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Schmallenberg

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Blick von der Schmallenberger Höhe auf Schmallenberg

Schmallenberg ist eine Stadt im Hochsauerlandkreis. Mit 303 km² ist sie die flächengrößte kreisangehörige Stadt Nordrhein-Westfalens und eine der flächengrößten Städte Deutschlands. Die Struktur der heutigen Stadt geht auf die kommunale Neugliederung von 1975 zurück. Damals wurden die Stadt Fredeburg und die Stadt Schmallenberg sowie eine Reihe von weiteren Gemeinden zu einer neuen Stadt zusammengeschlossen. Bis zur kommunalen Neugliederung gehörte Schmallenberg zum Kreis Meschede.

Geografie

Karte der Stadt Schmallenberg

Geografische Lage

Die Stadt Schmallenberg liegt südlich der Kreisstadt Meschede an der Südgrenze des Hochsauerlandkreises. Die typische Mittelgebirgslandschaft Schmallenbergs wird im Süden durch den Hauptkamm des Rothaargebirges, im Südwesten durch die Saalhauser Berge und im Nordosten durch den Höhenzug der Hunau geprägt.[1]

Der Hauptkamm des Rothaargebirges bildet, ausgehend vom Kahlen Asten, die südliche Stadtgrenze. Der 840,7 m hohe Gipfel liegt etwa 200 m östlich der Stadtgrenze auf dem Gebiet von Winterberg. Am Kahlen Asten entspringt, ebenfalls auf Winterberger Gebiet, die Lenne, der größte Fluss des Stadtgebiets. Auch die mit 831 m ü. NN höchste Stelle im Stadtgebiet liegt am Kahlen Asten. Der Hauptkamm des Rothaargebirges bildet einen Abschnitt der Rhein-Weser-Wasserscheide: Nördlich des Hauptkamms fließen die Gewässer über Lenne und Ruhr in den Rhein, südlich davon über Eder und Fulda in die Weser. Am Hauptkamm des Rothaargebirges befinden sich mit dem Hömberg (695,4 m), Ennest (690,5 m), Albrechtsberg (770 m), Saukopf (715,4 m), Großen Kopf (740,3 m) einige der höchsten Berge des Stadtgebietes. Südlich von Schmallenberg erhebt sich zwischen Lenne und Latrop die Schmallenberger Höhe (668,2 m).[1]

Die Lenne fließt nördlich vom Hauptkamm des Rothaargebirges rund 29,8 km durch das Stadtgebiet in überwiegend westliche Richtungen. Dabei nimmt sie rechts- und linksseitig zahlreiche kürzere Wasserläufe auf. Wichtigste Nebenflüsse der Lenne im Stadtgebiet sind Schwarzes Siepen (5,1 km), Nesselbach (7,4 km), Sorpe (10,3 km), Gleiderbach (7,1 km), Grafschaft (6,4 km), Latrop (11,0 km) und Uentrop (5,8 km). Die Lenne verlässt südwestlich von Hundesossen auf einer Höhe von 324 m ü. NN das Schmallenberger Stadtgebiet.[2]

Im Westen liegen nördlich der Lenne die östlichen Ausläufer der Saalhauser Berge. Über die dazu gehörenden Erhebungen Hülsberg (660,9 m), Auergang (684,1 m), Ösenberg (678,7 m) und Hohen Hagen (642,2 m) verläuft die Ruhr-Lenne-Wasserscheide, die im Stadtgebiet von der Hunau (818 m) bis hierher verläuft. Die nördlich dieser Wasserscheide im Stadtgebiet entspringenden Flüsse Wenne (31,1 km), Henne (Fluss) (22,5 km), Valme (19,7 km) und Elpe (18,7 km) fließen in nördlicher Richtung ab und sind direkte Nebenflüsse der Ruhr. Die bei Bad Fredeburg entspringende Leiße (13,9 km), ein Nebenfluss der Wenne, passiert auf 318 m ü. NN die Stadtgrenze. Das ist der tiefste Punkt im Stadtgebiet.[1][2]

Das südliche Stadtgebiet des staatlich anerkannten Luftkurortes gehört zum Naturpark Rothaargebirge, an den sich im Südwesten der Naturpark Ebbegebirge anschließt. Im Nordwesten, schon außerhalb des Stadtgebietes, liegt der Naturpark Homert.[2]

Geologie

Die Gesteine im Umfeld von Schmallenberg entstanden vor allem während des Unter- und Mitteldevons. Gesteine des jüngeren Unterkarbons sind vor allem im Südwesten bei Attendorn und Elspe in der Attendorn-Elsper Mulde verbreitet. Die Ablagerungen südlich des Lennetals gehörten noch dem Unterdevon an. Die Talzüge des Grafschafter Baches und der Lenne, etwa bis Fleckenberg aufwärts verlaufend, sind aus Gesteinen des Mitteldevons aufgebaut.

Geologische Entwicklung

Im Zeitalter des Devon bedeckte ein ausgedehntes Meer das Rhenoherzynikum (auch rhenoherzynische Zone genannt) und damit auch das Gebiet des späteren Rheinischen Schiefergebirges, dessen nordöstlichen Teil das Sauerland einnimmt. Gewaltige Kräfte pressten im oberen Karbon während der Variszischen Orogenese die ursprünglich horizontal abgelagerten Gesteinschichten zu Falten.[3] Die gefalteten Schichten wurden während und nach der Faltung durch Bruchstörungen überprägt. Das aufgefaltete Gebirge wurde geologisch rasch durch die Verwitterung wieder eingeebnet und war lange Zeit ein nur leicht welliges, hügeliges Flachland.

Seit etwa einer Million Jahre steigt das Gebiet des heutigen Schiefergebirges wieder auf, so dass sich Flüsse und Bäche einschneiden konnten, um das heutige Mittelgebirge auszubilden. Erosion und Verwitterung durch Wasser und Frost schufen die heutigen Oberflächenformen. Die Flüsse bildeten Täler im weicheren Gestein. Sichtbare Kuppen und steile Hänge blieben stehen, so etwa der von Kuppen gekrönte Rücken, der im Westen mit dem Wilzenberg beginnt und sich östlich bis in den Raum Altastenberg fortsetzt.

Gesteine

Obwohl die Bezeichnung Schiefergebirge zur Annahme verleitet, dass im Rheinischen Schiefergebirge besonders viel und fast überall Schiefer vorkommt, trifft dies nur eingeschränkt zu. Geschieferte sandige Tonsteine, Sandsteine, Grauwacken, Quarzite, Kalkstein und Schiefer sind die am häufigsten vorkommenden Gesteine. Der als Baumaterial beliebte Dachschiefer ist nur in begrenzten Bereichen aufgeschlossen. Im Gebiet um Schmallenberg ist Schiefer neben Sandstein jedoch das vorherrschende Gestein. Der Geologe Johannes Wolburg, der in den 1930er Jahren das obere Lennetal untersuchte, unterteilte die mächtigen Schieferzüge in Schmallenberger und Fredeburger Schiefer, in Robbeke- und Wilzenberger Schichten und eine fünfte nördliche Schicht, die sich jenseits der Linie Berghausen – Heiminghausen – Fredeburg – Rehsiepen erstreckt.[4] Im Schmallenberger Schiefer fand er bei seinen Untersuchungen unter anderem einen Armfüßer (Brachiopode) und benannte das Tier nach seinem Fundort Leptostrophia schmallenbergensis.[5]

Teile des Sauerlandes zeugen von mehreren Phasen vulkanischer Tätigkeiten zur Zeit des Devon. So ist beispielsweise der Rinsleyfelsen bei Saalhausen oder der Burgfelsen von Bilstein ein unterdevonisches Ergussgestein. Unterschiedlich dicke Lagen vulkanischer Tuffe breiten sich beidseitig des Lennetals bis nach Lenne aus und ziehen sich südöstlich bei Werntrop auf der Südseite der Lenne bis Milchenbach und vom Großen Heidkopf bei Jagdhaus bis nach Schanze hin. Die ältesten dieser Keratophyr-Tuff-Lagen sind bis zu 25 Meter mächtig, während die jüngeren, meist grünlich oder beige gefärbten dichten Gesteine, die von Winkhausen, Niedersorpe, Oberkirchen und Lengenbeck bekannt sind, oft nur wenige Zentimeter, in Ausnahmefällen bis zu 2 Meter mächtig sind.[3]

Geologische Struktur

Die Gesteine des Devons sind in enge Spezialfalten und große Faltenzüge gelegt, die durch Überschiebungen und Querstörungen gegeliedert werden. Die im Gebiet vorkommenden vorherrschenden Tonsteine wurden durch die Gebirgsbildung im Karbon in Schiefer umgewandelt, härtere Gesteine wie Sandstein oder Quarzit erhielten eine mehr oder weniger gut ausgebildete Klüftung.

