Division 1 Féminine

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Die Division 1 Féminine oder kurz D1F ist die höchste Spielklasse im französischen Frauenfußball. Sie wurde 1992 eingerichtet, trug bis 2002 die offizielle Bezeichnung Championnat National 1 A (N1A) und umfasste von Beginn an stets zwölf Mannschaften. Bisher haben ihr Teams aus 48 Vereinen angehört, am längsten der Juvisy FCF (als einziger in sämtlichen Spielzeiten), die ASJ Soyaux und Stade Saint-Brieuc.

Organisatorisch und sportrechtlich untersteht sie dem Landesverband FFF. Die siegreiche Mannschaft wird als französischer Frauenmeister der betreffenden Saison mit einem Wanderpokal ausgezeichnet. Vor der Gründung der Liga wurde bereits seit 1974/75 eine Meisterschaft in Endrundenturnierform ausgespielt.[1]

Im europäischen Vergleich erfolgte die Schaffung der Liga erst relativ spät. Am 21. März 2013 belegte die D1F aufgrund der Erfolge ihrer Vertreterinnen in der UEFA Women’s Champions League zum ersten Mal den ersten Rang in der UEFA-Fünfjahreswertung – vor der deutschen und der schwedischen höchsten Spielklasse. Trotz solcher Entwicklungen, die im Wesentlichen allerdings auf den Erfolgen eines einzigen Klubs (des „Serienmeisters“ Olympique Lyon) beruhen, nimmt die D1F in Frankreich vom medialen wie vom Zuschauerinteresse, aber auch von den wirtschaftlichen Kennzahlen (Vereinsbudgets, Spielerinneneinkommen, Transfersummen, Sponsoring) her gegenüber der ersten Liga der Männer nur eine nachgeordnete Position ein.

Geschichte der Meisterschaften

Die Titelkämpfe und -träger aus den Anfangsjahrzehnten des 20. Jahrhunderts hat die FFF bis in die Gegenwart nicht anerkannt. Die sich daran anschließenden, offiziellen und bisher vier Jahrzehnte umfassenden französischen Meisterschaften nach dem Zweiten Weltkrieg lassen sich in wenige Abschnitte unterteilen, in denen jeweils eine oder zwei Frauschaften dominierten.

Insgesamt weist die Geschichte des französischen Frauenfußballs in diesen vier Jahrzehnten erst elf unterschiedliche Meistervereine auf – und wenn man berücksichtigt, dass es in Toulouse und Lyon zu Vereinswechseln der erfolgreichen Teams zum größeren örtlichen Klub gekommen war, sogar nur neun. Den am längsten anhaltenden Erfolg (siehe dazu auch die „Ewige Tabelle“ weiter unten) kann freilich der Juvisy FCF für sich reklamieren, denn seit 1992 gab es nur eine einzige Spielzeit, in der er nicht zu den besten drei Teams Frankreichs gehörte – das war die Saison 2010/11, als die Frauen aus der 15.000-Einwohner-Gemeinde lediglich Vierte der Abschlusstabelle wurden.

Vorgeschichte bis Mitte des 20. Jahrhunderts

Frauen spielten in Frankreich bereits vor dem Ersten Weltkrieg Fußball, und Landesmeisterinnen gab es damals ebenfalls schon, wenngleich sich diese sportlichen Aktivitäten schwerpunktmäßig auf Paris konzentrierten. Zwölf der 15 Titel gewann Fémina Sport, und auch die anderen Meister (zweimal En Avant sowie Les Sportives) kamen aus der Hauptstadt.[2] Weil weder die 1919 gegründete FFF noch ihr Vorgänger Comité Français Interfédéral (CFI) Frauenvereine aufzunehmen bereit waren, hatten diese mit der Fédération des Sociétés Féminines Sportives de France (FSFSF) einen eigenen Verband gegründet, der den Spielbetrieb organisierte. Diese Frühgeschichte fand in der ersten Hälfte der 1930er Jahre ein Ende.[3]

In den folgenden mehr als drei Jahrzehnten wirkten sich tiefgreifende soziale, ökonomische und politische Veränderungen auch auf den Frauenfußball aus. Vorrangig waren dies in den 1930ern die zunehmende Ablehnung dieser Sportart in weiten Teilen der französischen Gesellschaft, die wachsende Konkurrenz durch andere Freizeitangebote für junge Frauen und die materiellen Auswirkungen der Weltwirtschaftskrise (Genaueres siehe hier). Ab 1940 und unter deutscher Besetzung des Landes beförderte das kollaborierende Vichy-Regime ein Geschlechterrollenbild, das zwar körperlich-sportlicher Betätigung von Frauen gegenüber positiv eingestellt war, nicht jedoch dem Fußball, der offiziell als „schädlich für die Frauen“ gebrandmarkt und 1941 verboten wurde.[4] Diese Entwicklungen wirkten über die Befreiung Frankreichs und die erste Wiederaufbauphase fort. Selbst in den 1950er Jahren wurden, anders als in anderen Staaten westlich des Eisernen Vorhangs, in stärker durch den Katholizismus geprägten Gesellschaften wie der französischen noch nicht einmal zaghafte Schritte zu einer Reinstallierung des Frauenfußballs unternommen.[5] Diese erfolgten erst mit dem sozialen und Einstellungswandel zwanzig Jahre nach Kriegsende.

Legalisierung des Frauenfußballs und Meisterschaftsendrunden

Nachdem es seit Mitte der 1960er Jahre auch in Frankreich zu einer Wiederbelebung des Frauenfußballs kam, dauerte es noch bis zum März 1970, ehe der Landesverband FFF dessen Ausübung legalisierte (Näheres dazu siehe hier), und weitere vier Jahre, bis er eine offizielle französische Meisterschaft ins Leben rief. Für deren erste Endrunde (1974/75) hatten sich in regionalen Vorentscheidungen acht Frauenteams qualifiziert: FC Bergerac, SC Caluire Saint-Clair, ARC Cavaillon, FC Metz, Arago Sport Orléans, Stade Reims, FC Rouen und FC Vendenheim. Von diesen tritt 2014/15 lediglich Metz noch erstklassig an. Den Titel gewannen in dieser Debütsaison die Frauen aus Reims.[6]

Stade Reims, das in sämtlichen acht Endspielen bis 1982 vertreten war und fünf davon gewann, sowie die AS Étrœungt (bei vier Finalteilnahmen dreimal siegreich) dominierten diesen ersten Zeitabschnitt. Diese beiden sind im übrigen die einzigen Landesmeister, die der höchsten Liga Frankreichs bis einschließlich der Saison 2014/15 noch nie angehört haben. Interessanterweise spielten Teams aus der Hauptstadtregion in dieser Zeit keine Rolle. Dies änderte sich mit dem Beginn der fußballerischen Dominanz von VGA Saint-Maur; deren Frauen brachten es zwischen 1983 und 1990 auf sechs Meistertitel, unterbrochen lediglich von je einem Erfolg der ASJ Soyaux, die vier weitere Endspiele verlor, und von CS Saint-Brieuc. Saint-Maurs letzte Finalteilnahme (1991) ging mit dem Beginn der Vormachtstellung des FC Lyon und des Juvisy FCF einher, die sich bis 1998 nahezu im Wechsel den Meistertitel sicherten – sowohl in den letzten Jahren, in denen dieser noch in einer Mischung aus Gruppenspielen und einer Finalrunde im K.-o.-Modus ausgespielt wurde, als auch im 1992 eingeführten reinen Ligabetrieb.

