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Fußball-Bundesliga (Österreich)

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Bundesliga
Logo der Bundesliga
Verband Österr. Fußball-Bund
Erstaustragung 3. September 1911
Mannschaften 10 Teams
Titelträger FK Austria Wien
Rekordsieger SK Rapid Wien (31)
Rekordspieler Robert Sara (581)
Rekordschütze Robert Dienst (323)
Internetseite bundesliga.at
Erste Liga (2)

Die Fußball-Bundesliga ist die höchste Spielklasse im österreichischen Fußball. Sie wurde im Jahre 1911 erstmals unter dem Titel Erste Klasse ausgetragen und wird seit dem fast ohne Veränderungen des Modus durchgeführt. Damit gehört die Meisterschaft zum Kreis der weltweit zehn ältesten Fußballigen, überdies handelt es sich um die älteste Profi-Meisterschaft auf dem europäischen Festland. In der Bundesliga wird der österreichische Meister ermittelt und die Startplätze für die Europapokalwettbewerbe ausgespielt. Seit dem Jahre 2003 trägt die höchste österreichische Fußballspielklasse den Sponsornamen T-Mobile Bundesliga. Erfolgreichster Verein ist Rapid Wien, amtierender Meister Austria Wien.

Modus

In der österreichischen Bundesliga spielen 10 Vereine während eines Meisterschaftsjahres, das sich in eine Herbst- und Frühjahrssaison unterteilt, jeweils einen doppelten Meisterschaftsdurchgang mit Hin- und Rückspielen aus. Ein Meisterschaftsjahr währt in der Regel vom Juli eines Jahres bis zum Juni des darauf folgenden Kalenderjahres und erstreckt sich auf 36 Meisterschaftsrunden mit je 5 Spielen à 90 Spielminuten. Während eines Spieljahres werden damit in der Bundesliga bei 180 Spielen insgesamt 16.200 Minuten, das sind 270 Stunden oder knapp über 11 Tage ununterbrochen Fußball gespielt. Traditionelle Spielzeiten sind Samstagnachmittag und Sonntagnachmittag.

Der Tabellenletzte der österreichischen Fußball-Liga muss in die zweitklassige Erste Liga abstiegen, im Gegenzug steigt der Meister der Ersten Liga direkt in die Bundesliga auf. Meister ist jene Mannschaft, die am Ende der 36 Spieltage an erster Position steht, bei Punktegleichheit entscheidet das Torverhältnis. Aufgrund der Platzierung in der Fünfjahreswertung der UEFA berechtigt der erste Platz zur Teilnahme an der Qualifikation zur Champions League. Vizemeister und Meisterschaftsdritter sind ebenso wie der Cupsieger zur Teilnahme am UEFA-Cup berechtigt, der Vierte der österreichischen Meisterschaft darf im UI Cup starten. Durch die wechselnden Ergebnisse österreichischer Vereine in den Europacup-Bewerben ändern sich die Anzahl der Startplätze in der Champions League und UEFA-Cup fast jährlich.

Der Modus der österreichischen Bundesliga ist seit ihrer Ersaustragung nahezu unverändert. In der Saison 1985/86 wurde oben beschrieben Modus durch ein Play-off-Modus ersetzt. Dieser hatte jedoch nur acht Saisonen Bestand, ehe man auf das altbewährte System zurückgriff. Bis auf diese Periode schwankten nur die Anzahl der Vereine (9 bis 17) sowie in diesen Zusammenhang die Anzahl der Abstiegsplätze. Zeitweilig wurden auch Relegationsspiele (1912-13; 1943; 1960; 1984; 1994-98) ausgetragen. Eine folgenreiche Änderung war die Regelung des Vorzugs einer Mannschaft bei Punktegleichheit. Ursprünglich war hier die Anzahl der Siege und nicht das Torverhältnis von Bedeutung, was unter anderem bei der Meisterschaft 1914 zu einem anderen Meister (Wiener AF statt Rapid) als bei heutiger Regelung geführt hatte.

Verein "Österreichische Fußball-Bundesliga" – Ausrichtung

Die Österreichische Fußball-Bundesliga ist ein eigenständiger eingetragener Verein und wurde am 1. Dezember 1991 als 10. Ordentliches Mitglied in den ÖFB aufgenommen. Der Verein trägt die Verantwortung und ist Ausrichter beziehungsweise Veranstalter für die Meisterschaften der beiden höchsten Spielklassen in Österreich. Dazu ist die Bundesliga für die Umsetzung der Toto-Jugendliga mitverantwortlich und vertritt in Zusammenarbeit mit den Vereinen den Berufsfußball in Österreich. Die 23 Vereine der Bundesliga und der Erste Liga sind die Ordentlichen Mitglieder des Verbandes. Nach außen hin wird die Bundesliga durch den geschäftsführenden Vorstand, unterstützt durch eine Geschäftsstelle, vertreten. Dieser unterstützt den Aufsichtsrat bei der operativen Umsetzung. Jeder Verein der beiden professionellen Ligen ist in den Präsidentenkonferenzen vertreten; diese haben beratende Funktion in allen die Bundesliga treffenden Angelegenheiten.