Das Sauerland im Gebiet der oberen Lenne weist von Nordwesten nach Südosten drei tektonische Großelemente auf: den Latrop-Züschener Sattel, die Attendorn-Elsper Doppelmulde und das Nordostende des Siegerländer Hauptsattels.[4] Im Stadtgebiet Schmallenberg sind einzelne Spezialsättel und -mulden ausgebildet, deren Faltenachsen nach Osten und Nordosten fächerförmig ausstrahlen.

Ausdehnung des Stadtgebiets

Das Stadtgebiet von Schallenberg erstreckt sich über etwa 22 km in Nord-Süd-Richtung, vom Forst Brabecke im Norden bis zum Hauptkamm des Rothaargebirges beim Großen Kopf südlich von Latrop. In West-Ost-Richtung erstreckt es sich über etwa 25 km von der Stadtgrenze bei Hebbecke in den Saalhauser Bergen bis zum Kahlen Asten.

Das 303 km² große Stadtgebiet verteilt sich auf 58,95 % Waldfläche, 30,90 % Landwirtschaftsfläche, 5,76 % Verkehrsfläche, 3,22 % Gebäude- und Freifläche, 0,53 % Wasserfläche, 0,44 % Erholungsfläche, 0,10 % Betriebsfläche und 0,07 % übrige Nutzfläche.[6]

Nachbargemeinden

Orte in der Stadt Schmallenberg und Gliederung der ehemaligen Gemeinden vor 1975

Schmallenberg liegt im Süden des Hochsauerlandkreises. Nachbargemeinden im Hochsauerlandkreis sind im Nordwesten Eslohe, im Norden Meschede sowie Bestwig und im Osten Winterberg. Im Süden grenzt Schmallenberg an die Stadt Bad Berleburg, die im Kreis Siegen-Wittgenstein liegt, und im Südwesten an Lennestadt im Kreis Olpe.

Eingemeindungen

Die Stadt Schmallenberg wurde 1975 mit den Gemeinden des gleichnamigen Amtes und des Amtes Fredeburg vereint.

Nach dem Sauerland/Paderborn-Gesetz vom 5. November 1974 kam es zum Zusammenschluss der Gemeinden Berghausen, Freiheit Bödefeld, Bödefeld-Land (außer Altenfeld und Valme), Dorlar, Fleckenberg, Stadt Fredeburg, Grafschaft, Lenne (außer Milchenbach; zuvor Kreis Olpe), Oberkirchen, Rarbach und Wormbach zur neuen Stadt Schmallenberg und Eingliederungen in diese. Gleichzeitig wurden die Ämter Fredeburg und Schmallenberg aufgelöst.

Stadtgliederung

Schmallenberg (Blick auf die Kirche St. Alexander)

Zum Stadtgebiet Schmallenberg gehören seit der kommunalen Neugliederung folgende 83 Ortschaften:

Klima

Klimadiagramm von Schmallenberg (1971 bis 2000) [7]

In Schmallenberg herrscht typisches Mittelgebirgsklima. Das Klima wird durch den im Rothaargebirge vorherrschenden Übergangsbereich zwischen dem ozeanischen und dem kontinentalen Klima geprägt. Die Sommer waren in einigen Jahren trocken-warm mit Spitzenwerten von über 35 °C, manchmal aber auch feucht-kühl. Im Winter sind, in einer der schneereichsten Regionen Nordrhein-Westfalens, Tiefstwerte von unter −20 °C gemessen worden. Die Durchschnittstemperatur lag in den Jahren 1971–2000 im Jahresmittel bei 7,7 °C. Die Jahresniederschlagsmenge lag im gleichen Zeitraum bei durchschnittlich 1181 mm pro Jahr. Die Monatsdaten können dem Klimadiagramm entnommen werden. Im Stadtgebiet gibt es einen staatlich anerkannten Kneippkurort, einen staatlich anerkannten Heilklimatischen Kurort und zwei staatlich anerkannte Luftkurorte. Eine überregionale Wetterstation steht in Westernbödefeld.

Geschichte

In diesem Abschnitt wird im Wesentlichen die Geschichte der Kernstadt Schmallenberg dargestellt. Die Schmallenberger Ortsteilartikel enthalten mehrheitlich eigene Geschichtsabschnitte.

Das Schmallenberger Sauerland war schon vor mehr als 2000 Jahren besiedelt, wovon vorgeschichtliche Waffenfunde und die Überreste zweier Ringwälle auf dem Wilzenberg zeugen. Wegen ihrer Anbindung an Leipzig und Köln war die über 1000 Jahre alte rund 500 km lange Heidenstraße, die durch viele Schmallenberger Orte verlief, im Mittelalter die wichtigste Straße für das südliche Sauerland.

Anfänge

Kapelle auf dem Werth von 1682 und vermutlicher Standort der „Smalen Burg“ im Hintergrund Kloster Grafschaft

Im Jahr 1072 errichteten Benediktinermönche das Kloster Grafschaft am Fuße des Wilzenbergs. Auf einem nahe gelegenen Bergrücken wurde um 1200 eine kleine („smale“) Burg zum Schutz der Abtei und gegen die benachbarte Grafschaft Arnsberg errichtet. Aus dem Namen der Burg hat sich der moderne Name der Stadt entwickelt. Diese Burg war offensichtlich in irgendeiner Form an eine offene Siedlung angelehnt, deren Kirche vermutlich um 1220 erbaut wurde.[8] Die Burg gehörte dem Erzbischof von Köln, offenbar zusammen mit dem Kloster Grafschaft. Auf ihr saß zunächst der Burgmann Johann genannt Kolve.[9] Der Name des sich an die Burg anlehnenden kleinen Burgfleckens, eines Vogthofes und eines Grafschafter Zehnthofes, findet sich im Jahre 1228 in der Benennung des Zeugen Alexander de Smalenburg.

1244 beschloss der Erzbischof von Köln, sich mit dem Kloster Grafschaft zusammenzutun, um die Siedlung zu befestigen. Beide teilten sich die Kosten für die Befestigungsanlage. Die Lage auf dem Bergrücken, welcher auf drei Seiten von dem Fluss Lenne umflossen wird, ließ Schmallenberg als uneinnehmbar gelten. Nach dem offenen Norden hin war die Stadt durch eine Landwehr geschützt. Drei Tore im Norden, Süden und Osten gewährten Einlass in die Stadt.[10] Die Burg verblieb außerhalb der Befestigung und verlor damit ihre Funktion.[11] Im selben Jahre – es wird heute angenommen, dass die Burg zu diesem Zeitpunkt bereits verfallen war - verlieh der Kölner Erzbischof Konrad von Hochstaden in seiner Funktion als Herzog von Westfalen Schmallenberg die Stadtrechte.

Gründungsurkunden

Die Urkunde des Erzbischofs und die Ratsurkunde wurden laut den Urkunden im Jahr 1243 ausgestellt. Ein Tagesdatum, den 3. März 1243, enthält nur die städtische Urkunde. Zu jener Zeit wurde in der Erzdiözese Köln die Zählung der Jahre mit Ostern umgesetzt. Nach kölnischer Rechnung hätte demnach das Jahr 1243 den Zeitraum vom 12. April 1243 (Ostersonntag) bis zum 2. April 1244 (Karsamstag), umfasst. Die Stadturkunde wäre, die Anwendung der kölnischen Jahreszählung vorausgesetzt, dem 3. März 1244 zuzuweisen.[12]

Struktur der Stadt bis um 1800

Nachbildung des Schmallenberger Pfennigs

Die Stadt erhielt neben der Befestigung ein Marktrecht, eine eigene Gerichtsbarkeit sowie ein Münzrecht. Die Münzprägung in Schmallenberg begann vermutlich um 1244 unter dem Erzbischof Konrad von Hochstaden und endete unter dem Erzbischof Siegfried von Westerburg. Insgesamt gibt es 13 verschiedene Münztypen (bekannt als Schmallenberg Pfennig) aus der Schmallenberger Münzstätte.[13]

Ein Jahr vor der erstmaligen urkundlichen Erwähnung der Pfarrei Schmallenberg übernahm im Jahr 1261 ein Grafschafter Mönch die Seelsorge in Schmallenberg. Die Grafschafter Abtei bemühte sich seit dieser Zeit darum die Pfarrstelle in Schmallenberg zu besetzen. Wegen der Einflussnahme des Klosters Grafschaft auf die geistlichen und weltlichen Geschicke der Stadt kam es im Laufe der nächsten Jahrhunderte immer wieder zu Konflikten zwischen den beiden Kontrahenten. Dabei ging es nicht nur um die Besetzung der Pfarrstelle sondern auch um die Nutzungsrechte an den angrenzenden Wäldern, um Weide-, Jagd- und Fischereirechte und ähnliche Anrechte.