Die Gründung einer französischen Liga

Zur Gründung der Frauenliga kam es, weil seit der zweiten Hälfte der 1980er Jahre die Unzufriedenheit mit dem bisherigen Meisterschaftsmodus bei allen Beteiligten wuchs. Die Spitzenvereine und die leistungsstarken Spielerinnen beklagten, dass sie in der ersten Hälfte einer Saison auf regionaler Ebene gegen häufig sehr leistungsschwache Gegner nahezu nie gefordert wurden und diese Partien auch für Zuschauer kaum attraktiv waren, so dass die Einnahmen häufig nicht einmal die Fahrtkosten bei Auswärtsspielen abdeckten.[7] Bereits 1982 hatte der Trainer der AS Étrœungt, Daniel Bertrand, das Wettbewerbsformat als „lachhaft“ und die erste Meisterschaftsphase als reinen Zeitverlust kritisiert.[8] Auch aus Verbandskreisen kam zunehmend Kritik, wenngleich in der männerdominierten FFF ein „absolutes Desinteresse an Themen des Frauenfußballs“ herrschte.[9] Aber sowohl der 1987 zum Nationaltrainer berufene Aimé Mignot als auch die kämpferische Pionierin Marilou Duringer sahen angesichts einer stagnierenden Leistungsentwicklung der Frauennationalelf, die sich noch für kein Kontinentalturnier hatte qualifizieren können, den einzigen Ausweg in einer „Konzentration in der Spitze“. 1991 – Frankreich fehlte wiederum bei der Europa- wie bei der Weltmeisterschaftsendrunde – beschloss der FFF-Bundesrat dann die Einführung der Liga unter Amateurbedingungen ab 1992, deren zwölf Teilnehmer in einer einzigen Gruppe (poule unique) den französischen Meister ermitteln sollten.[10] Dies geschah somit deutlich später als insbesondere in Skandinavien, aber auch in Belgien oder der Schweiz und kurz nach Deutschland und England.[11]

Zur Festlegung, welche Teams dem Championnat National 1 A in seiner Debütsaison angehören durften, wurde bestimmt, dass die jeweils vier Bestplatzierten der drei Meisterschafts-Vorrundengruppen aus der Spielzeit 1991/92 qualifiziert waren. Auf eine Einbeziehung der Erfolge vorangehender Jahre verzichtete die FFF ebenso wie auf die Berücksichtigung des Prinzips „pro Stadt jeweils nur ein Verein“.
Somit setzte sich das Teilnehmerfeld aus FCF Condé-sur-Noireau, Racing Flacé-Mâcon, FCF Hénin-Beaumont, Titelverteidiger Juvisy FCF, FC Lyon, JS Poissy, CS Saint-Brieuc, VGA Saint-Maur, ASJ Soyaux, ASPTT Strasbourg sowie den Toulouser Teams von TOAC und Olympique Mirail zusammen. Zwei der drei Gruppenfünften (Paris Saint-Germain und die US Villers-les-Pots) hingegen hatten die Qualifikation nur um einen Punkt verpasst.

National 1 A und Division 1 Féminine

Alle Spielzeiten der Liga
Saison Meister Vizemeister Dritter
1992/93 FC Lyon Juvisy FCF VGA Saint-Maur
1993/94 Juvisy FCF FC Lyon ASPTT Strasbourg
1994/95 FC Lyon Toulouse OAC Juvisy FCF
1995/96 Juvisy FCF ASJ Soyaux Toulouse OAC
1996/97 Juvisy FCF Toulouse OAC CS Saint-Brieuc
1997/98 FC Lyon Juvisy FCF Toulouse OAC
1998/99 Toulouse OAC ESOF La Roche Juvisy FCF
1999/00 Toulouse OAC Juvisy FCF ESOF La Roche
2000/01 Toulouse OAC ESOF La Roche Juvisy FCF
2001/02 FC Toulouse Juvisy FCF FC Lyon
2002/03 Juvisy FCF FC Lyon Montpellier HSC
2003/04 Montpellier HSC FC Lyon Juvisy FCF
2004/05 Montpellier HSC Juvisy FCF Olympique Lyon
2005/06 Juvisy FCF Montpellier HSC Olympique Lyon
2006/07 Olympique Lyon Montpellier HSC Juvisy FCF
2007/08 Olympique Lyon Juvisy FCF Montpellier HSC
2008/09 Olympique Lyon Montpellier HSC Juvisy FCF
2009/10 Olympique Lyon Juvisy FCF Paris Saint-Germain
2010/11 Olympique Lyon Paris Saint-Germain Montpellier HSC
2011/12 Olympique Lyon Juvisy FCF Montpellier HSC
2012/13 Olympique Lyon Paris Saint-Germain Juvisy FCF
2013/14 Olympique Lyon Paris Saint-Germain Juvisy FCF
2014/15

Nach der sechsjährigen Doppeldominanz der Spielerinnen von FC Lyon und Juvisy FCF kamen Frankreichs Fußballmeisterinnen ab 1998 zunächst vier Jahre in Folge aus Toulouse (TOAC beziehungsweise TFC), danach je zweimal vom HSC Montpellier und wiederum von dem Frauenverein aus Juvisy-sur-Orge. 2006/07 begann schließlich die ununterbrochene Serie von bisher acht Titelgewinnen durch die Frauen von Olympique Lyon. Wie uneingeschränkt deren Vormachtstellung ist, zeigt sich in der Bilanz dieser Jahre: von ihren insgesamt 190 Punktspielen bis zum Jahresende 2014 haben sie 175 gewonnen und lediglich vier (zwei gegen Juvisy, je eins gegen Hénin-Beaumont und Paris Saint-Germain) verloren. Für Juvisy, Paris (je dreimal) und Montpellier (zweimal) blieben dabei jeweils nur Vizemeisterschaften. Hier zeichnet sich seit 2012 insofern eine Veränderung ab, als Paris Saint-Germain den Rückstand auf Lyon zunehmend verringert, während „die Kluft zwischen diesen beiden und dem Rest der Liga anwächst“.[12]

Der Verband hatte schon in den ersten Jahren großen Wert auf eine kontinuierliche Nachwuchsarbeit der Erstdivisionäre gelegt. Um dies durchzusetzen, bedrohte er die Klubs mit Punktabzügen, falls diese keine Mädchenmannschaften verschiedener Altersstufen betrieben (je fehlendes Team drei Punkte) oder für diese keine ausgebildeten Übungsleiter beschäftigten (zwei Punkte). Die ersten Vereine, die für die Nichteinhaltung dieser Verpflichtung am Saisonende sanktioniert wurden, waren 1993/94 der FCF Hénin-Beaumont und OS Monaco. Besonders hart traf es zwei Spielzeiten später die JS Poissy, die acht ihrer zwölf auf dem Rasen errungenen Punkte abgezogen bekam. Insbesondere für Klubs aus ländlichen Regionen oder kleine Frauenfußballabteilungen waren diese Bedingungen häufig nicht einfach zu erfüllen. Celtic Marseille erhielt 2001 als zunächst letzter Verein einen solchen Abzug, ehe es 2011 erneut Hénin-Beaumont und 2014 die AS Muret traf. Diese Strafen waren allerdings in keinem einzigen Fall für Klassenerhalt oder Abstieg eines davon betroffenen Vereins ausschlaggebend.
Dem Ziel der Frauennachwuchsförderung diente 2002 auch die Verbandsentscheidung, mit CNFE Clairefontaine außerplanmäßig eine Mannschaft in die D1F aufzunehmen, die sich aus jugendlichen und heranwachsenden Elevinnen des „Nationalen Ausbildungs- und Trainingszentrums“ zusammensetzte. Dieses sportlich durchaus erfolgreiche Experiment beendete die FFF 2007. Schließlich existiert zum Zweck der Stärkung der Nachwuchsarbeit seit der Saison 2010/11 auch eine A-Jugend-Liga (Challenge National Féminin U19), die in den ersten Jahren aus 16 Teams in zwei Gruppen bestand und seit 2014/15 27 Teams in drei Staffeln umfasst.[13] Seit 2014 müssen sämtliche Männer-Profiklubs eine Frauen- sowie Mädchenmannschaften unterhalten,[14] was allerdings nicht von allen fristgemäß umgesetzt worden ist.[15] Das von Verbandspräsident Noël Le Graët gemeinsam mit seiner Generalsekretärin Brigitte Henriques betriebene Programm „Féminisation de Football“, mit dem die FFF seit 2011 den Frauenfußball massiv fördert, setzt zwar insbesondere bei der Nachwuchsausbildung und bei der strukturellen Unterstützung kleiner Vereine an;[16] indirekt werde davon aber auch das Spielniveau in der D1F profitieren.

Die große Mehrzahl von Trainern in der Division 1 ist selbst in den 2010er Jahren noch männlich, so wie die beiden jeweils vierfachen Lyoner Titelgewinner Farid Benstiti und Patrice Lair. Diese Feststellung gilt auch bei reinen Frauenfußballvereinen.[17] Dabei gab und gibt es durchaus erfolgreiche Trainerinnen wie Dominique Tedeschi und Élisabeth Loisel (schon vor Gründung der Liga mit VGA Saint-Maur, Loisel später auch als Nationaltrainerin), Bernadette Constantin (Soyaux), Sarah M’Barek (Montpellier, Guingamp), Sandrine Mathivet (Juvisy) und Corinne Diacre (Soyaux, seit 2014 Trainerin von Clermonts Männer-Profimannschaft).
Dafür werden Spiele dieser Liga in den 2010er Jahren ausnahmslos von Schiedsrichtergespannen geleitet, in denen Männer höchstens noch an der Seitenlinie agieren. Die auch global bekannteste französische Schiedsrichterin, Nelly Viennot, hat in den 1990er Jahren Partien der N1A und zudem, wie ihre aktuell erfolgreichste Kollegin, Stéphanie Frappart, auch Spiele im professionellen Männerbereich geleitet.[18]

Die aktuelle Saison

In dieser Spielzeit setzt sich die Liga aus folgende Teilnehmern zusammen: ASPTT Albi (Aufsteiger), Arras FCF, EA Guingamp, FF Issy (Aufsteiger), Juvisy FCF, Olympique Lyon (Titelverteidiger), FC Metz (Aufsteiger), Montpellier HSC, Paris Saint-Germain FC, AF Rodez, AS Saint-Étienne und ASJ Soyaux.

