal so groß wie das Saarland. 50 bis 70 Kilometer vor der Südküste liegt die Pedro Bank, eine der größten Sandbänke der Karibik. Auf einer Fläche von 2.400 km² ist die Wassertiefe geringer als 20 Meter. In der Bank liegen die zu Jamaika gehörenden Pedro Cays, eine kleine Inselgruppe mit einer Fläche von 23 Hektar. 30 Kilometer südlich von Morant Bay liegen die Morant Cays.

Landschaft und Geologie

Lovers' Leap

Jamaika liegt im Norden der karibischen Platte an der Grenze zur nordamerikanischen Platte. Neben Formationen aus erkalteter Magma, Gneisen und Schiefer besteht die Insel vor allem aus Kalkstein, der sich ablagerte, bevor Jamaika vor rund zehn Millionen Jahren durch tektonische Prozesse aus dem Meer gehoben wurde. Die Kalkschicht ist an einigen Stellen mehrere hundert Meter dick. Die Nähe einer Plattengrenze führt immer wieder zu starken Erdbeben wie dem, das 1692 Port Royal zerstörte. Der wichtigste Bodenschatz ist, neben Gips und Marmor, Bauxit, dessen Lagerstätten sich östlich von Montego Bay und westlich von Kingston befinden.

Jamaika lässt sich landschaftlich in drei Gebiete unterteilen: Die Blue Mountains, das zentrale Hochland und die Küstenebenen. Der Osten wird von den Blue Mountains geprägt, einer Bergkette, die sich auf einer Länge von rund 100 km von Nordwesten nach Südosten erstreckt, mit zahlreichen Ausläufern nach Norden und Süden. Der höchste Punkt der Insel, die 2256 m hoch gelegene Blue Mountain Peak befindet sich hier. Das Zentrum des Landes bildet ein Hochplateau aus Kalkstein. Das rund zwei Drittel der Insel bedeckende Gebiet liegt auf einer Höhe von bis zu 900 Metern. Im weichen Gestein haben sich tiefe Täler, Dolinen und Höhlen, sowie unterirdische Flussläufe gebildet. Die Verkarstung ist besonders ausgeprägt im Cockpit County südlich von Montego Bay. Die Ebene fällt an einigen Stellen im Norden zunächst bis zu 500 Meter steil zur See ab, um anschließend unmittelbar vor der Küste den bis zu 7680 Meter tiefen Caymangraben zu bilden. Im Süden ist der Abstieg zum Meer flacher mit ausgedehnten Ebenen auf Küstenniveau. Ausnahmen bilden zwei Bergketten in Westmoreland und Saint Elizabeth wo sich der bekannte Lovers' Leap − eine 500 Meter tief abfallende Klippe − befindet. Die Ebenen waren ursprünglich mit Mooren bedeckt, wurden inzwischen aber größtenteils zu landwirtschaftlichen Zwecken trockengelegt. Schmalere Küstenstreifen mit Sandstränden haben sich besonders um die Westspitze der Insel und im Nordwesten gebildet.

Jamaika wird von vielen kurzen Flüssen durchzogen. Aufgrund der Lage der Gebirge fließen diese meist nach Nord oder Süd. Nur zwei können teilweise von kleineren Booten (bis 8 Tonnen Gewicht) befahren werden: der Black River im Südwesten, mit 53,4 km auch der längste Fluss der Insel, und der 39,7 km lange Cabaritta River. Wirtschaftlich besonders bedeutend ist der Rio Cobre der in Saint Catherine eine Anbaufläche von 73 km² bewässert und Spanish Town mit Elektrizität versorgt. Bemerkenswert ist der auf einer Länge von sechs Kilometern unterirdisch verlaufende Hector's River. Moneague Lake, einer der wenigen Seen im Land, belegt in normalen Jahren nur eine sehr kleine Fläche oder trocknet ganz aus. Im Abstand von mehreren Jahrzehnten wächst er jedoch auf eine Fläche von 300 Hektar an, die er für mehrere Monate behält. Der Grund ist unbekannt, steht aber nicht ausschließlich im Zusammenhang mit starken Regenfällen[1].

Klima

Klimadiagramm Kingstons

Das tropische Klima Jamaikas wird vom Nordostpassat geprägt. Die Temperaturunterschiede sind im Jahresverlauf gering. In Kingston beträgt die mittlere Monatstemperatur im Januar 25 °C und im Juli 27 °C, im zentralen Hochplateau ist sie rund drei Grad geringer, die Blue Mountains sind das ganze Jahr über schneefrei. Es gibt deutlich ausgeprägte Regenzeiten, eine im Mai und Juni und die andere von September bis November. Die jährliche Niederschlagsmenge ist regional sehr unterschiedlich. Mehr als 5.000 mm Regen fallen in den Bergen des Nordostens während in der Umgebung von Kingston, an der wechselfeuchten Südküste, der Mittelwert bei rund 800 mm liegt. Im Spätsommer und Frühherbst ziehen häufig Stürme über die Insel hinweg. In dieser Zeit besteht Gefahr durch Hurrikans, die die Insel zuletzt 1951 und 1988 stark verwüsteten.

Wichtige Städte

Siedlungszentrum im Südosten Jamaikas. Von Links nach Rechts: Spanish Town, Portmore und Kingston.

Aufgrund des bergigen Inlands befinden sich die meisten großen Städte an der Küste. Die Hauptstadt Kingston ist mit 585.300 Einwohnern die größte Kommune. Zusammen mit der naheliegenden Planstadt Portmore bildet sie ein Ballungszentrum, in dem fast 700.000 Menschen leben, rund ein Viertel der Gesamtbevölkerung. Neben praktisch allen Regierungseinrichtungen befinden sich hier die größte Universität und der wichtigste Flughafen der Insel. Kingston hat, besonders seit Beginn der 1990er Jahre, große Kriminalitätsprobleme. Teile der Stadt werden von Banden beherrscht, die sich in den vergangenen Jahren sowohl gegenseitig bekämpften, als auch offene Auseinandersetzungen mit Polizei und Militär führten.

Einige Kilometer westlich liegt Spanish Town, mit 145.845 Einwohner die mit Abstand zweitgrößte Stadt. Sie ist Zentrum eines Anbaugebietes für Bananen und Zuckerrohr, die hier weiterverarbeitet werden. Von 1535 bis zur Eroberung durch England war Spanish Town Hauptstadt von Jamaika. Im Nordwesten, ganz in der Nähe des Punktes, an dem Christoph Kolumbus als erster Europäer die Insel betrat, liegt Montego Bay. Die 82.669 Einwohner zählende Stadt ist Touristenziel und wichtiger Exporthafen. In der Nähe befindet sich der zweite internationale Flughafen der Insel. Hier begann um 1900 der Tourismus auf der Insel.

Umwelt

Fauna und Flora

Eine Echte Karettschildkröte
Ein Karibik Manati

Vor der Besiedlung durch die Spanier waren große Teile Jamaikas von einem dichten Regenwald bedeckt, heute werden viele dieser Flächen zu landwirtschaftlichen Zwecken benutzt. Lediglich Regionen an der Nordküste, das Cockpit County und die Pedro Bank sowie die höchsten Regionen der Blue Mountains sind weitestgehend in ihrem ursprünglichen Zustand erhalten.

Auf der abgeschiedenen Insel haben sich viele Tier- und Pflanzenarten entwickelt, die es nur hier gibt.

Datei:Doctor Bird.png
Der Wimpelschwanz, auf Jamaika bekannt als Doctor Bird

Das Cockpit County ist ein wichtiges Rückzugsgebiet für Vögel. 79 der 100 auf der Insel vorkommenden Arten sind hier zu finden, darunter auch der nur auf Jamaika lebende Nationalvogel, der Wimpelschwanz. In den zahlreichen Höhlen leben verschiedene Fledermausarten. Einige Kolonien umfassen mehr als 50.000 Tiere. Die Jamaikaeule und die Jamaikaboa, das größte Landraubtier, ernähren sich von den Flugtieren.

1990 wurde der 79 Hektar große Crow Mountains National Park in den Blue Mountains eingerichtet. Neben Mahagonigewächse wie die Swietenia wachsen vor allem Zedern und Mahoe. Der Regenwald beherbergt 28 Vogelarten, die nur hier vorkommen. Der giant swallowtail butterfly, ein Ritterfalter, gilt als einer der größten Schmetterlinge der Welt.

Außer Sandbänken und ausgedehnten Seegrasfeldern bietet die Pedro Bank die letzten noch gut erhaltenen Korallenriffe des Landes. Obwohl die Bank ein wichtiges Fischereigebiet ist und immer mehr Touristen anlockt konnten die Behörden sie durch gesetzliche Regelungen und intensive Überwachungsmaßnahmen vor der Zerstörung bewahren. Die kleinen Inseln werden unter anderem von Maskentölpeln und Rosenseeschwalbe aber auch von der bedrohten Karettschildkröte zur Eiablage benutzt. Sie sind teilweise als Schutzgebiete ausgewiesen. In der Bank und entlang der Küste leben die seltenen Karibik-Manatis.

Umweltpolitik

Durch den Tourismus hat sich auf Jamaika ein verstärktes Umweltbewusstsein entwickelt. Seit 2000 gibt es ein eigenständiges Umweltministerium. Etwa 9 % der Landfläche stehen unter Naturschutz, dazu kommen mehrere Seeschutzgebiete um die Pedro Cays. Jamaika hat das Washingtoner Artenschutz-Übereinkommen und das Kyoto-Protokoll ratifiziert. Es unterstützt das Übereinkommen der Vereinten Nationen zur Bekämpfung der Wüstenbildung und ist bemüht die Übereinkunft zum Schutz der Meere vor Verschmutzung durch Schiffe einzuhalten.

Das größte Umweltproblem sind die Bauxitminen. Zum einen nehmen sie eine große Fläche ein und wachsen in Bereichen mit bislang intakter Umwelt. Zum anderen belastet der beim Abbau entstehende gesundheitsgefährdende Staub Landschaft und Städte, besonders Kingston. Die Flüsse sind durch ungeklärte Abwässer und Eintragungen von Dünge- und Spritzmitteln aus der Landwirtschaft verschmutzt. Das gleiche gilt für die Küstenabschnitte in Nähe der Mündungen und großer industrieller Anlagen. 2000 bis 2005 lief das Jamaican Ridge to Reef Watershed Project, das durch Maßnahmen auf lokaler Ebene die Qualität des Wassers steigern sollte. Unterstützt wurde es mit US Entwicklungshilfen[2], eine abschließende Bewertung steht noch aus.

Bevölkerung

Bevölkerungsentwicklung zwischen 1960 und 2005

Im Juli 2006 lebten auf Jamaika 2.758.000 Menschen, etwa die Hälfte von ihnen in Städten, allein eine Million in den fünf größten. Das Durchschnittsalter liegt bei 23 Jahren, etwa ein Drittel der Bevölkerung ist jünger als 14 Jahre. Lediglich 7,3 % haben das 64. Lebensjahr vollendet. Damit ist die Bevölkerung im Vergleich zu den meisten Industriestaaten sehr jung. Von 1000 lebend geborenen Kindern sterben im Durchschnitt 16, die Lebenserwartung liegt zur Zeit für Frauen bei 75 und für Männer bei 71 Jahren. Das Bevölkerungswachstum hat sich seit 1960 von 1,6 % auf 0,5 % im Jahr 2005 reduziert, es ist also zu erwarten, dass das Durchschnittsalter in Zukunft erhöhen wird, auch weil viele junge Menschen die Insel verlassen.