Im Jahr 1427 verlieh der Erzbischof Dietrich II. von Moers der Stadt eine besondere Rechtsstellung, nach der die Bürger nicht mehr durch den Gografen vor dessen Gericht außerhalb der Stadt gezogen werden durften.[14]

Schmallenberg war im Mittelalter Stadt der Händler und der Handwerker. Bereits 1273 und 1292 gab es Gewerbe in der Stadt. Nachweisbar für diese Zeit waren mehrere Schmieden. 1575 gab es drei Jahrmärkte in Schmallenberg.

Im Spätmittelalter machten zahllose Fehden das Land unsicher. Infolgedessen wurden die schutzlosen Dörfer in der Umgebung Schmallenbergs nach und nach von ihren Einwohnern verlassen und wurden wüst. Die Flüchtlinge begaben sich in den Schutz der Mauern Schmallenbergs, wo sie nach Jahr und Tag Bürger wurden. Weil die neuen Bürger ihren Grundbesitz beibehielten, vergrößerte sich das Stadtgebiet in dieser Zeit wesentlich.[15] Anfang des 16. Jahrhunderts war die Einwanderung aus den umliegenden Dörfern nach Schmallenberg abgeschlossen. In der Umgebung Schmallenbergs traten in dieser Zeit die ersten Fälle von Pest auf. 1526 starben fast alle Einwohner von Gleidorf an der Pest.[16]

Im Jahre 1608 vernichtete ein größerer Brand 24 Häuser und damit einen großen Bruchteil allen Wohnraums in der Stadt. Nach einem Hochwasser wurde 1682 die Kapelle auf dem Werth an der Stelle der ehemaligen „Schmalen Burg“ gebaut. Drei Jahre später wurden die ersten Juden in Schmallenberg im Schatzungs- und Steuerregister des Herzogtums Westfalens registriert.[17] In den Jahren 1732 und 1746 gab es zwei vernichtende Stadtbrände, denen die ältere Bausubstanz völlig zum Opfer viel. [18] 1787 wurde das „Wassertor“ am Ostteil der Stadt abgebrochen. Am 27. August 1798 genehmigte Kurfürst Maximilian von Köln die Errichtung der ersten Apotheke in Schmallenberg.

Schmallenberg 1697

Die Verwaltung der Stadt lag in den Händen des von den Bürgern gewählten Rates, der sich aus vier Ratsherren (Senatores), zwei Reckleuten (Rechenleute bzw. Cammerarii oder auch Kämmerer) und zwei Gemeindevorstehern zusammensetzte. An der Verwaltungsspitze standen der Bürgermeister und sein Stellvertreter (Proconsul). Der Bürgermeister besaß richterliche und polizeiliche Gewalt, vertrat die Interessen Schmallenbergs auf dem westfälischen Landtag in Arnsberg und war Lehnsherr über die Schmallenberger Vasallen. Jährlich auf dem St. Kunibert-Tag (12. November) wurde das Stadtoberhaupt vom Rat und zwei Zunftmeistern gewählt.[19]

In den Jahren 1789, 1792 und 1793 kam es bei den Bürgermeisterwahlen zu Streitigkeiten, Unruhen und sogar zu blutigen Kämpfen mit tödlichem Ausgang.[20]

1307 zählte man in Schmallenberg 120 Hausstätten. Nach den Angaben des Historikers Albert K. Hömberg war Schmallenberg 1515 in vier Stadtteile eingeteilt, die Aldenbruch, Nygestadt, Luttyke Vyrdel und Gersten Vyrdeln genannt wurden. Trotz Aufstieg und Niedergang, Krieg und Frieden, Bränden und Wiederaufbau, veränderte sich das äußere Bild der Stadt, deren Einwohnerzahl bis ins 19. Jahrhundert stets unter 1.000 blieb, in den ersten 600 Jahren ihres Bestehens nicht wesentlich.[21] Erstmals wuchs die Stadt ein wenig über die alte Bebauung hinaus, nachdem man im Jahr 1812 die Mauern und Tore der Stadt niedergerissen hatte.[22]

Mittelalter und Frühe Neuzeit

Schmallenberg war im Mittelalter eine Handelsstadt und Mitglied der Hanse. Zu ihrer Absicherung beteiligte sich die Stadt im 14. Jahrhundert an zahlreichen Landfriedensbündnissen und schloss Abkommen mit den umliegenden Städten Hallenberg, Medebach und Winterberg zum gegenseitigen Schutz ab. Noch im Dreißigjährigen Krieg halfen sie sich untereinander mit der Entsendung von städtischen Schützen bei drohender Gefahr.

1444 zur Zeit der Soester Fehde nahmen Truppen des Kölner Erzbischofs die Fredeburg ein. Dadurch hatte die Umgebung nur noch einen Landesherrn, wodurch Schmallenberg und Fredeburg von nun an im Landesinnern lagen und dadurch ihre Funktion als Grenzbefestigungen verloren. Für die Sicherheit der Stadt hatte das fatale Auswirkungen, da wegen der Entwicklungen in der Waffentechnik die Bedrohung durch Kriege anstieg. Der Kölner Erzbischof jedoch – wie auch andere Landesherren – hielt nur strategisch bedeutende Orte auf dem jeweils modernsten Befestigungsstand[23]. Die Stadt selbst konnte wegen geringer eigener Stadteinnahmen nicht einmal mehr die renovierungsbedürftigen Stadttore und Mauern hinreichend reparieren lassen.

Ältestes Haus in Schmallenberg

Die Bedrohung Schmallenbergs 1632 im Dreißigjährigen Krieg durch Hessen wurde abgewendet, weil Kaspar von Dorlar genannt Decker, schwedischer Kriegskommissar, dort Güter hatte.[24] Im Jahr 1673 kam es zu einem Streit zwischen dem Abt des Klosters Grafschaft Godfried Richardi und den Bürgern der Stadt Schmallenberg, um die Besetzung der Pfarrstelle und der Pastoratsgüter außerhalb der Stadt. Der Konflikt wurde beendet, indem der Landdrost Freiherr Johann Adolf von Fürstenberg einen Fähnrich mit 35 Soldaten nach Schmallenberg schickte.[25] Die Jahre des Siebenjährigen Krieges mit seinen häufigen Einquartierungen von Soldaten und drückende Steuern verschlimmerten noch einmal die Situation in Schmallenberg.

Ab dem Jahr 1794 beeinflussten die Koalitionskriege das Leben in Schmallenberg. 1794 musste die Stadt erstmals 6 Rekruten stellen. Im Mai des nächsten Jahres kamen 300 österreichische Soldaten in die Stadt. In den folgenden Jahren mussten die Schmallenberger immer wieder Nahrung und Kleidung an die durchziehenden Truppen liefern. Vom 14. September bis zum 31. Oktober 1797 quartierte sich französische Infanterie mit einem General in Schmallenberg und im Amt Fredeburg ein. Die blauen Reiter, Napoleons Elite, lagerten vom 8. Mai bis zum 27. August 1798 in Schmallenberg.[26] Zwei Tage darauf quartierten sich am 29. August 900 Mann der französischen Infanterie für einen Tag in der Stadt ein. Ein Jahr später starben in Schmallenberg 30 Personen an der Schwindsucht.[27]

19. bis 21. Jahrhundert

Schmallenberg (mit Stadtmauer die zuvor um 1812 abgerissen wurde) gezeichnet 1815 von Anton Mönig
Schmallenberger Bahnhof 1890

Zu Beginn des 19. Jahrhunderts lagerten ab dem 26. April 1804 erneut französische Dragoner für einige Monate in Schmallenberg. Am 22. September 1807 wurde die Stadt Schmallenberg per Gesetz zur Neueinteilung des Herzogtums Westfalen vom Amt Medebach abgetrennt und dem Amt Fredeburg zugeordnet.

Während der Befreiungskriege verweilten mehrfach Truppen in der Stadt und im Umland. Am 1. November 1813 durchzogen zaristische Truppen das Stadtgebiet, davon quartierten einige in den umliegenden Orten. Der zaristische General Kerna kam nachfolgend am 14. November 1813 mit Infanterie und Kavallerie nach Schmallenberg. Nach einer Bewirtung durch die Schmallenberger zog er anschließend mit seinen Begleitern weiter. In den nächsten Wochen folgten weitere Truppendurchzüge. Am 21. Februar 1814 versammelten sich über 1.500 zaristische Rekruten in der Stadt. Sie verblieben dort zwei Tage bis zum Eintreffen weiterer Truppen. Das gesamte 3.000 Mann starke Regiment zog am 23. Februar 1814 weiter in Richtung Saalhausen. Im Jahr 1815 kam es erneut zum Durchzug von sächsischen Truppen. Gegen Ende der Befreiungskriege verweilten in der Zeit vom 3. Juni bis zum 7. Juni 1815 nochmals 1.464 Soldaten in Schmallenberg und im Amt Fredeburg.[28] Nach den napoleonischen Kriegswirren wurde das Herzogtum Westfalen und mit ihm Schmallenberg 1816 preußisch.