Am Ende der vorangehenden Spielzeit hatte Olympique Lyon zum achten Mal in Folge den Titel gewonnen, war dabei allerdings nicht erneut ungeschlagen geblieben. Paris, das sich damit ebenfalls für die Women’s Champions League qualifizierte, belegte mit einem Punkt vor Juvisy Rang Zwei. Montpellier, Guingamp und Ligarückkehrer Soyaux bildeten das Tabellenmittelfeld. Den Abstieg knapp vermieden haben Rodez, Arras und Saint-Étienne, während der FF Yzeure Allier Auvergne die beiden Neulinge FCF Hénin-Beaumont und AS Muret in die zweite Division begleiten musste.

Zur Spielzeit 2014/15 kehrt mit FF Issy lediglich ein Verein in die Division 1 zurück, der ihr – wenn auch nur ein Jahr lang – zuvor schon einmal angehört hatte. Die „Postsportlerinnen“ aus Albi sowie der FC Metz hingegen sind auf diesem Niveau absolute Neulinge, wobei Metz den Aufstieg lediglich der Tatsache verdankt, dass die Frauenfußballerinnen der AS Algrange sich dem Klub aus der lothringischen Hauptstadt vor Saisonbeginn angeschlossen haben. Erster Spieltag war der 30./31. August 2014; die Saison endet mit dem 22. Spieltag am 9. Mai 2015 aufgrund der vier Wochen später beginnenden Weltmeisterschaft in Kanada besonders früh.

Austragungsmodus und Regularien

Im Verlauf einer Saison trifft jede Mannschaft zweimal auf jede andere Mannschaft, einmal davon vor eigenem Publikum, das andere Mal auswärts. Üblicher Haupt-Spieltag ist der Sonntag, einzelne Begegnungen werden aber auch sonnabends ausgetragen. Meister und Vizemeister qualifizieren sich für die UEFA Women’s Champions League, während die letztplatzierten Mannschaften in die Division 2 Féminine absteigen müssen. Am Ende der Saison 2010/11 gab es erstmals drei Absteiger aus der D1F, weil die zweite Liga seit Beginn dieser Spielzeit aus drei statt aus zwei Gruppen besteht, deren Gruppensieger das Recht zum direkten Aufstieg besitzen. Diese Regelung wird mit Ende der Spielzeit 2015/16 wieder rückgängig gemacht, weil es ab 2016/17 erneut nur noch zwei D2-Staffeln geben wird (siehe weiter unten).

Bis einschließlich 1994/95 galt die Zwei-, dann die Drei-Punkte-Regel. Seit der Saison 1998/99 gibt es, anders als in den meisten anderen europäischen Frauenligen, für einen Sieg vier Punkte; ein Unentschieden wird mit zwei statt einem Punkt belohnt. Selbst für eine Niederlage gibt es einen Punkt, sofern das Spiel ausgetragen und nicht am Grünen Tisch entschieden wurde. Eine weitere französische Besonderheit besteht darin, dass bei Punktgleichheit zwischen zwei oder mehr Teams als erstes Platzierungskriterium die Ergebnisse aus den direkten Aufeinandertreffen herangezogen werden und erst danach die Tordifferenz beziehungsweise die Anzahl der erzielten Treffer aller 22 Partien.

Ab 1999/2000 wurde im Anschluss an die „normale“ doppelte Punkterunde noch eine Meisterrunde der besten vier Teams zur Ermittlung des Titelgewinners durchgeführt; von diesem in Frankreich als Poule des as („Gruppe der Asse“) bezeichneten Saisonfinale hatte der Verband sich ein erhöhtes Zuschauerinteresse versprochen. Dabei stand in vier der fünf Austragungen am Ende ein anderes Team an der Spitze als der Tabellenführer der ersten Saisonphase. Nach der Spielzeit 2003/04 beendete die FFF dieses Experiment, auch auf den Druck der Vereine hin, wieder.[19]

Wie bei den Männern gibt es zwei mehrwöchige Zeitfenster (Januar und Juli/August) für Vereinswechsel. Ist eine Spielerin in der ersten Saisonhälfte bereits für einen D1F-Klub zum Einsatz gekommen, darf sie zur Rückrunde nicht zu einem Ligakonkurrenten wechseln, sondern erst zur folgenden Saison.[20] Da diese Beschränkung in den Männerligen nicht besteht, beabsichtigt die davon betroffene Karima Benameur 2015, sie aufgrund ihrer Unvereinbarkeit mit dem Diskriminierungsverbot vor einem ordentlichen Gericht anzufechten.[21]

Auch in der Frauenliga besteht eine Ausländerklausel, nach der die Vereinsverantwortlichen nicht mehr als zwei Spielerinnen einsetzen dürfen, die die Staatsbürgerschaft eines Nicht-EU-Staates besitzen.[22]

Amateure, Vertragsspielerinnen und Profis

Bis 2002 hatte es sich bei den französischen Fußballspielerinnen ausnahmslos um reine Amateure gehandelt. Bis dahin erstatteten auch nur sehr wenige Klubs ihren Aktiven Fahrtkosten zu Auswärtsspielen oder die Ausrüstung; Sieg- oder Punktprämien wurden nicht bezahlt. Erst während des vorangehenden Erstligajahrzehnts (seit 1992) wurde wöchentlich zweimaliges Training üblich, das sich selbst Anfang des 21. Jahrhunderts noch nicht bei allen Vereinen auf vier Einheiten erhöht hatte.[23] Die Nationalspielerin Élodie Woock, die später auch im Ausland spielte, formulierte 1998:[24]

„Wir verkörpern noch die wahren Werte [des Sports], uns motivieren weder das Geld noch der Ruhm, sondern die Leidenschaft, der Enthusiasmus und die Emotionen.“

Amateurstatus weist auch 2015 noch die Mehrzahl der Erstligavereine auf, obwohl sie ab der Saison 2002/03 Spielerinnen für die Ausübung ihres Sportes finanziell entlohnen durften, wobei die maximal zuliässigen Vergütungen im Vergleich zum Männerfußball außerordentlich moderat ausfielen. Dazu wurde von der FFF ein als „Bundesvertrag“ (contrat fédéral) bezeichneter Arbeitsvertrag eingeführt, den es für das andere Geschlecht schon länger gibt, der die Einkommenshöhen ebenso regelt wie andere Rechte und Pflichten von Vereinen und Fußballerinnen, beispielsweise auch in Fragen des Vereinswechsels.[25] Die Minimaleinkommen werden jährlich in Abstimmung mit der Spielergewerkschaft UNFP neu festgesetzt. Diese Bundesverträge können nur bei Erst- und Zweitligisten abgeschlossen werden und müssen auch keine Vollzeitbeschäftigung beinhalten. Aber selbst in der D1F besaßen 2013 nur rund 60 von insgesamt knapp 300 Spielerinnen einen solchen Vertrag; zwei Drittel von diesen spielten für Lyon oder Paris (Saisonbudget jeweils zwischen dreieinhalb und fünf Millionen Euro, während der Ligadritte Juvisy seinen Etat zwar verdoppelt hatte, der dadurch aber auch nur auf 0,9 Mio. € angewachsen war).[26] Noch zwei Jahre zuvor beispielsweise bestanden bei Lyon 20, bei Paris und Guingamp je zwei sowie bei Juvisy lediglich ein solcher Vertrag.[27] Während man bei den drei finanzstärksten Vereinen aktuell von einem mittleren Einkommen um 4.000 Euro ausgehen kann, beträgt die vereinbarte Höhe für Vertragsspielerinnen bei anderen Erstdivisionären nur gut die Hälfte dieses Betrags. Dazu kommen Punktprämien (höchstens 150 Euro pro Sieg) und 200 Euro Zulage durch die FFF, von der aber lediglich Spitzenspielerinnen profitieren.[28] Hingegen betrachtet es selbst ein ausnehmend erfolgreicher Verein wie Juvisy FCF schon als Fortschritt, dass er seit 2013 all seinen Spielerinnen den Verdienstausfall im Hauptberuf erstatten kann, der durch eine intensivierte Trainingsteilnahme während der Arbeitszeit entsteht.[29]
Fußballerinnen, die in einem solchermaßen geregelten Arbeitsverhältnis stehen, werden als Vertragsamateure oder – in Frankreich ist der Begriff allerdings eher wenig gebräuchlich – Halbprofis (Semi-professionnelles) bezeichnet. In aller Regel müssen sie, sofern sie sich nicht noch in der Ausbildung befinden, neben ihrem Sport einer beruflichen Tätigkeit nachgehen; dabei finden manche Unterstützung durch ihren Verein und gelegentlich durch den Verband nebst seinen Untergliederungen, die Arbeitsplätze in Geschäftsstellen oder der Nachwuchsförderung zur Verfügung stellen.