Die Senate der Bundesliga bestehen aus ehrenamtlichen und vereinsunabhängigen Personen:

  • Der Senat 1 ist bei Ausschlüssen und für die Wertung der Meisterschaftsspiele zuständig.
  • Der Senat 2 fungiert als Schlichtungsstelle bei finanziellen Differenzen.
  • Der Senat 3 ist für alle finanziellen Belange verantwortlich.
  • Der Senat 4 ist der Schiedsrichterausschuss der Bundesliga.
  • Die Feststellung der wirtschaftlichen Leistungsfähigkeit für die Erteilung einer Lizenz für die beiden professionellen Ligen erfolgt in erster Instanz durch den Senat 5, dem Bundesliga-Lizenzausschuss.

Die Österreichische Fußball-Bundesliga trägt in Zusammenarbeit mit den Vereinen die Obsorge für eine positive Entwicklung des Fußball-Spitzensports, sowie die Heranführung des Nachwuchses in den Leistungssport. Als Mittel dazu sieht die Bundesliga ein wirtschaftliches Controlling der Vereine (Lizenzierungsverfahren), die Einführung eines eigenen Gesetzes für den Berufsfußball, die TV-Vermarktung, zentrale Sponsoraktivitäten sowie gemeinsame Marketing-Aktivitäten aller Vereine. Obgleich der Verein "Österreichische Fußball-Bundesliga" sowohl die erstklassige Fußball-Bundesliga als auch die Zweitklassige Erste Liga ausrichtet wird im Folgenden nur die erstklassige Bundesliga beschrieben. Zu einer detaillierten Übersicht über die Entwicklung der zweiten Spielstufe in Österreich siehe den Artikel Erste Liga.

Namenshistorie

Die österreichische Fußball-Bundesliga wechselte in ihrer Geschichte mehrmals ihren Namen, Hintergründe hierzu finden sich vor allem im Abschnitt Geschichte. Der heutige Name war erstmals 1974, allerdings nur eine Saison lang, in Gebrauch. Es handelte sich grob gesagt schlicht um eine Namensänderung von Nationalliga A in Bundesliga. Der ÖFB ließ zu damaligen Zeitpunkt mehrer kleine Vereine absteigen, denn in der folgenden Saison sollten von nun an nur noch die zehn besten österreichischen Mannschaften (bisher 16) in der Meisterschaft spielen, um so das Niveau des österreichischen Fußball zu steigern. Hierzu wurde der Namen der höchsten deutschen Spielklasse übernommen. Just in diesem Jahr blieb die Nationalmannschaft trotz Auswärtsspiele gegen Brasilien und die Niederlande sowie auch einem Match gegen Italien gänzlich ungeschlagen. Überdies hätte ursprünglich nach den damaligen Plänen auch der Meister der damaligen Saison, VOEST Linz, absteigen sollen. Nachdem der Name Bundesliga 1975 durch die 1. Division abgelöst wurde, blieb der Name als Bezeichnung dennoch für die beiden höchsten Spielklassen in Gebrauch (da beide Ligen bundesweit ausgetragen werden). Seit den 1990er Jahren wird der Name durch den Verein Österreichische Fußball-Bundesliga explizit auch wieder für die höchste Liga verwendet. 1997 erhielt die Bundesliga erstmals einen Sponsornamen verpasst, seit 2003 werden die Spielzeiten offiziell unter dem Namen T-Mobile Bundesliga ausgetragen.

  • 1975 1. Division
  • 1993 (1.) Bundesliga
  • 1997 max.Bundesliga
  • 2003 T-Mobile Bundesliga

Geschichte

Tagblatt-Pokal – Vorläufer der Meisterschaft

M.D. Nicholson – Ideengeber des Tagblatt-Pokals

Im Jahre 1894 fand in Österreich zwischen dem First Vienna FC und dem Vienna Cricket and Football-Club das erste Fußballwettspiel nach den Regeln der englischen FA statt. Bereits drei Jahre später wurde mit dem Challenge-Cup ein erster Pokalwettbewerb ausgeschrieben, an dem alle Vereine Österreich-Ungarns teilnehmen konnten. Neben diesem Cup-Wettbewerb hatte die im Jahre 1900 durch M.D. Nicholson gegründete Österreichische Fußball-Union das Ziel eine eigne Meisterschaftskonkurrenz nach Tabellenmodus einzuführen. Noch in ihrem Gründungsjahr gelang es der ÖFU alle damals bedeutenden österreichischen Fußballvereine für dieses Vorhaben zu gewinnen. In die erste Klasse wurde die Vereine Wiener AC, Cricketer, Vienna, Wiener FC 1898 und AC Viktoria Wien eingeteilt, wobei letztere vorerst freiwillig in der zweiten Klasse startete. Als Sponsor für eine Meisterschaftstrophäe konnte die Zeitung „Neues Wiener Tagblatt“ gewonnen werden, wodurch die erste österreichische Fußballmeisterschaft heute in der Fußball-Literatur als Tagblatt-Pokal bekannt ist, wenngleich sich auf den damals vergeben Meisterschaftsmedaillen der offizielle Titel „Meisterschaft der ÖFU“ fand. Der Tagblatt-Pokal wurde vier Saisonen lang ausgetragen, wobei die letzte Saison nicht beendet wurde.