Am 31. Oktober 1822 vernichtete der letzte verheerende Stadtbrand einen Großteil der 115 Häuser. Nur 16 Wohnhäuser und die Pfarrkirche blieben erhalten. Nach diesem Brand begann im Zusammenhang mit dem planmäßigen Wiederaufbau Schmallenbergs, unter Mitwirkung von Ludwig von Vincke, eine bedeutende Erweiterung der Stadt. Der Wiederaufbau erfolgte im preußischen Klassizismus. Der Ortskern wird seitdem von zwei parallel verlaufenden Hauptstraßen gebildet, die regelmäßig durch Querstraßen miteinander verbunden sind. Die beiden Hauptstraßen wurden zum Schutz gegen mögliche Feuer breiter angelegt. Im Herbst 1825 überzeugte sich Vincke selbst vom Stand der Arbeiten.[29] Später schrieb er der am Ort eingesetzten Baukommission, er habe sich außerordentlich darüber gefreut, dass der Wiederaufbau der Stadt nach den vereinbarten zweckmäßigen Plänen durchgeführt worden sei.[30] Die baulich durchdachte Planung des 19. Jahrhunderts unter Anpassung an die örtlichen Verhältnisse und das von Fachwerkhäusern und Schieferdächern geprägte Ortsbild haben dem Innenstadtbereich den Titel „Historischer Stadtkern“ eingebracht.

Im Jahr 1834 erweiterte man die bereits 1826 eingerichtete Briefsammelstelle zu einer Postexpeditionsstelle. 1842 kam es zum Bau einer Straße, der heutigen B 236, nach Gleidorf und 1844 weiter nach Fleckenberg.[31] Im selben Jahr legte man im Norden der Stadt auf dem Gelände der früheren Landwehr, dem sogenannten sumpfigen „Schlingen“, Gärten und Wiesen an. 1849 wurde ein Weg nach Grafschaft und 1856 einer nach Wormbach gebaut.[32] In der Zeit nach 1850 entstand die Schmallenberger Textilindustrie.

Schmallenberg 1898

Im Frühjahr 1857 kam es zum Ausbruch von Scharlach und im August von Ruhr. Nach den Aufzeichnungen des Stadtchronisten starben an den beiden Krankenheiten viele Kinder. Im selben Jahr errichtete die jüdische Gemeinde in der damaligen Nordstraße ihre Synagoge.[33] 1888 erhielt Schmallenberg einen Bahnhof mit Gleisanschluss nach Altenhundem. Die Eisenbahngleise wurde 1911 von Schmallenberg weiter nach Wenholthausen verlegt. Am 16. Juli 1881 erhielt der spätere Postverwalter den ersten Fernsprechapparat in Schmallenberg. Im Jahr 1889 errichtete man eine Volksschule. Das neue Amtshaus (denkmalgeschützter Teil des heutigen Rathauses), welches im Ersten Weltkrieg nochmal erweitert wurde, war 1897 bezugsfertig.

Nach den Plänen des Aachener Dombaumeisters Joseph Buchkremer wurde 1905/06 im neuromanischen Stil die Pfarrkirche erweitert. Ein Schmallenberger Arzt erwarb im Jahr 1908 für 3300 Goldmark das erste Auto in Schmallenberg, einen Apolda Piccolo.[34] Im Jahr 1910 wurde ein Haus in der Weststraße von der Stadt gekauft und zum ersten Krankenhaus ausgebaut.[35]

Gedenkstein für die ermordeten Juden

Während der Novemberpogrome 1938 (auch „Reichskristallnacht“ oder „Reichspogromnacht“ genannt) wurden die Schmallenberger Synagoge niedergebrannt und einige Schmallenberger jüdischen Glaubens ermordet. Heute steht an dieser Stelle in der Synagogenstraße eine Gedenktafel, die auf eine Initiative des nach Auschwitz deportierten und nach Schmallenberg zurückgekehrten Deutschen jüdischen Glaubens, Hans Frankenthal[36], zurück geht.

Im Zweiten Weltkrieg wurde Schmallenberg am 7. April 1945 während des Ruhrkessels, nach den Ortschaften Gleidorf und Grafschaft, von der amerikanischen 7. Panzerdivision mit Luftunterstützung angegriffen. Bei dem schweren Kampf um Schmallenberg starben 72 deutsche Soldaten und 11 Zivilisten. 350 Soldaten wurden gefangen genommen. 37 Häuser brannten ab und 151 wurden beschädigt. Der Angriff auf Schmallenberg wurde, vermutlich von einem amerikanischen Soldaten, auf 32-Millimeter-Film festgehalten.[37]

Im Sommer 1945 setzte der Flüchtlingsstrom der Heimatvertriebenen aus dem Osten nach Schmallenberg ein, der angesichts der Wohnungsnot und des Lebensmittelmangels eine große Belastung für die heimische Bevölkerung war. Bereits während des Krieges wurden 324 Familien und Einzelpersonen aus zerbombten Städten nach Schmallenberg evakuiert. Weitere 300 mussten wegen des Zustroms zusätzlich untergebracht werden.[38]

1952 begannen die Planungen für den Bau einer Stadthalle. In der Zeit vom Frühherbst 1953 bis zum 11. September 1954 wurde die von dem Dortmunder Architekt Horst Retzki [39] entworfene Stadthalle gebaut. Auf Einladung des Landschaftsverbandes Westfalen-Lippe trafen sich 1956 in der Schmallenberger Stadthalle eine Reihe von Autoren, Kritikern und Literaturwissenschaftlern. Zur Überraschung der Veranstalter entwickelte sich das Literatengespräch zum schärfsten Konflikt über die Rolle der regionalen Literatur in Westfalen in den Nachkriegsjahren. Über den Konflikt, der unter dem Begriff Schmallenberger Dichterstreit bekannt wurde, berichtete die überregionale Presse.[40] Im Jahr 1974 erhalten Schmallenberg und Grafschaft den Status von staatlich anerkannten Luftkurorten.

Im Rahmen der kommunalen Neugliederung folgte im Jahr 1975 die Zusammenlegung von Stadt und Amt Schmallenberg mit dem Amt Fredeburg zur jetzigen Stadt Schmallenberg. Die Deutsche Bundesbahn stellte im Juli 1991 aus Gründen der Wirtschaftlichkeit den Betrieb der eingleisigen Nebenbahnstrecke Wenholthausen–Schmallenberg auf Dauer ein.

Im Jahre 2001 wurde der alte und baufällige Kirchturm abgebrochen. Diese Maßnahme war in der Schmallenberger Bevölkerung sehr umstritten, weil ein moderner Kirchturm errichtet werden sollte. Der Kirchturmstreit in Schmallenberg wurde durch eine Bürgerinitiative auch vor Gericht ausgetragen. Er wurde durch gegenseitige Beleidigungen in öffentlichen Briefen sowohl seitens der Bürgerinitiative als auch seitens der Gemeindeverwaltung begleitet. Der Streit gipfelte im Rücktritt des Kirchenvorstands und der Einsetzung eines außenstehenden Gemeindeverwalters durch das Erzbistum Paderborn. Der Bau des neuen Turmes verzögerte sich deshalb. Erst im September 2004 wurde der neue Kirchturm nach Fertigstellung eingesegnet.

Religionen

Wie das gesamte kurkölnische Sauerland, dessen Landesherr bis 1803 der Erzbischof von Köln war, ist Schmallenberg katholisch geprägt. Bis zur Mitte des 20. Jahrhunderts gab es nur wenig evangelische Christen und Juden.

Nach dem Zweiten Weltkrieg kamen viele Vertriebene und Ostflüchtlinge evangelischen Glaubens in das Schmallenberger Sauerland. In Gleidorf wurde die erste evangelische Gemeinde im Schmallenberger Stadtgebiet bereits kurz nach 1900 gegründet. In Schmallenberg gibt es 20 katholische Kirchen und vier evangelische Kirchen. Eine Synagoge gibt es seit den Novemberpogromen von 1938 nicht mehr.

Heute ist der Großteil der Bevölkerung, etwa 79 %, katholisch, 11 % der Einwohner sind evangelisch und 10 % haben einen anderen Glauben oder sind religionslos.[41]

Einwohner Schmallenbergs nach Konfessionen
von 1840 bis 1932 (Kernstadt)[42]
Jahr Katholisch Evangelisch Jüdisch
1840 882 5 24
1885 1.443 25 52
1900 1.687 58 45
1932 2.210 36 52

Einwohnerentwicklung

Von den 25.992 Einwohnern Schmallenbergs am 31. Dezember 2005 lebten 6.341 Einwohner in der Kernstadt. Im zweitgrößten Ortsteil, Bad Fredeburg, wohnten 4.062 Einwohner und in Bödefeld, Fleckenberg, Gleidorf und Grafschaft jeweils über 1.000 Einwohner. In den meisten Ortsteilen (rund zwei Drittel der 83 Ortsteile) sind weniger als 150 Einwohner ansässig.