Obwohl keiner der Frauenvereine beziehungsweise -abteilungen über ein dem Männersport vergleichbares professionelles Statut verfügt, gibt es in den 2010er-Jahren auch echte Berufssportlerinnen, deren Einkommen frei verhandelbar ist; dies sind meist ausländische oder einheimische Nationalspielerinnen. Im französischen Frauenfußball leisten sich derzeit allerdings nur Olympique Lyon, Paris SG und der HSC Montpellier eine größere Zahl von Profis, weil hinter deren Frauenteams die finanziellen Ressourcen von Vereinen mit erfolgreichen Männermannschaften stehen.[30] Anfangs waren dies insbesondere Ausländerinnen (siehe das entsprechende Kapitel weiter unten).
Angaben zu den exakten Einkünften werden in aller Regel nicht bekannt; L’Équipe hat 2012 das Gehaltsspektrum im Kader von Olympique Lyon auf zwischen 1.500 und 10.000 Euro monatlich beziffert; dazu erhielt jede Spielerin vom Verein einen Smart gestellt.[27] Allerdings ist ein Beispiel wie das des FCF Hénin-Beaumont typischer für das Gros der Klubs. Die Nordfranzosen hatten im selben Jahr lediglich zwei Vertragsamateure in ihrem Aufgebot, wovon eine mit 900 Euro brutto und einer mietfreien Wohnung entlohnt wurde, während der Rest der Spielerinnen sich als Amateure mit 60 Euro Siegprämie begnügen musste.[31]

Neu im Frauenfußball ist das „Herauskaufen“ von Spielerinnen aus ihrem noch laufenden Vertrag durch einen Ligakonkurrenten, das erstmals 2013 stattfand:[32] dabei soll Paris für die Nationalmittelstürmerin Marie-Laure Delie, die noch zwölf Monate an Montpellier gebunden war, eine Ablösesumme von 50.000 Euro bezahlt haben.[33]

Ausländerinnen in der Liga

Sehr vereinzelt hatten bereits in Zeiten der N1A ausländische Frauen für einen französischen Erstligisten gespielt; so zählte beispielsweise 1993 die russische Angreiferin Irina Olegowna Grigorjewa zum Kader des FC Lyon. Allerdings kam es erst mit der Legalisierung der Entlohnung im Frauenfußball durch die FFF sowie der wachsenden Spielstärke in der D1F dazu, dass Frankreich für Fußballer aus anderen Ländern attraktiv wurde; erst ab dann liegen auch konsistente Vergleichszahlen vor.[34] Es begann mit vier Ausländerinnen in der Saison 2003/04 – darunter drei Ungarinnen bei der USCCO Compiègne –, deren Zahl 2010/11 auf ein Dutzend angewachsen war[35] und sich Anfang 2015 auf 38 Spielerinnen erneut verdreifachte, wovon zwei Drittel bei einem der „vier Großen“ der Division 1 unterschrieben haben.

Bei den weniger finanzkräftigen Vereinen kamen überwiegend Spielerinnen aus zweit- oder drittklassigen Frauenfußballnationen zum Einsatz; so verstärkte sich Soyaux 2003 mit der Kanadierin Wanda Rozwadowska, Racing Saint-Étienne 2007/08 mit drei Malierinnen, Juvisy 2011 mit der Belgierin Janice Cayman, Soyaux 2012 mit Fiona O’Sullivan und ASPTT Albi 2014 mit Stephanie Roche, diese beiden aus Irland. Wenn solche Klubs gelegentlich auch Spielerinnen aus stärkeren ausländischen Ligen holten, waren es in aller Regel solche, die in ihrem Heimatland nicht zur ersten Reihe zählten.

Nationalspielerinnen aus einer der dominierenden ausländischen Ligen verpflichtete als erster Olympique Lyon zum Jahresbeginn 2005 mit gleich sieben Frauen aus den USA, darunter Hope Solo, Danielle Slaton, Lorrie Fair, Aly Wagner und Christie Welsh. Die meisten von ihnen verließen Lyon nach Saisonende wieder; allerdings setzte der Verein weiterhin auf Ausländerinnen, von denen bis 2014/15 stets mindestens drei in seinem Kader standen. Nach den US-Frauen waren dies hauptsächlich Lateinamerikanerinnen (Shirley Cruz Traña, Simone, Kátia, Rosana) und Skandinavierinnen (Bente Nordby, Isabell Herlovsen, Dorte Dalum Jensen, Lotta Schelin, Ingvild Stensland), aber mit Lara Dickenmann auch eine Schweizerin.

In den 2010er Jahren verbreiterte sich die Palette der Nationalitäten in der D1F weiter. Neu hinzu kamen insbesondere Japanerinnen – zum HSC Montpellier (Rumi Utsugi, Aya Sameshima), nach Lyon (Ami Otaki, Saki Kumagai) und Guingamp (Otaki ab 2015) – und Deutsche (fast ausschließlich bei Paris, wo neben anderen Annike Krahn, Linda Bresonik und Fatmire Alushi einen Vertrag unterzeichnet haben) sowie von den britischen Inseln. Es blieb aber auch dabei, dass Nordamerikanerinnen (wie Megan Rapinoe in Lyon, Tobin Heath und Lindsey Horan in Paris) und Skandinavierinnen (Sofia Jakobsson, Josefine Öqvist in Montpellier, Ada Hegerberg in Lyon, Kosovare Asllani und Caroline Seger in Paris) in Frankreich antreten. Auch Staaten wie Nigeria (Desire Oparanozie in Guingamp), Polen (PSGs Torfrau Katarzyna Kiedrzynek) oder die Ukraine (Iryna Swarytsch, bei Juvisy und Montpellier) tragen zur Internationalität der D1F bei.

Umgekehrt haben seit 2002 vergleichsweise wenige Französinnen Erfahrungen in einer der anderen spielstarken Frauenligen gesammelt, so Élodie Woock, Sandrine Brétigny und Marina Makanza in der deutschen Bundesliga, Marinette Pichon, Stéphanie Mugneret-Béghé, Camille Abily, Laura Georges und einige weitere in den USA sowie Sabrina Viguier in Schweden.

Zuschauerzahlen und mediale Wahrnehmung

In den Stadien

Der Alltag: Nahezu leere Ränge (Hénin-Beaumont gegen Yzeure, 2011)

Von der Saison 2003/04 bis einschließlich 2008/09 lag der Besucherschnitt zwischen 140 und 180 Zahlenden je Ligabegegnung. Vollständige Angaben für vorangehende Jahre liegen bisher nicht vor. In den folgenden beiden Spielzeiten stieg dieser Wert auf etwas über 200 an, so dass bei 132 Punktspielen insgesamt 26.000 bis 30.000 Zuschauer den Weg in die Stadien der Division 1 fanden. In den Jahren nach der für Frankreich erfolgreichen Weltmeisterschaft 2011 nahm das Zuschauerinteresse stark zu und verdreifachte sich, verfehlte in der Saison 2013/14 sogar nur geringfügig die 700er-Marke (insgesamt 89.900 Besucher). Dabei sind insbesondere die Gastspiele von Serienmeister Lyon Publikumsmagneten, seit Beginn der 2010er Jahre auch diejenigen von Paris.
Vor heimischer Kulisse wies Lyon in der Spielzeit 2013/14 mit einem Mittel von 3.100 Besuchern den höchsten Wert auf, gefolgt von Juvisy (812), Soyaux (759), Guingamp (602), Yzeure und Paris; Absteiger Muret kam hingegen nur auf nicht einmal 200 Zuschauer. Darum tragen auch Paris, Lyon, Montpellier, Guingamp, Saint-Étienne und Metz ihre Liga-Heimspiele nicht in dem Stadion aus, in dem die erste Männermannschaft des jeweiligen Vereins antritt. Montpelliers Frauen treten meist entweder am östlichen Stadtrand (Domaine de Grammont) oder in Sussargues an, Saint-Étienne in L’Étrat und die Metzerinnen im 35 km entfernten Algrange. Die Pariserinnen nutzen immerhin die zweitgrößte Sportstätte der Hauptstadt, das Stade Charléty. Lyon spielt normalerweise auf einem Nebenplatz des Stade Gerland und Guingamp weiterhin im Stade Fred-Aubert von Saint-Brieuc; diese beiden Frauschaften ziehen lediglich dann in das Hauptstadion des Klubs um, wenn sie für eine einzelne Begegnung mit einer großen Besucherzahl rechnen.

