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Die Liste führt alle europäischen und kolonialen Universitätsgründungen bis 1800 auf, unabhängig davon, ob die Universität später aufgelöst wurde. Als Gründungstermin gilt das Jahr, in dem das Universitätsprivileg erteilt wurde. Vorgängerinstitutionen und spätere Neugründungen werden vermerkt. Außereuropäischen Institutionen, die in kontinuierlicher Linie auf alte Schulen zurückgehen, ohne dass diese bereits das europäische Konzept der Universität verkörperten, sind auch dann aufgenommen, wenn sie erst später in Universitäten umgewandelt wurden.
Im Mittelalter und in der Frühen Neuzeit war neben der finanziellen Ausstattung durch die Stadt und/oder einen Fürsten für die Gründung einer Universität sowohl eine Päpstliche Bulle, als auch ein Universitätsprivileg des Landesherren nötig, im Heiligen Römischen Reich des Kaisers. Eine Ausnahme hiervon machen die frühesten europäischen Universitäten bis in das frühe 13. Jahrhundert, da es sich nach heutigem Sprachgebrauch dabei häufig eher um einzelne Fakultäten handelte, die sich langsam zu Universitäten entwickelten, ohne dass sich ein genaues Gründungsjahr festlegen ließe.
Seit dem 16. Jahrhundert wurden lutherische Universitäten ohne päpstliche Bulle gegründet. Daneben traten zahlreiche calvinistischeHochschulen an die Seite der Universitäten, die zwar quasi-universitäre Ausbildungen anboten, aber nicht über das kaiserliche Universitätsprivileg verfügten und deshalb keine akademischen Grade verleihen durften. Diese Hochschulen sind nicht in der Liste berücksichtigt.
Genaue Datierung der Gründung nicht möglich; offizielles Gründungsjahr 1088; Ende d. 11. Jahrhunderts gab es nachweislich eine Rechtsschule; Schrittweise Entwicklung zur Universität
Genaue Datierung der Gründung nicht möglich; 1167 verbot Heinrich II. englischen Studenten, in Paris zu studieren, anschließend rasches Wachsen der Oxforder Schule; Schrittweise Entwicklung zur Universität
Die Universität entstand der Legende nach im Jahr 1209 durch den Auszug von Dozenten und Studenten aus Oxford, als offizielles Gründungsdatum gilt jedoch das des ersten Colleges, Peterhouse, 1284
Medizinunterricht seit 1180, seit 1220 erste medizinische Fakultät Frankreichs; 1289 bestätigung durch Papst Nikolaus IV. als Universität; heute in drei autonome Universitäten aufgeteilt
durch König Dionysius (Dinis) als studium generale gegründet; Verlegung nach Coimbra 1308–1338 und 1354–1377; endgültiger Umzug nach Coimbra 1537; Neugründung 1911
päpstliche Bulle durch Papst Clemens V.; seit dem 12. Jahrhundert mehrere universitates scholiarum mit studium generale; weitere päpstliche Bullen zwischen 1316 und 1321; 1355 Bestätigung des Universitätsstatus durch kaiserliche Bulle Kaiser Karl IV. und Erklärung zur Reichsuniversität
entstanden nach 1326 im Umfeld der Sankoré-Moschee als loser Zusammenschluss von Koranschulen, an denen auch das gesamte Spektrum der Wissenschaften gelehrt wurde; Zusammenbruch nach der Eroberung durch Marokko und der Deportation der Gelehrten im Jahre 1591
gegründet von Ludwig II., dem Herzog der Provence; 1791 aufgelöst zugunsten der Selbständigkeit der einzelnen Fakultäten; seit 1969 Universität Aix-Marseille
von Herzog Albrecht als lutherische Universität gegründet; als erste Universität hatte die Königsberger Universität weder ein Privileg des Kaisers noch eines des Papstes, erhielt aber 1560 ein polnisches Privileg
aus dem protestantischen Gymnasium hervorgegangen, das Johannes Sturm 1538 gründete; 1556 wurde das Gymnasium in den Rang einer Akademie erhoben, 1621 in eine Universität
vom Salzburger Fürsterzbischof Paris Lodron gegründet; 1810 aufgelöst und in ein Lyzeum umgewandelt; seit 1850 Universitätsfakultät; 1962 als Universität neu gegründet
gegründe von König Gustav II. Adolf von Schweden; 1710 geschlossen; 1802 durch den russischen Zaren Alexander I. als deuschsprachige Universität neu gegründet, seit den 1880er Jahren russischsprachig
älteste Universität Zentralamerikas: Gründung durch den Dominikanerorden; bereits seit 1562 gab es ein Studienkolleg (Colegio Universitario de Santo Tomás) mit den Studiengängen Philosophie, Jura und Theologie
auf Betreiben der Jesuiten von Kaiser Leopold I. gegründet; 1811 mit der Universität Viadrina vereinigt; erste deutsche Universität mit einer katholischen und einer protestantischen Fakultät
gegründet von Zar Peter I. nach Plänen von Gottfried Wilhelm Leibniz; 1803 bis 1819 existierte die Universität lediglich als Pädagogisches Institut, da an die Universität gekoppelt Akademie der Wissenschaften sich aufgelöst hatte
durch Wechsel der Rechtsfakultät der Universität Nantes nach Rennes; 1793 aufgelöst; 1806/09 Neugründung einzelner Fakultäten; seit 1896 Universitätsstatus
von Georg August, Kurfürst von Hannover, Herzog zu Braunschweig-Lüneburg und als Georg II. zugleich König von Großbritannien, gegründet; kaiserliches Privileg durch Karl VI.
durch Herzog Friedrich II. von Mecklenburg-Schwerin auf Grund einer Auseinandersetzung um die Besetzung eines theologischen Lehrstuhls der Universität Rostock in Konkurrenz und unmittelbarer Nachbarschaft zu dieser gegründet; 1789 wieder aufgelöst
1770 als Hohe Karlsschule durch Herzog Carl-Eugen von Württemberg gegründet. 1781 von Kaiser Joseph II. zur Universität erhoben. Geschlossen 1794. 1829 Gründung der Vereinigten Real- und Gewerbeschule, die seit 1876 technische Hochschule war und 1967 zur Universität ausgebaut wurde
1777 als Kurkölnische Akademie Bonn; 1784 Universitätsprivileg von Joseph II.; 1798 aufgehoben; 1818 von Friedrich Wilhelm III. als preußische Universität Wiedergegründet
Geschichte der Universität in Europa. Hrsg. von Walter Rüegg. 3 Bände, Beck Verlag, München 1993. ISBN 3-406-36956-1 (darin Bd. 2, S. 98f. eine alphabetische Liste der ältesten europäischen Universitäten)