Rund 91 % der Einwohner stammen von afrikanischen Sklaven ab, die besonders im 17. und 18. Jahrhundert auf die Insel gebracht wurden. 1,3 % kamen aus anderen Staaten der Karibik nach Jamaika, jeweils 0,2 % sind europäischer oder chinesischer Herkunft. Die Ureinwohner, Taino und Kariben, haben nicht als eigene Völker überlebt; dezimiert von eingeschleppten Krankheiten vermischten sie sich mit anderen Gruppen.

Neben der Amtssprache Englisch wird Jamaika-Kreolisch (auch Patois genannt) gesprochen, eine Kreolsprache mit englischen Wurzeln, die in Europa vor allem durch Hip-Hop und Reggae bekannt wurde. Viele Einwohner beherrschen beide Sprachen und vermischen sie zu regionalen Dialekten.

Religionen

Knapp zwei Drittel der Einwohner gehören einer protestantischen Kirche an, ein Ergebnis der britischen Herrschaft über die Insel. Die wichtigsten sind die Church of God (ca. 21,2 %), die Baptisten (ca. 8,8 %), die Anglikaner (ca. 5,5 %), die Siebenten-Tags-Adventisten (ca. 9 %), die Pentecostal (ca. 7,6 %), die Methodisten (ca. 2,7 %), die United Church of Christ (ca. 2,7 %), die Brethren (ca. 1,1 %), die Zeugen Jehovas (ca. 1,6 %) und die Moravian (ca. 1,1 %). Die ursprünglich von den Spaniern verbreitete römisch-katholische Kirche hat heute einen Anteil von lediglich 4 %. Dennoch besteht eine Erzdiözese in Kingston und Diözesen in Mandeville und Montego Bay. Die anglikanische Kirche auf Jamaika gehört zur Church of the Province of the West Indies, vertreten durch Bischof Alfred Charles Reid in Kingston.

Einige der von Sklaven auf die Insel mitgebrachten Naturreligionen konnten überleben. Mehr oder weniger stark übernahmen sie Elemente anderer Kulturen und Religionen was zu einer Vielzahl kleiner Glaubensgruppen führte, die mit den Santería auf Kuba und den Voodoo auf Haiti vergleichbar sind. Daneben gibt es Minderheiten, die dem Islam und dem Judentum, sowie dem Buddhismus angehören. Die jüdische Gemeinde in Spanish Town besteht seit dem 16. Jahrhundert und verfügt seit 1704 über eine eigene Synagoge. Eine weitere große Gemeinde lebt in Kingston.[3]

Rastaman mit Dreadlocks

Rastafari

Hauptartikel: Rastafari

Kaum eine Gruppe prägte und prägt das Bild Jamaikas im Ausland mehr als die Rastafari. Es handelt sich um eine christliche Glaubensgemeinschaft und eine eigene Lebensweise. Sie entstand in den 1930er Jahren unter den Nachkommen afrikanischer Sklaven. Die Anhänger sehen im ehemaligen äthiopischen Kaiser Haile Selassie, von dessen Geburtsname Ras Tafari sich ihre Bezeichnung ableitet, den neuen Messias. Mit ihm war die Hoffnung auf eine Befreiung Afrikas von der kolonialen Unterdrückung verbunden.

Rastafari besteht aus verschiedenen Bewegungen. Die meisten stellen das Individuum ins Zentrum, das einerseits frei von Gesetzen und Vorschriften leben, die Reinheitsvorschriften des Alten Testaments aber befolgen soll. So lehnen diese Gruppen den Genuss von Alkohol und Tabak ab und verurteilen Homosexualität. Einige Anhänger konsumieren Cannabis, das sie Ganja nennen, um zu meditieren; viele zeigen ihre Glaubenszugehörigkeit durch das Tragen von Dreadlocks. Häufig wird die Glaubensrichtung zu Unrecht auf diese Merkmale reduziert. Bekannt wurde die Bewegung im Ausland vor allem durch Reggae-Sänger wie Bob Marley.

Geschichte

Vorkolonialzeit

Im 7. Jahrhundert vor Christus erreichten die ersten aus Südamerika stammenden Taíno (ein zu den Arawak gehörendes Volk) die Insel. Sie lebten in Stammesgemeinschaften und betrieben Ackerbau und Fischfang. Ihre Häuser bauten sie aus Schilf und Stroh. Im Laufe des 15. Jahrhunderts kamen kleine Gruppen der Kariben nach Jamaika. Im Gegensatz zu vielen anderen Inseln vertrieben sie die Taíno nicht, sondern lebten mit ihnen zusammen. Als Christoph Kolumbus 1494 während seiner zweiten Reise als erster Europäer auf Jamaika landete, lebten dort schätzungsweise 100.000 Menschen. Bei Pedro Bluff in Saint Elizabeth wurden Höhlen mit Malereien gefunden, die denen auf anderen Karibikinseln gleichen.

Spanische Kolonie (1509-1655)

Eine der ersten Karten Jamaikas, um 1528 von Benedetto Bordone gezeichnet.

Nach einen jahrelangen Streit zwischen Diego Kolumbus, dem Sohn Christoph Kolumbus, und der spanischen Krone über den Besitz einiger Karibikinseln wurde er schließlich Vizekönig über alle von seinem Vater entdeckten Inseln. Er erhielt das Recht, einen Anteil des dort gefundenen Goldes für sich zu behalten und Steuern zu erheben. 1509 ließ er Jamaika durch Juan Ponce de León einnehmen und nannte es Santiago. Dieser Name bürgerte sich nie ein. Auch die Spanier gebrauchten die ursprünglichen indianischen Namen Chaymakas oder Xaymaca, den sie in Jamaica verdrehten. In weniger als zehn Jahren zerfiel die Kultur der Ureinwohner, sie wurden von eingeschleppten Krankheiten und der brutalen Behandlung durch die Siedler dezimiert. Seit der zweiten Hälfte des 17. Jahrhunderts gilt sie als ausgestorben. Um den Mangel an Arbeitskräften zu kompensieren, brachten die Spanier ab 1517 die ersten afrikanischen Sklaven auf die Insel, vorwiegend von der Gold- und Sklavenküste. 1611 wurden erstmals mehr schwarzafrikanische als europäische Einwohner gezählt. Hauptstadt wurde Nueva Sevilla, das heutige Spanish Town. Zunächst wurde in der Landwirtschaft das Verwaltungssystem Encomienda eingeführt. Spanier erhielten große Ländereien, zusammen mit den darauf lebenden Ureinwohner, die sie zur Arbeit einsetzen konnten und missionieren mussten. Das System war menschenverachtend und trug entscheidend zum Aussterben der indianischen Kultur bei. Kurz vor der Eroberung durch England wurde auf das humanere Repartimiento umgestellt bei dem indianische Dorfgemeinschaften zwei bis vier Prozent ihrer Arbeitskraft den Kolonialherren zur Verfügung stellen mussten.

siehe auch Agrarstrukturen in Lateinamerika (Auch für die karibischen Kolonien zutreffend)

Da keine Edelmetalle auf der Insel gefunden wurden, verlagerte sich das Interesse der spanischen Krone schnell nach Mexiko. Viele Siedler verließen die Insel wieder, zurück blieb eine schwache Garnison.

Britische Kolonie (1655-1962)

Inbesitznahme

Nach der Niederlage der spanischen Armada 1588 konnte Spanien seine Besitzungen in der Karibik nicht mehr schützen. Am 10. Mai 1655 landeten englische Truppen unter Admiral William Penn sen. an der Stelle des heutigen Kingstons. Die Verwaltung in Spanish Town ergab sich am nächsten Tag, ein Teil der verbliebenen Spanier flohen kampflos nach Kuba. In der Hoffnung eines Aufstandes hatten sie zuvor ihre Sklaven befreit und mit Waffen ausgestattet. Es kam aber zunächst nicht zu Kämpfen, da die ehemaligen Sklaven sich ins unzugängliche Landesinnere zurückzogen, wo sie unter der Bezeichnung Maroons lebten. Trotz der Kapitulation sammelte der letzte spanische Gouverneur Cristobal Arnaldo de Ysassi Guerillatruppen an der Nordküste und im Landesinneren. Zweimal erhielt er Unterstützung aus Kuba, musste aber nach zwei Niederlagen gegen die englische Armee 1657 und 1658 endgültig aufgeben. 1664 wurde eine gewählte Versammlung eingerichtet, die lokale Verwaltungsaufgaben wahrnahm. Jamaika ging 1670 durch den Vertrag von Madrid formal in den Besitz Großbritanniens über.

Wirtschaftlicher Aufschwung

Datei:Moll - The Island of Jamaica.png
Herman Molls Karte The Island of Jamaica (1726) zeigt die damalige Einteilung der Insel in die einzelnen Parishes

Die in der Plantagenwirtschaft Jamaikas erzeugten Güter machten die Insel über 150 Jahre lang zu einem wertvollen Besitztum der englischen Krone. Die Insel war auch eine bedeutende Anlaufstelle für Freibeuter und Piraten, die, meist mit britischer Duldung, die die neu gegründete Hauptstadt Port Royal anliefen. Das Piratenzeitalter auf der Insel endete mit der Zerstörung der Stadt durch ein Erdbeben am 7. Juni 1692. Spanisch Town wurde wieder Hauptstadt, bis sie 1755 durch Kingston abgelöst wurde. 1694 landete der Franzose Du Casse mit 1500 Soldaten im Norden und Osten Jamaikas. Sein Versuch die Insel zu erobern, scheiterte am Widerstand der Siedler. Nach zehntägigen Kämpfen musste er sich auf seine Schiffe zurückziehen. Er zerstörte mehrere Plantagen und entführte etwa 1300 Sklaven. Der letzte Versuch der Eroberung der Insel scheiterte 1782, als die für die Invasion vorgesehene französische Flotte in der Schlacht von Les Saintes von den Engländern geschlagen wurde.

Unruhen und Aufstände

Ab den 1730er Jahren kam es immer öfters zu Konflikten mit den Maroons. Diese weigerten sich, entflohene Sklaven an die Engländer auszuliefern und unternahmen ihrerseits Versuche, weitere Sklaven zu befreien. Der erste Maroonkrieg erreichte seinen Höhepunkt 1734, als Nanny Town, eine der Maroon Siedlungen in den Blue Mountains, zerstört werden konnte. Der Konflikt dauerte bis zum Friedensschluss 1739 an. Der von Granny Nanny ausgehandelte Vertrag sicherte den Maroon eine eigenständige Kolonie zu unter der Bedingung, dass sie entflohene Sklaven zurückführen und bei der Verteidigung der Insel helfen. Der zweite Maroonkrieg brach 1795 aus, nachdem die Maroon sich weigerten, weiterhin Menschen auszuliefern. Der Auslöser für die Kämpfe war die Folter zweier Sklaven. 5000 Soldaten, sowie auf Menschenjagd abgerichtete Bluthunde schlugen den Aufstand nieder. Die Maroon Anführer wurden gefangen genommen und nach Nova Scotia in Kanada deportiert, von wo aus sie später nach Sierra Leone gebracht wurden.

Statue von Samuel Sharpe in Montego Bay

1807 wurde der Überseehandel mit Sklaven untersagt, das Arbeitssystem an sich blieb aber unverändert. Es kam zu mehreren kleineren Unruhen, bis 1831 unter der Führung von Samuel Sharpe der Weihnachtsaufstand in der Umgebung von Montego Bay ausbrach. Obwohl schnell und blutig niedergeschlagen war er Teil einer Entwicklung, die 1834 zum Slavery Abolition Act, also zur Abschaffung der Sklaverei, führte. Bis zur Durchsetzung des neuen Gesetzes auf Jamaika dauerte es noch vier weitere Jahre. In den folgenden Jahren kamen immer mehr Einwanderer freiwillig auf die Insel, darunter auch eine Gruppe von Arbeitern aus Indien. Sie wurden auf den Plantagen eingesetzt, konnten aber den beginnenden Niedergang der Zuckerindustrie nicht aufhalten. Billiger Zucker aus Kuba überflutete den Markt.