Die Ausnahme: Paris empfängt Lyon (2013)

Die am besten besuchten Spiele seit 2003 waren Guingamp gegen Lyon mit 12.263 Zuschauern (2011/12), gefolgt von Lyon gegen Paris (10.122, 2014/15), erneut Guingamp gegen Lyon (7.850, 2012/13), Lyon gegen Paris (7.512, 2013/14), Lyon gegen Montpellier (7.411, 2013/14) und Juvisy gegen Lyon (7.000, 2011/12).[36]
Die Eintrittspreise bei Punktspielen sind auch in der Saison 2014/15 moderat und liegen für Erwachsene im Mittel unter sechs Euro; am kostengünstigsten ist der Besuch in Issy (drei Euro), am teuersten in Paris (neun Euro).[37]

Im Vergleich mit der ersten deutschen Liga (mittlere Besucherzahl je Spiel seit 2010 zwischen 800 und 1.200, bestbesuchte Partie: 12.464) ist der Zuschauerzuspruch in Frankreich insgesamt also schwächer, in der Spitze aber annähernd gleich hoch. Für die leistungsmäßig am ehesten vergleichbaren Ligen in Schweden und England liegen bisher keine aussagekräftigen Zusammenstellungen vor.

In den Medien

Die wöchentlich erscheinende Fachzeitschrift France Football druckt seit 2010 in ihrem Ergebnisteil die Resultate und die Tabelle der D1F ab, anders als beispielsweise für die vierte Liga der Männer aber ohne Aufstellungen, Torschützen, Zuschauerzahlen und weitere Details, geschweige denn Spielberichte. Bei der täglichen Sportzeitung L’Équipe sieht dies nicht besser aus.

Im Fernsehen kam es seit ihrer Einführung 1992/93 zwar vereinzelt auch zu Kurzberichten über die Frauenliga,[38] und ab Februar 2000 gab es in der sehr populären Sendung Téléfoot bei TF1 ein wöchentliches Zeitfenster, in dem Corinne Diacre vier Minuten lang über Themen des Frauenfußballs berichten konnte.[39] Aber der erste Vertrag zur Übertragung von Ligaspielen im Fernsehen wurde überhaupt erst nach dem Erfolg der Nationalelf bei der Weltmeisterschaft 2011 geschlossen, und das auch nur für eine Saison. Die Rechteinhaber Eurosport und Télévision Française bezahlten für elf Spiele insgesamt 110.000 Euro.[40] Im Jahr darauf schlossen Verband und beide Sender einen Zweijahresvertrag ab, der um 50% höhere Zahlungen vorsah. Jeder der zwölf Erstligisten erhielt daraus 4.000 Euro als Fixum.[41] In der Saison 2013/14 stieg die Anzahl von Live-Übertragungen bei Eurosport 2 und France 4 auf 17 der 132 Partien, und die Einnahmen erhöhten sich entsprechend.[26] Immerhin hat Eurosport im September 2014 eine wöchentlich montags ab 22.45 Uhr ausgestrahlte Studiosendung namens Femmes de foot[42] eingeführt, die sich ausschließlich mit dem Frauenfußball befasst und in der die Division 1 im Mittelpunkt steht; dies ist eine Premiere in ganz Europa.[43]

Bei footofeminin.fr und footdelles.com (siehe unten unter Weblinks) gibt es an allen Spieltagen einen Live-Ticker.

Vereine und ihre Finanzen

Insbesondere seit 2002 lässt sich feststellen, dass in der Liga Frauenteams aufeinandertreffen, die sehr unterschiedliche Voraussetzungen – und, daraus resultierend, unterschiedliche sportliche Erfolgsaussichten – aufweisen. Die Teilnehmer lassen sich in drei Kategorien unterteilen, nämlich Mannschaften aus reinen Frauenvereinen, solche aus gemischtgeschlechtlichen Amateurklubs und schließlich solche, deren erste Männerelf im Profibereich spielt. In der Saison 2014/15 gehören vier D1F-Klubs zur ersten, zwei zur zweiten und sechs zur dritten Kategorie.

Die finanzielle Situation der ersten beiden Kategorien ist sehr ähnlich. Angesichts ganz überwiegend geringer Zuschauerzahlen und der gleichfalls im Kapitel hierüber angesprochenen geringen Zahl von Fernsehübertragungen ist es selbst für erfolgreichere Vereine schwierig, potente privatwirtschaftliche Sponsoren zu finden, die für Trikotwerbung bezahlen oder durch andere Leistungen (Bereitstellung von technischer Infrastruktur oder Ausrüstungsgegenständen) zum Budget der Frauenabteilung beitragen. Auch die öffentlichen Hände, also etwa Gemeinden und Gebietskörperschaften, tun sich in Zeiten der Haushaltskonsolidierung schwer mit materieller Unterstützung oder geldwerten Leistungen wie der mietfreien Zurverfügungstellung städtischer Stadien. Die ASJ Soyaux beispielsweise (Jahresetat 2013/14: 300.000 Euro)[44] hat trotz recht günstiger Voraussetzungen – vergleichbare potentielle Konkurrenten um Werbegelder liegen rund 100 km vom Standort des traditionsreichen Klubs entfernt – 2014/15 nur zwei Unternehmen (S2EI aus dem benachbarten Angoulême und Puma) sowie drei öffentliche Körperschaften (die Gemeinde, das Département und den Regionalrat) als Sponsoren.[45] Angesichts der Diskrepanz zwischen geringen Einnahmen und hohen Ausgaben kam und kommt es immer wieder dazu, dass sich Mannschaften oder Abteilungen solcher Vereine einem benachbarten Profiklub anschließen wie zuletzt 2014 die Frauen der AS Algrange dem FC Metz.[46]

Juvisy verfügt sogar über einen eigenen Fanshop

Innerhalb dieser Gruppe nimmt der Juvisy FCF – nicht nur in sportlicher Hinsicht – eine absolute Ausnahmestellung ein: 2012 konnte der Frauenklub zwei Großsponsoren gewinnen (das Einzelhandelsunternehmen Carrefour und den Sportbekleidungshersteller Duarig, inzwischen von Nike abgelöst), um die sich ein Pool mit mehr als 15, überwiegend in der Region ansässigen Unterstützern gruppiert; der JFCF erhält darüber hinaus seit 2013 Mittel von einer Antidiskriminierungs-Stiftung, aus denen den Spielerinnen sportlich bedingte Verdienstausfälle erstattet werden. Zudem besteht neuerdings eine Vereinbarung mit dem Generalrat des Départements Essonne, nach der die Fußballerinnen sämtliche medizinischen Angebote des nahegelegenen Nationalen Rugby-Ausbildungs- und Trainingszentrums „rund um die Uhr und wie ein Profiklub“ nutzen können. Schließlich tragen die Frauen ihre Heimspiele seit Kurzem in einem deutlich größeren und besser ausgestatteten Stadion in einer Nachbargemeinde aus.[47] Mit einem Saisonetat von rund 900.000 Euro (2013/14) ist Juvisy der Krösus in dieser Kategorie von D1F-Klubs.[26] Allerdings ist das nicht das Budget für die Ligaelf, sondern für den Gesamtverein mit seiner zweistelligen Zahl von Mädchen- und Frauenteams, und ein Vergleich mit einem „Dorfverein“ der dritten Männerliga zeigt, wie asymmetrisch die Ressourcen im französischen Spitzenfußball verteilt sind: Dort hat der FC Chambly mit einer Million Euro den niedrigsten Saisonetat in seiner Spielklasse.[48]

Bei der dritten Kategorie fällt die finanziellen Situation deutlich besser aus; für die Saison 2014/15 sieht die Etatplanung von vier der sechs Vereine, die mit Männern und Frauen in der ersten Liga vertreten sind, Ausgaben zwischen 30 und 55 Millionen Euro vor, die anderen beiden haben sogar einen dreistelligen Millionenbetrag veranschlagt.[49] Bezüglich der Aufwendungen für ihre Frauenabteilungen gibt es aber auch hier eine starke Differenzierung. Bei Lyon soll dafür 2013/14 ein Budget von rund 3,5 Millionen, bei Paris sogar von 5 Millionen Euro zur Verfügung gestanden haben, wobei Lyon dabei ist, seinen Etat einzuschränken, während bei dem Hauptstadtklub der Trend seit der Übernahme durch die Investorengruppe Qatar Sport Investment (2011) in die entgegengesetzte Richtung läuft. Bei beiden machen diese Zahlungen aber nicht einmal 3 % des Gesamtbudgets aus.[50] Über Montpellier sind keine entsprechenden Zahlen bekannt; allerdings verpflichtet der Verein trotz seiner deutlich niedrigeren Umsätze seit vielen Jahren regelmäßig gute Fußballerinnen, darunter auch ausländische.
Die anderen Frauenabteilungen aus dieser Gruppe werden finanziell auch direkt vom Gesamtverein unterstützt und sie profitieren gleichfalls davon, dass ihnen die Gewinnung von Sponsoren aufgrund des klangvollen Vereinsnamens leichter fällt. Aber in aller Regel werden die Interessen des „Aushängeschilds Männermannschaft“ in diesen Klubs vorrangig berücksichtigt – das hat sich seit den Anfangsjahren des Frauenfußballs nicht geändert –,[51] so dass beispielsweise die Frauen aus Saint-Étienne ihre Heimspiele in wechselnden kleinen Stadien außerhalb der Stadt austragen müssen, und auch Guingamps Erstligistinnen treten selten vor heimischem Publikum an. Und für Training oder gesundheitliche Betreuung können diese Teams ebenfalls nur selten auf die am besten ausgestatteten Einrichtungen und das Fachpersonal des Vereins zurückgreifen.