Alle drei Meisterschaften gewann der Wiener AC, wodurch der als Wanderpokal titulierte Trophäe, wie in den Statuten festgelegt, in den Besitz des dreimaligen Siegers überging. Eine bekannte Legende besagt, dass die erste österreichische Fußballmeisterschaft nun nicht weiter ausgetragen werden konnte, da kein Sponsor für eine neue Trophäe auszutreiben war. Tatsächlich ging die Meisterschaft der ÖFU, wie auch der Verband selbst, an der Eigensinnigkeit der Vereine zu Grunde. Die Vienna and Cricketer traten beide aus dem Verband aus und traten am 17. Jänner 1904 zum neu gegründeten ÖFV, dem heutigen ÖFB, über. Da zahlreiche Vereine den beiden Großklubs folgten bedeutete dies auch das Ende der ÖFU, die sich am 24. Jänner 1904 auflöste. Grund für den Verbandsausstieg war eine vermeintliche Bevorzugung des Verbandes des WAC. Cricketer war 1901 Vizemeister hinter dem WAC geworden, wobei das entscheidende Spiel zu früh abgepfiffen wurde. Aus diesem Grund war der Verein bereits in der Saison 1902 der Meisterschaft fern geblieben. Die Vienna, Vizemeister 1903, wetterte, dass in ihrem meisterschaftsentscheidenden Spiel der Gegner einen unberechtigten Spieler eingesetzt hätte. Der Verein hatte damals am letzten Spieltag vollkommen überraschend Graphia 1:3, wodurch der WAC die Döblinger in der Tabelle noch überholte.

Der Weg zum offiziellen Meisterschaftsbeginn

Der ÖFV, nun alleiniger Fußballverband Österreichs, versuchte selbst 1906 eine eigene Meisterschaft zu etablieren, die jedoch auf Grund der Verbandsstreitigkeiten bereits in der ersten Saison zum Erliegen kam. In der Erstligameisterschaft nahmen die Klubs WAC, Vienna, Cricketer, Rapid, Wiener SV, Graphia, Viktoria und 1.Schwechater SC teil, wobei während der Meisterschaft aller Erstligaklubs bis auf die Vienna aus der Meisterschaft sukzessive austraten. Der ÖFV hatte die Teilnahme an der Meisterschaft als freiwillig erklärt, die Meisterschaftsspiele brachten jedoch weitaus kleinere Zuschauerzahlen als internationale Freundschaftsspiele, so dass die meisten Vereine bald wieder ihre Lust verloren hatten. Um den Bewerb dennoch zu Ende zu führen wurde ein Cup für alle noch vorhanden Teilnehmer aus allen Klassen organisiert, den die Vienna im Finale gegen den zweitklassigen Floridsdorfer AC gewann. Im Jahre 1911 wurde ein neuer Versuch unternommen eine österreichische Fußballmeisterschaft zu etablieren, treibende Kraft war hierbei der Präsident des Niederösterreichischen Fußballverbandes Ignaz Abeles, dem im Folgenden auch die Austragung des Bewerbes übergeben wurde.

Das Jahr 1911 für die Schaffung einer Meisterschaftskonkurrenz gibt sich aus einer günstigen Ausgangsposition, denn fast alle Wiener Großklubs in finanzielle Schwierigkeiten gekommen waren und somit fast abhängig von den Geldern aus den Meisterschaftspflichtspielen. Beim WAC traten zudem zahlreiche Spieler aus, die mit dem WAF einen neuen Verein gründeten, aber auch Cricketer verlor das Gros seiner Spieler, die ihrerseits den Wiener Amateur-SV ins Leben riefen. Die erste österreichische Fußballmeisterschaft 1911/12 stieß anders, als ihre Vorgänger, auf großes Interesse der Bevölkerung sowie der Medien. Das erste Match wurde am 3. September 1911 zwischen dem Wiener Sport-Club und dem SpC Rudolfshügel (4:1) ausgetragen, erster Torschütze war Willy Schmieger. Erster österreichischer Meister des ÖFV konnte Rapid werden, der die Anfangszeit der österreichischen Meisterschaften mit 8 Titeln aus 12 Saisonen dominierte.

Zum damaligen Zeitpunkt bestand das Kaiserreich allerdings nicht nur aus dem heutigen Österreich. So wurde nicht nur im damaligen Kernland, sondern auch in anderen Gebieten, für die im ÖFV eigene Unterverbände bestanden, ab 1912 eine Meisterschaften in Tabellenmodus ausgerichtet. Der Meisterschaft des NFV war zwar die repräsentativste für Cisleithanien, da dieses mehr als die Hälfte aller Vereine umfasste, allerdings wiesen auch die anderen Unterverbände spielstarke Teams auf. Gewann die erste österreichische Meisterschaft des NFV die Wiener Rapid, so siegte in der ersten polnischen Konkurrenz Wisła Krakau. Der schlesisch-mährische Verband fand seinen ersten Sieger im DSV Troppau, in Böhmen siegte der DFC Prag. 1913 war sogar eine Provinzmeisterschaft, für österreichische Provinz-Vereine die nicht an der Hauptkonkurrenz teilnehmen mochten, ausgeschrieben, die der 1. Schwechater SC für sich entschied.