Die Lebensbedingungen der befreiten Sklaven blieben katastrophal. Sie hatten zwar die Freiheit erlangt, waren aber meist besitzlos und konnten sich aufgrund einer Wahlsteuer nicht an der Verwaltung der Insel beteiligen. Die Wut und Verzweiflung der Bevölkerung entlud sich im Aufstand von Morant Bay unter Führung von Paul Bogle und George William Gordon. Der Aufstand wurde von den Briten im Auftrag des Gouverneur mit massiver Gewalt niedergeschlagen, die lokale Verwaltung aufgelöst und Jamaika zur Kronkolonie erklärt. Mehr als 1000 Menschen, darunter Bogle und Gordon kamen ums Leben. Die eingesetzte Gewalt löste in Großbritannien Entsetzten aus und führte zu einer genaueren Überwachung der Gouverneure.

Kronkolonie

Mit dem neuen Gouverneur John Peter Grant begannen zahlreiche Reformen. Das Bildungssystem wurde größeren Bevölkerungsteilen zugänglich gemacht und die Arbeitsgesetze verbessert. Außerdem wurde die Infrastruktur ausgebaut. Das Eisenbahnssystem erreichte seine größte Ausdehnung und ein Unterwasserkabel nach Europa wurde verlegt. 1914 wurde auf der Insel das Kriegsrecht verhängt, rund 10.000 jamaikanische Soldaten nehmen am Ersten Weltkrieg auf Seiten der Alliierten teil.

Ab den 1930er Jahren gab es, teilweise durch die Arbeit Marcus Garveys motiviert, Unruhen und Aufstände gegen die britische Herrschaft. Die Bewohner verlangten mehr Unabhängigkeit und eine gerechtere Besteuerung. 1938 wurde die People's National Party (PNP), die erste der beiden großen Parteien, von Norman Washington Manley gegründet. 1944 trat eine neue Verfassung in Kraft, die dem Land wieder eine gewisse Selbstverwaltung zugestand. Im selben Jahr fanden die ersten freien, allgemeinen und gleichen Wahlen statt. 1953 wurden die gewährten Freiheiten noch einmal erweitert, die innere Verwaltung ging 1957 komplett an die Volksversammlung über. Der Chief Minister, ein Vorgänger des späteren Premierministers, leitete ab sofort einen großen Teil der Geschicke des Landes.

Während des Zweiten Weltkriegs wurde Jamaika von Großbritannien und den USA als Marinestützpunkt benutzt. Das Land selbst unterstützte die Alliierten mit Truppen und Geld. Nach dem Weltkrieg gab es Versuche, die westindischen Kolonien unter eine gemeinsame Verwaltung zu stellen. 1947 fanden in Montego Bay erste Verhandlungen zur Gründung der Westindischen Föderation statt, ein Jahr später wurde die University of the West Indies, eine gemeinsame Hochschule für 16 Karibikstaaten, in Mona bei Kingston gegründet. 1958 schlossen sich Jamaika und neun weitere britische Gebiete in der Karibik der Westindischen Föderation an, schied aber bereits 1961 nach einem Referendum wieder aus.

Souveräner Staat

Erste Jahre (1962-1980)

Die Unabhängigkeit von Großbritannien wurde am 6. August 1962 erlangt, am 18. September folgte die Mitgliedschaft bei den Vereinten Nationen. Jamaika ist seitdem freies Mitglied des Commonwealth. Der erste Premierminister war Alexander Bustamante von der Jamaica Labour Party (JLP), die bis 1972 an der Macht blieb. Die erste Sitzung des Parlaments wurde von Princess Margaret eröffnet. Jamaika trat in den folgenden Jahren mehreren internationalen Organisationen bei, darunter der UN-Menschenrechtsausschuss.

1966 besuchten sowohl Elisabeth II.. als auch der für die Rastafari wichtige Haile Selassie unter großem Jubel die Insel, im gleichen Jahr fand mit den Commonwealth Games das größte sportliche Ereignis der Geschichte des Landes statt. Im Oktober führten Bandenkriege in Kingston zur Verhängung des Notstands. Polizei und Militär brauchten einen Monat um die Situation unter Kontrolle zu bringen. Nach Ende seiner Amtszeit im Februar 1967 zog sich Bustamante aus der Führung seiner Partei zurück. Sein Nachfolger Donald Sangster konnte die Wahl mit 33 zu 20 Sitzen im Parlament gewinnen. Nur wenige Wochen später musste er nach einem Schlaganfall zur Behandlung nach Kanada geflogen werden wo er am 11. April verstarb. Hugh Shearer regierte bis zum Ende der Legislaturperiode. In seine Amtszeit fallen die Umstellung auf das Dezimalsystem 1968 und die Einführung des Jamaika-Dollars 1971, aber auch eine Dürre in den Jahren 1967-68 und ein landesweiter Streik der Polizei für mehr Löhne.

Demokratischer Sozialismus (1972-1980)

Missglückte Maßnahmen zur Bekämpfung der Dürrefolgen und der Streik ließen in der Bevölkerung an der Führungsqualität Sangsters zweifeln. Die Peoples National Party (PNP) unter Michael Manley konnte sich bei den Wahlen 1972 mit 37 zu 19 Sitzen durchsetzen. In den ersten Jahren nach der Unabhängigkeit hatte Jamaika eine pro−westliche Außenpolitik verfolgt. Manley hingegen erklärte den Demokratischen Sozialismus zur Staatsform und nahm Beziehungen zu sozialistischen Staaten auf. Es kam zu Verstaatlichungen und Käufen zahlreicher Unternehmen, besonders im Bergbaubereich. Die neue Politik war nicht direkt kommunistisch - die demokratischen Strukturen blieben bestehen und große Teile des Marktes waren weiterhin in Privatbesitz - wurde aber aufgrund einer engen Freundschaft Manleys zu Fidel Castro und einer Handelsmission in die Sowjetunion häufig so interpretiert. Trotz intensiver Verhandlungen brachen 1979 die Beziehungen zum Internationalen Währungsfonds ab, die Wirtschaft stagnierte. Kurz vor der Wahl deckte die Polizei Vorbereitungen eines Putschversuches der jamaikanischen Armee auf. 24 Soldaten und drei Zivilisten wurden verhaftet und zu mehrjährigen Freiheitsstrafen verurteilt.

Dennoch brachen die internationalen Beziehungen nicht ganz ab. Durch das Lomé-Abkommen von 1975 trat Jamaika den AKP-Staaten bei. Das Abkommen und sein Nachfolger, das Cotonou-Abkommen von 2002 sicherten dem Land Entwicklungshilfe und Zollpräferenzen, unter anderem auf dem europäischen Markt, zwang es aber auch einen Teil seiner Märkte für ausländische Produkte zu öffnen. Viele der Vergünstigungen, vor allem auf dem Bananenmarkt, sind 2006 ausgelaufen.

Rückkehr zur pro−westlichen Politik

Die verstärkte Armut infolge der internationalen Isolation verschaffte der JLP mit 51 zu 9 Sitzen einen deutlichen Sieg bei den 1980er Wahlen, ein Erfolg der sich bei den Kommunalwahlen ein Jahr später wiederholte. Der neue Premierminister Edward Seaga kehrte zu einer pro−westlichen Außenpolitik zurück. Manleys im Inland getroffene Maßnahmen, zu denen neben den Verstaatlichungen auch der Ausbau sozialer Einrichtungen gehörte, blieben aber weitestgehend bestehen. Die Beziehungen zum Währungsfond wurden wieder aufgenommen und die zu Kuba abgebrochen. Jamaika erhielt noch im selben Jahr von der UN die Zusicherung, dass das Hauptquartier der neu zugründenden Meeresbodenbehörde in Kingston errichtet wird. Besonders die USA und die EU gewährten nun Kredite und Wirtschaftshilfen zur Stärkung der Wirtschaft und Verbesserung der maroden Infrastruktur. Dennoch verlor der Jamaika-Dollar bis 1983 gegenüber dem US-Dollar so stark an Wert, dass die Regierung sich gezwungen sah, Neuwahlen anzuordnen. Die PNP lehnte die Teilnahme ab, da sie sich durch die Einteilung der Wahlkreise benachteiligt fühlte. Die JLP gewann alle 60 Sitze und konnte so bis 1987 souverän regieren.

Im Oktober 1983 begann die eine Woche dauernde US-Invasion in Grenada. Nach offiziellen Darstellung der USA war es unter anderem Jamaika, das in der Organisation Ostkaribischer Staaten den Wunsch geäußert habe, die dortige kommunistische Regierung zu stürzen. In Wirklichkeit ging die Initiative aber von den USA aus. Das einzige Mal in seiner Geschichte stellte die Insel Soldaten für einen Auslandseinsatz zur Verfügung. Zusammen mit Antigua und Barbuda, Barbados, Dominica, St. Lucia und St. Vincent entsandte es 300 Mann, die aber nicht zu Kampfhandlungen eingesetzt wurden.

Am 12. September 1988 traf Hurrikan Gilbert Jamaika. Das Auge des Sturms überquerte die Insel auf der vollen Länge und richtete große Verwüstungen an. Es entstand ein Schaden von 4 Milliarden US-$, 40 % der Anbauflächen wurden zerstört. Kingston und Saint Andrew Parish, sowie Hanover Parish waren am schlimmsten betroffen, hier brach die Versorgung mit Wasser und Elektrizität für mehrere Tage zusammen.[4] In den folgenden Monaten flossen umfangreiche internationale Hilfen, die zwar aufgrund von Korruption und Unterschlagungen nur zum Teil bei den Menschen ankamen, die Wirtschaft aber wieder ankurbelten.

1989 stürzte die allgemeine Unzufriedenheit der Bevölkerung über den Wiederaufbau die Regierung. Bei den Parlamentswahlen erreicht die PNP 45 der 60 Sitze und Michael Manley wird erneut Premierminister. 1992 muss er aus gesundheitlichen Gründen zurücktreten. Percival J. Patterson wurde sein Nachfolger und blieb bis 2006 im Amt. Dank internationaler Hilfen war die Wirtschaftslage 1990 wieder relativ günstig und förderte die Gründung vieler Banken und Versicherungen. Die gingen große finanzielle Risiken ein. 1996 führten unerwartet stark steigende Zinsen zu einem Zusammenbruch des gesamten Finanzsektors.

Jamaika ist seit einigen Jahren bemüht, sich an internationalen Organisationen zu beteiligen, um auf seine Probleme aufmerksam zu machen. So übernahm es 2001 z. B. für ein Jahr den Vorsitz des Sicherheitsrats der Vereinten Nationen.

Emigration

Wie in fast der gesamten Karibik verlassen seit Ende des 19. Jahrhunderts viele Menschen die Insel auf der Suche nach Arbeit und besserer Lebensqualität. Die Auswanderung geht zurück bis in die 1850er Jahre, als immer mehr Arbeiter von besseren Löhnen, beispielsweise in Trinidad und im heutigen Guyana angelockt wurden, um dort auf Plantagen zu arbeiten. Die erste große Welle verließ das Land ab 1881 um sich am Bau des Panamakanals zu beteiligen. Viele Arbeiter schickten Teile ihrer Löhne in die Heimat zurück. Das Panama money wirkte sich spürbar auf die Wirtschaft aus und brachte wichtige Devisen ins Land.