Die D1F im Ligensystem

Unterhalb der ersten und zweiten Division ist das Ligensystem in Frankreich bisher nicht einheitlich; verantwortlich dafür sind neben der relativ großen Autonomie der Regionalverbände (Ligues) die insgesamt immer noch relativ geringe Zahl von Vereinsfußballerinnen aller Altersstufen (Ende 2014: rund 77.000, davon 4.000 in den überseeischen Gebieten) und deren höchst ungleichgewichtige Verteilung innerhalb des Landes. Im französischen Kernland ist der Frauenfußball am stärksten in Rhône-Alpes (7.850), Paris-Île-de-France (7.200), Nord-Pas de Calais (5.150) und der Bretagne (4.100) verankert. In anderen Regionen hingegen ist der Unterbau eher dünn; so besitzen auf Korsika nur 230, in Maine 1.130, in Champagne-Ardenne 1.540 und in der Haute-Normandie 1.580 Mädchen und Frauen einen Spielerpass.[52] Deshalb konnte beispielsweise das 2014 wiedergegründete Frauenteam von Stade Reims sofort in die Division d’Honneur der Ligue de Champagne-Ardenne einsteigen.
Von 2002 bis 2010 gab es eine Division 3 (ebenfalls in mehreren regionalen Gruppen), in der auch zweite Mannschaften von Erstdivisionären teilnahmeberechtigt waren; vor- und nachher war/ist die Division d’Honneur die dritte Liga.

Ende 2014 hat die FFF beschlossen, die zweite und dritte Liga ab der Saison 2016/17 neu zu ordnen. Die D2 wird dann nur noch aus zwei Gruppen à zwölf Teams bestehen und zwischen D1 und D2 gibt es dann nur noch je zwei Auf- beziehungsweise Absteiger. Zwischen zweiter und dritter Liga werden weiterhin insgesamt je sechs Vereine auf-/absteigen. Die unter Leistungsgesichtspunkten für wünschenswert gehaltene überregionale Reorganisation der dritten Ligenebene mit einer Reduzierung von derzeit 170 auf 40 bis 50 Teilnehmer wurde debattiert, aber noch nicht entschieden.[53]

Spielbetrieb und -klassen in den überseeischen Gebieten unterstehen der Autonomie des jeweiligen Regionalverbands. Eine Verknüpfung, beispielsweise Auf- und Abstieg, mit den Ligen in Festlandsfrankreich besteht nicht. Und bisher gibt es, anders als im Männerfußball, auch im Landespokalwettbewerb kein Teilnahmerecht von Frauenteams aus Übersee. Am breitesten ist der Frauenfußball dort auf Réunion (1.270 Vereinsspielerinnen), Neukaledonien (1.190) und Guadeloupe (480) aufgestellt.[52]

Der derzeitige pyramidale Aufbau des Systems im französischen Kernland sieht wie folgt aus:

Ebene Liga
1 Division 1 (D1)

(12 Vereine)

2 Division 2 (D2)

(36 Vereine in drei Gruppen; Aufstieg der Gruppen-Ersten)

3 Division d’Honneur (DH)
Eine Gruppe je Region(a) mit i.d.R. acht bis zehn Teilnehmern. Nach Abschluss der Punktspielrun-
den im März spielen die bestplatzierten 24 Frauschaften aller DH-Staffeln in sechs Vierergruppen (Championnat Interrégional) die Aufsteiger in die D2 aus (Aufstieg der sechs CI-Gruppenersten), allerdings ohne Klubs der Ligue Corse.
4 unterschiedliche Bezeichnungen (z.B. Promotion d’Honneur/PH, Division d’Honneur Régionale/DHR)
Ligen auf Département- oder District-Ebene, im Zuständigkeitsbereich der Ligue Méditerranée auch départementübergreifend; nicht alle Regionalverbände haben eine vierte (oder noch tiefere) Liga.
5 und tiefer Bezeichnungen, räumliche Ausdehnung, Aufstiegsregelungen unterschiedlich
In Languedoc-Roussillon gibt es beispielsweise keinen Auf-/Abstieg zwischen regionalen und Distriktsligen; Vereine können sich direkt für eine Spielklasse des Regionalverbands bewerben.
(a) 
Die Regionalverbände von Alsace/Lorraine und Maine/Basse-Normandie betreiben derzeit jeweils eine gemeinsame Division d’Honneur.

Die französischen Vereine im Europapokal

Der 2001/02 durch die UEFA eingeführte europäische Meisterwettbewerb ist bis einschließlich der Spielzeit 2013/14 13 Mal ausgetragen worden. Bis 2009 durften daran ausschließlich die Landesmeisterinnen teilnehmen, seither – mit seiner Ausweitung analog zur Champions League bei den Männern – aus der D1F wie aus sieben weiteren Ligen auch der Vizemeister.

In den ersten Jahren hatten Toulouse (2001/02) und Montpellier (2005/06) es jeweils bis in das Halbfinale gebracht. Die starke Zeit der französischen Klubs begann aber erst mit der Saison 2007/08. Ab dann erreichte Serienmeister Lyon sechsmal in Folge mindestens die Runde der besten vier Frauschaften, stand dabei in vier Endspielen und holte sich bei zwei Austragungen (2011 und 2012) den europäischen Titel. In der Spielzeit 2012/13 kam es im Halbfinale sogar zum direkten Aufeinandertreffen zweier Teams aus Frankreich, in dem Lyon sich gegen Juvisy durchsetzte.

Ob mit der Champions-League-Saison 2013/14, als Lyon bereits im Achtel- und Paris sogar schon im Sechzehntelfinale ausgeschieden war, ein genereller Abwärtstrend eingesetzt hat, bleibt abzuwarten. In der noch nicht abgeschlossenen aktuellen Spielzeit (2014/15) schied Lyon wiederum im Achtelfinale aus, das allerdings gegen Paris, so dass weiterhin eine französische Mannschaft im Wettbewerb vertreten ist.

Statistik

Erfolgreichste Vereine

Insgesamt seit 1974/75

  • 8 Titel: Olympique Lyon
  • 6 Titel: VGA Saint-Maur, Juvisy FCF
  • 5 Titel: Stade Reims
  • 4 Titel: FC Lyon
  • 3 Titel: AS Étrœungt, Toulouse OAC
  • 2 Titel: Montpellier HSC
  • 1 Titel: CS Saint-Brieuc, ASJ Soyaux, Toulouse FC

Seit Einführung von N1A bzw. D1F

  • 8 Titel: Olympique Lyon
  • 5 Titel: Juvisy FCF
  • 3 Titel: FC Lyon, Toulouse OAC
  • 2 Titel: Montpellier HSC
  • 1 Titel: Toulouse FC

In Frankreich werden die Titel von Vereinen, zwischen denen es zu einem Übertritt der Frauenfußballabteilung gekommen ist, gelegentlich zusammengerechnet, so dass dort der jeweils jüngere (Olympique Lyon, Toulouse FC) auf eine höhere Zahl als in dieser Aufstellung kommt.

„Ewige Tabelle“

Die folgende Tabelle berücksichtigt nur die Spielzeiten seit Einführung einer eingleisigen höchsten Spielklasse (ab der Saison 1992/93, mit stets zwölf Teilnehmern). Für den gesamten Zeitraum sind die Punktzahlen der beteiligten Vereine nach der Drei-Punkte-Regel berechnet worden, auch wenn tatsächlich bis 1994/95 die Zwei- und seit 1998/99 die Vier-Punkte-Regel galt beziehungsweise gilt. Vom Verband ausgesprochene Punktabzüge wurden berücksichtigt.