Die erste Profiliga am europäischen Kontinent

Nach dem großen Zuschauerzuspruch der österreichischen Fußballliga in ihren Anfangsjahren, musste sie bereits im Jahre 1914 auf Grund des Ausbruchs des Ersten Weltkrieges vorerst wieder beendet werden. Schließlich einigten sich Verband und Verein darauf, die Meisterschaften auch während es Krieges fortzuführen, im Gegenzug wurde die Abstiegsregel für diesen Zeitraum außer Kraft gesetzt. Das bedeutete es konnten stets alle Erstligavereine in der höchsten Spielklasse verbleiben, umgekehrt konnten die Zweitligameister allerdings nicht aufsteigen. Nach Ende des Ersten Weltkrieges fasste der Fußball auch zunehmend außerhalb des Wiener Großraums Fuß. 1919/20 wurde erstmals eine kleine Landesmeisterschaft des neugegründeten Fußball-Verbandes für Oberösterreich und Salzburg ausgeschrieben, bereits eine Saison später tat es ihm der Steirische Fußballverband gleich. Während dessen ging die Entwicklung des Fußballgeschehens in Wien bereits einen Schritt weiter. Nachdem die Liga nach Kriegsende wieder unter normalen Umständen durchgeführt werden konnte, machte sich zusehends ein Schein-Amateurismus breit. Das heißt, dass die Amateur-Fußballer durchaus von ihrer Sportler-Tätigkeit leben konnten. Es entwickelte sich ein erster Starkult – berühmtestes Beispiel war Pepi Uridil, der unter anderem in Filmen mitspielte und mit dessen Namen unter anderem Uridil-Bier sowie Uridil-Zuckerln vertrieben wurden. Zudem wurden den Spielern meist hohe Prämien ausbezahlt, mit denen es etwa den Amateuren gelang die berühmten ungarischen Spieler Jenő und Kálmán Konrád wie auch Alfréd Schaffer an die Wien zu locken.

Um diesen Missstand zu beheben, wurde schließlich unter Druck des ÖFB-Verbandskapitäns Hugo Meisl 1924, ein Jahr nach der Übergabe der Austragung der Liga an den WFV, eine reine Profi-Liga eingerichtet, wobei es sich um den ersten professionelle Meisterschaftsbetrieb außerhalb Großbritanniens handelte. Die Vereine der ersten und zweiten Leistungsstufe waren von nun an verpflichtet ihren Spieler ein festgesetztes Gehalt zuzahlen. Erster professioneller österreichischer Fußballmeister konnte der jüdische Sportclub Hakoah werden, der damals auch die "teuerste" Mannschaft der Liga besaß. Als Finanzspritze für die großen Vereine diente damals der Mitropacup, der Vorläufer des Europapokals, der ab dem Jahre 1927 ausgetragen wurde. Diese Ära bildete die erfolgreichste Zeit der österreichischen Fußballliga, die international zu den europäischen Spitzenligen zählte. Vier Mal konnten österreichische Teams im Mitropapokal triumphieren, 1931 gab es zwischen dem Wiener AC und der Vienna sogar ein rein-österreichisches Finale.

Versuch einer Nationalliga und Zeit der Gauligen

Bis zum Jahre 1936 bedeutete die Trennung zwischen dem österreichischen Profifußball und dem Amateurfußball auch eine Trennung zwischen Wien und seinen Bundesländern. Die Fußballamateure in den Bundesländern nahmen bis dato – gemeinsam mit Wiener Amateurteams – an der Amateur-Staatsmeisterschaft teil. Zu Aufeinandertreffen mit den Wiener Profis kam es in Pflichtspielen nur im ÖFB-Cup, wobei diese Möglichkeit eher spärlich von den Landesverbänden genutzt wurde. Einzig der steirische und der oberösterreichische Verband schickten seine Landesmeister ins Rennen um den österreichischen Cup. Um den unerwarteten Erfolgen der österreichischen Fußball-Amateure bei den Olympischen Spielen 1936 in Berlin, wo sie die Silbermedaille für Österreich erspielten, Rechnung zu tragen gab es seitens des Wiener Verbandes verstärkt Bestrebungen Vereine aus den Bundesländern – insbesondere aus den großen Städten Linz und Graz – ins professionelle Fußballgeschehen zu integrieren. Unter Leitung von Leo Schidrowitz wurde ein Komitee gebildet, dessen Ziel die Bildung einer semi-professionellen Nationalliga war. Als erster neuer Verein für diese Nationalliga konnte der SK Sturm Graz gewonnen werden, der für die Teilnahme an den Relegationsspielen für die Saison 1937/38 zugelassen wurde, jedoch dort am 1. Simmeringer SC scheiterte.

Die Annexion Österreichs durch das Deutsche Reich 1938 bildete das vorläufige Ende der österreichischen Meisterschaft. Zahlreiche Vereine wurden aufgelöst, Spieler mussten vor dem Regime ins Ausland fliehen. Die österreichische Nationalliga wurde nun durch die „Gauliga Ostmark“ ersetzt, der „verjudete“ Professionalismus abgeschafft. „Neuerungen“ wie der verpflichtende Hitlergruß vor und nach dem Spiel wurden eingeführt, der Nachwuchsbetrieb der Vereine der HJ übertragen. Die Gauliga Ostmark umfasste damals alle „ostmärkischen“ Vereine, wobei insbesondere die Vereine außerhalb Wiens mit Fortdauer des Zweiten Weltkrieges fast nahezu gänzlich ihren Spielbetrieb einstellen mussten. Der Ostligameister war an der Teilnahme an der "groß"-deutschen Meisterschaft berechtigt. Großer historischer Bedeutung kommt hierbei dem Sieg von Rapid in der deutschen Meisterschaft bei. Das Finalspiel gegen Schalke 04 konnte nach einem 0:3- Rückstand noch mit 4:3 gewonnen werden. Rapid und Vienna gewannen ebenso den deutschen Pokal, Admira und Vienna wurden deutsche Vizemeister. Die Spiele mit Teams aus dem „Altreich“ waren meist von Auseinandersetzungen geprägt. Höhepunkt waren hierbei die Ausschreitungen während des Spiels Schalke 04-Admira Wien, das nach einer zweifelhaften Schiedsrichterleistungen zu Schlägereien mit der Polizei geführt hatte und sogar die Autoreifen des Gauleiters Baldur von Schirach aufgestochen wurden. Das nationalsozialistische Regime versuchte den Spielbetrieb bis in den März 1945 aufrechtzuerhalten, die letzte Meisterschaft wurde jedoch abgebrochen und später vom ÖFB als inoffiziell erklärt.