Haus im historischen Stadtkern von Schmallenberg
Einwohner von Schmallenberg
Jahr Kernstadt

[43] [44]

Heutiges Stadtgebiet

[45]

1818 863
1840 911
1858 1000 10.547
1860 1013
1885 1524
1900 1690
1914 2000
1925 2202
1939 2553 15.944
1946 3400
1950   21.530
1957 4100
1969 5000
1975 24.640
2000 26.556
2001 26.538
2002 26.415
2003 26.266
2004 26.101
2005 6341 25.992
2006 25.951
2007 6366 25.882

Politik

Gemeinderat / Ergebnis der Kommunalwahl 2004

Auf Stadtebene gab es bis Anfang der 90er Jahre nur zwei Parteien, die CDU und SPD. Wegen allgemeiner Unzufriedenheit mit der politischen Landschaft in Schmallenberg und nach Auseinandersetzungen innerhalb der Schmallenberger CDU wurde am 24. September 1993 die Unabhängige Wählergemeinschaft (UWG) gegründet. Vor der Kommunalwahl 2004 verließen wegen Meinungsverschiedenheiten einige SPD-Mitglieder ihre Partei und gründeten anschließend die Bürgergemeinschaft für Schmallenberg (BfS).

Im Stadtrat sind diese vier Parteien und Wählergruppen vertreten.

Bei der letzten Kommunalwahl im Jahr 2004 errangen die Parteien und Gruppierungen folgende Stimmanteile und Anzahl von Sitzen im Stadtrat.

Ergebnisse der Kommunalwahl 2004
Partei / Gruppierung Stimmenanteil Ratsmitglieder
CDU 62,1 % 24
SPD 11,3 % 4
UWG 14,9 % 6
BFS 11,7 % 4

Ergebnisse der Landtags- und Bundestagswahl 2005

Bei der letzten Landtags- und Bundestagswahl erhielten die Parteien in Schmallenberg folgende Stimmenanteile:

Partei Landtagswahl 2005[46] Bundestagswahl 2005
(Zweitstimmen)[47]
CDU 68,6 % 57,6 %
SPD 20,0 % 24,2 %
FDP 4,8 % 9,5 %
Die Grünen 3,3 % 3,9 %
Die Linke (2,1 %[48]) 2,9 %
Sonstige 1,2 % 2,0 %

Bürgermeister ab 1945

  • Willi Wüllner (27. September 1946 bis 16. Oktober 1948, erste gewählte Stadtvertetung)
  • Josef Balzer-Lönzen (1948–1952, zweite Stadtvertretung)
  • Paul Falke, CDU (1952–1975, dritte bis siebte Stadtvertretung)
  • Paul Falke, CDU (1975–1984, nach der kommunalen Neugliederung)
  • Otto Schulte, CDU (1984–1989)
  • Rötger Belke-Grobe, CDU (1989–1994)
  • Franz Josef Pape, SPD (1994–1999)
  • Bernhard Halbe, CDU (seit 1999)

Wappen

Das Stadtwappen zeigt in Silber eine rote Burg mit zwei Zinnentürmen und einem Tor, dessen Giebel in einer Lilie endet. In der Toröffnung findet sich ein aufrechter schwarzer Schlüssel. Dieser weist auf das Patronat des Erzbistums Köln hin. Bei der Burg dürfte es sich um die Smalenburg handeln.[49]

Das heutige Stadtwappen war erstmals im Jahr 1335 auf dem zweiten Stadtsiegel der Stadt Schmallenberg zu sehen. Ob Schmallenberg bereits bei der Stadtgründung ein Wappen besaß, ist unbekannt. In der sogenannten Arnsberger Sammlung aus dem Jahre 1700 befindet sich eine farbige Zeichnung mit dem Stadtwappen von Schmallenberg. Die bindende Festsetzung des heutigen Stadtwappens (in unveränderter Form von 1335) erfolgte durch einen Beschluss der Stadtverordneten im Jahre 1909.

Städtepartnerschaften

Schmallenberg unterhält Städtepartnerschaften mit dem französischen Wimereux (seit 1972) und mit dem englischen Burgess Hill (seit 1988).

Kultur, Sport und Sehenswürdigkeiten

Theater

Die Stadt Schmallenberg hat kein festes Theater. Im Stadtgebiet gibt es vier Theatervereine, eine Theatergruppe und eine Musicalgruppe für Kinder.

Museen

Kunsthaus Alte Mühle

Unter den neun Museen ist das 2.200 m² große Schieferbergbau- und Heimatmuseum Holthausen hervorzuheben. In dem Museum befindet sich die Abteilungen Schiefer, Tier- und Pflanzenwelt, Textilverarbeitung, Volkskunde, Druckwerkstatt und Kunst. Seit 1984 ist dort eine Dauerausstellung unter dem Titel „Hexen-Gerichtsbarkeit im kurkölnischen Sauerland“ untergebracht. Es werden das Ausmaß der Hexenprozesse im Sauerland dokumentiert und verschiedene Folterwerkzeuge gezeigt.

In der Besteckfabrik Hesse in Fleckenberg ist ein Technisches Museum untergebracht. Die Besteckfabrik wurde 1990 mit ihrer fast vollständig erhaltenen Inneneinrichtung unter Denkmalschutz gestellt. Im Gerichtsmuseum, das sich im Amtsgericht in Bad Fredeburg befindet, erhält der Besucher Einblicke in die Geschichte der Rechtsprechung. Das Klostermuseum im Kloster Grafschaft zeigt neben wechselnden Sonderausstellungen sakrale Objekte aus verschiedenen Jahrhunderten zur Kunst und Geschichte des Klosters.

Weitere Museen sind das Erlebnismuseum in Bödefeld, die SGV Heimatstube in Nordenau, ein Museumshof (Schultenhof) in Winkhausen, ein kleines Waldarbeitermuseum in Latrop und das Kunsthaus Alte Mühle in der Kernstadt.

Musik

In Schmallenberg gibt es 47 Musik- und Gesangvereine: Sechs Tambourcorps, fünf Musikvereine, drei Jugendblasorchester, zwei Jagdhornbläsercorps, einen Spielmannszug, eine Kur- und Knappenkapelle, ein Blasorchester, eine Mandolinen-Gitarren-Akkordeongruppe, eine Stadtkapelle, fünfzehn Männer- und sechs Frauenchöre, einen Kammer- sowie einen Kinder- und Jugendchorchor.

Des weiteren gibt es im Schmallenberger Raum eine eigene Blues- und Rockmusikszene.[50].


Regelmäßige Veranstaltungen

Ein mehrtägiges Straßenfest mit Musik und anderen Veranstaltungen, das alle zwei Jahre Ende August in Schmallenberg stattfindet, ist die Schmallenberger Woche.[51] In 21 Ortschaften finden jährlich Schützenfeste statt. Sitzungskarneval wird ebenfalls in mehreren Ortsteilen gefeiert. Einen Karnevalsumzug gibt es nur in Niederberndorf. Bödefeld delikat ist ein kulinarisches Straßenfest, das jährlich seit dem Jahr 1992 in Bödefeld stattfindet. Seit 1985 veranstaltet die Werbegemeinschaft Schmallenberg rund um die St. Alexander Kirche den größten Schmallenberger Weihnachtsmarkt. Nikolaus- und Weihnachtsmärkte gibt es auch in anderen Ortsteilen.

Sehenswürdigkeiten

Damwildgehege in Schmallenberg

Im historischen Stadtkern von Schmallenberg werden regelmäßig Stadtführungen angeboten. Weitere Sehenswürdigkeiten sind:

Viele Dörfer im Stadtgebiet haben an dem Bundeswettbewerb „Unser Dorf soll schöner werden“ teilgenommen, von denen zahlreiche Dörfer auch Auszeichnungen erlangten. Neun Dörfer erhielten in den vergangenen Jahren die höchste Auszeichnung „Bundesgold“. Dies ist ein bundesweit einmaliger Rekord. Diese neun Bundesgolddörfer sind: Fleckenberg, Grafschaft, Holthausen, Kirchrarbach, Latrop, Niedersorpe, Oberhenneborn, Oberkirchen und Westfeld.

Sport

Skilift in Schmallenberg

Auf Schmallenberger Stadtgebiet befinden sich ein Hochseilklettergarten, ein Skilanglaufzentrum, elf Skilifte, neun Turnhallen, zwei Golf-, neunzehn Sport- und zwanzig Tennisplätze sowie diverse Reitmöglichkeiten. Ferner gibt es 130 km gespurte Loipe (Rothaarsteigloipe), ca. 2.500 km gekennzeichnete Wanderwege (u. a. Rothaarsteig) sowie den Waldskulpturenweg (Sauerland-Wittgenstein).