Mittel- und Südamerika sowie die USA waren Hauptziele der Auswanderer, bis in den 1930er Jahren verstärkt Einwanderungsgesetze erlassen wurden. So beschränkte der Immigration Act von 1924 die Einreise in die Vereinigten Staaten erheblich. Nach der Unabhängigkeit nutzten viele Einwohner die Reisefreiheit im Commonwealth, um nach Großbritannien zu gelangen, mehr als eine Million Menschen verließen die Insel seitdem. Von dort aus wanderten viele dann in die nordamerikanischen Staaten aus. Heute wird dieser Umweg nicht mehr so oft benutzt, da die meisten Emigranten direkt, teilweise illegal, in die USA und Kanada einreisen. Die Entwicklung wird häufig Jamaikanische Diaspora genannt. Besonders New York, Toronto und London beheimaten heute die größten Gruppen ehemaliger Jamaikaner. 7 % der 2,5 Millionen Einwohner Torontos stammen von der Insel. In den drei Städten leben zusammen mehr Jamaikastämmige als Jamaikaner im Heimatland.

Auswanderer aus Jamaika nach Jahrzehnt
1951-1960 1961-1970 1971-1980 1981-1990 1991-2000
Migrationsbalance -195.200 -296.500 -216.959 -181.601 -216.392
Auswanderer in die USA [5] 8.869 74.906 137.577 208.148 ?

Der Bevölkerungsverlust wird seit den 1980er Jahren durch eine verstärkte Zuwanderung aus Nordamerika und Europa, aber auch aus dem Rest der Karibik, teilweise kompensiert.

Politik

Staatsorganisation

Jamaika ist eine stabile parlamentarische repräsentative demokratische Monarchie. Die 1962 durch einen gemeinsamen Ausschuss der im jamaikanischen Parlament vertretenen Parteien erarbeitete Verfassung basiert auf dem System des Vereinigten Königreichs (Westminster-System). Wahlberechtigt ist jeder Bürger ab 18 Jahren. Praktisch alle Regierungsorganisationen haben ihren Sitz in der Hauptstadt Kingston.

Exekutive

Staatsoberhaupt ist Elizabeth II., die den Titel Königin von Jamaika trägt. Sie wird vertreten durch einen Generalgouverneur, der durch den Premierminister und sein Kabinett ernannt wird. Sowohl Königin als auch Generalgouverneur haben größtenteils zeremonielle Aufgaben, darunter die Ernennung des Premierministers und der Minister. An der Spitze der Regierung steht der Premierminister. Er ist – wie bei Ländern mit Westminster-System üblich – mit umfangreichen Kompetenzen ausgestattet und kann viele wichtige Entscheidungen ohne Konsultation des Parlaments tätigen. Die eigentliche Verwaltung des Landes wird von Behörden übernommen, an deren Spitze ein Fachminister steht. Premierminister wird automatisch, nach Ernennung durch den Generalgouverneur, der Vorsitzende der Partei, die die Mehrheit im Parlament hält. Ein Wechsel in der Parteiführung führt binnen weniger Wochen zur Ernennung eines neuen Premierministers. Am 30. März 2006 ersetzte Portia Simpson-Miller von der PNP den aus Gesundheitsgründen zurückgetretenen langjährigen Premierminister Percival J. Patterson. Sie ist damit die erste weibliche Regierungschefin ihres Landes.

Siehe auch:

Legislative

Das jamaikanische Parlament besteht aus zwei Kammern, dem Abgeordnetenhaus und dem Senat. Die 60 Mitglieder des Abgeordnetenhauses (Members of Parliament oder MPs) werden alle fünf Jahre (zuletzt 2002) direkt gewählt. Jamaika hat traditionell ein Zweiparteiensystem, einzig die People's National Party (PNP) und die Jamaica Labour Party (JLP) sind im Parlament vertreten, beide stellten in der Vergangenheit mehrmals Premierminister. Zur Zeit hält die PNP mit 34 gegenüber 26 Abgeordneten die Mehrheit. Andere Parteien und Koalitionen spielen keine Rolle. Die starke Position der Regierung beschränkt die tatsächlichen Einflussmöglichkeiten der Kammer.

Der Senat hat 25 Mitglieder. 13 Senatoren werden durch den Premierminister und acht durch den Oppositionsführer, zur Zeit Bruce Golding, benannt. Der Generalgouverneur muss den Kandidaten zustimmen. Ein Mitspracherecht bei politischen Entscheidungen besteht nur in wenigen Gebieten.

Ergebnis der Parlamentswahl 2002[6]
Partei Stimmen % Veränderung Sitze Veränderung
People's National Party 383.887 52,2 -3,5 34 -15
Jamaica Labour Party 346.860 47,2 +8,1 26 +15
National Democratic Movement und
Jamaica National Alliance for Unity
2.790 0,38 ? 0 +/- 0
Andere 1.091 0,13 ? 0 +/- 0
Abgegebene Stimmen 734.628 60
Wahlbeteiligung 57,7 %

Der zu erkennende Abwärtstrend der PNP setzte sich bei den Kommunalwahlen 2003 weiter fort. Dort gelang der JLP ein knapper Sieg. [7]

Judikative

Das Rechtssystem orientiert sich am englischen Common Law. Das letztinstanzliche Gericht ist der Justizausschuss des Privy Council in London. Im Gegensatz zu den meisten anderen Ländern des Commonwealth hält Jamaika an der Todesstrafe fest.[8] Da das Privy Council Todesurteile meist in Freiheitsstrafen umwandelt, gibt es Bestrebungen, einen Karibischen Gerichtshof zu gründen, der dann die letzte Instanz darstellt.

Parteien und Gewerkschaften

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Logo der JLP

Schon vor der Unabhängigkeit Jamaikas etablierte sich ein Zweiparteiensystem. Sowohl die People's National Party (PNP), als auch die Jamaican Labour Party (JLP) waren seit 1962 mehrmals an der Macht. Andere Parteien sind unbedeutend und zur Zeit nicht im Parlament vertreten.

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Logo der PNP

Beide Parteien sind eng mit je einer der beiden großen Gewerkschaften, Bustamante Industrials Trade Union (BITU) und Trade Union Congress (TUC), verbunden. Aus der 1938 von Alexander Bustamante gegründeten BITU ging 1943 die JLP hervor, die nach der Unabhängigkeit die ersten Premierminister stellte. Bustamantes Cousin Norman Washington Manley gründete 1938 die PNP, in deren Umfeld sich die TUC formierte. Beide Parteien bezeichnen sich als sozialdemokratisch und unterscheiden sich in ihren heutigen Parteiprogrammen kaum.

Viele Seiten werfen den Parteien vor, bewaffnete Banden zu unterhalten und ganze Stadtteile Kingstons gewaltsam zu kontrollieren. Tatsächlich kam es bei allen bisherigen Wahlen zu Unruhen, meistens mit mehreren Toten.

Außenpolitik

Jamaika ist Mitglied einer großen Zahl internationaler Organisationen, darunter die karibischen Gemeinschaft (CARICOM), die karibische Entwicklungsbank, die UNO und Interpol. Seit vielen Jahren ist es einer der Wortführer der karibischen Staaten, 2005 führte es den Vorsitz der Entwicklungsländerkonferenz G77. Jamaika ist in keine internationalen Konflikte verwickelt, seine Soldaten werden nicht außerhalb des Landes eingesetzt. In den letzten Jahren gab es Unstimmigkeiten mit der US-Regierung, die die Parteien verdächtigt, Banden in Kingston beim Drogenschmuggel aus Süd- nach Nordamerika zu unterstützen und vor dem Polizeizugriff zu schützen. Abgesehen davon ist die Beziehung zwischen beiden Staaten gut, Jamaika erhielt 2004 18.5 Millionen US-Dollar Wirtschaftshilfen.

Die Beziehungen zur Europäischen Union haben sich verschlechtert, nachdem diese ihre Märkte für Produkte aus weiteren Ländern zugänglicher gemacht hat. Die erhöhte Konkurrenz gefährdet den, ohnehin in einer Krise steckenden, Anbau von Bananen und Zuckerrohr. Von der EU finanzierte Infrastrukturprojekte sollen dem Land helfen, die Probleme zu überwinden. Jamaika unterhält Botschaften in fast allen europäischen Ländern. Traditionell spielt der Handel eine wichtige Rolle für die internationalen Beziehungen, weshalb Handels- und Außenministerium unter Minister Anthony Hylton zusammengefasst sind.

Staatsausgaben und Verschuldung

Im Jahr 2001 lag die Staatsverschuldung bei rund 10 Milliarden US-Dollar. Das entspricht 147 % des BIP. Im Laufe der 1990er Jahre haben sich die Auslandsschulden zwar verringert, dafür vergrößerten sich die teuren Inlandsschulden um den Faktor 14. Grund ist der Zusammenbruch des Finanzsektors um 1995, dessen Verluste die Regierung kompensieren musste. Die Zinszahlungen machen zur Zeit rund 60 % der Staatsausgaben aus, auch wenn die Neuverschuldung sich stark reduziert hat.

Das Geschäftsjahr dauert von April bis Mai des Folgejahres. 2005/2006 wurden 187 Milliarden jamaikanische Dollar (rund 2,2 Milliarden Euro[9]) ausgegeben. Dem standen Einnahmen in Höhe von rund 2,15 Milliarden Euro entgegen, die Neuverschuldung lag bei rund 48,4 Millionen Euro).[10]

Im Rechnungsjahr 2005/2006 lag der Anteil der Staatsausgaben für

  1. das Gesundheitssystem bei 7 %
  2. das Bildungssystem bei 18 %
  3. Polizei und Militär bei zusammen 9 %

Militär

Militär in Jamaika Quelle:CIA
Truppenstärke
Mindestdienstalter 18 Jahre (2001)
Verfügbarkeit (2005 geschätzt) Alter: 15-49 Jahre Männer: 592.018
Frauen: 616.500
Jährlicher Eintritt ins Dienstalter (2005 geschätzt) Männer: 27.923
Frauen: 27.889
Aktives Personal 3.300
Ausgaben Militär
Gesamtausgaben (2003) 31,17 Mio US-$
Prozent der Staatsausgaben (2003) 0,4 

Die jamaikanische Armee heißt Jamaica Defence Force (JDF). Sie besteht aus einer 3.300 Mann starken Berufsarmee und einer Reserve. Es gibt keine Wehrpflicht. Die Hauptaufgabe der JDF ist der Schutz des Landes und die Gewährleistung der inneren Sicherheit. Sie untersteht dem Premierminister, vertreten durch den Minister für Sicherheit und Justiz. Oberbefehlshaber ist zur Zeit Konteradmiral Hardley M. Lewin.

Gegründet wurde die JDF am 31. Juli 1962, also wenige Tage vor der Unabhängigkeit Jamaikas am 6. August. Sie ging aus dem West Indies Regiment hervor. Während der beiden Weltkriege hatte es bereits eine Freiwilligenarmee gegeben, die Großbritannien unterstützte. Die JDF gleicht in ihrer Organisation der britischen Armee, Ausbildung, verwendete Waffensysteme und Traditionen sind mit denen anderer Commonwealth-Staaten vergleichbar. Der Verteidigungsetat 2003 belief sich auf 31,17 Millionen US-Dollar, was rund 0,4 % des Staatshaushaltes entsprach. 1998 gab es 3.320 Berufssoldaten, 90 % waren dem Heer zugeteilt, je 5 % Marine und Luftwaffe. Offiziersanwärter werden größtenteils im Ausland ausgebildet, hauptsächlich in Großbritannien und Kanada. Im Laufe ihrer Karriere kehren sie zu Fortbildungen dorthin zurück. Soldaten unterer Ränge erhalten ihr Training in einer heimischen Kaserne.

In den vergangenen Jahren übernahm das Militär immer wieder Polizeiaufgaben. Es wurde vor allem zur Bekämpfung des Drogenhandels und krimineller Banden eingesetzt. 2001 war sie in Unruhen in der Hauptstadt Kingston verwickelt, bei denen 140 Menschen zu Tode kamen. In der Folge wurde das Land immer wieder von verschiedenen Menschenrechtsorganisationen verurteilt.[11] 1983 war die JDF mit einigen Soldaten an der Invasion Grenadas beteiligt. Sie bewachten gefangengenommene Gegner und sicherten Hafenanlagen für den Nachschub.