Nachkriegsmeisterschaften, ÖFB-Übernahme und Reform

Bundesligaspiel Salzburg-Austria 2005

Nach Ende des Zweiten Weltkrieges wurde am 1. September 1945 die erste Runde der wiedereingeführten österreichischen Meisterschaft abgehalten, die durch die Teilung Wiens in vier Besatzungszonen unter erheblichen Schwierigkeiten stand. Während sich die Liga aus logistischen Gründen nur auf Wien beschränkte wurde gleichzeitig mit dem Bundesländer-Cup, zu dem jedes Bundesland eine Mannschaft entsenden durfte, eine zweite Meisterschaft hierzu ausgetragen, die aber auf Grund ihres Cupmodus meist der Geschichte des ÖFB-Cups zugerechnet wird. Am 31. Juli 1949 wurde schließlich vom ÖFB einstimmig die Wiedereinführung des Professionalismus gefasst, der ganz Österreich erfassen sollte, sich vorerst aber mehr oder weniger auf Ostösterreich konzentrierte. Die Austragung dieser Profi-Meisterschaft wurde einem eigenen Verein, der "Staatsliga" übergeben. Die Einführung der Staatsliga A bedeutete das vorläufige Ende des Bundesländer- beziehungsweise ÖFB-Cups, da dessen Idee, die kleinen Bundesländervereine gegen die Wiener Profis antreten zu lassen, nun endgültig überholt war. Der Leistungsunterschied zwischen Wiener Vereinen und Teams aus den Bundesländern war jedoch noch lange Zeit gegeben, der erste österreichische Fußballmeister, der nicht aus der Bundeshauptstadt kam war der Linzer ASK, der sich 1965 nicht nur die Meisterschaft sicherte, sondern mit dem Cupsieg auch gleich das Double holte. Diese Saison war gleichzeitig die letzte die vom Verein "Staatsliga" ausgerichtet wurde, ab der folgenden Saison sicherte sich der ÖFB die direkte, das heißt ohne einen eigens beauftragten Verein, Hoheit über Österreichs höchste Fußballliga, erstmals seit der missglückten Meisterschaft von 1907.

Nach dem aus der Sicht des ÖFBs zu geringen internationale Erfolge in den folgenden Saisonen wurde 1974/75 einhergehend mit der "Bundesliga-Reform" einen neugestaltete Zehnerliga eingeführt. Ziel war es durch Konzentration auf wenige Fußballzentren, verbunden mit einer Optimierung der Strukturen, die Qualität der österreichischen Fußballvereine zu verbessern. Viele der siebzehn Erstligavereine der letzten Nationalligasaison mussten trotz sportlicher Qualifikation aus der obersten Liga ausscheiden, weil sie einfach nicht in das neue Konzept passten, das eine Teilnahme der beiden Wiener Traditionsvereine Rapid und Austria, sowie je eines Vereines aus den Landeshauptstädten vorsah. Dieses Konzept führte sich bald selbst ad absurdum, da weder die Grazer noch Linzer Großvereine sich damals zu einer Fusion durchringen konnten. In den kommenden Jahren konnten die österreichischen Klubs zwar tatsächlich mehr Erfolge feiern, ob dies jedoch in Zusammenhang mit der Einführung einer Zehnerliga steht darf bezweifelt werden. Die Austria erreiche 1978 das Europacupfinale der Cupsieger, Rapid tat es seinem großen Rivalen 1985 und 1996 gleich. Auch Austria Salzburg stand mit dem UEFA-Cup-Finale 1994 einmal in einem europäischen Endspiel. Überdies konnten Hans Krankl 1978 und Toni Polster 1987 den Goldenen Schuh als beste Torjäger Europas erobern. An dem System der Zehnerliga wird heute wieder verstärkt festgehalten.

Vereine

In der österreichischen Bundesliga nehmen insgesamt zehn Vereine teil. Fixbestandteile der Liga sind Rapid Wien und Austria Wien, die beide in jeder Meisterschaftssaison seit 1911 vertreten sind und zusammen 55 Meistertitel für sich beanspruchen können. Zwischen den beiden Vereinen besteht wohl die größte Rivalität im österreichischen Fußball, zudem zahlreiche Klischees verbreitet sind. Rapid gilt als Arbeiterverein, der vor allem für seine kämpferische Grundeinstellung bekannt ist. Die Austria wird als bürgerlicher Verein gesehen, bekannt für ihr elegantes Spiel. Neben Wien hat auch Graz zwei Vertreter mit dem GAK und Sturm, die insbesondere in den vergangenen Jahren verstärkt in den Titelkampf eingreifen konnten. Als Ligakrösus gilt Red Bull Salzburg, der diesen Rang der Austria abgelaufen hat, und dafür bekannt ist, zeitweise mit null Österreichern anzutreten und sich außerhalb Salzburg nur gemäßigter Beliebtheit erfreut. Innsbruck hat mit dem FC Wacker Tirol einen Verein in der österreichischen Bundesliga, es handelt sich dabei um den Nachfolger des bankrott gegangenen FC Wacker Innsbruck, der mit zehn Meistertiteln der erfolgreichste Nicht-Wiener Klub war.