Vereine, die in der Saison 2014/15 in der Division 1 spielen, sind rosa unterlegt. Gelb markiert sind solche, die nicht mehr am Frauenligabetrieb teilnehmen, weil ihre Frauenabteilungen zu einem Lokalrivalen gewechselt waren, in dem bis dahin kein Frauenfußball betrieben worden war; dies war der Fall in Toulouse (OAC → FC), Montpellier (Le Crès → HSC),(c) Lyon (FC → Olympique), Saint-Étienne (Racing → AS) und zuletzt – ein Sonderfall, weil städteübergreifend – zwischen Saint-Brieuc und Guingamp. Bei reinem Namenswechsel von Klubs ist der letzte Name angegeben.
Stand: nach der Saison 2013/14. Die Spalten „Spielzeiten“ und „Zuletzt“ werden (zusammen mit Punkten, Titeln und Platzierungen) stets erst nach Beendigung einer vollständig absolvierten Saison aktualisiert.

Rang Verein Spiel-
zeiten
Titel(b) Vize-
mstr.(b)
Punkte Erst-
mals
Zu-
letzt
01 Juvisy FCF 22 5(c) 8 1.152 1992/93 2013/14
02 HSC Montpellier 13 2 3 641 2001/02 2013/14
03 ASJ Soyaux 20 (c) 1 604 1992/93 2013/14
04 Olympique Lyon 10 8 579 2004/05 2013/14
05 FC Lyon(d) 12 3(c) 3 531 1992/93 2003/04
06 Stade Saint-Brieuc 18 (c) 530 1992/93 2010/11
07 Paris Saint-Germain 14 3 482 1994/95 2013/14
08 Toulouse OAC 8 3 2 384 1992/93 2000/01
09 FCF Hénin-Beaumont 14 382 1992/93 2013/14
10 FC Toulouse 11 1 355 2001/02 2012/13
11 ESOF La Roche 13 2 343 1996/97 2010/11
12 Olympique Saint-Memmie 9 184 1995/96 2005/06
13 CNFE Clairefontaine 5 176 2002/03 2006/07
14 VGA Saint-Maur 6 (c) 163 1992/93 1997/98
15 FF Yzeure Allier Auvergne 6 148 2008/09 2013/14
16 AS Saint-Étienne 5 139 2009/10 2013/14
17 ASPTT Strasbourg 4 113 1992/93 1995/96
18 FC Vendenheim 6 105 2004/05 2012/13
19 Entente Montpellier Le Crès(d) 4 101 1997/98 2000/01
20 FCF Condé-sur-Noireau 6 96 1992/93 2008/09
21 AF Rodez 4 94 2010/11 2013/14
22 SC Caluire Saint-Clair 5 89 1995/96 2001/02
23 JS Poissy 4 81 1992/93 1995/96
24 EA Guingamp 3 80 2011/12 2013/14
25 Stade Quimper 5 77 1993/94 2002/03
26 USO Bruay-Labuissière 4 64 1996/97 2002/03
27 Racing Saint-Étienne 2 61 2007/08 2008/09
28 USCCO Compiègne 3 47 2003/04 2006/07
29 SC Schiltigheim 2 46 2000/01 2001/02
30 US Orléans 3 42 1994/95 1999/00
31 Le Mans FC 3 40 1995/96 2010/11
32 Arras FCF 2 39 2012/13 2013/14
33 AS Saint-Quentin 2 36 1997/98 1998/99
34 Celtic Beaumont Marseille 3 29 1996/97 2000/01
35 ES Cormelles-le-Royal 1 20 2000/01 2000/01
36 Croix Blanche OSL Angers 1 17 1998/99 1998/99
CS Le Blanc-Mesnil 1 17 1993/94 1993/94
Omnium Sports Monaco 1 17 1993/94 1993/94
39 Racing Flacé-lès-Mâcon 1 14 1992/93 1992/93
40 AC Évreux 1 13 2007/08 2007/08
41 FC Félines Saint-Cyr 1 10 1999/00 1999/00
AS Montigny-le-Bretonneux 1 10 2009/10 2009/10
Toulouse Olympique Mirail 1 10 1992/93 1992/93
44 FF Issy 1 9 2012/13 2012/13
45 FC Tours 1 7 2001/02 2001/02
46 AS Muret 2 6 2011/12 2013/14
47 ASPTT Albi 2014/15
FC Metz 2014/15
(b) 
Hier werden nur die Meistertitel und die Vizemeisterschaften seit Einrichtung der Liga (1992/93) angegeben.
(c) 
Der Verein hat (auch) schon in der Zeit vor Einführung einer einheitlichen Liga einen oder mehrere französische Meistertitel gewonnen.
(d) 
Heutzutage (2014) sind Fußballerinnen des Vereins wieder im unteren regionalen Ligabetrieb vertreten.

Torschützenköniginnen

Laëtitia Tonazzi
Lotta Schelin
Saison Beste Schützin Verein Tore Nächstbeste Verein Tore
2001/02 Marinette Pichon Olympique Saint-Memmie
22
Hoda Lattaf HSC Montpellier
20
2002/03 Sandrine Brétigny FC Lyon
26
Hoda Lattaf HSC Montpellier
25
2003/04 Claire Morel FC Lyon
18
Hoda Lattaf HSC Montpellier
17
2004/05 Marinette Pichon Juvisy FCF
38
Élodie Ramos HSC Montpellier
17
2005/06 Marinette Pichon Juvisy FCF
36
Hoda Lattaf HSC Montpellier
16
2006/07 Sandrine Brétigny Olympique Lyon
42
Hoda Lattaf Olympique Lyon
26
2007/08 Laëtitia Tonazzi Juvisy FCF
27
Sandrine Brétigny Olympique Lyon
25
2008/09 Brasilien Kátia Olympique Lyon
27
Sandrine Brétigny Olympique Lyon
22
2009/10 Eugénie Le Sommer Stade Briochin
19
Marie-Laure Delie HSC Montpellier
18
2010/11 Laëtitia Tonazzi Juvisy FCF
20
Sandrine Brétigny Olympique Lyon
19
2011/12 Eugénie Le Sommer Olympique Lyon
22
SchwedenSchweden Lotta Schelin Olympique Lyon
20
2012/13 SchwedenSchweden Lotta Schelin Olympique Lyon
24
Camille Abily
Eugénie Le Sommer
Olympique Lyon
Olympique Lyon
20
2013/14 Gaëtane Thiney Juvisy FCF
25
Marie-Laure Delie Paris Saint-Germain
24

Über die treffsichersten Spielerinnen der vorangehenden neun Spielzeiten der N1A liegen bisher keine saisonweisen Übersichten vor.[54]

Auszeichnung der besten Spielerin

Sandrine Soubeyrand
Sonia Bompastor

Heutzutage werden zwei individuelle Auszeichnungen vergeben. Das ist zum einen seit 2001 die Trophäe der Spielergewerkschaft UNFP (Trophée UNFP du football) für die beste D1-Akteurin des zurückliegenden Kalenderjahres. Seit 2009/10 zeichnet auch der Landesverband FFF die saisonbeste Fußballerin in Frankreichs höchster Spielklasse (Challenge FFF de la meilleure joueuse) aus.

Jahr Auszeichnung
der UNFP
Verein Auszeichnung
der FFF
Verein Saison
2001 Anne Zenoni Toulouse OAC /
Toulouse FC
noch nicht
vergeben
2002 Marinette Pichon Olympique Saint-Memmie /
Philadelphia Charge
2003 Sandrine Soubeyrand Juvisy FCF
2004 Sonia Bompastor HSC Montpellier
2005 Marinette Pichon (2.) Juvisy FCF
2006 Camille Abily HSC Montpellier /
Olympique Lyon
2007 Camille Abily (2.) Olympique Lyon
2008 Sonia Bompastor (2.) Olympique Lyon
2009 Louisa Nécib Olympique Lyon
2010 Eugénie Le Sommer Stade Briochin /
Olympique Lyon
Eugénie Le Sommer Stade Briochin 2009/10
2011 Élise Bussaglia Paris Saint-Germain Élise Bussaglia Paris Saint-Germain 2010/11
2012 Gaëtane Thiney Juvisy FCF Julie Morel EA Guingamp 2011/12
2013 SchwedenSchweden Lotta Schelin Olympique Lyon Costa Rica Shirley Cruz Traña Paris Saint-Germain 2012/13
2014 Gaëtane Thiney (2.) Juvisy FCF Gaëtane Thiney Juvisy FCF 2013/14

Gegebenenfalls wird in Klammern hinter dem Namen angegeben, zum wievielten Mal die Spielerin diese Auszeichnung erhalten hat.