In Schmallenberg sind 53 Sportvereine gemeldet, die unter anderem Angeln, Badminton, Bogensport, Fallschirmspringen, Flugsport, Fußball, Golf, Handball, Kampfsportarten, Kanu fahren, Motorsport bzw. Motorcross, Radsport, Reiten, Schießen, Schwimmen, Tennis, Turnen und Wandern anbieten.

Kulinarische Spezialitäten

Im Stadtgebiet werden diverse Sauerländer Spezialitäten wie Pumpernickelpfannekuchen, Bärlauchsuppe, Sauerländer Frühlingstopf oder die Potthucke, ein mit Mettwurst gefüllter Kartoffelauflauf, angeboten. Allgemein gelten deftige Speisen wie Bockwurst und Pumpernickel als typisch sauerländisch. Darüber hinaus werden typischen Gerichte des alten Bauernlandes wie „Himmel und Erde“ oder „Pillekuchen“ serviert. Bei Wanderungen wird der „Holzhauerkaffee“ teilweise noch in rußgeschwärzten Kesseln empfohlen. Die überregional bekannte Schmallenberger Küche bietet auch feinere Spezialitäten wie Bachforelle, Rehrücken mit Pumpernickelsauce, Schmallenberger Poulardenbrust oder Hirschkalbsteak an.

Wirtschaft und Infrastruktur

Hochregallager der Firma Falke in Schmallenberg

Traditionell ist Schmallenberg seit dem 19. Jahrhundert Zentrum der Sauerländer Textilindustrie (größtes Unternehmen: Falke-Gruppe). Dieser Produktionsschwerpunkt brachte Schmallenberg den Beinamen „Strumpfstadt“ ein. Da die Entwicklung der Textilindustrie jedoch rückläufig ist, dominieren mittelständische Unternehmen. Diese sind vor allem in Industrie und Handwerk angesiedelt.

Bedeutende Schmallenberger Unternehmen sind:

  • Falke-Gruppe (Texilunternehmen)
  • Burgbad AG (Badmöbelhersteller mit Sitz in Bad Fredeburg)
  • Feldhaus (Bauunternehmen)

Auf Grund der waldreichen Lage kommt der Holzwirtschaft eine wichtige Bedeutung zu. In Bad Fredeburg existiert etwa ein Holzgewerbepark, der kleinen und mittleren Unternehmen Gewerbefläche bietet.

Einen großen Anteil am Dienstleistungssektor haben aufgrund der landschaftlich reizvollen Lage und der Wintersportmöglichkeiten Gastronomie und Fremdenverkehr.

Im Jahr 2002 gab es 7924 sozialversicherungspflichtige Arbeitsplätze. Davon waren 2218 im verarbeitenden Gewerbe, 1840 in privaten Dienstleistungsberufen und 1188 im Baugewerbe angesiedelt.[52]

Tourismus

Unterkünfte

Im Stadtgebiet Schmallenberg werden rund 6.300 Betten in 400 Ferienwohnungen, 200 Pensionen, 65 Gasthöfen, 30 Hotels (davon 16 mit eigenem Schwimmbad) und einer Jugendherberge bereitgehalten.

Kurorte

Vier staatlich anerkannte Kurorte gibt es im Stadtgebiet: Bad Fredeburg, das einzige Kneippheilbad im Hochsauerlandkreis, ist ein staatlich anerkannter Kneippkurort. Grafschaft ist ein anerkannter Heilklimatischer Kurort. Die Schmallenberger Kernstadt und Nordenau sind staatlich anerkannte Luftkurorte.

Verkehr

Datei:Schmallenberg Tunnel1.jpg
Tunnel B 236 in Schmallenberg

Straßen

Das Stadtgebiet wird insgesamt von 34 km Bundesstraßen, 62 km Landesstraßen, 73 km Kreisstraßen und 248 km Gemeindestraßen erschlossen.

Die beiden Bundesstraßen in Schmallenberg sind die B 236 und die B 511. Die B 236 führt von Lennestadt über Lenne, Schmallenberg, Gleidorf und Oberkirchen nach Winterberg. Sie verläuft zu einem großen Teil durch das Lennetal. Der historische Stadtkern Schmallenbergs, durch den die B 236 zuvor führte, ist seit dem Jahr 1997 untertunnelt (Tunnellänge 235 m).[53] Die B 511 verbindet die Orte Gleidorf an der B 236 und Bremke an der B 55. Sie verläuft durch Bad Fredeburg und Dorlar.

Die nächsten Autobahnanschlussstellen befinden sich in Olpe an der A 4/A 45 und in Meschede an der A 46.

Schienen- und Busverkehr

Von 1888 bis 1994 war Schmallenberg an das Eisenbahnnetz angeschlossen. Der regelmäßige Personenverkehr zwischen Altenhundem und Wenholthausen, mit Halt in Lenne, Fleckenberg, Schmallenberg, Gleidorf, Fredeburg und Heiminghausen, wurde am 28. Mai 1964 eingestellt. Der Streckenabschnitt Altenhundem–Schmallenberg wurde 1967 abgebaut. Die Verbindung von Schmallenberg nach Wennemen an der Oberen Ruhrtalbahn blieb noch bis zum 30. Dezember 1994 als Güterverkehrsstrecke bestehen. Auf dem Bahndamm zwischen Schmallenberg und Eslohe-Bremke befindet sich seit 2006 ein Radweg, der so genannte Sauerlandring.

Buslinien führen von Schmallenberg unter anderem nach Altenhundem, Eslohe, Meschede und Winterberg. Dabei wird ein Großteil der Linien von der Busverkehr Ruhr-Sieg GmbH (BRS) betrieben. In Schmallenberg gilt der Tarif der Verkehrsgemeinschaft Ruhr-Lippe (VRL).

Der Busverkehr ist am Wochenende und in kleineren Orten teilweise stark eingeschränkt. Deshalb betreibt seit dem 2. November 2004 ein Verein mehrere Bürgerbus-Linien im Stadtgebiet. Der Bürgerbus wird in Gebieten eingesetzt, in denen keine Buslinie verkehrt oder nur ein eingeschränkter Busverkehr vorhanden ist. Bedient werden unter anderem die Ortschaften Wormbach, Felbecke, Dorlar, Berghausen, Bad Fredeburg und Kirchilpe.

Luftverkehr

Der als Sonderlandeplatz klassifizierte Flugplatz Schmallenberg-Rennefeld aus dem Jahr 1954 befindet sich zwischen Schmallenberg und Werpe. Der nächste Verkehrsflughafen ist der Siegerlandflughafen.

Medien

Die wichtigsten Tageszeitungen Schmallenbergs sind die Westfalenpost und die Westfälische Rundschau. Die Zeitungen, die beide zur WAZ-Gruppe gehören, unterhalten jeweils ein Redaktionsbüro und eine gemeinsame Geschäftsstelle in Meschede. Die Westfalenpost besitzt außerdem eine weitere Redaktion direkt in Schmallenberg. Darüber hinaus erscheint mittwochs und sonntags der kostenlose „Sauerlandkurier“, dessen Lokalredaktion und -geschäftsstelle sich ebenfalls in der Kernstadt befindet.

Der gesamte Hochsauerlandkreis ist Sendegebiet von Radio Sauerland, eines lokalen Radiosenders, der im Schmallenberger Sauerland sowie in der Gemeinde Eslohe (Sauerland) über die Antennenfrequenz 89,1 MHz empfangen werden kann. Das für Schmallenberg zuständige Fernseh- und Hörfunkstudio des Westdeutschen Rundfunks ist das WDR-Studio Siegen. Ein Regionalbüro des Senders befindet sich in Arnsberg.

Öffentliche Einrichtungen

Stadthalle in Schmallenberg

Behörden und Institutionen

Das Amtsgericht Schmallenberg und die Polizeiwache Schmallenberg befinden sich in Bad Fredeburg. Die Stadtverwaltung (Rathaus), die Stadthalle (Fassungsvermögen 1.500 Sitzplätze oder 2.500 Stehplätze), die Agentur für Arbeit, die Post und die für den Fremdenverkehr zuständige Kur- und Freizeit GmbH Schmallenberg befinden sich in Schmallenberg.

Schwimmbäder

Mit dem Sauerlandbad in Bad Fredeburg, dem Wellenfreibad in Schmallenberg sowie dem Hallenbad in Bödefeld gibt es in Schmallenberg drei öffentliche Schwimmbäder.

Krankenhäuser/Fachkliniken

Neben einem Krankenhaus und zwei Fachkliniken in Bad Fredeburg gibt es in Holthausen noch eine Jugendklinik. Das Fachkrankenhaus Kloster Grafschaft, eine Lungenfachklinik, befindet sich in Grafschaft.