Heer

Das Heer ist mit einer Mannstärke von knapp 3.000 Mann die größte Teilstreitkraft. Es besteht aus zwei Bataillonen sowie einer Reserve. Neben der Kriminalitätsbekämpfung ist die wichtigste Aufgabe der Katastrophenschutz. Außer einer kleinen Anzahl gepanzerter Fahrzeuge vom Typ Cadillac V-150 stehen vor allem geländegängige Transportfahrzeuge zur Verfügung.

Marine

Die Marine ist der technisch bestausgestattete Teil der Armee. Neben zwei modernen, in den Niederlanden gefertigten, Fregatten kommen eine Reihe kleinerer Boote zum Einsatz, vor alle in Küstennähe. Zusammen mit der US−Marine führt sie Maßnahmen zur Bekämpfung des Drogenschmuggels durch und überwacht die Einhaltung der Umweltschutzbestimmungen.

Luftwaffe

Neben einigen Helikoptern vom Typ Bell stehen vor allem unbewaffnete Flächenflugzeuge zur Verfügung. Zusammen mit der Marine überwachen sie den Schiffsverkehr. Schwerpunkt ist dabei die Suche nach Schmugglern und illegalen Einwanderern sowie Umweltverschmutzungen.

Soziale Probleme und Kriminalität

Die Inflation seit den 1980er Jahren und die Verteuerung des US-Dollars im Vergleich zum Jamaikanischen haben die Preise, insbesondere für Importgüter, steigen lassen. Durch die geringeren Exporte sind viele Arbeitsplätze weggefallen, besonders in der Landwirtschaft. Zudem hat fast jeder Einwohner zumindest einen Teil seiner Ersparnisse beim Zusammenbruch des Finanzsektors verloren. Immer mehr Menschen ziehen vom Land in die Stadt, wo sie, besonders in Kingston, in slumartigen Wohnvierteln leben. Die Regierung hat große Anstrengungen unternommen, um Wohnraum zu schaffen; unter anderem wurden in Portmore zehntausende billige Wohnungen gebaut. Die grundlegenden sozialen Probleme wurden aber nicht gelöst. Viele Musiker heizen mit ihren gewaltverherrlichenden Texten die Situation an, beschuldigen die ehemaligen Kolonialherren der fortgesetzten Unterdrückung und Ausbeutung oder greifen Minderheiten an.

Die schlechte Lebensqualität fördert die Kriminalität, die heute wohl das größte Problem der Insel ist. In den Städten haben sich Banden gebildet, die durch Drogenhandel und Schutzgelderpressung Geld verdienen. Seit den 1970er-Jahren unterhalten auch die Gewerkschaften und die eng mit ihnen verbundenen Parteien bewaffnete Banden, die Viertel kontrollieren, in denen besonders viele der eigenen Anhänger leben. Gerade junge Menschen sehen in den Banden die einzige Möglichkeit, schnell an Geld zu kommen. Im Jahr 2002 wurden 1139 Menschen ermordet, was etwa 40 Toten pro 100.000 Einwohner entspricht, wobei von Polizei und Armee Erschossene nicht berücksichtigt wurden. Zur gleichen Zeit lag die Quote in den USA bei 5,7 pro 100.000. Durch zusätzliche Polizisten und einen verstärkten Einsatz der Armee im Inland seit 2001 konnte die Zahl der meisten Schwerverbrechen bis 2005 reduziert werden. Die Kriminalitätsrate ist immer noch eine der höchsten der Welt; die Aufklärungsrate liegt bei etwa 40 %. Die wenigen Gefängnisse stammen größtenteils noch aus der Kolonialzeit und sind überbelegt. Die Haftbedingungen sind meist schlecht. Jamaika ist Durchgangsstation des Drogenhandels von Süd- nach Nordamerika. Den Schätzungen des Sicherheitsministeriums zufolge passieren jährlich rund 80 Tonnen Kokain die Insel. Der Schmuggel ist für die Zwischenhändler sehr lukrativ. Viele Küstenregionen werden von mafiösen Organisationen kontrolliert, was auch daran liegt, dass sich die Polizei auf die Städte konzentriert. Eine Zusammenarbeit mit den USA konnte die Geschäfte nicht beeinträchtigen, was unter anderem daran liegt, dass Korruption unter hohen Beamten weit verbreitet ist. Transparency International führt Jamaika in seinem Korruptionsbericht auf Platz 64.[12]

Homosexualität

Capleton live beim Bob Marley Birthday Bash 2K6 im MX3 in Negril

Die Menschenrechtssituation von Homosexuellen in Jamaika ist schlecht. Artikel 76 des Gesetzes über Straftaten gegen die Person ahndet Analverkehr (theoretisch auch zwischen Mann und Frau) als „abscheuliches Verbrechen der Sodomie (buggery)“ mit bis zu 10 Jahren Gefängnis, verbunden mit schwerer Zwangsarbeit. Akte körperlicher Intimität zwischen Männern werden nach Artikel 79 mit bis zu zwei Jahren Haft bestraft, verbunden mit der Möglichkeit, zu schwerer Zwangsarbeit verurteilt zu werden.

In neueren jamaikanischen Dancehall-Songs wird darüber hinaus regelmäßig zur Ermordung von Homosexuellen aufgerufen; dazu gehören die bekannten Künstler Beenie Man, Bounty Killer, Capleton, Elephant Man, Buju Banton, Sizzla und Vybz Kartel. Homophobe Gewalt kommt recht häufig vor. Nach Angaben von Amnesty International haben in den letzten Jahren in Großbritannien mehrere Jamaikaner alleine aufgrund ihrer Homosexualität Asyl erhalten.[13] Häufig steht die Verachtung homosexueller Menschen in Zusammenhang mit der Angst sich mit Aids zu infizieren.[14] In den letzten fünf Jahren wurden über 30 Jamaikaner aufgrund ihrer Homosexualität ermordet.

Verwaltungsgliederung

Hauptartikel: Administrative Gliederung Jamaikas

Jamaika besteht aus drei Countys (Grafschaften) die wiederum in insgesamt 14 historisch gewachsene Parishes (Landkreise) zerfallen.

Kingston Parish und Saint Andrew Parish bilden seit 1927 die Verwaltungseinheit Kingston and St Andrew Corporation.
Kingston Parish umfasst nicht die ganze Stadt Kingston.

Nr. Parish Fläche
km²
Bevölkerung
Volkszählung 2001
Hauptstadt
Cornwall County
1 Hanover Parish 450,4 67.037 Lucea
2 Saint Elizabeth Parish 1.212,4 146.404 Black River
3 Saint James Parish 594,9 175.127 Montego Bay
4 Trelawny Parish 874,6 73.066 Falmouth
5 Westmoreland Parish 807,0 138.947 Savanna-la-Mer
Middlesex County
6 Clarendon Parish 1.196,3 237.024 May Pen
7 Manchester Parish 830,1 185.801 Mandeville
8 Saint Ann Parish 1.212,6 166.762 Saint Ann's Bay
9 Saint Catherine Parish 1.192,4 482.308 Spanish Town
10 Saint Mary Parish 610,5 111.466 Port Maria
Surrey County
11 Kingston Parish 21,8 96.052 Kingston
12 Portland Parish 814,0 80.205 Port Antonio
13 Saint Andrew Parish 430,7 555.828 Half Way Tree
14 Saint Thomas Parish 742,8 91.604 Morant Bay
  Jamaika 10.990,5 2.607.631 Kingston

Wirtschaft

Gesamtvolumen 95,275 Milliarden J$ (rund 1,12 Milliarden €)[15]
Gesamtvolumen 295,568 Milliarden J$ (rund 3,48 Milliarden €)[15]

Jamaika gehört zu den wohlhabenderen Ländern der Karibik, der Human Development Index lag 2003 bei 0,738 Punkten [16], was einem Land mittleren Entwicklungsstands entspricht. Dennoch muss jeder fünfte Einwohner unterhalb der Armutsgrenze leben. Bis in die 1940er Jahre war der Export landwirtschaftlicher Produkte die einzige Einnahmequelle des Landes. Seitdem haben sich Tourismus sowie der Abbau und die Verarbeitung von Bodenschätzen zu den wichtigsten Wirtschaftszweigen entwickelt.

Seit Anfang der 1980er Jahre gab es Versuche, mit Hilfe internationaler Fördergelder die Wirtschaft zu modernisieren und eine stabile Infrastruktur aufzubauen. Von 1985 bis 1995 wuchs die Wirtschaft langsam aber kontinuierlich. Trotzdem erreichte die Inflation 1991 einen Rekordwert von 80.2 %, unter anderem von steigenden Mineralölpreisen und finanzielle Instabilitäten auf der Insel verursacht. In den 1990er Jahre gelang es der Regierung, durch eine Liberalisierung des Marktes, mehr ausländische Investoren anzulocken, was besonders den Tourismus förderte und die Preise stabilisierte. Bis 1995 entwickelte sich die Wirtschaft gut, bis erneute Finanzierungsprobleme und 1997 die größte Dürre seit 70 Jahren zu vier Jahren negativem Wirtschaftswachstum führten.

Seit 2000 kann wieder ein positives Wirtschaftswachstum verzeichnet werden, die Inflation hatte mit 6.1 % ihren Tiefpunkt erreicht. Die Terroranschlägen am 11. September 2001 und die verheerende Hurrikan-Saison 2005 wirkten sich zwar negativ aus, konnten den positiven Gesamttrend aber nicht stoppen. Die Wichtigsten Handelspartner sind die USA, Kanada, Frankreich sowie Trinidad und Tobago.

Die Arbeitslosenquote lag im April 2006 bei 10,7 % (Männer 7,3 %, Frauen 14,9 %). 2004 arbeiteten 61,5 % im Dienstleistungsgewerbe, 16,6 % in der Industrie und 19,3 % in der Landwirtschaft. Das Kaufkraftparitäts bereinigte Bruttoinlandsprodukt betrug 12,17 Milliarden US-Dollar 1,5 % mehr als im Vorjahr. Pro Einwohner sind das 4.400 US-Dollar.

Wie bei vielen anderen Karibikstaaten ist die wichtigste Devisenquelle nach wie vor Geld, dass von Auswanderern an Verwandte auf der Insel überwiesen wird.

Landwirtschaft

Yams, wichtige Grundlage der jamaikanischen Küche

2004 arbeiteten rund 200.000 Menschen in der Landwirtschaft. Angebaut werden vor allem Bananen, Kaffee, Zitrusfrüchte und Zuckerrohr für den Export. Dazu kommen Pimento, Kokosnüsse, Getreide, Ingwer, Süßkartoffeln, Yams, Bohnen, Erbsen, Annatto sowie Sisal für den lokalen Markt. Ein Teil des Zuckerrohrs wird direkt auf der Insel zu Zucker und Alkohol verarbeitet. Trotz der hohen Beschäftigung trägt der Wirtschaftszweig nur 4,9 % zum BIP bei. Neben einer großen Anzahl kleiner Betriebe wird die Exportware vor allem auf großen Plantagen erzeugt.

In den vergangenen Jahren wuchs die Konkurrenz für jamaikanische Erzeugnisse. Wurden 2001 noch 205 Millionen metrische Tonnen Zucker exportiert waren es 2005 nur noch 127 Millionen. Lediglich die Ausfuhrmenge von Rum wuchs in diesem Zeitraum von 23,7 auf 24,7 Millionen Liter. Die EU verfolgt zur Zeit Pläne zur Liberalisierung des Bananenmarktes, der für Drittländer zugänglicher gemacht werden soll. Jamaikanische Handelspräferenzen sollen bis 2006 fallen. Mit internationaler Förderung soll die Produktivität der Betriebe gesteigert werden, um ihr Überleben zu sichern. Eine Maßnahme ist die Umstellung von den klassischen Produkten auf Kokosnüsse und Kaffee, die einen besseren Ertrag versprechen.