Siehe auch

Literatur

  • Xavier Breuil: Histoire du football féminin en Europe. Nouveau Monde, Paris 2011, ISBN 978-2-84736-622-8
  • Pascal Grégoire-Boutreau: Au bonheur des filles. Cahiers intempestifs, Saint-Étienne 2003, ISBN 2-911698-25-8
  • Laurence Prudhomme-Poncet: Histoire du football féminin au XXe siècle. L’Harmattan, Paris 2003, ISBN 2-7475-4730-2

Weblinks

Anmerkungen und Nachweise

  1. Fédération Française de Football (Hrsg.): 100 dates, histoires, objets du football français. Tana, o.O. 2011, ISBN 978-2-84567-701-2, S. 121
  2. Siehe die Liste der FSFSF-Meister bis 1932 bei rsssf.com, in der allerdings die erste Austragung 1917/18 fehlt.
  3. Ausführlich dokumentiert werden diese „Pionierjahre“ des Frauenfußballs in Frankreich insbesondere bei Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 21–175, außerdem bei Grégoire-Boutreau Au bonheur des filles, 2003, S. 10–29. Breuil, Histoire du football féminin en Europe, 2011, S. 17–128, ordnet die französische Entwicklung bis Anfang der 1950er Jahre in den gesamteuropäischen Kontext ein, Paul Dietschy (Histoire du football. Perrin, Paris 2014, 2. erw. Aufl., ISBN 978-2-262-04712-2, S. 603–611) in den globalen.
  4. Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 179ff.
  5. Breuil, Histoire du football féminin en Europe, 2011, insbesondere S. 133–136; ähnlich Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 179ff., die allerdings ein einzelne, lokale Frauenfußballepisode vom Ende der 1940er erwähnt.
  6. Eine Übersicht sämtlicher Meisterschaftsendrunden ab 1974 sowie aller Abschlusstabellen der Liga bis 2003 gibt Grégoire-Boutreau, Au bonheur des filles, 2003, auf S. 242–250, der zudem auf S. 50–91 sämtliche französischen Landesmeister ausführlich vorstellt.
  7. Grégoire-Boutreau, Au bonheur des filles, 2003, S. 124
  8. Zitat aus dem Artikel „L’étonnant défi de l’AS Étrœungt“ in Le football au féminin, No. 1, Éd. Nouveauté, Paris 1983, S. 17
  9. Zitat von Marilou Duringer nach Grégoire-Boutreau, Au bonheur des filles, 2003, S. 224
  10. Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 284f.
  11. Breuil, Histoire du football féminin en Europe, 2011, S. 272–275
  12. Artikel PSG–Lyon: Der Krieg der Damen vom 7. November 2014 in Le Monde
  13. siehe den Palmarès der U19-Meisterschaften bei footofeminin.fr
  14. Siehe die Meldung „Le Graët will den Frauenfußball stärken“ vom 14. Juli 2011 bei L’Équipe; France Football vom 19. Juli 2011, S. 39.
  15. Laut „Vers une D1 avec des clubs de Ligue 1 ?“ vom 25. September 2014 bei footofeminin.fr erfüllten nur 14 von 20 Erst- sowie zwölf von 20 Zweitligavereinen diese Auflage (siehe die Tabelle am Ende des Artikels).
  16. siehe die Schwerpunkte dieses Plans im Artikel „Le plan de féminisation de la FFF“ vom 11. März 2012 auf der FFF-Webseite
  17. Diese Tatsache hat der Nouvel Observateur bereits 2011 in seinem Artikel Hinter einem Frauenfußballteam steht immer ein männlicher Trainer ausführlich behandelt.
  18. siehe den Artikel „Un sifflet français au Mondial“ in France Football vom 6. Januar 2015, S. 23
  19. Grégoire-Boutreau, Au bonheur des filles, 2003, S. 65 und 71
  20. siehe die Antwort gleich auf die erste Frage in dem Interview mit Julie Morel bei Ouest-France vom 7. Februar 2013
  21. Artikel „Féminines: transfert interdit“ in France Football vom 21. Januar 2015, S. 12
  22. Deshalb hatte beispielsweise 2013 Paris Saint-Germain gehofft, dass die Costaricanerin Shirley Cruz Traña die französische Staatsbürgerschaft beantragen würde, damit der Verein eine weitere US-Amerikanerin verpflichten könnte; siehe den Artikel „Shirley Cruz bientôt naturalisée française et un milieu de plus ?“ vom 6. Juli 2013 bei footofeminin.fr
  23. Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 283
  24. Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 282
  25. Der Wortlaut der entsprechenden FFF-Bestimmungen steht hier als PDF zur Verfügung.
  26. a b c siehe den Artikel „La D1 féminine aura son label“ vom 14. November 2013 bei L’Équipe
  27. a b siehe den Artikel „En France, le football féminin, c’est maintenant“ in L’Express vom 17. Mai 2012
  28. Nach „Quel est le salaire d’une footballeuse professionnelle ?“ bei footballeuse.fr; die aktuelle (2014/15) Liste der Spitzenfußballer beiderlei Geschlechts, die in den Genuss einer FFF-Zuzahlung kommen, findet sich auf der Regierungsseite gouv.fr.
  29. Artikel „La résistance s’organise“ in France Football vom 23. April 2013, S. 41
  30. Laurence Prudhomme-Poncet (Histoire du football féminin, 2003, S. 286) nennt es allerdings „ein bisschen voreilig“, dass die Tageszeitung Libération 2001 den Wechsel der Frauenabteilung von Entente Montpellier Le Crès zum Lokalrivalen MHSC als Geburtsstunde des „ersten professionellen Frauenteams“ bezeichnete.
  31. siehe den Artikel „Rigoberte M’Bah priée d’aller jouer ailleurs“ vom 20. Januar 2012 in Libération
  32. siehe den Artikel „Une Clermontoise réalise le premier transfert payant du football féminin entre deux clubs français“ vom 5. Juli 2013 bei lamontagne.fr
  33. siehe den Artikel Benstiti : « Deux des meilleures joueuses du monde à leur poste » vom 2. Juli 2013 bei Le Parisien
  34. Namen, Zahlen und Zitate in diesem Abschnitt stammen aus dem Artikel „Neues Eldorado der Ausländerinnen“ vom 8. Januar 2015 bei footofeminin.fr, sofern keine andere Quellen angegeben ist.
  35. siehe insbesondere den Abschnitt „Ist die D1 das Eldorado des Frauenfußballs?“ in diesem Artikel vom 14. September 2014 bei cahiersdufootball.net.
  36. siehe den Artikel Le public répond présent vom 19. Juni 2014, ergänzt um das Spieldatenblatt Lyon gegen Paris vom 1. November 2014, beide bei footofeminin.fr
  37. nach dem Programm des ersten Spieltags bei footofeminin.fr
  38. siehe beispielsweise den französischen TV-Bericht über das letzte Spiel von Meister FC Lyon im Mai 1993 bei ina.fr
  39. Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 256
  40. nach „La D1 féminine pleine lucarne“ vom 4. August 2011 bei sports.fr
  41. nach „Les droits TV de la division 1 féminine de football sont en hausse“ vom 5. September 2012 bei sportstrategies.com und „Foot féminin en France – EUROSPORT et FRANCE 4 veulent y croire“ vom 6. September 2012 bei sportbuzzbusiness.fr
  42. gelegentlich auch in der wortspielerischen Schreibweise Femmes 2 Foot
  43. siehe den Artikel „C’était le moment pour lancer cette émission“ vom 24. September 2014 bei footofeminin.fr
  44. nach der Angabe auf Soyaux' Vereinsseite
  45. siehe die Präsentation der Sponsoren auf der Vereinsseite
  46. siehe den Artikel „Die Frauen der AS Algrange treten zum FC Metz über“ vom 29. Mai 2014 bei footofeminin.fr
  47. nach dem Artikel „Der Widerstand formiert sich“ in France Football vom 23. April 2013, S. 41, und dieser Meldung bei footofeminin.fr vom 15. November 2013
  48. Artikel „Chambly: Oh oui!“ in France Football vom 27. Mai 2014, S. 41
  49. siehe die Auflistung der vorläufigen Vereinsbudgets vom 8. August 2014 im Le Parisien
  50. France Football vom 19. März 2013, S. 4–18
  51. Prudhomme-Poncet, Histoire du football féminin, 2003, S. 274–277, widmet dem ein Kapitel voller konkreter Beispiele
  52. a b alle Zahlen für die Saison 2013/14 nach den über die Verbandsseite abrufbaren detaillierten Statistiken (in der PDF auf den Seiten 9–11)
  53. siehe den Artikel „La D2 passe de 36 à 24 équipes en 2016“ vom 13. Dezember 2014 bei footofeminin.fr
  54. Ein informativer Artikel („Brétigny contre Tonazzi, 10 ans d’histoire“) über die erfolgreichsten D1F-Torjägerinnen findet sich bei cahiersdufootball.net.
  55. Der Name ist eine wortspielerische Anlehnung an die Frauenrechtsorganisation Ni Putes Ni Soumises („Weder Nutten noch unterwürfig“), wobei deren Wort putes (Prostituierte) durch das ähnlich klingende buts (Tore) ersetzt ist.
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