Martinswerk Dorlar

Das Martinswerk Dorlar ist ein freier Träger der Kinder- und Jugendhilfe und Mitglied im Diakonischen Werk. Es entstand ab 1932 aus einem evangelischen Jugendheim in Dorlar. Dieses Jugendheim, der „Martinshof“, wurde von seinem Gründer Pastor Friedel Birker nach Ende des Zweiten Weltkrieges weiter auf- und ausgebaut.

1951 wurde die Kirche „St. Petri“ eingeweiht. Im selben Jahr entstand der „Heidhof“. Es folgten die Errichtung des Kinder- und Erholungsheimes „La Fontanella“ in San Nazzaro/Tessin (1953), des „Martin-Luther-Hauses“ (1954), der Wohnheime „Maria-Martha-Haus“ (1954) und „St. Michaelshaardt“ (1964) sowie des Personalwohnhauses „Haus Hedwig“ (1968). 1969 begann die Planung des 1972 fertiggestellten Kinderdorfes. 1985 eröffnete die „Martinsschule“, 1989 „Haus Twismecke“. 1998 wurden die Häuser in Berghausen und Gleidorf erworben.

Auslandsmaßnahmen wurden 1997 auf Island begonnen und anschließend in Schottland, auf Korsika (2000) und in Rumänien (2001) fortgesetzt.[54]

Sozialwerk St. Georg

Das Sozialwerk St. Georg ist ein soziales Dienstleistungsunternehmen, das in Nordrhein-Westfalen Hilfen für Menschen mit geistiger oder psychischer Behinderung bereitstellt. In Schmallenberg befindet sich der Hautsitz des Sozialwerk St. Georg Westfalen-Süd gGmbH und die Hauptverwaltung des Sozialwerks St. Georg Bauen und Wohnen GmbH sowie das Internat Bad Fredeburg.[55]

Bildung und Forschung

Schulen

Die Stadt Schmallenberg hat zehn Grundschulen (in Berghausen, Bödefeld, Dorlar, Felbecke, Fleckenberg, Bad Fredeburg, Gleidorf, Kirchrarbach, Oberkirchen, Schmallenberg-Kernstadt), eine Hauptschule (Stammschule in Schmallenberg und Teilstandort Bad Fredeburg), eine Realschule (in Bad Fredeburg), ein Gymnasium (in Schmallenberg-Kernstadt) und zwei Förderschulen (in Schmallenberg-Kernstadt und Dorlar).[56]

Fraunhofer Institut

Institut für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie

Schmallenberg ist seit 1959 Sitz des Fraunhofer-Instituts für Molekularbiologie und Angewandte Oekologie (IME). Dieses wird wegen der dort in der Vergangenheit durchgeführten Versuche an Ratten von den Einheimischen auch scherzhaft „Rattenburg“ genannt. Das Institut ist in dem Bereich Angewandte Ökologie tätig. Die Kompetenzen des IME liegen bei der Umweltchemie, Umweltsimulation, Umwelt- und Lebensmittelanalytik, Cryobanking, Ökologie und Ökotoxikologie, Mathematische Modellierung sowie Risikobewertung und -kommunikation.[57] Durch Projektbearbeitung im Auftrag von Behörden und entsprechende Beratungstätigkeit übt das Institut einen maßgeblichen Einfluss auf umweltpolitische Entscheidungen aus.

Persönlichkeiten

Ehrenbürger

  • Paul Falke wurde 1977 das Ehrenbürgerrecht bei seinem 25-jährigen Amtsjubiläum als Bürgermeister verliehen

Ehrenringträger der Stadt Schmallenberg

Zur Würdigung von Verdiensten, die sich Personen um das Wohl und das Ansehen der Stadt Schmallenberg erworben haben, stiftet der Rat den Ehrenring und die Verdienstmedaille der Stadt Schmallenberg.[58] Den ersten Ehrenring für die Stadt hat der Künstler Friedrich Becker geschaffen.

Ehrenringträger der Stadt Schmallenberg sind (in Klammern Ort und Jahr der Verleihung):

  • Elli Bellinger (Schmallenberg, 1975)
  • Wilhelm Schauerte (Schmallenberg, 1975)
  • Dieter Ruddies (Fredeburg, 1982)
  • Albert Falke (Schmallenberg, 1983)
  • Schwester Elisabeth Schache (Kloster Grafschaft, 1983)
  • Günter Schauerte (Hilden, 1990)
  • Hubert Rötz (Schmallenberg, 1990)
  • Josef Wiegel (Schmallenberg, 1990)
  • Schwester M. Brunhilde Prause (Kloster Grafschaft, 2004)
  • Marianne Henkel (Bad Fredeburg, 2004)

Söhne und Töchter der Stadt

  • Theresia Albers (1872–1949), Lehrerin und Ordensgründerin.
  • Tom Astor (* 1943), Sänger, Komponist der Schlager- und Country-Szene.
  • Julius Bamberger (1880–1951), Kaufhausbesitzer in Bremen.
  • Carl Johann Ludwig Dham (auch D’ham) (1809–1871), Mitglied der Frankfurter Nationalversammlung 1848/49.
  • Albert Falke (1922), deutscher Politiker der CDU, Mitglied des NRW-Landtags (21. Juli 1962 bis 28. Mai 1980).
  • Paul Falke (1920–1990), Textilunternehmer und Bürgermeister.
  • Hans Frankenthal (1926–1999), wurde mit seinen Eltern von Schmallenberg nach Auschwitz deportiert, überlebte den Holocaust und kehrte trotz des Mordes an seiner Familie nach Schmallenberg zurück.
  • Hinrich Grauenhorst (1919–1998), Sauerländer Künstler, Maler, Illustrator, Bildhauer, Architekt und Erzähler.
  • Franziskus Hennemann (1882–1951), Missionsbischof, 1913 zum Titularbischof von Coptus ernannt, 1933 bis 1949 Bischof von Kapstadt (Südafrika).
Geschwister Leismann
  • Thomas Kemper (* 1951), Pressesprecher der CDU-Landtagsfraktion (1986–1992) und der CDU NRW (1987–1992), Regierungssprecher und Staatssekretär für Medien in Nordrhein-Westfalen (8. Juni 2005 bis 31. August 2006).
  • Christine Koch geb. Wüllner (1869–1951), Lyrikerin der sauerländischen Mundart. Sie erhielt den Klaus-Groth-Preis (1939) und den Westfälischen Literaturpreis (1944).
  • Renate & Werner Leismann (* 1942 bzw. * 1936 in Schmallenberg), singendes Geschwisterpaar aus dem Bereich des Schlagers und der volkstümlichen Musik.
  • Margret Mönig-Raane (* 1948), letzte Bundesvorsitzende der Gewerkschaft Handel, Banken und Versicherungen (HBV) von 1993 bis zur Vereinigung mit ver.di im Jahre 2001 und seitdem stellvertretende Bundesvorsitzende der Gewerkschaft ver.di.
  • Franz Schauerte (1848–1910), Bischöflicher Kommissar in Magdeburg und Autor.
  • Heinrich Schauerte (1882–1975), Professor für Religiöse Volkskunde und Erster Vorsitzender des Sauerländer Heimatbundes (1924-1928).
  • Karl Schneider (* 1952), Landrat des Hochsauerlandkreises (seit 2005).
  • Josef Schüttler (1902–1972), deutscher Politiker der CDU, Mitglied des Landtages (1946-1949), Mitglied des Bundestages (1949-1960) und Arbeitsminister in Baden-Württemberg (1960-1968).
  • Carl Siebert (* 1922), Sauerländer Maler, Graveur und Skulpteur.
  • Karl Willeke (1875–1956), Lehrer und Autor.