Bodenschätze

Wichtigstes Exportgut der Insel ist Bauxit, ein Erz, aus dem Aluminium gewonnen wird. Es macht zwei Drittel der Exporteinnahmen aus. 2005 waren 3.939 Menschen in diesem Wirtschaftszweig beschäftigt. In Nain in Saint Elizabeth wurde für 125 Millionen US-Dollar eine Verarbeitungsanlage errichtet. In der Nähe, sowie in Saint Ann wurden wichtige Tiefwasserpiere angelegt. Das Bauxit wird unbearbeitet oder zu Aluminiumoxid veredelt verschifft. Für eine Verarbeitung zu Aluminium fehlt es an billiger Energie wie sie zum Beispiel in der Nähe der Bauxitvorkommen auf Neuseeland oder Island zur Verfügung steht.

[17] 1978 1990 1999 2001 2003
Gewonnene Menge in 1000t 11.740 10.966 11.600 12.350 13.445
Anteil an Weltförderung 13,9 % ? 8,6 % 9,2 % 9,3 %
Platz noch Abbaumenge 3. 3. 4. 4. 4.

Neben Bauxit wird auch Gips und Zement abgebaut, jedoch mit deutlich geringerem wirtschaftlichen Erfolg.

Tourismus

11 Kilometer langer Sandstrand in Negril

Im Jahr 2005 besuchten rund 2,61 Millionen Touristen die Insel. Im selben Jahr waren 55.000 Menschen im Hotelgewerbe beschäftigt. Dazu kommen zahlreiche Arbeitsplätze im Dienstleistungsgewerbe. Ein großer Teil der Hotelanlagen gehören ausländischen Investoren, die mit Steuervergünstigungen in den 1970er Jahren angelockt wurden. So kommen große Teile der Einnahmen nicht Jamaika zugute, sondern verlassen die Insel wieder. Ein großer Teil der in den Hotels verwendeten Lebensmitteln wird importiert.

Bananentransporter brachten um 1900 die ersten Touristen auf die Insel, große Gruppen kamen ab 1970. Die meisten reisen über einen der beiden internationalen Flughäfen in Kingston und Montego Bay oder mit einem Kreuzfahrtschiff ein. Zum Bild des Tropenparadieses trug der Schauspieler Errol Flynn bei, der sich in den 1950er Jahren ein großes Anwesen kaufte. Die meisten Besucher konzentrieren sich in Zentren wie Negril im Westen und Montego Bay im Norden. Neben den typischen Strandtouristen wird Ökotourismus im Inland und in der Pedro Bank immer wichtiger. Nach dem 11. September 2001 brach die Besucherzahl zunächst ein, erholte sich aber schnell wieder. Es wird erwartet, dass sich die Zahl der Besucher weiter erhöhen wird. Besonders großes Wachstum erhofft die Regierung sich durch Tagesausflügler von Kreuzfahrtschiffen.

Infrastruktur

Die Infrastruktur Jamaikas hat unter dem Konsolidierungskurs der Regierung und den damit verbundenen Sparmaßnahmen gelitten. Dennoch zählt sie zu den am besten entwickelten in der Karibik. Im Telekommunikationsbereich und im Straßenbau in den Touristengebieten wurden neben den staatlichen auch private Investitionen getätigt.

Telekommunikation und Postwesen

Jamaika verfügt über ein Kommunikationssystem mit vollautomatischer Vermittlung. Seit 1997 wird das ehemalige Monopol des Anbieters Cable and Wireless immer weiter aufgehoben. 2001 erhielten die irische Digicel und Oceanic Digital die Lizenz zum Betrieb eines Funktelefonnetzes, die Telefonleitungen blieben im Besitz von Cable and Wireless. In der Folge reduzierte sich die Anzahl der Festnetzanschlüsse von über einer Million auf 390.700 im Jahr 2004, während sich die Zahl der benutzten Mobiltelefone auf über 2,2 Millionen erhöhte. Der Mobilmarkt ist unter den drei Anbietern umkämpft. Alle haben in den vergangenen Jahren große Summen in den Ausbau ihrer Netze investiert, die heute fast vollständig mit dem GSM Standard arbeiten. Auslandsgespräche werden entweder über Satelliten der Firma Intelsat abgewickelt oder über eines der drei unterseeischen Datenkabel.

2005 benutzten rund eine Million Menschen das Internet. Die meisten besuchten günstige Internetcafés, die vor allem in den Städten zu finden sind. In Bibliotheken und Schulen stehen meistens auch Rechner zur Verfügung, der Zugang zum Internet ist aber meist auf freigegebene Seiten (jugendfrei, nicht gewaltverherrlichend) beschränkt.

Das Postwesen wurde 1663 von Gouverneur Thomas Lynch eingeführt und ist damit das älteste in einer englischen Kolonie. Es war auf Kingston beschränkt und hatte keinen langen Bestand. 1746 wurden die ersten Briefmarken eingeführt und seit 1858 lag die Kontrolle über das Postsystem in Händen der Lokalverwaltung. Heute ist die staatliche Postal Corporation of Jamaica für Brief und Paketversand zuständig. Sie ist in verschiedenen anderen Geschäftsbereichen tätig, wie etwa im Finanzsektor. Einem Postmaster General und zwei Stellvertretern unterstehen 2.600 Mitarbeiter[18]. Dazu kommen private Geschäftsleute, die im Auftrag der Post Agenturen in ihren Läden führen.

Straßen- und Schienennetz

Wie die meisten ehemaligen britischen Kolonien verfügte Jamaika über ein umfangreiches Schienennetz. 272 Kilometer wurden in 1,435 m Schienenbreite angelegt. Die Hauptstrecke führte von Kingston über Spanish Town und May Pen, wo eine Nebenstrecke nach Frankfield abzweigte, nach Montego Bay. Die Jamaica Railway Corporation erhielt das Netz bis 1992, als 207 Kilometer stillgelegt wurden. Heute werden noch 57 Kilometer von der Minengesellschaft ALCAN betrieben und vor allem zum Bauxittransport benutzt.

Das wichtigste Transportmittel ist der Bus. Regelmäßige Verbindungen bestehen zwischen allen größeren Städten. Auf diesen Strecken ist die Straße normalerweise auch asphaltiert, insgesamt waren 1999 13.009 der 18.700 Kilometern geteert. Die Höchstgeschwindigkeit liegt außerorts bei 80 km/h, es gilt Linksverkehr. Während der starken Regenfälle im Herbst kommt es immer wieder zu starken Beschädigungen des Belags, die aufgrund der schlechten Haushaltslage oft nur notdürftig repariert werden können.

Seit 1999 läuft das Highway 2000 Projekt. Bis 2010 soll eine vier- bis sechsspurige Straße von Kingston über Spanish Town und Ocho Rios nach Montego Bay gebaut werden. Der erste Abschnitt bis Mandeville ist bereits fertig gestellt. Der Bau wird hauptsächlich von privaten Investoren finanziert, die Strecke wird mautpflichtig sein. Neben der verbesserten Verbindung der großen Städte soll die Entwicklung des Landesinneren gefördert werden.

Flugverkehr

Ein Airbus A 340-300 der Air Jamaica

Aufgrund der großen Bedeutung des Tourismus verfügt die Insel über zwei internationale Flughäfen. Norman Manley International Airport in Kingston, mit rund 1,6 Millionen Besuchern im Jahr, und Sir Donald Sangster International Airport in Montego Bay. Fast alle großen Fluglinien fliegen zumindest einen der beiden Flughäfen an. Seit 2004 befindet sich die einzige Fluggesellschaft der Insel wieder im Staatsbesitz. Air Jamaica fliegt vor allem Ziele in Nord- und Südamerika sowie in Großbritannien an. Ihre Tochtergesellschaft Jamaica Air Express konzentriert sich auf Inlandsflüge und Verbindungen zu den anderen Karibikinseln. Beide Gesellschaften verfügen zusammen über 16 Flugzeuge der Firma Airbus und mehrere kleine Maschinen vom Typ De Havilland Canada DHC-8.

Häfen und Schifffahrt

Die Schifffahrt in Jamaika ist fast ausschließlich auf das Meer beschränkt. Der Hafen von Kingston ist der siebtgrößte Naturhafen der Welt und wichtigster Exporthafen des Landes. Die wichtigste Schifffahrtsroute zum Panamakanal verläuft nur 32 Seemeilen südlich. Die Port Authority verwaltet das Gebiet, in dem zwei modernen Containerterminals mit einer Kapazität von rund 1,3 Millionen ISO-Containern und einer Freihandelszone [19].

1960 wurde in Port Kaiser im Saint Elizabeth Parish ein Tiefwasserpier gebaut, um den Abtransport des dort vorhandenen Bauxits zu beschleunigen. Weitere große Hafenanlagen entstanden in Port Esquivel, Port Rhoades und Rocky Point. Die Handelsmarine umfasst zehn Schiffe mit mehr als 1000 BRT, die alle in Besitz ausländischer Unternehmen sind.

Energieversorgung

Wichtigster Energieträger ist Erdöl, das aufgrund des immer weiter steigenden Preises mehr und mehr durch alternative Energien abgelöst wird. 2005 lag der Anteil von Wind- Sonnen und Bioenergie bei rund 9 %. Spanish Town wird teilweise mit Wasserenergie versorgt. Von den 3,72 Milliarden kWh zur Verfügung stehender Energie wurde ein Drittel von der Aluminiumindustrie beansprucht. Die Netzspannung liegt bei 110 Volt mit einer Frequenz von 50 Hz. In Hotels wird sie aber häufig auf 220 Volt transformiert. Das Netz gilt als stabil.

Bildung

Bis zum Ende der Sklaverei im 19. Jahrhundert gab es kein flächendeckendes Schulsystem. Vor der Unabhängigkeit wurden zwar eine Reihe von Schulen aufgebaut, viele Kinder, besonders aus den armen Bevölkerungsschichten, konnten sie aber nicht besuchen. Erst in den 1970er Jahren wurden die Schulen für den Großteil der Bevölkerung zugänglich.

Die Grundschule kann kostenlos besucht werden, für eine weitere Ausbildung muss ein Schulgeld entrichtet werden. Eine allgemeine Schulpflicht besteht nicht. Das Bildungssystem ist zentralisiert, Lehrpläne und Schulbuchlisten werden vom Bildungsministerium vorgegeben. Die Alphabetisierungsrate Jamaikas liegt bei 79,9 %, verglichen mit der restlichen Karibik eher schlechter Wert. Analphabeten sind vor allem unter den Erwachsenen zu finden.

Das Bildungssystem ist in vier Teile eingeteilt. Kindergarten und Vorschule sind flächendeckend vorhanden, 86,8 % der Drei- bis Fünfjährigen besucht eine solche Einrichtung. Der Anteil der Sechs- bis Elfjährigen, die die Grundschule besuchen liegt bei 98,9 %. Nach der sechsten Klasse folgt ein Leistungstest, der entscheidet, ob eine weiterführende Schule besucht werden kann. Es haben sich eine ganze Reihe angesehene Highschools und Colleges im Land entwickelt, die von 84,1 % eines Jahrgangs besucht werden. Neun von zehn Schülern erhalten nach fünf bis sieben Jahren einen Abschluss. [20]

Hochschulen

Die bekannteste Hochschule der Insel ist die 1948 gegründete University of the West Indies, die eine ihrer Zweigstellen in einem Vorort von Kingston unterhält. Besonders angesehen ist sie für ihre medizinische Fakultät. Dazu kommen unter anderem die Technische Universität, die Northern Caribbean University und das University College of The Caribbean. Zusammen studieren etwa 44.000 Menschen im Land.