Neben diesen Vereinen der großen österreichischen Städte sind in der Bundesliga zunehmend mehr so, leicht abwertend, genannte "Dorfklubs" vertreten, Vereine aus kleineren Ortschaften, die deutlich unter der 20.000-Einwohner-Grenze liegen. Hierzu zählen FC Superfund aus Pasching, SV Ried, Rheindorf Altach und SV Mattersburg, wobei die beiden zuletzt genannten Vereine meist als Vertreter der kleinen Bundesländer Vorarlberg und Burgenland gesehen werden. Die nötigen finanziellen Mittel beziehen diese Klubs unter anderem aus der Annahme von Sponsorennamen für den Verein und Stadien, wobei sich dieser Politik auch mehrere Großklubs nicht verwehren. Auf der unterstehenden Landkarte kann ein Überblick über die geografische Verteilung der österreichischen Bundesligaklubs (rot) zusätzlich auch der Zweitligavereine (blau) gewonnen werden. Deutlich sichtbar ist die hohe Konzentration an Teams um die Ballungszentren Wien und Graz.

Verteilung der Erstligavereine (Rot) und Zweitligavereine (Blau) in Österreich
Verteilung der Erstligavereine (Rot) und Zweitligavereine (Blau) in Österreich

Vereine 2006/2007:

Zurzeit sind Kärnten und Niederösterreich als einzige Bundesländer nicht mit einem Verein in der Meisterschaft vertreten. Einzige österreichische Großstadt die keinen Verein in der Bundesliga besitzt ist Linz, der LASK spielt zurzeit in der zweitklassigen Erste Liga. Von Österreichs national und international erfolgreichsten Verein fehlen zudem die Vienna, der Wiener Sport-Club sowie der VfB Admira Wacker Mödling, die zusammengerechnet 18 Meistertitel gewonnen haben. Einen Überblick über alle Vereine, die je in der Bundesliga sowie in den Tagblatt-Meisterschaft gespielt haben, findet sich unter folgendem Link:

Umfeld – Zuschauer, Medien und die Spielstätten

Südtribüne des Gerhard-Hanappi-Stadions

Die österreichische Bundesliga dominiert die Sportberichterstattung der meisten Tagesmedien des Landes. Überdies gibt es eine umfassende Artikel in wöchentliche Sportzeitungen, am verbreitetsten die Sportwoche, sowie auch im offiziellen Bundesliga-Magazin. Im Fernsehen selbst wurden die Spiele der vergangenen Saison live nur vom Bezahlsender Premiere Austria übertragen, ausführliche Spielzusammenfassungen erschienen überdies bei ATV. Am 17. Oktober 2006 wechselte der Sublizenzvertrag allerdings vom Privatsender ATV zum öffentlich-rechtlichen Rundfunksender ORF, sodass dieser nun das Sonntagsspiel parallel mit Premiere zeigt und nach dem Livespiel am Sonntag in einer 45-minütigen Zusammenfassung die vier Partien des Samstags ausstrahlt.

Im Stadion wurden die 180 Meisterschaftsspiele der vergangenen Saison 2005/06 von insgesamt rund 1,5 Millionen Zuschauer verfolgt, das entspricht fast 8000 pro Spiel. Die Zuschauerzahlen konnten in den letzten Jahe stetig gesteigert werden, in der heurigen Hinrunde betrugen sie bereits 8654 pro Match (2003: 4014)[1] Diese Zahlen verteilen sich jedoch sehr ungleichmäßg auf die Vereine, denn die Anzahl der Fans eines Klubs sind in Österreich meist nicht an die Erfolge eines Klubs gebunden, sondern resultieren meistens aus deren Geschichte und Herkunft. Als Zuschauermagnet der Bundesliga gilt der SK Rapid Wien, der letztes Jahr allerdings noch von Red Bull Salzburg übertroffen wurde. Der in der vergangenen Saison erfolgreichste Mannschaft, Austria Wien, konnte nur halb so viele Fans animieren und lag mit 7000 Besuchern unter dem Bundesliga-Durchschnitt, den Abstiegskampf Mattersburgs sahen hingegen bis zu 16.000 Zuseher.

Die Bundesligastadien in Österreich sind von stark variierender Größe und „Qualität“. Den großen Stadtteams stehen etwa Spielstätten mit rund 12.000 bis 19.000 Plätzen zur Verfügung. Österreichs größtes Vereinsstadion besitzt der LASK Linz, der allerdings in dieser Saison nur in der zweiten Liga spielt. So hat Red Bull Salzburg mit dem EM-Stadion Wals-Siezenheim das derzeit größte Stadion der Meisterschaft, welches in Hinblick auf die Europameisterschaft 2008 errichtet wurde. Zum selben Zwecke wurde der Tivoli-Neu in Innsbruck erbaut. Zu den jüngsten österreichischen Fußballstadien zählt weiters die UPC-Arena, die von beiden Grazer Groß-Klubs bespielt wird. Die beiden Wiener Stadien wurden bereits in den 70er bzw. 80er Jahren erbaut, wobei das Austria-Stadion (Franz-Horr-Stadion) durch einen Neubau ersetzt werden soll, das Rapid-Stadion (Gerhard-Hanappi-Stadion) befindet sich noch in gutem Zustand. Die Spielstätten der kleinen Bundesligavereine verfügen im Vergleich über ein weitaus geringeres Platzangebot, einzige Ausnahme bildet das Mattersburger Pappelstadion, das jedoch vorwiegend Stehplätze besitzt.