Persönlichkeiten, die vor Ort gewirkt haben


Literatur

  • Alfred Bruns, Marita Völnicke, und Reinhold Weber: Bau- und Kunstdenkmäler der Stadt Schmallenberg. Band 2. Kirchen, Kapellen, Wegekreuze, Heiligenhäuser, Bildstöcke. F.W. Becker GmbH (2002)
  • Franz Arnold Dahm: Chronica Schmallenbergensis I (1787–1822), Schmallenberger Heimatblätter, 19. bis 24. Ausgabe, 1969–1970
  • Dr. Clemens Dham: Chronica Schmallenbergensis II (1840–1858), Schmallenberger Heimatblätter, 25. bis 30. Ausgabe, 1971–1972
  • Friedrich Albert Groeteken: Geschichte der Pfarrei Stadt Schmallenberg., o.O. 1958
  • Helga Tröster: Geschichte und Schicksal der Juden in Schmallenberg, Schmallenberger Heimatblätter, 55. Ausgabe, 1983–85
  • Tobias A. Kemper: „…der allnoch anwachsenden bluenden jugend zum abscheulichen exempel…“. Kinderhexenprozesse in Oberkirchen (Herzogtum Westfalen). In: SüdWestfalen Archiv Jg.4/2004. S.115-136.
  • Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land, Münster, ISBN 3-402-05497-3 S.200-203
  • Jochen Krause: Zeichen am Wege, Schmallenberger Geschichten von Stadt und Land, Hrsg. Volksbank Schmallenberg, 1994
  • Horst Müller: Ein Streifzug durch die geologische Vergangenheit der Stadt Schmallenberg, Geologisches Landesamt NW, Krefeld, aus Schmallenberger Heimatblätter 45./46. Ausgabe, 1976
  • Karl Eugen Mummenhoff: Das Stadtbild von Schmallenberg, Schmallenberger Heimatblätter, 33./34 Ausgabe, 1973
  • Stadt Schmallenberg (Hrsg.): Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969. Schmallenberg, 1969.
  • Schieferbergbaumuseum Schmallenberg-Holthausen (Hrsg.): Schmallenberger Köpfe. Schmallenberg, 1985.
  • Schützengesellschaft Schmallenberg 1820 e.V. (Hrsg.): Heimatblätter, April 1965 (Erstausgabe) bis heute (2008).
  • Heinz Stoob: Schmallenberg, Westfälischer Städteatlas, Historische Kommission für Westfalen, Verlag W. Grösschen, Dortmund, 1975, ISBN 3-8087-0216-8
  • Landesbildstelle Westfalen und der Literaturkommission für Westfalen, (Hrsg.) Bd. 1, Der Schmallenberger Dichterstreit 1956, Münster, 2000, Tonzeugnis.
  • Manfred Wolf: Die Anfänge der Stadt Schmallenberg, Schmallenberger Heimatblätter, 63. Ausgabe 1996/1997

Filme

  • Delta-Production, Gunther Dudda, Schmallenberg-Bad Fredeburg: Die Eroberung von Schmallenberg am 7. April 1945 (12 Min.), 1997
  • Gunther Dudda, Schmallenberg: Die Ruhrkesselschlacht 1945 (100 Min.)

Weblinks

Commons: Schmallenberg – Album mit Bildern, Videos und Audiodateien

Einzelnachweise

  1. a b c Topografische Karte 1:25.000
  2. a b c Landesvermessungsamt NRW
  3. a b Horst Müller: Ein Streifzug durch die geologische Vergangenheit der Stadt Schmallenberg, S. 14, Geologisches Landesamt Krefeld, Schmallenberger Heimatblätter, 45./46. Ausgabe, 1976
  4. a b Johannes Wolburg: Das Devon im Gebiet der oberen Lenne, S. 31, Preußischen Geologischen Landesanstalt, Heft 151, Berlin, 1933
  5. Carl-Josef Fretter: Vom Werden und Wesen des Hochsauerlandes – Ein Versuch, Erdgeschichte zu erzählen, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, S. 159 ff., Schmallenberg, 1969
  6. Stadt Schmallenberg (Hrsg.): Stadt Schmallenberg, Info für Bürger und Gäste, S. 38, März 2006
  7. Geoklima 2.1
  8. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 20, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  9. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 21
  10. Frenn:Wiethoff: Aus Schmallenbergs Vergangenheit, Schmallenberger Heimatblätter, S. 1, 58. Ausgabe, 1991
  11. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 21
  12. Johannes Bauermann: Die Schmallenberger Urkunden, S. 6, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  13. Peter Berghaus: Die mittelalterliche Münzprägung der Erzbischöfe von Köln in Schmallenberg und anderen Münzstätten des Sauerlandes, S. 34, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  14. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 24
  15. Frenn Wiethoff: Aus Schmallenbergs Vergangenheit, Schmallenberger Heimatblätter, S. 1, 58. Ausgabe, 1991
  16. Jochen Krause: Zeichen am Wege, Schmallenberger Geschichten von Stadt und Land, S. 238
  17. Helga Tröster: Geschichte und Schicksal der Juden in Schmallenberg, S. 55
  18. Heinz Stoob: Schmallenberg, Westfälischer Städteatlas, Faltbogen, S. 3, Verlag W. Grösschen, Dortmund, 1975
  19. Frenn Wiethoff: Aus Schmallenbergs Vergangenheit, Schmallenberger Heimatblätter, S. 2, 58. Ausgabe, 1991
  20. Franz Arnold Dahm: Chronica Schmallenbergensis I Schmallenberger Heimatblätter, S. 3 ff., 19. Ausgabe, 1969
  21. Klaus Siebenkoten: Schmallenberg, das Gesicht einer Stadt in Vergangenheit und Gegenwart, S. 219, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  22. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 26
  23. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 24
  24. Groeteken S. 21f
  25. Monumenta Monasterii Grafschaftensis. Denkwürdigkeiten aus der Geschichte des Klosters Grafschaft. Übersetzung von Manfred Wolf, Münster, Hrsg. von der Spar- und Darlehenskasse Schmallenberg, 1975
  26. Jochen Krause: Zeichen am Wege, Schmallenberger Geschichten von Stadt und Land, S. 245
  27. Franz Arnold Dahm: Chronica Schmallenbergensis I Schmallenberger Heimatblätter, S. 1 ff., 20. Ausgabe, 1969
  28. Franz Arnold Dahm: Chronica Schmallenbergensis I Schmallenberger Heimatblätter, S. 7 ff., 22. Ausgabe, 1969
  29. Heinz Stoob: Grundrissbild und Stadtentwicklung von Schmallenberg, S. 42, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  30. Schreiben Nr. 2587 vom 3. November 1825 des Oberpräsidenten Vincke an die Baukommission zu Schmallenberg, Original im Stadtarchiv Schmallenberg
  31. Dr. Clemens Dahm: Chronica Schmallenbergensis II, Schmallenberger Heimatblätter, S. 14 ff., 26./27. Ausgabe, 1971
  32. Frenn Wiethoff: Aus Schmallenbergs Vergangenheit, Schmallenberger Heimatblätter, S. 4, 58. Ausgabe, 1991
  33. Dr. Clemens Dahm: Chronica Schmallenbergensis II, Schmallenberger Heimatblätter, S. 14 ff., 26./27. Ausgabe, 1971
  34. Sauerlandkurier vom 13. Januar 2008
  35. Klaus Siebenkoten: Schmallenberg, das Gesicht einer Stadt in Vergangenheit und Gegenwart, S. 225, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  36. Siehe Artikel, erschienen in der Westfalen-Post, Ausgabe Olpe vom 21. Dezember 2001
  37. Josef Wiegel: Dokumentarfilm über die Eroberung von Schmallenberg am 7. April 1945, Schmallenberger Heimatblätter, S. 3, 63. Ausgabe, 1996/97
  38. Klaus Siebenkoten: Schmallenberg, das Gesicht einer Stadt in Vergangenheit und Gegenwart, S. 228, aus Beiträge zur Geschichte der Stadt Schmallenberg 1244–1969, Schmallenberg, 1969
  39. Horst Retzki, Archinform.net
  40. Schmallenberger Dichterstreit, lwl.org
  41. Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land, Münster, ISBN 3-402-05497-3, S.200
  42. Helga Tröster: Geschichte und Schicksal der Juden in Schmallenberg, Schmallenberger Heimatblätter, S. 76, 55. Ausgabe, 1983–85
  43. Carl Haase: Schmallenberg im Rahmen der Geschichte der deutschen Stadt, S. 26f
  44. Groeteken, Friedrich Albert: Geschichte der Pfarrei Stadt Schmallenberg, o.O. 1958 = Geschichte der Pfarreien des Dekanates Wormbach im Kreise Meschede in der Erzdiözese Paderborn, II. Band 4. Teil S. 12
  45. Alle 83 Orte, auch vor 1975. Daten ab 1998 jeweils zum 31. Dezember. Quellen: Stadt Schmallenberg, ab 2005 LDS-NRW
  46. Landtagswahl 2005 (PDF)
  47. Bundestagswahl 2005 (PDF)
  48. Bei der Landtagswahl 2005 traten PDS und WASG getrennt an. Sie erhielten zusammen 2,1 % der Stimmen.
  49. Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land, Münster, ISBN 3-402-05497-3, S.200
  50. Schmallenberger Blues- und Rockmusikszene
  51. Schmallenberger Woche
  52. Peter Kracht: Sauerland, Siegerland und Wittgensteiner Land, Münster, ISBN 3-402-05497-3, S.203.
  53. Autobahn-Online
  54. Homepage des Martinswerks Dorlar, abgerufen am 15. März 2008
  55. Homepage Sozialwerk St. Georg
  56. Homepage der Stadt Schmallenberg
  57. Homepage Fraunhofer IME
  58. Aktuelle Satzung der Stadt Schmallenberg (25. Januar 1988)