Kultur

Die Herkunft der Jamaikaner aus fast allen Teilen der Erde führte in allen Bereichen zu einer sehr abwechslungsreichen Kulturszene. Besonders auffällig sind afrikanische Einflüsse, aber auch europäische und asiatische Traditionen haben sich ausgewirkt. Unter der Kolonialherrschaft war die Entwicklung einer eigenen Kultur kaum möglich, sie setzte erst Anfang des 20. Jahrhunderts ein.

Musik und Tanz

Musik ist ein wichtiger Teil der nationalen Identität Jamaikas und des Bildes der Insel im Ausland. Viele Stilrichtungen verbreiteten sich von hier in der ganzen Welt. Gesungen wird häufig in Jamaika-Kreolisch (Patois genannt).

Die von den Sklaven aus Afrika mitgebrachte Musik hatte oft religiösen Charakter. Im Wechsel trägt ein Sänger einen Text vor und ein anderer erwidert darauf, wichtigstes Musikinstrument ist die Trommel. Anfang des 20. Jahrhunderts entwickelte sich daraus der Mento, die erste eigene Musikform der Insel. Der Stil war vor allem in den 1940er und 1950er Jahren populär. Aus ihm entwickelten sich die späteren Musikrichtungen und der jamaikanische Volkstanz. Die direkten, teilweise pornographischen Texte, wurden auf Druck der Kirche häufig im Geheimen vertrieben.

Ende der 1950er Jahren entstand die sogenannte erste Welle des Skas in den armen Wohnvierteln Kingstons. Neben dem Mento wurde er von amerikanischen Rhythm and Blues und Jazz beeinflusst, eine der ersten bedeutenden Vertreter war die Gruppe The Skatalites von denen wohl auch der Name Ska stammt. Ursprünglich waren die meisten Interpreten durch die Unabhängigkeit des Landes 1962 optimistisch und sangen von einer besseren Zukunft. Die sich verschlechternden Lebensbedingungen führten zu einer Radikalisierung, die Interpreten begannen soziale Probleme zu thematisieren. Die Besetzung einer Skaband besteht üblicherweise aus einer Rhythmusgruppe mit Gitarren, Bass, Klavier oder Orgel und Schlagzeug und Bläsern wie Saxophon, Trompete oder Posaune. Der zum Ska gehörende Tanz heißt Skank.

Ende der 1960er Jahre entwickelte sich die wohl berühmteste Musik Jamaikas, der Reggae. Der bekannteste Interpret ist Bob Marley mit seiner Band, The Wailers. Neben Blasinstrumenten und Trommeln kommen auch elektronische Musikinstrumente und Studioeffekte zum Einsatz. Zwei Formen haben sich im Land besonders durchgesetzt. Roots-Reggae ist stark von den Rastafari beeinflusst. Neben religiösen Themen geht es in den Texten vor allem um Armut und Soziale Ungerechtigkeit. Das erste Album war Catch a Fire von den Wailers. Die Popularität hat mittlerweile stark abgenommen wird aber immer noch praktiziert. Dancehall ist vom Hip-Hop beeinflusst, die Texte sind häufig gewaltverherrlichend und homophob. Zu den bekanntesten Interpreten zählen Bounty Killer, Beenie Man und Elephant Man.

Literatur

Portrait Francis Williams, entstanden um 1740

Die jamaikanische Literatur lässt sich grob in drei Abschnitte einteilen. Kolonialliteratur, Antikolonialliteratur und Postkolonialliteratur[21]. Die ältesten auf Jamaika verfassten literarischen Werke stammen von Briten, die die Kolonie ab 1655 besuchten. Die Werke waren meist, von der europäischen Kultur geprägte, Reiseberichte oder Gedichte über die Zustände in den Kolonien. Sie unterscheiden sich kaum von Werken die zur gleichen Zeit im Rest der Westindischen Inseln entstanden. Viele Autoren versuchten in ihre Werke die Vorherrschaft der Europäer über die Sklaven zu begründen, andere, wie Frances Saymore sprachen sich dagegen aus. Eine Ausnahme stellte Francis Williams dar. Der Sohn ehemaliger Sklaven wurde Anfang des 18. Jahrhunderts vom Duke of Montagu zur Ausbildung nach England geschickt. Nach seiner Rückkehr auf die Insel 1738 eröffnete er eine Schule in Spanish Town und verfasste Gedichte, meist in lateinischer Sprache. Er gilt als einer der ersten karibischstämmigen Literaten.

Erst um 1900 entwickelte sich eine von der Kolonialmacht Großbritannien unabhängige Literaturszene auf der Insel. Claude McKay war 1912 der erste, der mit dem Gedichtband Songs of Jamaica ein Werk in Patois veröffentlichte. In seinem Roman Banana Bottom beschreibt er das ländliche Jamaika und stellt als einer der ersten eine Verbindung zwischen dem Land und der afrikanischen Kultur her. McKay verließ die Insel 1914 um in New York einer der wichtigsten Autoren der Harlem Renaissance und der Négritude Bewegung zu werden. Einige Jahre später begann Una Marson ihre Gedichte zu veröffentlichen. Sie setzte sich vor allem für die jamaikanischen Frauen ein und gilt als eine der ersten Feministinnen mit dunkler Hautfarbe. Die Unabhängigkeitsbewegung in den 1930er Jahren brachte verstärkt Autoren hervor, die sich der Bedeutung der afrikanischen Kultur für die Insel bewusst waren und darin ein Mittel zur Schaffung eines nationalen Bewusstseins sahen. Ein Beispiel ist Roger Mais. Bis 1940 verbüßte er eine Freiheitsstrafe für seine Beteiligung an den 1938er Arbeiteraufständen. Während der Zeit im Gefängnis schrieb er The Hills Were Joyful Together, einen Roman, der die Probleme der Arbeiterklasse in Kingston thematisiert. In späteren Werken sympathisierte er mit der Rastafari Bewegung. Marcus Garvey macht die Wiederbesinnung auf die afrikanischen Wurzeln zum Mittelpunkt seiner Gedichte. Auch er verließ die Insel in Richtung USA wo er die Bürgerrechtsbewegung UNIA-ACL gründete.

Für Autoren war es immer schwer in Jamaika mit ihrer Tätigkeit genug Geld zu verdienen um ihren Lebensunterhalt zu finanzieren. Es fällt ihnen schwer von der Karibik aus auf sich aufmerksam zu machen, da es kaum Verlage gibt, die ihre Werke verbreiten können. Seit den 1950er Jahren verließen viele Schriftsteller die Insel um ihre Karrieren im Ausland fortzusetzen. Besonders in Kanada und Großbritannien haben sich mit der Zeit „Kolonien“ jamaikanischer Künstler gebildet. Einige Autoren, wie Erna Brodber (Jane and Louisa Will Soon Come Home 1980), haben auch im Ausland ihren Bezug zu Jamaika behalten, während andere sich mit der Zeit der lokalen Kulturszene anpassten. So sind viele Werke aus der Zeit nach der Unabhängigkeit nicht auf Jamaika entstanden. Die eigene Identität ist ein wichtiges Thema der jüngeren Autoren, ebenso wie die sozialen Umstände und Entwicklungen in ihrer alten Heimat. In The Painted Canou (1983) gibt Antony C. Winkler einen Einblick in das Leben eines einfachen Fischers. Ein anderes immer wiederkehrendes Thema ist die schlaue Spinne Anansi (auf Jamaika meist Anancy geschrieben). Ursprünglich eine westafrikanische Spinnengottheit ist sie ein Symbol für die afrikanische Herkunft der Bevölkerung. Sie wird meist als schlaues Tier beschrieben, dass sich mit List gegen übermächtig erscheinende Gegner durchsetzt, unter anderem von Louise Bennett-Coverly.

Theater

Die Engländer brachten das europäische Theater nach Jamaika. Die erste Spielstätte wurde vermutlich 1682 in Spanish Town errichtet, weitere folgten in Port Royal und später in Kingston. Aufgeführt wurden Werke englischer Autoren. Besucher waren zunächst nur die wohlhabenden weißen Landbesitzer, Anfang des 19. Jahrhunderts auch Sklaven in abgetrennten Bereichen. Die afrikanischen und indianischen Traditionen wurden unterdrückt, nur zu einzelnen Anlässen waren Vorführungen erlaubt. 1813 kam es im Royal Theatre in Kingston mehrfach zu Unruhen, die der Abtrennung der Sitzplätze ein Ende bereiteten. 1853 konnte Charles Shanahan, ein Sohn ehemaliger Sklaven, seine Satire The Mysteries of Vegetarianism aufführen.

Die in den 1930er Jahren aufkommenden nationalen Bewegungen vergrößerten auch den Einfluss afrikanischer Traditionen auf das Theater. Marcus Garvey schrieb Stücke, die die breite Bevölkerung ansprachen. Er gründete mit Edelweiss Park ein Kulturzentrum, in dem zahlreiche Stücke mit afrikanischem Hintergrund aufgeführt wurden. Aufbauend auf englischen Traditionen entwickelte sich „Pantomime“, zur Zeit der Unabhängigkeit die populärste Unterhaltungsform. Im Unterschied zur Pantomime gibt es hier Dialoge, meist in Patois, die musikalisch hinterlegt sind. Teilweise werden Passagen improvisiert oder das Publikum in Szenen eingebunden. Grundsätzlich kann alles Thema einer Aufführung sein, besonders beliebt sind aber Aufführungen zum Anansi Thema. In den 1960er und 1970er Jahren waren die Theater gut besucht und lockten Zuschauer auf der ganzen Insel an. Die meisten Spielstätten befinden sich in Kingston, darunter auch das Jamaican Theatre mit 1750 Sitzplätzen und das 1912 gegründete Ward Theatre.

Heute leidet das Theater unter der schlechten wirtschaftlichen Situation. Auf der Insel ist es schwer, genügend Zuschauer zu finden um professionelle Vorstellungen auf die Beine stellen zu können. Die meisten Beteiligten arbeiten nebenbei in einem anderen Beruf. Besonders das Ward Theatre leidet unter finanziellen Engpässen und ist dringend renovierungsbedürftig. Der Staat unterstützt Schauspieler über das Institut of Jamaica und die University of the Westindies. Außerdem ist die Ausbildung an Drama schools kostenlos.

Bildende Kunst

Statue der Makonde aus Ostafrika, sehr ähnlich den auf Jamaika gefertigten Werken.

Wie in praktisch allen anderen kulturellen Bereichen dauerte es bis ins 20. Jahrhundert bevor sich auf Jamaika eine eigenständige Kunstszene entwickelt hat. Edna Manley, die Frau Norman Manleys war die erste, die in ihren Statuen und Bildern afrikanische Traditionen aufgriff. Als ihr wichtigstes Werk gilt die Statue Negro Aroused, deren Nachbildung aus Bronze heute in Kingston steht und im Stil afrikanischer Künstler einen sich erhebenden Mann zeigt. Manley gründete 1941 am Institute Of Jamaica (IOJ) das erste Junior Center mit dem Ziel junge Künstler zu fördern. Seit 1996 besteht ein zweites Zentrum in Portmore. Beide werden über das IOJ vom Staat und durch Spenden finanziert. Nach Manley ist auch das Manley College Of Visual And Performing Arts benannt, an dem in verschiedenen künstlerischen Bereichen Abschlüsse erworben werden können.