UPC-Arena
Rang Stadt/Ort Name Kapazität[2]
1 Wals EM-Stadion Wals-Siezenheim 18.470
2 Wien Gerhard-Hanappi-Stadion 17.500
3 Innsbruck Tivoli Neu 17.200
4 Mattersburg Pappelstadion 17.000
5 Graz UPC-Arena 15.320
6 Wien Franz-Horr-Stadion 11.400
7 Altach Schnabelholz 8.500
8 Ried im Innkreis Fill Metallbau Stadion 7.600
9 Pasching Waldstadion 7.150

Die Meister der Bundesliga

Der Sieger der Bundesliga bekommt zu Saisonende einen Meisterteller überreicht und darf überdies nach je zehn gewonnen Titel einen Stern über dem Wappen tragen. Dies trifft zur Zeit nur auf Rapid Wien mit 31 gewonnen Meisterschaften sowie Austria Wien mit 23 gewonnen Meisterschaften zu. Der im Jahre 2002 gegründetete FC Wacker Tirol, der sich als (inoffizieller) Nachfolger des in Konkurs gegangenen 10-fachen Meister FC Tirol Innsbruck sieht, führt um dies zu untermauern einen Stern im Wappen. Anschließend wird nur eine überblicksmäßige Liste der Titelgewinner angeführt. Zu dieser sei angemerkt, dass aus historischen Gründen Titel einiger Vereine zumeist zusammen gerechnet werden. Dies gilt insbesondere für den FC Tirol Innsbruck (10 inklusive FC Swarovski Tirol und SSW Innsbruck beziehungsweise Wacker Innsbruck) sowie den VfB Admira Wacker Mödling (9 durch SK Admira Wien und SC Wacker Wien), seltener für den LASK Linz (2 inklusive VÖEST Linz).

Datei:GAK MEISTERFEIER1.JPG
GAK-Meisterfeier 2004
Titel Verein Titel Verein
31 SK Rapid Wien 2 SK Sturm Graz
23 FK Austria Wien 1 Wiener AF
8 SK Admira Wien 1 Wiener AC
6 First Vienna FC 1894 1 Floridsdorfer AC
5 FC Wacker Innsbruck 1 SC Hakoah Wien
3 Wiener Sport-Club 1 SC Wacker Wien
3 SV Austria Salzburg 1 Linzer ASK
3 FC Tirol Innsbruck 1 SK VÖEST Linz
2 FC Swarovski Tirol 1 Grazer AK

Einen Überblick über alle österreichischen Fußballmeister der jeweiligen Spielsaisonen findet sich unter folgendem Link:

Rekorde

Im der Geschichte der Bundesliga finden sich zahlreiche beachtliche Rekorde, die wichtigsten sollen im Folgenden dargestellt werden. Zu beachten gilt dabei, dass als Grundlage jeweils eine Durchschnittssaison genommen wurde, soll heißen das beispielsweise 20 erzielte Tor in einem Meisterschaftsjahr mit 10 Runde höher eingeschätzt werden als 21 Treffer in einem Meisterschaftsjahr mit 30 Runden.

Auf der Hohen Warte blieb die Vienna von 1957 bis 1959 in 41 Spielen ohne Heimniederlage

Den wohl größten nationalen Erfolg für einen Verein, ungeschlagen Meister zu werden, gelang bislang nur dem SK Rapid Wien und dem Wiener Sport-Club. Rapid hielt sich sogar 1913 und 1935 schadlos, der Sport-Club blieb 1959 unbesiegt. Letzterer ist es auch der in dieser Zeit die längste unbesiegte Periode hinter sich brachte. Von Dezember 1957 bis September 1959, also 22 Monate oder 41 Bundesligapartien blieben die Dornbacher gänzlich ohne Niederlage. Als größte Festung der Bundesliga gilt die Hohe Warte, das Stadion der Vienna: drei Jahre lang, von Dezember 1954 bis November 1957 gab es in 41 Bundesligamatches in Folge für die Gäste keinen Sieg zu holen. Als Torfabrik der Bundesliga machte sich Rapid einen Namen, in der Rekordsaison 1951 fielen durchschnittlich 5,5 Tore für Rapid pro Spiel, oder anders ausgedrückt, in 24 Meisterschaftsrunden konnten die Hütteldorfer über 133 Tore jubeln. Den höchsten Sieg überhaupt erlangte jedoch die Wiener Austria mit einem 21:0 (8:0) über den LASK am 19. Jänner 1941.

Die erfolgreichsten Spieler in der Bundesliga sind Richard Kuthan von der Wiener Rapid sowie Robert Sara von der Wiener Austria, die beide neun Mal Meister wurden. Erfolgreichster Betreuer ist Dionys Schönecker, der die Grün-Weißen zu insgesamt zwölf Meistertitel führte. Bei den Schützen ragt der Rapidler Franz Binder (Ø 1,14) heraus, der sich sechs Mal die Krone des Torschützenkönigs aufsetzten konnte, die meisten Tore insgesamt schoss allerdings mit Robert Dienst (Ø 0,92) ein anderer Hütteldorfer – es waren insgesamt 323 Treffer. Diese Zahl lässt sich auf Grund der unterschiedlichen Meisterschaftsdauern allerdings nur schwer vergleichen. So weist beispielsweise der Austrianer Ernst Stojaspal ebenfalls einen Schnitt von 1,14 auf, liegt aber wie Binder hinter Dienst. Die meisten Tore in einem Spiel erzielte Karl Decker (Ø 1,02) von der Vienna, insgesamt acht Mal traf er beim 18:0-Sieg über Ostbahn XI am 11. November 1945. Saisonell betrachtet ragt ebenfalls Robert Dienst heraus: 1951 schoss er in 24 Partien [23 Einsätze] 37 Treffer, was einen Schnitt von 56 Minuten pro Dienst-Tor ergibt. Zudem soll erwähnt bleiben, dass Robert Dienst damals keine Elfmeter für die Hütteldorfer treten durfte. Ebenfalls erwähnenswert ist, dass mit Toni Polster (39 Tore 1987) und Hans Krankl (41 Tore 1978) zwei Spieler der Meisterschaft mit dem Goldenen Schuh als beste Torschützen Europas geehrt wurden. Die längste Torsperre konnte Marc Ziegler von Mai bis September 2001 beim FC Tirol Innsbruck halten – er blieb insgesamt 1085 Minuten ohne Gegentreffer, ehe er durch ein Eigentor bezwungen wurde.

Heribert Weber – mit 577 Bundesligaspielen fehlten ihm nur vier Einsätze zu Robert Saras ewigem Bundesligarekord
Topscorer der Bundesliga [3]
Schütze Zeitraum Spiele Tore Schnitt
1 Robert Dienst 1943–1962 351 323 0,92
2 Johann Krankl 1971–1988 427 320 0,75
3 Franz Binder 1930–1949 261 298 1,14
4 Karl Decker 1938–1954 276 282 1,02
5 Friedrich Cejka 1947–1966 438 245 0,56
Rekordspieler der Bundesliga [4]
Spieler Zeitraum Spiele
1 Robert Sara 1965–1985 581
2 Heribert Weber 1973–1994 577
3 Erich Obermayer 1971–1989 543
Längste Zeit ohne Gegentor [5]
Goalie Zeitraum Minuten
1 Marc Ziegler 2001 1085
2 Otto Konrad 1993–1994 934
3 Otto Konrad 1992–1993 906

Die Bundesliga im österreichischen Ligensystem

Die österreichische Bundesliga ist die einzige österreichische Fußballliga die seit Einführung des Ligasystemes 1911 in ihrer Form unverändert blieb. Heute befindet sich unter ihr die zweitklassige Erste Liga, die ebenfalls bundesweit ausgetragen wird. Sie wurde im Jahre 1974 installiert und löste damals die (alten) Regionalligen ab. Die dritte österreichische Leistungsstufe wird heute von drei Regionalligen repräsentiert, sie umfassen jeweils Verein dreier Bundesländer, wobei bei dieser Einteilung die Landesgrenzen hierbei nur als ungefähre Richtlinien herangezogen werden. Die Regionalligen in ihrer heutigen Form existieren seit 1995. Unterhalb hiervon gibt es neun Landesligen auf Bundesländerbasis.

Literatur

Geschichte

  • Wilhelm Schmieger: Der Fußball in Österreich, Burgverlag, Wien 1925
  • Leo Schidrowitz: Geschichte des Fußballsportes in Österreich, Verlag Rudolf Traunau, Wien 1951
  • Karl Langisch: Geschichte des Fußballsports in Österreich, Wilhelm Limpert-Verlag, Wien 1964
  • Karl Kastler: Fußballsport in Österreich, Von den Anfängen bis in die Gegenwart, Trauner, Linz 1972
  • Karl Heinz Schwind: Geschichten aus einem Fußball-Jahrhundert, Ueberreuter, Wien 1994
  • Josef Huber: Tagebuch des Jahrhunderts, Fußball-Österreich von 1901 bis 2000, Verlag Wolfgang Drabesch, Wien 2000

Statistiken

  • Anton Egger, Kurt Kaiser: Österreichs Fußball-Bundesliga von A-Z, Chronik ab 1974, Verlag Anton Egger, Fohnsdorf 1995
  • Anton Egger: Österreichs Fußball-Meisterschaft, Chronik 1945–1974, Verlag Anton Egger, Fohnsdorf 1998

Fußnoten

  1. Ausgewogene Zuschauerstatistiken gibt es seit der Saison 1990/91 bei bundesliga.at
  2. Daten von bundesliga.at (Stand 1. Jänner 2007). Es handelt sich dabei um die offizielle Zahl von Besuchern, die für ein Bundesliga-Spiel pro Stadion zugelassen sind. Bei einigen Stadien finden sich mehr Plätze, die zur Zeit allerdings nicht frei gegeben sind.
  3. vergleiche Egger, rsssf.com und iffhs.de
  4. vergleiche Egger und rsssf.com (The Rec.Sport.Soccer Statistics Foundation)
  5. vergleiche iffhs.de (International Federation of Football History & Statistics)

Weblinks

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