Zu den bekanntesten Malern zählen Barringon Watson, Eugene Hyde und Karl Parboosingh. Alle drei wurden im Ausland ausgebildet und malten expressionistisch. Im Gegensatz dazu orientieren sich John Dunkley (1891-1947) an afrikanischen Traditionen, genauso wie seit den 1980er Jahren Robert Cookhorn (genannt Omari Ra), Douglas Wallace (genannt Khalfani Ra) und Valentine Fariclough (genannt Tehuti Ra). Die aus Afrika stammenden Künstlernamen sollen die Verbundenheit zur zum Kontinent unterstreichen.

Neben der Malerei fertigen zahlreiche Künstler Holz- oder Steinfiguren nach afrikanischer Tradition. Motive sind vor allem Tiere, darunter auch die Spinne Anansi. Die Produktion dieser Werke ist teilweise industrialisiert um den Touristenmarkt zu bedienen.

Medien

Rundfunk und Fernsehen

Auf Jamaika gibt es zur Zeit zwei große Sendeanstalten, die sowohl Fernseh- als auch Radioprogramme übertragen. Die wichtigsten landesweiten Sender sind CVM und Television Jamaica. Dazu kommen Spartensender wie Reggae Sun Television und Hype TV, die vor allem Musik übertragen. Zusätzlich können viele nordamerikanische und britischen Sender über Satellit empfangen werden. Die BBC besitzt auch eine eigene Sendelizenz für terrestrische Übertragungen. Einige Sender werden auch über das Internet verbreitet.

Die Auswahl an Radiosendern ist groß, sowohl lokal als auch landesweit. Der erste Sender erhielt seine Lizenz bereits 1940. Heute verfügen 19 Unternehmen und Organisationen über eine Sendeerlaubnis. Der Staat hat sich in den letzten Jahren aus dem Medienbereich zurückgezogen. Lediglich ein Radiosender verbleibt in öffentlicher Hand.

Presse

Trotz der weiten Verbreitung von Fernsehen und Radio sind Tageszeitungen nach wie vor die wichtigste Informationsquelle für die Bevölkerung. Vier Zeitungen erreichen eine Auflage von mehr als 100.000 Exemplaren, Daily Cleaner, Daily Star, Jamaica Observer und Jamaica Herald. Der Cleaner wurde 1834 gegründet und ist damit die älteste noch existierende Zeitung der Karibik.

Film

Die vielfältige Landschaft Jamaikas wird seit den 1950er Jahren von ausländischen Produktionen als Drehort verwendet, zum Beispiel für die James Bond Filme Leben und sterben lassen und James Bond jagt Dr. No. Zur Entwicklung einer landeseigenen Filmindustrie fehlten die finanziellen Mittel. Die erste lokale Produktion die internationale Bekanntheit erlangte war The Harder They Come (1972) in dem Geschichte eines Ska Sängers erzählt wird. Seit 2006 wird das Werk als Musical in London aufgeführt. In der Folge wählten zahlreiche weitere Filme das Thema Musik. Der wohl bekannteste Schauspieler Jamaikas ist Paul Campbell, der vor allem mit seinen Rollen im Musikfilm Dancehall Queen und dem kommerziell erfolgreichen Polizeifilm Third World Cop[22].

Die 1984 gegründete Jamaica Film Commission soll im Auftrag der Regierung Investoren suchen und Projekte koordinieren.

Feiertage

Datum Örtliche Bezeichnung Deutsche Bezeichnung Bemerkungen
1. Januar New Year's Day Neujahr Unveränderlicher Feiertag
Februar/März Ash Wednesday Aschermittwoch Genaues Datum von Ostern abhängig
März/April Good Friday Karfreitag Genaues Datum von Ostern abhängig
März/April Easter Monday Ostermontag Genaues Datum von Ostern abhängig
22. Mai Labour Day Tag der Arbeit Unveränderlicher Feiertag
1. August Emancipation Day Befreiungstag (von der Sklaverei) Unveränderlicher Feiertag
6. August Independence Day Unabhängigkeit Unveränderlicher Feiertag
Oktober National Heroes Day Tag der Nationalhelden Am dritten Montag im Oktober
25. Dezember Christmas Day 1. Weihnachtsfeiertag Unveränderlicher Feiertag
26. Dezember Boxing Day 2. Weihnachtsfeiertag Unveränderlicher Feiertag


Der Geburtstag Elizabeth II., des Staatsoberhaupts, wird zwar begangen, ist aber kein offizieller Feiertag.

Kulinarisches

Jerk Chicken, ein typisches Gericht

Die jamaikanische Küche ist sehr vielfältig und sowohl von afrikanischen, als auch europäischen und asiatischen Einflüssen geprägt. Sie ist bekannt für ihre scharfen Saucen. Es werden vor allem lokal erzeugte Produkte verwendet, sowie vor der Küste gefangener Fisch. Die Speisen sind meist würzig, vor allem werden Ingwer und Piment genutzt. Fleisch wird im Vergleich zu Obst, Gemüse, Fisch und Geflügel nicht so häufig verwendet. Eine traditionelle Zubereitungsart ist das Marinieren und anschließendes Braten im offenen Feuer oder in aufgeschnittenen Metallfässern. Die Rastafari, die meist den Konsum von Schweinefleisch und Alkohol ablehnen, pflegen eine eigene Küche. Als Dessert werden gerne süße Gerichte aus Mango und Soursopeis gegessen.

Auf Jamaika werden viele verschiedene Spirituosen hergestellt, vor allem auf der Basis von Rum. Sehr beliebt ist auch das jamaikanische Lagerbier, das von zwei Brauereien auf der Insel hergestellt wird. Der seit einigen Jahren verstärkt angebaute Kaffee bleibt teilweise im Land und wird genau wie Tee sowohl zu Mischgetränken verarbeitet als auch direkt getrunken. Das Wort „Tea“ bezeichnet meist alle Arten heißer Getränke, meist auch alkoholische.

Sport

Datei:8th British Empire and Commonwealth Games- Kingston 1966.gif
Emblem der Commonwealth Games 1966

Die wichtigste Sportart in Jamaika ist Cricket. Es kam mit den Briten auf die Insel und verbreitete sich ab dem Ende des 19. Jahrhunderts unter der Bevölkerung. Die ersten international erfolgreichen Sportler des Landes waren Cricketspieler, die vor allem in Großbritannien unter Vertrag standen. Die Erfolge in einer Sportart, die eigentlich von den Kolonialherren dominiert wurde trugen zur Bildung des Nationalbewusstseins bei. Heute stehen zwei große Stadien zur Verfügung, Sabina Park in Kingston mit einer Kapazität von 30.000 und das neu errichtete Greenfield Stadium im Trewlany Parish. Auf internationaler Ebene tritt Jamaika zusammen mit anderen Karibikstaaten mit dem West Indian cricket team auf. 2007 werden einige der Spiele der Cricket Weltmeisterschaft auf der Insel stattfinden.

Die größte internationale Aufmerksamkeit erregten die Leichtathleten. Bei den Olympischen Sommerspielen 1952 in Helsinki gewann die 4x400 Meter Staffel Gold gegen die favorisierten US-Amerikaner. Dazu kam noch eine weitere Goldmedaille über 400 Meter und drei Silbermedaillen. Die beteiligten Sportler werden auf Jamaika heute noch als Helden verehrt. Gerade die Läufer konnten sich bei Olympia und den Commonwealth Games immer wieder durchsetzen. Bei den Commonwealth Games 2006 belegte das Land den 7. Platz mit 10 Goldmedaillen, bei den Olympischen Sommerspielen 2004 gewann Veronica Campbell die Goldmedaillen im 200 Meter Lauf, ebenso war die 4x100 Meter Staffel der Frauen erfolgreich. Bei beiden Veranstaltungen ist Jamaika, gemessen an der Einwohnerzahl, eines der erfolgreichsten Länder. Die Basis in der Leichtathletik ist groß, viele Kinder und Jugendliche versuchen ihren Idolen nachzueifern und sich nicht zuletzt auch eine sichere Einnahmequelle zu sichern. Es gibt verschiedene Programme in denen durch Sport die Jugendlichen von der Straße geholt und damit dem Einfluss der kriminellen Banden entzogen werden sollen.

Das bisher wichtigste sportliche Ereignis auf Jamaika war die Ausrichtung der British Empire and Commonwealth Games 1966 in Kingston, an denen 1300 Sportler beteiligt waren. Das größte Stadion der Insel, Independence Park mit 36.000 Plätzen, wurde zu diesem Anlass errichtet.

Die Reggae Boyz, so der Spitzname der jamaikanischen Fußballnationalmannschaft, feierten 1998 ihren größten Erfolg bei der Weltmeisterschaft in Frankreich. Nach der bisher einzigen erfolgreichen Qualifikation für die Endrunde schied die Mannschaft nach zwei Niederlagen und einem Sieg aus. 1991, 1998 und 2005 gewann sie die Fußball-Karibikmeisterschaft. Fußball hat es trotz der immer weiter steigenden Beliebtheit noch nicht geschafft Cricket als beliebteste Sportart abzulösen.

Die Jamaikanische Bobmannschaft erlange Berühmtheit, als sie 1988 in Calgary an den Olympischen Winterspielen teilnahm. Der Film Cool Runnings erzählt die Geschichte.

Weitere Themen

Einzelnachweise

  1. [1] Zeitungsbericht des Jamaican Observers vom 8. Januar 2006
  2. [2] Zusammenfassung des Jamaican Ridge to Reef Watershed Projekts
  3. [3] Übersicht über die Geschichte der jüdischen Gemeinden in Jamaika
  4. [4] Bericht über die Auswirkungen des Hurricane Gilbert
  5. Introduction to the Pan-Caribbean S. 133
  6. [5] Wahlergebnis auf jamaicaelections.com
  7. [6] Wahlergebnis auf jamaicaelections.com]
  8. [7] Amnesty International Todesstrafe Länderliste
  9. Umrechnungskurs vom 2. September 2006: 1:84,5123
  10. [8] Bericht des Finanzministeriums 2005/2006
  11. [9] Amnesty International, Berichte zur Menschenrechtssituation auf Jamaika
  12. [10] Tranparency International: Korruptionsbericht 2005
  13. [11] Bericht der BBC vom 15. September 2004
  14. [12] Human Rights Watch bericht über die Situation Homosexueller auf Jamaika von November 2004
  15. a b [13] Statistisches Institut Jamaika
  16. [14] HDR Informationsseite zu Jamaika
  17. [15] Daten aus dem Fischer-Weltalmanach
  18. [16] Geschichte des Postsystems auf Jamaika, zusammengefasst von Dr. Rebecca Tortello
  19. [17] Übersicht über die Hafenanlagen in Kingston (engl.)
  20. [18] UNESCO EFA Report 2005
  21. The Cambridge History of African and Caribbean Literature Seite 719
  22. [19] Biografie Paul Campbells in der Imdb

Literatur

  • Tracey Skelton (Hrsg.): Introduction to the Pan-Caribbean. Arnold, London 2004, ISBN 0-340-70580-9
  • Wendelin Ettmayer: Jamaika – mehr als Rum und Reggae. Chancen und Probleme eines Entwicklungslandes. Trauner Verlag, Linz 2004, ISBN 3-85487-557-6
  • Caroline Sullivan: Jamaikanische Küche : traditionelle Kochrezepte aus dem Jahre 1893. Asfahani, Hamburg 1997, ISBN 3-927459-85-2
  • F. Abiola Irele, Simon Gikandi (Hrsg.): The Cambridge History of African and Caribbean Literature. Volume 1+2. Cambridge University Press, Cambridge 2003, ISBN 0-521-83275-6
  • Kathleen Monteith, Glen Richards (Hrsg.): Jamaica in slavery and freedom: history, heritage and culture. University of the West Indies Press, Kingston (Jamaika) 2002, ISBN 976-640108-X

Weblinks

Wiktionary: Jamaika – Bedeutungserklärungen, Wortherkunft, Synonyme, Übersetzungen
Commons: Jamaika – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien
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